„Adam, Adaaam!“, ruft Orko, als er mit einem hektischen Glöckchen-Geräusch im Palastgarten erscheint. Der Prinz sieht sich erfreut nach ihm um. Er sitzt mal wieder am Gitter des Tigergeheges.
„Oh nein,
Orko schon wieder“, knurrt leise Cringer, auf der anderen Seite der Gitterstäbe.
„Ja, wer sollte es sonst sein?“, fragt Adam seinen vierbeinigen Freund, „wer kündigt sein Auftauchen mit Glöckchengeläut an?“
„Einer der Köche,
der hätte es doch sein können! Mit einer Tischglocke. Und mit noch einem gebratenen Fisch …“
Der Trollaner macht neben den beiden ungleichen Freunden Halt: „Adam, da bist Du ja. Und unser braver Stubentiger! Hihi! Na, hat‘s Dich doch wieder ins Innere der sicheren Umzäunung gezogen, Cringer?“
Der Tiger gibt nur ein Murren von sich, und tut wieder so, als ob er nicht sprechen könne. Das macht er letztlich immer, in der Hoffnung, dem Hofzauberer keine Stichworte zu geben, mit denen der ihm dann weiter die Ohren vollquasseln kann.
Adam lächelt, „Cringer und die meisten Höflinge sind sich miteinander einig: Sie fühlen sich allesamt sicherer, wenn die Palasttiger auf ihrer Seite der Gitterstäbe sind. Und es braucht ja auch keiner zu wissen, wie klug und redegewandt unser Cringer in Wirklichkeit ist, nicht wahr? … Was gibt’s denn überhaupt, Orko? Wieso diese Eile?“
„Ich habe mich schon überall hin und her gebeamt, um Dich zu finden! Auf den Trainingsplätzen, im Windkanal für die Fahrzeug-Tests, in der Rüstkammer, sogar in Man-At-Arms’ Werkstatt! Hier steckst Du also, hätte ich mir gleich denken können.“
„Der
neue Prinz Adam ist nun einmal vornehmlich im Musikzimmer zu finden, in den Bibliotheken, und überall, wo man heimlich ein Schläfchen machen kann!“, grinst Adam, „Das Gehege der Palasttiger ist der einzige Ort, den ich genauso wie früher weiterhin gern aufsuche.“
„Der ‚neue’ Prinz Adam, soso! Wie lange willst Du dieses Possenspiel denn weiterspielen?“, fragt Orko.
„Im Grunde, bis mir und Cringer irgendwann erlaubt ist, die Maske fallen zu lassen! Aber das wird vielleicht nie geschehen. Wer weiß schon, was der Geist von Castle Grayskull langfristig plant? Wir werden abwarten müssen, und wir müssen Vertrauen haben, Orko … das hat mir auch Duncan gesagt.“
„Hihi hihihi, Teela hast Du jedenfalls schön hinters Licht geführt! Sie ist heute, wie soll man sagen, nicht eben voll des Lobes für Dich, seit der Vorführung des neuen Road Ripper vorhin!“
Kurz sieht Adam etwas bedröppelt aus, „Oh? Ja, nun ja, es wird das beste sein, wenn auch Teela mich für einen Schwächling hält. Ich habe gerade den Tigern davon erzählt. Die meisten sprechen nicht, aber sie alle sind sehr gute Zuhörer. … Was sagte denn Teela zu der Vorführung?“
„Nu ja, sagen wir’s mal so, Prinz Adam: Sie scheint nicht so gern zu wollen, dass Du künftig am Steuer eines Fahrzeuges sitzt, das mehr Tempo macht als ein Ochsenkarren! Ich glaube, sie malt sich aus, wie Du am Steuer eines Road Rippers Gedichte aufzusagen beginnst, oder gar zu schlummern anfängst!“
Adam unterdrückt ein Kichern.
Orko nickt mit wippender Hutkrempe, „Sie war den anderen Verteidigern gegenüber sehr deutlich, dass Du heute nicht einbezogen werden dürfest, in die geheime Sache.“
„Geheime Sache …?“
„Ja!“
„Na, sag‘ schon, Orko! Was bereiten die anderen vor?“
„Sag‘ ich nicht, Adam! Ist doch geheim!“, sagt der Trollaner, und verschränkt die Arme.
