Autor Thema: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen  (Gelesen 42639 mal)

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #100 am: 7.01.2018 | 19:09 »
Zitat
Gibt es viele LGBT-SpielerInnen?

Wer soll das wissen? In meiner aktuellen Runde sind über die Hälfte irgendwie LGBTIQ... Aber das ist sicherlich über dem Bundesdurchschnitt. Das Spiel hat auf den Charakterbögen nun allerdings auch "ambiguous, man, shifting, transgressing, woman" zum Ankreuzen; wir können also annehmen, dass queere Personen das honorieren.

Offline KhornedBeef

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #101 am: 7.01.2018 | 19:11 »
Wer soll das wissen? In meiner aktuellen Runde sind über die Hälfte irgendwie LGBTIQ... Aber das ist sicherlich über dem Bundesdurchschnitt. Das Spiel hat auf den Charakterbögen nun allerdings auch "ambiguous, man, shifting, transgressing, woman" zum Ankreuzen; wir können also annehmen, dass queere Personen das honorieren.
Wenn das der Bundesdurchschnitt wäre, hätte  der Ausweis auch diese Felder...
Welches Spiel ist denn das?
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #102 am: 7.01.2018 | 19:12 »
O.K. ... realistisch gesagt müsste es jetzt entweder heißen: "Ich kannte mal jemdnen, der jemanden kennt" oder aber "ich kennen niemanden, mit dem ich heute noch regelmäßigen Kontakt habe, der jemanden kennt".
Eher: "Ich habe keine Ahnung wie das mit rollenspielenden Transgender ist."
Wie gesagt: Anekdotische Argumentation ist sehr unzuverlässig, besonders wenn man mit dem eigentlichen Thema nicht vertraut ist.
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #103 am: 7.01.2018 | 19:14 »
Wenn das der Bundesdurchschnitt wäre, hätte  der Ausweis auch diese Felder...
Welches Spiel ist denn das?

Klingt nach einem aus der pbtA-Schule, da finden sich solche Auswahlmöglichkeiten gerne in den Playbooks.

Offline Archoangel

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #104 am: 7.01.2018 | 19:16 »
Wer soll das wissen? In meiner aktuellen Runde sind über die Hälfte irgendwie LGBTIQ... Aber das ist sicherlich über dem Bundesdurchschnitt. Das Spiel hat auf den Charakterbögen nun allerdings auch "ambiguous, man, shifting, transgressing, woman" zum Ankreuzen; wir können also annehmen, dass queere Personen das honorieren.

Wofür steht IQ? Das ist mir neu ...

"Über die Hälfte" ist jetzt a bisserl schwammig. O.K.: von den 400 Mitspielern regelmäßiger Runden die ich im Laufe der Zeit hatte war einer "Bi", eine "Lesbisch" und drei "Schwul". Von den ca. 1000 Leuten, von denen ich weiß, dass sie Rollenspieler sind/waren, komme ich auf ... immernoch einen "Bi", drei "Lesben" und ... ca. 20 "Schwule". Das sind dann im direkten Kontakt 5/400, also knapp ein Prozent LGBT-SpielerInnen und im indirekten dann eben ca. 24/1000, also ungefähr zweieinhalb Prozent. Das ist weniger als der Schnitt in D, aber das kann ja durchaus sein, dass entsprechende Menschen sich von unserem Hobby eher nicht angezogen fühlen.

Wie sieht es bei dem Rest hier aus?
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #105 am: 7.01.2018 | 19:17 »
Wenn das der Bundesdurchschnitt wäre, hätte  der Ausweis auch diese Felder...
Welches Spiel ist denn das?

Masks: A New Generation. Bei Urban Shadows steht aber das gleiche. Bei Monsterhearts wird dir schlechterdings vorgeschrieben, dass dein Charakter bitteschön bi- sein sollte, sonst funktioniert das Spiel womöglich nicht. Wie das bei anderen PbtA-Spielen aussieht, kann ich jetzt ausm Kopf nicht sagen.

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #106 am: 7.01.2018 | 19:19 »
Wenn das der Bundesdurchschnitt wäre, hätte  der Ausweis auch diese Felder...

1) Nur weil ein Feld da ist, muss das ja nicht dem Schnitt entsprechen. ::)
2) Naja, so schnell ist der Gesetzgeber jetzt auch nicht, vor allem wenn die Regierung nur geschäftsführend ist. Also Geduld, kommt noch, weil BGH.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #107 am: 7.01.2018 | 19:21 »
Eher: "Ich habe keine Ahnung wie das mit rollenspielenden Transgender ist."
Wie gesagt: Anekdotische Argumentation ist sehr unzuverlässig, besonders wenn man mit dem eigentlichen Thema nicht vertraut ist.

