Autor Thema: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?  (Gelesen 85004 mal)

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Mann ohne Zähne

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #100 am: 24.08.2005 | 11:51 »
Hoppla, jetzt kommt die beliebte Argumentationskeule... mich stört auch die Politik der USA, wieso ändere ich sie nicht selbst?
Im Übrigen habe ich früher selbst zum Wust der deutschen Rollenspielsysteme beigetragen (Plüsch, Power&Plunder), aber mir ist es nicht gelungen, aus der Traditionsschiene auszubrechen. Und ich frage mich wirklich, warum das so ist.

Pyromancer

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #101 am: 24.08.2005 | 12:03 »
Im Übrigen habe ich früher selbst zum Wust der deutschen Rollenspielsysteme beigetragen (Plüsch, Power&Plunder), aber mir ist es nicht gelungen, aus der Traditionsschiene auszubrechen. Und ich frage mich wirklich, warum das so ist.

Gut, ich mach dann mal mit und frage dich: Warum ist das so?
Offensichtlich würdest du gerne aus der Traditionsschiene ausbrechen. Offensichtlich schaffst du es nicht.
Wenn es hier einen gibt, der uns die Frage nach dem "warum" beantworten kann, dann bist du das. Also los!

Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #102 am: 24.08.2005 | 12:04 »
Warum kommen solche Systeme aus den USA?

Vieleicht war mein letztes Post zu politisch korrekt, also nochmal deutlicher:

Kein schwein möchte für so ein Zeug Geld ausgeben. Diese ganzen "Innovativen" Systeme sind spielereien.
Sie funktionieren nur als kleine Projekte. Und genau dafür braucht man die Masse.
Wenn diese Systeme in Amerika von 5.000 Menschen gespielt werden, dann würden sich in Deutschland vllt 200 finden, und dafür lohnt es einfach nicht.
Gäbe es eine Europäische Einheitssprache würde es hier ähnliche Innovationen geben.
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Offline Arbo

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #103 am: 24.08.2005 | 12:11 »
Thalamus,

in gewisser Weise würde ich Dir da beipflichten. Leider wissen wir nämlich nicht, welche russischen, chinesischen oder kroatischen Perlen es vielleicht gibt ;)

Daneben stimme ich Dir aber nicht zu, dass das alles Spielereien sind. Es gibt tlw. schon Spiele, die eigentlich Potenzial hätten. Das Problem ist einfach, dass sich keiner findet, sowas zu verlegen. Innovatives gibt es also vor allem im "Untergrund". Ein schönes deutsches Beispiel: http://www.operationmax.de/articles.php?um=index

Arbo
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #104 am: 24.08.2005 | 12:15 »
Es gibt tlw. schon Spiele, die eigentlich Potenzial hätten. Das Problem ist einfach, dass sich keiner findet, sowas zu verlegen.

Das ist richtig, aber das hat ja seine Gründe. es ist einfach ein zu großes unternehmerisches Risiko.
Spielereien war in dem Sinne auch nicht negativ gemeint, sondern eher so, das sich damit auf dem freien Markt in einem Land mit "nur" 80 Mill einwohnern kein Geld verdienen lässt.
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #105 am: 24.08.2005 | 12:21 »
Naja, die USA haben auch nur 240 Mio. Einwohner. Ich denke immer noch eher, dass es eine Mentalitätsfrage ist.

Pyromancer

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #106 am: 24.08.2005 | 12:28 »
Das ist richtig, aber das hat ja seine Gründe. es ist einfach ein zu großes unternehmerisches Risiko.
Spielereien war in dem Sinne auch nicht negativ gemeint, sondern eher so, das sich damit auf dem freien Markt in einem Land mit "nur" 80 Mill einwohnern kein Geld verdienen lässt.

Kein Mensch verdient Geld mit Rollenspielen. Und die innovativen, neuen, tollen Systeme aus den USA haben Auflagen im hunderter-Bereich. Das wird dann als Riesen-Erfolg gefeiert!
Und diese Auflagen lassen sich auch nur dadurch rechtfertigen, dass viel nach Übersee  verkauft wird.
« Letzte Änderung: 24.08.2005 | 12:30 von Pyromancer »

Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #107 am: 24.08.2005 | 12:30 »
Geld verdienen schon.
ich habe nicht gesagt, das man davon leben kann.
Aber an den wenigen Großen verdienen schon einige Leute dran.
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Offline Arbo

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #108 am: 24.08.2005 | 12:31 »
Sehe ich wie Ein. Wer kein Risiko eingeht, dümpelt vor sich hin. Ist eigentlich symptomatisch (???) für uns ...

