Autor Thema: Ermittlungsplots ohne Illusionismus – geht das überhaupt?  (Gelesen 11760 mal)

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Offline ghoul

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@ghoul: Ich bin nicht Jiba. ;)
Ja eben!

In anderer Sache:
@6 (nicht Jiba), Hassran:
Das ist ja sehr spannend, so oder so, aber um welche Spielart geht es gerade, BDSM oder RSP?
 ~;D
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PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
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Offline 6

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Es IST ein Tanz auf dem Vulkan. Soll ich die Metapher weiter ausführen? Um in meinem Bild zu bleiben: Ein Absturz KANN vorkommen, muss es aber nicht.
Die Metapher geht halt so lange zu Brunnen bis sie bricht, falls Du verstehst was ich meine.
Natürlich musst Du als SL immer damit rechnen, dass die angewandten Werkzeuge nicht funktionieren. Ich habe da schliesslich auch schon meine Erfahrungen gemacht mit Runden, bei denen die Freiheitsgrade z.B. einer Sandbox nicht gewollt waren. Muss man dann entsprechend Konsequenzen ziehen. Wichtig dabei: "Die Anderen spielen Scheisse und müssen bekehrt werden" ist die falsche Konsequenz. Ist schlimmer als der Tanz auf dem Vulkan.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Issi

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Klar, dass hier eingeschränkt wird, bestreite ich doch gar nicht. Aber Spielerfreiheiten werden auch durch andere Sachen eingeschränkt. Etwa das Verbot, keine eigenen Fakten in der Spielwelt dazuerfunden werden dürfen.
Naja, das hat hier ja mehr mit Rollen im Spiel zu tun.
Die SL darf (In ihrer Funktion) auch nicht einfach den SC eines Spielers spielen.

Das sind ja bewusste Einschränkungen, des Systems, die dafür sorgen sollen, dass das Abenteuer/Spiel für alle gut funktioniert.
(In manchen Systemen sind diese Grenzen verschwommener, das mag je nach Geschmack Vorteile aber auch Nachteile mit sich bringen)

Ich finde eine Freiheitsbeschränkung ist etwas dann, wenn Spieler eigentlich davon ausgehen können, dass sie diese Freiheit, dieses Recht im Spiel haben.
(Auch wenn es in Wirklichkeit nicht der Fall ist)
Edit. "Ich habe die Möglichkeit, den Fall jederzeit zu lösen", ist eine Annahme, die Spieler durchaus haben können.
Und manchmal eine, die ihnen einfach nur vorgegaukelt wird.
« Letzte Änderung: 15.09.2020 | 14:37 von Issi »

Offline Maarzan

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A) Interessante Frage dazu: Wir hatten ja definiert, dass bekannter Illusionismus kein "richtiger" Illusionismus sondern (ich glaube) Trailbaizing ist - oder hatte ich das falsch verstanden.
Wenn die Gruppe jetzt weiß, dass der SL hin und wieder Illusinismus nutzt, aber nicht erkennen kann, wann - bleibt es dann Illusionismus?

B) Dem würde ich vehement widersprechen. Das mag bei bestimmten Gruppen bzw. einer bestimmten Spielart definitiv der Fall sein.

A) So ein Spiel ist ja nie durchgehend manipuliert - alleine, weil es schon genügend Passagen gibt, wo es gerade nicht notwendig ist. Es kann also nicht an der Häufigkeit des Einsatzes der Methode hängen.
Es hängt daran, ob der Einsatz so angekündigt und akzeptiert ist. Bei Ablehnung ist es Illusionismus. (Die Spieler könnten die Neigung des SLs auch kennen, ihm aber eine letzte Chance gegeben haben ehrliche Arbeit abzuliefern.)


B) Die Aussagen zum Gerüst bezogen sich nur auf das formell komplette Ermittlungsspiel. Für andere Varianten gilt das so ausdrücklich nicht.

Bei bei bereits etablierten, festen Fakten wird der Fakt erst Fakt, wenn er im Spiel etabliert ist.
Ob die SL diesen jetzt spontan etabliert oder vorher festgelegt hat ist für das Spiel unerheblich.

Das ist nicht dasselbe. Ohne ein festes Gerüst gibt es keinen Fall, der aufgeklärt werden kann, also entfällt das Erkundungsspiel und es geht in eine andere Form über. 

Der SL lenkt das Spiel und natürlich bist Du da in seiner Hand.
Als Machtspielchen kannst Du das immer empfinden, weil ja tatsächlich auch ein grosses Machtgefälle zw. Spielern und SL besteht.
Wenn Dein Gefühl aber so ist, dann hast Du schlicht und einfach kein Vertrauen zu Deinem SL.