Ach du - ich bin ein sehr offener Mensch und bin es auch gewohnt, dass die Menschen recht offen mit mir umgehen. Insofern halte ich das - mit Irtumswahrscheinlichkeit - schon für ehrliche Zahlen. Ich würde mich mehr als wundern, wenn sich in meiner Umgebung ein LGBT-Mensch befände, der/die das vor mir bisher verborgen hätte. Schließlich habe ich immer noch - über einen Freund und eine Studienkollegin - einen recht guten Kontakt zur Szene und treffe - mittlerweile etwas seltener - mehr oder weniger regelmäßig recht viele menschen aus der Szene (Stichwort: Geburtstagsfeier). Wie gesagt - möglich, aber würde mich wundern.
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #108 am: 7.01.2018 | 19:21 »
Das ist weniger als der Schnitt in D, aber das kann ja durchaus sein, dass entsprechende Menschen sich von unserem Hobby eher nicht angezogen fühlen.

Mit welchem Anteil hast du dich überhaupt nicht über die sexuelle Orientierung unterhalten? Bei einem ganz ordentlichen Anteil der Spieler, denen ich so in den letzten 30 Jahren begegnet bin, habe ich das exakt gar nicht thematisiert. Dementsprechend würde ich einen weiten Bogen um irgendeine statistische Aussage machen.
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #109 am: 7.01.2018 | 19:22 »
leute, beruhigt euch!

Ich hatte schon im Rassismus-Thread/X-Card-Thread... darauf hingewiesen, dass Skandalisierung nichts taugt und unser Hobby nur in Misskrerdit bringt (übrigens wurde für diese Aussage von der Admin ermahnt und bin auf der Eskalationsleiter!)

Mir fällt auf dass in letzter Zeit ständig politisch/skandalisierende Threads aufgehen, die schlechte Stimmung verbreiten

Ich würd gern wieder ein Tanelorn haben wo es nur um RPG geht und Spaß! Und nicht dass sich hier Leute löschen, angreifen usw

Zustimmender Applaus meinerseits!
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Offline Archoangel

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #110 am: 7.01.2018 | 19:22 »
Masks: A New Generation. Bei Urban Shadows steht aber das gleiche. Bei Monsterhearts wird dir schlechterdings vorgeschrieben, dass dein Charakter bitteschön bi- sein sollte, sonst funktioniert das Spiel womöglich nicht. Wie das bei anderen PbtA-Spielen aussieht, kann ich jetzt ausm Kopf nicht sagen.

Klingt so als wäre Monsterhearts kein Spiel für mich. Kann ich mir nicht vorstellen.
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Offline Archoangel

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #111 am: 7.01.2018 | 19:28 »
Mit welchem Anteil hast du dich überhaupt nicht über die sexuelle Orientierung unterhalten? Bei einem ganz ordentlichen Anteil der Spieler, denen ich so in den letzten 30 Jahren begegnet bin, habe ich das exakt gar nicht thematisiert. Dementsprechend würde ich einen weiten Bogen um irgendeine statistische Aussage machen.

Im großen und ganzen ... mit keinem? ich bin ein sehr gesprächiger mensch und "Liiert?" ist mehr oder weniger die Standardfrage, bzw. "Was machen die Frauen/ was machen die Männer?". Leute mit denen ich "zu tun" habe ... ja ... von denen kann ich dir die offengelebte sexuelle Präferenz eigentlich immer benennen. Finde ich wichtig. Ist ja kein Tabu-Thema oder sowas. Ich meine: einige meiner ältesten Freunde sind absolut homophob. Da kann ich ja schlecht eine Gruppe von Leuten einladen ohne das zu berücksichtigen. Das wäre schon sehr unhöflich. Gerade dann ist es wichtig die sexuellen Präferenzen seiner Mitmenschen sehr genau zu kennen. Ich würde ja auch nie meine alten Kumpels von der AntiFa zusammen mit meinen Freunden der "CSU sind linksliberale Spinner"-Fraktion zusammen an einen Tisch setzen. Das wäre etwas zu viel des Guten. Oder meinen Kumpel den Massentierhaltungs-Schweine-Bauer mit den veganen Mädels ... <muhahahahaha ... lusitg stelle ich mir das allerdings schon vor>
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Ucalegon

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #112 am: 7.01.2018 | 19:31 »
Diversität heißt auch, dass Rollenspiele von einer möglichst vielfältigen Gruppe von Menschen geschrieben werden, die ihre eigene Perspektive einbringen bzw. die Chance dazu bekommen. Rollenspiele wie Dream Askew - a game about and for queers, Bluebeard's Bride oder das von Teylen anderswo genannte Harlem Unbound. Finde ich viel wichtiger als wie irgendwelche großen Verlage ihre Mainstream-Produkte gestalten oder Hausrunden ihre Spielwelt.

