Autor Thema: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?  (Gelesen 606 mal)

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Offline Luxferre

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Wie schaut es aus, leitet Ihr ein eigenes System?
Und wie läuft es so?
Was ist gut, schlecht?

Gefühlt laufen hier eine Menge System- und Welten-Bastler im Forum herum und ich frage mich, wie viel eigenes Material eigentlich wirklich aktiv bespielt wird.

Das fängt an bei verhausregelten Systemen und geht bis zum totalen Eigenbau.

Dazu die Fragen: was treibt Euch an das zu tun? Welchen Mehrwert hat es für Euch und Eure Gruppe(n)? Welchen Anstoß gab es?


Erzählt mal und gebt Einblicke in Eure Welt der System-Bastler  :d
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Offline Quaint

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Re: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?
« Antwort #1 am: 9.09.2025 | 15:50 »
Ich hab schon oft eigene Systeme geleitet, und selbst wenn ich mal was offizielles leite, bastel ich daran gern herum. Ich sach da gern selbst gekocht schmeckt doch am Besten. Ich kann so halt eigene Bedürfnisse passgenau bedienen und zudem, da mit der Mechanik bereits vertraut, bei auftretenden Probleme leicht Hotfixes usw. ausarbeiten.

Es ist aber auch nicht so, dass ich irgendwie ein eigenes System habe, was dann für alles passt, sondern auch da probiere ich schonmal was neues und verschiedene eigene Systeme haben verschiedene Stärken und Schwächen.
Grundsätzlich ist bei mir aber auch Motivation und Einsatz besser, wenn ich mit was eigenem dran bin, als wenn ich z.B. zum xten mal DnD 5 leite.

Leider bin ich eher schlecht darin, dass ganze für Fremde aufzupolieren. Mittlerweile hab ich das auch weitgehend aufgegeben.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
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Offline Runenstahl

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Re: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?
« Antwort #2 am: 9.09.2025 | 17:35 »
Derzeit leite ich kein eigenes System, habe das aber in der Vergangenheit durchaus gemacht.
Das ist mal mehr und mal weniger gut gelaufen.

Wir haben einige Jahre lang eine L5R Kampagne gespielt für die ich PbtA-Regeln erstellt habe (na gut, das ist dann nicht komplett etwas eigenes, aber die ganzen Playbooks sind halt von mir). Das lief sehr gut.

Wir haben vor kurzem einen Testkampf für Mechhäuser gespielt und der hat durchaus Mängel offenbar (das war allerdings auch Ziel der Übung... bevor ich mit einem ganz neuen System eine Kampagne mache gibt es ein paar Testspiele).

Ansonsten Homebrewe ich in der Regel was zu meinen D&D Kampagne dazu, meist Regeln für die Verwaltung von Provinzen / Königreichen, Crafting Regeln (die offiziellen Regeln zum Crafting haben mMn diesen Namen nicht verdient) sowie neue Regeln zum Rasten und wie die Erholung vom jeweiligen Lebensstil beeinfluß wird. Da mache ich das vor allem um Lücken zu schließen die das Regelwerk mMn hat.

Und ich habe Spaß daran :)
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Offline Yney

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Re: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?
« Antwort #3 am: 9.09.2025 | 17:52 »
Ich tue mich ziemlich schwer damit, Fremdes zu übernehmen (beruflich und auch in diesem Hobby) und ich bastle für mein Leben gerne an eigenen Ideen herum. Feenlicht ist sehr lange Zeit im Zusammenspiel mit engen Freunden als Spielerinnen und Spieler immer weiter gewachsen und wurde dementsprechend „schon immer“ von mir bespielt. Es begründet sich also aus dem gemeinsamen Spielen eher als zuerst für sich entstanden zu sein, um dann mit passenden Leuten bespielt zu werden. Nach wie vor gilt: Am meisten Substanz hat es immer dort entwickelt, wo es Spielerinnen und Spieler „berührt“ haben.

Inzwischen ist mir das Spielen nicht mehr all zu oft vergönnt. So ist das detaillierte Ausarbeiten von all dem, was bisher nur auf knappen Blattsammlungen herumschwirrt zu einer Art Ersatzbefriedigung geworden.

Zu den konkreten Fragen folgt daraus:

Und wie läuft es so?
Leider viel weniger als mir lieb wäre.

