Ich würde eher sagen: heute ist es modern, Zustände explizit als solche zu kategorisieren und bisweilen ungeschickterweise ausschließlich getrennt aufzulisten.
Diese moderne Herangehensweise geht mir regelmäßig gegen den Strich und die eklatanteren Vertreter haben mich sogar eine Weile zur Fehlannahme gebracht, mir würden die Zustände an sich nicht passen.
Aber im Grunde arbeitet jedes "traditionelle" Regelwerk mit Zuständen; nur sind die da verregelt, wo sie "natürlich" vorkommen. Deswegen fallen sie nicht so auf und sind oft genug auch gar nicht als Zustand benannt.
Gegen solche Zustände - also jene, bei denen sich aus dem Regelwerk selbst der Bedarf erschließt - habe ich nichts. Was mich nach wie vor nervt, ist eine Vielzahl an grundsätzlich ähnlichen Zuständen, die man offensichtlich vereinheitlichen und zusammenkürzen könnte. Insbesondere fallen mir die Zustände negativ auf, die quasi nur als Durchgangszustand zwischen zwei anderen dienen, sei das nun mit eigenem Namen oder als Zustand X der Stufe Y und Z.
Es sollten auch nicht mehrere Zustände fast das Selbe tun und dabei noch parallel auftreten können. Da mache man nur einen Zustand und erstelle allerhöchstens noch einen "größeren" Zustand, der den kleineren beim zweiten Eintreten ersetzt o.Ä. (auch wenn sich das schon gefährlich nah an den obigen Durchgangszuständen bewegt

).
Also allgemein: Ich halte Zustände für unumgänglich; sie sollten aber dem Grundsatz "so wenig wie möglich, so viele wie nötig" folgen.
Generell sollten sie da gelistet sein, wo sie primär auftreten. Gerne kann man dann am Ende des Regelwerks und/oder im SL-Schirm noch einmal alle auflisten, damit man sie bei Improvisationsbedarf auch noch anderweitig verwenden kann und sich nicht auf die Schnelle einen weiteren Zustand ausdenken muss.
Und meinetwegen darf es auch noch einen oder ein paar wenige allgemein gehaltene "Trichterzustände" geben, mit denen man viele verschiedene Dinge abdecken kann. Also so was wie
Shaken bei Savage Worlds.