Autor Thema: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi  (Gelesen 303330 mal)

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Offline Kowalski

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1775 am: 29.05.2018 | 00:07 »
Ja eben genau das nicht. Die Taten sind ziemlich eindeutig. Genau das war ja mein Punkt.
Allerdings stehen den Filmen mythische Idealvorstellungen von den Originalcharakteren im Weg (teilweise durch TFA auch aber besonders durch die 30 Jahre Filmabstinenz der Originalcharaktere noch befeuert).Wenn dem so wäre, würde TLJ nicht mit so viel Herzblut an der Realismusschiene kritisiert werden. (So als wollte man z.B. die Odysee schlecht finden, weil sie so unrealistisch wäre...)

Das ist ja nicht meine Kritik.
Ich kann halt verstehen das man, wenn man nur oberflächlich schaut bei den Disney Filme SJW Purismus findet.
Das ist aber Quatsch, weil hier die "Opfer" fast alle weiss und männlich sind.
Was zwar intellektuell eine schöne Volte ist, aber halt einfachere Gemüter, oder Menschen die einfach eben eine mythologisch aufgeladene Geschichten WOLLEN, nicht befriedigt.

Star Wars ist für viele der Lieferant der Mythologie den wir mangels Partizipation aus der Religion nicht kriegen.
Und andere ähnlich kraftvolle Geschichten.

Hollywood versorgt uns mit einem gemeinsamen Narrativ und bestimmte Blockbuster mehr als andere.
Aber in letzter Zeit scheint hier und da stottern in den Mythologiemotor rein zu kommen, so als zweifelten die Macher an ihrer Weltsicht, bzw. wo man merkt das die Weltsicht der Macher mit der Weltsicht der Zuschauer nicht mehr in einem überwiegend gemeinsamen Narrativ mündet.

Es zeigen sich Klüfte an denen man sieht das man sich nicht mehr versteht. Und die Geschichten die die einen erzählen beim Publikum keine oder nicht die gewünschte Wirkungsfülle entfalten.

Ich wage zu behaupten das das an der Ideologiebrille/Weltsicht/Prägung der Macher liegt, das sie den Nerv der Zeit nicht mehr fühlen.
Das soll keine Kritik per se sein, sondern eher eine Beobachtung die diese Menschen auffordern sollte in sich zu gehen und dem Publikum zuzuhören.

Das Ergebnis könnte eine neue, bessere, Synthese sein als es jede Seite (Macher und Publikum) je einzeln herstellen könnte.
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Offline Isegrim

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1776 am: 29.05.2018 | 00:26 »
Star Wars in der ersten Trilogie ist einfach gestrickt.
Star Wars heute braucht einen Therapeuten.

Hehe.  >;D

Ich wage zu behaupten das das an der Ideologiebrille/Weltsicht/Prägung der Macher liegt, das sie den Nerv der Zeit nicht mehr fühlen.

Sehr schöne Analyse, aber ich glaub, dass hat viel tiefere Ursachen. Die simpel gestrickte Original-Star Wars-Story entstand und war als Geschichte orientiert an der Zeit des Kalten Krieges. Der 2. Wk. lag noch nicht so lange zurück (das ganze Riefenstahl-Auftreten des Imperiums kommt ja nicht von ungefähr), und der Konflikt mit der Sowjetunion, dem "Reich des Bösen", war in vollem Gange. Die USA bzw die westliche Welt waren sicher, "das Gute" zu repräsentieren.

Siehte das sehr viel komplizierter aus. So sehr aus auch versucht wird, dass ganz große Feindbild lässt sich nicht mehr so einfach konstruieren. Das Selbstvertrauen der angeblich "freien Welt" ist schwer erschüttert. Der Mythos taugt nicht mehr für die heutige Zeit, und einen neuen Mythos, eine neue Erzählung von der Welt zu schaffen ist das vom finanziellen Erfolg abhängige Hollywood nicht fähig zu schaffen.
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Offline Kowalski

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1777 am: 29.05.2018 | 02:59 »
Hehe.  >;D

Sehr schöne Analyse, aber ich glaub, dass hat viel tiefere Ursachen. Die simpel gestrickte Original-Star Wars-Story entstand und war als Geschichte orientiert an der Zeit des Kalten Krieges. Der 2. Wk. lag noch nicht so lange zurück (das ganze Riefenstahl-Auftreten des Imperiums kommt ja nicht von ungefähr), und der Konflikt mit der Sowjetunion, dem "Reich des Bösen", war in vollem Gange. Die USA bzw die westliche Welt waren sicher, "das Gute" zu repräsentieren.

