Autor Thema: 5e - Änderungen/Neue Optionen an/für Ability Score Zuweisung angekündigt  (Gelesen 17941 mal)

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Offline YY

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2) "Es ist egal, wie etwas gemeint ist (ob etwas nicht oder doch rassistisch gemeint ist)."

Das passt natürlich gut zu (u.A.) Dialogbereitschaft, Humor und Verständigung :P ;)

Außerhalb von Fr. Ogettes Gedankenwelt ist es ganz entschieden nicht egal, wer wann was in welchem Kontext wie sagt - und das ist auch der einzige Weg, wie man da überhaupt vorwärts kommen kann (aber nicht muss; auch da kann man sich verrennen).
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline nobody@home

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Das passt natürlich gut zu (u.A.) Dialogbereitschaft, Humor und Verständigung :P ;)

Außerhalb von Fr. Ogettes Gedankenwelt ist es ganz entschieden nicht egal, wer wann was in welchem Kontext wie sagt - und das ist auch der einzige Weg, wie man da überhaupt vorwärts kommen kann (aber nicht muss; auch da kann man sich verrennen).

Auf der anderen Seite des Erdballs ist natürlich wiederum "War ja gar nicht mit Absicht!" noch lange kein Freifahrtschein für alles. Ich denke, genau darauf läuft "es ist egal, wie es 'gemeint' war" am Ende hinaus.

Offline Zed

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Auf der anderen Seite des Erdballs ist natürlich wiederum "War ja gar nicht mit Absicht!" noch lange kein Freifahrtschein für alles. Ich denke, genau darauf läuft "es ist egal, wie es 'gemeint' war" am Ende hinaus.

So hab ich es verstanden  :)

Online Sashael

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... und es hieß, "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?"
Ich möchte dazu mal einwerfen, dass ich diesen Spruch in der Kindheit auch zu hören bekommen habe (während eines Kinderspiels in der Schule, immer und immer wieder) und für mich nie die Assoziation zu dunkelhäutigen Menschen da war.
Für mich war der Schwarze Mann immer ein großer hagerer (weißer) Mann mit schwarzem langen Mantel und breitkrempigen schwarzen Hut. Und schwarzen langen Haaren.
So wie der Undertaker aus der WWF, den ich fast ein Jahrzehnt später kennengelernt hatte.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Rhylthar

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Ich möchte dazu mal einwerfen, dass ich diesen Spruch in der Kindheit auch zu hören bekommen habe (während eines Kinderspiels in der Schule, immer und immer wieder) und für mich nie die Assoziation zu dunkelhäutigen Menschen da war.
Für mich war der Schwarze Mann immer ein großer hagerer (weißer) Mann mit schwarzem langen Mantel und breitkrempigen schwarzen Hut. Und schwarzen langen Haaren.
So wie der Undertaker aus der WWF, den ich fast ein Jahrzehnt später kennengelernt hatte.
Same here.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Marduk

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Ich möchte dazu mal einwerfen, dass ich diesen Spruch in der Kindheit auch zu hören bekommen habe (während eines Kinderspiels in der Schule, immer und immer wieder) und für mich nie die Assoziation zu dunkelhäutigen Menschen da war.
Für mich war der Schwarze Mann immer ein großer hagerer (weißer) Mann mit schwarzem langen Mantel und breitkrempigen schwarzen Hut. Und schwarzen langen Haaren.
So wie der Undertaker aus der WWF, den ich fast ein Jahrzehnt später kennengelernt hatte.
Für mich auch, aber ich der Ursprung des Spruches ist meines Wissens nach trotzdem rassistisch und auf PoC gemünzt gewesen.

Das passt natürlich gut zu (u.A.) Dialogbereitschaft, Humor und Verständigung :P ;)

Außerhalb von Fr. Ogettes Gedankenwelt ist es ganz entschieden nicht egal, wer wann was in welchem Kontext wie sagt - und das ist auch der einzige Weg, wie man da überhaupt vorwärts kommen kann (aber nicht muss; auch da kann man sich verrennen).