Was ist gut, schlecht?
Gut: Das wir uns miteinander in einer ganz eigenen Welt austoben konnten, hoffe ich. Mehr Gut möchte ich mir nicht anmaßen. Die Gruppen hielten sehr sehr lange, also hoffe ich mal, dass meine Einschätzung von „Gut“ nicht nur subjektiv ist.
Schlecht: Das ist verflixt viel Arbeit … aber dazu noch weiter unten. Und mit Sicherheit hat eine Welt, die nur aus einem einzigen Kopf herauspurzelt sicher ihre Eigenheiten, die manchem auf den Wecker gehen könnten. Das müsste aber auch jemand von außen beurteilen, der nicht ich ist ;)

Was treibt Euch an das zu tun?
Ganz einfach: Ich kann nicht anders. Wenn ich mich dazu verdonnern würde, nicht mehr daran zu werkeln, dann fürchte ich einen irgendwann drohenden Zusammenbruch, weil es zu kreativem Überdruck kommt (Anmerkung: Die Menge an Druck sagt ja nichts über die Qualität aus. Man setzte hier Schaffenslust nicht mit automatischer Brillianz gleich). Das relativiert auch die verflixt viele Arbeit: Den ich mache das mit viel Freude daran.

Welchen Anstoß gab es?
Siehe Regelbuch S.8-9 ;)
1979 kam mein BRuder mit Erzählungen von „Ein Spiel wie Herr der Ringe“ aus Amerika zurück und wenig später war ich seine einzige Spielerin bei ersten Versuchen in D&D. Nicht all zu viel später habe ich angefangen Monsterlisten, Höhlenpläne und Charakterklassen zu bauen (alle drei Begriffe klingen nach viel viel mehr, als dieses rudimentäre Herumgestöpsel war, aber ich hatte Spaß mit Freunden). Und es wuchs … und wuchs …

Mehr Details siehe direkt unterhalb dieses Beitrags.

Offline Zed

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Re: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?
« Antwort #4 am: 9.09.2025 | 17:59 »
Bei dem einen oder anderen selbstgebastelten System - ob hier im Forum vorgestellt oder als Kickstarterprojektvorstellung ins Tanelorn gespült - vermute ich, dass manches nicht testgespielt ist. Nicht testzuspielen ist jedoch wie ein Auto zu entwickeln  und zu verkaufen, das noch nie gefahren wurde. Das grenzt für mich an Betrug.

Man kann ja lange basteln, bis man testspielreif und willig ist. So war es bei mir bis zum letzten Jahr, dann war Beyond Time eigentlich reif zum Testspielen. Das Testspiel ist zum Nachjustieren notwendig!

Seitdem trete ich beim Testspielen jedoch auf der Stelle: Entweder denke ich, ich muss das Halbfertige fertiger und präsentabler kriegen, damit es weniger eine Zumutung für Testspielende ist. Zum anderen fällt mir noch dieses und jenes ein, das ich in Beyond Time „erst noch“ ein- oder ausbauen möchte.

Vor 6 Wochen hatte es endlich auch offline geklappt, das hatte ich hier beschrieben. Es müssen aber noch vielfache Wiederholungen folgen.

Ich habe außerdem ein ganz tolles Angebot zum Online-Testspielen aus dem Forum, danke lieber C.! Das muss ich demnächst mal hochfahren.

Wer noch Interesse hätte, schreibe mich gerne an. Zum Überblick zu Beyond Time leitet Dich meine Signatur.

Offline Arkam

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Re: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?
« Antwort #5 am: 9.09.2025 | 19:13 »
Hallo zusammen,

