Autor Thema: Was sind Punkte, die euch davon abhalten ein neues System zu spielen?  (Gelesen 3261 mal)

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Offline Metamorphose

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Grüezi Miteinander.

Ausgehend vom Thread, wie offen ihr für neue Systeme seid, wurden dort etliche Punkte genannt, warum ihr euch nicht ein neues System holt.

Ich würde das gerne sammeln und ggf. hier im Eingangspost irgendwie darstellen. Versucht die Diskussion deshalb gering zu halten, sonst wirds mühsam zum zusammenstellen... Ist ja eh sehr subjektiv das ganze.

ich fänds auch sinnvoll, wenn jeder nur die ausschlaggebenden 2-3 Punkte auflistet und nicht irgendwie 12 ;) An anderer Stelle wurden sie auch Red Flags genannt :)

Meine zwei wären:
-Volk als Klasse finde ich grausig. Ausnahmen bestätigen die Regeln (LotfP).
-Würfelart: Ich steh nicht auf W100-Systeme.
« Letzte Änderung: 7.04.2023 | 20:44 von Metamorphose »
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Online Flamebeard

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Mein Biete-Thread

Offline Doc-Byte

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Oh cool, das täte mich tatsächlich auch interessieren. Jetzt muss ich keinen eigenen Thread mehr eröffnen. Danke @Metamorphose. :d

Vielleicht könnte man in einem 2. Schritt dann die Ergebnisse hernehmen und überlegen, ob man daraus irgendwie eine Angabe für Vorwort, Einleitung oder Backcover ableiten kann, mit der man kurz und knapp schon mal sagen kann, für Interessensgruppe x ist dieses Spiel besonders geeignet und wenn du yz nicht magst, eher nicht. - Wobei das natürlich ggf. Leute davon abhalten könnte ein interessantes Setting zu erkunden, weil sie direkt sagen, die Regeln finde ich eh doof. :think: Aber diese Diskussion gehört eher in den Ursprungsthread.

Ich könnte jetzt persönlich spontan gar kein klares no-go benennen, auch wenn ich gewisse Regelkonzepte sicherlich deutlich bevorzuge. :think:
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Offline Alter Weißer Pottwal

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Bei Systemen bin ich ziemlich schmerzfrei. Mir geht es bei bekannten Settings so, die ich nicht kenne. Beispiele wären Dune oder Elite Dangerous. Da komme ich irgendwie nicht rein.
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Offline nobody@home

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Bei mir wär's in allererster Linie ein (natürlich subjektives) Zuviel an Regelgewicht und sonstiger Kleinteiligkeit. Das ist praktischerweise etwas, das sich schnell oft schon mit einem Blick auf das Charakterblatt erkennen läßt, ein bißchen Blätterei durchs Regelbuch an sich rundet den Eindruck dann meist nur noch ab.

Alles, was danach noch kommt, sind eigentlich entweder gar keine Systemfragen (wenn mich etwa das Thema eines Spiels partout nicht anspricht, ist es erst mal egal, wie toll die Regeln sonst sind) oder eher Punkte aus der Kategorie "Ferner liefen..."; völlig perfekt ist ohnehin kein System, also kann ich zumindest als Spieler (als SL mag meine Toleranz dafür, was ich mir anzutun bereit bin, zugegebenermaßen kleiner sein) mit der einen oder anderen Schwäche schon leben. Nur überbordender Umfang, der es mir schwer macht, mich vor lauter Regeln überhaupt noch aufs Spielen selbst zu konzentrieren, ist definitiv ein Killerkriterium.

Offline Koronus

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Spontan würde mir einfallen, wenn sie FATE oder Savage World als Mechanik verwenden. Ich HASSE Schwammig Systeme wo nicht klar ist wie nun das gemeint ist. Ich brauche klare verregelte Beispiele wie DSA.
"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Offline Drantos

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Es steht D&D 5e drauf.

cu Drantos

Noir

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Im Grunde nur fehlende Mitspieler, die ein gewisses Maß an Leidenschaft und "BOCK!" mitbringen. Ich hab kein Problem damit mich in neue Systeme einzuarbeiten und sie anderen zu erklären, wenn ich merke, dass die Mitspieler genauso Bock drauf haben wie ich ... wenn die einfach nur mitspielen weil ... naja ... "sonst spielen wir halt gar nicht" ... dann bin ich direkt raus. Selbst dann, wenn ich mein absolutes Traumsystem und Traumsetting bespielen könnte.