Solange Du das aber alles nicht weisst, und das Spiel Dir Spass macht, ist es irrelevant. Was Du nicht weisst, macht Dich nicht heiss.

Der SL ist kein naturgemäß gottgleicher Diktator sondern hat nur die legitimen Rechte, welche ihm quasi konstitutionell zugestanden wurden.

Und ein SL, der sich darüber hinwegsetzt hat das Vertrauen entsprechend missbraucht.

Betrug lebt davon, dass es nicht sofort erkenntlich ist und es ist unerheblich für die Einstufung als Untat, wann es denn dann aufgedeckt wird.

Trailblazing ist ein Leitstil, bei der die SL die Richtung vorgibt, aber die Spieler frei entscheiden können, ob sie der Richtung folgen.

Illusionismus ist, wenn er als solcher identifiziert ist, kein Illusionismus mehr, sondern, wenn wir Forge-Begriffe verwenden wollen, entweder Railroading, wenn die Spieler sich an den Scheinfreiheiten stören, oder Partizipationismus, wenn sie mitmachen.
+


Diese Aufteilung hatte ich so nicht mehr auf dem Schirm, aber ganz dunkelt dräut etwas, dass dürfte hier also stimmen. Mein Trailblazing oben hätte Partizipationismus heißen müssen.

Wobei Partizipationismus ja nicht erst aus dem Verdeckten erkannt werden muss, sondern vorher idealerweise abgesprochen ist.

Vorherige Absprache selbst kann da auch gegen den Spielgeschmack verstossen (da gab es Mal einen extrem langen Thread vor 2 oder 3 Jahren über Würfel drehen zum Schutz vor dem Tod. Da meldeten sich einige Spieler, dass sie auf gar keinen Fall vorher absprechen wollen, ob Würfel gedreht werden dürfen, weil das die Immersion schädigt).
Wollen wir das armselige Faß hier wirklich noch einmal aufmachen?

Bezgl: Quantenoger.
Wenn das wirklich sowohl uninformiert wie egal ist, also letztlich keine echte Entscheidung - wieso wird hier überhaupt eine Entscheidung vorgetäuscht?

Von "Meister" spricht hier doch niemand?
Und provokant gefragt, weißt du ja auch nicht, warum der Oger dann plötzlich da ist. Vielleicht stellt sich während des Encounters heraus, dass es nur die Illusion eines Ogers ist, im Gegensatz zu dem echten Oger. Dann bist du aber vielleicht schon aufgestanden und gegangen. Deshalb mein Vorschlag, das Ganze am Tisch offen anzusprechen. Denn du als Spieler kannst ja auch nicht bewerten, was die Spielleitung sich so denkt und wonach die ihre Entscheidungen trifft
Klar, dass hier eingeschränkt wird, bestreite ich doch gar nicht. Aber Spielerfreiheiten werden auch durch andere Sachen eingeschränkt. Etwa das Verbot, keine eigenen Fakten in der Spielwelt dazuerfunden werden dürfen. Die Einschränkung der Freiheit ist nicht das Problem, sondern die unausgesprochene, unerwünschte Einschränkung der Freiheit.

A) Typischerweise gibt es ja auch einen Vertrauensvorschuss., der dann durch mehrere oder auch extreme und damit deutliche Verletzungen aufgebraucht wird.

B) Es gibt Einschränkungen, welche implizit oder explizit abgesprochen waren und dann solche, welche es eben nicht waren. Letztere sind die, welche dann zu Stress führen.

Muss man dann entsprechend Konsequenzen ziehen. Wichtig dabei: "Die Anderen spielen Scheisse und müssen bekehrt werden" ist die falsche Konsequenz. Ist schlimmer als der Tanz auf dem Vulkan.

Die Konsequenz sollte sein: Man spricht das vorher ab und hält sich dran oder wenn es gar nicht mehr geht, spricht man es im Spiel offen an und entscheidet nicht einfach für die anderen neu.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline takti der blonde?

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Die Metapher geht halt so lange zu Brunnen bis sie bricht, falls Du verstehst was ich meine.
Natürlich musst Du als SL immer damit rechnen, dass die angewandten Werkzeuge nicht funktionieren. Ich habe da schliesslich auch schon meine Erfahrungen gemacht mit Runden, bei denen die Freiheitsgrade z.B. einer Sandbox nicht gewollt waren. Muss man dann entsprechend Konsequenzen ziehen. Wichtig dabei: "Die Anderen spielen Scheisse und müssen bekehrt werden" ist die falsche Konsequenz. Ist schlimmer als der Tanz auf dem Vulkan.

