Autor Thema: Haben Eure SCs einen Arc, und verändert sich ihr Benehmen über die Jahre?  (Gelesen 1470 mal)

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Offline Zed

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Die Frage hat mir ein Freund gestellt, der sich mit Rollenspiel bislang nie beschäftigt hatte.

Es geht hier um Charakterarks wie die Gruppe von Critical Role sie auszuspielen versucht, und er meint die Frage auf zwei Ebenen: 1) Entwickeln sich die Geschichten der SCs entscheidend weiter, und 2) spielen die Spielenden ihre Figuren daraufhin auch anders?

Beispiele: Der ewig horny Barde übernimmt Verantwortung für seine Tochter und wird etwas gesetzter. Der Warlock entsagt seinem finsteren Patreon und wird "strahlenderen" Paladin. Der Bruder muss äußerste Konsequenzen auf sich nehmen, damit seine Schwester wiederbelebt wird, und wird düster(er).

Ich konnte die Frage nicht für mich beantworten, weil ich nur spielleite. Für meine Gruppe würde ich sagen: Dort gibt es zwar größere Handlungsbögen für die Charaktere, aber einen Einfluss auf das Benehmen / die Spielweise der SCs kann ich nicht wirklich erkennen. Die Figuren werden im Großen und Ganzen noch wie vor 30 Jahren gespielt.

Wie ist das bei Euch?

Edit: Ark zu Arc.

Offline Maarzan

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Kommt drauf an was in den Abenteuern passiert und wie das zur bisherigen Persönlichkeit und deren Weltsicht passt.
Veränderungen passieren, wenn es da zu Spannungen zwischen kommt.
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Offline Feuersänger

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So ad hoc fällt mir da jetzt eigentlich nichts zu ein. Meine Charaktere fangen normalerweise bei einem bestimmten Punkt an und "wachsen" dann nur noch. Ein starkes Umschwenken, hm, sehr selten, wenn überhaupt.

Das mag natürlich zum einen mit den von mir präferierten Systemen zu tun haben, die sowas nicht ohne Weiteres unterstützen. Aber darüber hinaus sehe ich da eher folgenden Grund: wir spielen für gewöhnlich nicht ins Blaue hinein, sondern einigen uns vor Spielbeginn auf einen Kampagnenfokus. Und da ich ein kooperativer Spieler bin, baue ich einen Charakter der zur geplanten Kampagne passt. Eine starke nachträgliche Veränderung des Wesens passt da nicht dazu. So einen asozialen Bullshit à la "Mein Charakter will überhaupt nicht hier sein, da musst du ihn schon zwingen" tu ich keinem SL an; auch nicht wenn es so gedacht wäre, dass der SC sich irgendwann ändert.

(Allerdings: wenn ich die Prämisse der Kampagne, der ich meinen SC unterordnen müsste, absolut beknackt, widersinnig oder mit meinen rollenspielerischen Vorlieben unvereinbar finde, ziehe ich lieber schnell Konsequenzen und steige aus. Das ist in meiner Karriere iirc zwei Mal passiert.)

Ansonsten, weniger dramatische und spielbestimmende Wesenszüge kristallisieren sich halt mit der Zeit so raus. Als Beispiel fällt mir gerade ein Kleriker ("Radiant Servant of Lathander") ein, den ich irgendwann wesentlich waghalsiger zu spielen begann als ursprünglich beabsichtigt - das war aber in erster Linie eine Reaktion auf die hypervorsichtige Spielweise eines Mitspielers, meistgesagter Satz "Ouh das ist gefährlich", mit dem er jegliches Vorgehen auszubremsen pflegte. Irgendwann hat mein Kleriker da sein Schwert gezogen und ist mit dem Ausruf "Papperlapapp, alles Eseleien!" in den dunklen Tunnel losgestapft. Und nein, ich weiß was ihr denkt, aber dieser Kleriker erfreut sich bis heute bester Gesundheit.  >;D
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline gilborn

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Mittlerweile: Ja und Ja.

War aber mal anders, da sind meine Charaktere so aus den Abenteuern rausgekommen, wie sie reingegangen sind.

Offline Quaint

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Nicht alle und immer, aber sowohl Character Arks als auch Verhaltensänderungen kommen vor. Dass Charaktere "über Jahre" gespielt werden aber eher weniger, normal ist bei mir spätestens nach nem Jahr Ende mit der Kampagne.
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Offline Skaeg

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Nein und manchmal, in dieser Reihenfolge.

