Autor Thema: Settings/IPs, die ihr liebt - aber im Rollenspiel einfach nicht spielen könnt  (Gelesen 550 mal)

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Offline Radulf St. Germain

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Ich liebe Star Trek, habe sehr sehr viele Folgen davon gesehen. Ich mag die Message, ich mag die Optik und die Figuren.

Aber ich kann das nicht als Rollenspiel spielen. Ich liebe 2-Fisted Pulp, streckenweise albern, satirisch und actionlastig. (Ich glaube das beschreibt ganz gut Star Wars. :-D) Einen bierernsten, seriösen Sternenflottenoffizier, der sich um die erste Direktive Gedanken macht - keine Chance.

Gibt es für Euch auch so Settings, die ihr einfach nicht spielen könnt obwohl ihr sie liebt?

Offline DonJohnny

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Weiß nicht ob das als Setting gilt aber: Sitcoms.

How I met your mother, The Middle, Big Bang Theory. Schau ich mir gerne an, aber ich glaube dass ich keine Lust hätte so was zu spielen.
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
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Online Swanosaurus

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Eigentlich massenhaft, und durchaus Rollenspiel-Nahe.
Ich liebe in Buchform zum Beispiel mehr oder weniger hart Far-Future-Science- und Social Fiction mit Posthumanismus-Themen - Iain Banks, Ann Leckie, Adrian Tchaikovsky, Cixin Liu ... aber das wenige, was an RSPs ein bisschen in die Richtung geht (Mindjammer, Eclipse Phase), macht mir gar keine Lust zu spielen.

Oder so absurd-düstere Serien wie Utopia oder Black Mirror - es gibt Rollenspiele in die Richtung, denke ich, aber ich wüsste wirklich gar nicht, was ich damit soll.
Ehemals Rumpel/Achamanian

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Season of the Snail für Troika!: https://www.drivethrurpg.com/de/product/524068/season-of-the-snail
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Offline Boba Fett

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Mecha Settings - finde ich einfach keine Leute, die das ansonsten begeistert. Schon gar keine Spielleitung.
SF - ist auch wieder das gleiche. Blue Planet gehört auch dazu.

Und dann gibt es noch Welten, die ich liebe, aber bei der ich absolut keine Idee habe, was für Abenteuer man darin spielen soll.
Dune ist da so ein Beispiel, da ist der Kanon so dicht und fett, dass vor der Wüstenplanethandlung nichts wesentliches geschieht und parallel zu den Romanen auch nur Statistenrollen drin sind. Und sowas finde ich boooooring langweilig.
Magus aus der Welt der Dunkelheit - den Kampf zwischen Magier und Technokratie finde ich megainteressant (eigentlich das einzige WoD Setting, das mich fasziniert) aber die Fähigkeiten und dergleichen sind irgendwie zu groß.

Und dann haben wir noch die Welten, die ich auch wirklich interessant finde, wo ich aber auch zu viel "Respekt" habe, um mir ernsthaft zuzutrauen, das mit meinem Freizeitkontingent angemessen präsentieren zu können. L5R zähle ich dazu oder Harnworld.
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Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

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Ich würde sagen, umgekehrt wird ein Schuh draus: ein Setting, bei dem ich Schwierigkeiten habe, "mich selbst" in der einen oder anderen Form als neue Figur einzufügen, spricht mich von vornherein weniger an als eins, bei dem das problemlos geht. Und die Gewohnheit, das zu versuchen, geht definitiv bis in meine Kindheit noch vor Entdeckung des Hobbys zurück...

...mit anderen Worten, bei Settings/IPs, in denen ich mir Rollenspiel nur schlecht oder gar nicht vorstellen kann, hält sich von vornherein auch gleich meine "Liebe" in Grenzen.

Offline Radulf St. Germain

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Mecha Settings - finde ich einfach keine Leute, die das ansonsten begeistert. Schon gar keine Spielleitung.