„
Du kannst es mir ja sagen. Du weißt doch, was wirklich los ist mit mir und Cringer!“
„Und wenn Teela es doch verboten hat! Ich plaudere nicht. Die Garde hat dringende Geschäfte für heute Nacht, und niemand darf davon erfahren.“
„Ach, daher weht der Wind. Duncan hat mir heute Morgen schon etwas davon angedeutet, dass Man-E-Faces etwas Entscheidendes ermittelt hat!“
„Ich habe nicht von Man-E-Faces gesprochen!“, beteuert Orko entrüstet, „Überhaupt habe ich schon viel zu viel gesagt.“
„Orko! Sei‘ doch nicht albern. Hm, irgendwie fühlt es sich trotz allem ehrlich gesagt nicht besonders gut an, wenn Teela so etwas vor mir geheim hält. Das macht sie öfters, seit meine Mutter sie zur Oberbefehlshaberin der Leibgarde gemacht hat.“
„Hihi! Du hältst ja mittlerweile auch Informationen vor ihr geheim! Äußerst brisante Informationen!“
„Ja, da hast Du natürlich recht. So hab‘ ich das bisher noch gar nicht gesehen. Aber ich handle doch auf den Wunsch des Geistes von Grayskull!“
„Und sie handelt auf den Wunsch Deiner Eltern.“
„Stimmt. Schön dumm, dass wir uns so gegenseitig hinters Licht führen ...“
„Was hast Du Deinen Tigern denn soeben von Teela erzählt …? Na Cringer, was gab’s da für heimliche Geständnisse?“
„Wenn Du einen Schwertfisch hierher bringst, rede ich vielleicht“, knurrt Cringer abfällig, „gedünstet bitte!“
Adam lacht leise, „Die Tiger wissen seit Jahren bereits mehr über meine Gefühle für Teela als sonst irgendjemand! Und sie reden nicht darüber, die guten Seelen!“
„Habe ich’s mir doch gedacht!“, gluckst Orko, „Erstens hast Du Gewissensbisse, unsere Teela verstimmt zu haben ...!“
„Ach ja?“
„Ich sehe es Dir an der Nasenspitze an! Und zweitens, zweitens bist Du
eifersüchtig auf Goras! Der hätte sie doch gestern Nacht beinahe im Sturm erobert, mit dem grandiosen Bardengesang und seiner Riesenkrötenknochen-Laute!“
„Eigentlich ist mir im Gegenteil jüngst klar geworden, dass ich nicht mehr unter meiner hoffnungslosen Verliebtheit in Teela leide, Orko.“
„Also gibst Du zu, dass Du sie verehrt hast! Na, da bist Du ja in bester Gesellschaft!“
„Das war halt so eine Phase, als wir Heranwachsende waren! Es war wohl auch vermessen von mir, so zu empfinden, ich mag verblendet gewesen sein. Endlich ist das vorbei!“
„Ach so? Also überlässt Du Goras das Feld, mir nichts, Dir nichts? Also ja, Du hättest möglicherweise auch schlechte Chancen gegen einen Helden wie Goras. Diese Zurückhaltung könnte Dir nun eine saftige Blamage ersparen.“
Adam lacht, „Ich könnte mir vorstellen, dass es am Ende nicht so läuft wie Ram Man gestern proklamiert hat, und Teela sich doch eines Besseren besinnt, bevor sie sich kurzerhand in die Lande des Vulkanglas-Totems entführen lässt! Aber, nun, wenn doch, dann wünsche ich ihnen viel Glück. Mein Vetter Goras ist eine gute Partie. Und er könnte sich seinerseits glücklich schätzen, eine Frau wie Teela an seiner Seite zu haben, sehr glücklich.“
„Kein bisschen Reue, Adam, Du Charmeur?“
„… Mein Herz schlägt mittlerweile für eine andere, mein lieber Orko!“, sagt Adam leise, beinahe andächtig.