Mir scheint, wir reden einander vorbei. Ein Versuch es von meiner Seite nochmal zusammenzufassen:

Spielrunden ohne Absprachen laufen Gefahr, dass unausgesprochene Tabus, Wünsche, Ängste verletzt werden. Wie ein Tanz auf dem Vulkan oder BDSM-Szenen ohne Absprache und Safeword.
Sind wir dahingehend d'accord?

Offline 6

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Wollen wir das armselige Faß hier wirklich noch einmal aufmachen?

Bezgl: Quantenoger.
Wenn das wirklich sowohl uninformiert wie egal ist, also letztlich keine echte Entscheidung - wieso wird hier überhaupt eine Entscheidung vorgetäuscht?

A) Typischerweise gibt es ja auch einen Vertrauensvorschuss., der dann durch mehrere oder auch extreme und damit deutliche Verletzungen aufgebraucht wird.

B) Es gibt Einschränkungen, welche implizit oder explizit abgesprochen waren und dann solche, welche es eben nicht waren. Letztere sind die, welche dann zu Stress führen.

Die Konsequenz sollte sein: Man spricht das vorher ab und hält sich dran oder wenn es gar nicht mehr geht, spricht man es im Spiel offen an und entscheidet nicht einfach für die anderen neu.


Du hast mein Posting nicht wirklich gelesen, oder?
Ich sagte, dass mir Spieler (Auch SLs aber besonders Spieler) in dem Thread vor 4 Jahren ziemlich deutlich gesagt haben, dass sie vom SL wünschen, dass er die Würfel drehen soll um sie vor den Tod zu schützen und dass sie es nicht wollen, dass das vorher explizit angesprochen werden soll.
Wenn Du also das leidige Fass wieder aufmachen willst, dann sagst Du diesen Spielern (es geht nicht um SLs) dass sie scheisse spielen und das sie doch bitte ihren Spielgeschmack ändern sollen. Wenn Du das machen willst, dann bitte. Dann diskutiert Du aber nicht, sondern versuchst zu predigen. Da kommt dann aber meine Standardantwort auf Prediger "Danke, aber interessiert mich nicht."
EDIT: Nur um Missverständnissen vorzubeugen. Die Spielern von denen ich rede sind User oder ehemalige User hier im Forum. Mit denen habe ich bisher nicht gespielt und habe auch nicht vor mit ihnen zu spielen. Ich weiss ja, dass sie einen anderen Spielgeschmack haben als ich.
« Letzte Änderung: 15.09.2020 | 14:58 von 6 »
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Spielrunden ohne Absprachen laufen Gefahr, dass unausgesprochene Tabus, Wünsche, Ängste verletzt werden. Wie ein Tanz auf dem Vulkan oder BDSM-Szenen ohne Absprache und Safeword.
Sind wir dahingehend d'accord?
Wenn Du damit keine Wertung machen willst, sondern nur auf Risiken aufmerksam machen willst, dann ja.
EDIT: Um es vielleicht präziser zu analogisieren: Bouldern ist auch ein Tanz auf dem Vulkan gegenüber normalen Bergsteigen. Trotzdem würde ich nicht sagen wollen, dass Bergsteigen das qualitativ bessere Hobby wäre. Dir muss aber bewusst sein, dass einzelne Fehler beim Bouldern in echt Dein Genick brechen können.
« Letzte Änderung: 15.09.2020 | 15:12 von 6 »
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Issi

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Ne Blöde Idee: Vielleicht ist es generell leichter "Herausfordernde Runden" als solche zu kennzeichnen.

SL: "Also Leute, dieses Spiel ist keine Übung!
Wenn ihr sterbt, dann sterbt ihr. Wenn ihr scheitert, dann scheitert ihr!
Letzte Chance für alle Weicheier meinen Tisch zu verlassen!"  ~;D

(Bei Runden ohne Ansage, weiß man dann auch Bescheid   ;D)

Edit Bei Runden mit durchmischten Geschmäckern wird es natürlich schwieriger.

