Autor Thema: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.  (Gelesen 26972 mal)

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Offline winterknight

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Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« am: 28.01.2018 | 14:49 »
Das DND5 Spieler Handbuch ist bei Amazon (com) auf Platz 47, der allegemeinen Büchern.
Neben der Raube Nimmersatt.

Stand heute 14:00 ( das wird stündlich aktualisiert)
Edit:Anhang Screenshot

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« Letzte Änderung: 28.01.2018 | 14:51 von winterknight »
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Offline Pesttanz

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #1 am: 28.01.2018 | 14:58 »
Was willst du uns mit diesem Themenstrang sagen, oder fragen?

RPG tot hört man sowieso alle paar Jahre. Kann ich aktuell gar nicht nachvollziehen. Heute ist die Szene lebendiger denn je.
Die Toten kehren wieder mit dem Wind

Swafnir

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #2 am: 28.01.2018 | 15:00 »
Und genau das will er damit auch sagen  ;)

Offline Grandala

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #3 am: 28.01.2018 | 15:23 »
Zitat
Es ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass die Zeit den Tod besiegt

Also die Szenen in den kleinen Städten dieses Landes haben sicherlich einen Schlag abbekommen da der Einzelhandel vor Ort eingebrochen ist. Die Internetpräsenz des Hobbies ist jedoch eine ganz andere Geschichte. Ich denke alle Indikatoren weisen darauf hin, dass es mehr Spiele und Spiele gibt als jemals zuvor. Von Tod kann da eigendlich keiner sprechen.
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Offline Megavolt

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #4 am: 28.01.2018 | 15:51 »
Also die Szenen in den kleinen Städten dieses Landes haben sicherlich einen Schlag abbekommen da der Einzelhandel vor Ort eingebrochen ist.

Oder diese Szenen sind durch den Onlinehandel von der Abhängigkeit vom Vorhandensein eines solchen Einzelhandelsgeschäfts befreit worden, man weiß es halt nicht.

Vielleicht muss mal ein neues Modell her, wie man Leute mit den Sachen in Kontakt bringt, der Einzelhandel ist ja in etwa so zukunftsträchtig wie der Kohleabbau. Vielleicht brauchen wir eine Rollenspiel-Fernleihe-Nationalbibliothek oder sowas. Oder die Drachenzwinge gehört massiv gefundet oder etwas in der Art.

Die Achillesferse der Szene ist meiner Meinung nach nicht die Verfügbarkeit der Produkte (die gibts allgegenwärtig über den Onlinehandel) oder die Möglichkeit, sich die Sachen anzuschauen (das geht allgegenwärtig über Youtube), sondern die Verfügbarkeit von Mitspielern. Die ist abseits der urbanen Zentren nach wie vor ziemlich glücksabhängig. Ceterum censeo: Wer diese Zeilen liest und sich NACH WIE VOR nicht in www.spielerzentrale.de und www.spielerverzeichnis.org eingetragen hat, der versündigt sich am Hobby und sollte nach Französisch-Guayana verbannt werden.
« Letzte Änderung: 28.01.2018 | 15:58 von Megavolt »

Offline D. Athair

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #5 am: 28.01.2018 | 16:17 »
[...] und sollte nach Französisch-Guayana verbannt werden.
Dahin~;D

Ich sehe das überhaupt nicht so, dass der Einzelhandel keine Zukunft hat. Im Gegenteil. Der muss sich bloß besser an die neue Zeit anpassen. Otherland oder Ultra Comix sind für mich Beispiele, die das hinbekommen. Da laufen auch immer wieder Rollenspiel-Runden, persönliche Beratungen, Roman-Lesungen, ... sowas bekommt das Schlaraffenland der Faulen (Amazon) nicht hin.

Auch die eigene Beschäftigung mit dem Kram, das Reinbättern, das Überprüfen persönlicher Qualitätsmerkmale geht online nur sehr bedingt (Charakterbogen anschauen, SL-Kapitel und allgemeine Einführung überfliegen, Impressum lesen - inkl. Druckangaben und ggf. Unterstützer-Listen).


