Autor Thema: Wie geht Midgard?!  (Gelesen 81762 mal)

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Offline Harry B. Goode

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #125 am: 26.10.2009 | 22:21 »
Alles hat man irgendwie schonmal woanders gesehen.

Hehe, mit der Anmerkung, dass vieles von dem, was man "woanders schon mal gesehen hat" in Midgard vorher war. ;)

Aber davon abgesehen: ok. Jetzt verstehe ich wenigstens mal, was gemeint ist. ...und auch, dass dieser Vorwurf eine ganze Menge anderer Systeme ebenfalls trifft.

Ach ja, das "angeflanschte Punkte System" gab es in Midgard schon, als bei anderen Rollenspielen auch noch fleißig ausgewürfelt wurde. ;)
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Callisto

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #126 am: 26.10.2009 | 22:24 »
Steigerungsregeln, für die man einen Taschenrechner braucht;
Och, das hatte ich verdrängt. Ja, das ist echt schlimm.

Zitat
dazu eine durch und durch staubtrockene, nüchterne Präsentation - altbacken eben.

Das finde ich gar nicht mal so schlimm. Ich mag Midgard. Aber ... vor allem die Steigerungsregeln und das Würfeln beim Erschaffen, ungünstig.

@alles schonmal gesehen: Das gabs aber entweder schon vorher bei Midgard oder, wenns die Welt betrifft, liegt an guter Recherche und passender Übernahme ins Setting. Ich finde die Abaori in Buluga einfach toll, nur so als Beispiel. Also gegen das Setting kann man echt nix sagen, weils wirklich gut gemacht ist. Das setzt Standards (an die Aventurien NIE heranreichen wird)

Pyromancer

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #127 am: 26.10.2009 | 22:25 »
Ach ja, das "angeflanschte Punkte System" gab es in Midgard schon, als bei anderen Rollenspielen auch noch fleißig ausgewürfelt wurde. ;)

Das wurde doch erst mit M4 eingeführt, oder? Bei M3 war es doch noch: Auswürfeln, "Abenteurer-Typ" auswählen, Fertigkeiten aufschreiben und nur zwischen ein paar Sachen auswählen, fertig.

Offline Paddy

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #128 am: 26.10.2009 | 22:29 »
Das wundert mich jetzt. Könntest du mir mal ein Beispiel für so eine Einschränkung liefern?
Also könntest du mir ein (Baukasten)System und ein Charkonzept nennen, wo du das Charkonzept nicht spielen konntest?
Das Charkonzept (also grundsätzlich) kann ich natürlich spielen (aber möglicherweise nur mit Abstrichen). Ein Kaufsystem erschafft immer Charaktere auf einem gewissen Powerniveau, welches entweder recht mittelmäßig ist oder einseitig. Bei einem Würfelsystem habe ich zumindest die Möglichkeit "überdurchschnittliche" Charaktere zu erwürfeln. Wie gesagt immer unter der Prämisse (die du aber ja auch anführst), dass das System unmodifiziert angewendet wird.

Ich persönlich finde es einfacher bei einem Würfelsystem zu "bescheißen" (im Sinne von, mir passt der Wert nicht, deshalb ändere ich ihn), als bei einem Kaufsystem. Das Würfelsystem sieht zumindest theoretisch die Möglichkeit eines solchen Charakters vor. Ein Kaufsystem nicht (sonst könnte ich ihn regelkonform erstellen).

Wo ist der Unterschied zwischen:
1) Es gibt kein Quellenband zu xyz.
und
2) Es gibt ein Quellenband zu xyz, aber ich kaufe es mir nicht.
Naja. Zumindest ich tendiere dazu bei meinem Lieblingssystem alles zu kaufen, was erscheint. Des Weiteren kollidiert man früher oder später mit jemandem der das offizielle, göttliche Buch besitzt, von welchem er keinesfalls abweichen möchte (spätestens auf Cons).