Siehte das sehr viel komplizierter aus. So sehr aus auch versucht wird, dass ganz große Feindbild lässt sich nicht mehr so einfach konstruieren. Das Selbstvertrauen der angeblich "freien Welt" ist schwer erschüttert. Der Mythos taugt nicht mehr für die heutige Zeit, und einen neuen Mythos, eine neue Erzählung von der Welt zu schaffen ist das vom finanziellen Erfolg abhängige Hollywood nicht fähig zu schaffen.

Pff. Ich denke man kann das nicht so monokausal auf den 2-ten Weltkrieg reduzieren.

Du hast ja eine klassische Heldenreise.
Du hast den aufrechten Helden.
Du hast den weisen Mentor/Vaterfigur
Du hast die Prinzessin die vom Schwarzen Ritter/Bösen Zauberer gefangen gehalten wird.
Du hast die Zwerge die einen Schatz hüten (Jawas)
Du hast die Begleiter des Helden die für Freiheit und Kraft stehen.
Du hast die große, gut verteidigte Burg in die der Held wie in einem Trojanischen Pferd eindringt und dort die Prinzessin befreit.
Der Todesstern, den kannst Du auch als Sinnbild eines feuerspeienden Drachen nehmen.
Dieser Drache zerstört Welten und wird am Ende vom Helden erschlagen

Das Imperium ist nicht nur ein Bild des Hitler-Deutschland, sondern eine Melange aller Diktaturen, einfach weil sie nicht sklavisch an einer Vorlage hängt sonder weil sie Worte aus der amerikansichen Geschichte nimmt. Das Imperium könnte die Sowjetunion oder auch die Briten sein.
Oder ein sich in einen diktatorischen Staat verwandelnde USA.

Es ist alles in allem mehr ein Märchen, auch von der Erzählstruktur her als ein Actionstreifen.
Und dabei nicht festgelegt was denn das in der Realwelt alles symbolisieren soll. Man konnte den Film als Allegorie auf Unterdrückungsregimes nehmen.

ANH wurde 1978 im Iran gezeigt kurz vor der iranischen Revolution (ich denke die Iraner sahen im Imperium ihren Schah und dessen Unterdrückunsgapparat)
1979 wurde der Film im damalig kommunistischen Polen gezeigt. Je nach Neigung konnte man im Imperium die WW2 Nazis, die Westdeutschen oder die Russen/Kommunisten sehen.
1979 auch im kommunistischen Ungarn gezeigt.
1982 in Bulgarien
Erst 1990 offiziell in der Sowjetunion.

Bei den neueren Filmen wird die Opposition gegen die man sich auflehnt viel eher explizit genannt (ok, ob L337 jetzt der Test dafür ist kann ich nicht sagen, aber während SW mit ANH gegen Diktaturen war, ist es TLJ eher gegen Kapitalismus, so wie Solo auch. TFA ist zu sehr nach ANH gestrickt das ist einfach ein Abklatsch von ANH.

Hollywood muss einfach eine neue Erzählung finden, ggf. eine wo sich Imperium und Rebellion nicht mehr gegenüber stehen, sondern zusammen arbeiten und Exzesse beider Seiten abmildern (so wurde nur Rogue One gezeigt das die Rebellen auch nicht die Supernetten sind)

Geht schon. Man muss halt eine Idee haben was man erzählen will, uind das bezweifle ich im Moment.
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Offline Issi

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1778 am: 29.05.2018 | 05:29 »
Klar ist Star Wars nichts anderes als ein Weltraum  Märchen.
Ich sag nur "Prinzessin Leia"

George Lucas nannte es sogar "Seifenoper. "

Aber wenn ich den Mut habe ein an sich abgeschlossenes Märchen(Die Welt ist gerettet )weiter zu spinnen,dann muss ich mir bitte auch was neues einfallen lassen.