Offline Boba Fett

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Disclaimer: persönlicher Geschmack, wer mit dem genannten gerne spielt hat meinen persönlichen Respekt!!!

- Klassenbasiert & Stufenbasiert :puke:
- noch ein from Zero to Hero System (exponentieller oder steiler Kompetenzzuwachs bei den Charakteren)   :puke:
- man startet nach der Charaktererschaffung nicht mit einem kompetenten Charakter, sondern mit einem Noob.   :puke:
- noch ein generisches EDO Fantasy-Setting („Laaaaaaaaaangweilig!!!“ Zitat: Homer Simpson)
- FATE (ist nicht meins, wird es nie werden!)
- Rollenspiele, in denen man Katzen, Mäuse, Ratten, oder anders Vieh spielt (es sei denn es geht um Toons oder um Justifier).
- man braucht Cards, Tokens und andere fancy Specials, um es zu spielen („Alter, sind wir denn im Spielcasino?“)
- man braucht mehr als das Grundregelwerk, um es spielen zu können (optionales „mehr“ ist natürlich okay)
- dyster darker in übertriebenen Gewaltexzessen schwelgender Content   :puke:
- Spielregeln, die unnötige Komplexität implementieren, ohne einen wirklichen spielerischen Mehrwert zu bieten (z.B. „because of more realistic“)  :gaga:
- Rollenspiele, die vergessen, dass sie nur ein Spiel und eine Freizeitbeschäftigung sind.
- schlecht strukturierte Regelwerke und Stimmungstexte in den Regelpassagen (keine Beispiele, kein Inhaltsverzeichnis und kein guter Index sind auch NoGos).
- schlecht zu lesen, weil zu kleine Schrift und/oder durch farblichen (oder grauen) Hintergrund zu schlechter Kontrast
   („Ich bin nur ein armer alter Mann. … Meine Beine sind grau, meine Ohren sind leer, meine Augen sind alt und gebeugt.…“)
- kein guter Support an Kauf-Abenteuern (ich möchte wissen, wie die Autoren sich vorstellen, was man in ihrem Rollenspiel spielt.)
« Letzte Änderung: 7.04.2023 | 22:17 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Blizzard

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Nun, da gibt es mehrere Punkte:

- es spricht mich optisch nicht an. Die Illustrationen bzw. der im Buch (hauptsächlich) verwendete Grafikstil gefällt mir nicht/entspricht nicht meinem Geschmack.

- wenn ich merke, dass die Regeln zu komplex/kleinteilig sind und zu sehr Richtung SIM /Realismus gehen oder darauf getrimmt sind. Ich bin zwar eher ein Freund der narrativen, regelleichten Systeme, habe aber- settingbedingt- nichts gegen ein bisschen , manchmal auch mittlere Komplexität bei Regelwerken einzuwenden. Es gibt auch Ausnahmen; das entscheide ich dann immer individuell. Und ich gehen da auch wirklich eher nach dem Regelumfang als nach dem Charakterbogen. Wenn der halt nun mal 3 Seiten hat, dann finde ich das auf den ersten Blick jetzt nicht unbedingt abschreckend. Da finde ich 40 Seiten Regeln schon deutlich abturnender.

- Das System (oder Setting) basiert auf einem Regelwerk, das mir per se nicht gefällt - und ich von Vorneherein weiß, dass ich dafür die doppelte Arbeit investieren muss zwecks Konvertierungsarbeit. Sprich: Systeme/Settings...
... wenn sie FATE oder Savage Worlds als Mechanik verwenden.
(SaWo ist ok, ich würde wohl eher Cortex Classic nutzen, aber Fate geht gar nicht)
oder aber
Es steht D&D 5e drauf.
(wie leider bei so vielen Neuerscheinungen der letzten Zeit). Um nur mal zwei zu nennen.
- Es verwendet zu viele brettspielartige Materialien (wie z.B. HeXXen 1733) oder anderen unnötigen Schnickschack wie Spezialwürfel (auch HeXXen 1733 oder StarWars FFG)
- Systeme, die Würfel verwenden, aber nur die Spieler würfeln (und der SL nicht, weil es ihn angeblich "entlastet")
- Ich stelle beim Durchblättern des Regelwerks fest, dass darin diese neumodische Unsitte & Unart des Genderns verwendet wird. Da muss ich mir direkt 2x überlegen, ob ich mich weiter damit befasse oder es nicht einfach wieder direkt ins Regal zurückstelle.

