Autor Thema: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."  (Gelesen 3184 mal)

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Offline Irian

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #50 am: Gestern um 12:37 »
Bei einem kommerziellen Setting kommt natürlich auch dazu... "Was kann ich verkaufen?" Und da ist dann der Sprung zu neuen Sachen, neuen Spezies, neuen Klassen, etc. halt nicht so weit. Das ist gerade in der Geschichte von D&D ja kein völlig neues Problem, ich erinnere mich an ganze Regelmeter von Zusatzbänden zu AD&D mit neuen Klassen und Kram. Verkaufte sich halt.

Die Frage ist für mich immer, was man draus macht. Man kann es einfach akzeptieren und sich gezwungen fühlen, alles zuzulassen oder halt nicht. Hängt auch davon ab, wo man spielt. Online findet sich schneller für jede Richtung was als in nem kleinen Dorf. Das sind dann aber halt andere Zwänge als nur generell ein "weites" Setting.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Boba Fett

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #51 am: Gestern um 12:41 »
Bei einem kommerziellen Setting kommt natürlich auch dazu... "Was kann ich verkaufen?" ...

... und was bereitet mir wegen etwaiger political-Correctness-Shitstorms Kopfzerbrechen, so dass ich es lieber aus dem Kanon entferne...
...und welchen Bullshit habe ich mir in der neuesten Version meines Regelwerkes eingebrockt, das jetzt unbedingt in mein seit Jahrzehnten liebevoll gepflegtes Setting hinein muss, nur weil ein paar Analysten meinen, dass die Kids da draußen das bestimmt voll groovy finden...
« Letzte Änderung: Gestern um 12:43 von Boba Fett »
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Offline Sphyxis

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #52 am: Gestern um 12:42 »
Ich finde es okay, wenn ein Setting mit der Zeit und auch den Jahrzehnten wächst. Das alte Greenwood DnD war vollkommen okay, etwas zu sehr bestimmt von dem einen Mary-Sue-Oberzauberer, aber gut.

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich jetzt wieder zum Neverwinter Campaign Setting Band aus der 4e griff, weil der einfach das (für mich) spannendste Neverwinter Setting beschreibt. Also klar, Zauberpest und so streiche ich, aber die vom Vulkanausbruch verheerte Stadt, im Wiederaufbau mit ihren vielen zerstrittenen Parteien, unklaren Grenzen und brodelnden Konflikten, ist doch die Perfekte Bühne!

Die Realms waren schon immer das, was ihr mit eurer Gruppe und/oder EUREM Headcanon daraus gemacht habt!

Offline Boba Fett

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #53 am: Gestern um 12:44 »
Ich finde es okay, wenn ein Setting mit der Zeit und auch den Jahrzehnten wächst.

Genau! Gebt Mittelerde endlich die Stealth Bomber, Dronen und Nuklearwaffen!  :headbang:

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Offline Arldwulf

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #54 am: Gestern um 12:50 »
Genau! Gebt Mittelerde endlich die Stealth Bomber, Dronen und Nuklearwaffen!  :headbang:

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Das vielleicht nicht. Aber stell dir vor man hätte Mittelerde als Setting des ersten Zeitalters veröffentlicht, dann das des zweiten und nun in Edition drei als Setting des dritten Zeitalters.

Auch hier würden die Spieler mit gravierenden Änderungen an ihrer Spielwelt leben müssen.

Offline Irian

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #55 am: Gestern um 12:51 »
Genau! Gebt Mittelerde endlich die Stealth Bomber, Dronen und Nuklearwaffen!

Gerade Mittelerde ist da imho eher ein schlechtes Beispiel, weil der Ringkrieg effektiv das Ende eines ganzen Zeitalters darstellt. Wenn da alles so bliebe, wie es war, wäre das eher überraschend.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Boba Fett