Ich würde mal sagen, dass Fr. Ogette mal ganz dringend Nachhilfe in Kommunikationswissenschaften benötigt, wenn sie tatsächlich diese Aussage trifft.

Klar ensteht die Botschaft immer auch beim Empfänger, aber die Intention und den Kontext einer Aussage MUSS man prinzipiell immer auch mitberücksichtigen.
« Letzte Änderung: 28.06.2020 | 15:48 von Marduk »
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Offline Rhylthar

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Für mich auch, aber ich der Ursprung des Spruches ist meines Wissens nach trotzdem rassistisch und auf PoC gemünzt gewesen.
Wikipedia sagt da "Nein", aber da sollte man vielleicht noch weitere Quellen suchen: https://de.wikipedia.org/wiki/Wer_hat_Angst_vorm_Schwarzen_Mann%3F

Weitere Quelle (differenzierter in der Bewertung):
https://www.giga.de/ratgeber/specials/wer-hat-angst-vorm-schwarzen-mann-herkunft-alternativen/
« Letzte Änderung: 28.06.2020 | 15:51 von Rhylthar »
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

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Ich möchte dazu mal einwerfen, dass ich diesen Spruch in der Kindheit auch zu hören bekommen habe (während eines Kinderspiels in der Schule, immer und immer wieder) und für mich nie die Assoziation zu dunkelhäutigen Menschen da war.
Für mich war der Schwarze Mann immer ein großer hagerer (weißer) Mann mit schwarzem langen Mantel und breitkrempigen schwarzen Hut. Und schwarzen langen Haaren.
So wie der Undertaker aus der WWF, den ich fast ein Jahrzehnt später kennengelernt hatte.

Wenn ich's mir recht überlege, war der "schwarze Mann" in meiner vagen Kindheitsvorstellung auch eher eine allgemeine Gruselgestalt als ausgerechnet jemand afrikanischer Abstammung. Mag ein bißchen am schlichten Mangel an Vertrautheit mit "echten Schwarzen" gelegen haben -- zu dem Zeitpunkt (müßten so die 70er gewesen sein) war meine Welt zumindest nach dem, was ich an Eindrücken zurückbehalten habe, einfach noch ein gutes Stück "weißer", und die richtigen Horizonterweiterungen kamen erst später.

Offline Marduk

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Wikipedia sagt da "Nein", aber da sollte man vielleicht noch weitere Quellen suchen: https://de.wikipedia.org/wiki/Wer_hat_Angst_vorm_Schwarzen_Mann%3F

Weitere Quelle (differenzierter in der Bewertung):
https://www.giga.de/ratgeber/specials/wer-hat-angst-vorm-schwarzen-mann-herkunft-alternativen/

Interessant. Danke.
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Offline La Cipolla

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Zitat
Nani? Ich habe auch schon ganz andere Dinge gehört. Genau deshalb hilft uns Statistik an dieser Stelle weiter, um zu verstehen, ob das, was du gehört hast sich durch Zufall erklären lässt oder eben systematischer Natur ist. Was hast du denn zu verlieren bei einer ordentlichen Datenerhebung?

Da hast du mich falsch verstanden, ich finde gute Statistiken EINHUNDERT Prozent großartig und hilfreich. Ich sage nur, dass wir die erfahrungsgemäß nur sehr selten bekommen (vor allem, wenn man das "gut" betont ... das Hobby hat ja so einige tote Winkel, die praktisch nie abgefragt werden; und gerade das "Nicht spielen" dürfte da schwierig sein), und in ihrer Abwesenheit nehme ich die subjektiven Eindrücke anderer sehr gerne als Grundlage meiner Einschätzungen.