Der hier schon angesprochene Punkt, dass manche hier es davon abhängig machen, ob sie dafür dann auch Mitspieler finden, gilt für mich nicht. Wenn ich davon abhängig machen würde, ob ich mir ein neues System hole bzw. mich damit befasse, dann hätte ich vermuttlich die Hälfte meiner derzeitigen Systeme gar nicht erst im Schrank stehen.
« Letzte Änderung: 7.04.2023 | 22:09 von Blizzard »
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline AndreJarosch

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Meine Red Flags, bei denen das System für mich gleich unten durch ist:

- Charakterklassen gehen gar nicht (mit Archetypen kann ich leben)

- Stufen-System geht gar nicht


Offline Nodens Sohn

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Na dann geb ich noch meine 50 Cent dazu:

Was würde mich abhalten, ein neues System zu kaufen?

1. Unvollständigkeit
Es gibt immer wieder Rollenspiele, deren Kern-Regelwerke gerade nicht vollständig lieferbar sind. Mir ist es leider schon zu oft passiert, dass ich naiv angefangen hatte Teile eines Regelwerkes zu kaufen um für den Rest auf den Nachdruck zu warten - der dann niemals kam. Auch wenn ein Verlag ein neues System einführt und dann nach und nach die Regelwerke auf den Markt bringt, kaufe ich es nicht mehr. Wer weiß ob ich in drei Jahren das System überhaupt noch spielen will? Oder der Verlag merkt, dass es sich doch nicht so verkauft und lässt das Sytem im halb fertigen Stand einschlafen.
2. Zu viele Regelbücher
Wenn ich für ein System Unmassen von Büchern kaufen muss, nur damit ich auch wirklich alle Optionen zur Verfügung habe, kaufe ich es nicht mehr. Ich hätte gerne ein System, das ich spiele, vollständig. Ich bin aber nicht bereit dafür erst 10 Regel-Quellenbände kaufen zu müssen.
3. Zeit
Das hat zwar nichts mit einem System zu tun, aber dieser Punkt ist leider der Hauptsächliche Punkt, Rollenspielsysteme nicht mehr zu kaufen. Ich möchte keine Zeit mehr investieren, mich in große Bleiwüsten hineinzulesen. Regelwerke müssen schnell erschließbar sein. Die Regeln müssen gut strukturiert sein, denn sonst ist mir meine Lebenszeit zu schade.
4. Unnötig aufgeblähte Regeln
Systeme, bei denen man unnötig oft würfeln, bzw. rechnen muss um zum Ergebnis seines Wurfes zu kommen, kaufe ich auch nicht mehr. Wenn ich für eine Aufgabe drei W20 werfen muss um dann letztendlich erkennen zu können, ob ich mich gut im Schatten versteckt habe oder nicht, ist mir das eindeutig zu viel. Ebenso, wenn 5 Würfel zusammengezählt werden müssen um einen Zielwert erreichen zu können. Das ist zwar zu leisten, aber unnötig.

Es gibt bestimmt noch mehr Punkte, doch fallen mir gerade keine mehr ein.

Offline Tudor the Traveller

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Hmm, meine primären Red Flags:

1) Wenn sich ein System selbst zu sehr bewirbt, v.a. wenn es behauptet, besonders innovativ zu sein

2) Aufmachung und Sprache. Da gibt es einiges, was mich abschreckt, z.B. grim-dark & gory  oder auch DSA Sprech, wenn ich als fiktive Fantasy-Figur angesprochen werde ("tretet ein werther Reisender..."  )
Schwarz-weiß-Zeichnungen als Artwork sind grenzwertig.

3) wenn sich das System für besonders realistisch hält
« Letzte Änderung: 7.04.2023 | 23:45 von Tudor the Traveller (he/him) »
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
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Offline Alter Weißer Pottwal

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Kleine Frage: Der erste Post und der Titel verwirren mich.

Ist die Frage jetzt, warum wir uns etwas nicht holen (also kaufen), oder warum wir es nicht spielen?
Das kann ja durchaus ein Unterschied sein.

Ich hab mir lange Shadowrun geholt, weil ich es gerne gelesen habe. Spielen hätte ich das aber nicht wollen.
Andererseits würde ich keine gegenderten Sachen kaufen, wenn es aber jemand anbietet, würde ich es durchaus spielen.
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Offline Metamorphose

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Kleine Frage: Der erste Post und der Titel verwirren mich.

