Autor Thema: Welches Diablo ist das Beste?  (Gelesen 1872 mal)

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Online Sashael

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Re: Welches Diablo ist das Beste?
« Antwort #75 am: Heute um 18:04 »
So, D2R. LoD hatte ich ja nie gespielt bis jetzt. Baal ist endlich gelegt und meine Motivation, nochmal weiterzuspielen, ziemlich am Boden.

Mal jetzt die Frage nach der Grafik komplett aussen vor gelassen. Da werden wir hier nie auf einen Nenner kommen. Warum mich D2 2025 nicht mehr packt:

Gameplay
Die Geschwindigkeit meiner Figur ist mir zu niedrig. Gehen ist eine Komplettkatastrophe und würde man mir heutzutage so eine Laufgeschwindigkeit auch nur anbieten, wäre das imo eine kaum zu übertreffende Dreistigkeit.
Rennen ist nur marginal besser. Der Ausdauerbalken ist bescheuert! Er trägt nichts zum Spielspaß bei, die Ausdauertränke lässt man besser liegen, weil der Slot im Inventar nützlicher belegt werden kann. Dazu ist das Ganze ausschließlich dann von Relevanz, wenn man durch bereits erkundete Gebiete nochmal laufen muss. Entweder, um irgendwo im prozedural generierten Level dann doch noch den dringend notwendigen Wegpunkt zu finden, oder weil man nach einem überraschendem Ableben zu seiner Leiche rennen muss. Im normalen Erkundungsbetrieb fällt die Ausdauer in keiner Weise auf, weil man eh alle Nase lang steht, um zu kämpfen.

Kämpfe sind in Diablo immer Ressourcenkämpfe. Im Fall von D2 und einer Amazone Lebensernergie und Mana. Das Mana wird nur extrem langsam regeneriert. Viel zu langsam, um im Kampf einen Vorteil zu bringen. Also bleibt, im Gegensatz zu D3 und D4, nur die Option, sich die Gürteltaschen mit Manatränken zu füllen, weil spätestens ab dem dritten Akt manafreie Angriffe so wenig Schaden machen, dass man sich das schenken kann. Und so säuft man sich durch die Level. In Akt IV und V wird das immer schmerzlicher offensichtlich. Sobald das Mana verbraucht ist, dropt der Schaden auf Bodenniveau. Nur regelmäßiger Druck auf die Manatrank-Tasten lässt die Spielgeschwindigkeit konstant halten und wenn die Tränke ausgehen hilft nur noch der Teleport ins Basislager, um sich beim Tränkehändler wieder die Taschen vollzustopfen. Da sind mir die Designentscheidungen ab D3 doch um einiges lieber.

Beim Loot hatte ich einige nostalgische Erinnerungen, die jetzt als "falsch" entlarvt wurden.
Diablo 4 verarscht den Spieler, indem jedes Pupsitem als "Legendär" klassifiziert wird. D2 verzichtet auf den Verpackungsschwindel, aber besser wird der Loot dadurch auch nicht. 99,9% aller Items, ob blau oder gelb, kann man direkt verkaufen. In Akt V steigert sich das auf 99,99%. Da fiel überhaupt gar nichts mehr, was meine Drops aus Akt II und III aufgewertet hätte. Die "besten" Items, die tatsächlich eine Verbesserung dargestellt hätten, waren dann auch noch ätherisch (unreparierbar) oder rissig (absolut mickrige Haltbarkeit). Und dafür dropten jede Menge Items mit Stufenanforderungen im niedrigen einstelligen Bereich und den dazugehörigen Miniboni. IN AKT V!!!
Tatsächlich fiel mir sogar mal ein "goldenes" Item vor die Füsse, aber das war natürlich für Totenbeschwörer. Genauso wie die zwei grünen Items weder zueinander noch zu meiner Klasse passten. Das mag dann ein Fall für "Multiplayer" sein, aber ich spiel halt meist allein.
Da baute sich bei mir keine Motivation auf, das Ganze nochmal anzugehen, um zu schauen, ob und wie ich meine Amazone noch verbessern kann.

Langsam. Altbacken. Letzten Endes unmotivierend.

Den meisten Spielspaß(!) hatte ich mit D3, gefolgt von D4 bis zu einem gewissen Punkt, ab dem es mehr nervte als unterhielt.
D2 wird mir "nur" als wichtiger Meilenstein in der Videogeschichte in Erinnerung bleiben, aber das Gameplay kann heute nicht mehr mit meinem Geschmack mithalten.
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Re: Welches Diablo ist das Beste?
« Antwort #76 am: Heute um 18:57 »
Lass mich raten, kein "Magic find" und weder "Mana leech" noch "Mana on Kill" auf den Items?
Alles drei lässt sich über Edelsteine und Runen nachrüsten wenn man wirklich so viel Pech hat dass man da nix findet.
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Offline Feuersänger

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Re: Welches Diablo ist das Beste?
« Antwort #77 am: Heute um 19:15 »
Auch Edelsteine und Runen muss man erstmal finden.
Ich kann Sashaels Ungemach da sehr gut verstehen. Ich bin selber ein Spieler dem Grind absolut zuwider ist. Insbesondere wenn er Auswüchse annimmt wie "Und dann rennst du hundertmal vier Stockwerke runter bis zur Gräfin und bekommst dafür jedesmal eine blinkende Rune..."

Letztendlich habe ich D2R jetzt auch kurz vor Diablo wieder geschmissen, weil mich die Minibosse davor mit einer derart lächerlichen Leichtigkeit und Geschwindigkeit gekillt haben, dass offenbar mein Gear - den ich bis dahin für okay hielt - komplett unzureichend sein muss, und ich habe einfach keinen Bock jetzt noch hundertmal irgendwelche Gegenden abzugrasen in der Hoffnung auf bessere Loot. (Und ich habe sowas wie +100% MF)

Insofern hatte es da ein Video, das ich letztens zu dem Spiel gesehen habe, gut auf den Punkt gebracht: In D2 wirst du immer und immer wieder dieselben Tätigkeiten verrichten, dieselben Gegenden ablaufen, dieselben Quests erfüllen, und egal wie oft du es tust, beim nächsten Mal sind alle Gegner wieder da. D2 _ist_ die Hölle.  ;D
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Zitat von: ErikErikson
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"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Online Sashael

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Re: Welches Diablo ist das Beste?
« Antwort #78 am: Heute um 19:18 »
Dafür müssten die Items Sockel haben. Ich hatte Runen und Edelsteine en masse, aber Sockel gabs nur Solo auf den Items und dann kann man sich das Sockeln sparen, wenn die einzigen Boni dann durch die Steine/Runen kommen und Gegenstände ersetzen sollen, die bereits 4-5 gute Verzauberungen haben.

"Mana leech" habe ich tatsächlich nie gesehen und "Mana on Kill" klingt immer toll, aber wenn das ständig als einzige Verzauberung oder in Verbindung mit schlechten anderen Verzauberungen und im niedrigen einstelligen Bereich auftaucht, hilft das Null. Bis man da einen vernünftigen Manarücklauf hat, steht man in Bezug auf alles andere nackt da.

Mag ja vielleicht sein, dass sich das dann irgendwann auf Alptraum nochmal wandelt, aber da hab ich halt schon keine Lust mehr drauf.
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