Ich finde, wenn etwas Vorteile bringt, dann soll es auch Nachteile bringen. Ich will als Spieler meine Figur diesbezüglich austarieren.
Wichtig wäre für mich nur, dass es im Spiel einigermaßen flüssig zu handhaben ist.
Bei Midgard sind verschiedene Rüstklassen eingerichtet, wobei spieltechnisch erst mal zwischen Metall und Nicht-Metall unterschieden wird. Und bei den Metallrüstungen gibt es drei, beziehungsweise vier Stufen. Metallrüstungen bringen grundsätzlich Nachteile beim Zaubern und vermindern die Bewegungsweite - je schwerer, desto mehr. Dazu fallen Boni wegen hoher Geschicklichkeit und Gewandheit in Metallrüstungen weg. Und bestimmte Fertigkeiten können nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden.
Auf der anderen Seite gibt es die ziemlich teure Fertigkeit "Kampf in Vollrüstung", die den Fertigkeitseinsatz bei einem Erfolg dann erst wieder ermöglicht oder erleichtert und zwar auch beim Tragen von den leichteren Platten-, beziehungsweise Kettenrüstungen.
Für meinen Geschmack ist das reichlich kompliziert und nicht wirklich intuitiv gemacht.
Dabei wäre eine Sache einfach naheliegend: Ich würde bei Bewegungsfertigkeiten einfach den Bewegungsweitenabzug auch als Malus nehmen (4 für Kette, 8 für Platte und 12 für Vollrüstung). Und mit einem erfolgreichen Wurf auf Kampf in Vollrüstung würde ich den Malus halbieren.
Als Ausnahme würde ich nur Fertigkeiten nehmen, die rittermäßig im Kampf gebraucht werden: Reiten (mit dem richtigen Sattel), Geländelauf (aber nur beim Durchqueren von Kontrollbereichen im Kampf, nicht beim Durchqueren schwierigen Geländes - in schwerer Rüstung muss man nicht alles mit Beweglichkeit sein, man kann sich auch straflos durchrempeln) und bei Kampf zu Pferd.
Mit -12 säuft auch ein sehr guter Schwimmer sehr schnell ab und dass man jedes Mal auf -6 verkleinern kann, ist alles andere als klar und planbar. Natürlich ist es unlogisch, dass es überhaupt auch nur ein bisschen geht, aber dass man damit nicht fest planen kann, reicht doch. Und beim Klettern, Balancieren, Schleichen... gilt eben: Besser ohne schwere Rüstung machen oder dein Glück versuchen.
Für mich wäre die Regel dann austariert, wenn ich vor einer Situation oder einem Abenteuerabschnitt überlegen muss: Brauche ich möglichst viel Eisen, weil ich mit Kämpfen rechne, oder gehe ich leicht bekleidet, weil ich meine Fertigkeiten hoch haben und einsetzen muss. Oder die Gruppe entscheidet, wen sie wann in die erste Reihe stellt. Den Krieger oder den Dieb.
Wenn das Vorgehen überall gleich wäre, fände ich das taktisch reizlos.
Wobei die Grundfrage aber wohl letztlich noch tiefer liegt: Sind Kämpfe eigentlich das Salz in der Suppe oder ein lästiges Übel. Nehme ich Tor B, dann sind Rüstungen am besten eh Kleidung bloß wichtig für den Look. Und dann könnte man sie auch ganz aus der Gleichung streichen.