Autor Thema: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?  (Gelesen 29037 mal)

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Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #400 am: 11.07.2017 | 16:07 »
Issi, ich dachte Deine Beispielliste diente dazu, aufzuzeigen, wie man die Spieler auf den richtigen Weg (gen Plotende) bringen kann.
Damit steht doch eine Intention fest.
Du schriebst dazu "und zwar richtig fies".
Damit steht doch eine Intensität fest.

Davon ausgehend eines dieser Beispiele aufgreifend zog ich den Schluß, dass Du die Tatsache des Killers als ausreichende Motivation angesehen hast, sich nicht zu trennen.
Meine Aussage war ausschließlich, dass die Spieler das ganz falsch interpretieren könnten und die eingesetzte Methode das anvisierte Ziel eben nicht erreichen muß.
mehr sagte ich nicht

mir ist egal, was daraus folgen könnte.
Meine Aussage war nur: Wenn das als Mittel zum Zweck der Plotverfolgung eingesetzt werden soll, muss man damit rechnen, dass das nicht funktioniert.
Weil andere Menschen anders ticken als man selbst.
Ende der Aussage
Oh, von Plotende habe ich nix geschrieben. Ne mir ging es eher um den Ploteinstieg und den Plot überhaupt.
Wie kriege ich deine beschriebenen"fiesen Problemspieler " dazu doch bitte mitzumachen? In dem ich mir was furchtbar "fieses "aus denke.
Was aber in Wirklichkeit nichts anders ist als ein ganz normaler fieser Plot. Hier gleich noch mal  >;D >;D  ~;D

Ich schrieb auch nicht, dass es den Ploteinstieg für alle garantieren würde. Sondern dass es den Plotausstieg /Verweigerung für Problemspieler erschweren könnte.
Wobei die sowieso keiner dabei haben will.
Mit "mein Charakter ist halt so, " will keiner spielen.
Du nicht, Ich nicht, niemand.
Ich hab das auch nicht serviert,  sondern nur aufgegriffen.
 Solche Extrembeispiele bringen aber mMn.  nichts. Können wir also sein lassen und stattdessen bitte wieder von normalen Rollenspielern ausgehen. Das wäre super.

 :D
Man kann mMn.  mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit sicherstellen, daß man mit normalen Spielern einen Ploteinstieg findet, wenn sich genug  plausible Gründe für die  Spieler finden, warum ihre Figuren mitmachen.  :)

Und zudem gibt es Möglichkeiten ein ziemlich sicheres Plotgeruest zu schaffen,  dass den Spielleiter im Abenteuer unterstützt.
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 17:08 von Issi »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #401 am: 11.07.2017 | 16:32 »
Man könnte die Motive der SCs, die Flaggs einfach mal anspielen
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #402 am: 11.07.2017 | 16:36 »
Man könnte die Motive der SCs, die Flaggs einfach mal anspielen
Ja,  bei einem selbst gebastelten Plot für bekannte Figuren auf jeden Fall.
Bei einem Kaufabenteuer sind die dem Autor leider unbekannt. Das muss dann auch  pauschal funktionieren.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #403 am: 11.07.2017 | 16:49 »
Selbst dann sollte man auf Gruppenkompatibilität achten, Grabschändung mit einem Priester(Tod) ist vielleicht keine so passende Auswahl
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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Offline tartex

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #404 am: 11.07.2017 | 17:07 »
Ja,  bei einem selbst gebastelten Plot für bekannte Figuren auf jeden Fall.
Bei einem Kaufabenteuer sind die dem Autor leider unbekannt. Das muss dann auch  pauschal funktionieren.

Darum kaufe ich mir auch nicht gerne Plot-Abenteuer. Bei einem offener gestalteten orts- oder charakterbasierten Abenteuer, kann ich viel leichter den Hook auswechseln und 90% des Materials immer noch verwenden.
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Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #405 am: 11.07.2017 | 17:13 »
Darum kaufe ich mir auch nicht gerne Plot-Abenteuer. Bei einem offener gestalteten orts- oder charakterbasierten Abenteuer, kann ich viel leichter den Hook auswechseln und 90% des Materials immer noch verwenden.
Klar,  ist für mich verständlich.
Ein Maßanzug sitzt immer besser.
Was einige Spielleiter auch machen ist, dass sie Kaufabenteuer sezieren oder auf ihre speziellen Bedürfnisse ummodeln. Geht auch.