Was ich gar nicht verstehe :Das Skript (für 7)ist sicher durch mehrere Hände gegangen. Und niemand hat sich getraut was zu sagen?

Die Welt war doch schon gerettet - Was ist passiert? Wie konnte das Böse wieder so stark werden?
Error, Error.

Edit. Auf die Frage müssen Märchen schwarz/weiß sein?
Jein. Aber sie sind es meistens.
Was halt wichtig ist, ist, dass es Licht und Schatten gibt..
Evtl. in einer Figur vereint.
Es muss halt trotzdem eine Dramatik da sein, damit die Geschichte interessant wird.
Bei König Drosselbart gibt es auch keinen Bösewicht.
Ist aber trotzdem ein tolles Märchen.

Das Wichtigste ist die Dramatik, Dramatik entsteht idR.  durch ungelöste Konflikte, die die Hauptakteure berühren.
« Letzte Änderung: 29.05.2018 | 06:34 von Issi »

Offline Kowalski

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1779 am: 29.05.2018 | 06:22 »
naja, es gibt wohl schon das Lucas'sche Original"skript" was in der dritten Trilogie passieren soll.
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Pyromancer

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1780 am: 29.05.2018 | 06:27 »
naja, es gibt wohl schon das Lucas'sche Original"skript" was in der dritten Trilogie passieren soll.

Die "Originalskripte" der alten Teile haben ja schon nichts mit dem zu tun, was Lucas damals selbst gedreht hat.

Offline Issi

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1781 am: 29.05.2018 | 06:30 »
naja, es gibt wohl schon das Lucas'sche Original"skript" was in der dritten Trilogie passieren soll.
Da haben sie nur nicht reingeschaut! ;D
(Hätten sie mal tun sollen!)

Offline YY

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1782 am: 29.05.2018 | 06:35 »
Wenn dem so wäre, würde TLJ nicht mit so viel Herzblut an der Realismusschiene kritisiert werden.

Es sind allerdings zwei Paar Schuhe, ob man schon das Grundkonzept rundheraus ablehnt oder nur die handwerkliche Umsetzung.
Letzteres gilt für mich genau so oder sogar mehr für Rogue One - der hätte es fast geschafft, das Genre zu wechseln und "trotzdem" ein funktionierender Star Wars-Film zu sein.

Die aktuelle Trilogie steckt aber noch viel mehr in der Identitätskrise als Rogue One. 

Dazu auch:
Der Mythos taugt nicht mehr für die heutige Zeit

Das sehe ich anders - der Mythos ist weitgehend zeitlos und braucht keine aktuellen Bezüge, erst recht nicht als Kerninhalt.
Und andersrum taugen zeitgenössische Probleme und Perspektiven mal so gar nicht für Space Opera.
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1783 am: 29.05.2018 | 06:51 »
Es sind allerdings zwei Paar Schuhe, ob man schon das Grundkonzept rundheraus ablehnt oder nur die handwerkliche Umsetzung.
Die handwerkliche Umsetzung ist ziemlich gut. Da hatte ich ja vor nem knappen halben Jahr ein Posting mit einem Beispiel gemacht.
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Offline YY