Naja, bleibt einem halt der unkomplizierte Untergrund   8)='

Arbo
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #109 am: 24.08.2005 | 12:36 »
Naja, die USA haben auch nur 240 Mio. Einwohner. Ich denke immer noch eher, dass es eine Mentalitätsfrage ist.
[Klugsch...modus on]295 Mio Einwohner. [/Klugsch...modus off]

Und wer sagt eigentlich das die meisten Rollenspieler diese tollen, neuen und innovative Spiele auch spielen wollen? Und ist das im gelobten Land so anders? Wo gibt es denn die meisten D&D Spieler?

Naja, bleibt einem halt der unkomplizierte Untergrund
Der nur solange schön ist bis er kommerziell wird und dann nicht mehr so schön elitär ist ;D


Gruß,
Vash

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Offline Minne

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #110 am: 24.08.2005 | 12:42 »
ich glaube, dass es in den usa eine viel größere gamer-szene gibt.

Offline Arbo

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #111 am: 24.08.2005 | 12:53 »
@ Vash:

Schade dass Du es so siehst :P

@ Minneyar:

Ich glaube, zu der Behauptung braucht man nicht viel.

Einwohner USA: 295.734.134 (Stand Juli 2005, Quelle: Wikipedia)
Einwohner BRD: 82,532 (Stand Dezember 2003, Quelle: Wikipedia)

:P

Arbo
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Offline Vash the stampede

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #112 am: 24.08.2005 | 13:01 »
@ Vash:

Schade dass Du es so siehst :P

Wo schrieb ich denn das ich es so sehe? ???
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #113 am: 24.08.2005 | 13:04 »
Warum schreibst Du es dann?  :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #114 am: 24.08.2005 | 13:09 »
Mann bist du heute eloquent, Arbo. Ich meine damit natürlich, dass in den USA die gamer quote wesentlich höher ist als bei uns ::)
Ich denke, dass bloße Bevölkerungszahlen nicht viel darüber aussagen, wie viele Rollenspieler es denn nun tatsächlich gibt.

Offline Vash the stampede

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #115 am: 24.08.2005 | 13:11 »
Weil die meisten Leute die ich bisher getroffen habe, die sich in irgendeiner Form einem Untergrund verschrieben haben, sich von diesen Ideen lösten, sobald sie kommerziell wurden. Was ich sehr schade finde, denn ich kann daran nichts negatives sehen.

Um meine Sicht klar darzustellen: Ich würde mich freuen wenn man Spiele wie Wushu, PTA und so weiter nicht nur überall erwerben kann, sondern das auch die Macher davon profitieren könnten. Und somit eine ständige Weiterentwicklung voran treiben würden.
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Pyromancer

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #116 am: 24.08.2005 | 13:18 »
Um meine Sicht klar darzustellen: Ich würde mich freuen wenn man Spiele wie Wushu, PTA und so weiter nicht nur überall erwerben kann, sondern das auch die Macher davon profitieren könnten.

Du kannst diese Spiele überall erwerben, wo es Internet-Zugang gibt. *g* Das ganze coole Zeug ist nur ein paar Mausklicks entfernt, ehrlich! Und wenn du die pdfs kaufst, dann gehe ich davon aus, dass die Macher 80%-90% von dem Geld sehen.

Offline Vash the stampede

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #117 am: 24.08.2005 | 13:27 »
Du kannst diese Spiele überall erwerben, wo es Internet-Zugang gibt. *g* Das ganze coole Zeug ist nur ein paar Mausklicks entfernt, ehrlich! Und wenn du die pdfs kaufst, dann gehe ich davon aus, dass die Macher 80%-90% von dem Geld sehen.
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #118 am: 24.08.2005 | 13:28 »
Aber es ist schon was anderes, ob man die Katze im Sack als PDF erwirbt, die man ja auch erst mal finden muss, oder ob man ein Buch in einem RPG-Shop findet, das möglicherweise auch noch hier und da beworben wird.

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #119 am: 24.08.2005 | 13:30 »
Hoppla, jetzt kommt die beliebte Argumentationskeule... mich stört auch die Politik der USA, wieso ändere ich sie nicht selbst?

Ein ziemlich alberner Vergleich. Wenn Dir deutsche Rollenspiele nicht innovativ genug sind, dann schreib selbst eins und verkaufe es. Das ist nicht unmöglich. Die Politik der USA zu ändern dagegen...