Abgesehen davon habe ich die Erfahrung gemacht, dass Rollenspiele mit hohem QB-Ausstoß, eher farblose und qualitativ niedrige Ware liefern (das ist aber auf jeden Fall subjektiv, da ich mitnichten meine Freizeit damit verbringe, mir alle möglichen Rezessionen durchzulesen). Ausnahmen gibt es aber auch da. Logisch.

Und wo ist der Unterschied zwischen:
1) Etwas ist nicht geregelt und ich denke mir selber etwas aus.
und
2) Etwas ist geregelt, aber ich halte mich nicht dran, sondern denke mir selber etwas aus.
Siehe oben.

Ich weiß selbst, dass manche lieber von Quellenbüchern erschlagen werden und am besten all ihr Geld investieren. Ich mag Klasse statt Masse. Ist eben Geschmacksache. Klasse und Masse ist leider eher die Ausnahme.

Gruß
Frank
Ich weiss, dass manche, die mich lesen, anders denken als ich. [...] würde sich meine Ansicht am Ende selbst als irrig erweisen, so bleibt doch immer die Tatsache, dass viele dieser Andersmeiner keine fünf Minuten über eine so verwickelte Frage nachgedacht haben. Wie sollten sie also mit mir übereinstimmen? (José Ortega Y Gasset: Der Aufstand der Massen)

Offline Paddy

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #129 am: 26.10.2009 | 22:38 »
Das wurde doch erst mit M4 eingeführt, oder? Bei M3 war es doch noch: Auswürfeln, "Abenteurer-Typ" auswählen, Fertigkeiten aufschreiben und nur zwischen ein paar Sachen auswählen, fertig.
Nein. Fertigkeitspunkte (zum kaufen) auswürfeln gabs auch bei M3 und das gibt es seit 1989. Selbst bei M2 gab es das schon (nur anders, da dort noch das Alter des Abenteurers mitberücksichtigt wurde) und das gibt es seit 1986 (glaub ich). M1 müsste ich nachsehen.

Also, ein Indiz für altbacken ;)

Keine Ahnung. Ich finde altbacken nicht schlecht. Nicht a priori jedenfalls.

Gruß
Frank
Ich weiss, dass manche, die mich lesen, anders denken als ich. [...] würde sich meine Ansicht am Ende selbst als irrig erweisen, so bleibt doch immer die Tatsache, dass viele dieser Andersmeiner keine fünf Minuten über eine so verwickelte Frage nachgedacht haben. Wie sollten sie also mit mir übereinstimmen? (José Ortega Y Gasset: Der Aufstand der Massen)

Offline Harry B. Goode

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #130 am: 26.10.2009 | 22:44 »
Das wurde doch erst mit M4 eingeführt, oder? Bei M3 war es doch noch: Auswürfeln, "Abenteurer-Typ" auswählen, Fertigkeiten aufschreiben und nur zwischen ein paar Sachen auswählen, fertig.
Ähm, nein. Bereits in M3 gab es dieses Punktesystem.
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Offline Harry B. Goode

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #131 am: 26.10.2009 | 22:53 »
Steigerungsregeln, für die man einen Taschenrechner braucht; 100 Fertigkeiten, bei denen man die Beschreibung lesen muss, um zu wissen, was man damit alles machen kann; dazu eine durch und durch staubtrockene, nüchterne Präsentation

Witzig ist, dass das für mich alles Punkte sind, die auf der Plus-Seite stehen. Das liegt nicht nur daran, dass ich das komplexe Steigerungssystem mag (dadurch bekommt man eine richtige Nähe zu seiner Figur) und die gut ausgearbeiteten und ausbalancierten Fertigkeiten, sowie die staubtrockene, nüchterne Präsentation. Das liegt auch daran, dass all das die Leute anzieht, die dasselbe am Rollenspiel mögen, wie ich. :)

Jack O'Neill würde in herablassendem Tonfall "Eierköpfe" sagen... :D
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Pyromancer

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #132 am: 26.10.2009 | 23:25 »
Ähm, nein. Bereits in M3 gab es dieses Punktesystem.

