Autor Thema: Fragen in Bezug auf euer Feedback zur Mechanik Vorteil/Nachteil  (Gelesen 679 mal)

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Offline Boba Fett

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Ich bin kein D&D Spielender, aber die Frage trifft ja auch auf andere Systeme zu.

Welcher dieser Vorteile wiegt für euch schwerer?

Ganz ehrlich: Ich hab noch nie Schwierigkeiten gehabt, Boni und Mali gegeneinander zu verrechnen und das Ergebnis in das Würfelresultat einfliessen zu lassen.
Manchmal frage ich ich (alter Sack) mich, ob die Menschheit verblödet und nicht mehr kopfrechnen kann...
Klar, wenn man jetzt alle möglichen Parameter einbezieht und irgendwie dreizehn Boni und Mali einkalkulieren will, wird es umständlich und auch albern.
Deswegen hat sich bei uns auch das "grob überschlagen, was die wesentlichen Beeinflussungen sind und diese einkalkulieren" durchgesetzt.

Als Antwort kann ich nicht "was ist relevanter" antworten, sondern nur "inwiefern ist das ein Problem" gegenfragen...

Vielleicht sollten wir doch als Probe unsere Namen tanzen und der Spielleiter interpretiert, wie gut das dargestellt wurde... Ist auch besser für den Kreislauf.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline flaschengeist

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@Boba

Als jemand, der schon immer ein exzellenter Kopfrechner war, kann ich deine Perspektive ganz gut nachvollziehen. Andererseits, selbst wenn man etwas gut kann, benötigt es trotzdem Energie - in diesem Fall geistige. Und auch viele kleine Anstrengungen addieren sich auf.
Ich habe zwischen 2005 und 2010 intensiv D&D 3.5 gespielt, da muss man insbesondere auf hohen Stufen schon viele Boni hin- und herrechnen.
In den nahezu gesamten 2010er Jahren wiederrum habe ich recht intensiv D&D 5 gespielt, in dem dieses +"2 hier, +4 dort, -2 da und nochmal -2 deswegen" entfiel. Daher verwundert es mich im Rückblick auch nicht, dass ich nach einer D&D 3.5 Session vergleichbarer Länge & Intensität deutlich kaputter war, obwohl ca. 10 Jahre jünger. Die geistige Anstrengung durch das x-mal Boni verrechnen hatte daran sicher einen Anteil.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Online Der Hasgar

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Ich kann dir aus Dragonbane-Erfahrung sagen (wo man eine undefinierte Anzahl an Boons/Banes haben kann), dass die Methode deutlich einfacher und vor allem logischer ist, als Boni oder auch der 1 V/N der 5e.
Als SL vergebe ich bspw. auf eine Probe 2 Banes auf ein Schloss, weil komplex. Der Spieler hat ein Lockpick (+1 Boon) und ein weiterer leuchtet ihm (Help-Action, +1 Boon) - und so kommt ein Flat Roll raus.
Der Vorteil daran ist, dass man eben Gegenstände, Hilfe, usw. sehr einfach in dem System abbilden kann. Für die Spieler entstehen so auch eine Menge an möglichen Synergien, um hier einzugreifen (bei Boni/Mali-Systemen hab ich das in dieser Art nie erlebt).

Was ist denn so der höchste Saldo, der bei euch so rauskam? Also ging es mal über 4D20 hinaus?
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Online schneeland

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Andererseits, selbst wenn man etwas gut kann, benötigt es trotzdem Energie - in diesem Fall geistige. Und auch viele kleine Anstrengungen addieren sich auf.
...

Würde ich so unterschreiben und die Frage ist ja auch immer: lohnt sich der Aufwand? Und kann man das nicht einfacher abhandeln, indem man ein bisschen mehr abstrahiert?
Jetzt ist mir die einfache Vorteil-/Nachteil-Mechanik für mechanisch komplexere Systeme zwar zu wenig, aber wenn man die Option "großer Vorteil"/"großer Nachteil" hinzunimmt, geht es schon. Persönlich kann ich zwar auch mit Modifikatoren leben, solange sie eine übersichtliche Größe haben und es nicht zu viele Faktoren gibt, aber wie Luxferre schon erwähnt: mehr Würfel nehmen macht einfach mehr Spaß als mehr Rechnen :) (zugegeben subjektiv)
Entsprechend mag ich es auch am liebsten, wenn man Würfelpoolsysteme hernimmt und dann Würfel hinzufügt oder entfernt. Da muss man dann natürlich auch schauen, dass man nicht erst fünfzehn Tabellen konsultieren muss, um alle Einflussfaktoren zu bestimmen, aber das ist ja dann auch eine allgemeine Frage des Spieldesigns.
Wenn man grundsätzlich lieber mit Einzelwürfeln oder 2WX arbeiten möchte und ggf. noch Attributsboni o.ä. addiert oder subtrahiert, würde ich aus dem Bauch raus aber schon vorher, nämlich bei beste/schlechteste 2 von 3WX bzw. 4WX aufhören und im Zweifelsfall bei theoretisch größeren Vorteilen/Nachteilen die entsprechende Probe automatisch gelingen/scheitern lassen.





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Offline Raven Nash

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Was ist denn so der höchste Saldo, der bei euch so rauskam? Also ging es mal über 4D20 hinaus?
Nope. Ich glaube, 2 Boons/Banes waren das Höchste bisher. Meistens ist es ja so, dass man Banes mittels Boons auszugleichen versucht, um zumindest auf einen Flat Roll zu kommen.
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Online Der Hasgar

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Manchmal reicht auch einfach ein Blick auf die Mathematik.

Ich habe nochmal geschaut. Bei 2D12 ist ein einfacher Vorteil (also 3D12 - die zwei besten) eine Verbesserung von ungefähr 3 Punkten (+- je nach Werteregion) - also als kleine Abstufung gerade noch vertretbar.

Bei mehr Würfeln wird der zusätzliche Vorteil (oder eben Nachteil) kleiner, summiert sich bei 3 Stufen (also 5D12 - die zwei besten) auf ca. 8.

Eine Spanne von 2,8 bis 8,2 halte ich für vertretbar. Auch 5D12 zu würfeln, ist noch im Rahmen. Also werde ich das wohl so handhaben.

Danke allen für die Rückmeldung und Beteiligung.
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Offline Gunthar

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Eine Idee, die ich hatte: 2W8 liegt in der Würfelreihe schön in der Mitte. Man kann daher in zwei Dimensionen arbeiten. Entweder man gibt wie bei Vorteil/Nachteil Würfel dazu, oder man kann die Würfelgrösse ändern. W4 <=> W6 <=> W8 <=> W10 <=> W12. Es ist möglich, auch beides zu benutzen.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

Stoßseufzer angesichts der ersten Kampfszene, nachdem sich die Sitzung bislang ziemlich zäh hingezogen hat: "Es geschehen doch noch Leichen und Wunden!"