Autor Thema: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte  (Gelesen 3460 mal)

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Online schneeland

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #50 am: 31.05.2025 | 22:48 »
Auf der anderen Seite - wie relevant ist es denn?

Ich meine wie viele Rollenspieler kennst du welche die Barrierefreiheit nutzen würden, oder allgemeine gefragt wieviele Menschen kennst du die dann vieleicht zusätzlich Rollenspiel machen würden.

Stärkere Sehschwäche und (partielle) Farbenblindheit hast Du ja schon genannt. Das sind dann auch die Fälle, die mir persönlich begegnet sind.
Darüber hinaus ist es dann halt eine Abwägung, wie viel Zusatzaufwand man dafür bereit ist zu betreiben. Manchmal ist es ja vielleicht gar nicht so viel, auf das man achten muss. Aber, was DTP/PDF-Produktion angeht, könnte ich da im Moment noch nicht mal sagen, wie Best Practices aussehen, damit aus dem Affinity Publisher barrierefreie(re) PDFs rausfallen.
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Offline Doc-Byte

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #51 am: 1.06.2025 | 00:43 »
Um... müsste es nicht möglich sein in der Spalte als Kontextinformation einfach "drei von fünf" anzugeben, was der Reader dann (statt der Kästchen) lesen kann?
Der Rest der Seite wäre ja prinzipiell kein Problem.

Nur dass alleine die Formatierung schon Informationen übermittelt... Eingerückte Absätze in Kursiv sind bspw. Beispiele (ups, kein Worspiel beabsichtigt ;D), kursive Absätze in Anführungszeichen sind eine Misching aus Zusatzinformationen und Anmerkungen und viele Seiten enthalten Infokästen, die den Textfluss unterbrechen. - Ganz so einfach ist es halt doch nicht, mal von so Sachen wie (Charakter)Bögen und Cheat Sheets ganz zu schweigen. Und wie soll man die Symbole vermitteln, in welchem der drei großen Themenabschnitte (Setting, Regeln, SL) man sich gerade befindet und die Kapitelüberschriften am Rand? :-\

Aber ja klar, für den Moment ein Gedankenspiel (s.u.)...

Hier ist mal was Kniffliges.

[...]

Oh, und viel Vergnügen dieses Werk in ein lesbares Format zu bekommen ;D...

[...]

Zugegeben, dass ist nochmal eine andere Hausnummer. :o

Dann müsste man halt mehrere Versionen der pdfs machen. Eine gewöhnliche und eine für Sehbehinderte.

Die Frage ist halt, ob der Gesetzgeber einem diesen Spielraum lässt, bzw. ob man Geld, Zeit und Nerven hat es auf eine Gerichtsverhandlung im Falle einer Abmahnung ankommen zu lassen.

Bei der Frage, ob Du mehr als 10 Mitarbeiter in Deinem Unternehmen hast oder mehr als 2 Millionen Umsatz im Jahr machst.
Wenn nicht - betrifft es Dich nicht...

Ja, der Konjunktiv kann mitunter auch so eine Barriere sein... :'(

Es ist auch durchaus möglich einem PDF mehrere Ebenen zu geben,  und z.B. eine Bilddatei mit Text zu unterlegen (der unter dem Bild liegt und daher für eine Sehende Person nicht sichtbar ist - aber ein PDF-Reader liest den Text halt trotzdem vor). Auf diese Weise sind auch graphisch anspruchsvolle Elemente problemlos möglich (ohne dass die Nutzbarkeit sinkt) und man kann sogar Beschreibungen der Illus einpflegen, damit Blinde "lesen", was dort abgebildet ist.

Wird bei Bodenplänen und Karten aber auch schnell ziemlich umfangreich. :-\ Bei primär dekorativen Bildern oder auch Charakterbildern kann ich mir das eher vorstellen.

[...] das von DocBite oben etwa ist ein Regelwerk das ich mir so nicht kaufen würde, ich glaub Degenesis (??) war auch so ein ziemlich unleserliches Regelwerk.

Das "auch" kann ich im ersten Moment nicht nachvollziehen, aber da wir hier im "Barrierefreiheit" Thread sind, kann es sein, dass es vielleicht wirklich für den einen oder anderen ein Problem ist. :think:

Darüber hinaus ist es dann halt eine Abwägung, wie viel Zusatzaufwand man dafür bereit ist zu betreiben.

Den "Luxus" dieser Entscheidung hat man aber halt auch nur bis zu einer gewissen Größe und - ohne das wieder aufwärmen zu wollen - wenn man nur mal an die Aufregung über das Gendern denkt, muss man heutzutage auch ständig mit Shitstorms und Cancelkampagnen rechnen, wenn man es in den Augen irgendeiner Gruppe "verkehrt" macht. :-\
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Online schneeland

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #52 am: 1.06.2025 | 00:58 »
Den "Luxus" dieser Entscheidung hat man aber halt auch nur bis zu einer gewissen Größe und - ohne das wieder aufwärmen zu wollen - wenn man nur mal an die Aufregung über das Gendern denkt, muss man heutzutage auch ständig mit Shitstorms und Cancelkampagnen rechnen, wenn man es in den Augen irgendeiner Gruppe "verkehrt" macht. :-\

Ja, aber ich sag' mal: auch wenn Dir wünsche, dass Star Reeves viele Spieler findet - bis Du oder ich mehr als 2 Millionen Umsatz im Jahr mit Rollenspielprodukten machen oder mehr als 10 Mitarbeiter beschäftigen dürfte es ja vielleicht noch ein bisschen dauern ;)
Insofern kann man natürlich auch über den Gesamtkomplex diskutieren und was das für die deutschen und internationalen Rollenspielverlage bedeutet, aber mein Gedankengang war eher: wenn es irgendwo guten Webseiten, Bücher etc. dazu gäbe, wie ich als Hobbyist die Zugänglichkeit meiner PDFs verbessere, ohne dabei gleich alle Designelemente jenseits von Fließtext und einfachen Tabellen über Bord zu werfen, dann könnte ich mir das anschauen und abwägen, ob ich beim nächsten Bastelprojekt etwas davon einfließen lasse. Und am Ende freut sich dann vielleicht jemand darüber, wenn das PDF für ihn besser nutzbar ist.
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Offline Doc-Byte

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #53 am: 1.06.2025 | 01:47 »
@schneeland: Da stimme ich dir völlig zu, mein Punkt war nur: Auch wenn man aufgrund seiner Größe nicht dazu verpflichtet ist, diese Regelung umzusetzten, kann man trotzdem oder gerade deswegen dennoch potentiell das Ziel von - ich sage mal in Ermangelung eines besseren Wortes - "Stimmungsmache" werden.
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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #54 am: 1.06.2025 | 02:39 »
Theoretisch könnte man natürlich die Rohtexte vor Layout mit ein wenig Aufwand als PDF rausgeben. Aber das setzt natürlich voraus, dass während oder nach dem eigentlichen Layout keine Änderungen mehr vorgenommen werden.

Offline sma

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #55 am: 1.06.2025 | 09:59 »
Zum Thema, wie erzeugte man barrierefreie PDFs:

Ich habe unter macOS jetzt mal Safari, Firefox und Chrome getestet, ob diese HTML in PDF korrekt umwandeln können. Meine Überlegung war, dass HTML ja offensichtlich bereits strukturiert ist und guten aria support hat.

Safari versagt bereits dabei, mehrspaltigen Text darzustellen, die Seitengröße und die Kopf und Fußzeilen aus dem CSS zu übernehmen und ist raus. Firefox kann zwar mehrspaltigen Text, aber nicht die Seitennummer und ist raus. Bleibt Chrome. Der kann das Layout und erzeugt standardmäßig tagged PDFs, die allerdings nicht als PDF/UA ausgezeichnet sind und somit nach Gesetz auch nicht barrierefrei sind.

Laut Prüfprogramm fehlt der Titel des PDFs (obwohl mein <title> Tag übernommen werden sollte - wie ich weitere Metadaten in das PDF bekomme, falls das überhaupt geht, weiß ich nicht) und Chrome vergisst, die Fußzeile (Kopfzeile habe ich nicht) zu taggen. Schlimmer ist, dass das Prüfprogramm behauptet, der ganze Strukturbaum passt nicht (so fehlt L für LI), habe die falsche Reading Order und das Tagging sei falsch. Das ganze ist somit leider unbrauchbar.

Vorschau (das ist der PDF-Viewer auf dem Mac) kann das PDF nicht korrekt vorlesen.

Und auch Chrome, der sein eigenes PDF auch anzeigen kann und einen sog. Lesemodus hat, wo er den reinen aus dem PDF zieht und vergrößert anzeigt, bringt die Texte in falscher Reihenfolge – wahrscheinlich, weil er über sein eigenes falsches Tagging stolpert. Sehr schade.

Offline Haukrinn

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #56 am: 1.06.2025 | 10:59 »
Das wird auch generell nicht funktionieren. Das große Problem bei PDF ist halt, dass es nie für so etwas vorgesehen war. Ohne händisch zu tricksen hast du da eigentlich keine Chance.
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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #57 am: 1.06.2025 | 12:52 »
Das wird auch generell nicht funktionieren. Das große Problem bei PDF ist halt, dass es nie für so etwas vorgesehen war. Ohne händisch zu tricksen hast du da eigentlich keine Chance.
Das sehe ich anders. Ein barrierefreies HTML-Dokument enthält alle notwendigen Informationen. Daraus könnte man ein PDF gemäß UA-2-Standard erzeugen, soweit ich das jetzt in den letzten Tagen verstanden habe.

Wenn ich die Zeit finde, werde ich noch mal probieren, wie schwer das ist, selbst aus einem Markdown-Dokument ein PDF zu machen. Pdfkit.js kann UA, allerdings sind die zugehörigen @types nicht aktuell, sodass das nicht in TypeScript kompiliert. Falls jemand eine bessere Bibliothek kennt (ich nehme auch Go oder Dart, aber ich möchte mir nicht Java ans Bein binden), gerne sagen. jspdf scheint z.B. PDF/UA nicht zu unterstützen, da gibt es jedenfalls einen offenes Issues bei GH.

Streng genommen kann ich jedes PDF UA-2-konform machen, indem ich die richtigen Metadaten hinzufüge und dann einfach komplett alles im PDF als "ignore" tagge. Ist dann aber RAW statt RAI ;-)


Offline Haukrinn

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #58 am: 1.06.2025 | 12:58 »
Pandoc müsste das können. Geht dann aber wahrscheinlich den Umweg über LaTeX.
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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #59 am: 1.06.2025 | 13:27 »
Pandoc müsste das können. Geht dann aber wahrscheinlich den Umweg über LaTeX.
Meiner oberflächlichen Recherche nach tuen sich beide mit PDF/UA schwer, weil ich da offene Issues zu dem Thema sah. Wenn du dein LaTeX-Dokument händisch mit Tags versiehst, könnte es wohl gehen, aber es gibt wohl keinen Automatismus. Ebenso inkludiert Pandoc nicht automatisch die Struktur eines Markdown-Dokuments in ein PDF.

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #60 am: 1.06.2025 | 14:05 »
Ich gehe jetzt mal ganz naiv an das Thema ran: Ich habe vor einiger Zeit ein Python Programm geschrieben wo mit ein paar Zeilen und einer guten Library der Text aus einem PDF extrahiert wird. Das war echt OK, trotz so Sachen wie einer nicht ganz normalen Formatierung. Würde man diesen Text vorlesen lassen, könnte man das Dokument verstehen. Man kann den Text auch größer machen und vor weißen Hintergrund. Vielleicht hakt es an einer Stelle mal aber ob das schon gegen das Gesetz verstossen würde....

Wo denke ich falsch? Gibt es da ganz spezielle Vorgaben? (Sorry, ich könnte das natürlich googlen aber es scheinen sich hier einige Leute recht gut auszukennen, vielleicht können die mir ein Beispiel nennen, wenn sie Lust haben.)

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #61 am: 1.06.2025 | 14:12 »
Wo denke ich falsch? Gibt es da ganz spezielle Vorgaben? (Sorry, ich könnte das natürlich googlen aber es scheinen sich hier einige Leute recht gut auszukennen, vielleicht können die mir ein Beispiel nennen, wenn sie Lust haben.)

Einen ganz guten Überblick bietet m.E. die Seite accessible-pdf.info. Da gibt es dann auch eine Unterseite zu grundlegenden Punkten wie z.B.:
* Markieren von Überschriften, damit diese von Screenreader interpretiert werden können
* Sicherstellen der korrekten Lesereihenfolge
* Beschreibende Texte für Bilder
* Markieren von dekorativen Elementen, die von Screenreader übersprungen werden sollen

Für Word und InDesign gibt es auch ein paar Tipps, wie man das erreicht.
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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #62 am: 1.06.2025 | 16:12 »
* Sicherstellen der korrekten Lesereihenfolge

Da wäre die Frage zu klären, wie den die korrekte Lesereihenfolge in einem Rollenspielbuch überhaupt aussieht bzw. ob es die eigentlich gibt? Gerade Regelwerke werden ja nicht unbedingt linear gelesen und man springt immer mal zwischen verschiedenen Stellen beim Lesen. (Genau deshalb war der Affinity Publisher 1 ja auch so schlecht für RPG Bücher, weil er Seitenverweise nicht automatisch aktualisieren konnte.) Im Prinzip müsste der Screenreader dann aus einer Matadatei die Info beziehen, dass es am Seitenrand eine Infobox zum Thema x gibt und fragen, wann er den Fließtext unterbrechen und die Infobox vorlesen soll. - Oder ob er jetzt die Tabelle zu Ausrüstung etc. y vorlesen soll oder zuerst die dazugehörigen Regeln im Fließtext? :think:
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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #63 am: 1.06.2025 | 16:27 »
Da wäre die Frage zu klären, wie den die korrekte Lesereihenfolge in einem Rollenspielbuch überhaupt aussieht bzw. ob es die eigentlich gibt? Gerade Regelwerke werden ja nicht unbedingt linear gelesen und man springt immer mal zwischen verschiedenen Stellen beim Lesen.
...

Ich sag' mal: ich lese schon zu 95% eher linear, und es gibt ja auch genug Fließtext. Aber genau die Frage, was ich denn mit Infoboxen, Tabellen oder Marginalien mache, ist eine durchaus trickreiche. Und genau für sowas wären natürlich ein paar gute Beispiele hilfreich, idealerweise mit Erläuterung der getroffenen Abwägungen.

Nachtrag:
Wobei es natürlich richtig ist, dass später beim Nachschlagen während des Spiels (oder bei der Spielvorbereitung) die Querverweise wichtiger werden. Insofern ist auch das ein relevantes Teilthema.
« Letzte Änderung: 1.06.2025 | 16:57 von schneeland »
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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #64 am: 1.06.2025 | 19:23 »
Da wäre die Frage zu klären, wie den die korrekte Lesereihenfolge in einem Rollenspielbuch überhaupt aussieht bzw. ob es die eigentlich gibt?
Natürlich gibt es diese. Wir lesen von links nach rechts innerhalb von Spalten und von oben nach unten und dann in Spalten von links nach rechts und wissen auch, dass optisch abgesetzte Boxen nicht zum Fließtext gehören und da rekursiv die selben Regeln angewendet werden müssen, wobei wir die Boxen selbst wieder von links oben nach rechts unten lesen können. Und als Autor solltest du die Reihenfolge der von dir aufgeschriebenen Buchstaben auf jeden Fall kennen, schon um daraus Wörter, Sätze, Absätze, Abschnitte und schließlich Kapitel formen zu können.

Für den Screenreader stehen da aber erst mal alles nur Buchstaben und er muss Heuristiken anwenden, um daraus wieder "richtigen" Text zu machen.

Daher auch zu der Frage mit der Python-Bibliothek. Diese geht entweder so (oder so ähnlich) vor, wie ich weiter oben in einem posting zu ausführlich beschrieben hatte. Die einfachste Heuristik ist, anzunehmen, dass die PDF-Befehle zum Text malen in der Reading Order im Text stehen und dann fasst man einfach alle mit der selben Y-Koordinate zu einer Zeile zusammen. Das scheitert bei mehrspaltigem Text und auch Tabellen, funktioniert aber ansonsten recht gut.

Dass Barrierefreiheit eine gute Idee ist, ist glaube ich unbestritten und jedes bisschen darüber Nachdenken hilft sicherlich auch.

Das Problem mit der EU-Richtlinie ist aber, dass hier ein ganz bestimmter Standard vorgeschrieben ist, wie ich das verstehe, und für diesen gibt es 136 Prüfpunkte, von denen 2/3 automatisch geprüft werden können und der Rest dann manuell (bzw. von einer KI). Und wenn das geht, wird es auch gemacht und dann wiederum habe ich auch einen klaren Beweis, wenn ich jemanden wegen Nichteinhaltung abmahnen möchte.

So ein PDF/UA-2 zu erzeugen, ist leider nicht trivial und es ist erbärmlich, wie wenig das von aktueller Software unterstützt wird. Ich würde in 2025 erwarten, dass einfach so geht. Wenn ich in einem fünf Jahre alte Texte lese, dass das "(noch)" nicht geht und das Thema in den letzten fünf Jahren einfach hinten runter gefallen ist, dann schäme ich mich ein bisschen für "meine" Branche.

Als Sehbehindert gelten lt. dem zugehörigen Verband knapp 600.000 Menschen allein in Deutschland und wenn man all die, die altersbedingt ihr Sehvermögen verlieren, dazu zählt, sind wir bei 7 Mio. Und da Rollenspieler immer älter werden, reicht es irgendwann nicht mehr, einfach nur die Schrift zu vergrößern.

Ich habe da leider keine harten Zahlen, aber gefühlt haben OSR-Produkte im Schnitt eine größere Schrift als andere Rollenspiele. Und ich glaube, auch die deutschen Verlage haben verstanden, dass es keine gute Idee ist, bereits in kleiner Schrift gesetzte englische Produkte in noch kleinerer Schrift auf Deutsch herauszubringen, einfach, um die Seitenzahl nicht zu erhöhen. Aber das ist noch mal ein anderes Thema, denn beim PDF sprechen wir ja von einem festen Seitenlayout und müssten dann zu EPUB3 übergehen, wo man dem Reader den Seitenumbruch überlassen kann (und damit auch die Wahl der Schriftgröße), wenn man das möchte. Dafür gibt es übrigens auch einen Standard für die Barrierefreiheit…

Offline Radulf St. Germain

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #65 am: 1.06.2025 | 20:21 »
Ich wage mal die Behauptung, dass Papier geduldig ist. D.h. Verlage werden sich etwas mehr Mühe geben mit den PDFs, die 136 Punkte werden sie alle nicht richtig haben aber solange der Reader das einigermaßen hinkriegt, wird sich auch keiner beschweren.

Seit ich beruflich mehr mit dem Gesetz zu tun habe, frage ich mich - wer prüft das und wer klagt? Wer bekommt mit seiner Klage recht und nach welcher Zeit? Was ist der Schaden, wenn die PDFs nur 75% konform sind und welche Strafe wird da verhängt? Ist es billiger konform zu sein oder die Strafe zu zahlen?

Das soll nicht zynisch klingen. Ich finde Accessibility wichtig. Und gescheite Überschriften und ALT-Texte für Bilder sind auch kein Fehler. Ich glaube nur nicht, dass wir harte Strafen und/oder Vermeidung von eBook-Varianten sehen werden. Aber wir werden sehen.

Offline Haukrinn

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #66 am: 1.06.2025 | 21:19 »
Klagen, oder besser abmahnen, werden Anwälte wegen Wettbewerbsverzerrung.

Das jemand das soweit prüft, dass es von öffentlicher Stelle gerügt oder gar mit einem Bußgeld belegt wird, kann ich mir dagegen nicht vorstellen. M

Die größte Gefahr bei anderen derartigen Verordnungen geht ja auch nicht vom Staat, sondern von Konkurrenten und deren Anwälten aus.
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Offline Yney

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #67 am: 1.06.2025 | 21:31 »
Ich kenne die Regeln natürlich nicht im Detail, aber wie schon angemerkt und wie auch an anderen Stellen teils der Fall: Zu viel Regeln, die das zu kleinkariert beschreiben haben das Potenzial genau das zu sabotieren, was eigentlich erreicht werden soll. Und die Anmerkungen zu möglichen Abmahnungen klingen leider all zu realistisch. Wäre eine Regel der Art: „Einer der folgenden Reader kann es sauber vorlesen." geschickter gewesen? Aber ich bin da vermutlich hoffnungslos naiv.

Aber umgekehrt sehe ich einen Gewinn darin, dass mehr darüber nachgedacht und geredet wird (z.B. hier in diesem Thema). Bei mir persönlich hat es den Gedanken ins Rollen gebracht, vielleicht neben den Endversionen im (hoffentlich) hübschen Layout evtl. schlicht die Rohversion mit zu veröffentlichen. Bevor ich einen Band via Desktop Publishing in eine hübsche Form gieße entsteht immer erst mal ein langer langer Fließtext mit Absatzformaten in einem Textverarbeitungsprogramm. Da das linear angeordnet ist müsste es auch eine vielleicht geschicktere Alternative für Reader ergeben (denke ich mal ganz naiv) bzw. könnte als ePub exportiert werden, das doch auch eine lineare Struktur besitzt (oder nicht?).

Sprich: Ich denke darüber nach, ich versuche bei neuen Projekten die Textblöcke noch gezielter sauber zu sortieren. Müsste ich nicht, da ich den Regeln nicht unterliege, aber kostet mich nicht viel und hilft vielleicht doch ein wenig. Besser als Nichts …

Offline sma

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #68 am: 1.06.2025 | 23:20 »
Die größte Gefahr bei anderen derartigen Verordnungen geht ja auch nicht vom Staat, sondern von Konkurrenten und deren Anwälten aus.
Genau dies.

Und es wird wie gesagt einfach gemacht, weil ich automatisiert auf die Suche gehen kann. Ein bisschen so wie Leute abzumahnen, weil sie Google Fonts als Referenz eingebunden hatte. Das lies sich auch schön einfach in großer Zahl finden.

„Einer der folgenden Reader kann es sauber vorlesen." geschickter gewesen? Aber ich bin da vermutlich hoffnungslos naiv.
Ich befürchte, weil du keinen Standard auf einem einzelnen kommerziellen Produkt aufbauen willst. Die Intention der Leute, die das alles definiert habe, war sicherlich die beste. Aber bei sowas wollen immer viele mitreden, was zu Kompromissen der Art "dann geht es eben so oder so" führt und es nicht unbedingt einfacher macht. Und die Crux bei all solchen Standards: Sie müssen exakt beschrieben sein, damit man unabhängig von bestehenden Lösungen das aus dem Text nachbauen kann und sie beschreiben sehr komplexe Themen.

Es ist leicht hingeschrieben, dass ein PDF/UA dem PDF/A-2 Standard genügen muss, weil man auch hier nicht einfach sagen will, so wie das private Unternehmen Adobe das eben aufgeschrieben hat und es vom Acrobat Reader angezeigt wird.