Offline Boba Fett

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #406 am: 11.07.2017 | 18:37 »
Oh, von Plotende habe ich nix geschrieben. Ne mir ging es eher um den Ploteinstieg und den Plot überhaupt.
Ein Plot ist eine vordefinierte Entwicklung der gespielten Erlebnisse eines Rollenspielabenteuers.
"gen Plotende" also "in Richtung Plotende" definiert doch alles, also Einstieg und den gesamten Plot, denn der gesamte Plot weist doch nur in eine Richtung...
Wir schreiben also vom gleichen...
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #407 am: 11.07.2017 | 18:59 »
Ein Plot ist eine vordefinierte Entwicklung der gespielten Erlebnisse eines Rollenspielabenteuers.
"gen Plotende" also "in Richtung Plotende" definiert doch alles, also Einstieg und den gesamten Plot, denn der gesamte Plot weist doch nur in eine Richtung...
Wir schreiben also vom gleichen...
Hmm, es gibt zumindest nach meinem Verständnis durchaus offenere Plots,  wo das Ende nicht explizit vordefiniert ist.  Wo es zum Beispiel viele Wege und Lösungen gibt, nicht nur eine. Wo der Showdown auch nicht in Stein gemeißelt ist.

Quasi offener bzw. geschlossenere Plots.
Bei ersterem sehe ich eher den Anfang und das grobe Gerüst stabil. Aber weniger die Entwicklung und das Ende.
Da können Spieler auch Einfluss drauf nehmen.

Bei zweiterem sicherlich auch aber nicht so stark. Hier ist vermutlich auch die Gefahr sich gerailroaded zu fühlen  am größten.

Edit. Plot ist mMn. nicht gleich Plot.
Klar bei einem Film muss ich das Drehbuch genau kennen,  bis zum Schluss.
Aber im Rollenspiel soll ja vieles erst spontan im Spiel entstehen. Da wäre zu genaue Planung nach meinem Empfinden nicht förderlich.
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 19:04 von Issi »

Offline Der Läuterer

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #408 am: 11.07.2017 | 21:59 »
Ich versuche mal kurz meine Sichtweise auf einen gelungenen Plot aufzuzeigen.

Eine absolute Handlungsfreiheit der Chars ist mMn unrealistisch und bestenfalls tendentiell durch ein hohes Mass an Impro und Flexibilität zu erreichen - eine Sandbox, im Sinne eines offeneren Plots, ist somit eine reine Illusion und höchstens annähernd möglich, aber never ever in Form eines ausgearbeiteten Szenarios. No way.

Ich behaupte jetzt mal provokant, dass wirklich JEDER Plot gerailroaded wird, da jede Geschichte ein Ziel verfolgt und der Spannungsbogen einem gewissen (nicht ungewissen) Ende entgegenstrebt; zumeist eine finale Konfrontation.

Die Frage, die sich stellen müsste sollte lauten, wie offensichtlich (nicht ob überhaupt) das Railroading den Spielern ins Auge springt UND ob es stört oder eben nicht.
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 22:02 von Der Läuterer »
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Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #409 am: 11.07.2017 | 22:26 »
Ich versuche mal kurz meine Sichtweise auf einen gelungenen Plot aufzuzeigen.

Eine absolute Handlungsfreiheit der Chars ist mMn unrealistisch und bestenfalls tendentiell durch ein hohes Mass an Impro und Flexibilität zu erreichen - eine Sandbox, im Sinne eines offeneren Plots, ist somit eine reine Illusion und höchstens annähernd möglich, aber never ever in Form eines ausgearbeiteten Szenarios. No way.

Ich behaupte jetzt mal provokant, dass wirklich JEDER Plot gerailroaded wird, da jede Geschichte ein Ziel verfolgt und der Spannungsbogen einem gewissen (nicht ungewissen) Ende entgegenstrebt; zumeist eine finale Konfrontation.

Die Frage, die sich stellen müsste sollte lauten, wie offensichtlich (nicht ob überhaupt) das Railroading den Spielern ins Auge springt UND ob es stört oder eben nicht.
Ich stimme Dir Insofern zu,  dass jeder Plot von Spielleiter Seite,  bzw.  Autorseite gelenkt wird.
Gerailrodet würde ich bewusst nicht sagen. Weil der Begriff für manche etwas anderes bedeutet.
Lenkung ist nicht grundsätzlich  böse und wie Du sagst auch dringend notwendig.
Für die Forge ist Illusionismus meines Wissens auch nichts anderes als eine Lenkung durch den Spielleiter, der die Hauptkontrolle über den Plot besitzt. Welche aber von den Spielern nicht unmittelbar so wahrgenommen wird.

