Autor Thema: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen  (Gelesen 42641 mal)

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Offline ArneBab

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #300 am: 8.01.2018 | 22:11 »
An alle, die hier schreiben: „Das gibt’s doch schon genug, was sollen die Forderungen nach mehr?‘
Hattest du meine Beiträge so verstanden? Das war nicht meine Absicht. Meine Absicht war, erstmal eine klare Bestandsaufnahme der aktuellen Situation zu haben. Dazu passt auch der Kommentar, dass es in D keine Umerziehungscamps gibt,
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Also Bestandsaufnahme und dann schauen, was sinnvoll ist.
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Offline YY

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #301 am: 8.01.2018 | 22:23 »
Ihnen geht es viel mehr darum, dass ihre Sexualität überhaupt keine Rolle mehr in der Gesellschaft spielt.

Was ja paradoxerweise gerade bei NSCs der Fall ist, wenn man sich überhaupt keine Gedanken darum macht.
 

"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #302 am: 8.01.2018 | 23:15 »
Hattest du meine Beiträge so verstanden? Das war nicht meine Absicht. Meine Absicht war, erstmal eine klare Bestandsaufnahme der aktuellen Situation zu haben. Dazu passt auch der Kommentar, dass es in D keine Umerziehungscamps gibt,
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Also Bestandsaufnahme und dann schauen, was sinnvoll ist.

Deine Bestandsaufnahme ist leider nicht ganz vollständig. Zwischen Umerziehungscamps und Toleranz gibt’s ne gewisse Spannbreite:

- Was ist mit Jugendlichen, die sich aus Angst davor, von ihren Familien oder ihren Klassenkameraden aufgrund ihrer Homosexualität verstoßen zu werden, nicht offen darüber freuen können, dass sie zum ersten Mal verliebt sind?

- Was meinst du wie sich das anfühlt, wenn du merkst, dass deine Kumpels stolz von ihren ersten Freundinnen erzählen und du in Erklärungsnot gerätst, warum du noch keine hast?

Und dann frag dich doch mal, ob es vielleicht für diese Jugendlichen einen Unterschied machen würde, wenn sie wüssten, dass ihre Familien und ihre Kumpels Homosexuelle im Kino, im TV und in Videospielen

- überwiegend als Comic Relief, exzentrische Künstler oder selbstbewusste Aktivisten

- oder auch in allen gängigen anderen gesellschaftlichen Rollen, die auch mit Heterosexuellen besetzt sind

sehen.

Genau so ist es mit dem Medium Rollenspiel: Das Nichtbenennen ist nicht immer auch ein Merkmal von Akzeptanz. Es kann auch das genaue Gegenteil suggerieren.

Das lässt sich alles auf Menschen mit nichtweißer Hautfarbe, Transgender, etc. übertragen

Offline Anchises

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #303 am: 8.01.2018 | 23:22 »
Also ich für mich persönlich kann nur sagen, dass ich es als äußerst störend empfunden hab diese "Gesinnungskästchen" in neuen nWoD Produkten zu sehen. Fiel mir wo ich den Thread gesehen habe gerade mal ein auch wenn ich meistens nur lurke.

Ich finde es toll und richtig wenn ein Rollenspiel die Regeln so anlegt das jede Gruppe so spieleen kann, dass sich alle wohlfühlen. Diese Politisierung des Privaten missfällt mir aber.

Aktiv irgendwas politisches in mein Hobby einzubringen um mich zu "belehren" finde ich falsch. Das würde mich auch bei anderen Themen stören.
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 23:27 von Anchises »

Offline Rhylthar

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #304 am: 8.01.2018 | 23:24 »
Zitat
Genau so ist es mit dem Medium Rollenspiel: Das Nichtbenennen ist nicht immer auch ein Merkmal von Akzeptanz. Es kann auch das genaue Gegenteil suggerieren.
Das ist aber reine Interpretation. Das Medium Rollenspiel, wenn nicht explizit darauf ausgelegt, macht eigentlich gar nichts in der Richtung.

Es bietet etwas an, aber überlässt es den Spielern, was sie daraus machen.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Archoangel

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #305 am: 8.01.2018 | 23:43 »
@Aendymion:

Höret! Höret!