SL: "Warum weinst Du denn?"
SPL: "Weil meine Figur Tod ist."
SL: "Aber Du hast doch genickt, bevor ich den Schaden ausgewürfelt habe."
SPL: "Weil ich dachte, du würdest für mich dann die Würfel drehen."
« Letzte Änderung: 15.09.2020 | 15:23 von Issi »

Offline Der Läuterer

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Offline unicum

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Kann man im Ermittlungsplot mit Illusionismus eigentlich "Scheitern"?
(das "am Abenteuer vorbeilaufen" mal ganz aussen vor gelasssen, oder auch das kreative "Ich fälsche ein Testament und schieb es der Leiche unter")

Also das man das eigentlich falsche Ziel ermittelt als es zu beginn gedacht war?
Oder war zu beginn vieleicht gar nichts gedacht? SL: "Ihr findet eine Leiche,... was macht ihr?" - S: "Wer ist die Leiche denn?" - SL:"Ich weis es nicht, wer könnte es denn sein?" (Der lezte Satz ist vieleicht schon etwas zu weit über das Ziel hinausgeschossen, alleine ich konnte gerade nicht anderst,...)

Nur der Theorie willen - ich mag es eigentlich wenn ich im Spiel auch mal Scheitern kann. "Mein Lieber Wotson, ich denke in diesem Falle ist der Herr Moriati unschuldig und die ehrwürdige Frau Pumpernickel hat sich durch einen bedauerlichen Unfall in ihrem Haus erhängt." - "Und wie erklären sie sich das kein Stuhl zu finden ist?" - "Sie ist über das Trageseil auf den Krohnleuchter geklettert" - "Mit 91?"

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http://rpgtheoryreview.blogspot.com/2007/01/lesson-illusionism.html?m=1
Dir muss halt nur bewusst sein, dass ein Spieler Deinen Trick bemerkt und sich verarscht vorkommen könnte.
Muss nicht. Besonders bei langjährigen eingespielten Gruppen passiert das eher weniger. Aber gerade Mitspieler, die noch nicht lange mitspielen, könnten verschnupft darauf reagieren.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Maarzan

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Wenn Du also das leidige Fass wieder aufmachen willst, dann sagst Du diesen Spielern (es geht nicht um SLs) dass sie scheisse spielen und das sie doch bitte ihren Spielgeschmack ändern sollen.

Sie spielen nicht falsch, sie verweigern den Dialog vor dem Spiel, welcher dafür sorgen soll, dass es möglichst keinen Stress IM Spiel dann gibt. Wenn sie in der Vorbesprechung einfach rausgehen wollen, immer noch kein Problem.

Doppelt blöd nur, wenn sie dann als Alibi für SLs dienen, welche gar kein Interesse daran haben die Meinung anderer zu hören und zu berücksichtigen.


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Offline Der Läuterer

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Für mich ist der Illusionismus eine gute Sache.

Gehe ich zu einem Zauberkünstler in eine Vorstellung, will ich Spass haben. Ich will begeistert und verzaubert werden.
Und ich versuche sicher auch hinter den Trick zu kommen, ihn zu ergründen.
Sobald mir aber klar ist, wie alles funktioniert, ist die Magie verflogen - sie ist weg.
Wie kann ich mich in Zukunft noch verzaubern lassen, wenn ich doch weiss, das das Ganze eine Illusion, ein Trugbild, eine Täuschung war?

Ich kann den Illusionismus gut annehmen und komme damit klar.
Es stört mich nicht die Bohne, weil es für mich Teil des Spiels ist.
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Sie spielen nicht falsch, sie verweigern den Dialog vor dem Spiel, welcher dafür sorgen soll, dass es möglichst keinen Stress IM Spiel dann gibt. Wenn sie in der Vorbesprechung einfach rausgehen wollen, immer noch kein Problem.
Wenn sie damit einverstanden sind, dann bitte. Aber nicht wundern wenn sie knatschig werden, wenn ihr Charakter draufgegangen ist.
Zitat
Doppelt blöd nur, wenn sie dann als Alibi für SLs dienen, welche gar kein Interesse daran haben die Meinung anderer zu hören und zu berücksichtigen.
SLs die die Meinungen anderer nicht hören oder berücksichtigen wollen, hast Du bei jeder Geschmacksrichtung. Das sind dann gerne diejenigen, die Geschmacksrichtungen diskutieren. :)
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Sir Mythos

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Denn du als Spieler kannst ja auch nicht bewerten, was die Spielleitung sich so denkt und wonach die ihre Entscheidungen trifft

Vor allem wüsstest du bei echtem Illusionismus ja gar nicht, ob der Oger nicht von vorneherein dort geplant war.  ;)

Ich glaube, die meisten Runden in denen ich gespielt und/oder gleitet habe, tolerieren Illusionismus einfach.
Solange man Spaß hat, ist es aus meiner Sicht auch relativ gleich, ob der SL jetzt Illusionismus einsetzt oder nicht.

