Autor Thema: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?  (Gelesen 3011 mal)

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Offline General Kong

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #25 am: 30.09.2022 | 16:01 »
Als ich beim Bund war, hatte ich an Space Gothic (Raumfahrerkreuzritter schießen Aliens, die es eigentlich nicht geben sollte) nicht so viel Spaß. 5 Tage in der Kaserne, da muss ich nicht auch noch am Wochenende den (Weltraum-)Sodaten geben.
Danach habe ich das gerne wieder gespielt.

Nicht, dass meine Zeit beim Bund so traumatisch gewesen wäre (gar nicht), aber wenn man die ganze Woche im Schwimmbad war, dann will man zur Abwechslung und Entspannung nicht am Wochenende an den Baggersee zum Schwimmen fahren.

Twilight 2000 habe ich in den 80er auch gespielt, aber das war * uihuihui *! Da spielte man ja "Krieg"! Das war sicher so ein geheimes Pentagon-Projekt von den Amis, um uns alle auf die Irgendwie-Gewinnbarkeit/ -Überlebbarkeit der Apokalypse namens Atomkrieg vorzubereiten!

Dann hörte man noch Rockmusik dazu und spielte Videospiele und dann war man eine Satan hörige Marionette des amerikanischen Imperialismus, ein Kriegtreiber, Unmensch und noch viel schlimmeres! Wahrscheinlich hat man auch geraucht!

Twillight war ein tolles Spiel, aber Ängste habe ich damit nicht abgebaut. Ich war mir eh ziemlich sicher, dass ich eher nicht 30 werde (BUUUUUMMM!). Daher lassen mich heutige Apokalyse-Panik-Szenarios auch eher gelangweilt zurück.

Das neue Twilight habe ich mir auch gekauft. Aber es ist einfach nicht mehr dasselbe. Der reale Hintergrund fehlt. Dass der 3. Weltkrieg theoretisch morgen passieren könnte, machte einen Reiz des Settings aus. Es knüpfte ja an die Tagespolitik der Mitte-80er an. Nun ist es Hätte-Wäre-Könnte-Retro in einer alternativen Vergangenheit. Das nimmt für mich viel von seinem Biss.

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Offline sma

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #26 am: 30.09.2022 | 16:12 »
Erst mal danke für all die Antworten. Sehr spannend.

Woran ich hauptsächlich dachte, wenn ich's jetzt noch mal mit den Antworten reflektiere, war nicht, dass man jetzt konkret Handlungen einüben kann (erste Hilfe, Kampfkünste, usw.), sondern dass allein die Tatsache, dass man sich mit dem Hintergrund auseinandersetzt, Ängste durch Wissen ersetzen kann. Jedenfalls ist das  meine persönliche bevorzugte Strategie.

Themenwechsel. Postapokalypse bedeutet erst mal ja nur "nach der Apokalypse" und wer die erlebt, hat das schlimmste, die Apokalypse, ja schon mal überlebt. Nun gibt es die Postapokalypse aber in (mindestens) zwei Geschmacksrichtungen: Als Anfang vom Ende, wo es eigentlich nur eine Frage der Zeit ist und eh alles scheiße und hoffnungslos ist. Als Anfang von etwas Neuem, wo zumindest ein Hoffnungsschimmer zu sehen ist.

Ich persönlich mag Dystopien im Rollenspiel nicht so sehr, egal ob vor oder nach der Apokalypse. Ich bin jemand, der selbst bei Cyberpunk eigentlich lieber die andere Seiten spielen wollen würde, die 80% der Bevölkerung, die noch an die Zivilisation glauben, nicht aufgegeben haben, ihr Leben in Frieden leben wollen und vielleicht sogar die Welt ein bisschen besser machen wollen. Oder wenn die Underdogs, dann welche, die nicht nur egoistische Arschlöcher sind, die zwar alles ablehnen, aber dennoch dem amerikanisch-materialistischem Traum folgen.

Und ich behaupte, auch die Macher von Twilight 2000 haben ihr System nicht als Dystopie gesehen, als ein Weltuntergangsszenario, sondern einfach als eine Epoche eines weiteren Kriegs, wie es zuvor schon viele Kriege gab und etwas, das die Menschheit überwinden kann um danach in weniger als 200 Jahren in den Weltraum aufzubrechen – im 2300 AD Setting. Vielleicht waren sie naiv, vielleicht zu weit weg, vielleicht auch einfach optimistisch. Keine Ahnung.

Schlusswort. Ich betreibe Rollenspiel als Eskapismus. Ich will eigentlich nichts lernen, nichts erfahren (im Gefühlssinne, nicht im Wissenssinne) und schon gar nicht anderen etwas beibringen. Ich will Spaß.