Mecha ist so was, was ich liebe aber wo mir kaum gute Abenteuer einfallen. Tatsächlich ist das Battletech: Destiny Buch aber ziehmlich gut in dieser Hinsicht.

Online Weltengeist

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Au weh, wenn ich da lange genug drüber nachdenke, fallen mir sicherlich haufenweise ein.

Aber mein erster Gedanke ist: (Space Opera)-Science Fiction, und zwar so gut wie alles. Von Star Wars über Warhammer 40K bis zu Starfinder, Traveller oder Infinity. Mein Problem dabei ist, dass ich einfach nicht mit Settings klarkomme, bei denen man Probleme im Grunde einfach durch Technik, Geld oder Besatzung/Minions lösen könnte. Beziehungsweise wo die Spielleitung ständig verhindert (verhindern muss?), dass die vorhandenen Möglichkeiten auch eingesetzt werden, weil dann alles zu einfach würde. In den entsprechenden Franchises passiert das übrigens auch ständig - entweder wird die Technik / das Geld / die Besatzung im richtigen Moment geflissentlich vergessen (Star Wars, anyone?), oder sie werden mit hanebüchenen Begründungen für gerade nicht verfügbar erklärt (Star Trek, anyone?). Aber Rollenspieler neigen dazu, sie nicht zu vergessen, und sie kapieren auch schnell, was man mit der Technik / dem Geld / so vielen Untergebenen noch alles anstellen kann...

Ansonsten: Alles, was im Original durch eine bestimmte Art von Humor besticht. Humor ist eine ganz subtile Kunst, und die Wahrscheinlichkeit, dass man am Tisch einen Spielleiter und 4 Spieler mit genau dem Humor der Vorlage sitzen hat, ist erfahrungsgemäß nahe null.
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Ansonsten: Alles, was im Original durch eine bestimmte Art von Humor besticht. Humor ist eine ganz subtile Kunst, und die Wahrscheinlichkeit, dass man am Tisch einen Spielleiter und 4 Spieler mit genau dem Humor der Vorlage sitzen hat, ist erfahrungsgemäß nahe null.

Stimmt, Scheibenwelt käme bei mir auch nicht an den Spieltisch, und Buffy auch nicht. Bzw. wenn dann nur unter der Vorgabe, es absolut straight-faced zu spielen, also nicht mehr zu blödeln, als man es bei jedem anderen RSP auch tun würde.
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Offline Sphinx

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Ich könnte sogar beide Spielen weil es schon Rollenspiel Regelsysteme dafür gibt.
Bei Fernsehserien Stargate -> Auch wenn ich das System OK finde. Irgendwie komme ich da nicht so richtig rein das ich es überhaupt ner Gruppe vorschlagen würde.
Bücher Serie Dresden Files -> Gibt es auch im Fate System. Da Fehlen mir die Spieler für und so richtig schnallen tue ich Fate auch nicht -,-

Soren Johnson: Given the opportunity, players will optimize the fun out of a game |"Haben die Spieler die Möglichkeit, Optimieren sie den Spaß aus dem Spiel."

Offline Alexandro

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Charnel Houses of Europe: The Shoah (ein Setting für Wraith:the Oblivion) ein Buch über die Geister des Holocaust, erschienen in den späten 90ern. Da würde man eigentlich erwarten, dass es total edgy und borderline-geschmacklos wäre, aber dem ist nicht der Fall. Das Buch ist extrem gut recherchiert (ich habe durch Lesen des Spiels einige Sachen über das Thema erfahren, die im Geschichts LK Gymnasium damals nicht durchgenommen wurden) und die traumatische Bedeutung dieser Gräueltaten werden gut dargestellt. Die Geister der ehemaligen KZ-Insassen sind Menschen, keine überhöhten Idealbilder, die irgendwie mit dem was ihnen widerfahren ist umzugehen versuchen (einige besser, andere schlechter).
Also ein gut geschriebenes Spiel, aber spielen... puh, nee. Wraith ist zwar ohnehin ziemlich düster, aber so ein Thema würde ich mir nicht am Spieltisch zutrauen.
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Offline Eleazar