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #56 am: Gestern um 13:00 »
Gerade Mittelerde ist da imho eher ein schlechtes Beispiel, weil der Ringkrieg effektiv das Ende eines ganzen Zeitalters darstellt. Wenn da alles so bliebe, wie es war, wäre das eher überraschend.
Naja, man könnte es ja auch von der Seite betrachten, dass Mittelerde im  2. Zeitalter das "wahre Mittelerde" war, also ohne Hobbitse, ohne Gandalf, ohne Saruman und so.
Und dann kam der Produktmanager von Tolkiens Frontallappen auf die Idee, dass da ja was kindgerechtes rein müsste. Dann könnte man ja so eine Kindergeschichte schreiben,
um die ganzen Kiddies anzufixen. Also kamen die Hobbits. Und der Protagonist, der Kindergröße hatte, brauchte einen netten Begleitonkel - Gandalf.
Die Tabak-Industrie schickte ihre Lobbyisten und schon waren die beiden Pfeife rauchende Influencer. In der Sequel-Trilogie wurde das mit dem Tabak-Konsum dann auf die Spitze getrieben.
Nichts war wie vorher. Das ganze Gebiet zwischen blauen und grauen Berge haben sie verwüstet, nur um dem Auenland Raum geben zu können.
Dabei haben alle so sehr auf die Hexenkönig in Angmar Kampagne gewartet. Aber nee, kiffende Halbwüchsige machen eine Klassenfahrt durch Gebirge, um Smaug zu beklauen, damit sie Kohle für ihren Shit haben...
Mittelerde war mal so schön..
Ein Glück hat dieser Obdachlose, dieser Streicher und sein kiffendes Findelkind dem dann ein Ende gemacht.

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Online nobody@home

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #57 am: Gestern um 13:01 »
Das ist das Problem eines kommerziellen Settings: zu viele Köche.
Bei einem Homebrew entscheide ich allein darüber, was für Elemente ich eventuell dazu nehmen will, und welche nicht. Bei einem kommerziellen Setting macht das ein Redakteur, bzw. eine ganze Mannschaft an zuständigen Leuten. Und da diese im Laufe der Zeit wechseln, kommen irgendwann Sachen dazu, die dem Geschmack des jeweils Verantwortlichen entsprochen haben...

Hätte Greenwood allein die Verantwortung behalten, sähen die FR vermutlich heute anders aus.

Hätte Greenwood allein die Verantwortung behalten, die Realms hätten schon Zeit ihrer Erstveröffentlichung (so denn überhaupt geschehen) anders ausgesehen als das, was am Ende in der grauen Box ankam. An dem Setting haben schon zu diesem Zeitpunkt bei TSR auch andere Leute mitgekocht.

Daß da später immer noch mehr Köche dazugekommen sind, während andere ihren Abschied genommen haben, bleibt davon natürlich unberührt. Aber da haben wir halt das klassische Dilemma -- um die Kunden zu bedienen und deren Geld abzugreifen, muß auch jemand erst mal die Arbeit machen, und da zu erwarten, daß das auch über hinreichend großzügig definierte Zeiträume bitteschön immer noch genau dieselben Nasen im selben Stil sein sollen, ist schon ein ganz klein wenig unrealistisch.

Offline unicum

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #58 am: Gestern um 13:08 »
Ich glaub bei mir waren es einfach zu viele veränderungen der Welt in zu kurzer Zeit. Gerade der bunte Zoo hat mich etwas generft, nochmal eine Spezies mehr, nochmal eine Klasse mehr.
Und es war dann doch irgendwie ein Kataklysmus zuviel den ich über die Welt habe rollen sehen.

Ich sehe es auch eher an der Verlagsarchitektur dahinter - einst war TSR alleine, dann kaufte es Wizard und dann kaufte Hasbro Wizard,... also entscheidet jezt jemand darüber was los ist der weit weg davon ist etwas mit dem Spiel anfangen zu können und sicher kein Gamer ist, sondern ein Kapitalist. Das hat schon andere Spieleverlage mir madig gemacht weil ich festgestellt habe das die inhaltliche Qualität immer mieser wird. (Blizzard etwa aus dem Computerspielesektor)

Offline Raven Nash

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #59 am: Gestern um 13:18 »
Der US-typische Gigantismus fordert eben, dass Veränderungen prinzipiell die ganze Welt erschüttern. Da reicht es nicht, wenn in einem Reich ein Umsturz passiert, nein, das muss gleich ein Kataklysmus sein.
Na ja, liegt vielleicht auch daran, dass für die Amis außerhalb der USA nichts existiert, weshalb ja auch Katastrophen im Kino nur die USA betreffen...  ~;D
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Online tartex

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #60 am: Gestern um 13:29 »
Ich sehe es auch eher an der Verlagsarchitektur dahinter - einst war TSR alleine, dann kaufte es Wizard und dann kaufte Hasbro Wizard,... also entscheidet jezt jemand darüber was los ist der weit weg davon ist etwas mit dem Spiel anfangen zu können und sicher kein Gamer ist, sondern ein Kapitalist. Das hat schon andere Spieleverlage mir madig gemacht weil ich festgestellt habe das die inhaltliche Qualität immer mieser wird. (Blizzard etwa aus dem Computerspielesektor)

Also wenn man bei TSR reinzoomt, gab es da auch viele Schichten und konkurrierende Personen und Abteilungen.

