Autor Thema: Reading Challenge 2022  (Gelesen 31730 mal)

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Samael

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #75 am: 26.01.2022 | 12:10 »
Also vom Protagonisten begangene Vergewaltigungen mit anschließendem Mord sind nicht normal im Anhang N.
Unmodernes Frauenbild schon eher, aber das darf ja nicht überraschen bei Büchern aus den 30er-70er Jahren.

Swafnir

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #76 am: 26.01.2022 | 14:46 »
Siehste, den kannte ich gar nicht. Ich weiß zwar, dass D&D sehr Vance-geprägt ist, aber der Begriff "Appendix N" ist mir noch nie begegnet. Wieder was gelernt. :d

Guggst du Hier:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,119331.0.html
und hier
https://blaupausen.system-matters.de/2018/01/01/anhang-n/


Also vom Protagonisten begangene Vergewaltigungen mit anschließendem Mord sind nicht normal im Anhang N.
Unmodernes Frauenbild schon eher, aber das darf ja nicht überraschen bei Büchern aus den 30er-70er Jahren.

Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen aus den letzten Monaten.

Offline Ayou

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #77 am: 27.01.2022 | 13:06 »
#4 Brandon Sanderson - Die Tänzerin am Abgrund

Dies ist offiziell Band 7 der Sturmlicht Chroniken. Der Band spielt allerdings zwischen Band 5 und 6. Da die Handlung aber Abseits der Schauplätze der anderen Bücher spielt kann man das Buch auch nach dem sechsten Band problemlos lesen.

Das Buch konzentriert sich vollkommen auf das Waisenmädchen Lift, welches in der Hauptreihe erstmal eine Nebenrolle einnimmt, aber wohl (laut Autor selbst) eine Lieblingsfigur Sandersons ist. Ehrlich gesagt kann ich das nicht nachvollziehen. Lift ist oft nervig. Mir zu sprunghaft und dies wird zwar als eine ihrer Schwächen angepriesen, weil sie nicht weiß was sie eigentlich will, aber der Charakter entwickelt sich auch auf den 211 Seiten erst auf den letzten 6 überhaupt weiter. Vorher hört sie nicht zu. Trifft unlogische Entscheidungen, ignoriert wie die Welt eigentlich funktioniert und und und. Letztendlich war ich froh, dass das Buch nur 211 Seiten hatte und nicht 900 wie die Hauptreihe. Insgesamt war es zwar interessant etwas Abseits der Hauptreihe zu lesen, weil es die Welt sinnvoll erweitert und kleine Brocken weiteren Hintergrunds offenbart, welcher das Ende von Band 6 ein wenig besser erklärt.

Wer die kleine Nervensäge mag, kann das Buch lesen. Gebraucht hätte ich es aber nicht.

2 von 5 Splitterklingen

Edit: Ohja. Ich wollte eigentlich noch was schreiben:

Ich beende den Januar somit mit 4 abgeschlossenen Büchern. Allerdings werde ich nun deutlich weniger Zeit zum lesen haben in naher Zukunft, daher wird es nun langsamer voran gehen. Ich habe aber zumindest bis auf ein Buch alle Bücher abgeschlossen, die ich letztes Jahr geschenkt bekam, oder mir selbst gekauft habe, und die ich dann nicht gelesen habe, weil es mir echt mies ging. Mein  Ziel von 10 Büchern bleibt somit erstmal bestehen. Auch mein Ziel pro Tag 30 Seiten zu lesen. Klappt hoffentlich weiterhin. Die Challenge hat mich auf jeden Fall mehr zum lesen gebracht. Danke Huhn dafür.  :d
« Letzte Änderung: 27.01.2022 | 13:55 von Ayou »
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Offline Huhn

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #78 am: 29.01.2022 | 13:11 »
Hahaaaa, Banzaiiiii! @Ayou  :d

Ich lege auch vor. Bin frohe Besitzerin eines e-Book-Readers und jetzt steht mit das seit letztem Oktober ja auch wieder verfügbare Project Gutenberg offen! Daher gab es jetzt:

#4
Jane Austen - Sense and Sensibility
Die Geschichte folgt den beiden Schwestern Elinor und Marianne Dashwood, die beide im richtigen Alter sind, um zu heiraten und sich beide recht unglücklich verlieben. Die beiden Schwestern könnten dabei nicht unterschiedlicher sein - während Elinor ruhig und vernünftig ist, ist Marianne sehr emotional. Entsprechend unterschiedlich gehen sie mir ihren jeweiligen komplizierten Verhältnissen um. Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist die Gesellschaft, in der die beiden sich bewegen - die verschiedenen Personen mit ihrem jeweiligen Charakter und ihren Beziehungen zueinander und den daraus folgenden Reaktionen auf die Ereignisse.