Eine character arc ist per Definition eine bereits festgelegte psychologische Entwicklung des Charakters innerhalb einer Geschichte. IMHO witzlos im Rollenspiel.
Dynamisch im literarischen Sinne sind die Charaktere manchmal mehr, manchmal weniger. Die letzte abgeschlossene längere Kampagne hatte der (bereits als erfahrener Veteran erschaffene) Charakter hoffnungsvoll mit dem Versuch begonnen, seine brutale Vergangenheit hinter sich zu lassen und sesshaft zu werden und beendete sie resigniert und verbittert, nachdem er sich durch den fehlgeschlagenen Versuch, anderen Menschen zu helfen, letzten Endes wieder selbst aus der Gesellschaft ausgeschlossen hat.

Eine Entwicklung, welche die meisten meiner Charaktere durchlaufen, ist der Aufbau von Beziehungen, insbesondere natürlich zu den anderen Gruppenmitgliedern. Es wäre auch irgendwie seltsam, wenn man entweder a.) diese Typen, mit denen man jahrelang durch dick und dünn geht, weiterhin nur als austauschbare menschliche Ressourcen betrachtet oder sie als anderes Extrem b.) schon nach dem ersten Treffen in der Taverne als seine besten Kumpels ansieht. 

Ausnahmen sind natürlich so Situationen, in denen man sich schon vor Kampagnenbeginn kennt. Und was auch vorkommt: Dass der Charakter mit Leuten zusammenarbeitet, deren Schattenseiten er erst im Laufe der Zeit so richtig erkennt, und mit denen sich die Beziehung demzufolge allmählich verschlechtert.

Von dieser Entwicklung abgesehen, sind meine Charaktere oft aber auch relativ statisch, gerade bei typischen losen Kampagnen aus aneinandergereihten Abenteuern. Der typische Söldnercharakter, der eben eine Motivation hat, mit dem das Abenteuer ihn abholt, ist da das Beispiel.
« Letzte Änderung: 24.08.2025 | 09:18 von Skaeg »
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Online Ainor

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Meine Gruppe hatte am Anfang im allgemeinen auf eher "robuste" Methoden gesetzt, im Sinne von "erlaubt ist was funktioniert". Aber etliche Aktionen hatten mit der Zeit weniger angenehme Nachwirkungen und entsprechend sind sie vorsichtiger geworden.

Und irgendwann haben sie ein Gutes Artefakt gefunden das der Schurke eigentlich nur mit Tricks benutzen konnten, aber dann langsam aber sicher zum Guten hin beeinflusst wurde.


Eine character arc ist per Definition eine bereits festgelegte psychologische Entwicklung des Charakters innerhalb einer Geschichte. IMHO witzlos im Rollenspiel.

"A character arc is the transformation or inner journey of a character over the course of a story."
"Bereits festgelegt" macht nicht wirklich Sinn. Worauf sollte sich das im allgemeinen beziehen?
Festgelegt zu welchem Zeitpunkt?
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline Alexandro

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Ich fordere die Merkmale der Charaktere heraus: wenn einer ein harter, distanzierter Klotz ist, dann schaffe ich Situationen, wo er die Gelegenheit hat Verletzlichkeit zu zeigen (z.B. indem er sich um ein von einem Massaker traumatisiertes Kind kümmern muss).
Manchmal entsteht dadurch in der Nachbetrachtung ein Arc, aber ich erzwinge nichts - es liegt allein in der Entscheidungshoheit der Spielenden, wie sie damit umgehen wollen.
Ohne Dramaturgie gibt es kein Drama.

Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Skaeg

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Festgelegt zu welchem Zeitpunkt?
Spätestens nachdem die Geschichte zuende geschrieben wurde. Im Regelfall aber schon vorher. Der Ausdruck bezieht sich schließlich auf eine bestimmte Struktur von Narrativen, was im Rollenspiel wenig Sinn hat.
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Offline Luxferre

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Wir sind Kampagnenspieler.
Natürlich verändern sich die Charaktere, wachsen an ihren Taten, das Erlebte prägt sie und erreichte Ziele führen unweigerlich zu neuen Ufern.
Wir legen Wert darauf, dass auch SCs eine plausible Entwicklung durchmachen.
Jemand findet seinen Mut in den Orkstollen, Andere wiederum erkennen ihren Weg im Göttlichen und der Nächste merkt, dass sein Rachfeldzug zu mehr Leid und Trauer führen würde.
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Online 6

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Manchmal und auf jeden Fall.
Also ich habe Charaktere, die ich im Laufe der Kampagne zu einem bestimmten Storyhöhepunkt hinsteuere, um dann zu sehen wie dieser Höhepunkt sich dann ausspielt. Führt gerne mal dann zum Tod des Charakters.
Und alle meine Charaktere verändern ihr Benehmen über die Jahre. Er erlebt ja jede Menge während des Spiels und natürlich verändert das den Charakter.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Yney

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Für mich und die meisten meiner Spieler ist das Zusehen bei der Entwicklung einer Figur ein Hauptbestandteil des Spiels. Also: Ja, die Charaktere entwickeln sich teils sehr stark, immer in Abhängigkeit von ihren Erlebnissen. Einen „Arc“ würde ich das zwar nicht nennen, da ich das Wort eher mit einem geplanten Ablauf verbinde, aber ich denke das ist schlicht dem Unterschied zwischen einer erzählten (konstruierten?) Geschichte und dem erspielten Handeln in einem Rollenspiel geschuldet, tut also wenig zur Sache.