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Im Prinzip alle Settings, deren Timeline und großen Ereignisse festgelegt sind und wo man sich deshalb nur auf Nebenschauplätzen austoben darf: HdR, GoT, Star Trek, Star Wars... usw.
Es ist dabei gar nicht so, dass wir in anderen Settings immer gleich die ganze Welt umstoßen würden. Aber das Gefühl, dass man das könnte...

Außerdem gucke ich gern Krimis und Thriller und Agentenfilme, aber das nachzuspielen ohne einen Hauch Fantasy, SciFi oder Retro-Abenteuer hätte ich absolut keine Lust. Wäre mir zu sehr der gleiche Kosmos wie die Realität. Ich will eigentlich klar haben, dass ich nicht in meiner Realität spiele, wobei ich auch kein Agent, Detektiv, Polizist oder sonst was wäre. Na sonst was schon, aber nichts abenteuerliches.

Und ja, ich gucke auch gern Komödien und durchaus auch gern Toons, aber alles mit Humor halte ich für schwierig und nicht mit einer Gruppe durchzuhalten. Lustige Episoden im Spiel, gern! Aber als Dauerstimmung nicht für mich. Ich fürchte, das würde zu viele Nicht-mein-Humor- oder Gar-kein-Humor- oder Fremdschämmomente mit sich bringen.

Offline Alexandro

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Ich habe schon HdR, GoT, Star Wars und Star Trek im Rollenspiel gespielt (ebenso Firefly, My little Pony, Power Rangers u.v.m.), ab und zu machen die "Seitengeschichten" auch Spaß, weil man mal einen Gang runter schalten kann, und einfach ein paar Hobbits im Auenland spielen, deren größte Sorge die Gerüchte über den Schatz sind, den der alte Beutlin angeblich in seinem Haus versteckt. ;D Und wenn man will, dann kann man auch das Universum umgestalten (haben meine Gruppen bei Star Wars und Star Trek auch schon durch).

Was ich dagegen überhaupt nicht abkann, ist es wenn solche Regelwerke die Werte für die Film-/Seriencharaktere abdrucken, und diese dann weit über dem liegen, was man sich mit den Charaktererschaffungsregeln bauen (oder mit einer Kampagne in unter 20 Jahren erspielen) kann. Oft dann auch mit einem gönnerhaften Satz alá "Auch John McLane war irgendwann mal ein blutiger Rekrut an der Police Academy" - ja, aber wenn ich ein RPG kaufe, welches mir als "wie Stirb Langsam" (oder vielleicht sogar mit der "Die Hard"-Lizenz) beworben wird, dann erwarte ich nicht, dass ich erstmal ein Prequel spiele, wo mein Cop dann irgendwann (am Ende der Kampagne) als Badass dasteht. Zumindest nicht als primärer Spielinhalt.
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Online Weltengeist

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Ach ja, noch eine ganze Gruppe von Settings, auf die ich total stehe, die aber für mich am Spieltisch nicht funktionieren: Solche, die versuchen, abseits der üblichen Klischees etwas wirklich Neues zu erschaffen und dabei eine gewisse Tiefe zu erreichen. Dazu braucht man nämlich nicht nur einen Spielleiter, der sich intensiv damit beschäftigt, sondern die Spieler müssten das auch tun. Wenn es zu dem Setting einen Film / eine Serie gibt, mag das noch gehen, aber in allen anderen Fällen (Quellenbände, Romane etc.) kann man das eigentlich in den meisten Gruppen vergessen.