Zum "Nani?": Ja, das ist ja genau mein Punkt, jeder wird halt andere Erfahrungen haben und man muss sich austauschen. Wenn ich hauptsächlich als Indie-Autor an Con-Ständen stehe und/oder Runden anbiete und/oder auf Plattformen wie dem Nerdpol unterwegs bin, werde ich natürlich auch überdurchschnittlich viel Kontakt mit Leuten haben, die entweder nicht so viel mit klassischem Rollenspiel anfangen können, nach alternativen Wegen gesucht haben, zu spielen, und/oder sich in ihren Gesprächen ganz direkt auf die Reize fokussieren, die meine Spiele betonen. Das ist genauso eine Bubble wie jede andere Rollenspielerfahrung auch. Dass man als Rollenspieler eher wenig Kontakt mit Leuten hat, die das Hobby als exklusiv oder sogar feindselig wahrgenommen haben, erklärt sich ja teilweise (!) auch dadurch, dass das natürlich nicht unbedingt die Leute sind, die überhaupt in klassischen Gruppen landen.
Das ist natürlich alles sehr stark vereinfacht ausgedrückt, aber der Punkt ist halt einfach: Lasst uns weiter gucken, wo sich die Bubbles überschneiden und widersprechen, damit wir ein gutes Gesamtbild kriegen. :D

Offline Zed

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Meine Paraphrasierung von Frau Ogettes Aussagen ist natürlich potentiell fehlerhaft.

Wer sich in Zeiten höherer Zugänglichkeit zum Thema „struktureller Rassismus“ bemüht, mehr Empathie für PoC zu empfinden, hört die Warnung vor dem Schwarzen Mann mit anderen Ohren. (Und ja, ich stellte mir damals auch einen Mann in schwarzen Trenchcoat vor, Hautfarbe: unbekannt.)

Offline Marduk

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Aber: es gibt auch die Regel: Wer suchet der findet und das sollte man auch nicht unbeachtet lassen. Ich habe halt bei der momentanen Debatte (vor allem in den USA) sehr stark den Eindruck, daß es auch in Richtung einer Hexenjagd geht und das führt leider nur zu verhärteten Fronten.

Ich bin definitiv dabei, daß wir den Alltagsrassismus und Rassismus im Allgemeinen bekämpfen müssen, nur habe ich echt manchmal das Gefühl, daß man auch etwas über das Ziel hinausschießt.
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Offline takti der blonde?

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Da hast du mich falsch verstanden, ich finde gute Statistiken EINHUNDERT Prozent großartig und hilfreich. Ich sage nur, dass wir die erfahrungsgemäß nur sehr selten bekommen (vor allem, wenn man das "gut" betont ... das Hobby hat ja so einige tote Winkel, die praktisch nie abgefragt werden; und gerade das "Nicht spielen" dürfte da schwierig sein), und in ihrer Abwesenheit nehme ich die subjektiven Eindrücke anderer sehr gerne als Grundlage meiner Einschätzungen.

Zum "Nani?": Ja, das ist ja genau mein Punkt, jeder wird halt andere Erfahrungen haben und man muss sich austauschen. Wenn ich hauptsächlich als Indie-Autor an Con-Ständen stehe und/oder Runden anbiete und/oder auf Plattformen wie dem Nerdpol unterwegs bin, werde ich natürlich auch überdurchschnittlich viel Kontakt mit Leuten haben, die entweder nicht so viel mit klassischem Rollenspiel anfangen können, nach alternativen Wegen gesucht haben, zu spielen, und/oder sich in ihren Gesprächen ganz direkt auf die Reize fokussieren, die meine Spiele betonen. Das ist genauso eine Bubble wie jede andere Rollenspielerfahrung auch. Dass man als Rollenspieler eher wenig Kontakt mit Leuten hat, die das Hobby als exklusiv oder sogar feindselig wahrgenommen haben, erklärt sich ja teilweise (!) auch dadurch, dass das natürlich nicht unbedingt die Leute sind, die überhaupt in klassischen Gruppen landen.
Das ist natürlich alles sehr stark vereinfacht ausgedrückt, aber der Punkt ist halt einfach: Lasst uns weiter gucken, wo sich die Bubbles überschneiden und widersprechen, damit wir ein gutes Gesamtbild kriegen. :D

