Autor Thema: Settings/IPs, die ihr liebt - aber im Rollenspiel einfach nicht spielen könnt  (Gelesen 2146 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 14.452
  • Username: nobody@home
2) Die Angst, dass die Spieler:innen ihren Charakteren nicht gerecht werden (also das z.B. der Johann einen Batman spielt, der so gar nicht zu der eigenen Interpretation von Batman passt). Diese Angst ist vielleicht nicht unberechtigt, wenn Teile der Spielerunde gar nicht so sehr an Herr der Ringe oder Superhelden interessiert ist bzw. sehr unterschiedliche Vorkenntnisse vorhanden sind.

Ich würde indes dafür plädieren, den Spieler:innen zuzutrauen, ihr Bestes zu geben und sie als gleichberechtigte Rezipienten von z.B. Batman anzusehen, d.h. nicht die eigene Interpretation als die alleingültige zu sehen, sondern anderen Interpretationen, vielleicht auch von einem Neuling, mit Offenheit und Freude am Austausch von Ideen - über das gemeinsame Rollenspiel, wohlgemerkt - zu begegnen.

Ist was dran. Ich meine, gerade Batman ist ein gutes Beispiel, weil der ohnehin schon auf die unterschiedlichsten Weisen beschrieben und interpretiert worden ist und zumindest die meisten davon (alle kenne ich natürlich nicht) immer noch wenigstens meine persönliche "Ja, doch, ist immer noch Batman"-Gefühlsprobe bestanden haben -- und die Figur wäre vermutlich nicht immer noch so populär, wenn es großen Teilen des Publikums nicht genauso oder zumindest ähnlich ginge.

(Zugegeben, ich mag da auch selbst nicht ganz unbefangen sein. Ich bin schon zu meiner Schulzeit über einschlägige SF auf den Trichter mit Alternativ- und Paralleluniversen gekommen, und von daher ist es dann natürlich leicht, unterschiedliche "Fassungen" derselben Figur einfach jeweils ihren eigenen solchen zuzuordnen...und dasselbe dann auch fürs Rollenspiel zu tun: "Wir spielen hier in unserem eigenen Gotham and Johann spielt den Batman, der da hineingehört.")

Offline Ein Dämon auf Abwegen

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.743
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Ein Dämon auf Abwegen
    • Derische Sphaeren
Bei der Wir-spielen-Gandalf-oder-Batman-Problematik sehe ich zwei Ängste:

1) Die Angst, dass sich die Dinge anders als im Kanon entwickeln könnten. Wer das als Problem sieht, der kann tatsächlich nur mit anderen Figuren in den Nischen und Schatten des Kanons spielen (was ja durchaus möglich ist).
Das ist bei Batman ehr weniger ein Problem, der Kanon ist mittlerweile eh ziemlich nach all den ganzen Retcons und Realitätsveränderten Ereignisses völlig inkonsistent und es gibt es etliche alternative Versionen.

Und Ereignisse mit Dauerhaften Konsequenzen gibt es eh kaum.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

Butt-Kicker 100%, Tactician 83%, Power Gamer 75%, Storyteller 75%, Specialist 58%, Casual Gamer 42%, Method Actor 17%

Offline Luxferre

  • Mythos
  • ********
  • Sohn der Morgenröte
  • Beiträge: 8.896
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Luxferre
In TOR2 spielen die "Big Player" eine recht zentrale Rolle und kommen auch als Patrone der Spielenden aktiv vor.
Scheint der Beliebtheit der Reihe keinen Abbruch zu tun ...
ina killatēšu bašma kabis šumšu Tišpak
-

"Consider the seed of your generation. You were not born to live like animals, but to pursue virtue and possess knowledge"

Offline Namo

  • Hero
  • *****
  • Aure entuluva!
  • Beiträge: 1.060
  • Username: Namo
Darüber, dass man Star Wars oder Herr der Ringe nicht gut geeignet für ein Rollenspielsetting findet, wundere ich mich auch ein wenig. Wobei das einfach ja auch Gefühlsache ist und das jeder anders wahrnimmt.

Aber selbst wenn man in den erwähnten Zeiten (Zeit der Rebellion oder Zeit des Ringkrieges) spielt, gibt es doch dennoch so viele Möglichkeiten abseits der großen Heldengeschichten (ohne nicht selbst eine große Heldengeschichte zu spielen).

Unsere alte Star Wars Runde erinnert mich rückblickend betrachtet schon ein wenig an die Serie Andor. Wir hatten totalen Spaß daran, Star Wars auch mal etwas realistischer, schmutziger aber auch in Populationszentren zu spielen, wie wir es aus den Filmen kannten (wir haben in den 90ern Star Wars gespielt). Und auch der Ringkrieg bildet ja abseits der Buchhandlung (Also der Handlung im Buch, nicht der verschrobenen Buchladen dieses alten Sackheim Hobbits in Hobbingen) viele Brandherde die Tolkien ja nur hier und da mal angerissen hat. Finde ich ganz fantastisch in diesen Szenarien zu spielen. Insofern muss man (darf aber schon) der Metahandlung überhaupt nicht in die Quere kommen.   

Offline HAL 40000

  • Survivor
  • **
  • Beiträge: 70
  • Username: HAL 40000
Mit Star Wars, - Trek, etc. habe ich ehrlich gesagt überhaupt keine Probleme. Diese Universen sind so groß, das meine SCs da 200 Jahre herumeimern können ohne jemals von den "Großen" etwas zu hören oder zu sehen, das da für mich genug Platz und Zeit ist um eigenes zu bespielen. Der Spielplatz ist der gleiche, ja, aber ich spiele dann auf der Schaukel während Luke und Kirk im Sandkasten sitzen.