Und diese Erkenntnis, dass es da verschiedene Grauzonen gibt, nutzt du wozu? Um Menschen, die sich in dieser Grauzone bewegen dazu aufzurufen entweder deine Meinung anzunehmen, oder ...

Tut mir echt leid: ich versuche deine Postings positiv zu lesen; letztlich bleibt bei mir aber immer der Beigeschmack des "Wenn du kein Problem siehst bist du Teil des Problems" hängen. Annäherungen und Kompromissuche lehnst du - zumindest bei mir - ab. Auf PM antwortest du nicht, also muss ich wohl annehemn, dass du nicht an einem Dialog, sondern an einer Missionierung primäres Interesse zeigst.

In diesem Thread gibt es zu Hauf positive Beispiele, das dein Ansinnen bereits umgestzt wird. Auch von mir zum Beispiel. Du aber argumentierst wieder und wieder, dass dies nicht genug sei und bitte doch etwas mehr zu leisten sei. Für dieses "mehr" bist du letztlich aber doch auf das "Goodwill" der - in deiner Sicht - priveligierten angewießen. ist da sinnvoll diesen vor den Kopf zu stoßen, wie jüngst bei "6", der ein wriklich gutes Beispiel für eine Bereicherung des Theams brachte. Und deine Antwort darauf lautete: "Will ich eigentlich nicht - ich will das andere." Das andere ist allerdings für viele Leute irrelevant, vielleicht auch, weil es eben für sie keinen Altagsbezug darstellt.

Ich bin auch schon diskriminiert worden. dafür das ich ein Mann bin. Dafür dass ich ein Christ bin. Für meine Hautfarbe. Für meine Nationalität.
Ich versuche daher Menschen möglichst wertfrei zu begegnen. Nach dem, wie du mich hier angehst bleibt für mich - so wie ich es lese - aber nur hängen: "Du bist der Feind." Schonmal darüber nachgedacht, ob das für dein Ziel eher förderlich oder eher schädlich ist?

Wohl gemerkt: ich verstehe deine Motivation. Aber ich verstehe auch die Motivationen hinter all den anderen Schattierungen zwischen "Bootcamp" und "Normalität". Du, so erscheint es mir zumindest, verstehst diese aber nicht zu genüge. Von den wirtschaftlichen Interessen der Industrie ganz zu schweigen.

Ich nehem an - ohne es zu wissen - dass dü eher zu den Jüngeren Menschen gehörst. Die älteren hier im Forum kennen da nämlich noch ein ganz anderes Stigmata: das ein Rollenspieler zu sein. Insofern befindest du dich hier vermutlich unter menschen die dich weit genauer verstehen können, als du es für möglich hältst. Dann versuche diese Menschen bitte zunächst auch einmal eher als deine "Freunde" als als deine "Feinde" zu definieren. Versuche ihre Bedenken ernst zu nehmen und aus diesen eben auch etwas für dein Ziel mitzunehmen. Nicht nur am Spieltisch, sondern auch im Alltag. Daran kann man wachsen. Wenn man will. Wenn man dem eine Chance gibt. versuche einfach die Menschen hier, die deine Ansicht weder voll unterstützen noch voll mittragen wollen so zu behandeln, wie du gerne behandelt werden möchtest. Nicht wie du deiner Meinung nach behandelt wirst oder deiner Erfahrung nach behandelt wurdest; sondern wie du gerne behandelt werden willst. Dann wirst du deinem Ziel auch viel näher kommen als du glaubst, weil du das positive Bild, dass du von deinem Ziel hast dannvorlebst. Andernfalls kann sich das leicht umkehren.

Ich kenne - wie gesagt - eine Menge Menschen. Ich kenne auch einige Homophobe - egal ob sie dafür eine Rechtfertigung finden oder nicht. Diesen werde ich diesen Thread hier niemals empfehlen zu lesen. Nicht weil die Grundfrage nicht auch für sie von Relevanz wäre; sondern weil ich befürchte, dass sich ihre Einstellungen durch das was hier teilweise geschrieben wird eher verhärtet als erweicht.