Ich muss ja ehrlich zugeben - ich hätte nicht gedacht, dass mir das Buch so viel Spaß machen würde. Die pointierte und herrlich ironische Darstellung der Personen und ihrer Gespräche ist einfach klasse. Ich war ständig am Giggeln, wenn mal wieder zwei Leute so herrlich aneinander vorbeiredeten. Und Mr. Robert Ferrars Monologe über Zahnstocherschachteln und Cottages! Zum Schießen!  ;D Auch die herrlich hintersinnigen Gespräche zwischen Leuten, die sich nicht leiden können, aber höflich zueinander sein wollen. "Ihr müsst unbedingt vorbeikommen, wenn ihr mal in der Gegend seid!" *lebt in einer abgelegenen Gegend, in der nie wer zufällig vorbei kommt*  >;D
Elinor, aus deren Sicht die Geschichte zumeist erzählt wird, ist eine sehr sympathische Hauptfigur, ohne dass ihre manchmal etwas aufgedrehte Schwester jedoch nervig gewesen wäre. Auch die anderen Figuren wuchsen mir ans Herz - sei es, weil sie so herzliche Freundschaft boten oder so fies und intrigant waren, dass man nur mit ehrlicher Empörung auf den Tisch hauen kann! :D

Offline Bombshell

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #79 am: 30.01.2022 | 17:11 »
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« Letzte Änderung: 30.01.2022 | 20:24 von Bombshell »
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Offline Infernal Teddy

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #80 am: 30.01.2022 | 19:17 »
Die Tabelle stimmt nicht  :)
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Offline Huhn

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #81 am: 30.01.2022 | 20:57 »
Die Tabelle stimmt nicht  :)
Es wäre hilfreich, wenn du bitte gleich dazuschreiben könntest, was nicht stimmt, sonst muss Bombshell sinnlos lange rumsuchen.

Offline Infernal Teddy

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #82 am: 30.01.2022 | 21:21 »
Ich bin bei 7, nicht sechs ;)
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Offline Menthir

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #83 am: 31.01.2022 | 10:03 »
Urlaub ist ja immer eine recht produktive Zeit zum Lesen für mich, weshalb ich viele angelesene Werke beenden konnte. Das tat mal gut, wieder etwas mehr Zeit in Bücher vergraben zu können, wo ich nebenher zu sehr damit beschäftigt war, Menschen auf dem letzten Weg zu begleiten.

#4

New Scientist - How Numbers Work: Discover the Strange and Beautiful World of Mathematics

Ein kleines Übersichtswerk über die großen Themengebiete und offenen Fragen der Mathematik.
Das Werk ist ganz angenehm geschrieben und wurde von diversen universitären Enthusiasten mitverfasst, allerdings gibt es wirklich nur einen sachlichen Überblick. Für den mathematischen Einstieg und eine mathematische Problemdarstellung ist in dem kurzen Werk kein Platz und entsprechend kann es seine Prämisse auch nicht ganz erfüllen.

Allerdings gibt das Buch Hinweise, wo man das tun könnte, wenn man wollte. Für Personen, die sich wenig mit höherer Mathematik beschäftigen (wie mich), also ein ganz entspannter Einstieg in das Thema, der noch etwas mehr Substanz vertragen hätte.

6 von 10 Punkte

#5

Pulpmedia - Nutella hat Lichtschutzfaktor 9,7

Eine klassische Klolektüre, was sie bei uns auch war. Etwas über 200 Seiten Aneinanderreihung von kolportierten oder tatsächlichen Fakten. Da statistische Werte keinen Jahreskenner haben, die Sachen einfach aneinandergereiht sind ohne Ordnung, und die Leistung des Verlages, unnötige Dopplungen zu verhindern, schlicht nonexistent ist, ist das Buch also auch ästhetisch kein Genuss.

Die ein oder andere Perle ist darin, aber selbst als Freund unnützen Wissens hat es mich wenig packen können. Aber als Klolektüre im Umfang ziemlich perfekt.

Jedoch sind viele "Fakten" schwer nachvollziehbar oder teils auch schlichtweg falsch.

3 von 10 Punkte

#6

Max Frisch - Fragebogen

Frischens Fragebogen mit seinen pointierten und direkten Fragen aus dem Jahr '66 ist sicherlich eines seiner bekanntesten, literarischen Erzeugnisse. Und diesen Fragebogen zu beantworten zu unterschiedlichen Stationen seines Lebens und wiederzukehren, ist immer noch ein philosophischer Reflektionsgenuss.

Allerdings ist zu bedenken, dass große Teile des Fragebogens mit dem Blick auf den männlichen Bildungsbürger im Herbst seines Lebens geschrieben scheint. So werden sich viele in diesen Fragen dieser Tage zwar thematisch wiederfinden, aber sicher auch nicht immer die Leistung bringen wollen, das auf sich zu beziehen.

Insgesamt kann die Beschäftigung damit aber immer noch empfohlen werden, wenn man sich selbst und offen Fragen beantworten mag.

7,5 von 10 Punkte

#7

Walter Kempowski - Das Echolot. Barbarossa ’41. Ein kollektives Tagebuch

Eine im besten Sinne mühsame Lektüre, multiperspektvisch, die von Hoffnung, Leid, mehr Hoffnung, Verzweiflung im Gewand des Barbarossa-Feldzuges spricht.

Die Perspektiven gehen durch alle Dienstgrade der deutschen und der russischen Armee, aber auch Zivilisten, die Ehefrauen von Soldaten und vor allem von Hunger bedrohte Leningrader stellen einen großen Anteil.

