Autor Thema: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung  (Gelesen 21716 mal)

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Offline Greifenklause

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #50 am: 19.06.2017 | 21:00 »
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #51 am: 19.06.2017 | 21:02 »
Im Rollenspiel sind 30 Sekunden eine ganze Menge.

Kommt ganz drauf an, wie lang die Kampfrunden sind. ;)

Ansonsten, 30 Sekunden "ich spiel' jetzt mal kurz aus, wie sich mein Charakter vorstellt" sind noch recht gut tolerierbar. "Mein Charakter pfeift seinen Barden herbei, damit der seine Ode über seinen Chef vortragen kann, die ich euch jetzt in Realzeit vollständig zitieren werde" vielleicht schon etwas weniger...

Offline tartex

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #52 am: 19.06.2017 | 21:07 »
Klingt grauenhaft.

Theater geht gar nicht?
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Offline Feuersänger

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #53 am: 19.06.2017 | 21:09 »
Hat mit Theater was zu tun?
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Offline Ralf

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #54 am: 19.06.2017 | 21:10 »
Klingt grauenhaft.
Nun ich vermute das Kriterium "Fand Feuersänger den Film gut?" hat sich bei der Berlinale tragischerweise noch nicht durchgesetzt. ;D
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #55 am: 19.06.2017 | 21:11 »
Einen Film, in dem über einen signifikanten Teil der Laufzeit wirklich jemand ohne Rückblende _erzählt_ was er alles so erlebt hat (Kamera zeigt den Erzählenden beim Akt des Erzählens und/oder seine Zuhörer), sowas kann ich mir nicht vorstellen dass das jemand sehen will.
Etwa sowas?
EDIT:
Oder eher sowas?

(In Pulp Fiction wird glaube ich extrem viel Zeug erzählt, dass vor dem Film passiert ist)
« Letzte Änderung: 19.06.2017 | 21:19 von 6 »
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #56 am: 19.06.2017 | 21:14 »
Grundsätzlich stimme ich nicht zu.
Ich stimme ebenfalls nichtzu.

Zitat
Zum einen schreibst Du, dass Tavernenabende, bei denen die Charaktere sich Dinge erzählen, objektiv langweilig seien. Das ist objektiv falsch, weil es Spieler gibt, die gerade daran viel Spass haben,
Damit benötigt Charakterspiel generell keinen Konflikt, um nicht als Zeitverschwendung zu gelten.
Das sehe ich ganz genau so.

Und verzeiht mir, wenn wir dann in der nächsten Sitzung das Einkaufen wieder überspringen. "Charakterspiel" beim Feilschen um einen Dolch kannst du bitte bei einem anderen SL erleben. Wir brauchen die Zeit. Für meine Sorte Charakterspiel.
Da gibt es nichts zu verzeihen, du spielst eben so. Du oder besser deine Mitspieler sind da eher zu bemitleiden, wenn für solche Sachen im Rollenspiel "keine Zeit"mehr ist oder "die Zeit dafür zu kostbar ist". Ich finde, für so etwas muss im Rollenspiel auch Platz bzw. Zeit  geben, und ich gewähre sie meinen Spielern gerne. Weil für mich diese Tavernenabende (auch: Tavernenspiel) genannt oder auch das Feilschen um den Dolch (beim Einkaufen) zum stimmungsvollen, atmosphärischen Characterspiel dazu gehören. Ich bin weit davon entfernt, jeden Einkauf so (intensiv) auszuspielen oder jeden Tavernenabend. Aber ab & zu mache ich das ganz gerne, und die meisten meiner Spieler ebenfalls. Characterspiel ist nicht nur vor Spannung triefendes Drama seitens der Charaktere (Stichwort: Szene, wo die Königin erdolcht werden soll). Sicher, das gehört mit dazu-keine Frage. Aber das ist eben nur eine Art des Characterspiels, und das "Tavernenspiel" eben auch eine (andere). Aber beide haben ihre völlig legitime Berechtigung, und für mich gehören beide zum Rollen-bzw. Characterspiel dazu. Natürlich und auch situationsabhängig kann mal die eine , mal die andere Art des Characterspiels im Vordergrund stehen.
Ich würde jedoch  niemals die Eine ohne die andere haben wollen. Natürlich ist das Tavernenspiel (wenn man von einer Kneipenschlägerei mal absieht) oder das Feilschen um einen Dolch beim Einkauf ein eher ruhiger und gemütlicher Part beim Rollenspiel. Allerdings finde ich, dass auch diese Passagen da mit reingehören, und eine gelungene Spielsitzung bei mir enthält eine ausgewogene Mischung aus beiden Arten des Charaterspiels. Für sogenannte "Plotrunner" ist mir mein Abenteuer/Kampagne und meine (investierte) Zeit zu schade. Plotrunning kannst du bitte bei einem anderen SL erleben. Das ist nicht meine Sorte Characterspiel. Aber ich' hab mir ja auch letztens die Retro Gamer gekauft... 
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #57 am: 19.06.2017 | 21:23 »
Ich hab davon ungefähr die ersten 4 Staffeln angeschaut. Aber diese Konstellation habe ich dort nicht wahrgenommen. Man beachte, ich schrieb weiter oben über einen _signifikanten_ Teil der Laufzeit. Wenn man hin und wieder einer 30 Sekunden auf Nachfrage von seinem Hintergrund erzählt, gilt das nicht.