Aber hier geht es doch konkret um D&D. Grundsätzlich wollen wir ja gar nicht wissen, wer warum nicht spielt, sondern erstmal die Beschaffenheit der Szene verstehen. Im nächsten Schritt bietet sich dann ein Abgleich mit der Verteilung bestimmter Merkmale in der allgemeinen Bevölkerung an. Der letzte Schritt besteht darin nach einem vorher definierten Zeitraum nochmal zu fragen, wer denn mit welchen Merkmalen spielt. Da gibt es natürlich jede Menge confounder etc., aber da lässt sich schon erstaunlich viel statistisch machen, um zumindest eine Diskussionsgrundlage jenseits von "Ich habe mal mit jemandem auf einem Con gesprochen, die xyz gesagt hat."
Bestimmt gibt es auch jede Menge qualitative Methoden, die uns da helfen können. Aber die Behauptung, die D&D-Spielerschaft sei nicht "divers genug" (damit ist vermutlich gemeint: weniger divers als die Gesamtpopulation) gehört belegt, wenn sie Grundlage für Interventionen sein soll. Und die Interventionen gehören ebenfalls bewertet.

Luxferre

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slight - war klar, aber auch antizipierbar  8]

Offline La Cipolla

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Aber: es gibt auch die Regel: Wer suchet der findet und das sollte man auch nicht unbeachtet lassen. Ich habe halt bei der momentanen Debatte (vor allem in den USA) sehr stark den Eindruck, daß es auch in Richtung einer Hexenjagd geht und das führt leider nur zu verhärteten Fronten.

Ich bin definitiv dabei, daß wir den Alltagsrassismus und Rassismus im Allgemeinen bekämpfen müssen, nur habe ich echt manchmal das Gefühl, daß man auch etwas über das Ziel hinausschießt.

Prinzipiell gebe ich dir da recht.

Ich würde aber auch genau gucken, wo ich da die Schuld ansetze. Gerade für eine Marke (wie die Wizards!) ist das halt Publicity, und die Narrative, man hätte die Marke in irgendeiner Form dazu "gezwungen", ist sehr praktisch für diese Marke, um nicht den Rückhalt der skeptischen Fans zu verlieren. Die Gegennarrative wäre: Die Marke versucht, von einem kulturellen Moment zu profitieren.

Man könnte das Ganze auch weniger zynisch sehen (bspw.: Die ganzen Publicity-Aktionen könnten der Wahrnehmung helfen, dass Alltagsrassismus ein reales Problem ist!), aber ich verstehe jeden, der da keinen Bock drauf hat.

Wizards ist immer noch Hasbro, never forget.



Zitat von: hassran
Aber hier geht es doch konkret um D&D. Grundsätzlich wollen wir ja gar nicht wissen, wer warum nicht spielt, sondern erstmal die Beschaffenheit der Szene verstehen. Im nächsten Schritt bietet sich dann ein Abgleich mit der Verteilung bestimmter Merkmale in der allgemeinen Bevölkerung an. Der letzte Schritt besteht darin nach einem vorher definierten Zeitraum nochmal zu fragen, wer denn mit welchen Merkmalen spielt. Da gibt es natürlich jede Menge confounder etc., aber da lässt sich schon erstaunlich viel statistisch machen, um zumindest eine Diskussionsgrundlage jenseits von "Ich habe mal mit jemandem auf einem Con gesprochen, die xyz gesagt hat."
Bestimmt gibt es auch jede Menge qualitative Methoden, die uns da helfen können. Aber die Behauptung, die D&D-Spielerschaft sei nicht "divers genug" (damit ist vermutlich gemeint: weniger divers als die Gesamtpopulation) gehört belegt, wenn sie Grundlage für Interventionen sein soll. Und die Interventionen gehören ebenfalls bewertet.

