Autor Thema: An der Stelle klappe ich ein Regelwerk sofort zu...  (Gelesen 14534 mal)

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Re: An der Stelle klappe ich ein Regelwerk sofort zu...
« Antwort #175 am: 16.10.2025 | 15:23 »
Das ist ein verständliches Argument, wenn man die Realismusschiene fährt. Bei allem D&D-esken (Pathfinder, Fantasy AGE und alles andere inklusive), was von vorne bis hinten kaum etwas historisch zueinander passendes oder physikalisch sinnvolles liefert, wäre das jetzt nicht gerade meine Erwartungshaltung und wundere mich auch immer, dass Leute sich da ausgerechnet an solchen Sachen aufhängen. Und auch nicht das was ich will. Ob das jetzt Yetileder, feinstes Barghestfell oder ein Panzer aus Zwergenohren ist, wäre mir da völlig Hupe. Hauptsache bunt und RK +X.  ~;D

Tatsächlich spricht das, denke ich, einen Grund an, aus dem ich persönlich dieser Tage ein Regelwerk schnell wieder "zuklappen" würde -- ausufernde Ausrüstungslisten mit individuellen Spielwerten für Jedes. Einzelne. Kleine. Teil. Der hat nämlich definitiv so seine Überlappungszone mit Fantasysystemen, die mit Tabellen für alle möglichen und unmöglichen Waffen und Rüstungen um sich werfen, und wild anachronistische Einträge sind dann nur noch ein Aspekt des Problems. ;)

(Ich hab's auch mit anderen solchen Listen mit Einträgen für beispielsweise -zig Klassen/Feats/Zaubersprüche/usw./usf. nicht mehr so wirklich, aber gerade im Bereich Ausrüstung nervt mich so was aus irgendeinem Grund schnell doppelt und dreifach.)

Offline Raven Nash

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Re: An der Stelle klappe ich ein Regelwerk sofort zu...
« Antwort #176 am: 16.10.2025 | 16:00 »
Mein Problem mit Ausrüstungslisten ist eher, dass man eine endlose Tabelle hat, die aber keine echten Optionen liefert.
Es ist völlig egal, ob ich nun Rüstung X wähle, oder Rüstung Y - wertetechnisch sind sie absolut identisch. Ebenso bei Waffen.

Wenn man sich schon diese ganzen Sachen überlegt (was ich grundsätzlich gut finde, weil es Flair bringt), dann kann man sich auch ein paar unterschiedliche Werte überlegen. Damit eine Entscheidung dann auch relevant ist.
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Offline Feuersänger

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Re: An der Stelle klappe ich ein Regelwerk sofort zu...
« Antwort #177 am: 16.10.2025 | 20:30 »
Ich habe gerade irgendwie ein Deschawüh  ;D

Dein Einwand erinnert mich nämlich gerade an einen Gedanken, der schon vor einiger Zeit im anderen Rüstungsthread aufkam, den ich aber offenbar noch nicht verinnerlicht habe:
Die Existenz weit verbreiteter, billiger Reparaturmagie könnte tatsächlich eines der größten Probleme bei Lederrüstungen beheben:
falls mal eine Metallrüstung beschädigt wird, kann man sie flicken, schweißen, Ringe erneuern etc. Aber wenn IRL Leder einmal beschädigt ist dann bleibt es das auch und ist somit ruiniert. Ich bin persönlich der Überzeugung, dass das einer der Hauptgründe war, warum es IRL so mau aussieht mit Lederrüstungen. Diejenigen die _sicher_ belegt sind, sind wie gesagt Lamellare, was zu dieser Problematik passt: eine beschädigte Lamelle kann locker ausgetauscht werden, bei einer großflächigen Brustplatte schaut es schlecht aus.
Aber wenn freilich "Mending" ein Grad 0 Zauber ist, der solche Beschädigungen einfach ungeschehen machen kann... ja dann...

Je nach Welt wäre es sogar denkbar, dass Biomaterial (Leder) problemlos mit Magie repariert ("geheilt") werden kann, anorganisches Material (Metall) aber nicht. Zack, hast du quasi verkehrte Welt.
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Re: An der Stelle klappe ich ein Regelwerk sofort zu...
« Antwort #178 am: 17.10.2025 | 10:07 »
Mein Problem mit Ausrüstungslisten ist eher, dass man eine endlose Tabelle hat, die aber keine echten Optionen liefert.
Es ist völlig egal, ob ich nun Rüstung X wähle, oder Rüstung Y - wertetechnisch sind sie absolut identisch. Ebenso bei Waffen.

Wenn man sich schon diese ganzen Sachen überlegt (was ich grundsätzlich gut finde, weil es Flair bringt), dann kann man sich auch ein paar unterschiedliche Werte überlegen. Damit eine Entscheidung dann auch relevant ist.