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #113 am: 7.01.2018 | 19:32 »
Ach du - ich bin ein sehr offener Mensch und bin es auch gewohnt, dass die Menschen recht offen mit mir umgehen. Insofern halte ich das - mit Irtumswahrscheinlichkeit - schon für ehrliche Zahlen. Ich würde mich mehr als wundern, wenn sich in meiner Umgebung ein LGBT-Mensch befände, der/die das vor mir bisher verborgen hätte. Schließlich habe ich immer noch - über einen Freund und eine Studienkollegin - einen recht guten Kontakt zur Szene und treffe - mittlerweile etwas seltener - mehr oder weniger regelmäßig recht viele menschen aus der Szene (Stichwort: Geburtstagsfeier). Wie gesagt - möglich, aber würde mich wundern.
Du: Bis ein Transgender für sich akzeptiert, dass er Transgender ist, verstreicht Zeit. Bis er dann auch bereit ist, sich in der Öffentlichkeit, egal wie sympathisch diese rüber kommt, zu outen, verstreicht weitere Zeit. Wir reden da durchaus von Jahrzehnten.
Wenn Du Dich mit Transgender Leuten auskennen würdest, wäre Dir das klar und Du wärst vorsichtiger mit der anekdotischen Argumentation.
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Offline General Kong

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #114 am: 7.01.2018 | 19:41 »
Im großen und ganzen ... mit keinem? ich bin ein sehr gesprächiger mensch und "Liiert?" ist mehr oder weniger die Standardfrage, bzw. "Was machen die Frauen/ was machen die Männer?". Leute mit denen ich "zu tun" habe ... ja ... von denen kann ich dir die offengelebte sexuelle Präferenz eigentlich immer benennen. Finde ich wichtig. Ist ja kein Tabu-Thema oder sowas. Ich meine: einige meiner ältesten Freunde sind absolut homophob. Da kann ich ja schlecht eine Gruppe von Leuten einladen ohne das zu berücksichtigen. Das wäre schon sehr unhöflich. Gerade dann ist es wichtig die sexuellen Präferenzen seiner Mitmenschen sehr genau zu kennen. Ich würde ja auch nie meine alten Kumpels von der AntiFa zusammen mit meinen Freunden der "CSU sind linksliberale Spinner"-Fraktion zusammen an einen Tisch setzen. Das wäre etwas zu viel des Guten. Oder meinen Kumpel den Massentierhaltungs-Schweine-Bauer mit den veganen Mädels ... <muhahahahaha ... lusitg stelle ich mir das allerdings schon vor>

Och, das geht schon - sofern man die Politik die Politik sein läßt und sich auf das Gemeinsame konzentriert - hier: das Spiel.
Kann mir völlig egal sein, welche Partei jemand wählt, mit wem er ins Bett geht oder nicht, was in die Pfanne kommt oder er/sie immer das Binnen-I  oder es das Stenrchen sein muss oder ob man halt weiter "Spieler" sagt benutzt, sofern das nicht zum bestimmenden Thema wird.

Toleranz ist da von beiden Seiten angesagt. Wenn das aber der bestimmenden Aspekt ist, anderen die eigenen Lebensweise aufzudrücken ("Ich esse nur Tofu - ihr nun auch!" - "Wer noch einmal "Spieler und Spielerinnen" und "er/sie" sagt, kriegt aufs Maul" - "Ich habe nur eine feste Freundin, aber dass du mit allen in die Betten gehst - das geht man gar nicht!"), der mit der anstehehenden Tätigkeit (im Spiel Orks aus dem Feenforst zu vertreiben) nichts zu tun hat - dann stimme ich zu.