„Wen? So sag‘ schon? Ich tratsche es auch ganz gewiss nicht herum, Trollanisches Ehrenwort. Meine Lippen sind versiegelt! Allein schon deshalb, weil ich ja gar keine habe!“
Adam schweigt eine ganze Weile, mit einem tiefgründigen Lächeln auf dem Gesicht. Dann gesteht er, „Weißt Du, Orko, als ich als He-Man durch das wilde Land gezogen bin, ziellos, nach der Schlacht von Drazz … da ist sie mir eines Tages erschienen. Obwohl eigentlich niemand hätte wissen können, wo Battle Cat und He-Man sich gerade aufhalten. Nun, es war, als hätten unsere Herzen uns zueinander geführt.“
„Eine der Stammesbräute, die Ihr unterwegs getroffen habt? … Oh, nein, warte, jetzt hab‘ ich’s … Du bist verliebt in den Adler der Giganten?!“
„Die Sorceress. Im Grunde bereits seit der Nacht meiner ersten Verwandlung. Wenn ich gewusst hätte, dass hinter dem legendären Geist von Castle Grayskull, von dem man in den Schriften lesen kann, diese Frau mit dem zeitlosen Angesicht steckt …!“, er seufzt, aber sammelt sich sogleich wieder, „Wir wollen nicht weiter davon sprechen. Ich hüte dieses Geheimnis lieber weiterhin“, sagt er glücklich.
„Ach so?! Aber Adam, dieses Wesen ist unergründlich! Außerdem ist sie zur Hälfte Tier!“
„Na und? Ich bin zur Hälfte Stammeskrieger. Und sie,
sie war es, die mich dazu gemacht hat.“
„Ach Gottchen, Adam. Verliebte Menschen sind nun wirklich das Seltsamste unter Eternias Gestirnen!“
„Sind verliebte Trollaner wohl anders …?“
„Erstens fragt man das natürlich nicht! Und zweitens ist Trollanische Liebe das Erhabenste, was man sich überhaupt nur vorstellen kann.“
„Oh ja? ‚Bezaubert‘ man sich auf Trollan wohl gegenseitig, ganz erhaben?“, grummelt Cringer.
„Darüber breite ich natürlich souverän den Deckmantel des Schweigens! Und überhaupt, hört doch einmal auf, mich abzulenken, Ihr beiden! Ich wollte Euch doch ursprünglich alarmieren!“
„Mich nicht“, sagt Cringer, und legt kätzisch den Kopf auf seine mächtigen Vordertatzen, „Ich bleibe hier drin, in meinem Gehege, in der Sonne. Ich bin nicht zu alarmieren.“
„Was gibt’s denn?“, hakt Adam nach.
„Ein kleines Kontingent der Garde macht sich gerade bereit für eine sogenannte Razzia! Die Verteidiger von Eternis werden sie per Funk unterstützen. Buzz-Off ist in der Stadt, und der mysteriöse neue Spion, Man-E-Faces! So, jetzt habe ich doch ausgepackt.“
„Duncan hat so etwas angedeutet. Cringer und ich halten uns jedenfalls zu Mitternacht bereit, um uns zu verwandeln, und einzugreifen, sollte es nötig werden.“
„Ach, nein, Adam …“, murrt der Tiger mit geschlossenen Augen, „Das können die ohne uns doch viel besser. Und um Mitternacht, ach, da schlafe ich doch tief und fest …“
„Wir werden tun, was der Geist von Grayskull und die Zauberin von uns verlangen“, sagt Adam fest.
„Hörst Du, Schmusekatze?“, kichert Orko, „Die Frau ist nicht nur seine Mentorin, oh nein, sie ist obendrein seine Herzensdame! Da gibt’s wohl dementsprechend kein Vertun, wenn sie ruft, müsst Ihr folgen, und zwar alle beide! Hihi hihihi!“
Adam seufzt leise, und denkt an das Gesicht der Sorceress.
(Er ahnt ja lange noch nicht, was es wirklich mit dieser astralen Erscheinung auf sich hat ...!)
✪
In dieser Nacht finden unsere Wild Cards sich in den düsteren Tiefen unterhalb des Aero-Hafens ein, wo die zwielichtige Trinkhalle namens Rodogaz' Weinkeller zu finden ist. Alle Wände sind in dieser Umgebung aus dunklen Stahllegierungen, die so haltbar sind, dass sie die Jahrtausende fast unverändert überstanden haben. Nur höchst merkwürdige Musterungen und Reliefs weisen diese Stahlwände auf, überall dort, wo irgendwann einmal Kabelkanäle und Computerkonsolen in die Oberflächen eingelassen waren. Alle Kunststoffe sind längst zu Staub zerfallen, seit die einstigen Anlagen des Raumhafengeländes aufgegeben wurden. Die heutigen, barbarischen Eternier halten diese Reliefs für abstruse, kultische Zeichen, mit denen die Mechano-Monarchen ihrerzeit die Technologie-Geister zu beschwichtigen versucht haben müssen ...