Oh, das nervt mich auch - da hab ich Cyberpunk 2020 als positives Gegenbeispiel vor Augen. Da gab es auch ne Unzahl an Feuerwaffen, dich nicht unbedingt radikal unterschiedlich in ihren Werten waren, aber jede hatte dann doch ihre Eigenheiten. Das fand ich cool.
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Re: An der Stelle klappe ich ein Regelwerk sofort zu...
« Antwort #179 am: 17.10.2025 | 10:50 »
Ich habe gerade irgendwie ein Deschawüh  ;D

Dein Einwand erinnert mich nämlich gerade an einen Gedanken, der schon vor einiger Zeit im anderen Rüstungsthread aufkam, den ich aber offenbar noch nicht verinnerlicht habe:
Die Existenz weit verbreiteter, billiger Reparaturmagie könnte tatsächlich eines der größten Probleme bei Lederrüstungen beheben:
falls mal eine Metallrüstung beschädigt wird, kann man sie flicken, schweißen, Ringe erneuern etc. Aber wenn IRL Leder einmal beschädigt ist dann bleibt es das auch und ist somit ruiniert. Ich bin persönlich der Überzeugung, dass das einer der Hauptgründe war, warum es IRL so mau aussieht mit Lederrüstungen. Diejenigen die _sicher_ belegt sind, sind wie gesagt Lamellare, was zu dieser Problematik passt: eine beschädigte Lamelle kann locker ausgetauscht werden, bei einer großflächigen Brustplatte schaut es schlecht aus.
Aber wenn freilich "Mending" ein Grad 0 Zauber ist, der solche Beschädigungen einfach ungeschehen machen kann... ja dann...

Wenn, ja. Natürlich wird, wenn Magie eh schon die universelle Antwort auf buchstäblich alle Fragen ist (und da sind D&D & Co. schon lange zumindest verdammt nah dran), irgendwann auch die Diskussion über "gewöhnliche" Rüstungen insgesamt obsolet. ;)

Zitat
Je nach Welt wäre es sogar denkbar, dass Biomaterial (Leder) problemlos mit Magie repariert ("geheilt") werden kann, anorganisches Material (Metall) aber nicht. Zack, hast du quasi verkehrte Welt.

Das wäre tatsächlich mal ein interessanter Ansatz. Magie, die um so besser mit Dingen harmoniert, je lebendiger sie sind oder zumindest mal waren, und vor allem komplett Leblosen zumindest erst mal zurückscheut, wenn sie überhaupt etwas damit anfangen kann? Die sieht man in der freien Rollenspielwildbahn eher selten, wenn überhaupt.

Offline unicum

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Re: An der Stelle klappe ich ein Regelwerk sofort zu...
« Antwort #180 am: 17.10.2025 | 11:06 »
Tatsächlich ist mit das zweite was ich mir bei einem neuen Regelwerk anschaue der Characterbogen,...
Wenn ihr jetzt frägt was das erste ist - natürlich das Cover weil geht kaum anderst.

Weil ich finde ein Characterbogen sagt wirklich viel über ein Regelwerk aus. Zugestanden dazu muss man schon ein paar Regelwerke kennen aber so ein gefühl bekomme ich am schnellsten beim Characterbogen.

Was mich daran manchmal stört ist wenn man einen Desingner drangelassen hat, der den Bogen "schön" gestalten will. Da kocht bei mir dann meistens der Ingenieur hoch der dann desginideen umsetzen muss; nach dem Motto "Form Fucks Function". Aber da bin ich auch gewillt darüber hinweg zu sehen. Aber der Bogen sagt meitens schnell aus wohin die reise geht. Ist er seitenlang oder nur eine Briefmarke? Wie schaut es mit Resourcen aus die man Tracken muss? Alles steht in der Regel schon mal auf dem Bogen.

Insofern ist ein Regelwerk ohne Bogen auch eines das mich verwundert.

Offline Ainor

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Re: An der Stelle klappe ich ein Regelwerk sofort zu...
« Antwort #181 am: 17.10.2025 | 11:20 »
Da gebe ich dir erst mal recht aber erfahrungsgemäß ist das für mich ein Indikator das die Regeln es den SC schwer machen wollen oder einen gewissen Realismus erzeugen wollen. Da bin ich mir dann sicher das sich das so auch weiter durchzieht und ich müsste so viel ändern das ich dann lieber mit anderen Regeln spiele die mir gefallen.

Naja, es ist doch normal dass dass die Designer sich erstmal grob an der Realität orientieren. Da könnte man bei jeder halbwegs realistischen Beschränkung sagen "die Designer wollen den SC ja nur das Leben schwer machen. Ich verlange dass mein Charakter fliegen kann!".

Vor allem ist ja langsame Heilung kein wirkliches Problem. "Ihr braucht 3 Wochen bis ihr ausgeheilt seid" und fertig. Da finde ich langsame Kampfsysteme viel schlimmer. Ich will Abenteuer erleben und keine Exceltabellen!

Das ist ein verständliches Argument, wenn man die Realismusschiene fährt. Bei allem D&D-esken (Pathfinder, Fantasy AGE und alles andere inklusive), was von vorne bis hinten kaum etwas historisch zueinander passendes oder physikalisch sinnvolles liefert, wäre das jetzt nicht gerade meine Erwartungshaltung und wundere mich auch immer, dass Leute sich da ausgerechnet an solchen Sachen aufhängen. Und auch nicht das was ich will. Ob das jetzt Yetileder, feinstes Barghestfell oder ein Panzer aus Zwergenohren ist, wäre mir da völlig Hupe. Hauptsache bunt und RK +X.  ~;D

Joa, kommt immer drauf an welche Erwartungshaltung das System aufbaut. Bei Riddle of Steel mit ARMA Gütesiegel und wasweisich kann man schon auf historisch korrekte Ausrüstung pochen. Aber wenn die Waffentabelle ein Zweiklingenschwert enthält dann habe ich keine hohen Ansprüche an die Rüstungstabelle mehr.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: An der Stelle klappe ich ein Regelwerk sofort zu...
« Antwort #182 am: 17.10.2025 | 12:18 »

Es ist völlig egal, ob ich nun Rüstung X wähle, oder Rüstung Y - wertetechnisch sind sie absolut identisch. Ebenso bei Waffen.

Kulturelle Unterschiede?

@unicum

die besten Systeme haben meist die schlechtesten bzw hässlichsten Bögen
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”