Mein Vorschlag: lade doch mal Spieler aus deiner Region ein sich an euren Spieltisch zu begeben und aus erster Hand zu erfahren, wie die von dir beschriebene Vielfalt die bespielte Welt bereichert. Das dürfte - meines Erachtens - einen weit nachhaltigeren positven Effekt auf dein Ziel haben, als sich hier (nicht wörtlich, sondern gefühlt) darüber zu streiten, ob es sinnvoller wäre in Produkt XY auch ein männliches, knutschendes Pärchen abzubilden, oder in Abenteuer Z einen Transgender-König als Auftraggeber zu platzieren, der die Geliebte seiner Tochter suchen lässt. Gerade letzteres würden viele menschen mit Vorbehalten einfach nicht kaufen, oder ihre SL fragen was denn "der Scheiß" soll.

Rollenspiel hat sich schon immer primär über Mundpropaganda verbreitet und das beste um neue Spieler dauerhaft zum Hobby zu bringen ist sie in eine bestehende Gruppe einzuladen. Warum also nicht auch hier?
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Ucalegon

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #306 am: 8.01.2018 | 23:48 »
Es bietet etwas an, aber überlässt es den Spielern, was sie daraus machen.

Selbst wenn es nur das ist, sollte, meine ich, auf die mögliche Bandbreite auch nochmal hingewiesen werden. Schon in Classic Traveller (1977) gibt es eine "Note on Gender and Race", die Looks ("Man, woman, ambiguous, transgressing, or concealed.") in Apocalypse World wurden ja schon genannt, auf dem neuen Delta Green-Figurenbogen haben sie neben Frau und Mann ein weiteres Kästchen zum freien Eintragen platziert, was sofort auffällt, Illustrationen, Archetypen, Figuren in Setting und Szenarios usw. gehören da für mich auch dazu. Das sind ja alles bewusste Designentscheidungen, die mir persönlich immer positiv auffallen.

Eulenspiegel

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #307 am: 8.01.2018 | 23:53 »
Er fragte, ob Drifter nicht schwarz sein könnten.
[...]
"Dinge für Drifter" gabs, "Dinge für Schwarze" eigentlich nicht. Ein Merkmal, das im Rollenspiel keinerlei Rolle spielt, ist aber überflüssig.
Mag sein, dass das Merkmal überflüssig ist. Aber dennoch existiert es in der Regel.

Ich kenne jetzt die Drifter aus dem Setting nicht. Gut möglich, dass Drifter keine Haut haben. In diesem Fall existiert das Merkmal "Hautfarbe" tatsächlich nicht. Aber wenn die Drifter eine Haut haben, dann haben sie auch das Merkmal "Hautfarbe".

Was ich in Ordnung finde: "Mir doch egal, ob dein Drifter schwarz oder weiß ist. Das spielt keine Rolle."

Was ich nicht in Ordnung finde: "Drifter besitzt schwarze Haut" ist ein Merkmal. Aber "Drifter besitzt weiße Haut" wird nicht als Merkmal wahrgenommen.
Ich vermute mal, es gibt in dem Setting weder "Dinge für Schwarze" noch "Dinge für Weiße". Wieso ist es also OK, wenn man einen weißen Drifter spielt, aber nicht, wenn man einen schwarzen Drifter spielt?

Ich vermute mal, es gibt auch keine "Dinge für Schwarzhaarige". Darf man nach der Logik dann auch keine Schwarzhaarigen spielen?

Zitat
Bei Deadlands hätte es halt anders ausgesehen, das bietet Spielansätze für Charaktere mit schwarzer Haut;
Wieso muss es SPielansätze für schwarze Haut geben? Gibt es denn Spielansätze für weiße Haut? Gibt es SPielansätze für schwarze Haare? Gibt es Spielansätze für schwarze Augen?

Wieso muss es also unbedingt Spielansätze für schwarze Haut geben? Was ist so schlimm daran, wenn man drei SCs hat:
SC1 hat schwarze Haut.
SC2 hat schwarze Haare.
SC3 hat schwarze Augen.

Und es gibt keinerlei Spielansätze dafür. Es sind halt einfach nur Charakterbeschreibungen, die keinerlei Spielansätze liefern.

Genau so ist es mit dem Medium Rollenspiel: Das Nichtbenennen ist nicht immer auch ein Merkmal von Akzeptanz. Es kann auch das genaue Gegenteil suggerieren.
Ob ich etwas benenne oder nicht benenne hat im Prinzip nichts damit zu tun, ob ich es akzeptiere oder nicht akzeptiere.