Im Übrigen habe ich früher selbst zum Wust der deutschen Rollenspielsysteme beigetragen (Plüsch, Power&Plunder), aber mir ist es nicht gelungen, aus der Traditionsschiene auszubrechen. Und ich frage mich wirklich, warum das so ist.

Dann solltest Du Dir Deine Fragen doch selbst beantworten können, weil Du weißt, wie es hier zu Lande läuft.
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #120 am: 24.08.2005 | 13:33 »
Es ist eine Sache, festzustellen, daß die Deutschen nicht innovativ genug sind (oder was auch immer), aber es ist eine andere, selber innovative Ideen zu haben. Ich habe irgendwie den Eindruck, daß viele von den "neuen" RPGs vor dem Forge-Hintergrund entstanden sind - also nicht etwa aus dem luftleeren Raum, sondern aus der Diskussion "wie könnte Rollenspiel sein". Vielleicht entsteht aus dem Theorie-Channel im Grofafo ja was - z.B. Verminaards BARBAREN...  ;) Hey, das gibt´s ja schon!
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Pyromancer

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #121 am: 24.08.2005 | 14:36 »
Aber es ist schon was anderes, ob man die Katze im Sack als PDF erwirbt, die man ja auch erst mal finden muss, oder ob man ein Buch in einem RPG-Shop findet, das möglicherweise auch noch hier und da beworben wird.

Naja, "Katze im Sack" würde ich es nicht nennen, wenn es zu einem Spiel etliche Rezensionen und aberdutzende von Spielberichten im Netz zu lesen gibt. Das ist auf jeden Fall informativer, als in meinem Rollenspiel-Laden den Besitzer nach XY zu fragen und als Antwort zu kriegen: "Keine Ahnung, nie gehört, was soll das sein, nein, das kann ich dir nicht bestellen!" *g*

Mann ohne Zähne

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #122 am: 24.08.2005 | 16:24 »
Ein ziemlich alberner Vergleich. Wenn Dir deutsche Rollenspiele nicht innovativ genug sind, dann schreib selbst eins und verkaufe es. Das ist nicht unmöglich. Die Politik der USA zu ändern dagegen...

Dann solltest Du Dir Deine Fragen doch selbst beantworten können, weil Du weißt, wie es hier zu Lande läuft.


Das habe ich auch gemeint. Ich habe vor langen, langen Jahren das PP&P erfunden und die ersten drei Auflagen selbst kopiert und geheftet. Die habe ich dann selbst verkauft (240 Stück waren es damals), bevor ich die Rechte an Phase Publishing verkauft habe und mit Stefan gemeinsam eine Neuauflage schrieb. Ich habe also ein eigenes Rollenspiel geschrieben, das kommerziell gar nicht mal so unerfolgreich war -- und hatte trotzdem nicht die Ideen, die aus den USA kommen (zugegebenermaßen nur von manchen Autoren, aber immerhin, sie kommen).

Ich stimme da Leonie zu, viele der neuen Systeme entstanden in der Forge. Und ich widerspreche so manchem, der behauptet, diese neuen Angänge ans Rollenspiel seien allesamt zu abgehoben, das sehe man ja an ihrem Erfolg.
ABER: Herkömmliches Rollenspiel hat dreißig Jahre auf dem Buckel; und wenn man an den direkten Vorgänger denkt, von dem die meisten kommerziell erfolgreichen Rollenspiele abstammen, das Kriegsspiel, dann noch weitaus mehr. Gegen ein solches Erbe ist es einfach schwer, anzutreten. Die kommerziellen Spiele bedienen kommerzielle Interessen, also das größtmögliche Publikum. Deshalb müssen ihre Regeln auch das größtmögliche Publikum ansprechen. Und so was geht halt einfach nicht mit den teilweise experimentellen Regeln der Forge-Spiele.

Um eine Frage aufzugreifen: Könnte es sein, daß wir in unserer Kreativität, grundlegend Neues zu schaffen, einfach langsamer sind?

Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #123 am: 24.08.2005 | 16:40 »
Um eine Frage aufzugreifen: Könnte es sein, daß wir in unserer Kreativität, grundlegend Neues zu schaffen, einfach langsamer sind?

JA!
Ist das grundsätzlich negativ?
Nein!
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #124 am: 24.08.2005 | 16:45 »
Schön, daß du die Frage selbst beantwortest  ;)
Ich habe auch nicht gesagt, daß es grundsätzlich negativ ist. Aber zu Grundsätzen gibt es immer auch Ausnahmen, und eine ist, meiner Meinung nach, daß wir hier in Deutschland bei neuen Rollenspielansätzen immer noch Finsterland sind. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.