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1784 am: 29.05.2018 | 06:56 »
Jo, da werden wir geteilter Meinung bleiben. Für mich ist da zu vieles einfach aus der Luft gegriffen in dem Sinne, dass es keiner inneren Logik folgt (wohl aber einer äußeren).
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1785 am: 29.05.2018 | 07:03 »
@kowalski:
Genau das, was Du da gerade gemacht hast, meinte ich mit den mythischen Idealvorstellungen. Du versuchst jetzt ihm sogar die Beendigung des kalten Krieges und mehrerer Regime zuzuordnen.
Mach doch mal den Realitätscheck und lies Dich mal in die wirkliche historische Entwicklung ein!
Star Wars ist ein Märchen, dass sehr gut in den Zeitgeist der damaligen Zeit in den USA gepasst hat. Nicht mehr und nicht weniger.
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1786 am: 29.05.2018 | 07:12 »
Jo, da werden wir geteilter Meinung bleiben. Für mich ist da zu vieles einfach aus der Luft gegriffen in dem Sinne, dass es keiner inneren Logik folgt (wohl aber einer äußeren).
Selbst wenn wir nur die Logik der Story betrachten, wenn es um handwerkliche Qualität geht, sind wir da jetzt auch nicht weit von z.B. ANH entfernt.
Aber die Logik der Story ist da ja nur ein Teil der handwerklichen Qualität. Hast Du Dich nie gefragt, wieso die Kritiker so hohe Werte für TLJ gegeben haben und z.B. BvS dagegen eher meh oder schlecht fanden?
Oder sind für Dich die kommerziellen Kritiker alle nur korrupt?
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1787 am: 29.05.2018 | 07:26 »
Ich stelle nur immer wieder fest, dass die meisten "Berufskritiker" ganz andere Ansprüche an einen Film stellen und auf völlig andere Dinge achten als ich.
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Offline tartex

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1788 am: 29.05.2018 | 09:16 »
.
Was ich gar nicht verstehe :Das Skript (für 7)ist sicher durch mehrere Hände gegangen. Und niemand hat sich getraut was zu sagen?

Die Welt war doch schon gerettet - Was ist passiert? Wie konnte das Böse wieder so stark werden?
Error, Error.

Für mich war VII die größte Film-Enttäuschung meines Lebens, trotzdem hat Disney damit doch alles richtig gemacht, oder?

Sie haben den kommerziell erfolgreichsten Film aller Zeiten produziert, der auch von den Kritikern geliebt wurde (warum auch immer...)

Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich Disney sagen müssen, sie sollten es genau so machen. Selbst wenn es mir persönlich gar nicht gefällt.
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Offline Isegrim

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1789 am: 29.05.2018 | 09:20 »
Pff. Ich denke man kann das nicht so monokausal auf den 2-ten Weltkrieg reduzieren.

Häh? Wer tut das denn?

Das Imperium ist nicht nur ein Bild des Hitler-Deutschland, sondern eine Melange aller Diktaturen,(...)

Falsch. Es ist das Bild aller Diktaturen, die die USA militärisch real herausforderten, eine wirkliche Gefahr darstellten. Auch wenn ich das erwähnte, der laufende Kalte Krieg wird da wichtiger gewesen sein als der beendete 2. Wk..

Aber beide Konflikte teilen mE aus Sicht der US-Historie eine Menge Gemeinsamkeiten, die sich nicht so wirklich mit den Kriegen danach (bzw nach Korea) teilt. Wirklich "die Guten" waren die USA in der Selbsteinschätzung vielleicht im 2. Golfkrieg zur Befreiung Kuweits, aber mal ehrlich: Sadam Hussein steht als finstere Angst-Figur auf einer etwas anderen Ebene als Stalin oder Hitler oder Darth Vader...

Star Wars erzählt eine Geschichte vom Gerechten Krieg, und das ist heute schlicht nicht mehr so einfach, auch und gerade für die USA nicht mehr. Das ist, btw, mE auch der Unterschied zu bspw Harry Potter, das ja auch eine Botschaft mit einem simplen Gut-Böse-Bild und dem Kampf darum, was richtig und falsch ist, verbindet: Harry Potters Geschichte erzählt vom politischen Widerstand des Einzelnen, nicht vom großen Krieg gesichsloser Massen. Diese Art von Geschichte scheint heute eher massen- bzw mythentauglich zu sein.

Hollywood muss einfach eine neue Erzählung finden, ggf. eine wo sich Imperium und Rebellion nicht mehr gegenüber stehen, sondern zusammen arbeiten und Exzesse beider Seiten abmildern (so wurde nur Rogue One gezeigt das die Rebellen auch nicht die Supernetten sind)

Ich glaube nicht wirklich, dass es für respektive in Hollywood einfach ist, neue Erzählungen zu schaffen, die die Welt strukturieren und erklären (wie ein Mythos das tut).
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Offline Teylen

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1790 am: 29.05.2018 | 09:26 »
Was ich gar nicht verstehe :Das Skript (für 7)ist sicher durch mehrere Hände gegangen. Und niemand hat sich getraut was zu sagen?
Es war doch gut so wie es ist?
Sehr gut sogar, würde ich behaupten.
Bei 8 sehe ich da mehr Potential.