Wenn ich mir im UltraComix die Auslage anschaue, dann hat sich das Angebot in den letzten Jahren massiv verändert. Der deutschsprachige Anteil ist massiv mehr geworden. Und da der Laden versucht immer das komplette Angebot deutschsprachiger Verlage (inkl. System Matters, Nackter Stahl, Runequest Gesellschaft, Redaktion Phantastik) zu führen, ist der Eindruck auf eine gewisse Weise durchaus objektiv.
Die deutliche Vergrößerung des Angebots hat natürlich auch negative Konsequenzen: Selbst bei deutschsprachigen Sachen verteilen sich die Präferenzen auf immer mehr Systeme ... und dadurch wird der Pool an Leuten, die dasselbe spielen wollen kleiner.  Das macht die Spielersuche schwieriger. (Und erschwert für SL die Entscheidung, welches Spiel sie gerade und mittelfristig überhaupt leiten wollen.)

Hab ich eben erst als Kommentar im Spielosophie-Blog geschrieben: Aufmerksamkeit ist heute mehr denn je "Flaschenhals-Ressource". Mehr noch als Geld.


@ Rollenspiel = tot. Als 13Mann damals (2007) angefangen hatten, waren die einer von wenigen Verlagen, die sich aktiv gegen diese Aussage gewehrt haben. Und ich denke sie hatten Recht. Rolemaster und Traveller liefen gut genug, um diese unmodernen Urgestein-Spiele auf Deutsch zu bringen. Dass es den Verlag (abseits von Aborea) nicht mehr so richtig gibt, hat mMn andere Gründe. (Das was die Akteure für RM unbedingt machen wollten, haben sie umgesetzt. Bei Traveller kam ne neue Edition und da war das riesige Frusterlebnis mit Liftoff. Heredium hat der Erfinder mehr oder weniger aufgegeben.)   
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Offline Weltengeist

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #6 am: 28.01.2018 | 16:19 »
Also die Szenen in den kleinen Städten dieses Landes haben sicherlich einen Schlag abbekommen da der Einzelhandel vor Ort eingebrochen ist. Die Internetpräsenz des Hobbies ist jedoch eine ganz andere Geschichte. Ich denke alle Indikatoren weisen darauf hin, dass es mehr Spiele und Spiele gibt als jemals zuvor. Von Tod kann da eigendlich keiner sprechen.

Ich habe aber auch den Eindruck, dass es erst seit einigen Jahren wieder bergauf geht. Verlässliches können uns dazu natürlich nur die Verlagsleiter sagen, aber mein Gefühl ist, dass es vor einigen Jahren schon mal deutlich finsterer ausgesehen hat als jetzt. Und dass gerade die mediale "Werbung" durch Let's Plays, Auftauchen in populären Fernsehserien etc. eine dicke Aktie an der Verbesserung hat.
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Offline Rhylthar

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #7 am: 28.01.2018 | 16:20 »
Ich weiss nicht, ob nur die Mitspieler*innen ein Problem sind.

In meinen Augen sollte Rollenspiel viel mehr noch im Sog des Brettspiele-Booms mitschwimmen. Wie, kann ich nicht genau sagen, es ist wohl schwierig, Ulisses davon zu überzeugen, sie müssen jetzt unbedingt ein DSA-Brettspiel rausbringen. Rollenspiel müsste sich imho noch mehr in das Gesamtkonzept "Spielen" einbringen. Hey, es gab KRE-O Drizzt-Figuren, es gibt D&D Malbücher und Kinderbücher, Brettspiele, PC/Konsolen-Spiele, etc. Vielleicht sit der Schritt zum Rollenspiel (und damit neuen Spieler*innen) dann gar nicht mehr so groß.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Bildpunkt

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #8 am: 28.01.2018 | 16:33 »
Ich weiss nicht, ob nur die Mitspieler*innen ein Problem sind.

In meinen Augen sollte Rollenspiel viel mehr noch im Sog des Brettspiele-Booms mitschwimmen. Wie, kann ich nicht genau sagen, es ist wohl schwierig, Ulisses davon zu überzeugen, sie müssen jetzt unbedingt ein DSA-Brettspiel rausbringen. Rollenspiel müsste sich imho noch mehr in das Gesamtkonzept "Spielen" einbringen. Hey, es gab KRE-O Drizzt-Figuren, es gibt D&D Malbücher und Kinderbücher, Brettspiele, PC/Konsolen-Spiele, etc. Vielleicht sit der Schritt zum Rollenspiel (und damit neuen Spieler*innen) dann gar nicht mehr so groß.

kommt doch bald ein DSA Brettspiel raus...
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Offline D. Athair

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #9 am: 28.01.2018 | 16:35 »
[...] Ulisses davon zu überzeugen, sie müssen jetzt unbedingt ein DSA-Brettspiel rausbringen [...]
Haben die doch schon gemacht: Orkensturm.
Das Abenteuerkartenspiel Aventuria geht auch in die Richtung.