Das ist nicht dasselbe. Ohne ein festes Gerüst gibt es keinen Fall, der aufgeklärt werden kann, also entfällt das Erkundungsspiel und es geht in eine andere Form über. 

Da bin ich andere Meinung. Der Fall an sich kann ja trotzdem aufgeklärt werden, nur die Details des Falls sind halt andere.
Ist es für den Fall Relevant ob die Tatwaffe Messer oder Pistole war? Oder ist es nur relevant, dass jemand tot ist?

Ich glaube, die Unterscheidung liegt daran, mit welcher Spielweise man herangeht.
Will ich "herausforderungsorientiertes Spiel" haben (das bei Ermittlungen in meinen Augen sehr schnell zu Frust führen kann, denn es könnte sich schnell zu einem geistiges Messen zwischen SL und Spielern entwickeln --> Stichworte: Sackgasse oder zu einfaches Szenario ) oder möchte ich "geschichtenorientiertes Spiel" haben, bei dem es um die Ermittlungsgeschichte an sich geht. Beides kann dabei durchaus spannend sein, ist aber jeweils ein völlig anderes Spiel, auch wenn möglicherweise die gleiche Story dabei rauskommt. Und keins von beiden ist jetzt richtig oder falsch - nur halt unterschiedlicher Geschmack.

Mir persönlich gefällt letzteres besser, ich verstehe aber auch, wenn andere ersteres schöner finden.


 
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Offline Sir Mythos

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Sie spielen nicht falsch, sie verweigern den Dialog vor dem Spiel, welcher dafür sorgen soll, dass es möglichst keinen Stress IM Spiel dann gibt. Wenn sie in der Vorbesprechung einfach rausgehen wollen, immer noch kein Problem.

Wobei diese Spieler ein gewisses Henne-Ei-Problem sind.

Der Spieler will, dass ich als SL-Würfel drehe, will mit mir darüber aber vorher nicht sprechen, weil ihm das die Spannung beraubt.
Im Endeffekt kannst du als SL bei solchen Spielern fast nur verlieren, ergo: Lieber mit Spieler spielen, mit denen man vorher sprechen kann oder die man schon lange genug kennt, um deren Vorlieben aus anderen Situationen zu kennen.
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Offline Maarzan

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A) Wenn sie damit einverstanden sind, dann bitte. Aber nicht wundern wenn sie knatschig werden, wenn ihr Charakter draufgegangen ist.
B) SLs die die Meinungen anderer nicht hören oder berücksichtigen wollen, hast Du bei jeder Geschmacksrichtung. Das sind dann gerne diejenigen, die Geschmacksrichtungen diskutieren. :)

A) Und da sind sie dann vollkommen selbst schuld.
B) Und wenn ich mich recht erinnere sind die Spieler aus A als Grund genommen worden, warum SL sich eben nicht um die Vorabsprachen kümmern brauche - könnte ja so einer dabei sein und für den passt es dann ja ...

A) Vor allem wüsstest du bei echtem Illusionismus ja gar nicht, ob der Oger nicht von vorneherein dort geplant war.  ;)

B) Ich glaube, die meisten Runden in denen ich gespielt und/oder gleitet habe, tolerieren Illusionismus einfach.
Solange man Spaß hat, ist es aus meiner Sicht auch relativ gleich, ob der SL jetzt Illusionismus einsetzt oder nicht.

C) Da bin ich andere Meinung. Der Fall an sich kann ja trotzdem aufgeklärt werden, nur die Details des Falls sind halt andere.
Ist es für den Fall Relevant ob die Tatwaffe Messer oder Pistole war? Oder ist es nur relevant, dass jemand tot ist?

D) Ich glaube, die Unterscheidung liegt daran, mit welcher Spielweise man herangeht.
...


A) Du merkst es halt nicht sofort, wie bei jedem gekonnten Betrug.
B) Es fällt oft nicht auf und betrifft in einigen Bereichen dann auch nichts, wo ein Spieler irgend einen Einsatz stehen hat. Das kratzt dann erst einmal nur minimal am Vertrauen, auch wenn es bemerkt wird, ist aber kein Anlass für direkten Stress. Der Knall kommt, wenn der Spieler da etwas im Feuer stehen hat und dann - oft nach mehreren nacheinander gescheiterten Versuchen, welche dann nicht mehr erklärbar erscheinen - das Vertrauen ein Ende hat.

C) Die Details des Falls ändern sich und sind damit nicht mehr ermittelbar. Alles was vorher auf dem alten Fakt beruht hat wird ungültig/wertlos.