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Offline Alexandro

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Hast du dafür Beispiele?
Ich denke nämlich schon, dass es einige Settings gibt, die etwas neues wagen (oder gewagt haben), ohne Klischees, und damit erfolgreich waren (rundum für eine breite Spielerbasis funktionieren). Daher würde ich das so pauschal nicht unterschreiben.
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Im Prinzip alle Settings, deren Timeline und großen Ereignisse festgelegt sind und wo man sich deshalb nur auf Nebenschauplätzen austoben darf: HdR, GoT, Star Trek, Star Wars... usw.
Es ist dabei gar nicht so, dass wir in anderen Settings immer gleich die ganze Welt umstoßen würden. Aber das Gefühl, dass man das könnte...

Stimmt schon, überdominanter Storykanon mit zuwenig Raum für eigenes Spiel auf Augenhöhe mit den "offiziellen" Protagonisten kann schnell zum Abtörner werden. Das ist aber auch hochgradig subjektiv -- immerhin haben es sowohl der Herr der Ringe als auch Star Wars anscheinend geschafft, im Lauf der Existenz ihrer jeweiligen Fandoms mehr als nur ein Rollenspielsystem zu finanzieren, irgendwer muß das ganze Zeug also gekauft haben. :)

(Darüber, inwieweit dieselben Leute dann damit auch aktiv gespielt und es nicht nur zu ihren anderen Fanartikeln in ihre Sammlung eingereiht haben, will ich ausdrücklich nicht spekulieren. Damit kann man sich völlig ungeachtet der konkreten Annahme eigentlich nur in die Nesseln setzen. :bloodbowl:)

Offline SimonSavage

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Star Treck ist schon ein sehr guter Punkt. Ich gucke das gerne aber am Spieltisch ist es sooooo weit weg von dem was ich gut finde.
Aber auch Herr der Ringe ist nichts für mich. Die Welt ist groß und reich aber al das verblasst für mich hinter DER EINEN Geschichte….

Offline Quaint

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Ich mag Battletech sehr gerne, aber im Pen and Paper nen Haufen Mechkrieger ist immer komisch. Das sind halt normalerweise ziemliche Fachidioten und normalerweise sind sie eher Teil der Persönlichkeit des Mechs als was richtig eigenständiges.
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Offline Feuersänger

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Hmm wenn ich so drüber nachdenke: eigentlich fast alle Franchises.

Weil es nun schon mehrmals genannt wurde: Star Trek finde ich besonders ungeeignet, da halt spätestens seit TNG vorgeführt und etabliert wurde, dass ca 90% der Plots durch Technobabble gelöst werden. Und das ist halt dann komplett willkürlich, da ja die Helden im Fernsehen immer technische Lösungen finden, die so nicht im Handbuch stehen. Und die halt funktionieren, weil der Drehbuchschreiber das so sagt.
Wie soll das also im RPG funktionieren? Spieler sagt "Ich möchte auf Technobabble würfeln"? Und dann rekalibriert man irgendeinen Tachyonenscanner, Fluxkompensator, Navigationsdeflektor, Transporterdingsbums... und dann dreht das Dings mehr nach Links und dann ging's?
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

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"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Skaeg

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Ich mag Battletech sehr gerne, aber im Pen and Paper nen Haufen Mechkrieger ist immer komisch. Das sind halt normalerweise ziemliche Fachidioten und normalerweise sind sie eher Teil der Persönlichkeit des Mechs als was richtig eigenständiges.
Tut mir leid, aber das hört sich für mich wie player skill issue an. Oder einfach danach, dass sich viele Rollenspieler besonders im deutschsprachigen Bereich extrem schwer mit militärisch geprägten Kampagnen tun.
« Letzte Änderung: Heute um 00:14 von Skaeg »
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Offline Skaeg

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Wie soll das also im RPG funktionieren? Spieler sagt "Ich möchte auf Technobabble würfeln"? Und dann rekalibriert man irgendeinen Tachyonenscanner, Fluxkompensator, Navigationsdeflektor, Transporterdingsbums... und dann dreht das Dings mehr nach Links und dann ging's?
Nein, du sagst "Ich möchte auf <Technologieskill> würfeln" und dein Charakter produziert im Erfolgsfall den entsprechenden "Babble".