Wenn ich Augen- und Haarfarbe nicht benenne, kann das heißen: Wir spielen im Norden. Selbstverständlich sind alle NSCs blond und blauäugig.
Es kann aber ebenfalls heißen: Keine Ahnung, welche Augen- und Haarfarbe meine NSCs haben, es ist vollkommen egal.

Und wenn ich eine Eigenschaft benenne, die eigentlich egal sein sollte, dann führt das entweder dazu, dass die Eigenschaft vergessen wird (Welche Augenfarbe hatte nochmal dein Char?) oder es führt dazu, dass der Eigenschaft eine Bedeutung beigemessen wird, die sie eigentlich nie haben sollte.

Offline Rhylthar

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #308 am: 9.01.2018 | 00:02 »
Selbst wenn es nur das ist, sollte, meine ich, auf die mögliche Bandbreite auch nochmal hingewiesen werden. Schon in Classic Traveller (1977) gibt es eine "Note on Gender and Race", die Looks ("Man, woman, ambiguous, transgressing, or concealed.") in Apocalypse World wurden ja schon genannt, auf dem neuen Delta Green-Figurenbogen haben sie neben Frau und Mann ein weiteres Kästchen zum freien Eintragen platziert, was sofort auffällt, Illustrationen, Archetypen, Figuren in Setting und Szenarios usw. gehören da für mich auch dazu. Das sind ja alles bewusste Designentscheidungen, die mir persönlich immer positiv auffallen.
Wie heisst es so schön: "Alles kann, nichts muss."

Ist es nett, wenn es dabei ist? Klar, stört nicht.
Ist es schlimm, wenn es nicht dabei ist? Sehe ich nicht.
Ist es so wichtig, dass man es fordern muss? Sehe ich nicht.
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Ucalegon

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #309 am: 9.01.2018 | 00:07 »
Ist es nett, wenn es dabei ist? Klar, stört nicht.
Ist es schlimm, wenn es nicht dabei ist? Sehe ich nicht.
Ist es so wichtig, dass man es fordern muss? Sehe ich nicht.

1. Klar, super.
2. Fällt negativ auf.
3. Ja.

Da ticken wir halt unterschiedlich.

Offline D. Athair

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #310 am: 9.01.2018 | 00:16 »
Deine Bestandsaufnahme ist leider nicht ganz vollständig. Zwischen Umerziehungscamps und Toleranz gibt’s ne gewisse Spannbreite [...]
Ich zitiere an der Stelle einfach den großartigen Richard W. Sipe (Psychotherapeut, Soziologe, Pastoralpsychologe, Psychiatrie-Assistent):

"Since orientation is not cut-and-dried, black-or-white, an either/or proposition for the average person, the process of self-discovery will lead a person who is serious about sexual integration into an exploration of her or his deepest genetic and developmental endowment - what each received from father and mother. Social and religious forces have not been neutral about sexual orientation. That fact makes it very difficult for some people to embrace their sexual orientation regardless of whether it is heterosexual or homosexual. The question rather than the answer becomes too frightening for some people." [Hervorhebungen durch mich.]


Oder: Deine Darstellung sagt Hetero-Personen: Das Problem können nur Schwule (oder bestenfalls andere Personen aus dem LBGTQA-Spektrum) haben. Gut gemacht!  :'(
« Letzte Änderung: 9.01.2018 | 00:34 von D. Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #311 am: 9.01.2018 | 00:16 »
Vielleicht sollte ich den Punkt „Nichtbenennen“ nochmal klarstellen: Gemeint habe ich, dass es eine Auswirkung, ob ich bestimmte Mitglieder der Gesellschaft nicht in Medien auftauchen lasse. Es entsteht der Eindruck, als seien sie nicht Teil der Gesellschaft. Genauso, wenn ich die Heterosexualität eines Protagonisten an allen Ecken und Enden und in vielen Facetten darstelle (er hat den Rückhalt einer Familie mit Frau und Kindern, flirtet mit der Frau in der Bar, taucht knutschend in einem Rollenspielprodukt auf und rettet die Prinzessin und darf sie heiraten), andere Formen von Sexualität und daran geknüpfte Lebensentwürfe aber nicht oder überwiegend stereotyp.