Offline Runenstahl

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Wäre zwar cool, aber tatsächlich bei mir eher nein. Keine Ahnung woran es liegt aber meist bleiben meine Charaktere sich treu.

Mein ewiger Optimist blieb trotz einiger Rückschläge seiner Einstellung treu was ihm letztlich sogar das Leben gekostet hat. Mein kaltherziger Killer blieb absolut kaltherzig und mein weiser Krieger blieb ebenfalls unverändert. Einzig mein stummer Magier hat sich ein wenig verändert weil er am Ende seinen Weg aufgegeben hat um einen Posten als Wächter über die Magier zu übernehmen.

Wir haben eine tolle Gruppe die auch viel Rollenspiel betreibt. Insofern liegt es zum größten Teil sicherlich an mir selbst das meine Charaktere nicht wirklich wachsen. Ein bißchen mag es auch daran liegen das wir wenn ich nicht SL bislang eher Fertigabenteuer gespielt haben in denen Charaktere von seiten der Welt kaum "angespielt" werden.

Vielleicht wäre es aber auch eine gute Idee einen Charakter gleich von Anfang an mit Ausblick auf zukünftige Entwicklungen zu bauen. Also zu sagen "mein Charakter fängt naiv / paranoid an und lernt dann später das es auch anders geht." Muss ich mal probieren denn die Idee das ein Charakter sich im Laufe der Zeit verändert (und nicht nur einfach mächtiger wird) ist ja durchaus cool. Bislang sind meine Konzepte halt eher "fertig" und da paßt es eher weniger wenn der Charakter sich ändert.
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Offline Skaeg

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Wäre zwar cool, aber tatsächlich bei mir eher nein. Keine Ahnung woran es liegt aber meist bleiben meine Charaktere sich treu.
Es gibt keinen Grund, deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben. Dass dynamische Figuren mit komplexen Figuren und statische mit flachen Figuren deckungsgleich gedacht werden, ist wie erwähnt eine (inkorrekte) Annahme, die aus einer sehr spezifischen Struktur von Erzählungen mitgeschleppt wird.
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Offline Edgar Allan Poe

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Ich spiele zu selten (bin also eigentlich Forever-DM mit wenigen Ausflügen ins Spielerdasein), um das wirklich 100% zu beantworten. Ich glaube aber: Nein. Eine wirkliche Entwicklung findet nicht statt. Klar, kann (!) es dazu kommen, dass bestimmte Situationen die Sicht seiner Dinge ändert. Aber das ist selten. Ich hatte das mal bei einem Cthulhu-Charakter. Der ist als schwerer Alkoholiker gestartet und nachdem er den Mythos kennengelernt und überlebt hat, hat das bei ihm dafür gesorgt, dass er wieder "leben" wollte und ist dadurch trocken geworden. Hab ihn dann sogar noch einige Abenteuer lang gespielt, ehe er dann irgendwann doch dem Mythos noch zum Opfer fiel.

Aber ich glaube, das war wirklich die einzige WIRKLICHE Charakterentwicklung, die ein SC von mir mal durchgemacht hat.
Den Akkusativ zu nutzen ist sexy.

Offline Boba Fett

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Als ewiger SpL kann ich nur für meine Spieler antworten:
Veränderungen im Wesen der Charakter bei 50% der Spieler - Trend steigend...
Ich hab 2 Spieler, die spielen ziemlich zweidimensional und deren Charaktere sind recht statisch.
Und eine Spielerin und einen Spieler, die die Persönlichkeiten ihrer Charaktere entsprechend des Erlebten anpassen.