Technobabble war aber ohnehin immer nur Überbau für die (zugegebenermaßen oft ziemlich simplen oder fragwürdigen) moralischen Entscheidungen. Um mal eine etwas durchwachsene Folge als Beispiel zu nehmen: Bei "Symbiosis"/"Die Seuche" ist es völlig irrelevant, welche technische Funktion die Magnetspule in welchem Teil des Frachters hat. Relevant ist es, dass Picard entscheidet, den Drogensüchtigen, die es allein nicht mehr schaffen, sich neue Drogen zu besorgen, nicht zu helfen, sondern sie auf planetenweiten kalten Entzug zu setzen.

Das ist auch eher der Grund, warum ich sowas wie TNG (eine meiner Lieblingsserien) nicht im Rollenspiel umsetzen kann. Die Serie lebt von durchstrukturierten Geschichten, die auf eine mehr oder minder interessante Auflösung hinlaufen.
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Ich mag Battletech sehr gerne, aber im Pen and Paper nen Haufen Mechkrieger ist immer komisch. Das sind halt normalerweise ziemliche Fachidioten und normalerweise sind sie eher Teil der Persönlichkeit des Mechs als was richtig eigenständiges.

Na ja, einschlägige Romane verpassen dem einen oder anderen von ihnen schon etwas mehr Profil, und das auch außerhalb ihrer Maschine. :)

Aber es stimmt schon: BattleTech ist auch dort sehr stark militär- und insbesondere Mechkrieger-fixiert, und ausgerechnet dort nicht auch mit 'Mechs oder zumindest regelmäßig um sie herum zu spielen, würde sich mindestens etwas komisch anfühlen und wird vom Setting auch nicht wirklich unterstützt.

Hmm wenn ich so drüber nachdenke: eigentlich fast alle Franchises.

Weil es nun schon mehrmals genannt wurde: Star Trek finde ich besonders ungeeignet, da halt spätestens seit TNG vorgeführt und etabliert wurde, dass ca 90% der Plots durch Technobabble gelöst werden. Und das ist halt dann komplett willkürlich, da ja die Helden im Fernsehen immer technische Lösungen finden, die so nicht im Handbuch stehen. Und die halt funktionieren, weil der Drehbuchschreiber das so sagt.
Wie soll das also im RPG funktionieren? Spieler sagt "Ich möchte auf Technobabble würfeln"? Und dann rekalibriert man irgendeinen Tachyonenscanner, Fluxkompensator, Navigationsdeflektor, Transporterdingsbums... und dann dreht das Dings mehr nach Links und dann ging's?

Mit dazu passenden Regeln fürs Technobabbeln (und das, was passiert, wenn man seinen Wurf mal versemmeln sollte)...sicher, warum nicht? ;D

Natürlich könnte man sich dann theoretisch darüber aufregen, daß eine Serie, die ja eigentlich "nur" ein paar Jahrhunderte weit in unserer Zukunft spielen soll, sich so gar nicht an unsere vertrauten "realen" Spielregeln hält. Aber das ist für den Bereich der Fantastik, dem eben auch die Science Fiction zugerechnet wird, nun mal praktisch schon der definitorische Normalzustand, und gerade Star Trek hat auf seine Weise (Psi-Talente, Super-Aliens, kaum verstandene Hypertechnologie, ko(s)misches Phänomen der Woche...) schon genug regelrechte Magie in der Weltraumsuppe, daß das gelegentliche Stück AlchimistenIngenieurshandwedeln zumindest für mich den Kohl auch nicht mehr fett macht.

Offline Quaint

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Tut mir leid, aber das hört sich für mich wie player skill issue an. Oder einfach danach, dass sich viele Rollenspieler besonders im deutschsprachigen Bereich extrem schwer mit militärisch geprägten Kampagnen tun.