Ich bin mir aber sicher, dass ich mich ohne das Rollenspielhobby niemals selbstständig gemacht und ein Unternehmen gegründet hätte. Auf diese Weise hat es mir unabsichtlich Ängste genommen. Und gezeigt, dass es manchmal am effizientesten ist, eine Entscheidung mit 1W6 und "hoch ist gut" zu treffen :)

Offline Outsider

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #27 am: 30.09.2022 | 16:13 »
Ich bin überzeugt, dass die Diskussion um Wargames / Szenariotrainings OT sind und in die falsche Richtung gehen.

Es ist richtig das Sandkastenspiele darauf vorbereiten können die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen. Das gilt abschöießend aber nur dann, wenn alle zukünftigen Variablen zum Zeitpunkt des Spiels / des Trainings bekannt und simulierbar sind. Das ist faktisch unmöglich. So gibt es immer nur eine Grundlagenschulung die einen zuversichtlich machen kann, die Angst können diese Spiele aber nicht nehmen. Sie helfen daher auch nicht bei der Bewältigung von Zukunftsängsten.

Einfaches Beispiel.

Zur Führerscheinprüfung gehört ein Theorie- und ein Praxisteil. Sollte die Theorie haltbar sein, das Theorie alleine zur Befähigung ausreicht. Dann müsste auch Konsens darüber herrschen das man weder Fahrstunden noch eine Fahrprüfung braucht.

Ich denke das jeder Verkehrsteilnehmer dem widersprechen wird. Schon aus Eigenschutz.

Was einen befähigt Situationen (egal auf welchem Feld) zu meistern sind praktische Erfahrungen. Die Theorie im Vorwege ist ein sehr guter Wegbereiter, bleibt aber immer Theorie.

Rollenspiele sind nie realistisch und wer sich aus dem Spielen heraus einen Vorteil erhofft ist auf der falschen Fährte.

Nicht umsonst gibt es immer mal wieder Diskussionen ob soziale Interaktionen ausgespielt oder ausgewürfelt werden sollte. Meist ist das Ergebnis, dass nicht jeder Spieler in der Königsklasse dessen was Rollenspiele wirklich ein Stück weit vermitteln können (soziale Interaktionen), dazu in der Lage ist und das dann einfach gewürfelt wird.

Wenn Spieler aus nachvollziehbaren Gründen schon dazu nicht in der Lage sind ist Rollenspiel zur Vermittlung handwerklichen Fähigkeiten vollkommen ungeeignetn. Es kann ja sogar angenommen werden, daß in dem obigen Beispiel Rollenspiel nicht einmal dazu befähigt die Hemmnisse abzubauen welche zwischen dem Spieler und dem ausspielen von sozialen Interaktionen steht.

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Offline YY

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #28 am: 30.09.2022 | 16:36 »
Es ist richtig das Sandkastenspiele darauf vorbereiten können die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen. Das gilt abschöießend aber nur dann, wenn alle zukünftigen Variablen zum Zeitpunkt des Spiels / des Trainings bekannt und simulierbar sind.

Es ist für einen signifikanten Fortschritt ausreichend, wenn Teile sinnvoll simuliert und danach beherrscht werden.
Da muss nichts perfekt oder vollständig sein - ist anderes theoretisches oder praktisches (!) Training ja auch nicht und hilft trotzdem.


Zur Führerscheinprüfung gehört ein Theorie- und ein Praxisteil. Sollte die Theorie haltbar sein, das Theorie alleine zur Befähigung ausreicht. Dann müsste auch Konsens darüber herrschen das man weder Fahrstunden noch eine Fahrprüfung braucht.

Die Aussage war nicht, dass der Theorieteil allein ausreicht.
Die Aussage war, dass der Theorieteil für sich schon hilft.
Und etwas stärker: Ohne zumindest ein bisschen Theorie als Grundlage bringt der praktische Anteil viel, viel weniger, als er könnte, weil dann z.B. keine Transferleistungen erbracht werden können.


Das lebt in der Qualität davon, ob die Spielleitung es schafft realistisch dar zu stellen und in der Wirksamkeit, ob der Spieler das auch glaubt.

Wurde auch schon angesprochen, ja.

Zum Thema, ob und was der Spieler glaubt:
Recht interessant finde ich den oben angerissenen Umstand, dass zum Nehmen irrationaler Ängste eine irreführende (Pseudo-)Vorbereitung manchmal wirksamer sein kann als eine effektive tatsächliche Vorbereitung.