Meistens werden Einstellungen zu Personen und Gruppen erst hinterfragt, dann verändert ("was muss denn noch passieren, damit deine Einstellung zur Inquisition hinterfragst")...
Inzwischen verändern sich aber auch die Charakterzüge. Aktuell zum Beispiel von "hartgesotten" auf "mitfühlend". Aber das entwickelt sich langsam und ich hab auch manchmal das Gefühl, dass dies auch fast etwas widerwillig geschieht, weil die mitspielende Person ihr Anfangskonzept eigentlich beibehalten möchte.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Infernal Teddy

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Sorry, translator brain. Ich dachte beim thread Titel erstmal das es darum ging ob die Charaktere eine eigene Arche hätten (Ark), und war dann etwas enttäuscht als es dann "nur" um die Storyentwicklung der Charaktere ging (Arc)  ;D

Sorry, sorry, bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen....
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Offline Blechpirat

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Deutlich ja. Hängt natürlich vom System ab, aber wir spielen viel Fate, wo das in gewisser weise eingebaut ist. Mein Hauptcharakter, ein Stadtmagier, hat sich von einem hedonistischen Partygänger zum extrem beschützenden alleinerziehenden Vater entwickelt. Jetzt sind die Töchter aus dem Haus und sein Problem ist Einsamkeit und Zweifel an seinen "Freunden" - die sich auch gewandelt haben, und einige von Ihnen sind ziemlich kompromisslos geworden.

Das hat sich aber nicht nur im Rollenspiel dargestellt, sondern über die Aspekte auch in der Spielmechanik. Und ich hatte SLs (wir leiten alle im Wechsel), die mir passende Plots gegeben haben, wo es dann auch mal um meine Kinder ging - eine Spielerin hat sogar eine Weile meine Tochter gespielt.

Generell spielen wir aber ziemlich soapig. Um es mal auf die Spitze zu treiben: Wenn bei uns zwei Charaktere sich gerade aneinander reiben, dann wähle ich als SL das Monster der Woche danach aus, dass es zu diesem Konflikt passt.

Ich habe viel mehr Spaß an einer solchen horizontalen Charakterentwicklung als an der D&Dartigen vertikalen Entwicklung (wie vorher, nur besser und mehr).

Online nobody@home

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Um einen anständigen langfristigen Charakterentwicklungsbogen zu beschreiben, müßte ich ein und denselben Charakter erst mal länger spielen, als es sich oft ergibt. Und dann wäre der immer noch nicht oder höchstens in ein paar ganz groben Umrissen im Voraus geplant, weil die Spielereignisse mir da natürlich genausogut jederzeit einen Strich durch die Rechnung machen könnten wie schon als SL durch einen angedachten "Plot". ;)

Ich würde aber auch sagen, daß es gar nicht unbedingt zwingend darauf ankommt. Das sieht man ja auch in anderen Medien: manche Figuren machen in der Tat im Lauf ihrer "Karriere" eine denkwürdige Entwicklung durch, aber gleichzeitig können innerhalb ein und derselben Geschichte(n) andere praktisch konstant bleiben, ohne allein deswegen schon irgendwie schlechter dazustehen oder weniger populär zu sein. Das sind einfach nur individuell unterschiedliche Pfade.

Offline Zed

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Sorry, translator brain. Ich dachte beim thread Titel erstmal das es darum ging ob die Charaktere eine eigene Arche hätten (Ark), und war dann etwas enttäuscht als es dann "nur" um die Storyentwicklung der Charaktere ging (Arc)  ;D

Sorry, sorry, bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen....

Dann lasst uns an anderer Stelle mal über die Charakter-Arche sprechen, die ist auch n wichtiges Thema! 😅

Danke für den Hinweis, Infernal Teddy.

Online HAL 40000

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Früher hatten die Charaktere so was nicht (wir hatten ja nichts früher...)

Heute mache ich so was ganz gerne, zumindest wenn es in die Runde passt.

Online Ainor

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Spätestens nachdem die Geschichte zuende geschrieben wurde.

Im Rollenspiel ist die Geschichte zuende geschrieben wenn die Kampagne vorbei ist.
Das ist eigentlich kein Unterschied zum schreiben eines Buches.

Im Regelfall aber schon vorher. Der Ausdruck bezieht sich schließlich auf eine bestimmte Struktur von Narrativen, was im Rollenspiel wenig Sinn hat.

Wieso? Die Beispiele im OP stammen doch aus dem Rollenspiel.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline felixs

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Da die meisten Rollenspieler mehr oder weniger sich selbst spielen, gibt es natürlich in dem Maße Veränderungen an den Figuren, wie es diese auch bei den Spielern gibt.

Geplante, konsequent bedachte Veränderungen an Figuren aufgrund von Ereignissen habe ich noch selten gesehen. Am ehesten bei Cthulhu, wenn die sich verschlechternde geistige Gesundheit ausgespielt wird.
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Online 1of3

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Ja, schon. Aber Jahre? Sessions.

Offline unicum

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Ehrlich gesagt sehe ich solche "Arcs" im realen Leben zu selten als das ich sie im Rollenspiel bei jeder Figur irgendwie haben muss.
Also ja, kann man machen, muss man aber nicht.