Im Ernst? Was ist das dann für ein Erschaffungssystem im Eschar-Quellenbuch von 1991? Da kriegt man einfach einen Strauß von Fertigkeiten und kann nur an ein paar Stellen zwischen mehreren auswählen. Ich dachte immer, dass alles vor M4 auch so funktioniert hätte.

Witzig ist, dass das für mich alles Punkte sind, die auf der Plus-Seite stehen.
Ich sag ja auch nicht, dass das alles schlecht ist. Nur eben altbacken. ;)

Offline Falcon

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #133 am: 27.10.2009 | 01:11 »
Zitat von: paddy
Abgesehen davon habe ich die Erfahrung gemacht, dass Rollenspiele mit hohem QB-Ausstoß, eher farblose und qualitativ niedrige Ware liefern (das ist aber auf jeden Fall subjektiv, da ich mitnichten meine Freizeit damit verbringe, mir alle möglichen Rezessionen durchzulesen). Ausnahmen gibt es aber auch da. Logisch.
Ich verbringe meine Freizeit u.A. mit Rezensionen lesen und würde sagen, daß ich das nicht bestätigen kann. Das mag auf Wizards of the Coast zutreffen.
Nun wäre das aber die Untertreibung der Woche, wenn man Midgard mit dem Argument verteidigen würde, denn man kann doch zumindest erwarten, daß wenigstens JEDER Bereich der Spielwelt ausreichend beschrieben ist. Ich habe jetzt zig Aussagen von Spielern, die sagen, daß wäre aber nicht der Fall.

@Goodes: danke für die (teilweise nochmalige) Beantwortung der Fragen.
Zitat von: goode
Hehe, mit der Anmerkung, dass vieles von dem, was man "woanders schon mal gesehen hat" in Midgard vorher war. Wink
Ja, das von einem RPG sagen zu können trifft "altbacken" doch ganz gut nicht wahr ;) ?
Aber im Moment stehe ich auf altbacken. Vor einigen Jahren war das im Netz noch ein Synonym für "überladenes System, das nicht funktioniert". Mittlerweile ist altmodisch wieder cool.
Wobei, wenn Midgard wirklich flüssig spielbar ist, es also gar nicht NÖTIG hat sich zu verändern, wäre das eher ein Qualitätsmerkmal und der Begriff sowieso falsch gewählt. 
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Callisto

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #134 am: 27.10.2009 | 01:13 »
Ich find schon, dass es flüssig spielbar ist, wenn man Charaerschaffung erst mal hinter sich hat. Nur das mit dem Steigern bzw. der EP-vergabe finde ich ungünstig. Wenn ich mich recht entsinne haben wir damals drauf verzichtet, dass man Gold ausgeben musste und es gab schnell auch nur AEP.

Offline Sequenzer

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #135 am: 27.10.2009 | 02:45 »
Im Ernst? Was ist das dann für ein Erschaffungssystem im Eschar-Quellenbuch von 1991? Da kriegt man einfach einen Strauß von Fertigkeiten und kann nur an ein paar Stellen zwischen mehreren auswählen. Ich dachte immer, dass alles vor M4 auch so funktioniert hätte.
Ich sag ja auch nicht, dass das alles schlecht ist. Nur eben altbacken. ;)

Amen! altbacken triffts wohl so ziemlich genau...
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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #136 am: 27.10.2009 | 04:10 »
@Goode
Midgard hat sich diversen Entwicklungen der letzten 20 Jahre nicht angeschlossen, sondern ist seiner Linie treu geblieben, das ist das, was man "altbacken" nennt. Als M3 rauskam, war Auswürfeln definitiv nicht mehr in Mode, wie man wunderbar an all den Rollenspielen dieser Zeit sehen kann.