Maztica und the Horde irgendwer?
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Offline Weltengeist

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #61 am: Gestern um 13:29 »
Ich glaub bei mir waren es einfach zu viele veränderungen der Welt in zu kurzer Zeit. Gerade der bunte Zoo hat mich etwas generft, nochmal eine Spezies mehr, nochmal eine Klasse mehr.
Und es war dann doch irgendwie ein Kataklysmus zuviel den ich über die Welt habe rollen sehen.

Aber dann sind wir ja wieder bei Grubentrolls Ausgangsfrage: Warum nicht ab und zu ein neues Bauklotztürmchen bauen, das man manisch lachend in sich zusammenstürzen lassen kann?

Gerade D&D hat das ja eine Zeitlang auch so gemacht. Und aus genau der Zeit stammen ja die ganzen Settings, von denen heute alle so schwärmen (Dark Sun, Dragonlance, Al-Qadim, Planescape, Spelljammer, Ravenloft, Eberron...). Die Frage ist also eher: Warum hat man das irgendwann eingestellt und sich danach nur noch auf die FR konzentriert? Es ist ja nun wirklich nicht so, dass die oben genannten Settings nicht funktioniert hätten...

Oder um ein deutsches Beispiel zu nehmen: Warum musste Myranor unbedingt zum Güldenland werden, statt etwas Eigenständiges sein zu dürfen? Das Setting in seiner ursprünglichen Form hat so dermaßen NULL mit Aventurien (oder mit den alten Beschreibungen des Güldenlands) zu tun. Wäre es jetzt wirklich so schlimm gewesen zu sagen: "Hey, wir haben hier eine wirklich neue Welt zum Bespielen? Neue Sterne, neue Götter, neue Völker, neue alles - und ihr könnt euch überall darin austoben, ohne ständig gucken zu müssen, ob ihr gegen irgendeine Setzung aus Aventurien verstoßt!"
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Offline Sphyxis

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #62 am: Gestern um 13:41 »
Genau! Gebt Mittelerde endlich die Stealth Bomber, Dronen und Nuklearwaffen!  :headbang:

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Mittelerde ist ein schlechtes Beispiel, weil Romanwelt und die Autoren tot. Das schreibt niemand mehr fort.
Ein Rollenspielsetting ist immer noch Teil eines Spiels.

Aber ja, auch Mittelerde erlebt heute der Spielbarkeit halber noch wandel: Im Neuen The One Ring 2nd Edition ist Eriador, also der Teil der Welt in dem auch das Auenland lebt, wesentlich bevölkerter als nach Tolkiens Angaben. Die Amazon-Serie zeigte nicht nur die klassischen Weißen Helden des Tolkienuniversums, sondern verschiedene Hautfarben, nicht nicht stumpf bedeuten: Aus Bösen Landen...
Es gibt neue Wesenheiten in der Eine Ring.

Die Forgotten Realms sind aber viel dynamischer als Mittelerde. Tolkien ging immer von Großreichen aus, die sich Tausende Jahre stabil halten ohne große Veränderungen. Technologischer Fortschritt ist echt langsam...
Die Realms sind eine Welt der Magierkriege, Hoher Magie und eines steten Wandels, wo auch mal ganze Landmassen weggezaubert werden oder in andere hineinstürzen... Es gibt Dimensionstore und folglich auch Paralleldimensionen etc.
« Letzte Änderung: Gestern um 13:49 von Sphyxis »

Offline Sphyxis

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #63 am: Gestern um 13:44 »
Aber dann sind wir ja wieder bei Grubentrolls Ausgangsfrage: Warum nicht ab und zu ein neues Bauklotztürmchen bauen, das man manisch lachend in sich zusammenstürzen lassen kann?