- Tyrion erzählt die geschichte seiner ersten Ehe
- Varys erzählt Tyrion über seine Kastration
- Robert, Barristan & Kaime erzählen sich über die ersten, die sie erschlagen haben
- Tyrion erzählt Jon was über Bücher & seine Jugend
- Oberyn erzählt Tyrion, wie er ihn als Baby gesehen hat

Wenn ich länger als 10 sec nachdenke fallen mir sicher noch mehr Szenen aus den ersten 4 Staffeln ein. Doch, das sind Dinge, die einen erheblichen Zeitrahmen in Anspruch nehmen. Teilweise treiben sie die Geschichte voran, teilweise geben sie aber auch "nur" Hintergrund-Infos über die Charaktere (soweit man das bisher absehen kann). Sry, aber hier hast du einfach unrecht.
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Offline Feuersänger

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #58 am: 19.06.2017 | 21:25 »
Nun ich vermute das Kriterium "Fand Feuersänger den Film gut?" hat sich bei der Berlinale tragischerweise noch nicht durchgesetzt. ;D

Wir werden's nie erfahren -- gewonnen hat er schließlich auch nicht. :p

@Rest:
Okay, ihr habt mich überzeugt -- es GIBT unheimlich beschissene Filme die ich nie im Leben ertragen könnte anzuschauen.  :P
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #59 am: 19.06.2017 | 21:27 »
Dann Respekt, dass du dir so stoisch "Scheiße" ansiehst. Vier Staffeln hast du's immerhin ausgehalten.  :P
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #60 am: 19.06.2017 | 21:28 »
Naja, ist ja ein Rant. Wenn Blechie geschrieben hätte, dass er den Eindruck gewonnen hat, dass ihm nicht nicht genehmen Formen des Charakterspiels in vielen Runden zu viel Raum gewährt wird, dann hätte sich keine so schöne und kontroverse Diskussion entspannt. Manchmal ist klare Kante keine schlechte Idee und in diesem Thread benehmen sich die Leute doch vorbildlich UND schreiben sinnvolles Zeug. Ziel erreicht, würd ich sagen. Kein Blech vom Piraten. Danke für den Thread!

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #61 am: 19.06.2017 | 21:28 »
Okay, ihr habt mich überzeugt -- es GIBT unheimlich beschissene Filme die ich nie im Leben ertragen könnte anzuschauen.  :P
Wie es so schön im alten AD&D hiess:
Disbelieve! :)
Ich denke eher, dass Du die entsprechenden Szenen nicht in Erinnerung hast, weil sie perfekt in die jeweilige Situation passen. Perfekt gespielt und an die richtige Stelle gesetzt, sind solche Szenen extrem spannend und dramatisch.

Das hat allerdings nichts mehr mit normalen Rollenspielrunden zu tun.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #62 am: 19.06.2017 | 21:35 »
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Es ist vor allem keine Einbahnstraße.

Ich habe zu viele Idioten beider Seite gesehen um nicht zu glauben, dass gerade diese Frage mit dem Charakterspiel extrem von den jeweiligen Umständen und der Vrogeschichte abhängt.
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #63 am: 19.06.2017 | 21:35 »
Wie es so schön im alten AD&D hiess:
Disbelieve! :)
Ich denke eher, dass Du die entsprechenden Szenen nicht in Erinnerung hast, weil sie perfekt in die jeweilige Situation passen. Perfekt gespielt und an die richtige Stelle gesetzt, sind solche Szenen extrem spannend und dramatisch.

Das hat allerdings nichts mehr mit normalen Rollenspielrunden zu tun.