Da muss man dann aber sehr genau wissen, wer konkret warum was will.
Und so ein paar Schoten aus verschiedenen Ausbildungssektoren gibts ja auch, wo den Leuten irgendwelcher Scheiß erzählt wird, damit sie wenigstens irgendwas machen...
Das kann hier und da helfen, wird i.d.R. aber eher aus der Not heraus gemacht, zu wenig Zeit und Mittel für eine richtige Ausbildung zur Verfügung zu haben.
Und spätestens wenn man im Nachgang frühere Ausbildungsanteile "entlernen" muss, wirds blöd.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Bad_Data

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #29 am: 30.09.2022 | 16:54 »
So gibt es immer nur eine Grundlagenschulung die einen zuversichtlich machen kann, die Angst können diese Spiele aber nicht nehmen. Sie helfen daher auch nicht bei der Bewältigung von Zukunftsängsten.

Vielleicht verstehe ich dich da falsch, aber ist das nicht ein Widerspruch? Bedeutet eine Erhöhung der Zuversicht nicht automatisch eine Reduktion von Angst?
Wenn ich also zuversichtlicher in die Zukunft blicke, müsste ich doch eigentlich weniger Zukunftsängste haben (ob das jetzt gerechtfertigt ist oder nicht lasse ich mal außen vor).

Nicht umsonst gibt es immer mal wieder Diskussionen ob soziale Interaktionen ausgespielt oder ausgewürfelt werden sollte. Meist ist das Ergebnis, dass nicht jeder Spieler in der Königsklasse dessen was Rollenspiele wirklich ein Stück weit vermitteln können (soziale Interaktionen), dazu in der Lage ist und das dann einfach gewürfelt wird.

Ich glaube, das ist ein Fehlschluss. Nur weil nicht jede Person davon profitiert heißt das nicht, dass es nicht wirkt. Ganz abgesehen davon werden gerade soziale Interaktionen in Seminaren mithilfe von Rollenspielen geübt.

Wenn Spieler aus nachvollziehbaren Gründen schon dazu nicht in der Lage sind ist Rollenspiel zur Vermittlung handwerklichen Fähigkeiten vollkommen ungeeignetn. Es kann ja sogar angenommen werden, daß in dem obigen Beispiel Rollenspiel nicht einmal dazu befähigt die Hemmnisse abzubauen welche zwischen dem Spieler und dem ausspielen von sozialen Interaktionen steht.

Auch das halte ich für einen Fehlschluss. Nur weil Rollenspiel nicht immer die sinnvollste Maßnahme ist, heißt das nicht, das es nicht wirkt. Nur weil Rollenspiel für handwerkliche Fähigkeiten ungeeignet sein mag, heißt das nicht, dass es nicht andere Felder geben mag, wo Rollenspiel sehr geeignet ist. Wobei ich handwerkliche Fähigkeiten nicht mal unbedingt ausschließen würde. Diese müssen nur Teil des Rollenspiels sein.

Ich bin mir aber sicher, dass ich mich ohne das Rollenspielhobby niemals selbstständig gemacht und ein Unternehmen gegründet hätte. Auf diese Weise hat es mir unabsichtlich Ängste genommen. Und gezeigt, dass es manchmal am effizientesten ist, eine Entscheidung mit 1W6 und "hoch ist gut" zu treffen :)

Das ist cool :)
Ich bin mir sehr sicher, dass mir das Rollenspiel viele Skills gegeben hat, die ich täglich einsetze und viele Fähigkeiten, die ich damit entwickelt habe. Und auch, dass Rollenspiel für viele Bereiche hilfreich sein kann (natürlich nicht für jeden Bereich und auch nicht für jede Person).
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Offline Outsider

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #30 am: 30.09.2022 | 17:31 »
Zitat
Vielleicht verstehe ich dich da falsch, aber ist das nicht ein Widerspruch? Bedeutet eine Erhöhung der Zuversicht nicht automatisch eine Reduktion von Angst? 

Wenn du die Angst vor einer Situation verlierst für die du nur unzureichend Vorbereitet bist mangeld es an Selbstreflektion. Es geht ja nicht darum (wenn ich den OP) richtig verstanden habe, die Augen vor dem was mir Angst macht zu verschließen um dann zu sagen. Nein, ich habe keine Angst mehr vor der Zukunft oder Ereignis XY weil ich gelesen und anhand von Rollenspielen in der Lage bin diese zu bewältigen.

Das ist in meinen Augen sehr schädlich, ich klammere die Angst nur aus. Müsste aber weiterhin Angst haben da mein Werkzeugkoffer um mit der Situation umgehen zu können unzureichend gefüllt ist.