Nur Auserwählte finden heute um Mitternacht den Weg hier herabRodogaz‘ Weinkeller ist eine schummerig beleuchtete, langgestreckte Halle inmitten der Windungen dieser stählernen Korridore, achtzehn Stockwerke tief unter der Straßenebene dieses Stadtteils. Rustikale Holzmöbel, Weinfässer und beschnitzte Säulen wurden seitdem hier runter geschafft. Es ist ein Geheimtipp unter den zwielichtigen Elementen des Stadtstaats.
Über drei Dutzend Leute sind versammelt, Abgesandte von allerlei Gangs, räuberischen Stämmen, und Verächtern der Krone. Alle werfen sich gegenseitig forschende und verabscheuungsvolle Blicke zu — denn die Versammelten misstrauen sich gegenseitig ebenso sehr wie sie gemeinsam König Randor verachten. Za-Ool Schatten-Stimme hat bereits gesprochen, sowie andere Größen der hiesigen Unterwelt.
Buzz-Off und Man-E-Faces sind in die Menge eingetaucht, und tragen beide unauffällige Überwürfe aus derben Stoffen. Der eine ist als Andreenide zu erkennen, der andere (an seinem klobigen Helm) als Cyborg, davon abgesehen aber sind die Chancen bei ihnen beiden sehr gut, dass keiner der Versammelten sie erkennt. Teela hat es sich nicht nehmen lassen wollen, sich ebenfalls inkognito hier einzufinden; sie trägt einen zerfledderten Kapuzenmantel. (Man-At-Arms war alles andere als ein Fan dieser Idee, aber hat sie nach längerer Diskussion gehen lassen, immerhin hat sie ihre Gardisten zu koordinieren, und das kann sie viel besser, wenn sie sich selber einen Überblick verschafft im Inneren der Trinkhalle.)
„… Genug mit Eurem Vorgeplänkel!“, verkündet gerade einer der barbarischen Häuptlinge, indem er seine kratzige Stimme über den allgemeinen Lärmpegel erhebt, „Mich interessieren nicht Eure alten Fehden untereinander, und müßig sind mir Eure Hetzreden gegen die Ungerechtigkeit des Herrscherhauses, oder Euer Katzbuckeln vor den Kräften aus der Hemisphäre der Schatten. Allein kümmert mich, was es zu tun gibt, welcher Art die Schlacht ist, die wir schlagen müssen — und welche Beute winkt!“
„Wer Beute will, der höre
mir zu!“, erklingt eine durchdringende Frauenstimme zur Antwort, ebenfalls über das Gemurmel hinweg, „Ich weiß wohl, dass viele von Euch Angst haben, die Wut der Krieger des Bösen könne auch über Euch kommen. Wenn König Randor und Königin Marlena einmal hinfort gewischt sind, wer sagt Euch, dass nicht Eure eigenen Stämme die nächsten sind, welche von denen aus der Hemisphäre der Schatten unterjocht werden?“
All jene Umstehenden, deren Kriegerethos es ihnen nicht verbietet, Anzeichen von Furcht zu zeigen, raunen ominös untereinander bei diesen Worten.
Die Frau fährt in unerbittlichem Ton fort, „Wer also Beute will, der stelle sich vielleicht besser diese Frage: Wie reich und wie gut bewaffnet werden Eure Stämme sein, nachdem sie Randors Fesseln abgeworfen haben, und all die Schätze und Maschinen geplündert haben, die er in seinen Hallen verstauben lässt?“
Aufgeregtes Gemurmel erhebt sich.
„Können die Aufrührer aus der Hemisphäre der Schatten Euch
überhaupt noch drohen, wenn Eure Stämme derartig gut
ausgestattet sein werden?“
Ein anderer Barbarenkrieger pflichtet ihr bei, „Wohl gesprochen, und mehr noch: Würden die Krieger des Bösen denn überhaupt noch Interesse zeigen an diesen Territorien, wenn Eternis nicht mehr ist? Skeletors Zwietracht hat diese Region doch nur deswegen zu fürchten, weil dieser Stadtstaat existiert!“
„Wer bist Du?“, fragt misstrauisch Za-Ool Schatten-Stimme, der stadtberüchtigte Verschwörer, und mustert argwöhnisch die fremde Sprecherin.