Hier sehe ich den Handlungsbedarf. Wenn den außer mir niemand sehen würde, weshalb dann die Beispiele in 7.See, Numenera und Co.? Und was das Verkaufsargument angeht: Warum laufen gerade diese Spiele (und explizit dafür geschriebene Spiele wie Bluebirds Bride) auf Kickstarter so gut?


Offline Rhylthar

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #312 am: 9.01.2018 | 00:19 »
Und 2 und 3 stossen mir dann auf.

2) Mir fällt da nichts negativ auf. Das führt zur Abwertung eines Produkts/eines Verlages ohne für mich triftigen Grund.
3) Sich drüber freuen? Ja. Bitten? Kann man. Fordern? Und wenn es nicht kommt, dann die Mistgabeln rausholen wie drüben?

Ja, da sind wir sehr unterschiedlich.

Edit:
Zitat
Hier sehe ich den Handlungsbedarf. Wenn den außer mir niemand sehen würde, weshalb dann die Beispiele in 7.See, Numenera und Co.? Und was das Verkaufsargument angeht: Warum laufen gerade diese Spiele (und explizit dafür geschriebene Spiele wie Bluebirds Bride) auf Kickstarter so gut?
Weil es auch unabhängig davon gute Spiele sind (übrigens Bluebeard´s Bride, hat nichts mit Vögeln zu tun). Ich habe Numenera niemals aus dieser Sicht betrachtet, wäre auch kein Verkaufsargument für mich.
Bluebeard´s Bride kann man vielleicht drüber streiten, warum es so gut lief. Möchte aber nicht ausschließen, dass es auch am durchaus interessanten Spielkonzept liegen könnte.
« Letzte Änderung: 9.01.2018 | 00:28 von Rhylthar »
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Online Isegrim

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #313 am: 9.01.2018 | 00:57 »
@ Eulenspiegel:

Die Rücknahme geschah letztendlich auch auf Wunsch des besagten Spielers. Es gibt eine Parallele zwischen Driftern und Schwarzen (in den USA): Sie haben einen ziemlich geringen sozialen Status (und ja, das ist rassistisch). Wenn ich das richtig erinnere war das Problem die Befürchtung bzw "Versuchung", dass das eher in Richtung schlechtes Klischee geht als hilfreich für die Rolle zu sein. Nicht, dass ich das groß so wahrgenommen habe (oder mich dran erninnere...), aber wenns dem Spieler nicht gefällt...

Mich hätte es auch nicht groß gestört, es zu belassen; ein Verfallen in (schlechte) Klischees in dem Falle allerdings schon (und da sprech ich für alle meine Mitspieler, denke ich). Es war also schlicht die einfachere Entscheidung. Ich hab da auch durchaus Verständnis für; sowohl für die Idee an sich (vielleicht wars ja Anfangs dazu gedacht, besser in die "underdog"-Rolle zu finden), als auch für die Erkenntnis "Klappt nicht, und macht eher Probleme". Denn auch ich weiß, wie einfach es sein kann, beim Spielen auf Klischees zurückzugreifen... sind halt nur nicht immer die richtigen...

Was ich in Ordnung finde: "Mir doch egal, ob dein Drifter schwarz oder weiß ist. Das spielt keine Rolle."

Was ich nicht in Ordnung finde: "Drifter besitzt schwarze Haut" ist ein Merkmal. Aber "Drifter besitzt weiße Haut" wird nicht als Merkmal wahrgenommen.

Wenn ich mein Setting i-wann mal vermarkten will werde ich mir das zu Herzen nehmen, versprochen. Solange es nur für den Hausgebrauch ist nehme ich lieber Rücksicht auf die unmittelbar Beteiligten. Das ist der Vorteil, wenn das Zielpublikum an zwei Händen abgezählt werden kann. ;)

Jetzt spielt die Hautfarbe bei Menschen halt keine Rolle, da sie nie thematisiert wird. Da das ganze auch nie groß visualisiert wurde (ich fand Bilder von Raumschiffen eigentlich immer wichtiger als von NSCs...) gibts auch keinen Fotobeweis, wie wer aussieht. Ja, das läuft vielleicht darauf hinaus, dass im Kopfkino ein weißer Cast auftritt. So what? Auch wenn ich die Kritik daran grundsätzlich richtig finde, ist eine Rollenspielrunde mE nicht das richtige Instrument, hier ein anderes Bewusstsein einzuüben.