Wobei der Brettspielmarkt momentan als überhypt gilt. Ob sich die Veröffentlichungsflut dort noch lange so aufrecht erhalten lässt?
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Offline Runenstahl

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #10 am: 28.01.2018 | 16:38 »
Rollenspiel ist absolut nicht tot. Zumindest in meinem Örtchen blüht die Szene und es gibt viel RPG-Nachwuchs. In meinen eigenen Gruppen rekrutieren wir derzeit gerade junge Rollenspieler um unseren Altersdurchschnitt wieder runterzudrücken.
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Offline Eismann

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #11 am: 28.01.2018 | 16:39 »
Moment... soll das heißen, die Raupe Nimmersatt ist tot?

Offline Megavolt

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #12 am: 28.01.2018 | 16:40 »
Moment... soll das heißen, die Raupe Nimmersatt ist tot?

 ~;D

Da hast du immer nur nicht weit genug gelesen. Das wird auf der letzten Seite aufgeklärt: Sie lebt weiter als Schmetterling.
« Letzte Änderung: 28.01.2018 | 16:42 von Megavolt »

Offline Rhylthar

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #13 am: 28.01.2018 | 16:52 »
Ist ja gut, ich hätte Splittermond nehmen sollen, habe keine Ahnung von DSA.  >;D

Und ich glaube nicht, dass Brettspiele überhyped sind. Vgl. dazu Besucherzahlen der SPIEL in den letzen Jahren.
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Offline Megavolt

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #14 am: 28.01.2018 | 17:01 »
Ist ja gut, ich hätte Splittermond nehmen sollen, habe keine Ahnung von DSA.  >;D

Und ich glaube nicht, dass Brettspiele überhyped sind. Vgl. dazu Besucherzahlen der SPIEL in den letzen Jahren.

Eine gewisse Art von Blase könnte schon da sein, wenn ich mir ins Gedächtnis rufe, dass ziemlich viele Brettspiele mittlerweile ungeniert die 70-Euro Grenze reißen, und dass solche Sachen wie Gloomhaven mal solide 200 Euro kosten. Aber da bin ich kein Experte für.

Oder unsere rentnerhafte Vorstellung von massenproduzierten Familienspielen im Spielwarenladen ist mittlerweile einfach nicht mehr richtig, und stattdessen entwickeln sich manche Spielformen, die erst einmal wie "brave Brettspiele" wirken, einfach in den Luxusbereich hinein.
« Letzte Änderung: 28.01.2018 | 17:03 von Megavolt »

Offline Rhylthar

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #15 am: 28.01.2018 | 17:09 »
Eine gewisse Art von Blase könnte schon da sein, wenn ich mir ins Gedächtnis rufe, dass ziemlich viele Brettspiele mittlerweile ungeniert die 70-Euro Grenze reißen, und dass solche Sachen wie Gloomhaven mal solide 200 Euro kosten. Aber da bin ich kein Experte für.

Oder unsere rentnerhafte Vorstellung von massenproduzierten Familienspielen im Spielwarenladen ist mittlerweile einfach nicht mehr richtig, und stattdessen entwickeln sich manche Spielformen, die erst einmal wie "brave Brettspiele" wirken, einfach in den Luxusbereich hinein.
Naja, wenn ich höre (und das ist halt meine "Blase"), dass Schüler*innen vermehrt am Wochenende sich zum Spielen treffen, bin ich optimistisch. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob die da nicht nur Looping Louie als Trinkspiel missbrauchen.  ~;D
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Offline Megavolt

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #16 am: 28.01.2018 | 17:11 »
Naja, wenn ich höre (und das ist halt meine "Blase"), dass Schüler*innen vermehrt am Wochenende sich zum Spielen treffen, bin ich optimistisch. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob die da nicht nur Looping Louie als Trinkspiel missbrauchen.  ~;D

Looping Louie hat aus Generationen von unschuldigen Spielkindern Männer gemacht.  ~;D

Offline YY

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #17 am: 28.01.2018 | 17:17 »
Eine gewisse Art von Blase könnte schon da sein, wenn ich mir ins Gedächtnis rufe, dass ziemlich viele Brettspiele mittlerweile ungeniert die 70-Euro Grenze reißen, und dass solche Sachen wie Gloomhaven mal solide 200 Euro kosten. Aber da bin ich kein Experte für.