Mühsam ist das Werk durch seine Wucht, sein schieres Volumen und der Eindringlichkeit der Texte. Wir lernen Überlegenheitsgefühle, gerade zu Beginn des Feldzuges, kennen, welches sich langsam aufbrichen und in Verzweiflung umschlagen bei dem einen, bei dem anderen eine Flucht in Durchhalteparolen findet, bei wieder dem nächsten zu noch mehr Gewalt führt.

Wir sehen den russischen Winter einbrechen und was er mit beiden Seiten macht, immer wieder ergänzt um die Geschichte um die Juden, den niederträchtigen Umgang mit Menschen, dem Hunger, der Hoffnung der Literaten, dass Hitler bald ins Grase beiße, wieder unterlegt von Hoffnung, Leid, mehr Hoffnung und Verzweiflung.

Dabei werden nur Egodokumente, allen voran Tagebücher, als Quelle genutzt, um dieses beeindruckende wie bedrückende Gesamtbild zu schaffen.

Eine Lesemühe, die sich lohnt, und tiefe Einblicke in die Seelen der vielen Personen gewährt.

9 von 10 Punkte
„Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen“ - Johann Gottfried Frey

„Ein Mensch wollte immer Recht behalten:
So kam's vom Haar- zum Schädelspalten.“ - Eugen Roth

Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #84 am: 1.02.2022 | 12:21 »
Bin im Januar sehr schwach gestartet, weil ich meine Abende meist für etwas anderes gebraucht habe. Daher diesen Monat nur zwei Bücher:

  • Robert Harris - Der zweite Schlaf. Es gab ja mal eine Zeit, da war ich ein bekennender Robert-Harris-Fan, aber irgendwie hat das nachgelassen. Und "Der zweite Schlaf" bildet da keine Ausnahme. Das Geheimnis des Settings ist ja eigentlich gar keins, weil es schon im Klappentext verraten wird. Und für den Rest der Handlung waren mir die sowohl die Protagonisten als auch die noch zu entdeckenden Rätsel zu egal, um mich wirklich zu fessen. Erst ca. 60 Seiten vor Schluss kam wirklich Spannung auf, und die wurde dann mit einem Holzhammer-Finale auf 3 Seiten abgewickelt.
    2 von 5 Sternen.
  • Neal Stephenson - Snow Crash. Ich habe diesen Klassiker des intelligenten Cyberpunk-Genres vor 13 Jahren schon einmal gelesen und habe es jetzt aufgrund des Hypes über Facebooks Metaverse noch einmal rausgekramt. Und ich muss zugeben, dass es mir beim zweiten Lesen besser gefallen hat als beim ersten Versuch. Diesmal fand ich es nicht nur spannender, ich konnte auch mit den dahinterliegenden Ideen (insbesondere der Virus-Story) mehr anfangen.
    4 von 5 Sternen.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #85 am: 4.02.2022 | 14:00 »
Bin jetzt mit dem 11. Buch durch. Hab noch zwei Bücher der Sandman Slim Serie draufgelegt (keine Überraschungen hier, solide, etwas brutalere Urban Fantasy mit dem üblichen Protagonist-ist-ja-so-ein-harter-Kerl-Ding), aber damit erstmal genug Urban Fantasy gehabt für ne Weile und mich mit "Servant Mage" wieder der "normalen" Fantasy zugewandt: Insgesamt kein schlechtes Buch mit einigen netten Ideen, aber insgesamt einfach zu kurz um da wirklich tief reinzugehen. Einige Tropes werden nett kreativ angegangen, aber letzten Endes wirkt es so ein bisschen wie ein Draft.

Mal sehen, was Nummer 12 wird, evtl. mal ein Fachbuch aus der Coding-Ecke, aber das sind immer gleich so viele Seiten ;-) Oder zählt die YAML Spec als Buch? Hmmm... Ansonsten liegen auch noch 1-2 SciFi Bücher auf meinem Pile of Shame.
Hinweis: Wenn ich schreibe "X ist toll" oder "Y ist Mist", dann ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keinerlei Aufforderung, X zu kaufen oder Y zu boykottieren. Im Zweifelsfall denkt euch einfach vor jeden Satz "Meiner Meinung nach..." dazu. Und nur weil ihr X für schlecht und Y für toll findet, bedeutet das nicht, dass wir uns nun hassen müssen. Jedem das seine. Ansonsten stehe ich für Duell-Forderungen (oder auch "drüber reden") jederzeit per PM zur Verfügung.

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #86 am: 6.02.2022 | 19:47 »
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #87 am: 6.02.2022 | 21:49 »
Wow... so ungefähr die Hälfte von euch hat jetzt schon so viel gelesen wie ich wahrscheinlich im ganzen Jahr nicht :D
Beeindruckend.

Aber wenn ich so aufs Datum schaue, bin ich gar nicht so schlecht in der Zeit. Q1 ist noch nichtmal halb rum und ich hab schon mehr als die Hälfte des ersten Buches durch. Gerade heute wieder einen größeren Abschnitt geschafft ;)
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #88 am: 6.02.2022 | 21:54 »
Was liest du denn Schönes? Wenn das so ein 1000-Seiten-Werk ist, dann ist das doch fast soviel wert wie drei Bücher aus der 300-Seiten-Kategorie.