Das gilt dann aber für jede Szene, die nicht nur durch Würfel gelöst wird (und auch für manche von denen), denn die perfekten Schauspieler-Dramaturgen-Regisseure-Coreographen sind die wenigsten...
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #64 am: 19.06.2017 | 21:38 »
Es ist vor allem keine Einbahnstraße.

Ich habe zu viele Idioten beider Seite gesehen um nicht zu glauben, dass gerade diese Frage mit dem Charakterspiel extrem von den jeweiligen Umständen und der Vrogeschichte abhängt.
Kudos dafür!
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #65 am: 19.06.2017 | 21:57 »
Das gilt dann aber für jede Szene, die nicht nur durch Würfel gelöst wird (und auch für manche von denen), denn die perfekten Schauspieler-Dramaturgen-Regisseure-Coreographen sind die wenigsten...
Wie ich schon schrieb: Das hat nichts mehr mit normalen Rollenspielrunden zu tun.  :)
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #66 am: 20.06.2017 | 00:11 »
Du oder besser deine Mitspieler sind da eher zu bemitleiden, wenn für solche Sachen im Rollenspiel "keine Zeit"mehr ist oder "die Zeit dafür zu kostbar ist". Ich finde, für so etwas muss im Rollenspiel auch Platz bzw. Zeit  geben, und ich gewähre sie meinen Spielern gerne. Weil für mich diese Tavernenabende (auch: Tavernenspiel) genannt oder auch das Feilschen um den Dolch (beim Einkaufen) zum stimmungsvollen, atmosphärischen Characterspiel dazu gehören.

Ach Blizzard, es ist gut, dass es dich gibt. Ich bin sicher, dass ihr dabei ganz viel Spaß habt und möchte meinen kleinen Rant nicht als Angriff auf eure Spaßquelle verstanden wissen. Mir fehlt da eben der Zugang, aber das sagt ja vielleicht mehr über mich als über dich aus.

Offline Deltacow

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #67 am: 20.06.2017 | 08:39 »
Als Spieler ödet mich beschriebenes Charakterspiel meistens rasch an, mir fehlt es da irgendwie spielinhaltlich oft an Elementen bzw. habe ich die Erfahrung gemacht eher in blassen Gegenübern herumzustochern, dass ist maximal ein paar Augenblicke spannend :-) Übrigens trifft das dann wohl auf mich im Gegenzug genauso zu :-( (ganz furchtbarer Spieler)

Als Spielleiter bedeutet Charakterspiel für mich manchmal ein paar Flags rauszuhören, in jedem Fall eine Art "Zeitgewinn" um die nächste Szene zu framen oder mir schlichtweg Notizen zu machen, mich zu sortieren usw. - demnach hat es seine Daseinsberechtigung.


Offline ElfenLied

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #68 am: 20.06.2017 | 09:12 »
Die beschriebene Ausgangssituation erweckt bei mir PTSD. Wir hatten mal so einen Spieler, der immer 20+ Seiten an Hintergrundgeschichte geschrieben hat, die letztlich niemanden am Spieltisch interessiert hat.

"Charakterspiel ist Zeitverschwendung" kann ich daher nur zustimmen. Rollenspiel besteht fuer mich in erster Linie aus Interaktion zwischen den SCs und der Welt. Ewige Expositionsmasturbation moechte ich mir da nicht antun.
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Ucalegon

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #69 am: 20.06.2017 | 10:36 »
Ich fordere inzwischen schon eher dazu auf, einfach mal zu sagen, was der eigene SC denkt und will, auch, wenn das gerade nicht explizit nach außen tritt.

Ich verstehe Blechpirats Problem mit dem Monolog auch nicht.

Ansonsten drehe ich das Ganze mal um und sage: Mir gefällt am "Tavernenspiel", dass es ruhig ist, wie Blizzard sagt, dass sich da ein Interesse an den kleinen Dingen und die Bereitschaft artikulieren, aus sich herauszugehen, eine Figur darzustellen bzw. den gemeinsamen Vorstellungsraum auszuschmücken. Wenn man jetzt noch sicherstellt, dass das nicht ins Leere läuft und im schlechtesten Fall nur eine Person interessiert - sei es mit einem vernünftigen Regelsystem (The One Ring hatte für meine alte Runde diesen Effekt) oder weil man bedeutungsvoll spielt - dann ist das ein möglicher Kompromiss zwischen Leuten wie mir, für die Immersion nicht existiert und den method actors in einer Gruppe. Robin Laws präsentiert das in Hillfolk ähnlich ("Immersionists confront their comfort zones", S. 60).