Zitat
Ich glaube, das ist ein Fehlschluss. Nur weil nicht jede Person davon profitiert heißt das nicht, dass es nicht wirkt. Ganz abgesehen davon werden gerade soziale Interaktionen in Seminaren mithilfe von Rollenspielen geübt. 

Ich glaube dann hast du den Beitrag nicht richtig verstanden, bzw. im Sinne der eigenen Argumentation wichtige Teile übergangen. Wenn die Schulung von sozialer Interaktion alleine die Angst vor der Zukunft nehmen könnte wäre das Thema hier nicht aufgekommen. Ich erkenne ja an, dass Rollenspiel in seinen Stärken etwas "schulen" kann. Nur das Thema setzt den Fokus auf den dritten Weltkrieg und nicht auf soziale Unsicherheiten.

Zu deinem letzten Punkt, siehe mein Beitrag weiter oben, wenn das Rollenspiel (wie du jetzt wiederholst) Praxisteile beinhaltet kann es helfen. Geht aber auch am Thema und dem Fokus des Eingangsbeitrages vorbei.

Ich habe Angst vor z.Bsp. dem dritten Weltkrieg, helfen RPG's dabei diese zu bewältigen?

Da schließt sich für mich der Kreis. Meine Erfahrung hat gezeigt das Fähigkeiten um berechtigt mit Ängsten umzugehen (vor dem Hintergrund Ausfall der Kritis / kriegerische Handlung / Ausfall des Staates oder Teile davon) nicht am Spieltisch erlernt werden können.

Dadurch wiegt man sich nur in einer falschen Zuversicht die einem später massiv auf die Füße fallen wird.
« Letzte Änderung: 30.09.2022 | 17:35 von Outsider »
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Camo

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #31 am: 30.09.2022 | 18:02 »
"Ich" oder auch "wir" ist eben nicht das gleiche wie "alle".
Man darf ruhig Leuten glauben, die genau dieses Verhalten aus ihrer eigenen Erfahrung heraus berichten.

Tue ich auch, aber du glaubst mir nicht. Damit widersprichst du dir selbst, oder?

"Wargaming" gibt es ja auch im professionellen Kontext und dass das richtig aufgezogen eine gute Vorbereitung ist, ist umfassend belegt.

Das mir bekannte "Wargaming" ist das "Püppchenschubsen", das ist maximal eine gute Vorbereitung auf taktischer Ebene, aber nicht in dem, worum es bei Twilight: 2000 geht. Das spielt nämlich NACH dem fiktiven Dritten Weltkrieg, die Charaktere versuchen einfach, in der Kriegswüste in Polen zu überleben und heimzukommen. Mit beschränkten Ressourcen (die man auch nicht mal eben nachkaufen kann) und dergleichen, inklusive Strahlung an einigen Orten. Das spielt nicht IM Krieg sondern nach dem Krieg.


Einfaches Beispiel.

Zur Führerscheinprüfung gehört ein Theorie- und ein Praxisteil. Sollte die Theorie haltbar sein, das Theorie alleine zur Befähigung ausreicht. Dann müsste auch Konsens darüber herrschen das man weder Fahrstunden noch eine Fahrprüfung braucht.

Ich denke das jeder Verkehrsteilnehmer dem widersprechen wird. Schon aus Eigenschutz.

Korrekt. Das Beispiel belegt auch, dass "ein wenig Training" nicht ausreicht, um etwas sicher ausführen zu können, das zeigt die höhere Unfallstatistik bei Fahranfängern.


Wenn du die Angst vor einer Situation verlierst für die du nur unzureichend Vorbereitet bist mangeld es an Selbstreflektion. Es geht ja nicht darum (wenn ich den OP) richtig verstanden habe, die Augen vor dem was mir Angst macht zu verschließen um dann zu sagen. Nein, ich habe keine Angst mehr vor der Zukunft oder Ereignis XY weil ich gelesen und anhand von Rollenspielen in der Lage bin diese zu bewältigen.

Das ist in meinen Augen sehr schädlich, ich klammere die Angst nur aus. Müsste aber weiterhin Angst haben da mein Werkzeugkoffer um mit der Situation umgehen zu können unzureichend gefüllt ist.

Definitiv korrekt.

Ich glaube dann hast du den Beitrag nicht richtig verstanden, bzw. im Sinne der eigenen Argumentation wichtige Teile übergangen. Wenn die Schulung von sozialer Interaktion alleine die Angst vor der Zukunft nehmen könnte wäre das Thema hier nicht aufgekommen. Ich erkenne ja an, dass Rollenspiel in seinen Stärken etwas "schulen" kann. Nur das Thema setzt den Fokus auf den dritten Weltkrieg und nicht auf soziale Unsicherheiten.