Gerade D&D hat das ja eine Zeitlang auch so gemacht. Und aus genau der Zeit stammen ja die ganzen Settings, von denen heute alle so schwärmen (Dark Sun, Dragonlance, Al-Qadim, Planescape, Spelljammer, Ravenloft, Eberron...). Die Frage ist also eher: Warum hat man das irgendwann eingestellt und sich danach nur noch auf die FR konzentriert? Es ist ja nun wirklich nicht so, dass die oben genannten Settings nicht funktioniert hätten...

Oder um ein deutsches Beispiel zu nehmen: Warum musste Myranor unbedingt zum Güldenland werden, statt etwas Eigenständiges sein zu dürfen? Das Setting in seiner ursprünglichen Form hat so dermaßen NULL mit Aventurien (oder mit den alten Beschreibungen des Güldenlands) zu tun. Wäre es jetzt wirklich so schlimm gewesen zu sagen: "Hey, wir haben hier eine wirklich neue Welt zum Bespielen? Neue Sterne, neue Götter, neue Völker, neue alles - und ihr könnt euch überall darin austoben, ohne ständig gucken zu müssen, ob ihr gegen irgendeine Setzung aus Aventurien verstoßt!"

Ich denke, Uhrwerk hätte auch dies gerne gemacht. Aber die Lizenz lag halt bei Ulisses. Und anders, ohne Anschluss, hätten sie nciht wieder produzieren können. Wobei Ulisses immer groß darin ist zu betonen, dass es Uhrwerks Myranor ist, sie es jederzeitselbst äbändern können durch DSA-Oublikationen und EIGENTLICH insgeheim doch gar meinen Bock mehr auf Myranor und Tharun als ausformulierte Welten und Teil ihrer Spielwelt haben!! Siehe auch den Untergang von Uthuria...

Offline Streunendes Monster

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #64 am: Gestern um 13:52 »
Orks 2025 versus 2e Orcs.
Das lustige Western-Buntehaare-Family-Foto aus 2025 sind doch keine Orks mehr.

Drow 2025 versus 2e Drow.
Damals ebenholz- bis pechschwarze Haut, weiße Haare, männliche teilweise mit Schnurrbart (2e MC) und böse (!). Heute lila-graue Haut, ziemlich weichgespült und sehr weit von der alten Darstellung entfernt.

Die alten Realms boten für mich eine weitläufigere Welt im Sandbox-Stil mit weniger festgelegten Abenteuern und einem Schwerpunkt auf der Erkundung aller Ecken und Winkel der Welt.

Die neuen Realms betonen in meinem Empfinden ein stärker abenteuerorientiertes Spiel mit einem größeren Schwerpunkt auf veröffentlichten Abenteuern und organized play.

---

Da den unterschwelligen Vorwurf von Nostalgie (und zwischen den Zeilen antiquierten Ansichten) zu lesen stimmt mich missmutig.
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Online tartex

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #65 am: Gestern um 13:55 »
Gerade D&D hat das ja eine Zeitlang auch so gemacht. Und aus genau der Zeit stammen ja die ganzen Settings, von denen heute alle so schwärmen (Dark Sun, Dragonlance, Al-Qadim, Planescape, Spelljammer, Ravenloft, Eberron...). Die Frage ist also eher: Warum hat man das irgendwann eingestellt und sich danach nur noch auf die FR konzentriert? Es ist ja nun wirklich nicht so, dass die oben genannten Settings nicht funktioniert hätten...

Al-Qadim ist auf Toril, genauer gesagt sogar auf Faerun.

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Offline Inquisitor_Majoris

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #66 am: Gestern um 14:00 »
Aus meiner Sicht war es ein Fehler die Realm-Shaking Events dazu zu nutzen um die Reiche mit den neuen Editionen mitwachsen zu lassen, speziell von 3.5 auf 4. Edition und danach auf 5. Edition. Ich kann es natürlich nachvollziehen, dass man neue Zielgruppen anziehen möchte. Aber das schlägt genau in die Kerbe, was aktuell mit Marvel oder Star Wars los ist. Beide Welten/Zielgruppen in einer Brühe zusammen zu mixen, da kommt meist nur eine lauwarme Suppe dabei raus. Man hätte ja Eberron für neue Zielgruppen weiter ausbauen können, oder vielleicht eine komplett neue Welt erschaffen. Und zeitgleich Produkte entwickelt die die ursprünglichen Fans zufriedenstellt. Heutzutage mittels AI kann das ja gar nicht mal so kostspielig und zeitaufwendig sein. Einen Markt gibt es aus meiner Sicht auf jeden Fall dafür.

