Ich denke, wie so häufig sind Film und Rollenspiel schwer vergleichbar.
Im Film kommt es natürlich häufig vor, dass Figuren ihre Vorgeschichte und Motivationen als Erzählung offen legen. Ohne, dass da erst mal ganz konkret ein "Konflikt" im Raum steht.
Etwa: Person A wacht am Lagefeuer auf und findet Person B tief in Gedanken. Kann er denn nicht schlafen? Nach angemessenen Zögern erzählt dann Person B, dass sie Alpträume hat seitdem der Dunkle Orklord C ihm seine Gummiente weg genommen hat.
Und wir als Zuschauer wissen natürlich: aha, später im Plot werden wir auf den Dunklen Orklord C und auf die Gummiente treffen. Und wir wissen, dass B dann alles daran setzen wird, die Ente zu befreien.
Im Rollenspiel mag das auch passieren, aber es könnte auch sein dass die Gruppe lieber die böse Zauberin D bekämpft. C kommt nie vor, und die Ente verrottet im Kerker.
Im Film dient (im Optimalfall) jede Szene und jede Figur der Übergeifenden Geschichte.
Im Rollenspiel ist das viel chaotischer, vieles verläuft im Sande, Teilgeschichten werden angefangen und brechen ab, und Hintergrundgeschichte stehen seltsam im Raum ohne Bezug zum Spielgeschehen. Dies Alles ist der Offenheit geschuldet, welche das Rollenspiel gerade aus macht.
Ein aufmerksamer Spielleiter und aufmerksame Spieler können solche Szenen nutzen, um Elemente später relevant werden zu lassen.
Manchmal passiert das, häufig nicht.