Ich habe auch die Wächter-Triologie in einem Band und frage mich wie ich die zählen soll als 1 Buch oder jeden einzelnen Abschnitt als ein Buch, weil ja auch die Seitenzahlen auch wieder in jedem Abschnitt bei 1 beginnen.
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Offline BBB

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #89 am: 6.02.2022 | 22:09 »
Lese gerade "Reiter der schwarzen Sonne" von Swen Harder. Ist so eine Abenteuer Spielbuch und nach eigener Aussage dasjenige mit den meisten Sektionen ever, insofern ja, es ist nicht gerade dünn, aber dadurch dass man ja sehr viele Sektionen auslässt, hat man auch echt kein Gefühl dafür, wie viel man wirklich gelesen hat.

Da das Buch aber in 7 Abschnitte gegliedert ist und ich heute endlich bei Abschnitt 5 angekommen bin, weiß ich, dass ich mehr als die Hälfte hab.
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Offline Timberwere

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #90 am: 7.02.2022 | 10:51 »
#3: Geburtstagsgeschenk die erste: Adrian Tchaikowski - Children of Time
Im Prolog ist eine überbevölkerte und am Klimawandel erstickende Erde dabei, andere Planeten zu terraformen, dann wird die Menschheit in die Steinzeit zurückgebombt. Die eigentliche Handlung spielt, nachdem die Menschheit nach diesem Niedergang wieder die Raumfahrt entwickelt hat und, weil die Erde immer noch am Arsch ist, Generationenschiffe ausschickt. Eines der Schiffe nähert sich einem der damals terraformten Planeten - aber er ist nicht so unbewohnt, wie das eigentlich geplant war...

Ich hatte etwas Schwierigkeiten, mich in den menschlichen Hauptcharakter hineinzuversetzen, weil er durch seine langen Schlafphasen auf dem Generationenschiff vieles aus einer Distanz erlebt, die sich auf die Leseperspektive überträgt. Die nichtmenschlichen Charaktere waren wir lustigerweise über weite Strecken deutlich näher. Wie die nichtmenschliche Zivilisation beschrieben wird, ist super-spannend und plausibel und überraschend 'menschlich'. Auch die Auflösung am Ende hat mich überrascht und mir gut gefallen.


#4: Geburtsagsgeschenk die zweite: Sonja Rüther - Geistkrieger: Feuertaufe
Ein paranormaler Mystery-Thriller in einem alternativen Amerika: im 9. Jahrhundert hatten die Stämme Nordamerikas friedlichen Kontakt mit den Wikingern und wurden von diesen gewarnt, dass sicherlich noch andere Europäer über das Meer kommen würden. Derart gewarnt, taten die Stämme sich zusammen und konnten fortan sämtliche Kolonialbemühungen zurückschlagen. Durch die weiterhin vorherrschende Naturverbundenheit der Powtankaner sind hier spirituelle Phänomene durchaus an der Tagesordnung, und wenn es zu 'spirituellem Missbrauch' kommt, greift die Polizeiteinheit der 'Geistkrieger' ein. Ein Schotte, der erst vor kurzem seiner Verlobten nach Powtanka gefolgt ist, wird zum neuesten Mitglied der Sondereinheit, fühlt sich aber noch sehr fremd und muss um seine Akzeptanz in diesem Land und unter seinen Kollegen kämpfen. Dass erst ein Mord geschieht, dann in kurzem Abstand weitere, und er somit gleich ins kalte Wasser geworfen wird, macht ihm das Einleben nicht gerade leichter.

Die Story dieses ersten Bandes einer Trilogie war spannend, aber auch hier hatte ich teilweise ein bisschen Probleme, mich in die Charaktere hineinzuversetzen, und ich fand den Schreibstil nicht durchgängig gelungen. Außerdem endet dieser erste Band sehr offen, was ich ein bisschen schade finde: Wenigstens der Abschluss eines Teil-Bogens wäre ganz nett gewesen.
Aber trotzdem habe ich es gerne gelesen, und ich denke mal, den zweiten und dritten Teil werde ich mir bei Gelegenheit auch geben.


#5: Geburtstagsgeschenk die dritte: Hape Kerkeling - der Junge muss an die frische Luft
Ich kannte Hape Kerkeling natürlich als Entertainer, wusste aber nicht so recht, was ich von dem Buch erwarten sollte. Aber Autobiographien habe ich schon immer sehr gerne gelesen, und diese hier ist super: Humorvoll, aber auch tiefgründig und ernsthaft. Empfehlung!
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Niniane

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #91 am: 10.02.2022 | 14:07 »
Eigentlich wollte ich ja weniger posten, aber ich bin gerade zu faul, mich bei Goodreads anzumelden und außerdem hab ich hier schon angefangen, also mache ich zumindest hier weiter :D