Ist die Frage jetzt, warum wir uns etwas nicht holen (also kaufen), oder warum wir es nicht spielen?
Das kann ja durchaus ein Unterschied sein.

Ich hab mir lange Shadowrun geholt, weil ich es gerne gelesen habe. Spielen hätte ich das aber nicht wollen.
Andererseits würde ich keine gegenderten Sachen kaufen, wenn es aber jemand anbietet, würde ich es durchaus spielen.

Gute Frage. Ich meinte es so: Punkte, wieso ihr es euch nicht holt - und als Bonusfrage - ob ihr es nicht spielt?
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Offline flaschengeist

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-Das System ist zu regelleicht (weil ich es nicht mag, wenn verschiedene Charaktere sich regelmechanisch kaum unterscheiden).
-Das Genre/Setting trifft nicht meinen Geschmack. Steampunk ist z.B. nicht meins.

Vielleicht könnte man in einem 2. Schritt dann die Ergebnisse hernehmen und überlegen, ob man daraus irgendwie eine Angabe für Vorwort, Einleitung oder Backcover ableiten kann, mit der man kurz und knapp schon mal sagen kann, für Interessensgruppe x ist dieses Spiel besonders geeignet und wenn du yz nicht magst, eher nicht. - Wobei das natürlich ggf. Leute davon abhalten könnte ein interessantes Setting zu erkunden, weil sie direkt sagen, die Regeln finde ich eh doof. :think: Aber diese Diskussion gehört eher in den Ursprungsthread.

Ich könnte jetzt persönlich spontan gar kein klares no-go benennen, auch wenn ich gewisse Regelkonzepte sicherlich deutlich bevorzuge. :think:

Ich finde sehr sinnvoll, Interessenten schnell einen ehrlichen Eindruck zu vermitteln, ob dein System etwas für sie ist oder nicht (das Ergebnis für DuoDecem findet sich im Anhang).
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Doc-Byte

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Ich finde sehr sinnvoll, Interessenten schnell einen ehrlichen Eindruck zu vermitteln, ob dein System etwas für sie ist oder nicht (das Ergebnis für DuoDecem findet sich im Anhang).

Ich hab mir das durchgelesen und dann mit dem Abschnitt des Match-Systems (Credits gehen zu 99% an Dammi) verglichen, der diesen Punkt am ehesten erfüllt.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Abgesehen davon, dass ich jetzt schon sagen kann, dass mindestens ein Poster in diesem Thread das Spiel nicht spielen würde, finde ich, beide Texte tatsächlich realtiv subjektiv. - Gut, sind die Antworten hier im Thread natürlich auch weitestgehen. - Von daher wird es vermutlich schwer, wirklich objektive Kriterien zu finden. Spontan fiele mir da jetzt bspw. der Kernmechaismus (welche/wie viele Wüerfel, wie wertet man den Wurf aus) ein. Aber alleine die Frage nach der "Komplexität" bringt einen schon ins Schwimmen, den manche mögen mehr als 50 Seiten Regeltext viel zu komplex finden und bei anderen muss es schon ein Kaliber vom Typ DSA4 sein, um zu komplex zu werden. Da ist das mit der "ehrlichen Selbsteinschätzung" schon so ein Ding, weil halt - schwierig. :think:

Aber, das schweift jetzt echt schon wieder ab, auch wenn es mit dem Thema verwand ist. Vielleicht lagern wir das bei Interesse der Weiterverfolgung besser aus. In den ursprünglichen Thread passt es irgendwie auch nicht so recht.

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Offline Auribiel

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Aktuell ist mein Hauptpunkt, wieso ich mir etwas nicht hole: Ich kann vorher nicht reinschauen, ob's mir gefällt. Daher sind Systeme ohne (kostenlosen) Schnellstarter, die mir einen ersten Überblick geben, nw. raus.

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Wir steigen nicht bei Level 0 oder 1 ein. Ich will vorne anfangen. Kommt mir sonst vor als würde ich eine TV- oder Comic-Serie nicht vorne beginnen. Und ich will zuerst die Basics verstehen.

Normalerweise will ich auch selbst Charakter bauen. Pregens sind da nichts für mich. Aber da könnte ich mich umstimmen lassen.