Zitat
Die Welt war doch schon gerettet - Was ist passiert? Wie konnte das Böse wieder so stark werden?
Das steht doch im Opening Scroll?
Kurzfassung: Nach der Vernichtung des Bösens hat man es nicht geschafft eine ordentliche Gesellschaftsordnung zu etablieren die es schafft sich versprengten/neuformierten Imperialen Gruppen entgegen zu stellen. Das es einen neuen fetten Sith gibt, während Luke sich verkrümelt hat, hilft auch nicht.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1791 am: 29.05.2018 | 09:38 »
Für mich war VII die größte Film-Enttäuschung meines Lebens, trotzdem hat Disney damit doch alles richtig gemacht, oder?

Sie haben den kommerziell erfolgreichsten Film aller Zeiten produziert, der auch von den Kritikern geliebt wurde (warum auch immer...)

Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich Disney sagen müssen, sie sollten es genau so machen. Selbst wenn es mir persönlich gar nicht gefällt.
Mal ehrlich TFA konnte garnicht anders als kommerziell erfolgreich sein, der Hype darum das Star Wars fortgeführt wrid war so gross, die hätten den schon richtig gegen die Wand fahren müssen damit der scheitert.

Das auch das große Problem von Star Wars im moment, die Marke is halt so populär, das das was sie vergeigen ihnen halt erst mit großer verzögerung in den Arschbeißt und dann ist es zu spät gegen zusteuern.

Der wirklich massive Fehler von TFA war das sie das ganze Universum halt auf den Status von TFA zurück gesetzt haben, statt ein neues Setting für die Zeit Post Yarvin zu entwickeln. In Bezug auf Worldbuilding haben die neuen Filme einfach nichts geleistet. Es gibt nicht mal wirklich neue Raumschiff designs oder ähnliches (was vermutlich mit ein Grund ist das auch die Spielzeuge nicht laufen).

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Offline Issi

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1792 am: 29.05.2018 | 09:39 »
Es war doch gut so wie es ist?
Sehr gut sogar, würde ich behaupten.
Bei 8 sehe ich da mehr Potential.
Mir geht es da eher wie es Lucas ging.
https://www.welt.de/kultur/kino/article150496226/George-Lucas-laestert-ueber-den-neuen-Star-Wars.html
Auf den öffentlichen Druck hin, musste er seine Meinung später etwas revidieren/hinbiegen.
Dass er es auch als "Retro Film" empfunden hat, hatte ich erst später gelesen.
(Mir ging es tatsächlich auch so)

Er räumt aber auch ein, dass der Film trotzdem einer breiten Mehrheit gefallen würde.
So war es ja schließlich auch.


Zitat
Das steht doch im Opening Scroll?
Kurzfassung: Nach der Vernichtung des Bösens hat man es nicht geschafft eine ordentliche Gesellschaftsordnung zu etablieren die es schafft sich versprengten/neuformierten Imperialen Gruppen entgegen zu stellen. Das es einen neuen fetten Sith gibt, während Luke sich verkrümelt hat, hilft auch nicht.

Oder - .Die Bösen sind doch nicht vernichtet- Deshalb gibt es jetzt wieder einen "Lord Helmchen mit Todesstern."
Ist (für mich!) einfach zu abgeklatscht.
Dass das Böse (In welcher Form auch immer) noch nicht endgültig vernichtet wurde, war mMn. zu erwarten.
Aber genau in dieser Form? Ne Leute, da hätte man mMn.(für eine Fortsetzung) kreativer sein müssen.
Für einen Retro-Film nicht.

