Geiler Thread. Lasst uns unser Hobby feiern, ich finde das richtig gut, danke für diese Idee, @Zed.
Ich baller mal minimal strukturiert rein...
In meiner Schulzeit hatte ich durch meine Rollenspielrunde meine Runde an Nerds und uncoolen Personen, bei denen ich sein konnte, wie ich will und das machen konnte, was mir Spaß machte, ohne mich anzupassen. Für mich absolut zentrales identitätsbildendes Moment und aus der Retrospektive auch für andere aus der Gruppe ähnlich bedeutsam. Da war man halt, wie man ist, hauptsach man zockt.
Eine Freundin, die transgender ist, meinte, sie hatte sich damals am Wohlsten in diesem Nerdkreis gefühlt, weil es egal war, wie und wer und wieso sie ist, Hauptsache sie will DSA zocken.
Diese Gamer-Truppe trifft sich auch heute noch einmal im Jahr auf ein Bier und mit einem davon habe ich seit 26 Jahren eine ganz ganz enge und tiefe Freundschaft mit manchmal keinen, manchmal mehreren Telefonaten jede Woche.
Hatte später wegen Gamer Shame aufgehört und es ein paar Jahre später sehr bereut, weil mir wirklich etwas "von mir" gefehlt hat.
Rollenspiel hat für mich und meine Gruppen Erinnerungen geschaffen, die über die normalen Gruppenerlebnisse rausgehen, weil man diese gemeinsame Geschichte erzählt ("Die Szene zwischen Doji Izuhara und Kakita Toshimoko war sooo geil!"). Es hat mir geholfen, Freunde besser kennenzulernen, es hat mir geholfen, Menschen vollkommen anders kennenzulernen und zu mehr zu schätzen (Damals: "Was der spielt mit? Na ich bin gespannt..." Heute: "Kann der bitte in jeder Runde dabei sein???").
Ich habe durch Rollenspiel rudimentär Bildbearbeitung und Layout gelernt. Ich meine, dass ich zumindest ein bisschen schreiben gelernt habe dadurch.
Ich habe durch Rollenspiel (und andere Hobbys) vollkommen vergessen, was "Langeweile" eigentlich ist. Schon als Jugendlicher. Ich kenne seit Jahrzehnten keine Langeweile mehr, sondern finde Ideen, die mich beschäftigen und kreativ sein lassen.
Ich habe viele Termine, auf die ich hinfiebere voller Vorfreude.
Ich habe durch Kartenbasteln meine geographischen Grundkenntnisse aus der Schule auffrischen dürfen.
Während Corona: It kept me sane.
Während kleine Kinder: It keeps me sane und es ist wunderbar vereinbar mit dem Familienalltag (abends, nur ein paar Stunden online)