Ich frage mich persönlich bei Midgard halt immer, warum ich das spielen sollte. Es liefert nichts, was man sich nicht auch schnell selbst zusammenbauen könnte. Sowohl von der Regelseite, als auch von der Hintergrundseite.

Offline Xemides

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #137 am: 27.10.2009 | 05:13 »
Als M3 rauskam, war Auswürfeln definitiv nicht mehr in Mode, wie man wunderbar an all den Rollenspielen dieser Zeit sehen kann.

Es gab aber auch immer Auswürfelsysteme, oder. Cthulhu, Warhammer, ADnD, ...

Zitat
Ich frage mich persönlich bei Midgard halt immer, warum ich das spielen sollte. Es liefert nichts, was man sich nicht auch schnell selbst zusammenbauen könnte. Sowohl von der Regelseite, als auch von der Hintergrundseite.

Das kann man zu vielen Rollenspielen sagen. Der eine mags halt, der andere nicht. Bei ir ist es so, dass Midgards Stil meinen Geschmack in vielen Dingen trifft.

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Ein

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #138 am: 27.10.2009 | 08:08 »
CoC: '81 (Im Übrigen basierend auf RuneQuest, von dem Midgard eindeutig abgekupfert wurde.)
RuneQuest: '78
AD&D: '78

Äh, nein, Timmy.

Aus der Reihe fällt nur halb Warhammer ('86). Wobei GW ein Tabletop-Verein und kein Rollenspielverlag ist.

Der Punkt ist doch, warum sollte man sich gerade heutzutage Midgard anschaffen?

Es macht vom System nicht viel her, was einen irgendwie noch vom Hocker reißen würde. Es gibt Dutzende ähnliche Systeme, von denen viele kostenlos im Netz rumschwirren.

Es kann vom Hintergrund nicht allzuviel. Es ist keine Kunst irdischen Kulturen lustige Namen zu geben und sie dann nicht näher zu beschreiben.

Gleichzeitig fallen mir ohne Überlegen gleich mehrere Spiele auf dem Fantasysektor ein, die ein ebenbürdiges oder gar besseres System haben und obendrein noch einen kreativeren Hintergrund: (A)D&D2+, DSA2+, RuneQuest, Earthdawn, Warhammer oder Agone seinen hier genannt.
« Letzte Änderung: 27.10.2009 | 08:10 von Ein »

Offline Xemides

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #139 am: 27.10.2009 | 08:27 »
CoC: '81 (Im Übrigen basierend auf RuneQuest, von dem Midgard eindeutig abgekupfert wurde.)

Von Runequest abgekupfert ? Wo denn das ? Die Ursprünge liegen wenn bei DnD und Empoire of the Petal Throne, weshalb ja auch das erste Regelwerk Empires of Magira hieß, aus dem später Abenteuer in Magira und noch später Midgard wurde.

Zuerst gespielt wurde es Sylvester 1977/78.

Außerdem ging ich vom deutschen Markt des Jahres 1991 aus.


Zitat
Gleichzeitig fallen mir ohne Überlegen gleich mehrere Spiele auf dem Fantasysektor ein, die ein ebenbürdiges oder gar besseres System haben und obendrein noch einen kreativeren Hintergrund: (A)D&D2+, DSA2+, RuneQuest, Earthdawn, Warhammer oder Agone seinen hier genannt.

Tja, und Dnd finde ich um Meilen schlechter als Midgard: Reine Stufensysteme, passive Parade, Gesinnungen, Regelsystem ohne Weltbindung. Früher fand ich das mal cool, als ich nicht anderes kannte. Heute ein No Go für mich. DnD - never.

DSA kenne ich nur 4 und 4.1, das ja sehr umstritten ist.

