Zur Eingangsfrage: Ja, man CoC by the book spielen.
Tun das Leute? Ja, meine Gruppe und ich.
Muss man CoC nach Regeln spielen? Nein, natürlich nicht, denn wenn die Gruppe sich auf etwas abweichendes einigt, nur zu. Man sollte sich dann bloß klar sein, auf was man sich stattdessen einigt. Wenn man nach dem Regelwerk spielt, hat das halt den Vorteil, bei Fragen immer ins Buch reinschauen zu können.
Zu konkreten Punkten, die oben angesprochen worden sind:
Insbesondere die Kampf- und Verfolgungs-Regeln seien in ihrer vollen Detailtiefe derart umständlich, dass sie die Atmosphäre einer Szene vollständig zunichte machen könnten.
Ich finde die Kampfregeln überhaupt nicht umständlich, ganz im Gegenteil. Es sind für mich die besten Kampfregeln, die mir bisher in einem Rollenspiel untergekommen sind. Allgemein finde ich die Regeln so gestrickt, dass ein Spieler nur beschreiben muss, was er tun will und dabei überhaupt nicht auf die Regelebene gehen muss, und ich als SL dann die passende Regel raussuche und dem Spieler sage, was er würfeln muss.
Wenn ich an die denkwürdigen Situationen denke, die
wegen und nicht trotz
der Regeln auftraten, dann weiß ich die Regeln noch mehr zu schätzen.
Bei der Lektüre der Regeln für Verfolgungsjagden, hatte ich die ganze Zeit ein Fragezeichen über dem Kopf.
Spielt das jemand so? Macht das Spaß?
Ja, mir als Spielleiter und meinen Spielern (haben sie mir von sich aus rückgemeldet).
Meine Meinung ist, dass viele von den anscheinend extrem simulationistischen Verfolgungsjagdregeln der 6. Edition abgeschreckt wurden (ich kenne sie aber nur vom Hörensagen, ich habe mit der 7. Edition angefangen), und Verfolgungsjagdregeln daher negativ konnotiert sind. Wenn man dann sieht, dass die jetzigen Verfolgungsjagdregeln sogar mehr Seiten haben als die alten, wirkt das umso abschreckener. Die vielen Seiten bei den Regeln rühren aber von Regelbeispielen und Optionen. Die Kernregeln passen auf eine DIN-A4-Seite.
Das was Leonidas aber sagt, stimmt aber ebenfalls: Es ist ein Minigame, sodass ein wenig die Einheitlichkeit der Regeln aufgegeben wird. Daher würde ich empfehlen: Wenn man die Regeln by the book nicht mag - was ich verstehen kann - , sollte man sich dennoch Gedanken machen, wie man Fluchten und Verfolgungen regelseitig gestalten will, wenn man nicht handwedeln mag.
Und noch eine Sache zu den Verfolgungsjagden: Wenn eine Verfolgungsjagd wahrscheinlich im Abenteuer vorkommt, sollte man diese im Vorgfeld gut planen, sprich einen Plan mit Schauplätzen, verzeugungen, Hindernissen und Barrieren zeichen, vergleichbar mit einem Bodenplan oder einer Dungeon-Karte. Für kleinere Verfolgungsjagden geht das auch ohne, aber bei größeren verliert man schnell den Überblick. Gute Verfolgungsjagden sind also mit mehr Vorbereitung verbunden, das muss einem ebenso bewusst sein.
Er weiss, dass ich es nicht böse meine. Wir haben uns hier zu dem Thema schon reichlich gebattelt.
Das heißt "getriezt"!
Ich würde vermuten, dass Magie nach Buch auch zu seltsamen Resultaten führen könnte. Weiß ich aber nicht, ich habe noch nie Magie für Spielerfiguren eingesetzt (jedenfalls nicht nach Regelwerk).
Magie hatten wir bisher sehr wenig, hat aber auch gut funktioniert.
Wenn man Regelpedant ist bestimmt. Ansonsten macht eine gewisse Lockerheit, auch Handwedelei genannt, das Leben und das Spiel deutlich entspannter - das ist zumindest meine Erfahrung.
Ich hoffe nicht, dass ich automatisch Pedant bin, nur weil ich die Regeln nutze, die ein Spiel mitliefert. Da diese Regeln natürlich nicht alle Situationen abdecken, die es gibt, treffe ich an vielen Stellen natürlich auch Regelungen. Im Zweifelsfall können meine Spieler bei mir alles versuchen. Wie schwer es ist oder ob es klappt, steht auf einem anderen Blatt.