Wie gesagt, in Twilight: 2000 geht es nicht um den Dritten Weltkrieg, sondern um das Überleben und das Heimkehren danach... in einer zerstörten Welt, in der die alten Werte kaum noch gelten, weil alles kaputt ist und um die Ressourcen gekämpft wird. Der Krieg selbst wird in der "Einleitung" recht schnell abgehandelt und gar nicht gespielt. Es ist daher weniger ein Kriegsspiel, sondern Postapokalypse.


Generell ist aber Theorie ohne Praxis meist nutzlos. Ich WEISS, wie ich einen Luftröhrenschnitt machen muss... aber kriege ich das hin, um jemanden zu retten? Ich WEISS, wie ich Tieren das Fell abziehe... aber der Praxistest hat gezeigt, dass dieses Wissen nicht reicht. (Ja, das war unter der Aufsicht eines Jägers, keine Bange, ich hab kein Tier einfach "zum Testen" umgelegt.)

Offline Outsider

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #32 am: 30.09.2022 | 18:14 »
Zitat
  Wie gesagt, in Twilight: 2000 geht es nicht um den Dritten Weltkrieg, sondern um das Überleben und das Heimkehren danach... in einer zerstörten Welt, in der die alten Werte kaum noch gelten, weil alles kaputt ist und um die Ressourcen gekämpft wird. Der Krieg selbst wird in der "Einleitung" recht schnell abgehandelt und gar nicht gespielt. Es ist daher weniger ein Kriegsspiel, sondern Postapokalypse.       

Danke für die Info!  :d

@Luftröhrenschnitt

+1

Das fängt ja viel früher an. Einfachen Zugang legen, das bekommen viele Mitarbeiter in Praxen nicht hin, weil der menschliche Körper nicht der Theorie folgt. :D

Und das kann jedem trotz Übung passieren. Wird aber jedem passieren der sowas nur bei Youtube gesehen hat.

Das heißt nicht das es nicht klappen kann aber die Wahrscheinlichkeit ist deutlich geringer  ^-^
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Offline Horadan

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #33 am: 30.09.2022 | 18:34 »


Generell ist aber Theorie ohne Praxis meist nutzlos.
Und umgekehrt. Wenn man die Hintergründe nicht versteht, mag man eine geübte Situation beherrschen, aber sobald die Umstände dann  andere sind, klappt die Übertragung nicht.


Offline felixs

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #34 am: 1.10.2022 | 17:34 »
Themenwechsel. Postapokalypse bedeutet erst mal ja nur "nach der Apokalypse" und wer die erlebt, hat das schlimmste, die Apokalypse, ja schon mal überlebt. Nun gibt es die Postapokalypse aber in (mindestens) zwei Geschmacksrichtungen: Als Anfang vom Ende, wo es eigentlich nur eine Frage der Zeit ist und eh alles scheiße und hoffnungslos ist. Als Anfang von etwas Neuem, wo zumindest ein Hoffnungsschimmer zu sehen ist.
(...)
Und ich behaupte, auch die Macher von Twilight 2000 haben ihr System nicht als Dystopie gesehen, als ein Weltuntergangsszenario, sondern einfach als eine Epoche eines weiteren Kriegs, wie es zuvor schon viele Kriege gab und etwas, das die Menschheit überwinden kann um danach in weniger als 200 Jahren in den Weltraum aufzubrechen – im 2300 AD Setting. Vielleicht waren sie naiv, vielleicht zu weit weg, vielleicht auch einfach optimistisch. Keine Ahnung.

Nun ja, da ist eben die Schwierigkeit: Ein Szenario, das soweit geschönt ist, dass es darin ein erträgliches Maß an Handlungsmöglichkeiten und berechtigten Hoffnungen gibt, hat zumindest mit der erwartbaren Situation während und nach einem Atomkrieg wenig zu tun.
Bei einem konventionell geführten Weltkrieg sieht es vielleicht etwas besser aus. Aber ist das ein wahrscheinliches Szenario? Das naive an Twilight: 2000 ist doch die Annahme, dass es nach einem Atomkrieg noch eine Heimat gibt, in die man zurückkehren kann.