Auch Earthdawn ist ja nicht unumstritten aufgrund des Würfelmechanismus. Außerdem ist das in die Welt integriert, die auch nicht gerade typisch ist.
Runequest, okay, aber auch RQ hat seine Fehler: Nicht jeder mag Prozentwürfel, die Magier sind sehr schwach. Aber das zumindest habe ich auch zu hause stehen.

Und Glorantha ist nun alles andere als eine Kopie der Erde.

Warhammer hat nun ein anderes Spielgefühl als Midgard.

Und Agone kenne ich nicht.


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Ein

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #140 am: 27.10.2009 | 08:44 »
Zitat
Außerdem ging ich vom deutschen Markt des Jahres 1991 aus.
Klar, man kann es sich auch schön reden. ;)

Und selbst so: Rolemaster, Harnmaster? Aber lass mich raten: "Die sind umstritten." :korvin:

Aber ich sehe eh immer weniger Sinn darin überhaupt noch mit dir zu diskutieren. Weder hast du sonderliche Ahnung davon, was überhaupt auf dem Rollenspielmarkt passiert (ist), noch bist du wiedermal in der Lage irgendwelche Argumente zu liefern.

Nostalgie ist ja schön und gut. Ich mag auch viele Dinge, die überkommen, altbacken oder gar veraltet sind, aber ich versuche daraus keine Tugend zu machen, sondern bin so ehrlich zu sagen, dass ich heutzutage wohl selbst mit vielem nicht mehr anfangen würde.


Offline Xemides

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #141 am: 27.10.2009 | 08:59 »
Und selbst so: Rolemaster, Harnmaster?

Rolemaster, da haben wir die Attribute fleissig ausgewürfelt, ganz wie bei Midgard. Und es enthällt noch mehr Tabellen als Midgard, wesentlich mehr.

Harnmaster habe ich nie gespielt.

Zitat
Aber ich sehe eh immer weniger Sinn darin überhaupt noch mit dir zu diskutieren. Weder hast du sonderliche Ahnung davon, was überhaupt auf dem Rollenspielmarkt passiert (ist), noch bist du wiedermal in der Lage irgendwelche Argumente zu liefern.

Argumente wofür ? Du magst Midgard nicht, ich mag es so wie es ist. Und ich kenne die Geschichte Midgards, du anscheinend nicht.

Zitat
Nostalgie ist ja schön und gut. Ich mag auch viele Dinge, die überkommen, altbacken oder gar veraltet sind, aber ich versuche daraus keine Tugend zu machen, sondern bin so ehrlich zu sagen, dass ich heutzutage wohl selbst mit vielem nicht mehr anfangen würde.

Sagen wir so: Ich mag verschiedene Systeme. Ich mag auch Charakterschaffung ohne Würfel, aber bei Midgard kann ich auch damit leben.

Und DnD als besser als Miodgard darzustellen, ist für mich ein Witz. Die Gründe, warum ich DnD für schlechter halte, habe ich geschildert.

Wie du sicher weisst spiele ich DSA sehr gerne, die Meinung, dass es als System nichts taugt stammt nicht von mir, du kannst sie aber hier im Forum oft genug nachlesen.

Genauso wie die Meinung, dass Prozentsysteme nichts taugen.

Runequest mag ich tatsächlich sehr gerne, habe aber keine Spieler dafür.

Earthdawn mag ich auch gerne, habe ja gerade begonnen zu leiten, aber ein wenig sperrig ist der Mechanismus trotzdem.

Midgard spiele ich auch nicht aus Nostalgie, unsere Runde besteht seit 1992.

Ich stimme ja zu, dass Midgard auf gewisse Weise altbacken ist, ich schrieb ja selber oldschool. Aber Midgard ist das nostalgische System, dass ich mag. Und da ich es seit 17 Jahren spiele und zu hause stehen habe, werde ich mir sicher nichts anderes im Netz suchen.