Ist natürlich eine theoretische Frage, weil extrem selten jemand neue Systeme an nicht heranträgt. Normalerweise mache ich das bei anderen. Falls jemand jedes Monat eine fetten Regelwälzer zum Ausprobieren vorbeibrächte, würde ich einfach mit Pregen mitspielen.
« Letzte Änderung: 8.04.2023 | 05:42 von tartex »
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Offline klatschi

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Gute Frage. Ich meinte es so: Punkte, wieso ihr es euch nicht holt - und als Bonusfrage - ob ihr es nicht spielt?

Warum ich es mir nicht hole:
  • Infos zum Spiel und Cover schaffen es nicht, mir schnell zu vermitteln, dass ich es haben will
  • es handelt sich in der Vorschau um schlecht und/oder eng gelayoutete Textwüsten

Beim Lesen will ich Spaß haben und wenn es mich nicht anspricht, dann wird das nix.

Warum ich es nicht spiele:
  • ich entwickle beim Lesen keine Abenteuerideen
  • die Regeln lesen sich sperrig, so dass ich die Lust verliere
  • ich kann niemanden in meinem Spieler-Pool überzeugen

Offline flaschengeist

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Offline Raven Nash

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  • Es ist eng mit einem Setting verknüpft. Ich bau meine Settings lieber selber, oder verwende ein mir gut bekanntes System für diverse Settings.
  • Es verwendet W6 für Proben. Ich mag den Würfel einfach nicht.
  • Es ist ein W%-System, das nicht innerhalb von 1 - 100% bleibt.
  • Es langweilt mich schon beim Lesen.
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Offline aikar

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Ich gehe mal davon aus, dass "spielen" in dem Fall auch leiten inkludiert, weil das ist es, was ich in 99% der Fälle mache.

Edit: Nachdem ich die unteren Punkte aufgeschrieben und das letzte Jahr nochmal rekapituliert habe muss ich sagen: In den meisten Fällen sind die Gründe inzwischen Zeit, Geld und Übersättigung. Die Preise sind dermaßen gestiegen (z.T. 60€+ für Bücher und 30€+ für pdfs) und meine Sammlung (und die Anzahl meiner laufenden Runden) inzwischen schon so groß, dass ein System/Setting schon etwas wirklich interessantes neues bieten oder sich perfekt in eine bestehende Kampagne einfügen muss, damit ich noch zugreife. Außerdem muss die Wahrscheinlichkeit, dass ich in den nächsten Jahren was damit mache zumindest realistisch vorhanden sein. Wenn ein Buch höchstwahrscheinlich als Regalhüter enden wird, ist meine Hemmschwelle inzwischen viel höher geworden (und das ist für mich tatsächlich eine recht neue Entwicklung).
Systeme/Settings, die ich mir vor ein paar Jahren einfach aus Interesse und "kann man sich (irgendwann) mal anschauen" geholt und dann vielleicht irgendwann was damit gemacht hätte, wie das deutsche Blades in the Dark oder Mausritter, der Absalom-Band von Pathfinder oder der neue Wüstenreich-Band von DSA, bleiben jetzt auf der Strecke.

Jetzt die Sachen, die schon länger konsistent für mich gelten.

Was hält mich von einem Regelsystem ab:
  • Ausufernde Fertigkeiten-, Modifikatoren- und Optionalregel-Listen
  • Viele "bewegliche Teile" (Unterschiedliche Meta-Resourcenpools, Marker,...)
  • Hohe Tödlichkeit, vor allem wenn sie als Feature verkauft wird
  • Nur zufällig, unbalancierte Charakterwerte-Generierung ohne alternative Point-Buy-Option (Wie viele OSR-Systeme; für einen One-Shot wäre es wahrscheinlich noch OK, aber nicht für eine Kampagne)

Was hält mich von einem Setting ab:
  • Themen, die mir zuwider sind (z.B. menschenverachtende Alles-ist-erlaubt-egal-wie-widerwärtig-Sabbat-Vampire)
  • Schlechtes/Nicht meinem Geschmack entsprechendes Artwork (Bilder transportieren für ich massiv Stimmung. Ich kann überzeugt werden, darüber hinweg zu sehen, aber die Einstiegshürde ist deutlich
    höher)

Und das
Beim Lesen will ich Spaß haben und wenn es mich nicht anspricht, dann wird das nix.