Das impliziert aber nicht,  dass die Spieler deshalb gar keine Kontrolle haben oder gar keinen Einfluss. Nur eben weniger.

Ich finde Ausserdem dass es viel zwischen reiner Sandbox und Schienenfahrt gibt. Es gibt kein Entweder oder. Sondern es handelt sich mMn. um zwei Extreme.

Müsste ich einen Idealen Plot beschreiben würde ich sagen so sicher wie nötig und so flexibel wie möglich.

Edit. Das was im Abenteuer fix ist, ist nicht da um die Spieler zu quälen, sondern um dem Spielleiter und den Spielern den Plot zu sichern. Lenkung geschieht erstmal ganz wertfrei Zugunsten des Abenteuers.
Und das eigentliche Drehbuch, wird doch ohnehin idealerweise mit den Spielern zusammen geschrieben.

Edit. Ich gehe soweit zu sagen: wenn ich nicht Szene fuer Szene vorgeben will,  muss ich dem Spielleiter Werkzeuge an die Hand geben um flexibel auf das was geschieht reagieren zu können.
Und hier kommen wir an den Punkt,  wo die Forge erkannt hat: Lenkung passiert, muss sogar passieren. Aber erst wenn es jemand als Gaengelung empfindet,  bekommt es den Namen Railroading.
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 22:51 von Issi »

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #410 am: 11.07.2017 | 23:19 »
Und hier kommen wir an den Punkt,  wo die Forge erkannt hat: Lenkung passiert, muss sogar passieren. Aber erst wenn es jemand als Gaengelung empfindet,  bekommt es den Namen Railroading.
Fixed it for You.
« Letzte Änderung: 11.07.2017 | 23:31 von 6 »
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #411 am: 11.07.2017 | 23:29 »
Ich behaupte jetzt mal provokant, dass wirklich JEDER Plot gerailroaded wird, da jede Geschichte ein Ziel verfolgt und der Spannungsbogen einem gewissen (nicht ungewissen) Ende entgegenstrebt; zumeist eine finale Konfrontation.
Und ich behaupte jetzt mal genauso provokativ: Nur wenn ein Film oder ein Buch mit dem Rollenspiel simuliert werden soll, muss ein Plot gerailroaded werden. Fest gezurrter Spannungsbogen ist nur optional und sagt nur sehr bedingt etwas über die Qualität der Spielsession(s) aus.
Finale Konfrontation (bzw. Konfliktauflösung) ist etwas Tolles, kommt aber immer dann am Besten, wenn diese sich aus dem Spiel und nicht aus einem vorbestimmten Plotablauf entwickelt. (Ich glaube auch Du kennst sicherlich ne Menge denkwürdige Szenen, die sich aus dem Spiel selber entwickelt haben)
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Rhylthar

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #412 am: 11.07.2017 | 23:33 »
Nach Forge ist jedes Abenteuer quasi Schrödingers Katze. Du weisst nie, ob es Railroading ist, so lange, bis Du es gespielt hast.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline KhornedBeef

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #413 am: 12.07.2017 | 08:33 »
Und ich behaupte jetzt mal genauso provokativ: Nur wenn ein Film oder ein Buch mit dem Rollenspiel simuliert werden soll, muss ein Plot gerailroaded werden. Fest gezurrter Spannungsbogen ist nur optional und sagt nur sehr bedingt etwas über die Qualität der Spielsession(s) aus.
Finale Konfrontation (bzw. Konfliktauflösung) ist etwas Tolles, kommt aber immer dann am Besten, wenn diese sich aus dem Spiel und nicht aus einem vorbestimmten Plotablauf entwickelt. (Ich glaube auch Du kennst sicherlich ne Menge denkwürdige Szenen, die sich aus dem Spiel selber entwickelt haben)
Also ich habe jetzt 24 Stunden nicht gelesen, aber ihr habt euch verrannt :). Man kann auch eine Vorstellung von etwas Interessantem haben, dass man unbedingt passieren sehen will, ohne direkt ein anderes Medium zu simulieren (oder eher emulieren).
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Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #414 am: 12.07.2017 | 08:41 »
Fixed it for You.
Wir schreiben hier von Plots. Da sind bestimmte Dinge als Ausgangs Situation gesetzt. Schon vom Autor.
Die dann fix sein muessen.  Die kann man gar nicht genug fixen.  :D
Edit. Andere Dinge muessen auch nicht fix sein.
Ich teile das gerne in Plotsicherung (fix) und Plotmodulation (flexibel ). Schrieb ich ein paar Seiten zuvor.
« Letzte Änderung: 12.07.2017 | 08:45 von Issi »