Wenn Verlage sich hierüber Gedanken machen wollen, haben die meinen Segen, klar. Aber in meinem Setting wird nur das thematisiert, was die MitspielerInnen oder ich thematisieren wollen.

Wieso muss es SPielansätze für schwarze Haut geben? Gibt es denn Spielansätze für weiße Haut?

Da sich Deadlands nun mal einen (etwas verfremdeten) historischen Hintergrund gewählt hat, der bis Punkt x mWn nach genau der realen Geschichte entspricht, kommt es darum nicht herum. Soll es die Fragen, die zum Bürgerkrieg führten (oder zu den Kriegen gegen die Ureinwohner), ignorieren? Eben, funzt nicht.

« Letzte Änderung: 9.01.2018 | 01:04 von Isegrim »
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Offline Archoangel

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #314 am: 9.01.2018 | 01:12 »
Hier sehe ich den Handlungsbedarf. Wenn den außer mir niemand sehen würde, weshalb dann die Beispiele in 7.See, Numenera und Co.? Und was das Verkaufsargument angeht: Warum laufen gerade diese Spiele (und explizit dafür geschriebene Spiele wie Bluebirds Bride) auf Kickstarter so gut?

Auch wenn du nicht auf mich eingehen magst ... nach deiner Logik liegt also der Erfolg zum Beispiel der 3.Edition von D&D daran, dass keine LGBT-Bezüge darin vorkamen. Hervorragend. Du merkst aber schon, dass du sehr einsteitig argumentierst, oder? Oder das Conan-Kickstarter ... einer der erfolgreichsten Kickstarter aller Zeiten! Da kommen nur Heten drinn vor - was sicher zu diesem Erfolg beigetragen hat. und hier in D: die Kaiser Retro Edition von DSA. Mit den hübschen Bildchen von halbnackten Mädels ... das läuft sicher auch nur deswegen so gut.

Bluebirds Bride kenne ich nicht. 7.See, Numera&Co. hätte ich jedoch nie mit diesem Thema in Zusammenhang gebracht. 7.See finde ich scheiße - deswegen habe ich das nicht unterstützt. Numera ist von Monte Cook. Ich denke das dürfte DER Grund für eine starke Unterstützung sein, glaubst du nicht?
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #315 am: 9.01.2018 | 01:59 »
Ist - oder wird - dieser Thread nicht irgendwie Speaker's Corner Material?
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
[o.o]
/)__)
-"--"-

Offline Bildpunkt

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #316 am: 9.01.2018 | 02:56 »
Was ja paradoxerweise gerade bei NSCs der Fall ist, wenn man sich überhaupt keine Gedanken darum macht.
Naja solange es keine externe Setzung gibt werden Annahmen doch zumindest implizit selbst gesetzt. Das ist ja das schöne am verbal oder schriftlich Erzaehltem. Man kann sich die fehlenden Versatzstuecke nach seiner eigenen Facon zusammen setzen . Darum wollen viele auch keine Illus in Romanen. Wie mir hier der Thread zeigt gibt es auch im Rollenspiel bei unterschiedlichen Merkmalen die ein NSC haben kann eine unterschiedliche Toleranz dieses Merkmal auch extern (vom SL) (vor-)gesetzt zu bekommen und sich nicht mehr selbst ausmalen zu duerfen.
« Letzte Änderung: 9.01.2018 | 02:59 von Pixellance »
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Just_Flo

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #317 am: 9.01.2018 | 06:26 »
Passt in jedes Setting jede Konstellation von Hautfarbe und Orientierung?
Sicher Nein.

Können manche Settings von diversität profitieren? Ja und Nein. 
Ja wenn es die Möglichkeiten oder insofern Realismus gewünscht ist diesen erhöht.
Nein wenn es nicht mal als ausschmückung vorkommt.

Finde ich als schwuler Rollenspieler es gut wenn LGT NSCs vor kommen?

Ich finde gut wenn sie vorkommen können bzw. Ich sollte ich es wünschen durch Beobachtung und gezielte Nachforschungen rausbekommen kann ob ein Nsc LGT ist.
 