#7: Catherynne M. Valente - Space Opera
Nachdem ich mit "Die Götter müssen sterben" fertig war, brauchte ich was lustiges, leichtes, ohne viel Drama. Auf dem Kindle bin ich dann fündig geworden: "Space Opera" war eine Empfehlung von Judith Vogt in der Fatecast-Folge zu "Aces in Space" und ich hab es mir am gleichen Abend als (englisches) E-Book gekauft. Da lag es dann erstmal, bis ich es vor ein paar Wochen brauchte. Nachdem ich die ersten Seiten gelesen habe, hab ich es dann erstmal auf Deutsch bestellt, denn ich kann zwar Englisch, aber Ms Valente ist die Königin der Bandwurmsätze und ich hatte noch nie bei einem Buch das Gefühl, dass es mit 150 km/h durch die Geschichte rennt (und außerdem bin ich manchmal einfach faul und lese lieber in meiner Muttersprache). Auf Deutsch ist das Tempo ein wenig angenehmer und die Übersetzerin hat bis auf eine Kleinigkeit einen Superjob gemacht.
Der Inhalt des Buches ist schnell erzählt: Die Erde wird zum Intergalaktischen Grand Prix eingeladen (ja, das Ding, das wir auch Eurovision Song Contest nennen und mit dem inzwischen intergalaktische Konflikte vermieden werden sollen) und sollte sie den letzten Platz machen, wird sie vernichtet. Dummerweise sind alle Stars, die die Aliens gerne dabei hätten, verhindert aus dem einen oder anderen Grund und so liegt es an Decibel Jones und seinem verbliebenen Bandmitglied Oort St. Ultraviolet, die Erde zu retten. Doof nur, dass die vor Jahren ihren letzten Hit hatten und sonst auch nicht so die Typen sind, denen man so eine Mission anvertrauen will.
Wer jetzt an "Per Anhalter durch die Galaxis" denkt, ist sicher nicht falsch, das war meine erste Assoziation und ist meines Erachtens auch gewollt. Ansonsten gab es einige wunderbare Lacher und ein paar sehr rührende Szenen und ich ziehe meinen Hut vor dem Einfallsreichtung der Autorin, was die Aliens und das ganze Setting angeht. Ich wurde bestens unterhalten.

Douze points... ach ne, 5 von 5 Mikros

#8 Stephen Chbosky - Imaginary Friend
Ich mag Horrorromane, wo der Schrecken quasi aus dem Nichts oder wie hier, aus dem Stadtwald einer Kleinstadt an der amerikanischen Ostküste, erwächst. Wer das in gut mag, dem sei der Klassiker "ES" von Stephen King empfohlen oder "The book of accidents" von Chuck Wendig. Wer es in weniger gut mag, der sollte "Imaginary Friend" lesen.
Die Story klingt spannend: Der siebenjährige Christopher, der erst vor kurzem mit seiner Mutter Kate nach Mills Grove gezogen ist, verschwindet im Mission Street Forest und fällt sechs Tage später der Schülerin Mary Katherine quasi vors Auto. Was in den sechs Tagen passiert ist, weiß er nicht mehr, aber er hat sich definitiv verändert. Gesorgt hat für ihn der "Nice Man", den er als den titelgebenden imaginären Freund ansieht.
Wo fange ich an? Das Buch hat laut Kindle-Anzeige 721 Seiten und ich habe es gekauft, weil ich dann mal nicht mehr faul sein wollte und sich das Englisch im Gegensatz zum obigen Buch deutlich angenehmer anfühlte. 500 Seiten hätten locker gereicht, ich habe ungelogen noch nie ein Buch mit einem so langen Showdown gelesen. Wenn man dann weiß, dass sich die Handlung dieser 300 Seiten in wenigen Stunden abspielt, ist es noch schlimmer. Ich hab irgendwann einfach die Seiten überflogen und kam dann zum Twist, der gar nicht so doof war, aber der halt durch diesen ewigen Endkampf leider völlig unterging.
Außerdem fand ich den Protagonisten mit sieben Jahren zu jung. Natürlich, ein Siebenjähriger glaubt eher, dass jemand, der im Wald mit ihm spricht, ein imaginärer Freund ist und glaubt all die Geschichten. Aber irgendwann machen Christopher und auch seine Freunde Dinge, die so gar nicht mehr zu so jungen Kindern passen, dass ich einen eher kindlichen Zehnjährigen auch noch einen nachvollziehbaren Protagonisten gefunden hätte. Da das Buch auch definitiv kein Kinderbuch oder YA-Literatur ist, wäre das auch machbar gewesen.
Mr Chbosky dankt im Nachwort übrigens Stephen King und scheint ihn wohl auch als Vorbild zu sehen. Das Problem: Stephen King kann auf 300 Seiten nichts erzählen und es ist spannend. Stephen Chbosky kann das leider nicht.