D) Ja sicher, die Gruppe muss kein Ermittlungsspiel wollen. Ein Erzählspiel mit Ermittlungsthema ist eine völlig legitime andere Variante - solange das vorher so klar gestellt worden ist.
Und wenn man als Gruppe feststellt auf dem Schlauch zu stehen, kann auch im Übereinkommen von der reinen Schule abgewichen werden ("SL, rück mal noch nen Hinweis rüber" - ohne Widerspruch). Dann ist das auch wieder legitim.
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Offline Alexander Kalinowski

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Noch zum Thema Ermittlungsproben:
Meine Spieler würden sich bedanken, wenn sie bei jedem misslungenen Verhören attackiert werden, bei jedem nicht geschafften Herumfragen eine Kneipenschlägerei ausbricht, sich beim missratenen Beschatten den Knöchel verstauchen und bei jedem verpatzten Spurensuchen eine Bärenfamilie aus dem Gebüsch springt. Das ist dann keine Ermittlung mehr sondern Slapstick. Das kann man machen, wenn Gruppe und System dafür zugänglich sind, aber in meinen Augen ist das eher selten der Fall.
Zum Glück gibt's Alternativen. Zum Beispiel könnte man festhalten wie oft so eine Probe geklappt hat bzw. gescheitert ist und dann an entscheidender Stelle im Szenario die Weichen unterschiedlich stellen, je nach Saldo. Wenn man das macht, dann landet man sehr schnell bei meinem Fortune-Point-System.

Meiner Meinung nach führt kein Weg darum herum: Wenn ich das Finden eines Hinweises von einer Probe abhängig mache (wohlgemerkt: es ist manchmal besser, das gar nicht erst zu tun), dann darf der Hinweis bei Misslingen nicht direkt vollständig gefunden werden.
Doch das darf er - unter dem Prinzip Success-at-a-Cost. Du lehnst dieses Prinzip weiter oben ab, weil du (verständlicherweise) nicht jedesmal direkte Konsequenzen hineinzwängen willst (der englische Ausdruck 'to shoehorn something in' trifft es ganz gut).
Über eine Metacurrency hingegen kannst du festhalten wie oft die Spieler die Hilfe des Zufalls benötigen um nicht stecken zu bleiben - um dann am Ende des Szenarios ihnen die Rechnung dafür präsentieren. Und zwar mit dafür vorher festgelegten, quasi-zentralisierten (also nicht auf die einzelnen investigativen Tests verteilten) Konsequenzen.

Und das ist ja auch eigentlich typisch für Detektivserien: die Spieler mögen nicht auf die Idee kommen unter der Fußmatte nach einem Schlüssel zu suchen um in die Wohnung des Verdächtigen zu gelangen - aber dafür kommt vielleicht die nette Frau Nachbar vorbei, der man einreden kann, dass man der Bruder des Verdächtigen ist und ihn in der Wohnung einfach mal überraschen möchte.

Man braucht nicht die Regel der 3 Hinweise, man muss Core Clues nicht kostenlos den Spielern zur Verfügung stellen, etwas kreatives kann dabei, wie in dem obigen Beispiel angedeutet, auch herumkommen - und der Herausforderungsfaktor ist auch gewahrt. Wenn man nämlich das Glück etwas zu sehr überstrapaziert, findet man vielleicht heraus, dass der Butler der Mörder war - aber der ist dann bereits mit dem Zimmermädchen und den Millionen des Opfers in Mexico untergetaucht.
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KotBL spielt auf Ilethra, einer Welt in der es keine guten Götter gibt.

Offline Sir Mythos

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C) Die Details des Falls ändern sich und sind damit nicht mehr ermittelbar. Alles was vorher auf dem alten Fakt beruht hat wird ungültig/wertlos.

D) Ja sicher, die Gruppe muss kein Ermittlungsspiel wollen. Ein Erzählspiel mit Ermittlungsthema ist eine völlig legitime andere Variante - solange das vorher so klar gestellt worden ist.
Und wenn man als Gruppe feststellt auf dem Schlauch zu stehen, kann auch im Übereinkommen von der reinen Schule abgewichen werden ("SL, rück mal noch nen Hinweis rüber" - ohne Widerspruch). Dann ist das auch wieder legitim.