Online tartex

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #67 am: Gestern um 14:04 »
Für mich waren die Forgotten Realms uninteressant, sobald der Namen keinen wirklichen Sinn mehr machte. Warum hat man den beibehalten?

Hat schon sehr früh nichts mehr mit dem Setting im Titel zu tun. Purer Kommerzialismus sobald die Verbindung zur Erde gekappt wurde.

Faerun als Titel wäre ehrlicher geweisen, aber da standen wohl die Verträge mit SSI im Weg...
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Offline Arldwulf

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #68 am: Gestern um 14:44 »
Aus meiner Sicht war es ein Fehler die Realm-Shaking Events dazu zu nutzen um die Reiche mit den neuen Editionen mitwachsen zu lassen, speziell von 3.5 auf 4. Edition und danach auf 5. Edition.

Wobei man sagen muss: Die Änderungen waren ja eigentlich kein mitwachsen, sondern ein verkleinern und den Kitchen Sink Effekt verringern.

Die Zahl der Götter wurde reduziert, besonders exotische Gegenden wurden durch "klassischere" Länder ersetzt.

Der Trend ging dort eher in Richtung "ein harmonischeres Setting schaffen" und dies wurde ja auch seinerzeit durchaus so kommuniziert.

Offline Alexandro

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #69 am: Gestern um 14:52 »
Der Name hat auch damals schon so wenig Sinn gemacht, wie der Name "Das Schwarze Auge" hierzulande. Es bezog sich auf etwas, was tief im Hintergrund begraben war, und für das tatsächliche Spiel kaum Bezug hatte. Und jede Edition hatte ja ihre Probleme beim Übergang (auch die "Time of Troubles" war ein ziemlicher Clusterfuck für das Setting).

Was neue Settings angeht, sehe ich da teilweise einen zu engen Fokus, z.B. bei "Tales from the Old Margrewe" oder "Symsalaborium"... joah, ist halt ein gefährlicher Wald...warum brauche ich dafür ein komplett neues Setting? Ist ja nicht so, als gäbe es keine großen Waldgebiete in Faerun (oder auch die Eldeen Reaches auf Eberron), die wenig bis gar nicht beschrieben sind, und wo man dieses "Setting" problemlos unterbringen könnte.

Ansonsten mag ich es, wenn neue Regelelemente im Setting erklärt werden (so z.B., wo jetzt die Dragonborn herkommen), sofern das Setting dadurch nicht zu sehr verwässert wird (ein Negativbeispiel waren damals etwa 90% der Quellenbücher für Star Wars d6, welche versucht haben aus dem Setting ein "Traveller Light" zu machen, welche kaum noch etwas mit Star Wars zu tun hatte).
Ohne Dramaturgie gibt es kein Drama.

Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Prisma

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #70 am: Gestern um 15:13 »
Mal eine Frage: Wenn ihr das Setting in einem früheren Zustand mochtet und jetzt nicht mehr ... warum bleibt ihr nicht einfach bei der Iteration, die euch gefallen hat? Und verwendet die moderneren Regeln, wenn euch diese lieber sind.
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.

Offline unicum

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #71 am: Gestern um 15:29 »
Mal eine Frage: Wenn ihr das Setting in einem früheren Zustand mochtet und jetzt nicht mehr ... warum bleibt ihr nicht einfach bei der Iteration, die euch gefallen hat? Und verwendet die moderneren Regeln, wenn euch diese lieber sind.

Das ist imho nicht das Problem, also das "ich kann alten Krahm doch weiter spielen"

Das würde MEIN problem der Sache eher so versuchen zu erklären:

Es kommt nix neues mehr zu der alten Version. (ja das ist etwas paradox) Klar kann ich selbst aktiv werden, aber das ist dann eben auch nur ein "schmorren im eigenen Saft".