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #415 am: 12.07.2017 | 08:44 »
Also ich habe jetzt 24 Stunden nicht gelesen, aber ihr habt euch verrannt :). Man kann auch eine Vorstellung von etwas Interessantem haben, dass man unbedingt passieren sehen will, ohne direkt ein anderes Medium zu simulieren (oder eher emulieren).
Klar kann man das. Allerdings musst Du dafür nicht unbedingt railroaden. Du kannst den Mitspielern Angebote machen, Bälle zuwerfen, Angebote der anderen Spieler aufnehmen in Dein Spiel usw.
Genau sowas finde ich den Reiz am Rollenspiel und nur bedingt die reine Nacherzählung einer tollen Geschichte, die einer der Spieler im Sinn hatte. (Und genau das sehe ich als Simulation oder Emulation eines Kinofilms oder Buches)

Ich habe damit nicht gesagt, dass solch eine Simulation oder Emulation was Schlechtes an sich wäre. Ich habe halt meine Probleme das das als einzige Möglichkeit des Rollenspiels angesehen wird. Und genau das hatte ja der Läuterer gesagt: Jeder Plot muss gerailroaded werden. Einer defniniert diesen Plot und so muss er dann auch "ausgespielt" (ich würde eher sagen nacherzählt) werden.
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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #416 am: 12.07.2017 | 08:48 »
Wir schreiben hier von Plots. Da sind bestimmte Dinge als Ausgangs Situation gesetzt. Schon vom Autor.
Die dann fix sein muessen.  Die kann man gar nicht genug fixen.  :D
Und an meinem Posting vollkommen vorbei gepostet. :)
Ach ja: Ein Plot ist logischerweise erst am Ende des Spiels "gefixt". Diese Vorstellung, dass ein Plot im RollenSPIEL automatisch schon vor dem Spiel feststehen MUSS, finde ich sehr schade.
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Offline KhornedBeef

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #417 am: 12.07.2017 | 08:49 »
Ihr habt ja auch einen komischen Begriff von "Plot" ausgehandelt. :)
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Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #418 am: 12.07.2017 | 08:57 »
@
6
Ich gebe Dir Insofern Recht,  dass wenn das Grundgerüst steht,  und der Plot läuft, Lenkung nicht zwingend nötig ist.
Da würde es theoretisch reichen flexibel auf das zu reagieren was durch Spielerentscheidungen  passiert.
Das Grundgeruest aber muss fix sein,  und notfalls ist dafür Lenkung nötig.
Beispiel : Das Abenteuer findet in der Wueste  statt. Da sind die Helden aber noch nicht. Da muss der Spielleiter sie erst hinlotsen.
Oder das Abenteuer startet an einem bestimmten Ort,  wo die Helden Zeuge eines Mordes werden. Dann muss der Spielleiter dafür sorgen,  dass sie zur rechten Zeit  an Ort und Stelle sind.
« Letzte Änderung: 12.07.2017 | 09:17 von Issi »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #419 am: 12.07.2017 | 09:03 »
Das die SCs selber was anleiern ist nicht möglich?
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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #420 am: 12.07.2017 | 09:06 »
Und an meinem Posting vollkommen vorbei gepostet. :)
Ach ja: Ein Plot ist logischerweise erst am Ende des Spiels "gefixt". Diese Vorstellung, dass ein Plot im RollenSPIEL automatisch schon vor dem Spiel feststehen MUSS, finde ich sehr schade.
Verschenkt so viel Potential.
Nun wir verstehen verschiedene Sachen unter dem selben Begriff.
Plot ist für mich nur der Rohbau.
Es gibt bestimmte Plot Arten die immer wieder in der ein oder anderen Abwandlung gekocht und gegessen werden.
Siehe "Big List. "http://www222.pair.com/sjohn/blueroom/plots.htm

Die eigentliche Geschichte wird erst im Spiel geschrieben. Mit den Spielern zusammen.
Sie entsteht erst. :)
« Letzte Änderung: 12.07.2017 | 09:13 von Issi »

Offline Boba Fett

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #421 am: 12.07.2017 | 09:21 »
Tanelorn-Vokabelkunde (damit wir seltener aneinander vorbei reden):

Rollenspiel-Umgangssprachlich wird unter Plot die vorgezeichnete Linie verstanden,
an der die Story (darunter wird die gespielte und erlebte Geschichte verstanden) entlangführen soll.
Der Plot definiert also eine vorbestimmte Story.

Wird der Plot verlassen, ist die Story "ergebnisoffen".