Das ist keine Blase, sondern eine Untergruppe von Brettspielen, die ziemlich solide da steht.

Die hier öfter mal als "Brettspiele der Todessternklasse" bezeichneten Riesendinger gab es (ganz) früher im Grunde nur im Wargaming-Bereich, aber hochwertig produzierte, opulent ausgestattete und entsprechend teure Brettspiele sind schon ziemlich lange nicht mehr wegzudenken. Und das sind oftmals Spiele, die aus verschiedenen Gründen große Zielgruppenüberschneidungen mit Rollenspielen haben.
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Offline JS

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #18 am: 28.01.2018 | 17:41 »
Metal ist tot.
Techno ist tot.
Rollenspiel ist tot.
XYZ* ist tot.

*: Bitte irgendwas mit einer sehr aktiven und vielfältigen Fanszene einsetzen.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Lichtbringer

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #19 am: 28.01.2018 | 19:28 »
Wer diese Zeilen liest und sich NACH WIE VOR nicht in www.spielerzentrale.de und www.spielerverzeichnis.org eingetragen hat, der versündigt sich am Hobby und sollte nach Französisch-Guayana verbannt werden.

Bin ich deshalb im Exil in Polen? Weil ich meinen Eintrag in der Spielerzentrale nicht pflege?  ~;D

Okay, allen Spaß beiseite, ich sehe die Spielerverfügbarkeit als Teilaspekt des größeren Problems. Die wahre Achillesferse des Rollenspiels scheint mir die mangelnde Sichtbarkeit zu sein. Das Konzept ist einfach hinreichend unoffensichtlich, dass man es nicht mal eben im Geschäft erklären kann (zumindest nicht bei der Aufmerksamkeitsspanne des heutigen Konsumenten). Und die Erklärung gibt einem auch keinen klaren Eindruck von den vielen Vorzügen des Hobbys.
Daher sind verfügbare und auffindbare Spieler sehr wichtig, die potentiellen Einsteigern oder Leuten ohne Runde weiterhelfen können. Da mangelt es leider bei vielen auch an der Bereitschaft, u. A. Neulinge zu unterstützen. (Ob das Hobby wirklich in der Krise steht, ist dafür übrigens unerheblich. Es ist wohl für alle besser, wenn es mehr Rollenspieler gibt, egal ob es gerade nach irgendeinem Maß zu wenige gibt.)
Wegen dieses Problems der Sichtbarkeit sind Let’s Plays eben sehr wertvoll, weil sie das Hobby direkt nachfühlbar zeigen. Mike Mearls zumindest erklärt den Erfolg der aktuellen D&D-Edition mit diesem neuen Trend. (Vor allem Critical Role wäre hier zu nennen.)

Wie sich der Aufwind für das Hobby für die Verlage auswirkt, ist naturgemäß eine ganz andere Frage. Der Sog der LPs geht vor allem zu den großen Systemen – allen voran D&D. Das ist für die Kleinen erst einmal schlecht. Die Neulinge wechseln später vielleicht das System, aber eben nur vielleicht.
Dieses Aussieben könnte aber auch die Rettung der Branche als Ganzes sein.  Ryan Dancey führte den Crash in den 90ern nicht etwa auf CCGs zurück, sondern auf die enorm gewachsene Zahl an Systemen und Kampagnenwelten, auf die sich die Dollars verteilten. Das war einer der Impulse zur OGL: eine Fokussierung des Marktes zu bewirken. Vielleicht kommt diese Fokussierung jetzt durch LPs.

Ganz allgemein ist der Zusammenhang zwischen Rollenspielbranche und –hobby oft schwierig. Eine starke Branche ist sicher ein Zeichen einer gesunden Szene, aber der Umkehrschluss muss nicht unbedingt gelten. Am Ende ist Tischrollenspiel eben der Marxismus der Unterhaltung und daher marktwirtschaftlich inhärent problematisch.

Offline General Kong

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #20 am: 28.01.2018 | 19:34 »
Metal ist tot.
Techno ist tot.
Rollenspiel ist tot.
XYZ* ist tot.