« Letzte Änderung: 29.05.2018 | 09:52 von Issi »

Offline tartex

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1793 am: 29.05.2018 | 11:25 »
Der wirklich massive Fehler von TFA war das sie das ganze Universum halt auf den Status von ANH zurück gesetzt haben, statt ein neues Setting für die Zeit Post Yarvin zu entwickeln.

Klar. Sehe ich genauso. Mein VII wäre ein Film über den ermüdenden Gang durch die Instituionen gewesen. Han Solo wäre ein Che nach der kubanische Revolution gewesen und Luke wäre so weit in die Macht vorgedrungen, dass er eher einem Doctor Manhatten geglichen hätte. Und nachdem er der scheinbare Antagonist war, hätte er am Ende doch recht gehabt.

Aber das wollten die Massen doch nicht sehen. Die wollten anscheinend X-Wings und R2D2 umgefärbt und in einen Ball zusammengeknault. Und einen dunklen Lord mit schwarzer Maske.
« Letzte Änderung: 29.05.2018 | 11:44 von tartex »
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1794 am: 29.05.2018 | 11:38 »
Der wirklich massive Fehler von TFA war das sie das ganze Universum halt auf den Status von TFA zurück gesetzt haben, statt ein neues Setting für die Zeit Post Yarvin zu entwickeln. In Bezug auf Worldbuilding haben die neuen Filme einfach nichts geleistet. Es gibt nicht mal wirklich neue Raumschiff designs oder ähnliches (was vermutlich mit ein Grund ist das auch die Spielzeuge nicht laufen).
Ich meinte natürlich "Der wirklich massive Fehler von TFA war das sie das ganze Universum halt auf den Status von ANH zurück gesetzt haben, statt ein neues Setting für die Zeit Post Yarvin zu entwickeln."
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline tartex

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1795 am: 29.05.2018 | 11:43 »
Ich meinte natürlich "Der wirklich massive Fehler von TFA war das sie das ganze Universum halt auf den Status von ANH zurück gesetzt haben, statt ein neues Setting für die Zeit Post Yarvin zu entwickeln."

Habe ich auch so gelesen.
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Offline Kowalski

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1796 am: 29.05.2018 | 13:08 »
@kowalski:
Genau das, was Du da gerade gemacht hast, meinte ich mit den mythischen Idealvorstellungen. Du versuchst jetzt ihm sogar die Beendigung des kalten Krieges und mehrerer Regime zuzuordnen.
Mach doch mal den Realitätscheck und lies Dich mal in die wirkliche historische Entwicklung ein!
Star Wars ist ein Märchen, dass sehr gut in den Zeitgeist der damaligen Zeit in den USA gepasst hat. Nicht mehr und nicht weniger.

Sprichst Du Star Wars IV- VI Gültigkeit für heute ab?
Ein Märchen ist zeitlos.

Jegliches System kann in ziemlich kurzer Zeit in Despotie degenerieren.
Aus einer Rebellion, die erst mal Chaos ist, kann sich eine neue, hoffentlich bessere, Ordnung erheben.

Das gilt für das Alte Rom, für den Unabhängigkeitskrieg der USA, für WW1 und WW2 und auch alle möglichen anderen Konflikte.
Es nur auf einen Zeitraum zu begrenzen wird ANH nicht gerecht.

Ein Zuschauer im vom Schah geknechteten Iran hat mit dem Imperium andere Sachen assoziiert als der Mensch in den USA.
Ein Zuschauer in einem kommunistischen Land assoziiert damit den Klassenfeind oder die Kommunisten.

Ein Nordkoreaner, wenn er den Film sehen könnte, würde auch andere Assoziationen haben als Du und ich.

Es gibt natürlich Werke die sehr auf den jeweiligen Zeitgeist abfahren.
ANH ist aber, so denke ich, ein Klassiker und damit deutlich zeitgeistunabhängiger als Du glaubst.

Ich wage zu behaupten das SW IV bis VI deswegen so ikonisch sind weil sie zeitgeistloser sind als SW VII bis IX (bin auf den letzten gespannt)
Und das SW VII und VIII umstrittener sind weil sie eben zu sehr aus einem Jetzt schöpfen.