Letztlich ist für mich also der Graben zu anderen Spielstilen, z.B. zur herausforderungsorientierten Abenteuer-Fraktion, zu den power fantasy-Leuten  - das Stichwort langweilige Kämpfe fiel ja schon - et cetera viel größer.

Insofern muss ich auch sagen, dass ich über "Tavernenspiel" an sich gar nicht mehr so richtig ranten mag und Blechpirats Versuch dementsprechend eher als halbgar bezeichnen würde.  ;)
« Letzte Änderung: 20.06.2017 | 10:44 von Ucalegon »

Offline Edwin

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #70 am: 20.06.2017 | 10:40 »
Ich denke, wie so häufig sind Film und Rollenspiel schwer vergleichbar.

Im Film kommt es natürlich häufig vor, dass Figuren ihre Vorgeschichte und Motivationen als Erzählung offen legen. Ohne, dass da erst mal ganz konkret ein "Konflikt" im Raum steht.

Etwa: Person A wacht am Lagefeuer auf und findet Person B tief in Gedanken. Kann er denn nicht schlafen? Nach angemessenen Zögern erzählt dann Person B, dass sie Alpträume hat seitdem der Dunkle Orklord C ihm seine Gummiente weg genommen hat.

Und wir als Zuschauer wissen natürlich: aha, später im Plot werden wir auf den Dunklen Orklord C und auf die Gummiente treffen. Und wir wissen, dass B dann alles daran setzen wird, die Ente zu befreien.

Im Rollenspiel mag das auch passieren, aber es könnte auch sein dass die Gruppe lieber die böse Zauberin D bekämpft. C kommt nie vor, und die Ente verrottet im Kerker.
Im Film dient (im Optimalfall) jede Szene und jede Figur der Übergeifenden Geschichte.
Im Rollenspiel ist das viel chaotischer, vieles verläuft im Sande, Teilgeschichten werden angefangen und brechen ab, und Hintergrundgeschichte stehen seltsam im Raum ohne Bezug zum Spielgeschehen. Dies Alles ist der Offenheit geschuldet, welche das Rollenspiel gerade aus macht.

Ein aufmerksamer Spielleiter und aufmerksame Spieler können solche Szenen nutzen, um Elemente später relevant werden zu lassen.
Manchmal passiert das, häufig nicht.
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Offline Lord Verminaard

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #71 am: 20.06.2017 | 10:44 »
Sehr schöner Beitrag Edwin, volle Zustimmung! :d

Dieses Ganze "jede Szene muss High Drama sein" klingt mir irgendwie verdächtig nach einem faden Aufguss von "Leistungsrollenspiel"... ::)
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #72 am: 20.06.2017 | 10:49 »
Ich greife mal das Argument auf "Es kommt auf den Konflikt an!".
Annahme, das sei so:
Dann ist aber der "erzählte" Konflikt nicht zwangsweise minderwertig gegenüber dem "ausgespielten" Konflikt.
Sobald ich einen spannenden Kinofilm habe, habe ich doch NUR "erzählte Konflikte". Der Film läuft nach Skript, Erzählmustern ab.
Wenn DAS spannend ist, kann auch die traurige Vorgeschichte des Barden ähnlich töfte sein.
Kann, muss nicht.
Mir ist auch klar, dass "ausgespielte Konflikte" eher den Standard im Rollenspiel darstellen.
Aber auch die "können, müssen aber nicht" spannend sein.
Oft genug hätte ich auf das stumpfe Auswürfeln des Endkampfes lieber verzichtet und irgendwann dem Spielleiter die Würfel gegeben und gesagt: "Bis hierhin hat Würfeln Spaß gemacht, jetzt wird es öde! Erzähl lieber zu Ende!"
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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #73 am: 20.06.2017 | 10:51 »
"Leistungsrollenspiel"... ::)

Ich find den Begriff klasse!  :d
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Offline Hewisa (gone for good)

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Re: "Charakterspiel" ist Zeitverschwendung
« Antwort #74 am: 20.06.2017 | 11:04 »
Dieses Ganze "jede Szene muss High Drama sein" klingt mir irgendwie verdächtig nach einem faden Aufguss von "Leistungsrollenspiel"... ::)
Yup.
Dazu kommt: Wenn jede Szene High Drama ist, verliert das Drama auch schnell seine Relevanz und wird beliebig. Und permanent High Drama zu haben ist auch sehr, sehr anstrengend, um nicht zu sagen ermüdend.
Immer mal wieder ne ruhige Szene zum Durchatmen und Auflockern ist extrem wichtig. *Das* ist übrigens auch bei Filmen so
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