Mit dem Abfeiern von "Diversivität" als solcher kann ich nichts anfangen (oder ist krank oder arm sein nun auch toll? Brauchen wir z.B. Monarchisten und Falschparker wirklich?).
Mit Toleranz schon.
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Offline Rhylthar

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #115 am: 7.01.2018 | 19:44 »
Diversität heißt auch, dass Rollenspiele von einer möglichst vielfältigen Gruppe von Menschen geschrieben werden, die ihre eigene Perspektive einbringen bzw. die Chance dazu bekommen. Rollenspiele wie Dream Askew - a game about and for queers, Bluebeard's Bride oder das von Teylen anderswo genannte Harlem Unbound. Finde ich viel wichtiger als wie irgendwelche großen Verlage ihre Mainstream-Produkte gestalten oder Hausrunden ihre Spielwelt.
Finde ich gut, dass sie geschrieben werden? Sicherlich, warum nicht. Vielfalt ist gut.
Muss ich sie gut finden oder spielen? Nö.
Müssen große Verlage auf den Zug aufspringen? Für mich nicht.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Ucalegon

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #116 am: 7.01.2018 | 19:59 »
Muss ich sie gut finden oder spielen? Nö.
Müssen große Verlage auf den Zug aufspringen? Für mich nicht.

Du musst gar nichts.
Zwei von den drei genannten Spielen sind Kickstarter, Dream Askew Selbstverlag.

Offline Chruschtschow

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #117 am: 7.01.2018 | 20:01 »
Muss auf der anderen Seite ein Trupp Idioten losziehen und sich beschweren, weil in einem Sci-Fi-Unterwassersetting eine Figur im Rollstuhl abgebildet ist? So geschehen mit Deep Dark Blue. Ich denke mir an der Stelle normalerweise: "Ja lasst die Leute doch einfach machen." Aber das kriegt ein Haufen Leute einfach nicht hin ...
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Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #118 am: 7.01.2018 | 20:03 »
Noch ein Gedanke dazu: Wie toll muss das sein, wenn man ein Rollenspielregelwerk aufschlägt (den Fernseher einschaltet, in den Buchhandel geht) und dann mit hoher Treffsicherheit die Darstellungen von spannenden Charakteren sieht, die ähnlich aussehen wie man selbst, ähnliche Dinge mögen, einen ähnlichen Lebensstil führen. Da kann man sich doch gut hineinversetzen, mitfiebern, mitleiden, etc.
Das dürfte weißen, heterosexuellen Männern einfach sehr häufig passieren.
Und so geht es vielleicht auch Menschen, die transgender sind und mal eine Serie sehen, in der ein Transgendermann nicht die Kuriosität ist. Oder einem Schwarzer Menschen, der ein Rollenspiel-Setting liest, in dem ein Mensch mit nichtweißer Hautfarbe an der Spitze eines hochzivilisierten Imperiums steht.

Gerade durch die Interaktivität und Gestaltungsmöglichkeiten von Rollenspiel bietet es sich doch total gut an, mal mit Klischees zu brechen, mal etwas anders zu machen, Erwartungen zu enttäuschen. Das macht hat doch eine gute Story und glaubwürdige Charaktere aus. Weil es nunmal ein zahlenmäßig großer und vor allem mächtiger Teil der Bevölkerung ist, werden traditionell vor allem weiße, heterosexuelle Charaktere in Geschichten portraitiert. Nur das diese Traditionen eben auch aus einer Zeit stammen, wo nichtweiße, nichtheterosexuelle Menschen unterdrückt und verfolgt wurden, macht es aus meiner Sicht umso wichtiger, sie nun, wo wir in einer aufgeklärteren Zeit leben, auch stärker in den Fokus zu rücken. Und ja, aus meiner Perspektive vielleicht sogar mal eine Zeit lang stärker, als das Ihrem prozentualen Anteil in der Gesellschaft entspricht.

« Letzte Änderung: 7.01.2018 | 20:06 von Aendymion »

Offline Radulf St. Germain

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #119 am: 7.01.2018 | 20:06 »
Diversität heißt auch, dass Rollenspiele von einer möglichst vielfältigen Gruppe von Menschen geschrieben werden, die ihre eigene Perspektive einbringen bzw. die Chance dazu bekommen. Rollenspiele wie Dream Askew - a game about and for queers, Bluebeard's Bride oder das von Teylen anderswo genannte Harlem Unbound. Finde ich viel wichtiger als wie irgendwelche großen Verlage ihre Mainstream-Produkte gestalten oder Hausrunden ihre Spielwelt.

Ein guter Post. Ich habe neulich von einem Cyberpunk Rollenspiel einer Afroamerikanerin gehört. Fände ich super spannend zu sehen, wie sich das von den anderen Sachen unterscheidet. (Wenn ich noch wüsste, wie das heisst.) Ich fand es auch damals cool, als ich bei Curse of the Azure Bonds auf den afrotorilianischen (heisst das so?) Zhenatrim gestoßen bin.