Warum ich es nicht spiele:
  • ich entwickle beim Lesen keine Abenteuerideen

Inzwischen merke ich auch mehr und mehr, dass sich auch umfangreiche Setting-Beschreibungen wie die Splittermond-, Midgard-, Golarion- und Aventurien-Hintergrundbände zu einem Hindernis entwickeln. Habe ich mich früher gerne entspannt durch die durch gelesen und auf dem Weg Inspriation geholt, verliere ich inzwischen oft nach ein paar Seiten die Lust.
Entweder hab ich einfach nicht mehr die Geduld/Zeit, bin durch das viele Material in meiner Sammlung übersättigt oder es ist der Schreibstil (Vor allem beim inzwischen etablierten Standard-Aufbau der DSA5-Hintergrundbände gibt es irgendwas, dass mich einfach nicht abholt). Ich kann es nicht so richtig fassen, wahrscheinlich eine Mischung aus allen. Evtl. auch nur eine Phase, weil grad viel los ist. Aktuell (!) wird mein Interesse einfach mehr durch Settings geweckt, die ihre Stimmung und Information knapp und konzentriert vermitteln.

Und (bitte darüber jetzt nicht wieder exzessiv diskutieren), ausufernde Verwendung von Gender-Sternchen ist für mich ein Grund, einen Text nicht zu lesen. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Gendering (oder Ungendering, wie man es jetzt nennen mag), mit den System Matters-Übersetzungen mit : und gut gewählten allgemeinen Begriffen komme ich super klar, aber Übersetzungen, bei denen bei jeder Gelegenheit ein * in ein Wort gesetzt wird, sind für mich nicht mehr angenehm lesbar. Und wenn es nicht angenehm lesbar ist, lese, kaufe und spiele ich es nicht (und ich glaube ehrlich gesagt, dass sich gerade der wirtschaftlich ohnehin angeschlagene Uhrwerk-Verlag hier keinen Gefallen getan hat, die Extrem-Schiene zu fahren).
Der beispielhafte Tiefpunkt für mich ist hier Lex Arcana, ein Rollenspiel, bei dem ich mich sehr auf die deutsche Übersetzung gefreut habe. Nachdem sich abgezeichnet hat, wo die Reise hin geht, habe ich mir sicherheitshalber nur das pdf geholt statt wie ursprünglich geplant All-In zu gehen und bin froh darüber "nur" das pdf zu haben (das jetzt eigentlich auch tot auf der Platte liegt). Evtl. schaue ich es mir irgendwann nochmal auf Englisch an, wahrscheinlich ist es aber für mich verbrannt und wird nie gespielt werden.
« Letzte Änderung: 8.04.2023 | 09:04 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Online tartex

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Okay, ich habe die Frage zuerst anders verstanden: warum würde ich wo nicht mitspielen, wozu mich jemand einlädt?

Ansonsten, wenn es nur um Kauf aus Interesse/ fürs Bücherregal geht und nicht ums Lesen oder gar Spielen (beides leider immer noch bei der Mehrzahl meiner Erwerbe so):

1. Weil das System nichts neu zu machen scheint. (Neue Regelideen halte ich für öfters vorkommend als neue Settingideen. Letzteres entdecke ich vielleicht einmal alle 10 Jahre, ersteres vielleicht alle 5).
2. Zeug, das sich als Anti-Woke vermarktet. Reaktionäres Gedankengut kann ich sogar verdauen. Papier ist geduldig, aber wenn irgendwelche Kulturkämpfer an einem bestimmten ekeligen Diskurs der letzten 10 Jahre andocken (nennen wir "Post-Gamergate"), zahle ich dafür sicher nichts.
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Offline Megavolt

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1. Überbordende Detailregeln, die ich nicht einfach weghandwedeln kann:

Beispiel: Der Ork hat die Eigenschaften: wütend, schmerzresistent, Grünhaut, Sturmangriff, Dunkelsicht, Schildbrecher und seine Waffe hat die Eigenschaften: ungeschlacht, brüchig, überlang

... und den ganzen Kram muss ich entweder auswändig wissen oder jedes Mal nachschlagen? Bei einem blöden ORK? Und die ganzen Spieler haben ebenfalls ihre Palette an Sonderspezialregeln im gleichen Stil? Und dann sind bei den Orks auch noch zwei Goblins und ein Schattengeist dabei und die haben jeweils EIGENE Sonderregeln? Eh? Vielen Dank, nein danke.

2. Pädagogischer Duktus.

Eine Nummer 3 fällt mir noch ein: Wenn das GRW nach Arbeit wirkt, etwa vom Umfang oder vom Gewicht her. Sagen wir mal: Schwarten vom Schlag von Zweihänder, das ist für mich erst mal eine relevante Hürde.
« Letzte Änderung: 8.04.2023 | 09:51 von Megavolt »