In den späten 80er und frühen 90ern haben wir mit "Sprung in eine neue4 Welt", https://www.drosi.de/cyberpunk/ ein System das mein Bruder, Layout und ich für den Text geschrieben haben tatsächlich recht intensiv gespielt. Ein Mal hat sogar ein Miotglied aus der Runde geleitet. Das lief eigentlich recht gut. Probleme ergaben sich vor allem weil für Ausrüstung häufig keine Standards definiert waren. So konnte etwa das Erstellen eines PCs, komplett mit Wahl des Prozessors, Hauptspeicher und Betriebssystem schon etwasy dauern. Auch einfache Software konnte man erstellen und sogar die Programmiersprache spielte eine Rolle.
Meine Modifikation von Warhammer 1. Edition auf den Warhammer 40.000 Hintergrund wurder auch bespielt. Die Runde verlief sichj dann allerdings nach internen Ausdeinandersetzungen.
Mein Doom RGP wurde zwar ausprobiert kam aber garnicht gut an. nDa trafen eben die Fans die die Werte aus dem Computerspiel kannten und die Spielwerte, die ich mir frei ausgedacht hatte aufeinander. Dazu waren einige Regelansätze auch nicht so recht überlegt.
Meine verschieden Regelfassungen für den Hintergrund des Paranoia Rollenspiels wurden allesamt nicht gespielt.

Eine Mischung aus anderen Beschäftigungen, Arbeit & Familie etwa und deshalb deutlich reduzierter Zeit für das Schaffen eigenen Materials und auch das eigentliche Spielen hat bei uns die eigenen Systeme dann verdrängt.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC

Offline Maarzan

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Re: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?
« Antwort #6 am: 9.09.2025 | 19:26 »
Mit einem Sammelsurium verschiedenster Versatzstücke, welche an DSA angeheftet worden waren, hatten wir von der Schul- bis in die Studienzeit 31 Sitzungen zusammen bekommen.
Als dann wegen zu viel Reallife die Runde  "bis auf weiteres" ausgesetzt worden war, ist das System auseinander gebaut worden um es mal komplett von vorne aufzubauen.
Das dauert leider bis heute an und die Einzelteile liegen noch in der Werkstatt der guten Vorsätze verstreut.

Das sich erst später herauskristallisierende Startsetting wird gerade mit einem umgemodelten Rolemaster angespielt.

Edit:
Was treibt Euch an das zu tun?
Unzufriedenheit mit den bestehenden Systemen
Zuerst: Andere Systeme als DSA hatten mehr cooles Zeug, aber die Grundsysteme kamen nicht so  hin, also wurde "importiert".
Später: Vermehrte Eindrücke aus verschiedenen Bereichen und folgend Änderungswünsche, aber kein System konnte alles gleichzeitig bieten.


Welchen Mehrwert hat es für Euch und Eure Gruppe(n)? 
Für mich - Bastel-/modelliertrieb und Perfektionismusdrang befriedigen.
Für die Gruppe - aktuell keine Gruppe, aber für die potentiell Interessenten müsste ich die Charaktererstellung massiv programmtechnisch unterstützen.
« Letzte Änderung: Gestern um 10:13 von Maarzan »
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Skaeg

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Re: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?
« Antwort #7 am: 9.09.2025 | 19:46 »
Wie schaut es aus, leitet Ihr ein eigenes System?
Da du verhausregelte (in diesem Falle sehr stark) Systeme darunter fasst: Ja. Mehrmals.
In der Vergangenheit auch vollkommen eigene Systeme.

Zitat
Und wie läuft es so?
Ganz gut soweit.

Zitat
Was ist gut, schlecht?
a.) Es funktioniert so, wie ich möchte, b.) Es macht viel Arbeit, und oft habe ich das Gefühl, dass es den Spielern mehr oder minder egal ist, was genau jetzt das System ist.

Zitat
Dazu die Fragen: was treibt Euch an das zu tun?
Macken im offiziellen System.

Zitat
Welchen Mehrwert hat es für Euch und Eure Gruppe(n)? Welchen Anstoß gab es?
a.) Kenne das System in- und auswendig. b.) Bastele gerne.
The Lord does not stand with those who are b*tch-like!

Offline Metamorphose

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Re: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?
« Antwort #8 am: Gestern um 11:31 »
Ich bastle ja seit Jahren an meinem eigenen System "Keys RPG" herum und "ZweiKopfDämon" habe ich bereits fertiggestellt. Ich beantworte mal die Fragen, fände es aber super, wenn sich hier mehr Systembastler finden könnten. Vielleicht auch eher im Forum Eigenentwicklungen ;) Aber anyways, hier die Antworten:

Zitat
Welchen Anstoß gab es?
Es gab für die Entwicklung eines eigenen Systems nicht einen sondern mehrere Anstösse. Ich habe on/off an den Projekten geschrieben, halt mit Pausen. Die Anstösse oder Problematiken gaben mir aber immer wieder neue Energie, dass ich wieder intensiver am Projekt dran war. Ich habe die Anstösse mal in ungefähren Jahreszahlen aufgelistet mit den Grundüberlegungen und Problematiken. Alles sehr subjektiv und nicht befreit davon, dass ich es jederzeit umdeuten oder anders beschreiben würde:
-2014: Ich spiele Pathfinder, finde es cool so viele Völker zu haben, möchte aber nicht die ganzen Regeln. Ich fände eine kleinere, kompaktere Welt ganz toll, deshalb erschaffe ich für meine 3 Gruppen ein eigenes Setting. Die Regeln folgen mit "Metamorph RPG" (früherer Arbeitstitel), welches zusätzlich zum Ziel hat, Spielleiterlos zu sein.
-2015: Ich finde es schade, dass die meisten RPG's nicht gut zu zweit funktionieren. Ich schreibe Regeln für das Fantasysetting zu zweit und spiele die... der Ursprung von ZweiKopfDämon ist gelegt. Hier im Forum als "Wandelbar" vorgestellt mit 0 resonanz ;) Ich schreibe weiter an meinem "Cellar Door RPG" (geänderter Arbeitstitel), bei dem unheimliche Türen in Kellern auftauchen und zu anderen Welten führen. Ich muss mich schliesslich auf mein Hauptptojektchen konzentrieren.
-2018: Die Grundidee von "Wandelbar" verändert sich, da ich es interessanter finde, wenn das System aus einem Konflikt erschaffen wird. Aus Wandelbar wird "Captivi Duo", da ein Spielcharakter sich von zwei spielenden Personen geteilt wird. Ich finde die Idee von "Cellar Door" zwar gut, möchte aber nicht zu fest mit Donnie Darko in Verbindung gebracht werden und generell einen anderen Aufhänger finden. Ich habe wenig Zeit zum spielen und denke an skalierbaren Regeln herum. Ich fände es schön, wenn es nicht Grundregeln gäbe und viele Zusatzregeln, sondern einfach Komplexität 1 mit festen Regeln, Komplexität 2 und Komplexität 3. So könnte ich schnell Komplexität 1 spielen ohne Battlemap usw, aber wenn ich mehr Zeit habe, auch eine Battlemap mit mehr Regeldichte spielen. Zusammen mit den vielen Grundrassen von Pathfinder und meiner liebe zu Vampire entsteht ein Mix, der zu "Keys RPG" führt.
-2019: Die ersten Spielrunden mit Keys fangen an, die quasi fertige Komplexität 1. Ich finde eine feste Runde für Keys und spiele fortan etwa jede zweite Woche, passe Regeln an und freue mich über den Prozess. Ich beginne dabei auch die zweite und dritte Komplexität zu schreiben.
-2020: Keys funktioniert gut in der ersten Komplexität, ich fange an online zu spielen, bemerke dass es ein grösseres Projekt wird. Ich release für meine Spielgruppe "Keys Light" mit der ersten Komplexität und veröffentliche es auch im Tanelorn. Ich will jetzt an was kleinerem arbeiten, was ich auch demnächst beenden kann. Ich ändere die Grundidee von "Captivi Duo" zu "ZweiKopfDämon" und setze den Fokus darauf. Ich möchte einfach mehr Rollenspiele für Zwei haben.
-2021: "ZweiKopfDämon" wird released. Ich übertrage die Daten von Keys auf eine Cloud, was mir wieder anstoss gibt, das Ganze weiterzuentwickeln. Keys kommt in meinen 2-3 Spielgruppen gut an, ich fange an Proberunden im Internet anzubieten. Ich verzettele mich total, entwickle über 20 Völker und viele Welten. Puh, das muss alles kondensiert werden, Keys V2 (intern) findet seinen Weg.
-2022: Ich starte eine Intensivphase mit Keys, überarbeite vieles, entwickle weiter. Dieses "Aufräumen" gibt mir den Aufschwung, ich schreibe zudem auch mehr am Metaplot. Ich zeige mein Projekt mehr dem Internet und komme auch kurz im Orkenspalter vor bei einer Indie-Runde. Das alles pushed mich :)
-2023-2024: Regeln und Welten werden ausprobiert in 2 Spielgruppen. Ich habe immer wieder das Gefühl, dass es fast fertig ist. Der Schnellstarter wird öffentlich released, was mir den Auftrieb gibt weiterzumachen.