3 von 5 Baumhäusern

#9 Simone St. James - Sun Down Motel
Der Kindle-Shop ist für mich ja bisweilen wie ein Süßigkeiten-Laden. "Sie haben das gelesen, mögen Sie das hier auch? Das kostet auch nicht soviel... Oder das hier. Vielleicht dieses hier?" So bin ich auch auf "Sun Down Motel" gestoßen, wohl das zweite Werk einer amerikanischen Autorin, von der ich bis dahin nichts gehört hatte. Das werde ich nach der Lektüre dieses Buchs definitiv ändern.
"Sun Down Motel" ist das, was man als altmodischen Grusel bezeichnet. Es wird niemand (zumindest nicht "vor laufender Kamera") auf grausige Art umgebracht, es fließt nicht literweise Blut und es taucht keine Bedrohung auf, die das Ende der Welt ankündigt. Stattdessen dreht sich die Handlung um Carly, die im titelgebenden Motel als Nachtportier anheuert, um herauszufinden, was mit ihrer Tante passiert ist, die 35 Jahre zuvor ebenfalls hier Nachtportier war und im Sun Down Motel zuletzt gesehen wurde.
Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt, einmal das, was Carlys Tante Viv 1982 erlebt und dann, was Carly 2017 erlebt. Die Geschichten sind teilweise sehr ähnlich, aber ich mag das, wie man sieht, wie beide auf ihren Zeitebenen auf die gleichen Spuren kommen und Carly Vivs alte Weggefährtinnen trifft.
Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, waren die Heldinnen. Carly und Viv sind keine taffen Buffys oder Mary Sues, sondern zwei normale junge Frauen, die versuchen, ihren Weg zu machen in einer Welt, die zumindest 1982 noch sehr stark eine männerdominierte Welt ist. Außerdem gibt es keinen strahlenden Ritter, der sie rausboxt, sondern drei weitere coole Hauptfiguren. Das ganze wird aber nicht holzhammerartig präsentiert, sondern mir war erst am Schluss bewusst, dass das Buch tatsächlich nur weibliche Hauptfiguren hatte und zwei Männer einen größeren Auftritt haben. Definitiv ein Pluspunkt neben der Tatsache, dass sich das Buch so schön weglesen ließ und ich mich wohlig gegruselt habe auf meiner Couch.

5 von 5 Hotelschlüsseln
Flawless is a fiction, imperfection makes us whole
The weight that holds you down, let it go
(Parkway Drive - Ground Zero)

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #92 am: 13.02.2022 | 20:02 »
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Samael

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #93 am: 14.02.2022 | 09:09 »
#3
The Wheel of Time - The Eye of the World

Habe das Buch, inspiriert von der Streaming-Serie - ein zweites Mal gelesen. Das letzte Mal ist rund 25 Jahre her, damals auf Deutsch.
Ich musste feststellen, ich hatte fast alles vergessen bis auf vereinzelte Szenen. Es war auch nicht so, dass es beim Lesen wiederkam oder so - de facto ein neues Buch für mich :D.
Mir ist jetzt auch klar wie viel in der Serie eigentlich verändert oder weggelassen wurde - deutlich mehr als ich gedacht hätte. Die Liste der Dinge die buchgetreu umgesetzt wurden wäre sicherlich kürzer!

Augenfälligen Parallelen zu HdR zum Trotz macht Jordan sein eigenes Ding und zieht eine beeindruckend detaillierte Hintergrundwelt auf. Ja, das Buch ist etwas zu langatmig. Ja, es hat Schwächen im Bereich glaubwürdiger menschlicher Beziehungen…. Ja, es wirkt für heutige Fantasy arg moralisch nuancenlos.

Trotzdem bleibt es ein beeindruckendes Panorama, zeigt world-building par excellence, und kann sich dann später soweit ich mich erinnere auch vollends davon lösen, eine bloße Tolkien-Pastiche zu sein. Jordan ist zudem ein sehr guter Erzähler, die reichliche Anzahl besuchter exotischer Szenerien und Orte werden richtig plastisch und lebendig.

Ich werde auch „The Great Hunt“ eine Chance geben.
Auch wenn die angestrebten 30+ Bücher dieses Jahr vielleicht schwierig werden wenn ich mir weiter solche Schinken vornehme!
« Letzte Änderung: 14.02.2022 | 09:14 von Samael »

Offline Jens

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #94 am: 17.02.2022 | 07:22 »
#1 Shore, Stein, Papier (von $ick) (zur Übersicht)

Stammt aus der gleichnamigen YouTube-Serie des Kanals zqnce und der Untertitel "Mein Leben zwischen Heroin und Haft" passt sehr gut. Wenn man die Webserie gesehen hat, kennt man schon vieles aus dem Buch aber in dem Buch sind die Situationen reflektierter und irgendwie... eindringlicher als in den 380 5-12 Minuten langen Videos, die er so gemacht hat.
Das Buch ist auf mehreren Ebenen interessant: Einerseits als Einblick in eine Szene (eigentlich zwei, weil Drogen und Knast zwar zusammenhängen, aber nicht ganz dasselbe zu sein scheinen), mit der ich so gar keine Berührungspunkte habe und die ich unglaublich interessant finde. Dann für Hannoveraner (und zu gewissem Teil bestimmt auch Osnabrücker) ein Blick in die Vergangenheit ihrer Stadt.
Und dann als Inspiration für Szenen und Plots in Jetztzeit- oder Near Future-Settings, wenn man da mit harten Drogen und der Kriminalität, aber auch der "Menschlichkeit" (und das ist nicht positiv gemeint) dahinter arbeiten möchte.

Der Typ an sich ist absolut authentisch und macht inzwischen wohl auch viel Präventionsarbeit, streamt auf Twitch (hab ich entdeckt als ich irgendwann mal dachte "Lebt der Typ eigentlich noch?") und ich finde ihn ziemlich großartig.

