Bei Netflix zahle ich für's Streamen. Bei online-gaming für Zugang zur Plattform.
Gab's aber auch früher, es ist nicht nur heute so. Ich habe einen Bücherei-Ausweis und zahle da einmal im Jahr ne Gebühr. Bei einer öffentlichen Veranstaltung (z.B. Mittelaltermarkt) zahle ich Eintritt. Beim Kino zahle ich für den Eintritt zum Film.
Es gibt so viele Dinge, wo ich zahle, aber nichts besitze danach, nicht teilweise, nicht ganz. Ich zahle quasi für den Zugang zur Erfahrung.
Ich sehe die Rückmeldung meiner Spieler eher in die Richtung. Wenn ich Kollekte mache, höre ich oft: "Ja klar, du hast eh all den anderen Aufwand, ich schieß mal ein bisschen Geld dazu, das ist mir die Spielzeit wert." Ich habe also eher den Eindruck, dass es - zumindest bei ihnen - nicht um Besitz geht, sondern um "ich zahle für coole Spielzeit / die Erfahrung". Die Argumentation drückt auch ein bisschen aus: Du investierst mehr Zeit, wir etwas Geld.
Spannend war die Rückmeldung von einem Spieler, der mir 40 € nach einem Jahr Zock (etwa 15 Sessions) gegeben hat, er würde jederzeit mehr zahlen, wenn ich am Ende des Tages noch auf Kosten sitzen bleiben würde, er könne es aber nicht genau einschätzen, wie viel ich noch brauche. Umgerechnet hat er wahrscheinlich 1€ pro Spielstunde bezahlt. Ist das viel oder wenig? Ich weiß es nicht.
Mir persönlich wäre es das wert.