Zitat
Wie schaut es aus, leitet Ihr ein eigenes System?
Ich habe Keys über 5 Jahre lang in 1-2 Spielgruppen geleitet, hauptsächlich in der ersten Komplexität. Seit Anfang 2025 habe ich das spielen pausiert, da ich die zweite und dritte Komplexität nochmals verbessert schreiben möchte. Ich kenne mein System sehr gut und habe freude es zu spielen. Mich würde brennend interessieren, wie es andere wahrnehmen wenn sie es leiten.

Zitat
Und wie läuft es so?
In den 5 Jahren sehr gut, wenn es live (also nicht textbasiert) ist. Jetzt ist gerade ein von mir initiierte Spielepause verhängt.

Zitat
Was ist gut, schlecht?
Gut: Der Kampf sowie die Grundidee der Abenteuer kommen sehr gut an bis jetzt. Die Regeln sind, wenn ich sie erkläre, sehr leicht und gut verständlich.
Schlecht: Ich habe bis jetzt noch nicht das perfekte Preissystem (für mehrere Welten in mehreren Zeitepochen) gefunden, das treibt mich in den wahnsinn! Ich bin auch immer wieder an der Charakterentwicklung. Grundsätzlich möchte ich ein klassenloses System, bei dem jedes Volk sich individuell entwickeln kann. Das die Charaktere sich eigenständig anfühlen ohne einfach komplett steil zu gehen bedarf sehr viel Sorgfalt. Grundsätzlich habe ich grössere Mühe beim schreiben, wenn der Text für mich offensichtlich ist. Erklärungen zu Fertigkeiten oder Attributen zum Beispiel, ich bin da sehr erklärungskarg und muss mich sehr zusammenreissen. Ich musste im 2025 auch das Konzept überarbeiten, da es für mich als Einzelperson einfach zu viel wurde und ich kein Gedöns abliefern möchte.

Zitat
Was treibt Euch an das zu tun?
Zu Anfang war es die Regeldichte von Pathfinder, später das skalierbare der Regeln. Seitdem ich mich im Elterndasein versuche, treibt mich noch mehr die Balance zwischen einfachem Spielgefühl und Regeldichte an. Habe ich mal wenig Zeit, kann ich schnell ein regelleichtes Rollenspiel spielen, das aber trotzdem eine genügende Regedichte hat sowie einer Varianz (Welten, Völker), die ich geniesse. Möchte ich mal mit Battlemap spielen, dann hebe ich das Ganze auf die zweite Komplexität. So kann ich halt mit meinen Ressourcen jonglieren, was ich an Keys sehr schätze und mich vorwärtstreibt. Den Metaplot und die verflechtungen sowie gewisse mächtige NSC finde ich so spannend für mich, dass ich sie weiter ausarbeiten will. Eine gewisse Zeit haben mich auch gewisse Völker in Keys motiviert, beispielsweise Nager (endlich Rattenmenschen) oder eine friedliebende Gruppierung von Aquanern. Ich schreibe das, was ich als Spieler erleben möchte - dies treibt mich an. Seit 2025 ist es auch die Fertigstellung an für sich ein Motivator. Ich schneide auch nach dem Neukonzept der Bücher auch gewisses Weg um fertig zu werden. Es braucht in Keys nicht um die 9 Verwandlungen... Untote und Werwesen sollten sicher mal reichen. Ein Vampirork mit Blutzaubern oder eine Werspinne mit seduktiven Fähigkeiten klingen doch schon mal gut. 