Wer geistig hochwertigen literarischen Genuss sucht, ist mit dem Buch absolut falsch abgebogen (Merks mal!) aber wer sich für die Psyche hinter Drogenmissbrauch, Beschaffungskriminalität, deutsche Gefängnisse (auch Jugendgefängnisse) und Streetlevel-Drogenplots interessiert und dabei die direkte, schnoddrige Art des Autors, der schreibt wie er spricht, abkann, der hat hier viel zu lesen.

Offline aingeasil

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #95 am: 18.02.2022 | 13:35 »
#3 Mary L. Trump - Too Much and Never Enough: How My Family Created the World's Most Dangerous Man
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Es ist eine Biographie über Donald Trump, ohne eine Biographie über Donald Trump zu sein. Es ist eine Beschreibung, in welcher Umgebung Donald Trump und seine Geschwister aufwuchsen, mit besonderem Augenmerk auf der Rolle seines Brudern - dem Vater der Autorin.

Das Buch ist gut zu lesen - allerdings verfehlt es sein Ziel, zumindest bei mir, da die Moral aus der ganzen Geschichte, den die Autorin erkennt, immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt wird: Damit es auch der letzte versteht, der das Buch liest, dass Donald Trumps Verhalten durch das Wesens und die Weltsicht seines Vater geprägt ist, der nur Stärke (die er als Stärke sieht) akzeptierte. Deshalb gilt mehr oder weniger "fake it till you make it". Die wirklich interessante Geschichte dieser Familie - sie fängt im Prinzip bei ihrem Urgroßvater an - wird durch diese andauernde Schleife zurück, die nicht zulassen will, dass der Leser seinen eigenen Schluss zieht, leider sehr langatmig (obwohl das Buch recht kurz ist).
Wer hier große Skandale erwartet, die nicht schon von Medien aufgedeckt wurden, wird hier nicht fündig.

Ich würde das Buch nur bedingt weiterempfehlen.

Insgesamt 3 von 5

@Bombshell: ich update jetzt auch meinen Startpost als Liste.

Offline BBB

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #96 am: 18.02.2022 | 20:31 »
#1 Shore, Stein, Papier (von $ick)

Cool, das hört sich ziemlich interessant an.
Werde ich mir merken und mal schauen, ob ich das lese. Oder vielleicht gebe ich mir doch eher die Videos, wie ich mich kenne, aber trotzdem vielen Dank, das klingt in der Tat spannend.

So, bei mir gibt es jetzt auch meinen ersten Eintrag:

#1 Reiter der Schwarzen Sonne - Swen Harder
Da ich momentan nicht wirklich zum Rollenspielen komme, dachte ich mir, vielleicht sind Spielbücher ja zumindest eine Ersatzbefriedigung. Reiter der Schwarzen Sonne ist ein eben solches, und noch dazu preisgekrönt. Außerdem wirbt es damit, das umfangreichste Spielbuch aller Zeiten zu sein - und ja, es ist ein ganz schön dicker Wälzer.
Würde ich nicht gerade Corona-erkrankt im Bett liegen, wäre ich noch lange nicht durch.

Das Buch nutzt einen alten Trick - man beginnt als Protagonist in einer Situation, in der er oder sie sein oder ihr Gedächtnis verloren hat. Der Charakter weiß also nichts über sich oder die Spielwelt - genauso wenig wie der Leser.
Deswegen werde ich auf den Inhalt hier auch nicht näher eingehen.
Aber grundsätzlich mag ich soetwas sehr.

Zu meinen Kritkpunkten gehört, dass gerade solche Sequenzen, in denen es um soziale Interaktionen geht, irgendwie sehr starr gelöst sind und man oft das Gefühl hat, der Autor glaubt einem jetzt alles gesagt zu haben, aber man selbst sitzt mit vielen Fragezeichen und hätte das Gespräch gern noch verlängert. Und das Ende ist leider auch nicht befriedigend - also zumindest dasjenige, das ich gefunden habe, insgesamt gibt es wohl 5 Enden.
Das liegt weniger am inhaltlichen oder daran, dass ich bestimmte Dinge offenbar nicht erreicht habe, sondern mehr daran, dass das Buch halt auf einmal einfach vorbei ist und nicht abschließend beschrieben wird, welche Konsequenzen das eigene Handeln denn nun hatten.
Und leider gibt es auch einige Passagen, die eher nicht so gut auf den anderen aufbauen, aber ich fürchte das ist bei solchen Büchern kaum zu vermeiden.

Positiv fand ich die Story ingesamt und den teilweise sehr innovativen Umgang mit dem Format und den Möglichkeiten des Formats. Das ist schon teilweise stark, was da aus dem Konzept Spielbuch rausgeholt wird. Die Tode, die man erleidet (bei mir waren es glaube ich drei) sind nicht willkürlich sondern retrospektiv total nachvollziehbar, viele der Fragezeichen zu Beginn werden mit der Zeit gelöst (wenn auch nicht alle).

Insgesamt fand ich es ein gutes, aber kein sehr gutes Buch und sollte meine Quarantäne noch eine Weile anhalten (wonach es derzeit aussieht), lese ich es wahrscheinlich auch noch ein zweites mal.