Klingt per se nach einem Plan!
Wobei halt wieder so zentrale Sachen im Raum stehen wie: Wer genau nimmt an so einer Umfrage teil? (Viele Rollenspieler verfolgen das Hobby ja nicht mal online, geschweige denn wirklich aktiv genug, um sowas mitzukriegen, und ich kann mir vorstellen, dass es da Verbindungen gibt – man frage mich bloß nicht, in welche Richtung!) Wer hat nur einmal in zehn Jahren gespielt, wer spielt jede Woche zweimal? (Und spielt das eine Rolle?) Zählen auch Leute, die D&D nur als Marke verfolgen, also bspw. über Bücher, Streams oder Videospiele? Etc.
Ich sehe aber, dass das methodische Probleme sind, die man wenn nicht angehen, dann zumindest mit einbeziehen kann. Soll also kein Argument gegen Statistik sein.

Die Frage ist aber auch: Wer macht's? Was genau sind die Ziele? Und vor allem: Wenn es die Branche nicht regelmäßig selbst macht, woran liegt das? (Die möglichen Antworten können in alle möglichen Richtungen gehen – kein Grund, allzu verschwörerisch zu werden.) Eine zynische Vermutung wäre ja bspw. auch, dass die Branche diese Zahlen durchaus hat, durchaus damit arbeitet, sie aber trotz allem nicht veröffentlicht. Und dann stehe ich persönlich wieder an der Stelle, wo ich lieber auf subjektive Wahrnehmungen vertraue als gar nichts zu tun.

Dazu kommt immer noch: Es geht ja nicht nur darum, neue Leute ins Hobby zu holen oder sowas, sondern bspw. auch darum, von Marken- und Produktseite her ein angenehmes Spielklima zu fördern, und – das würden zumindest die Wizards sagen, bin ich mir sicher – generell zu einer progressiven Medienlandschaft beizutragen. Man muss diese Beispielargumente jetzt nicht unterstützen, aber wenn sich die ganze Diskussion nur um neue Spieler drehen würde, wäre sie wahrscheinlich a) deutlich wirtschaftlicher und b) DEUTLICH weniger interessant.

Offline takti der blonde?

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@La Cipolla

Deine methodischen Fragen sind wichtig und richtig! Die lassen sich aber klären und bei der Präsentation der Ergebnisse darstellen.

Zur Frage wer das macht: Das Tanelorn könnt da ja z.B. den Anfang machen. Dann wüssten wir schon mal mehr als vorher. Meine Intuition sagt mir ja auch, dass die deutsche Rolloszene vor Ausgrenzungsmechanismen strotzt. Aber möglicherweise irre ich ja!

Offline Marduk

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Naja, wenn ich mir manche Rollenspieler auf Facebook anschaue, denke ich mir manchmal, die hätten die Nürnberger Prozesse wohl nicht überstanden...
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Online schneeland

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Ich bin mir nicht sicher, ob das Tanelorn einen geeigneten Startpunkt für solche Untersuchungen darstellt, allein schon weil Webforen ja ein Stück weit aus der Zeit gefallen sind. Insofern würde ich erwarten, dass die hiesigen Nutzer eher älter, weißer und männlicher sind als die aktuelle Spielerschaft. Facebook und Twitter kämen vermutlich näher dran (selbst wenn da immer noch eine gewisser Verzerrung herrschen dürfte, weil eben nicht alle Spieler auch online in entsprechenden Gruppe aktiv sind).
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Offline takti der blonde?

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Ich bin mir nicht sicher, ob das Tanelorn einen geeigneten Startpunkt für solche Untersuchungen darstellt, allein schon weil Webforen ja ein Stück weit aus der Zeit gefallen sind. Insofern würde ich erwarten, dass die hiesigen Nutzer eher älter, weißer und männlicher sind als die aktuelle Spielerschaft. Facebook und Twitter kämen vermutlich näher dran (selbst wenn da immer noch eine gewisser Verzerrung herrschen dürfte, weil eben nicht alle Spieler auch online in entsprechenden Gruppe aktiv sind).