Eskapismus ist völlig nachvollziehbar und völlig in Ordnung. Gleichzeitig schließt Eskapismus aber eine Auseinandersetzung mit den Dingen, aus der man "etwas lernen könnte" weitgehend aus. Nichtsdestoweniger kann Realitätsflucht natürlich eine Überlebensstrategie sein - eine unakzeptable Realität nicht anzuerkennen und vollständig zu verleugnen ist zumindest solange eine brauchbare Option, wie das Umfeld das zulässt.
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Offline Outsider

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #35 am: 1.10.2022 | 17:55 »
@Twilight2000

Ich hatte es so verstanden, das es nur "begrenzte" Atomschläge gab? Es also noch Gebiete gibt die "überlebbar" sind. Ich habe zwar das Setting aber noch nicht viel gelesen.

Im Fall eines Atomkrieges wird es auch irgendwo, irgendwie weitergehen. Nicht für alle von uns und außerhalb jeglicher Komfortzone. Aber es geht weiter. Abseits der Ballungsgebiete oder vielleicht wird die dann sogenannte dritte Welt die erste!?

Einfach weil es dort keine Ziele gibt die den Einsarz von Atomwaffen wert wären.
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Offline sma

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #36 am: 1.10.2022 | 18:04 »
Nun ja, da ist eben die Schwierigkeit: Ein Szenario, das soweit geschönt ist, dass es darin ein erträgliches Maß an Handlungsmöglichkeiten und berechtigten Hoffnungen gibt, hat zumindest mit der erwartbaren Situation während und nach einem Atomkrieg wenig zu tun.
…sagst du. Atomkrieg kann von "eine Bombe fällt" bis "wir vernichten die Welt" alles bedeuten. Du scheinst die totale Vernichtung als einzige mögliche Situation zu erwarten. Die Pseudogeschichte von T2K definiert, dass nach einem Grenzkonflikt 1995 zwischen Russland und China, das 1996 zu einem zunächst konventionell geführten Krieg zwischen NATO und Warschauer Pakt führt und dass schließlich am 27.11.1997 ein begrenzter nuklearer Schlagabtausch folgt, der dazu führt, dass die Kommandostrukturen soweit zusammenbrechen, dass der Krieg in Europa langsam bis zum Sommer 2000, wo das Spiel dann startet, mangels Nachschub und "Masse" zum erliegen kommt. Da Frankreich in dieser Pseudogeschichte kein NATO-Mitglied ist, bleibt es weitestgehend unbeschadet. Und offensichtlich haben die Charaktere die drei Jahre nach dem Atomkrieg auch überstanden, vermutlich, weil nicht die Schlachtfelder bombardiert wurden, sondern Hauptstädte.

Ich finde auch nicht gut, den Wunsch, nach Hause zurückzukehren, als naiv abzustrafen. Das ist ein zutiefst menschliches Gefühl und das Festklammern an Hoffnung. Das ist doch eine gute Grundlage für ein Rollenspiel. Aber genug davon.

Zitat
Eskapismus ist völlig nachvollziehbar und völlig in Ordnung. Gleichzeitig schließt Eskapismus aber eine Auseinandersetzung mit den Dingen, aus der man "etwas lernen könnte" weitgehend aus.
Wieso? Dies kann ich nicht nachvollziehen. Im Rollenspiel kann man in relativ sicherer Umgebung Dinge ausprobieren, die sonst nicht möglich sein – entweder weil sie einem physisch oder psychisch unmöglich sind, weil sie nicht legal sind, oder einfach, weil man sich sonst nicht traut. Und gerade letzteres ist IMHO etwas, das man dann auch auf's Leben anwenden kann. Man sammelt und überträgt Erfahrungen. Das ist Lernen.

Offline felixs

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #37 am: 1.10.2022 | 18:45 »
Ich finde auch nicht gut, den Wunsch, nach Hause zurückzukehren, als naiv abzustrafen. Das ist ein zutiefst menschliches Gefühl und das Festklammern an Hoffnung. Das ist doch eine gute Grundlage für ein Rollenspiel. Aber genug davon.

Habe ich nicht gesagt.
Was ich meinte: Es ist naiv, anzunehmen, dass nach einem Weltkrieg zwischen Atommächten noch eine Heimat da ist, in die man zurück kann.
Es mag tröstlich sein, es ist aber unwahrscheinlich. Das ist eigentlich auch das, was ich von Anfang an hauptsächlich sagen will: Die Angst vor einem Atomkrieg lässt sich nicht positiv auflösen. Berechtigte Hoffnung und individuelle Handlungsmöglichkeiten wären nur in einem stark beschönigten Szenario möglich.
Klar sieht die Sache in einem begrenzten Atomkrieg anders aus. Das trifft aber auf einen Nato-Russland-Konflikt nicht zu.