*: Bitte irgendwas mit einer sehr aktiven und vielfältigen Fanszene einsetzen.

Ich fühle mich auch schon ein bisschen hinfällig ... :korvin:
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Swafnir

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #21 am: 28.01.2018 | 19:57 »
Techno hat noch nie gelebt  >;D

Ich denke viel hing wirklich daran, dass die Rollenspielgemeinde in großen Teilen sehr eigenbrötlerisch ist, dass das Hobby dahingesiecht ist.

Da sind die Let's Plays und Youtube-Videos Gold wert. Die Nachfrage ist groß, man muss nur an Leute rankommen. Ich sehe es bei unserem Jugendrollenspieltreff: Wir sind ein Jahr lang mit 1-5 Jugendlichen rumgegurkt. Jetzt hatten wir ein paar Aktionen (waren auf einer Brettspielcon und haben Einsteigerrunden angeboten, haben auf zwei Veranstaltungen in Bibliotheken Rollenspiele vorgestellt) und  im Dezember hatten wir auf einmal 13 und im Januar 15 Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren da, die unbedingt spielen wollten.

Offline YY

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #22 am: 28.01.2018 | 20:09 »
Am Ende ist Tischrollenspiel eben der Marxismus der Unterhaltung

 ;D
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Offline Niniane

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #23 am: 28.01.2018 | 20:10 »
Metal ist tot.
Techno ist tot.
Rollenspiel ist tot.
XYZ* ist tot.

*: Bitte irgendwas mit einer sehr aktiven und vielfältigen Fanszene einsetzen.

Punk is not dead!

Ich sehe das aber wie Swafnir. Wenn ich in die größte Facebook-Gruppe zum Thema Rollenspiel schaue, ist dort fast jeden Tag ein Post von jemandem, der zwischen 18-25 ist und noch nie Rollenspiel betrieben hat, aber sehr interessiert ist. Meistens haben die Personen dann auch gleich eine Gruppe, die auch noch nie gespielt hat. Ich freue mich da immer drüber, weil mir das zeigt, dass immer noch Nachwuchs kommt. Und solche Initiativen wie den Jugendrollenspieltreff von Swafnir finde ich super  :d
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Offline Lichtbringer

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Re: Ich höre immer Rollenspiel ist tot.
« Antwort #24 am: 28.01.2018 | 20:59 »
;D

Das war durchaus nicht nur als Witz gemeint. :)

Auch wenn das System einen wichtigen Anteil am Spielgelingen trägt, liegt der Großteil der Produktion doch in den Händen des Spielleiters und (in unterschiedlichem Maße) der Spieler. Tischrollenspiel gibt also die Produktionsmittel der Unterhaltung an den Bürger.
Außerdem passt es nicht zu typischen kapitalistischen Modellen: Es gibt keine geplante Obsoleszenz, keine laufenden Abgaben an den Hersteller oder Ähnliches. Einmal kaufen, ewig spielen – marktwirtschaftlich eine Katastrophe. Wäre ich wirklich Marxist (was ich nicht bin), hielte ich MMORPGs und Co für den offensichtlichen Versuch des Kapitals, das Rollenspiel zu einem kapitalistischen Produkt umzubauen.
Es passt auch sonst in das Klischee des sowjetischen Produkts. Eine raffinierte Anwendung völlig simpler und wohl etablierter Technologien. Würfel gab es schon vor Jahrtausenden (selbst wenn man auch den W20 besteht, länger als das Christentum), Papier und Stift seit Jahrhunderten. Die neueste Technologie im Rollenspiel ist der Buchdruck, den Gutenberg 1452 vorstellte.
Ich kann es nicht anders formulieren: Tischrollenspiel ist der Marxismus der Unterhaltung (siehe Anhang).

Aus diesem Grund verwirrt es mich übrigens ohne Ende, dass es in Amerika entstand. Das ist ein wenig so, als hätten die Bayern den Champagner erfunden oder der Vatikan die Anti-Baby-Pille.
Vielleicht wurde es deshalb so oft tot gesagt: Es entstand in einer wenig dafür geeigneten Gesellschaft. Das würde auch erklären, warum es gerade wieder eine Blüte durchläuft. In allen westlichen Gesellschaften beobachten wir eine Verschiebung weg vom Konsum physischer Güter hin zu informativen Gütern (meistens digitale Produkte).

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