Zeitgeist ist auch subjektiv. Die Eierköpfe in Unis haben einen anderen Zeitgeist wie der Fliessbandarbeiter bei Daimler.
Aber SW, zumindest IV bis VI finden beide Gruppen toll. Oder zumindest verstehen sie die Botschaften.

Und bei SW VII kriegst Du immer mehr "Die spinnen" Reaktionen, weil sich die Geschichte auf ikonischer Ebene von der Lebenswirklichkeit und vom Verständnis der einfacheren Menschen entfernt.

Ich bin echt gespannt ob sie das in SW IX hinkriegen das es wieder eine GROSSE Geschichte ist.
SW VIII ist eindeutig zu intellektuell aufgeladen. Da steigen zu viele aus.
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Offline Kowalski

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1797 am: 29.05.2018 | 13:26 »
Falsch. Es ist das Bild aller Diktaturen, die die USA militärisch real herausforderten, eine wirkliche Gefahr darstellten. Auch wenn ich das erwähnte, der laufende Kalte Krieg wird da wichtiger gewesen sein als der beendete 2. Wk..

Wen kümmert wie ich und Du den Film einschätzen?
Sind wir US-Amerikaner?
Haben US-Amerikaner alle das gleiche Weltbild und die gleichen Assoziationen?
Wurde der Film als von Lucas mit US-only Perspektive gemacht?

Mein Standpunkt ist das der Betrachter die Interpretation liefert.
Ein guter Künstler weiss gar nicht 100%-ig was er ausdrückt.
Um es mit Spock zu sagen "Ich drücke eine Vielfalt von Emotionen und Bedeutungen gleichzeitig aus"

Kunst ist IMMER mit den Augen des Betrachters und seinem Wissen verbunden.

Aber beide Konflikte teilen mE aus Sicht der US-Historie eine Menge Gemeinsamkeiten, die sich nicht so wirklich mit den Kriegen danach (bzw nach Korea) teilt. Wirklich "die Guten" waren die USA in der Selbsteinschätzung vielleicht im 2. Golfkrieg zur Befreiung Kuweits, aber mal ehrlich: Sadam Hussein steht als finstere Angst-Figur auf einer etwas anderen Ebene als Stalin oder Hitler oder Darth Vader...

Wen kümmert das?

Star Wars erzählt eine Geschichte vom Gerechten Krieg, und das ist heute schlicht nicht mehr so einfach, auch und gerade für die USA nicht mehr.


Nö.
Das hast Du in Star Wars VI.
Star Wars IV kannst Du mit einer Guerillaaktion vergleichen, einer Schlacht im Bürgerkrieg oder der Versenkung der Bismarck.
Es ist EIN grosser Erfolg, mehr nicht.

Das die einen perspektivisch die Guten sind, ja das ist so, aber das heisst nicht das man, 20 Jahre in die Zukunft gespult nicht vielleicht die Neue Republik nicht plötzlich auf der Seite der "bösen" finden könnte. Das ist nicht zwingend die Sicht, wenn man weiss das sich Dinge ändern können.

Das ist, btw, mE auch der Unterschied zu bspw Harry Potter, das ja auch eine Botschaft mit einem simplen Gut-Böse-Bild und dem Kampf darum, was richtig und falsch ist, verbindet: Harry Potters Geschichte erzählt vom politischen Widerstand des Einzelnen, nicht vom großen Krieg gesichsloser Massen. Diese Art von Geschichte scheint heute eher massen- bzw mythentauglich zu sein.

Komisch das mir die Massenkampf und Grabenkriegsszenen in ANH nicht aufgefallen sind.
Zeig mal.

Ich glaube nicht wirklich, dass es für respektive in Hollywood einfach ist, neue Erzählungen zu schaffen, die die Welt strukturieren und erklären (wie ein Mythos das tut).

Wieso neu?
Alt, mit neuen Perspektiven und neuen Details reicht doch.
Jeder der Krimis mag oder Horrogeschichten will eine gewisse Grundstruktur sehen.