Ich fordere keine regelmäßigen potenziellen Partner für meine Charaktere.
Ich wäre aber sehr angetan wenn mein Char nicht in jeder zweien Runde die mich kennt nicht immer schon fast von start versucht Wird immer mit ner Frau zuverkuppeln unabhängig ob ich überhaupt den Beziehungs- oder Orientierungsstatus in's Spieleinbringen will oder nicht.

Die Orientierung meiner Scs ist übrigens in 80 % nicht relevant und weshalb unbenannt. Ergibt sich aus der Stimmigkeit des Chars eine heterosexuelle Orientierung so hat er diese. Ist es anders so ist es anders.

Aufrufen würde ich dazu sich bewusst zu machen wie man es bisher mit dem Thema hält ob es überhaupt relevant für die Spielweise ist ob es ander Spielweise etwas ändern würde, ob es neue gewünschte Möglichkeiten oder neue Verkleidung für alt bekanntes gibt.

Wie man sich danach entscheidet soll jeder selbst entscheiden egal ob Hautfarbe/Spezies/ Orientierung im Spiel relevant oder Infotransporter sind.

Freuen würde ich mich schon über mehr diversität und wenn es nur ist um rausfinden zu können warum der Gnom Stadtrat im Elfenviertel wurde. (Dies  kann Erpressung/ Gesetze/ Tradition/... sein.).

Wenig dargestellte Diversität macht SL und Gruppe aber auch nicht zu schlechten Lebewesen und ich kann unabhängig davon mit RPG viel Spaß haben.

Letztendlich sehe ich LGBT durchaus als eine ausbaubare Spielergruppe mit großem Potenzial aber das sehe ich bei anderen Bevölkerungsgruppen auch.

Offline Boba Fett

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #318 am: 9.01.2018 | 09:59 »
Kurze Information: Dieser Thread wurde nicht durch die Redaktion, sondern (vermutlich) durch den Themenstarter geschlossen.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #319 am: 9.01.2018 | 10:16 »
Sorry, hatte das Häkchen falsch gesetzt...Thread ist wieder offen, wollte nur die Benachrichtigungen abbestellen.

Offline KhornedBeef

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #320 am: 9.01.2018 | 10:18 »
Sorry, hatte das Häkchen falsch gesetzt...Thread ist wieder offen, wollte nur die Benachrichtigungen abbestellen.
Du hast dabei auch gleich nen Post gelöscht, glaub ich.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #321 am: 9.01.2018 | 10:23 »
Ja stimmt, dachte, dass ich damit das Schließen rückgängig machen kann  ::)

Offline lowfyr

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #322 am: 9.01.2018 | 10:27 »
Was die Leute von Paizo bei Pathfinder da gemacht haben, hat mir gut gefallen. Die Iconics unterscheiden sich nicht nur bei der Hautfarbe oder Geschlecht sondern auch beim Alter oder der Fitness. Und es tauchen auch verschiedenste Paare in Abenteuern auf. Was im Forum auch teilweise kontrovers diskussiert wurde. Ist in den USA wahrscheinlich ein heißeres Eisen als hier.

Wenn ich bedenke wie dann wohl die DSA Sachen da aufgenommen werden. Aber ich vermute mal, die werden in den USA entschärft.

Offline Deviant

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #323 am: 9.01.2018 | 11:00 »
Es gibt Spieltypen, wo das "warum sollte ich" positiv beantwortet werden kann und welche, wo es keinen Anlass für "sollen" gibt. Wer persönlich doch einen Grund sieht, kann es trotzdem machen - solange es eben keinen anderen dabei unangemessen beeinträchtigt. Wenn da politische Agenda gestopft werden soll, wird es in der Regel alle außer Leute, die man nicht mehr überzeugen muss, stören.

Für mich persönlich beantworte ich das damit:
Weil ich versuche möglichst "intensive" detailreiche und authentisch wirkende Welten zu erschaffen und dazu eben auch jetzt z.B. andere sexuelle Orientierungen und nach Möglichkeit diverse kulturelle Lösungen zu diesen Fragen gehören. Aus den Unterschieden entstehen dann ggf. wieder mögliche Konflikte, die man beleuchten kann, aber nicht zwingend muss - und wenn  mit informierten und willigen Mitspielern! Als Hintergrundrauschen gehört authentische Diversitat aber genauso dazu wie die 3 Sorten Hartwurst. Unauthentische Diversität ist wie wenn sich jetzt plötzlich alles um Hartwurst dreht und alle andere Nahrung seltsam selten ist und Kuchen ja soo schädlich... .