Zitat
Welchen Mehrwert hat es für Euch und Eure Gruppe(n)?
Dazumals ganz klar, dass ich unterschiedliche Vorlieben und Settings bespielen konnte. Ich konnte auch von einer zur nächsten Session mal die Regeldichte (selten) verändern oder eine Welt (häufig) ausprobieren, das hat allen sehr viel Freude bereitet. Vielleicht reite ich hier auch zu fest auf den Regeln rum, da ich Regeln mag ;) Aber die Welten mit ihren einzigartigen Schlüsselstaub-Fähigkeiten kamen auch immer gut an ;)

Edit: 12:04 Uhr noch Text ergänzt.
« Letzte Änderung: Gestern um 12:04 von Metamorphose »
Keys RPG - Durchgeknalltes Universalrollenspiel in verschiedenen Welten
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Offline tartex

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Re: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?
« Antwort #9 am: Gestern um 11:38 »
Ich leite im wieder OneShots in meiner eigenen OSR-Variante, allerdings baue ich sie eigentlich nach jeder Session wieder um. Aber das ist ja auch der Sinn, oder?

(Ich habe eigentlich sofort mit dem Systembauen begonnen, nachdem ich das erste Mal DSA1 gelesen habe. Ich wollte halt ein Scifi-System, also musste ich selbst ran.
Jahre später wollte ich ein Baukasten-System mit kritischen Treffertabellen, also habe ich das auch geschrieben, um mir das Geld für GURPS zu sparen - Rolemaster hatte ich ja schon.)
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Offline gilborn

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Re: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?
« Antwort #10 am: Gestern um 21:25 »
Wie schaut es aus, leitet Ihr ein eigenes System?
Und wie läuft es so?
Was ist gut, schlecht?

Gefühlt laufen hier eine Menge System- und Welten-Bastler im Forum herum und ich frage mich, wie viel eigenes Material eigentlich wirklich aktiv bespielt wird.

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Wie schaut es aus, leitet Ihr ein eigenes System?
Ja. Ich leite derzeit mein eigenes System, nach Hin- und Herwenden der Regeln, durchsprechen mit ein paar Willigen und 3 Oneshots bin ich bei Version 7.3 der Regeln angelangt - womit ich es für reif erachte eine Kampagne zu spielen. Bei dieser sind wir gerade mal in der zweiten Runde.

Und wie läuft es so?
Generell ganz zufrieden, allerdings würde ich es gerne mal als Spieler spielen - ich hab Angst, dass es zwar durchdacht ist, jedoch keinen Spaß in dieser Rolle macht (Das wäre dann die nächste Iteration).
Ein weiterer nächster Schritt wäre es, das Regelwerk jemanden zu geben, der es noch nie gespielt hat und zu schauen wie er damit zurecht kommt.

was treibt Euch an das zu tun?
  • Ich wollte ein System, bei dem man in jeder Runde inhärent zwischen verschiedenen Angriffsarten wählen muss.
  • Mir gefällt das Basteln, das suchen nach der besten Lösung mittlerweile sind die Eigenentwicklungen auch mein liebstes Eck im Tanelorn.
  • Ich will mal ein Rollenspielbuch im Regal stehen haben, das meinen Namen trägt und eigene Illustrationen drin hat - ich kann ganz ansehnlich Malen und Zeichnen und ansonsten liegt dieses Talent brach.

Offline 1of3

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Re: [Systembastler] Leitet Ihr ein eigenes System?
« Antwort #11 am: Gestern um 22:02 »
Dazu die Fragen: was treibt Euch an das zu tun? Welchen Mehrwert hat es für Euch und Eure Gruppe(n)? Welchen Anstoß gab es?


Alle einschlägigen Spiele gefielen mir nicht. Also zumindest bei den Projekten, die ich ernst meinte.

Der Wert für Gruppen variiert natürlich. Einmal waren auf dem Con Leute, die nur mitgespielt haben, weil nichts anderes mehr zu haben war. Die Runde war dementsprechend mäßig. Und einmal wollten die Leute wohl was spielen, was sie noch nicht hatten und hatten mehr Spaß als mit Drowning & Falling. Ich hätte ihnen ja abgeraten, jenes keineswegs ernst gemeinte Projekt zu verwenden, aber Tanelornis sind halt komisch. Meistens aber vermutlich, weil die Leuten eben das Sujet spielen wollen. Kann dann natürlich immer noch schief gehen.

Der konkrete Anstoß für mein letztes Projekt, war Talia vom Clan Castis, wie sie leicht explodiert vor einer gewissen Tür in der Bibliothek von Skyhold auf dem Boden saß. Die Szene wollte ich im Rollenspiel. Der Autor hat dann auch den Titel beigesteuert, was mich sehr freut.