Na das Militär ist weniger das Problem. z.B. Necropolis 2350 hatte ich viel Freude damit. Aber da hast du viel unterschiedlichere Charaktere normalerweise. Der Scout, der mit Snipergewehr kundschaftet, der Supersoldat der tapfer vorranrennt, der zynischer Flammenwerferkerl, der Priester des Trupps (der quasi auch Zaubern kann) und viele mehr. Die Mechkrieger sind halt... Mechkrieger. Wie die sich im Kampf sinnvollerweise verhalten hängt eben viel mehr am Mech, den sie haben. Und ausserhalb des Mechs machen die ja normal nicht soviel, vor allem halt kein Risiko eingehen. Ich hab durchaus auch offizielles Material studiert, regelrecht über Jahrzehnte hinweg. Ich hab auch Romane gelesen. Aber im RPG erzählt man sich halt bissle was die Leute so machen, und dann geht man normal ne Schlacht auswürfeln. Und ist ja nicht so als wären die Schlachten üblicherweise flott oder so. Wenn daher jemand was anderes als nen Mechkrieger gebaut hat wird der wahrscheinlich viel daneben sitzen. I could never make it work properly.
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Offline Eleazar

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Mir fällt noch was ein: Zamonien von Walter Moers ist eine supergeile, fantastisch oberdurchgeknallte Fantasywelt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das mit einer Gruppe zu spielen. Diesen Kram einfach nachzuspielen oder müde zu variieren, wäre ein ziemlich fader Aufguss.

Aber so was mit einem hochbegabten SL durchzuspielen, müsste der Knaller sein.

Offline Skaeg

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Na das Militär ist weniger das Problem. z.B. Necropolis 2350 hatte ich viel Freude damit. Aber da hast du viel unterschiedlichere Charaktere normalerweise. Der Scout, der mit Snipergewehr kundschaftet, der Supersoldat der tapfer vorranrennt, der zynischer Flammenwerferkerl, der Priester des Trupps (der quasi auch Zaubern kann) und viele mehr.
Ahja, das ist ein anderes Problem, das ich auch schon beobachtet habe. Rollenspieler sind so darauf konditioniert, dass "unterschiedlicher Charakter" bedeutungsgleich ist mit "unterschiedlicher Schlachtfeldfunktion", dass sie nicht damit klarkommen, wenn sich Charakter tatsächlich durch ihren Charakter und nicht durch ihren Einheitentypus unterscheiden sollen.

Ist aber tatsächlich mMn mit dem "(Realistische!) nilitärische Kampagnen sind ein Problem"-Topos verwandt. Spieler kriegen es nicht auf Kette, dass bei Privateers & Gentlemen alle SC Navy-Offiziere sind, die in den "wichtigen" Sachen ähnliche Skillsets und Funktionen haben. Oder halt bei MechWarrior, dass alle Charaktere Mechkrieger sind.

Das "Party Mix"-Dogma, nachdem alle Charakter unterschiedlichen, streng unterschiedenen Primärfunktionen zugeordnet zu sein haben, ist halt sehr stark. Aus ähnlichem Grund sind Fantasy-RPG-Runden aus z.B. nur Kämpfern oder nur Magiern generell absolut verpönt.

P.S.: Obwohl es eigentlich ziemlich viele (zumindest angeblich) beliebte Spiele geben soll, bei denen das nicht so ist. Bei Pendragon sind alle Charaktere Ritter. Bei CoC sind ale Charaktere irgendwelche Rehe im Scheinwerferlicht. Bei Paranoia sind alle Charaktere Troubleshooter. Bei DCC sind alle Charaktere (in den fast ausschließlich gespielten Funnels) irgendwelche nutzlosen Randos. Etc.
« Letzte Änderung: Heute um 01:33 von Skaeg »
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