Und eine Heldenreise hat auch diese Grundstruktur.
Ich darf sie nur nicht zu stark vom hier und heute abhängig machen, dann wir sie von einer generischen Geschichte zu einer spezifischen.
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Offline Isegrim

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1798 am: 29.05.2018 | 14:05 »
Wen kümmert wie ich und Du den Film einschätzen?
Sind wir US-Amerikaner?
Haben US-Amerikaner alle das gleiche Weltbild und die gleichen Assoziationen?
Wurde der Film als von Lucas mit US-only Perspektive gemacht?

Ich hätte auch "westliche Welt" sagen können, die Unterschiede sind letztendlich marginal.

Mein Standpunkt ist das der Betrachter die Interpretation liefert.

Guter Punkt. Allerdings hat Star Wars den Nerv sehr vieler Menschen getroffen. Sonst hätte es gar nicht der "moderne Mythos" werden können, den viele offensichtlich darin sehen. Meine Behauptung ist, dass es heute nicht mehr (so einfach) möglich ist, eine Geschichte vom "gerechten Krieg" zu erzählen, die Star Wars letztendlich ist; zumindest  nicht so, dass es die gleiche Breitenwirkung erreicht. Und da erleidet der Mythos von Star Wars mE das gleiche Schicksal, dass man heute allgemein dem westlich-demokratisch-marktwirtschaftlichen Modell  attestieren kann: Es verliert an Bindungswirkung und Vorbildcharakter.

Wen kümmert das?

Letztendlich jeden, der in den Krieg ziehen willl... oder dafür Steuern zahlen soll...

Nö.
Das hast Du in Star Wars VI.
Star Wars IV kannst Du mit einer Guerillaaktion vergleichen, einer Schlacht im Bürgerkrieg oder der Versenkung der Bismarck.
Es ist EIN grosser Erfolg, mehr nicht.

Im Krieg (wie eine Schlacht im Bürgerkrieg oder die Versenkung der Bismarck). Mit Kriegsschiffen und Jagdfliegern und Uniformen und militärischen Einsatzplanungen. Natürlich ist Star Wars eine Kriegsgeschichte, das steht doch schon im Titel. Und es ist eine Geschichte, die den Krieg unter den richtigen Umständen für das richtige Mittel hält (ergo "gerechter Krieg"). Und das auf ein sehr einfaches Gut-Böse-Schema runterbricht.

Komisch das mir die Massenkampf und Grabenkriegsszenen in ANH nicht aufgefallen sind.

Ich weiß nicht, warum du dich jetzt so vollständig auf ANH versteifst. Ist mir vielleicht was an der vorherigen Diskussion entgangen. Die Grabenkriegsszenen hast du bspw in Ep. V...

Ich spreche von der alten Trilogie und den Schwierigkeiten, die gleiche Geschichte heute neu zu erzählen (oder "Alt, mit neuen Perspektiven"). Das reicht mE nicht. Nicht, um dem gerecht zu werden, was die Original-Trilogie für ihre Zeit war. Nicht, um Star Wars Stellung als bedeutender moderner Mythos zu erneuern, der, obwohl "a long time ago" im SF-Märchenland spielend, für die heutige Welt Erklärung und Struktur biete.
« Letzte Änderung: 29.05.2018 | 14:08 von Isegrim »
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1799 am: 29.05.2018 | 14:37 »
@kowalski: Zuerst einmal spreche ich SW die Einflussnahme in den Prozess des Regimewechsels ab. Nur weil sich da ein paar ausgesuchte Leute ein Filmmärchen angeschaut haben, gab es da keine Revolution. (Als ESC-Fan bin ich in der Thematik nicht ganz unbeleckt).

Zum Zweiten: Was ist den genau der Mythos hinter SW? Nach der OT: Ein Adeliger Ritter und seine adelige Schwester retten das Reich vor dem bösen Usurpator, mit samt dem ganzen Königswürde-Mythos.
Ja, der Mythos ist alt. Aber allgemeingültig?
Wollen wir wirklich von einem "gerechten König" regiert werden und ist der Zustand des Reiches wirklich nur vom moralischen und gesundheitlichen Zustand dieses König abhängig?
Da hat zumindest TLJ einen wesentlich moderneren Mythos auf Lager.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist