Kenne ich leider nicht.
Woran lag's?
Das Abenteuer wird als offene Sandbox präsentiert. 3 Fraktionen, ein Ziel: wer schafft es, ein Avatar des Bösen zu werden. Die Handlungen der Gruppe können die Pläne behindern oder voranbringen und je nach ihren Handlungen wird ein anderer NSC am Schluss Bhaals neues Gefäß.
So weit, so interessant. Aber bereits der Einstieg geht von so vielen Faktoren aus, die bei offener Herangehensweise so überhaupt nicht klar sind. Die SCs sind laut Abenteuer neu in der Stadt. Wieso? Wird nie erklärt. Sie stolpern in ein Intrigennetz, ohne Kenntnis der Akteure zu haben. Was ist aber, wenn jemand einen alteingesessenen Baldurs Gate Einwohner spielen möchte und die Fraktionen bereits kennen müsste?
Dann bekommt die Gruppe Einladungen von allen Fraktionen und die liegen alle im selben Zeitfenster, können nicht verschoben oder wiederholt werden und gelten auch nur ein einziges Mal und man solle sich doch für eine Fraktion entscheiden, bevor man überhaupt weiß, was die überhaupt von der Gruppe wollen.
Die Schreiber gehen davon aus, dass die Gruppe sich nicht trennt, um sich trotz "Zeitmangels" mit allen Fraktionen zu treffen. Wer schafft es denn bitte, so einen Basisvorschlag nicht vorherzusehen???
Dass niemand von den Akteuren überhaupt weiß, dass am Schluss für denjenigen mit dem höchsten Bodycount eine Belohnung wartet, ist nur so Nebenschauplatz, der diverse Aktionen und Entwicklungen etwas absurd macht.
Die Aktionen, mit denen sich die Anführer der Fraktionen unwissentlich (!) Bonuspunkte bei Bhaal erarbeiten, sind für die Helden auch mit sehr SEHR unterschiedlichem Aufwand und Erfolgsaussichten zu verhindern. Mal muss man nur ein paar Goldstücke als Bestechung springen lassen und mal muss man im innersten Kreis der Regierung von BG einen so guten Stand haben, dass man Anordnungen der Herzöge rückgängig machen lassen kann.
Die Beschreibung der Aktionen gehen im Voranschreiten der Story auch immer mehr davon aus, dass die SC nicht FÜR diese Fraktion arbeiten. Und egal, für welche Fraktion man sich entschieden hat, irgendwann würde eine Zuarbeit bedeuten, glasklar Mord oder sogar Massenmord zu begehen.
Den größten und nachhaltigsten Massenmord könnte man sowieso nur mit SEHR hartem Railroading überhaupt entdecken und nur mit sehr vielen Quantenogern und Schienen tatsächlich verhindern.
Schlussendlich ist eine Fraktion von Anfang an raus, weil sie keine Chance hat, mehr Punkte zu sammeln als die anderen Beiden und von denen ist wiederum eine Fraktion so sehr im Vorteil, dass es schon schwerer Arbeit seitens der SC und gehörigem Railroading seitens der SL bedürfte, dass die andere das "Rennen" gewinnt.
Die komplette Geschichte wäre als Roman um ein großes Vielfaches besser aufgehoben gewesen. Die Autoren hatten einen recht klaren Plan, wer wie das Rennen macht und haben dann mit einem großen Eimer Ignoranz versucht, das in ein offenes Sandboxkleid zu hüllen. Das Ding ist tatsächlich weit über "Und an dieser Stelle
muss den SC ein Wurf auf XY mit einem Schwierigkeitgrad von [würfel mal ne 18+] gelingen!" hinaus. Weit, weit darüber hinaus.