Dazu erweitert es die Basis möglicher Mitspieler, wenn du zu möglichst vielen Dingen "ja" sagen kannst.
Des weiteren erleichtert es den Einstieg für Neulinge oder eher weniger hintergrundsaffiner Spieler, wenn man sie einen Charakter spielen lassen kann, der nicht allzu weit von der Weltanschauung moderner Menschen entfernt ist.

Aber am Ende ist es genauso eine Abwägung wie zwischen z.B. Spielstilen: irgendwann ist Schluss mit rumbiegen, weil es sonst anderen Spieler nun in Relation weniger Spaß machen würde bzw. der SL dass dann auch konsistent und logisch umsetzen können muss. 
Für mich gehört dann dazu, dass diese Elemente dann für mich auch innerhalb des Settings so zusammen passen und die sauber arbeitende "Weltmaschine" bilden können, die ich erkunden will, inklusive der abgeleiteten Folgen und Konflikte daraus.
Und die entsprechen eben seltenst flächendeckend dem PC-Lilalauneland (aber auch nicht dem ich-fick-dich-jetzt- ganz-dramatisch-für-die-story etc) .

Einen authentischen Background find ich auch wichtig. Jetzt muss ich mir das jeweilige Setting betrachten und gucken was da Sinn macht.
Natürlich kann es ganz nett sein, auch mal Randgruppen anders darzustellen, in der Regel führt das zu Kontroversität - das widerrum sehe ich durchaus als positiv, denn da weiß ich von vornererein welchen Mehrwert mir das bringt.

Jetzt irgendeinen NPC als schwul zu deklarieren, ohne Grund ist in der Regel eher wenig hilfreich und wirkt auf mich auch nicht glaubwürdiger für die Spielwelten. Was in sofern lustig ist, da es für mich auf persönlicher Ebene ziemlich egal ist wie zB jemand in der Hinsicht tickt. Aber vielleicht ist genau das der Punkt, ich bin weder "Feind" noch direkt "betroffen"

Wenn ein Spieler seinerseits einen Char machen möchte, der eher zu Gruppe XY gehört, dann ist das ein ganz anderes Thema, dann bau ich da auch gerne Spielpunkte ein, die auf den Charakter zugeschnitten sind. Und damit meine ich nicht, dass ich ihm das Spiel unnötig schwer machen würde. Aber je nachdem, ist es Konfliktaterial und kein "alles fein und selbstverständlich".

Wenn wir von Kontroversität, möglichen Konflikten etc reden, alles fein. Aber ich spiele keine Blümchenwelten. Ich leite Dinge wie WoD, SR, 40k, Deadlands usw. Da geht schon ne Menge, aber da sind die Dinge per se, dann eben das: Hooks von denen ich weiß, dass ich früher oder später direkt damit arbeiten will.
...und wenn sie nicht gestorben sind, dann geht und ändert das!

Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #324 am: 9.01.2018 | 12:10 »
Jetzt irgendeinen NPC als schwul zu deklarieren, ohne Grund ist in der Regel eher wenig hilfreich und wirkt auf mich auch nicht glaubwürdiger für die Spielwelten. Was in sofern lustig ist, da es für mich auf persönlicher Ebene ziemlich egal ist wie zB jemand in der Hinsicht tickt. Aber vielleicht ist genau das der Punkt, ich bin weder "Feind" noch direkt "betroffen"

Ich denke das ist einfach der Unterschied, der hier immer wieder deutlich wird:
Für manche ist es egal, was ja sehr schön zu lesen ist, ersthaft! Deshalb macht es für diejenigen vielleicht auch keinen Unterschied, ob jemand schwule NSCs in nem Abenteuer auftauchen lässt oder nicht.

Für manche (wie mich) ist es erfreulich und begrüßenswert, wenn ich es sehen, lesen oder am Spieltisch erleben würde.

Und es scheint Leute zu geben, die sich dadurch gestört fühlen. Für die ist aber dieser Thread sicher nicht gedacht...