Adobe's Spezifikation für das PDF-1.7 Format umfasst knapp 800 Seiten und verweist selbst wieder auf weitere Standard, etwa was Bildformate und Verschlüsselung angeht, sodass allein die Grundlage für das, wo man dann Accessibility drauf definiert, bereits mehrere tausend Seiten Text bildet :)

Da sind dann 136 Regeln, die man aus der WCAG-Specification ausgewählt hat, Pipifax dagegen. WCAG 2.2 umfasst auch nur 100 Seiten, das kann man lesen und das meiste davon ist würde ich sagen common sense.

Zufälliges Beispiel:

§ 1.4.1 Use of Color

Color is not used as the only visual means of conveying information, indicating an action, prompting a response, or distinguishing a visual element.

Zitat
Da das linear angeordnet ist müsste es auch eine vielleicht geschicktere Alternative für Reader ergeben (denke ich mal ganz naiv) bzw. könnte als ePub exportiert werden, das doch auch eine lineare Struktur besitzt (oder nicht?).
Das ist korrekt. Ein EPUB3 gibt es in zwei Geschmacksrichtungen, wobei in der Praxis nur die auftaucht, die Text frei umbrechen kann. EPUB3 nutzt intern ein subset von XHTML und überlässt es in der Regel dem Reader, dass zu stylen, auch wenn man selbst CSS vordefinieren könnte. Aber auch hier ist das Problem, dass für offizielle Barrierefreiheit bestimmte Dinge zu erfüllen sind. Es gibt _Ace by Daisy_ als Prüfprogramm für barrierefreie EPUBs und ich kann zumindest sagen, dass Apples Pages nicht nur keine barrierefreien PDFs erzeugen kann, sondern auch an barrierefreien EPUBs scheitert. Ich glaube, das lag daran, dass Dublincore-Annotation fehlten. Aber EPUB3 ist einfach genug, dass man man selbst bauen, sage ich als Entwickler. Das ist auch nur eine ZIP-Datei in der neben den XHTML-Dateien für den Inhalt noch XML-Dateien für den Aufbau (mal wieder die Lesereihenfolge) und für die Metadaten angeben muss und dann – was mich mal echt viel Zeit gekostet hat – eine Java-ähnliche Manifest-Datei beilegen muss, die aus einem von irgendeinem Blödmann in die Spezifikation hineindefinierten Grund nicht komprimiert worden sein darf … weil da wohl irgendein existierender EPUB-Reader so programmiert war, dass er nicht das ZIP-Container-Format aufbricht und dann eben das Manifest deflated wie jede andere Datei auch, sondern sie direkt im Binary sucht. Grmpf.

Also langen Rantes kurzer Sinn: Ein EPUB wäre in der Praxis eine valide barrierefreie Alternative und könnte auch um dem Standard genüge zu tun, mit weniger aufwand als bei einem PDF konform gemacht werden.

Zitat
Sprich: Müsste ich nicht, da ich den Regeln nicht unterliege, aber kostet mich nicht viel und hilft vielleicht doch ein wenig. Besser als Nichts …
Das finde ich ist eine gute Einstellung.

Offline KhornedBeef

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #69 am: 2.06.2025 | 13:34 »
Wenn eine Erzeugnis in einem reinen Text besteht, habe ich da noch Verständnis für. Aber würdet ihr einem Maler auch vorschreiben, dass er barrierefrei zu malen hat?
Was ich meine: Es gibt sehr kreative Selbstvorgaben, bei vielen Rollenspieldesignern. Nicht weil das handwirklich Tizian wäre, sondern weil der Wunsch nach Experiment da ist und ausgelebt wird. und SOLL, meiner Meinung nach. Das spielt vor dem (jetzigen..!) Gesetz keine Rolle, so lange diese Dinge in Kleinstverlagen veröffentlicht werden. Aber ich würde mir auch nicht wünschen, dass aus Rücksichtnahme Ideen nie verwirklicht würden, weil diese mit dem Anspruch auf Barrierefreiheit nicht vereinbar sind. Die sind dann schließlich für alle weg, statt nur für einen Teil der Menschen, ergo ist das nicht rational.
Kurz, beides muss im Schaffen eines Menschen nebeneinander stehen können.
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Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #70 am: 2.06.2025 | 17:11 »
Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung, sma. Das sorgt doch für eine Portion mehr Einblick meinerseits.