Ein Plot-Rohbau könnte mal als skizzierter Plot oder Plot-Skizze bezeichnen.
Damit wäre klargestellt, dass dieser noch wandelbar ist.
Wobei sich mir die Frage stellt, ob eine "noch veränderliche Story-Vorbestimmung" überhaupt Sinn macht.
Denn "ich lege etwas fest und lasse es offen" ist für mich eigentlich ein Widerspruch in sich.
In meinem Verständnis wäre eine Plot-Skizze eher etwas, das während der Abenteuer-Vorbereitung / -Entwicklung aufgebaut wird.

Wenn man sich an den Tisch setzt und zu spielen beginnt, sollte ein Plot festgelegt sein, sonst wäre es kein Plot...
Ein "grober Rahmen" ist ein Konzept, das einen anderen Namen haben sollte, damit es nicht zu Mißverständnissen kommt.
« Letzte Änderung: 12.07.2017 | 09:26 von Boba Fett »
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Offline tartex

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #422 am: 12.07.2017 | 09:23 »
Nicht jede Rollenspiel-Session muss einen emergenten Plot haben.

Natürlich sind wir gewohnt selbst Real Life so nachzuerzählen. Eine Rollenspiel-Session kann auch einfach sein:
Wir gingen in ein Tal und fanden nichts.
Wir saßen am Lagerfeuer und aßen Hartwurst.
Wir sahen uns Preislisten an planten ein wenig rum.

Ich finde das spannend, dass es keinen Zwang zum Drama gibt. Das macht echtes Drama dann aufregender.

Gleichzeitig verstehe ich natürlich, warum die 3 Beispiele nerven können und warum deshalb Mitte der 80iger die Typen mit den 3-Akt-Spannungsdiagramen auftauchten.
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Offline bobibob bobsen

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #423 am: 12.07.2017 | 09:26 »
Zitat
Beispiel : Das Abenteuer findet in der Wueste  statt. Da sind die Helden aber noch nicht. Da muss der Spielleiter sie erst hinlotsen.
Oder das Abenteuer startet an einem bestimmten Ort,  wo die Helden Zeuge eines Mordes werden. Dann muss der Spielleiter dafür sorgen,  das sie zur rechten Zeit  an Ort und Stelle sind.

Merkwürdig ich moderiere das genau umgekehrt.
Wenn die sC mal in der Wüste sind und interesse an einem Wüstenabenteuer zeigen hole ich Plot "Wüste" hervor.
Das zweite Beispiel ist ein typischer Fall von Flaschenhals und somit für mich ein ganz schlechter Einstieg. Denn ein Mord kann doch überall geschehen!

Offline Issi

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Re: Railroading-Debatte, war: Angst vor Railroading?
« Antwort #424 am: 12.07.2017 | 09:50 »
Tanelorn-Vokabelkunde (damit wir seltener aneinander vorbei reden):

Rollenspiel-Umgangssprachlich wird unter Plot die vorgezeichnete Linie verstanden,
an der die Story (darunter wird die gespielte und erlebte Geschichte verstanden) entlangführen soll.
Der Plot definiert also eine vorbestimmte Story.

Wird der Plot verlassen, ist die Story "ergebnisoffen".
"Als Plot wird die Handlungsstruktur eines dramatischen oder erzählenden Textes bezeichnet und demzufolge der Grundriss der (in Kurzform nacherzählbaren) Handlung."
Ich hab das mal fett gemacht.
Ein Plot kennzeichnet meines Wissens in erster Linie die Handlungs-Struktur.
Plots sind immer wieder recyclebare Handlungstrukturen.
Die in sich eine funktionierende Dramatik binden.

Was beim RPG Plot feststeht ist eine Art Timeline- Was passiert wann, unabhängig davon was die Helden tun?
Und genau das unterscheidet mMn. einen RPG Plot von einer Literarischen Story.
Der Autor kann nicht wissen, wie genau die Helden sich verhalten werden.
Er kann nur grob planen, was auch ohne ihr Zutun passiert.
Denn sobald die Helden eine bestimmte Erwartung nicht erfüllen würden, würde auch der linieare Aufbau nicht mehr funktionieren.
Deshalb sollte ein Plot mMn. von Beginn an relativ Ergebnis offen bleiben.

Mir ist aber klar, dass er das im RPG leider oft nicht ist.

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Ich weiß, aber es gibt auch Leute die kaufen sich erst das Abenteuer, und beschließen dann es genauso zu leiten.
« Letzte Änderung: 12.07.2017 | 09:54 von Issi »