Gute drei von fünf Mondsicheln


Als nächstes kommt jetzt "Allee unserer Träume" von Ulrike Gerold und Wolfram Hänel dran. Darin kommt wohl eine Immobilie vor, die mir mittlerweile gehört. Bin schon sehr gespannt :D
Power Gamer: 33% Butt-Kicker: 21% Tactician: 67% Specialist: 42% Method Actor: 88% Storyteller: 75% Casual Gamer: 42%

Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Offline Sindaja

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #97 am: 20.02.2022 | 21:39 »
Das Jahr startet lesetechnisch eher langsam, weil mir doch gerade etwas innere Ruhe zum Schmökern fehlt. Corona ist gerade für Eltern, die beruflich Kinder unterrichten nicht gerde einfach - vor allem wenn man quasi alle 14-Tage neue Regelungen übermitteln muß... Aber ein bißchen ist doch wieder zusammen gekommen.

#4: Lois Lowry: Messenger
Ein(e) weiterer(e) Roman/Novelle aus dem „Giver“ Universum. Die eher utopische Gesellschaft von „The Village“ wandelt sich nicht zum Guten und der Protagonist bekommt einen Auftrag. Die Welt ist weit entfernt vom kuschelig sein und dieses Buch ruft dazu auf Mitgefühl vor Ziele/Wünsche, die bequem sind oder nur für einen selbst eine (Schein)bereicherung darstellen, zu setzen. Auch der Umgang mit Flüchtlingen it ein zentrales Thema. Das Buch liest sich schnell, ist aber keine „Wohlfühllektüre“.
#5: Lois Lowry: Son
Abschluß der Tatralogie, in der die Fäden verknüpft werden. Gutes Buch. Etwas dicker als die davor. Eine Mutter auf der Suche nach ihrem Kind. Mit dem Begreifen de Mutterseins und Verlusts (spielt ca. zur Zeit von The giver), einem Teil, der später spielt und einem Teil, der nach dem Messenger angesiedelt ist. 
#6: Rick Riordan: Magnus Chase: Der Hammer des Thor
In diesem Band wird Thros Hammer gesucht und ein genderunscharfer Charakter eingeführt. Wie der Vorband nicht immer tiefschürfend, aber unterhaltsam und actionreich und lehrreich, was nordische Mythologie angeht.
#7: Rick Riordan: Das Schiff der Toten
Ein netter Abschluß der Trilogie, der mich zwar nicht vom Hocker gehauen hat, aber ausreichend spannend war. Ich glaube, was mich hier mehr als bei Percy beschäftigt hat ist, daß die Kinder eigentlich massive Probleme durch ihre Geschichte haben müssten, aber die nur selten zu Tage kommen. Es wird erwähnt, poppt manchmal auf, aber insgesamt managen sie alles extrem gut und stehen sich nie selbst im Weg. Aber wie gesagt nette Action für Teens.
#8: Joy  Chant: The Grey Mane of Morning
Man merkt dem Buch das etwas ältere Semester an und die Fantasy-Komponente ist eher dezent. Das Reitervolk reitet u.a. auf Einhörnern, was aber aus meiner Sicht keinen Unterschied gemacht hätte, wären es „normale“ Pferde gewesen. Pferde kommen vor, aber geht um einen Befreiungsprozess – letztlich erkennt das Reitervolk nach und nach, daß die denen sie Tribut geben nicht mehr wert sind als sie – keine „Götter“.  Auslöser für diesen Prozeß ist, daß die Priesterin als Tribut gefordert und genommen wird. Drei unterschiedliche Kulturen werden beschrieben. Zwei sind stark patriarchisch und die weiblichen Charaktere stehen oft sehr im Hintergrund. Am Anfang sind die vielen Namen verwirrend - vor allem da ich nie wusste, ob über ein „Pferd“ oder einen Menschen geredet wurde. Nach dem 5. bis 6. Kapitel hat sich das aber sortiert. Insgesamt gut lesbar - kein Gefühl von verschwendeter Zeit.

@ Huhn- Austen ist einfach irgendwie zeitlos toll  :) Von Sense ans Sensibility liebe ich auch den BBC 3-Teiler...

Offline Bombshell

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #98 am: 20.02.2022 | 23:07 »
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Kurze klare Worte

Offline Niniane

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #99 am: 20.02.2022 | 23:57 »
#10
Jim Butcher - Wandel (Dresden Files 12)
Wow. Wenn einen ein Buch bis in die Träume verfolgt, dann hat es wirklich Eindruck hinterlassen. Ich hatte ja bereits gesagt, dass "Verrat" ein Highlight der Serie ist, aber da hat Butcher anscheinend nur Anlauf genommen für diesen Band. Wieder kann ich zum Inhalt wenig sagen, weil man gerade für diesen Band eigentlich einen Großteil der Vorgänger gelesen haben muss, nur soviel: In "Verrat" wurde eine Person kräftig durchgeschüttelt und neu zusammengesetzt, hier ist es gefühlt jede*r. Großes Kino!

5 von 5 Zauberstäben
Flawless is a fiction, imperfection makes us whole
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(Parkway Drive - Ground Zero)