Es spaltet auch die Community etwas, also jednefalls fühle ich mich nicht mehr Teil der FR community was ich früher gesagt hätte. Wenn ich da nun etwas veröffentlichen will das für "den alten Krahm" ist, aber eben "FR" drüber schreibe werde ich ggf von der "neuen" Community angegiftet (ja schon erlebt, wenn auch nicht bei etwas anderem als FR) - und die alten Hasen welche ggf ähnlich denken erreiche ich kaum noch (oder selten) weil die sich alle zurück gezogen haben.

Offline Weltengeist

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #72 am: Gestern um 15:34 »
Was neue Settings angeht, sehe ich da teilweise einen zu engen Fokus, z.B. bei "Tales from the Old Margrewe" oder "Symsalaborium"... joah, ist halt ein gefährlicher Wald...warum brauche ich dafür ein komplett neues Setting?

Ich verstehe zwar deinen Punkt, aber die beiden Beispiele sind unglücklich gewählt:
  • Der "Old Margreve" ist gar kein eigenes Setting, sondern eine (vergleichsweise kleine) Region des riesigen Kobold-Press-Settings "Midgard" (deutsch: Mythgard), zu dem ich hier allein einen halben Regalmeter Zeug im Schrank stehen habe (und ich habe längst nicht alles dazu). Und Midgard wiederum ist für die Amis innovativ, für uns dagegen ein alter Hut: Es ist nämlich ziemlich deutlich an europäische und afrikanische Mythologie angelehnt.
  • Und "Symbaroum" musste ein eigenes Setting bekommen, weil es letztlich eine Kampagne ist, in der das Settinggeheimnis aufgedeckt wird. Und das ist eben keines, das nach Faerun oder Eberron passt.
Inhaltlich bin ich aber bei dir. Ein eigenes Setting braucht man nicht, weil man einen düsteren Wald braucht. Ein eigenes Setting braucht man mMn vor allem, wenn man bei den grundlegenden Setzungen etwas anders machen will (sowas wie "Magie zerstört die Welt" (Dark Sun), "No Elves!" (Talislanta) oder "Magotech ist verbreiteter als Zauberei" (Eberron)). Oder wenn das Ziel eine Kampagne ist, in der man die Welt nachhaltig verändern oder gar zerstören will. Und natürlich / leider, weil man endlich mal wieder Kohle durch neue Quellenbücher verdienen will... ;)
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Offline Irian

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #73 am: Gestern um 15:49 »
Es kommt nix neues mehr zu der alten Version. (ja das ist etwas paradox) Klar kann ich selbst aktiv werden, aber das ist dann eben auch nur ein "schmorren im eigenen Saft".

Wie viele Settings gibt es, bei denen das wirklich das große Problem ist? Also, klar, wenn man nur fertige Abenteuer spielt, ist es definitiv eines, ok. Aber sonst? Ich meine, die hier genannten Beispiele... Faerun? Shadowrun? Midgard? Da gibt es doch für diverse Editionen genug Material um lebenslang Kampagnen spielen zu können ohne sich zu wiederholen.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline unicum

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #74 am: Gestern um 16:28 »
Wie viele Settings gibt es, bei denen das wirklich das große Problem ist? Also, klar, wenn man nur fertige Abenteuer spielt, ist es definitiv eines, ok. Aber sonst? Ich meine, die hier genannten Beispiele... Faerun? Shadowrun? Midgard? Da gibt es doch für diverse Editionen genug Material um lebenslang Kampagnen spielen zu können ohne sich zu wiederholen.

Manchmal mag das Problem eben sein das man einige Dinge einfach nicht mehr bekommt, daran angeschlossen bekommt man sie vieleicht doch wenn man bereit ist Mondpreise zu zahlen. Manchmal ist das was man dann aber eben bekommt nicht das was man will (das ist bei neuen sachen ja auch noch so, insofern hat sich da nichts geändern) - also der Klappentext des Abenteuers ist ganz gut aber inhaltlich ist es eben großer Murks oder passt einfach nicht zu dem was die Gruppe gerade spielen will.

Gerade Midgard ist da ein schönes Beispiel. Hast du es nicht, bekommst du es auch (bald) nicht mehr.

Ich hab jezt nicht mehr so den überblick aber vieleicht bekommt man ja den ganzen alten Krahm von TSR noch bei drivetrugh. Das problem "es kommt zu der schiene nichts neues mehr" bleibt aber.