Und solche Hypothesen und mehr ließen sich mit einer etwaigen Umfrage be- oder widerlegen!

Offline Wisdom-of-Wombats

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Aber hier geht es doch konkret um D&D. Grundsätzlich wollen wir ja gar nicht wissen, wer warum nicht spielt, sondern erstmal die Beschaffenheit der Szene verstehen.

Die Beschaffenheit welcher Szene? Ja, klar, "die" Rollenspielszene. Aber die gibt es nicht. Es gibt eine deutsche, eine französische, eine amerikanische, etc Rollenspielszene. Die Szenen werden in den Ländern völlig anders aussehen.

Im nächsten Schritt bietet sich dann ein Abgleich mit der Verteilung bestimmter Merkmale in der allgemeinen Bevölkerung an. Der letzte Schritt besteht darin nach einem vorher definierten Zeitraum nochmal zu fragen, wer denn mit welchen Merkmalen spielt. Da gibt es natürlich jede Menge confounder etc., aber da lässt sich schon erstaunlich viel statistisch machen, um zumindest eine Diskussionsgrundlage jenseits von "Ich habe mal mit jemandem auf einem Con gesprochen, die xyz gesagt hat."

Und das bringt was? Da steht implizit der Anspruch hinter die Rollenspielszene muss die Allgemeinbevölkerung abbilden? Klingt normativ. Zumal Du das niemals sinnvoll per Umfrage erfassen kannst. Warum nicht? Wegen der Teilnahme. Entweder Du bildest eine randomisierte Stichprobe der Gesamtrollenspieler eines Landes und bittest sie dann um Teilnahme, oder Du setzt auf freiwillige Teilnahme. Ersteres ist auf Grund der Datenbasis nicht machbar. Letzteres ermöglicht Dir zwar das Sample zu beschreiben, aber keine Inferenz auf die Gesamtmenge durchzuführen. Somit ein sinnloses Unterfangen.

Bestimmt gibt es auch jede Menge qualitative Methoden, die uns da helfen können.

Qualitative Methoden sind völlig unzureichend um auf die Gesamtmenge zurückzuschließen. Das ist das große methodische Problem der qualitativen Methoden.

Aber die Behauptung, die D&D-Spielerschaft sei nicht "divers genug" (damit ist vermutlich gemeint: weniger divers als die Gesamtpopulation) gehört belegt, wenn sie Grundlage für Interventionen sein soll. Und die Interventionen gehören ebenfalls bewertet.

Es geht bei den Änderungen von WotC doch gar nicht, um eine Änderung der Szene, sondern um eine Änderung des Produkts? Um auf die aktuellen Diskussionen in den USA zu reagieren. Das ist keine Intervention seitens des Verlags, das ist eine Zielsetzung des Marketings (wenn man das böse verkürzt benennen möchte), um das Produkt D&D weiterhin relevant zu halten, und für eine möglichst breite Käuferschicht attraktiv zu halten. Das ist nicht so zynisch gemeint wie es jetzt klingt. Ich möchte darauf hinaus: Das Marketing bei WotC interessiert "die" Szene nicht. Eine D&D Community ensteht durch die Personen, die das Produkt nutzen. Für WotC wird der Verkauf des Produkts im Mittelpunkt stehen, und dafür muss es Anpassungen an das kulturelle Klima der Hauptkunden geben. Hauptkunden sind nun mal die US-Amerikaner und nicht Europäer oder Deutsche.

Auch der Verweis auf kulturelle Ursprünge von Mythen und Sagen ist zwar interessant, aber für einen Diskurs, der genau diese Mythen, Sagen und Geschichten auf den Prüfstand stellt, ein nicht treffender Hinweis. Klar, man kann darauf hinweisen, dass es alte bis uralte Konzepte sind, an denen man nicht rütteln darf/soll. Aber genau das passiert doch jetzt. Die Erzählungen werden geprüft, ob sie dem Wunsch nach Veränderungen entgegenstehen. Wenn ja, sollen sie beiseite gelegt werden. Das ist das Ziel des aktuellen Diskurses.