Wieso? Dies kann ich nicht nachvollziehen. Im Rollenspiel kann man in relativ sicherer Umgebung Dinge ausprobieren, die sonst nicht möglich sein – entweder weil sie einem physisch oder psychisch unmöglich sind, weil sie nicht legal sind, oder einfach, weil man sich sonst nicht traut. Und gerade letzteres ist IMHO etwas, das man dann auch auf's Leben anwenden kann. Man sammelt und überträgt Erfahrungen. Das ist Lernen.

Ich schrieb "Eskapismus", Du schreibst "Rollenspiel".
Unter "Eskapismus" verstehe ich das Fliehen in Welten (oder Denken) mit explizitem Ausschluss der meisten Merkmale von Realitätsbezug. Das was dort dann passiert lässt sich naturgemäß nicht auf die Realität (die man ja gerade ausgeschlossen hat) anwenden.
Andere Definitionen von "Eskapismus" sind wahrscheinlich denk- und vertretbar.

Im Fall eines Atomkrieges wird es auch irgendwo, irgendwie weitergehen. Nicht für alle von uns und außerhalb jeglicher Komfortzone. Aber es geht weiter. Abseits der Ballungsgebiete oder vielleicht wird die dann sogenannte dritte Welt die erste!?

Einfach weil es dort keine Ziele gibt die den Einsarz von Atomwaffen wert wären.

Das ist fraglich. Viel freigesetzte Strahlung und ein atomarer Winter könnten durchaus das Ende der Menschheit bedeuten. In jedem Fall würden sie das Ende der Menschheit wie wir sie kennen bedeuten.
Die Simulationsmodelle dafür sind kompliziert und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Irgendwas zwischen "alles tot, für immer" und "alles schlimm, fast alle tot, vielleicht irgendwie überleben möglich".
Die Annahme von Twilight: 2000 (welches ich nicht gelesen habe) scheint ziemlich optimistisch zu sein.

Der "Optimismus" bezüglich der "dritten Welt" ist leider auch völlig unbegründet. Diese Regionen sind sehr stark von Importen abhängig, bis hin zu Lebensmitteln. Man könnte die Strukturen vermutlich ändern, bei einfachem Wegfall der Lebensmittelimporte würden die Leute aber schlichtweg verhungern. Fraglich, wie schnell das kompensierbar ist.

Und ja, Optimismus hilft beim Überleben. Und Optimismus ist auch der menschliche Charakterzug, der am wahrscheinlichsten eine nukleare Auslöschung der Menschheit verantworten wird: Man hält das ganze für irgendwie kontrollierbar und es wird schon nicht so schlimm kommen.
« Letzte Änderung: 1.10.2022 | 19:23 von felixs »
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Offline Outsider

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #38 am: 1.10.2022 | 19:41 »
@felixs

Die Range ist ja groß. Du siehst es halt sehr, sehr düster. Das steht dir frei, ich denke es wird irgendwie weitergehen. ;)

Nagasaki und Hiroshima sind weiterhin bewohnt.

Ich weiß im Vergleich zu heutigen Atomwaffen waren die Bomben sehr klein. Aber dort leben Menschen.

Überall auf der Welt gab es Atomtests. Von den Dächern von Las Vegas konnte man in den Fünfziger???? zuschauen. Sie fanden also in relativer Nähe zur Zivilisation statt.

Es gab mehrere extreme Störfälle in AKW's. Das alles hat Strahlung freigesetzt und tut es noch. Trotzdem ist die Welt noch bewohnbar. Auch in dem sehr stark verstrahlten Gebieten in der Sperrzone rund um Tschernobyl überlebt die Natur.
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Offline felixs

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #39 am: 1.10.2022 | 20:01 »
Nichts von dem, was Du erwähnst, ist irgendwie vergleichbar mit den zu erwartenden Folgen eines Atomkriegs mit heutigen Mitteln.
Dass "die Natur" irgendwie überlebt, habe ich nicht bestritten. Ich halte das aber nicht grundsätzlich für eine gute Nachricht.

Aber lassen wir es dabei; ich denke das geht allmählich stark vom Thema ab. Habe das absichtlich sehr kurz gehalten und nur die beiden Punkte angesprochen, in denen ich nicht missverstanden werden wollte. Beim Rest könnte man auch noch trefflich weiterdiskutieren, aber ich denke, das sprengt hier den Rahmen. Ich würde es also gern beenden und werde dazu auch voraussichtlich nichts mehr schreiben.
« Letzte Änderung: 1.10.2022 | 20:03 von felixs »
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Offline Max Sinister 2

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #40 am: 6.10.2022 | 01:59 »
Soll Twilight 2000 uns signalisieren: Es geht immer irgendwie weiter, wenn auch nicht für alle, und auf niedrigerem Niveau?