Zu KhornedBeef: Ich würde da zustimmen. Es darf auch nicht darauf hinaus laufen, dass die allgemeine Regel ist: „Nicht für jeden zugänglich machbar – Lösung: Für niemanden zugänglich.“ Dass man das mit „Es versuchen so gut es geht dennoch hin zu bekommen“ ist dabei ja immer noch möglich. Aber hier zeigt sich die Crux eiserner Regeln: Führt man diese nicht klar ein, so drücken sich viele darum und verschaffen sich so Vorteile. Führt man sie eindeutig ein, zerschellen daran immer manche Projekte. Ein Drahtseilakt, den ich an Stelle der Gesetzgeber auch nicht absolvieren möchte. Der ausreichend große Hut unter den alle Aspekte passen ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit.

Offline Haukrinn

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« Antwort #71 am: 2.06.2025 | 18:36 »
Ja, so sehe ich das auch - also wie ihr beide. Und der Gesetzgeber siehts ja auch so. Kreative Werke müssen nicht barrierefrei sein.

Ich denke aber, dass es für jeden Verlag ab einer gewissen Größe nur zielführend sein kann, auch barrierefreie Varianten anzubieten, um einen möglichst großen Bereich von potenziellen Kunden abzudecken.

Spätestens wenn man ein (optisch ja meist deutlich abgespecktes) SRD rausbringt, wird das eh barrierefrei sein müssen. 
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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #72 am: 3.06.2025 | 08:50 »
Hallo zusammen,

mich würde Mal interessieren ob schon jemand das Prüfprogramm installiert hat und ein PDF getestet hat.

Gruß Jochen
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Offline Skaeg

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #73 am: 3.06.2025 | 09:41 »
Ich bin ja eigentlich sehr dafür, Rollenspiele so vielen Leuten wie möglich zugänglich zu machen, aber diese Art von Gesetzgebung macht noch aus jedem guten Vorhaben ein bürokratisches Ärgernis - wahrscheinlich ohne Nutzen für die Betroffenen. Für das Geld, das man in die neuen Landesbehörden stopft, hätte man besser Förderprogramme für Barrierefreiheit auflegen sollen.

Im Falle von Regelbüchern sollte allerdings diese Ausnahme greifen:
"Im Falle von Werken, die neben Text eine große Anzahl von Bildern, Tabellen oder Grafiken enthält, kann auch die Ausnahme gemäß § 17 BFSG vorliegen. Danach müssen Barrierefreiheitsanforderungen nicht umgesetzt werden, falls deren Einhaltung zu einer unverhältnismäßigen Belastung des Verlags führen sollte."
Das ist geradezu eine Aufforderung dazu, Rollenspiele so wenig barrierefrei wie möglich zu gestalten (ordentlich mit Brettspielelementen arbeiten), damit man sich damit nicht abgeben muss.

Zitat
Für Quellen- und Abenteuerbücher dürfte dies dann aber nicht gelten, das stimmt.
Wäre dann auch irgendwie Schwachsinn, oder? Ein reines Ergänzungsprodukt zu einem nicht barrierefreien Produkt muss barrierefrei sein? Also nehmen wir mal als Beispiel ein Handbuch zu einem Malprogramm. Das muss dann so gestaltet sein, dass ein sehbehinderter Leser es sich vorlesen lassen kann, damit...?
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Offline Haukrinn

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #74 am: 3.06.2025 | 09:50 »
Quellen und Abenteuerbücher durften in diesem Fall keine eigenständigen Werke sein, aber das werden früher oder später die Gerichte entscheiden müssen. Dass es mehr Prosa ist dürfte hier aber nicht das Entscheidungskriterium sein. Dem kannst du immer das “Gesamtkunstwerk” entgegen halten.
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