Einer der anderen Anwesenden antwortet an ihrer Stelle, wahrscheinlich ist es einer von ihren Verbündeten, „Bist Du närrisch, Za-Ool? Dies ist die Herrin Ayamal vom Stamme des Amethyst-Totems! Zolle ihr etwas Respekt, wenn die Thronerbin von Domógar spricht!“
„Wohlan, meine Komplimente, Herrin Ayamal!“, schmunzelt Za-Ool tückisch, „Deine Worte spiegeln den großen Mut Eures Stammes. Und Widerstandswille ist hier wahrlich schön zu sehen …“
Die Lady Ayamal von Domógar lächelt raubtierhaft. Offensichtlich mag sie es sehr, wenn man ihr schmeichelt.
Za-Ool fährt fort, „Bevor wir aber über das Aufteilen der Beute aus Randors Garnisonen und Schatzkammern reden, sollten wir zusammentragen, was es ist, worauf wir uns vorher einlassen! Bedenkt: Die Hox, Urtuku und Korgar wurden vor Kurzem von Häuptling Quordar dem Unerbittlichen vereint, um Eternis‘ Umland zu überrennen. Sie hatten sogar zahlreiche Kobolgor-Stämme an ihrer Seite! Nicht einmal diese Flut aus graugrünen Leibern der Unterwelt-Kreaturen hat genügt, um Eternis‘ Mauern auch nur zum Wanken zu bringen! Wenn nun die Krieger des Bösen unsere Dienste anwerben wollen, dann müsste deren Plan schon ein besserer sein. Hahaha! Dem Manne nützt all die Beute nichts — auch wenn sie noch so verheißungsvoll funkelt — der verblutend im Staube der Ebenen liegt!“
Der Verbündete von Lady Ayamal versetzt, „Aber wer sagt Dir, Za-Ool Schatten-Stimme, dass Skeletor in jener Nacht Eternis tatsächlich einnehmen
wollte? Reicht Deine Vorstellungskraft denn nicht aus, um Dir auszumalen, dass er nur die Ressourcen der Stämme und Gardisten unter König Randors Kommando ausdünnen wollte?“
Teela und Konsul Buzz-Off wechseln einen unauffälligen Seitenblick. (Die beiden Hitzköpfe können nicht anders bei diesen Worten!) Wenn diese Behauptung stimmt, dann werden ihre eigenen, bisherigen Vermutungen dadurch bestätigt.
„Wer der Anwesenden kann Za-Ools Begehr erfüllen?“, donnert der überaus beleibte Galovauro, der semi-legendäre Schwarzmarkt-König von Ost-Eternis, „Wie gedenken die Krieger des Bösen diesmal ihren Ort und Zeitpunkt zu wählen, und wie gedenken sie, diesmal ihre Schlacht zu schlagen?“
„Sehr richtig, wir wollen es wissen!“, stimmt der halbblinde Fennostor ein, genannt der Bettler-Fürst, „Einige hier mögen zwar auf die Krone speien, aber dennoch sind wir allesamt Krieger der Hemisphäre des Lichts, und als solche wissen wir gerne, auf was wir uns einlassen!“
Die Herrin Ayamal verkündet, „Habt Ihr denn die Gerüchte nicht gehört? Es wird in den Stammesländern außerhalb der Stadt davon gesprochen, dass bald die Monster Preternias sich erneut erheben würden. Nicht nur Menschen werden es sein, die in die nächste Schlacht ziehen! Wisset Ihr denn nicht, was das uralte Preternia ist?“
„Was
ist Preternia?“, verlangen einige der versammelten Barbaren aufgeregt zu wissen.
„Die
vergessene Welt! Die finstere Zeit der Urzeitechsen, bevor die Ära der Mechano-Monarchen anbrach!“, tuscheln ehrfurchtsvoll einige Gelehrte.
„Die Rückkehr der Monster Preternias wird der Anbeginn des Triumphes der Hemisphäre der Schatten sein“, endet Ayamal, „So sagt man im Norden, und drüben im Osten. Aber dies kümmert uns vom Amethyststein-Totem nicht!“
„Ach nein?“, fragt Za-Ool.
„Nein, denn zu diesem Zeitpunkt werden
unsere Stammeskrieger ihre Taschen dermaßen voll mit erbeuteten Schätzen haben, dass sie kaum noch laufen werden können! Zu diesem Zeitpunkt sind wir für unseren Teil bereits weit weg, fort von den lodernden Überresten vom einstigen Eternis, in neuen Stammesterritorien!“, und sie lacht herausfordernd.