C) Die sind nur wertlos/ungültig, wenn im Spiel etabliert und sich die Details "ändern". Sofern am Anfang weder Pistole noch Messer etabliert ist, ist erstmal nichts wertlos.  ;)

D) Für mich ist beides Ermittlungsspiel, nur halt mit anderer Herangehensweise. Beim einen wollen die Spieler gegen den SL ermitteln, wie eine Tat geschehen ist (herausforderndes Spiel), beim anderen ermitteln die Spieler zusammen mit dem SL, wie eine Tat geschehen ist (geschichtenorientiertes Spiel).
Und bei Illusionismus merkt man nicht, in welcher Art von Spiel man ist.  ~;D
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A) Und da sind sie dann vollkommen selbst schuld.
Also ich würde sie in dem Fall direkt vor die Wahl stellen: Entweder mit Vorabsprache oder garnicht. Sonst ist der Konflikt vorprogrammiert.
Zitat
B) Und wenn ich mich recht erinnere sind die Spieler aus A als Grund genommen worden, warum SL sich eben nicht um die Vorabsprachen kümmern brauche - könnte ja so einer dabei sein und für den passt es dann ja ...
Ne. Nicht "es könnte einer dabei sein" sondern "meine Spieler in meiner Runde wollen das so." Zumindest in dem Ziegenfleisch-Thread.
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Offline Maarzan

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C) Die sind nur wertlos/ungültig, wenn im Spiel etabliert und sich die Details "ändern". Sofern am Anfang weder Pistole noch Messer etabliert ist, ist erstmal nichts wertlos.  ;)

D) Für mich ist beides Ermittlungsspiel, nur halt mit anderer Herangehensweise. Beim einen wollen die Spieler gegen den SL ermitteln, wie eine Tat geschehen ist (herausforderndes Spiel), beim anderen ermitteln die Spieler zusammen mit dem SL, wie eine Tat geschehen ist (geschichtenorientiertes Spiel).
Und bei Illusionismus merkt man nicht, in welcher Art von Spiel man ist.  ~;D

C) Die Indizien ergeben ja ein Netz. Und da ändert sich die Lage doch recht deutlich, auch durch Auslassung. Ein Messer z.B. kann sich nahezu jeder irgendwo besorgen, aber eine Pistole? Umgekehrt dann bei Fragen, wieso hat das dann keiner gehört?

D) Das sind jetzt sprachliche Feinheiten. Aber wenn wir das trennen wollen um Streit zu vermeiden, brauchen alle Varianten ein eigenes Wort, Beispiel:
Ermittlungsrollenspiel: Ermittlung erlebt durch die Figur
Ermittlungskombinierspiel: Ermittlung als Herausforderung an den Spieler selbst
Ermittlungsfallerzählspiel: Keine Ermittlung selbst, aber das Erzeugen einer Geschichte über einen Ermittlungsfall.

Wird natürlich sperrig.
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D) Das sind jetzt sprachliche Feinheiten. Aber wenn wir das trennen wollen um Streit zu vermeiden, brauchen alle Varianten ein eigenes Wort, Beispiel:
Ermittlungsrollenspiel: Ermittlung erlebt durch die Figur
Ermittlungskombinierspiel: Ermittlung als Herausforderung an den Spieler selbst
Ermittlungsfallerzählspiel: Keine Ermittlung selbst, aber das Erzeugen einer Geschichte über einen Ermittlungsfall.

Wird natürlich sperrig.

Ad D) Schlau. Mischformen sind vermutlich die Realität. Nur: Illusionismus kann ja in beliebiger dieser Formen auftauchen.

Offline Sir Mythos

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C) Die Indizien ergeben ja ein Netz. Und da ändert sich die Lage doch recht deutlich, auch durch Auslassung. Ein Messer z.B. kann sich nahezu jeder irgendwo besorgen, aber eine Pistole? Umgekehrt dann bei Fragen, wieso hat das dann keiner gehört?

D) Das sind jetzt sprachliche Feinheiten. Aber wenn wir das trennen wollen um Streit zu vermeiden, brauchen alle Varianten ein eigenes Wort, Beispiel:
Ermittlungsrollenspiel: Ermittlung erlebt durch die Figur
Ermittlungskombinierspiel: Ermittlung als Herausforderung an den Spieler selbst
Ermittlungsfallerzählspiel: Keine Ermittlung selbst, aber das Erzeugen einer Geschichte über einen Ermittlungsfall.

Wird natürlich sperrig.