WotC führt jetzt die Änderungen durch, um weiterhin relevant zu bleiben, weiterhin Marktführer zu bleiben. So einfach ist das. Natürlich wird das nicht jedem gefallen. Aber es ist auch nicht zu ändern.

Was man heimischen Spieltisch mit Einverständnis seiner Gruppe draus macht, bleibt weiterhin jedem selber überlassen.
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Und solche Hypothesen und mehr ließen sich mit einer etwaigen Umfrage be- oder widerlegen!

Nein, lassen sie sich nicht aufgrund der Stichprobenverzerrung, die Du automatisch bei einer freiwilligen Teilnahme bekommst. Du kannst damit keine Hypothesen beweisen, die über die Stichprobe hinausgehen.
Sprich: Du beschreibst Deine Stichprobe, kannst aber keine Allgemeingültigkeit für die untersuchte Gruppe ableiten.
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Offline menemen

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Danke, dass Du Dich hier meldest, menemen. Du schriebst demletzt, dass Du türkischstämmig bist, korrekt? Mich würde mal Deine Meinung zu Rassismus, Rassebegriff und Drow in D&D interessieren.

Bin ja noch eher neu bei DnD. Ich muss zugeben, ich habe da eher genossen,  dass die rassistisch angehauchten Klischeedarstellung von Arabern/Türken/etc. im Vergleich zu DSA und Shadowrun (wo ich eigentlich her komme) kaum eine Rolle spielt. Besonder DSA hat mir da echt zu schaffen gemacht und ich verspüre trotz Nostalgie (man ist ja damit aufgewachsen) keinen großen Drang zurück zu DSA, eher das Gegenteil.

Die Drow fand ich eher etwas langweilig und ja, böse "Rassen" finde ich nicht nur langweilig, sondern auch kritisch. Wenn das Geschichte ist, werde ich DnD sicher noch mehr mögen.

Vom Spieltisch her, liebe ich eigentlich am meisten Spiele in denen ich selbst Ork sein kann. :)

Offline takti der blonde?

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Die Beschaffenheit welcher Szene? Ja, klar, "die" Rollenspielszene. Aber die gibt es nicht. Es gibt eine deutsche, eine französische, eine amerikanische, etc Rollenspielszene. Die Szenen werden in den Ländern völlig anders aussehen.


Das muss die jeweilige Erhebung bestimmen.

Zitat
Und das bringt was? Da steht implizit der Anspruch hinter die Rollenspielszene muss die Allgemeinbevölkerung abbilden? Klingt normativ. Zumal Du das niemals sinnvoll per Umfrage erfassen kannst. Warum nicht? Wegen der Teilnahme. Entweder Du bildest eine randomisierte Stichprobe der Gesamtrollenspieler eines Landes und bittest sie dann um Teilnahme, oder Du setzt auf freiwillige Teilnahme. Ersteres ist auf Grund der Datenbasis nicht machbar. Letzteres ermöglicht Dir zwar das Sample zu beschreiben, aber keine Inferenz auf die Gesamtmenge durchzuführen. Somit ein sinnloses Unterfangen.


Die grundlegende Frage ist doch, ob die D&D-Szene in X "divers und inklusiv" sei. Da schien mir ein Abgleich mit Hintergrunddemographie naheliegend. Kann man aber sicher auch anders abbilden.
Zur Sinnhaftigkeit: das sind alles Einschränkungen, die sich doch darstellen lassen. Zumindest könnten wir dann beginnen belastbare Hypothesen zu formulieren und uns zu überlegen, wie weitere Erhebungen aussehen müssen. Den Anspruch vollumfänglich mit der ersten Erhebung die Welt zu erklären habe ich nicht und so verstehe ich auch den wissenschaftlichen Prozess nicht.