Und vielleicht kauft man es sich ja, weil man lieber professionelle Produkte haben will oder gebundene Bücher haben will. Da mag es viele Gründe für geben.
« Letzte Änderung: 27.10.2009 | 09:16 von Xemides »
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Eulenspiegel

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #142 am: 27.10.2009 | 09:29 »
Hehe, mit der Anmerkung, dass vieles von dem, was man "woanders schon mal gesehen hat" in Midgard vorher war. ;)
Stimmt schon. Aber ändert nichts an der "Altbackenheit".

Die Apollo-Raumraketen waren zu ihrer Zeit damals auch hochmodern und hatten vieles neues. - Heutzutage wirken sie trotzdem altbacken.

Die Muskete war zu ihrer Zeit ebenfalls hochmodern, extrem innovativ und viele andere Schusswaffen haben sich seitdem etwas von ihr abgeguckt. - Trotzdem wirkt die Muskete heutzutage altbacken.

Ich will nicht abstreiten, dass Midgard damals, als es entwickelt wurde, hochmodern und innovativ war. - Aber diese Zeit liegt ja schon ein paar Jährchen in der Vergangenheit.

Offline Xemides

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #143 am: 27.10.2009 | 10:16 »
Naja, wie bei vielen Sachen ist es eine Fragfe des Geschmackes. Wer es immer modern haben möchte, der greift sicher nicht zu Midgard, genau wie zu LL, ADnD oder ODnD und ähnlichem.

Wer es eher ein wenig bodenständiger und konservativer mag, der wohl eher.

Von Nostalgikern abgesehen.

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Callisto

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #144 am: 27.10.2009 | 10:22 »
@Eulenspiegel: Altbacken ist doch kein Schimpfwort. Du stellst das so hin, als ob das etwas wäre, was man keinesfalls spielen könnte. Während DSA sich Modernitäten drangeflanscht hat und alte Fehler gepflegt, hat Midgard die ursprüngliche Schiene verbessert, ist auf keinen Zug draufgesprungen und sich stattdessen stetig entwickelt. Ich mag auch so manches modernere System. Dark Heresy, kam erst raus, muss also modern sein. Systemmäßig finde ich Midgard aber um Längen besser! Modern ungleich gut. Altbacken ungleich gut. Midgard - wie alle Systeme Geschmackssache.


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Offline Harry B. Goode

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #145 am: 27.10.2009 | 10:45 »
Der Punkt ist doch, warum sollte man sich gerade heutzutage Midgard anschaffen?

Es macht vom System nicht viel her, was einen irgendwie noch vom Hocker reißen würde. Es gibt Dutzende ähnliche Systeme, von denen viele kostenlos im Netz rumschwirren.

Es kann vom Hintergrund nicht allzuviel. Es ist keine Kunst irdischen Kulturen lustige Namen zu geben und sie dann nicht näher zu beschreiben.

Gleichzeitig fallen mir ohne Überlegen gleich mehrere Spiele auf dem Fantasysektor ein, die ein ebenbürdiges oder gar besseres System haben und obendrein noch einen kreativeren Hintergrund: (A)D&D2+, DSA2+, RuneQuest, Earthdawn, Warhammer oder Agone seinen hier genannt.

In dem Zusammenhang würde mich mal interessieren, wie viel von Midgard du überhaupt kennst? Es gibt durchaus auch heute noch Gründe, sich Midgard anzuschaffen, nicht alle sind schwarz auf weiß zwischen den Buchdeckeln zu finden.