Was ich umgekehrt aber komisch finde ist, wenn in 7. See zwei Kussbilder sind und beide sind gleichgeschlechtlich. Ich habe damit kein Problem aber da gewinne ich dann den Eindruck, ich soll erzogen werden. Und damit habe ich ein Problem. (Ein kleines.)

Kleine Anekdote noch: Habe mir mal ein Buch zum Thema "Nähen" ausgeliehen. Alle abgebildeten Personen waren weiblich. Da hat man dann schon das Gefühl, man soll nicht dazugehören. Das gab mir zu denken.

Offline Rhylthar

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #120 am: 7.01.2018 | 20:18 »
Zitat
Noch ein Gedanke dazu: Wie toll muss das sein, wenn man ein Rollenspielregelwerk aufschlägt (den Fernseher einschaltet, in den Buchhandel geht) und dann mit hoher Treffsicherheit die Darstellungen von spannenden Charakteren sieht, die ähnlich aussehen wie man selbst, ähnliche Dinge mögen, einen ähnlichen Lebensstil führen. Da kann man sich doch gut hineinversetzen, mitfiebern, mitleiden, etc.
Das dürfte weißen, heterosexuellen Männern einfach sehr häufig passieren.
Wie kommst Du darauf? Oder spekulierst Du hier?

Anekdote:
Ich betreibe intensivste Realitätsflucht beim Rollenspiel und beim Lesen. Ich würde behaupten, 95 % aller meiner gespielten Charaktere sind keine weißen Männer (Menschen; Sexualität bleibt eh außen vor, weil für mich vollkommen belanglos). Das erste Bild, was ich suche, ist: Elfen. Immer. Gibt es keine, dann irgendwas anderes, aber nicht Menschen.

Ebenso Bücher. Es mir meist vollkommen egal, wer der Protagonist ist. Hauptsache, das Buch ist cool. Aber die Zeiten, in denen man sich an Sean Connery als Inbegriff dessen, was man sich als weißer heterosexueller Mann wünscht, sind schon ein wenig vorbei.

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #121 am: 7.01.2018 | 20:19 »
Äh, bitte Statistiknachhilfe nehmen. Wenn überhaupt nur zwei Kussabbildungen da sind, was sollen die denn alles abbilden? Wäre ein gleichgeschlechtlicher Kuss nach deiner Logik nicht viel umerziehender? Doch.
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #122 am: 7.01.2018 | 20:19 »
Ich habe neulich von einem Cyberpunk Rollenspiel einer Afroamerikanerin gehört.

Das ist jetzt ein bisschen ironisch, denn bis auf das "-in" (also "Autor weiblich") könnte das "Cyberpunk" sein. ;-)
Hinweis: Wenn ich schreibe "X ist toll" oder "Y ist Mist", dann ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keinerlei Aufforderung, X zu kaufen oder Y zu boykottieren. Im Zweifelsfall denkt euch einfach vor jeden Satz "Meiner Meinung nach..." dazu. Und nur weil ihr X für schlecht und Y für toll findet, bedeutet das nicht, dass wir uns nun hassen müssen. Jedem das seine. Ansonsten stehe ich für Duell-Forderungen (oder auch "drüber reden") jederzeit per PM zur Verfügung.

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #123 am: 7.01.2018 | 20:25 »
@Radulf Hast du denn eine Idee davon, zu was man dich mit den Kussbildern erziehen möchte?

@Rhyltar: ich kann hier keine Zahlen nennen, das ist meine Wahrnehmung als Part der LGBT-Community und die Wahnehmung von Menschen verschiedener, nichtweißer Hautfarbe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Dass du deine Lieblingscharaktere danach auswählst, dass sie nicht wie du sind, zeigt doch vielleicht, dass es eben nicht schlimm ist, wenn es mehr als die traditionellen Rollenbilder gibt.

Aus meinem Verständnis von Diskriminierung ist immer ein Gefälle von Privilegien notwendig, damit Diskriminierung überhaupt möglich ist. Gibt glaub ich auch viele andere Definitionen, aber ich finde diesen Aspekt eigentlich für mich plausibel. Deshalb greift der Vergleich mit dem Nähen-Ratgeber nicht so ganz und auch der Idee, dass das Vorhandensein von Illustrationen mit gleichgeschlechtlichen Paaren in Rollenspielbüchern heterosexuelle Menschen benachteiligen. Aber wie gesagt, das ist eher meine persönliche Leitlinie.

Offline KhornedBeef

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #124 am: 7.01.2018 | 20:29 »
 :btt:
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