Glaube nicht, dass da wirklich viel originär ist. Die Reiseregeln sind grundsätzlich OD&D bzw. Outdoor Survival, aber sie unterlaufen die gute Entscheidung wieder, indem sie die Möglichkeit eröffnen, Kursabweichungen vor den Spieler:innen geheim zu halten.
Das Problem verstehe ich nicht - erstens finde ich die Stelle nicht im Regelbuch (weder S. 153 noch 156, vielleicht im Campaign Book irgendwo?), und zweitens wird doch wahrscheinlich sowieso jede Gruppe selbst entscheiden, ob Kursabweichungen geheimgehalten werden oder nicht, das muss doch das Regelbuch nicht vorschreiben ... ist ja nicht so, dass sich dadurch irgendwas an den Mechanismen ändern würde.
Oder hinsichtlich XP: Schön, dass im Gegensatz zu B/X oder OSE magische Gegenstände Gold- und damit XP-Werte bekommen haben, aber die Regeln dafür sind nicht eindeutig: man bekommt ein Fünftel des Goldwerts (wann?) und/oder den Verkaufswert in XP (zusätzlich?). Aus dem Text wird nicht klar, ob beides möglich sein soll, also ob dadurch ggf. 1,2*XP für Goldwert möglich sind. Und schließen sich die XP Varianten gegenseitig aus oder ist das alles additiv? Wie stark beschleunigen die jeweils die Stufenaufstiege? So muss man rumexperimentieren, anstatt von der Spielerfahrung der Autor:innen zu profitieren.
Auf S. 106 heißt es, dass alle optionalen XP-Regeln nach Belieben zusätzlich oder anstelle (in addition to or instead") der Standardregeln verwendet werden können.
Bei den magischen Gegenständen steht eindeutig da, dass es den Verkaufs-Reward an XP nur für Gegenstände gibt, die nicht benutzt wurden ("If characters sell a magical or special item without using it"). die 0,2 GP value XP gibt es bei gefundenen Gegenständen, die in Gebrauch genommen werden (S. 106).
Klar ändert die Verwendung von mehr oder weniger XP-Awards die Aufstiegsgeschwindigkeit, was auch auf S. 106 (Textbox) thematisiert wird, aber das gilt auch schon für Treasure Placement, und da gibt es auch keine klaren Richtlinien. Also lassen sich z.B. Milestone Awards überhaupt nicht mit Gold-Awards in Bezieung setzen, solange man nicht weiß, wie viel Gold auf welchem Level die Richtlinie ist. Eher ginge es noch umgekehrt: Milestones als Basis, weil es da verbindiche, am Level orientierte Zahlen auf S. 107 gibt, und dann darüber reden, wie welche Mengen von XP für Gold das beeinflussen. Aber ich denke, Gavin Norman wollte halt aus Nostalgiegründen XP für Gold als Standardvariante präsentieren, anstatt das umzudrehen.
XP für Gold ist in Dolmenwood aber tatsächlich einfach schwierig, finde ich: In "The Ruined Abbey of St. Clewd" können die SC den wahrscheinlich größten Schatz des Settings finden, der ist so grob überschlagen gut 25 000 Gold wert. Um es etwa auf Level 9 zu schaffen, braucht schon ein einzelner Charakter so etwa das Zehnfache an Schätzen, eine Gruppe von fünf also das 50fache. So viel Reichtum dürfte es in der Region doch nicht einmal geben ... und dem steht wieder gegenüber, dass ein Luxus-Lifestyle am Tag 10 Gold kostet. Wenn der Schatz durch fünf geteilt wird, kann jeder von seinem Teil also über ein Jahr in Saus und Braus leben und noch eine Menge Gold extra ausgeben. Ein Krieger, der genug zusammengerafft hat, um auf Level 9 zu kommen (280 000 XP), müsste mindestens um die 170 000 XP durch Gold haben, der konnte als 17 000 Tage im Luxus leben, das sind schlappe 46,5 Jahre ... Wie man es dreht und wendet kommt im Dolmenwood-Kontext für mich keine Variante heraus, in der XP für Gold eine tragfähige Grundlage ist.
Kann man jetzt natürlich als Lücke im Regelwerk sehen, ich bin einfach zufrieden, dass genug Alternativen angeboten werden, die mehr Sinn ergeben.
Oder das offizielle Sheet für die Figuren nimmt Slots für die Traglastbestimmung an, aber das Gewicht von Gegenständen wird trotzdem ausschließlich in Münzen angegeben. Wenn eine optionale Regel indirekt zum Standard gemacht wird, sollten die auch im Buch als solcher behandelt werden.
Für die slot-based encumbrance brauche ich ja nur die Angaben aus dem Textkasten auf S. 149 - die Coin-Angaben sind also nur für diejenigen, die Coin-based encumbrance verwenden, alle anderen brauchen die schlicht nicht und können sie ignorieren. Ist doch besser, als einfach auf die Coin-Angabe zu verzichten und damit ein großes Problem für alle zu schaffen, die Coin-based encumbrance verwenden.