Gründe für Midgard
  • Niedriger Powerlevel (Für den, der's mag. Manche wollen lieber Halbgötter spielen, für die ist Midgard nicht gedacht.)
  • Kreative Adaption irdischer Vorbilder ohne einfach nur zu kopieren.
  • Begrenztes Material; man wird nicht arm dabei
  • Flüssiges Spielsystem
  • Sehr flexibles Steigerungssystem, welches allen Figuren fast alles offen lässt

Gründe gegen Midgard
  • Niedriger Powerlevel (selbst Hochgradige Figuren können durch einen dummen Zufall von einem Bauernlümmel getötet werden)
  • Hauptsächlich irdische Vorbilder wurden verwurstet und im wesentlichen mit anderen Namen versehen
  • Neues Material kommt nur selten und oft mit großer Verzögerung heraus.
  • Inkonsistentes Spielsystem (W%/W20)
  • Sehr komplexes Erfahrungspunkte- und Steigerungssystem, das einen in den Wahnsinn treiben kann.

Du siehst: alles hat zwei Seiten. Es kommt ganz einfach darauf an, was man mag. Da Midgard seit über 25 Jahren besteht, wird es wohl Gründe geben, welche die Existenz von Midgard berechtigen. Insofern schießen Argumente wie "warum man sich Midgard heute noch kaufen sollte" vollkommen ins Leere.

Wenn du Midgard nicht magst, ist das deine Sache. Warum willst du allen anderen Midgard vergällen?

Darüber hinaus gibt es noch Argumente für Midgard, die man nur schwer konterkarieren kann:

  • Familiäre und aktive Community im bzw. über das Midgard Forum
  • Guter Service auf Midgard Online (zum Beispiel kann man für neuere Abenteuer die Handouts kostenlos herunterladen)
  • Sehr kurzer Draht zu den Herstellern/Autoren.
  • 4-5 reine Midgard Cons im Jahr, jeweils über ein Wochenende auf einer Burg

Viele Grüße
Harry
« Letzte Änderung: 27.10.2009 | 10:50 von Harry B. Goode »
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Offline Falcon

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #146 am: 27.10.2009 | 12:13 »
Zitat von: ein
Ich frage mich persönlich bei Midgard halt immer, warum ich das spielen sollte. Es liefert nichts, was man sich nicht auch schnell selbst zusammenbauen könnte. Sowohl von der Regelseite, als auch von der Hintergrundseite.
Willst du dir wirklich antun ein 700 Seiten Regelwerk selber zu machen?

Ich sehe schon Gründe Midgard zu spielen, denn Eins Argument ist deie typische, vorgeschobene Behauptung: "Das gibts anderswo überall schon!"
Tut es das? Ich habe mich mit Midgard beschäftigt, weil es so gut wie KEINE Alternative im Bereich Simulationistisch-hartwurstigem EDO-low-Fantasy gibt. Schon gar nicht aus Deutschland!
D&D, ED oder Agone sind zum Beispiel GAR KEIN Ersatz für jemanden, der etwas wie Midgard sucht. Ich glaube da hat Ein nicht verstanden, was überhaupt verlangt wurde. Warhammer kann man wohl noch gelten lassen (kenne es aber kaum). Rolemaster und Harnmaster habe ich nie gespielt, Harnmaster ist schwer zu bekommen und sind die wirklich viel besser?

Dann "Warum sollte man heute noch Midgard spielen?". Ein Kumpel und Mitspieler schauten sich in letzter Zeit auch nach neuen Fantasywelten abseits von DSA um, natürlich bei den neuen, aufregenden Sachen. Die kamen dann auf Arcane Codex, nur um innerhalb kürzester Zeit zu merken, das das Spieldesign absolut amateurhaft und imkompetent gemacht ist, wohingegen Midgard einen, spielbareren, durchdachteren Ruf hat.