Zitat
Qualitative Methoden sind völlig unzureichend um auf die Gesamtmenge zurückzuschließen. Das ist das große methodische Problem der qualitativen Methoden.


Das sollen andere diskutieren, aber das heißt ja nicht, dass sie uns keinen Erkenntnisgewinn bringen können.

Zitat
Es geht bei den Änderungen von WotC doch gar nicht, um eine Änderung der Szene, sondern um eine Änderung des Produkts? Um auf die aktuellen Diskussionen in den USA zu reagieren. Das ist keine Intervention seitens des Verlags, das ist eine Zielsetzung des Marketings (wenn man das böse verkürzt benennen möchte), um das Produkt D&D weiterhin relevant zu halten, und für eine möglichst breite Käuferschicht attraktiv zu halten. Das ist nicht so zynisch gemeint wie es jetzt klingt. Ich möchte darauf hinaus: Das Marketing bei WotC interessiert "die" Szene nicht. Eine D&D Community ensteht durch die Personen, die das Produkt nutzen. Für WotC wird der Verkauf des Produkts im Mittelpunkt stehen, und dafür muss es Anpassungen an das kulturelle Klima der Hauptkunden geben. Hauptkunden sind nun mal die US-Amerikaner und nicht Europäer oder Deutsche.


Dazu WotC:"Dungeons & Dragons teaches that diversity is strength, for only a diverse group of adventurers can overcome the many challenges a D&D story presents. In that spirit, making D&D as welcoming and inclusive as possible has moved to the forefront of our priorities over the last six years."

Das dabei kapitalistische Überlegungen im Vordergrund stehen, sei unbenommen. Aber wenn wir sie ernst nehmen, geht es eben doch genau doch darum: "Inklusivität".
Ein naheliegender Parameter, um das zu messen scheint mir die Beschaffenheit der Spielerschaft. Hast du andere Vorschläge?


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Dazu WotC:"Dungeons & Dragons teaches that diversity is strength, for only a diverse group of adventurers can overcome the many challenges a D&D story presents. In that spirit, making D&D as welcoming and inclusive as possible has moved to the forefront of our priorities over the last six years."

Wobei das in gewisser Hinsicht als Argument auch interessante Rückschlüsse zuläßt, wenn man möchte. Was D&D einen in dieser Beziehung "lehrt", ist doch eigentlich nur, daß man als Abenteurer ein ins Klassenschema gepreßter Spezialist ist, der im mehr oder weniger genormten Standardteam bitteschön seinen vorgegebenen Part (Frontschwein, Heiler, magische Artillerie...) spielen möchte. Ist das eigentlich noch Diversität, oder ist es nicht doch eher schon schlichtes Middle Management?

Offline Rhylthar

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Wobei das in gewisser Hinsicht als Argument auch interessante Rückschlüsse zuläßt, wenn man möchte. Was D&D einen in dieser Beziehung "lehrt", ist doch eigentlich nur, daß man als Abenteurer ein ins Klassenschema gepreßter Spezialist ist, der im mehr oder weniger genormten Standardteam bitteschön seinen vorgegebenen Part (Frontschwein, Heiler, magische Artillerie...) spielen möchte. Ist das eigentlich noch Diversität, oder ist es nicht doch eher schon schlichtes Middle Management?
Nicht etwas reininterpretieren, was da so nicht steht. Da steht lediglich a) eine Gruppe benötigt (Ja, D&D klappt am besten, wenn man als Gruppe agiert und nicht als Ansammlung von Solisten) und b) dass diese am besten divers i. S. v. "mit unterschiedlichen Fähigkeiten besetzt" ist, damit man die vielen möglichen Herausforderungen besteht, die D&D bietet.

Die von Dir jetzt aufgeführen, aus MMORPG und evtl. noch D&D 4E entlehnten, Rollenbezeichnungen sind so gerade in der 5E kaum noch vorhanden und schon gar nicht in absoluter Form: Notwendig.
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Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.