C) Dass das Netz in sich konsistent sein muss oder etwaige Widersprüche aufklärbar sein müssen (Zeuge lügt/verwechselt Dinge etc) versteht sich für mich von selbst. Das gilt aber sowohl für "improvisierte Fakten" als auch für "vorher durchgeplante Fakten".
Meine Erfahrung ist, dass die meisten Spiele einen Mittelweg finden, da ein SL irgendwie schon ein paar Ideen im Kopf hat, was passiert sein könnte (mal mehr, mal weniger detailliert). Wenn diese Ideen dann auf Spieler treffen, machen die häufig (natürlich auch nicht immer) etwas anderes daraus bzw. bringen Dinge mehr ein, die der SL vorher übersehen/nicht bedacht hatte. So dass eigentlich weder das vollständige improvisieren als auch das vorher vollständige durchplanen stattfindet.

Und zu D)
Ermittlungskombinierspiel und Ermittlungsfallerzählspiel wären dann zwei Unterarten von Ermittlungsrollenspiel, oder? Zumindest würde ich das so verstehen.
Und ja, wir sind hier schon wirklich in sprachlichen Feinheiten.  Aber manchmal sind die ganz hilfreich um wirklich zu verstehen, worüber man spricht. ;D

Wenn ich jetzt nämlich über Ermittlungsrollenspiel schreibe und damit Ermittlungsfallerzählspiel meine, jemand anderes aber Ermittlungskombinierspiel meint, dann reden wir aneinander vorbei, obwohl wir das gleiche meinen. :D

Ad D) Schlau. Mischformen sind vermutlich die Realität. Nur: Illusionismus kann ja in beliebiger dieser Formen auftauchen.

Das stimmt - was ja per se nichts schlechtes sein muss, wenn alle damit Leben können.

Persönlich glaube ich, dass die Wahrscheinlichkeit für Illusionismus im Ermittlungskombinierspiel höher ist, weil hier eher "gegen den SL" ermittelt wird. Deswegen ist der Illusionismus dort aber vermutlich auch etwas verpönter las im Ermittlungsfallerzählspiel.
Mal so als These in den Raum gestellt.
« Letzte Änderung: 15.09.2020 | 17:16 von Sir Mythos »
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Offline Issi

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D)  Beim einen wollen die Spieler gegen den SL ermitteln, wie eine Tat geschehen ist (herausforderndes Spiel), beim anderen ermitteln die Spieler zusammen mit dem SL, wie eine Tat geschehen ist (geschichtenorientiertes Spiel).
Streng genommen wird beim zweiten  nicht ermittelt.
"Ermitteln" kann ich nur etwas, was vorher festgelegt ist. (Wofür es vorher schon eine Lösung gab)
Ich würde es deshalb eher "Erkunden" nennen.

Beim Ersten - führen mich die Hinweise/Fakten  zu einer bestimmten Lösung, die ich mir mittels Logik erschließen kann/muss.

Beim Zweiten gibt es nicht zwingend eine bestimmte Lösung. Und auch nicht zwingend einen bestimmten Weg.
Beides wird mehr oder weniger erst durch Erkundung erschlossen. (Die Zusammenhänge, und wie man sich diese erklärt folgen möglicherweise auch einer bestimmten Logik).
Aber die Logik allein gewährt mir keine Abkürzung zum Ergebnis. Sie dient eher dazu die Fakten sinnvoll zu ordnen.
« Letzte Änderung: 15.09.2020 | 17:29 von Issi »

Offline Sir Mythos

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Streng genommen wird beim zweiten  nicht ermittelt.
"Ermitteln" kann ich nur etwas, was vorher festgelegt ist. (Wofür es vorher schon eine Lösung gab)
Ich würde es deshalb eher "Erkunden" nennen.

Nur, wenn du das Ermitteln auf den Spieler beziehst und nicht auf den SC.
Der ermittelt nämlich in beiden Fällen.

Übrigens, wenn man nach dem Wiktionary geht, kann man auch Dinge ermitteln, für die es vorher keine Lösung gab:
ermitteln: [1] durch Nachforschung etwas herausfinden
Nachforschung: [1] der Versuch etwas herauszufinden, das Nachgehen einer Sache
Sache: [2] Angelegenheit, die anliegt oder vorgefallen ist, aber nicht näher bezeichnet wird

Wenn ich einer Sache nachgehe, ermittle ich. Das heißt nicht, dass die Sache gänzlich feststehen muss. (Zumindest ergibt sich das aus der Definition nicht).
Aber ich bin durchaus bei dir - allgemein wird ermitteln auf Dinge bezogen, die vorher festgelegt sind.

Für unseren Fall ist halt die Ebene wichtig: Sind die schon ingame Festgelegt oder Outgame.  ;D
« Letzte Änderung: 15.09.2020 | 17:25 von Sir Mythos »
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