Zitat von: goode
Pro: Begrenztes Material; man wird nicht arm dabei
Entschuldigung, aber das ist ein Schlag ins Gesicht. Es gibt eine ganze Stange an Rollenspielen, bei denen man 35Euro ausgibt und damit Jahrelang spielen kann. Midgard als günstig zu bezeichnen ist ein Witz.
Klar, wenn man über Quanität geht (viele Seiten = gut), dann ist es einigermaßen anschaffbar (aber noch nicht günstig), aber man hat dann ja noch nicht mal eine komplette Weltbeschreibung (und kann sie nicht mal bekommen).

und das etwas lange besteht ist kein Qualitätsmerkmal. Fremdenhass gibts auch schon seit Tausenden von Jahren, ich persönlich kann aber darauf verzichten und ich bezweifle, das es berechtigte Gründe für die Existenz gibt.

der Draht zu den Autoren mag kurz sein, aber so wie ich es mitbekomme, tun die gar nichts.
« Letzte Änderung: 27.10.2009 | 12:15 von Falcon »
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Offline Xemides

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #147 am: 27.10.2009 | 12:40 »
der Draht zu den Autoren mag kurz sein, aber so wie ich es mitbekomme, tun die gar nichts.

Doch, nämlich ihrem Beruf nachgehen. Die meisten Sachen werden aber nicht von ihnen geschrieben sondern von anderen Auton, unterliegen aber der strengen Qualitätskontrollen durch die Frankes. Wobei die Sachen auch erstmal geschrieben werden wollen.

Ansonsten findet sich auch jede Menge Material in den Ausgaben des Gildenbriefes.
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Offline Harry B. Goode

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #148 am: 27.10.2009 | 12:51 »
Entschuldigung, aber das ist ein Schlag ins Gesicht. Es gibt eine ganze Stange an Rollenspielen, bei denen man 35Euro ausgibt und damit Jahrelang spielen kann. Midgard als günstig zu bezeichnen ist ein Witz.
Na ja, günstig vielleicht nicht. Kommt auch immer darauf an, womit man es vergleicht.

Hast du Beispiele für solche Spiele, bei denen man mit 35 EUR Jahrelang auskommt?

und das etwas lange besteht ist kein Qualitätsmerkmal. Fremdenhass gibts auch schon seit Tausenden von Jahren, ich persönlich kann aber darauf verzichten und ich bezweifle, das es berechtigte Gründe für die Existenz gibt.
Ähem... Äpfel und Birnen. Wir reden ein Produkt, was seit Jahren am Markt besteht. Das hat nichts, aber auch gar nichts, mit Ideologien zu tun.

der Draht zu den Autoren mag kurz sein, aber so wie ich es mitbekomme, tun die gar nichts.
Dann - mit Verlaub - bekommst du es nicht richtig mit.
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Offline ragnar

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #149 am: 27.10.2009 | 13:08 »
Gründe für Midgard
  • Niedriger Powerlevel (Für den, der's mag. Manche wollen lieber Halbgötter spielen, für die ist Midgard nicht gedacht.)
Die Formulierung halte ich für übertrieben. Sorry aber ich würde mit Midgard nichtmal versuchen alte Prinz Eisenherz Comics nachzuspielen und da sind wir noch meilenweit von Halbgöttern entfernt.

Zitat
Gründe gegen Midgard
  • Inkonsistentes Spielsystem (W%/W20)
Das der Punkt so häufig erwähnt wird, halte ich auch für eine Übertreibung. Natürlich ist Midgard nicht ganz konsequent, aber der Vorwurf wurde ja eigentlich durch AD&D "populär" und das hatte Fertigkeiten die für Diebe mit % abgehandelt wurden während alle anderen für Fertigkeiten effekiv einen Attributswurft machen mussten. Attributswürfe wiederum sahen so aus das man mit dem w20 darunter würfeln musste. Angriffs- & Rettungswürfe hingegen wurden mit dem w20 hochgewürfelt. Die Initiative mit dem w10 gewürfelt wurde. Es zig verschiedene Regeln für ein und die selbe Sache gab (manche Monster hatten z.B. nochmal ihre eigene Überraschungsregel die mit der Originalregel wenig kompatibel war) und dagegen ist Midgard mit seinen zwei Würfelregeln eigentlich ein Quell der Konsistenz!?
« Letzte Änderung: 27.10.2009 | 16:14 von ragnar »