Camo

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #41 am: 6.10.2022 | 02:33 »
Nichts von dem, was Du erwähnst, ist irgendwie vergleichbar mit den zu erwartenden Folgen eines Atomkriegs mit heutigen Mitteln.

Es geht halt bei T:2000 NICHT um "heutige Mittel", das Ding stammt aus der Mitte der 80er... und der Hintergrund ist auch bei der heutigen Version noch der gleiche. Und es war auch kein "totaler Atomkrieg", es gibt halt Gegenden mit einer begrenzten Strahlung... keine atomar verstrahlten Wüsten.
Warum wird eigentlich über etwas geurteilt, wenn man sich nie wirklich damit beschäftigt hat? Denn dass die meisten Kritiker das Teil nie gelesen oder gespielt haben, ist sehr deutlich zu merken. oO


Und nein, T:2000 transportiert keine "Botschaft". Es ist ein postapokalyptisches Setting, im Kern ist es ein Spiel um Ressourcenmanagement der extremen Art (Treibstoff, Munition, Nahrung und vieles mehr), eine Rückkehr in die Heimat und eventuell der Versuch, die alte Zivilisation wieder herzustellen, das ist aber eher nicht von Anfang an ein offensichtliches Ziel. Es geht nicht darum, den Krieg weiterzuführen, ganz im Gegenteil. WENN das Ding eine "Botschaft" transportieren würde, dann "Krieg ist Sch..."... denn danach ist alles kaputt. Keine Kriegsverherrlichung, ganz im Gegenteil. Und JA, vielleicht wäre ein derartiges Setting für viele etwas zum Nachdenken... aber auf jeden Fall nicht, um Krieg "toll" zu finden.

Offline felixs

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #42 am: 6.10.2022 | 16:02 »
Es ist eigentlich alles geschrieben.
Aber kurz zu diesem berechtigen Einwand:

Warum wird eigentlich über etwas geurteilt, wenn man sich nie wirklich damit beschäftigt hat? Denn dass die meisten Kritiker das Teil nie gelesen oder gespielt haben, ist sehr deutlich zu merken.

War, zumindest meinerseits, nicht die Absicht. Ich wollte allgemein zum Thema geschrieben und habe dann später auch geschrieben, dass ich T:2000 nicht kenne, nachdem mir klar wurde, dass das missverständlich wird.
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Camo

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #43 am: 6.10.2022 | 18:03 »
Das war keine direkte Kritik, eher eine generelle Frage. Alles gut. ;)

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #44 am: 6.10.2022 | 18:34 »
Zum Titel: Ich glaube nicht, dass Tabletop Rpg eine geeignete Methode zur Therapie von Ängsten ist. Natürlich kann man als eine Art erweitertes Gedankenexperiment gewisse Situationen quasi andenken, aber gerade wenn man über sowas wie WW3 und die Apokalypse länger nachgrübelt kann es einem ja gerade besonders Angst und Bange werden.
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Offline Drudenfusz

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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #45 am: 6.10.2022 | 19:34 »
Jedes Geschichtsmedium kann Angst schüren oder nehmen. Letztlich ist es nicht die frage ob man etwas lernt, das ist meist eine illusion, sondern wie man mit dem Gefühl der Machtlosigkeit umgeht. Natürlich kann es nett sein im Eskapismus sich vorzugaukeln man hätte die Kontrolle oder wüßte dann vielleicht was man im Ernstfall machen muß, aber letztlich sind dies alles Phantasien. Denke also der bessere weg mit Ängsten umzugehen lernen, egal ob durch Rollenspiel oder andere Medien, ist sich bewußt machen das es keine Frage der Kontrolle ist, sondern das man einach Vertrauen haben muß das der Himmel uns nicht auf den Kopf fallen wird. Denke als das statt Twilight 2000, settings die sich mit existenziellen Krisen auseinandersetzen besser sind. Also man sich nicht der illusion hingibt man lernt etwas, sondern sich seinen ängesten stellt und über Existenz als solche nachdenkt.
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Re: Kann Rollenspiel die Angst vor der Zukunft nehmen?
« Antwort #46 am: 6.10.2022 | 21:58 »
Rollenspiel konnte mir zwar nicht die Angst vor der Zukunft nehmen, aber bevor es politisiert wurde, gab es mir zumindest die Möglichkeit, meiner Zukunftsangst eine Weile zu entfliehen. Diese Zeiten sind vorbei. Danke, Zeitgeist.
Plût a Dieu que vous fussiez si prudent que de laisser à chacun gagner Paradis comme il l’entend.