Autor Thema: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??  (Gelesen 163411 mal)

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Offline Elwin

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #700 am: 6.11.2007 | 19:13 »
Aber dann sind ja wieder die ganzen DSA(regelwerk) Fanboys unter sich und können ihr Regelwerk hochloben und die Schwächen ignorieren.
So wie ich das GroFaFo kennengelernt habe, wird das hier garantiert nicht passieren. ;)

Die Hoffnung die mich bewegt, ist ja, dass sich ein DSA3/4 Spieler diesen Thread an den relevanten Stellen durchliest(der vernünftigen Regelkritik, die im Leugnen der Fanboys und unserem Spam untergeht), das vergleicht mit anderen Regelwerken und feststellt:

"Hey, Boba, JörgD., ChaosAptom(mal exemplarisch, nicht vollständig) haben recht, das Regelwerk IST schlecht, andere Regelwerke haben schnellere Regeln, logischere Regeln, weit weniger Logiklücken und Rechenfehler in der Regelphysik, unterstützen das Setting und das Feeling, statt dagegen zu arbeiten und funktionieren besser. Wechsel ich jetzt das Setting? oder spielen wir mit anderen Regelwerk? oder benutzen wir massiv Hausregeln?"

In Puncto Missionierung kann man sich sicherlich einiges von den Zeugen Jehovas abgucken. Wenn die zu zweit mit dem Wachturm in der Hand in der Stadt stehen, lästern die auch nicht über vorübergehende Passanten: "Guck Dir mal DEEN an, der ist bestimmt Katholik und Kinderschänder, so wie der aussieht!"
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Offline Jens

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #701 am: 6.11.2007 | 20:41 »
Die Frage ist: wie erfolgreich sind die Zeugen Jehovas? ;D

Und bei Hardcore-DSAlern ist das Missionieren eh automatisch fehlgeschlagen... aber manche denken dann nochmal drüber nach. Und erleben dann dasselbe wie Falcon. Mann, sind wir hier böse >;D

Eulenspiegel

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #702 am: 6.11.2007 | 21:16 »
@ Adanos
Klar, für den Ästheten, den Sportwagenfahrer und den Familienmenschen ist das Auto nichts. Denen würde ich auch ein anderes Auto empfehlen.

Aber für den gestressten Manager ist das Auto etwas, da pflegeleicht.
Für den Öko ist das Auto etwas, da benzinsparend. (Nicht so benzinsparend wie ein Fahrrad, aber es gibt ja auch Ökos, die keine Hardcore-Ökos sind.)

Und der Single freut sich darüber, dass das Auto so klein ist. - Er braucht schließlich keinen Platz für 3 Kinder.

Wenn man jetzt ein ästhetischer, Sportwagenfahrender Familienmensch ist, ist das Auto natürlich eine Katastrophe.

Wenn man aber ein umweltbewuster, alleinlebender Workaholic, ist, dann ist das Auto ein wahrer Segen, da pflegeleicht, benzinsparend und passt in jede Parklücke.

Du siehst: Das Auto ist nicht per se schlecht. - Es gibt nur manche Menschen, zu denen passt das Auto nicht.

Offline Timo

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #703 am: 6.11.2007 | 22:18 »
Gerade deswegen haut "deren" Beispiel nicht hin und meins schon.  ;)

Denn das Problem ist:
Die Leute die das toll finden, sind Leute die nichts anderes kennen und auch nicht glauben das es besser geht, weil alle anderen ja lügen und immerhin fährt das Auto(mein DSA4 Bsp.), das sollen andere erst mal machen, der langweilige Renault(D&D) ist ja totaler Dreck, hab auch gehört, dass der gar nicht erst anspringt.


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Offline Michael

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #704 am: 6.11.2007 | 22:24 »
Ich melde mich mal als ein Spieler zu Wort, welcher seit 12 Jahren (sind es jetzt glaube ich), DSA spielt und es auch jetzt immer noch spielt.

Vorweg, ich spiele genug andere Systeme um zu wissen, dass DSA nicht das einzige "true" fantastischen Realismus bietende Rollenspiel ist.

Ich mache das, was wohl alle Fanboys einsehen sollten und sich selbst sagen sollten, DSA ist von den Regeln her um etliches verbesserbar. Über das Setting will ich nicht knausern, dass hat jeder so wie es ihm gerade passt. Aber die Regeln sind wirklich unübersichtlich und stellenweise könnten sie eine Entschlackungkur vertragen.

Meine Wünsche als DSA-Fanboy:
- Setting kann bleiben wie es ist
- Kampf und SF mehr wie bei D&D, macht den Regelwust schon ein wenig überschaubarer, behält aber eine taktische Note
- Talente müssen abgespeckt werden, zuviele Talente die "für die nicht so heldenhaften"-Helden sind (Hauswirtschaft, Ackerbau, etc.)
- Das Würfelsystem kann meinetwegen so bleiben wie es ist, die paar Sekunden machen auch nicht soviel aus (finde ich nicht wirklich, kann da andere Leute geben)
- Abspeckung der vorhandenen Waffenliste (wozu brauche ich drei verschiedene Schwerter welche sich nur marginal von den Werten und Aussehen unterscheiden; hier bitte gerne wie in WH: Fantasy)
- Rassen/Kultur/Klasse, hier bin ich am schwanken, was hier am besten wäre, würde hier gerne eine Mischung aus D&D/SR haben, also teilweise Kaufsystem, teilweise feste Klassen mit bestimmten Boni
- Magiesystem.... mhm keine Ahnung, ehrlich, sollte vielleicht grundlegend vereinfacht und den restlichen Regeln angepasst werden (hier am besten auch nur ein Würfelwurf, wie im Kampf)

Ich denke, wenn DSA ungefähr sich mal in diese Richtung bewegen würde, dass würde schon vieles besser machen und nicht alle Fanboys verschrecken.

Als Erklärung noch, ja ich hasse die Regeln von DSA, aber ich spiele es, weil die Kollegen bei DSA feststecken und da wohl auch noch lange bleiben werden, aber ich habe meinen Spaß (ja ernsthaft, liegt aber an den Mitspielern und nur zum Teil am System) und kriege ansonsten genug andere Kost vorgesetzt.
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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Offline Falcon

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #705 am: 6.11.2007 | 23:47 »
Jens schrieb:
Zitat
Und bei Hardcore-DSAlern ist das Missionieren eh automatisch fehlgeschlagen... aber manche denken dann nochmal drüber nach. Und erleben dann dasselbe wie Falcon. Mann, sind wir hier böse devilish
Hey ich war nie HC DSA'ler ;)
Nach einiger Zeit dachte ich auch im Grunde hat mir das "Augen öffnen" eigentlich nur geschadet (in diesem Fall hatte meine Runde das Augen öffnen unwillkürlich sogar ganz allein erledigt, da braucht es keinen Anschub von Aussen. Die Runde muss eben nur mies genug sein ;D ). Ich kann jetzt keinen Spass mehr mit DSA haben aber Spass mit meinen Lieblingssystemen und Settings kann ich auch nicht haben weil mir die Spieler fehlen.
Das ist wie ein Pakt mit dem Teufel. Man kriegt alles versprochen, unterschreibt dann, kriegt nichts, kann aber auch nicht mehr zurück.  :ctlu:

Heute ist der Tag der Metahphern oder?
« Letzte Änderung: 6.11.2007 | 23:50 von Falcon »
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Offline Adanos

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #706 am: 7.11.2007 | 02:41 »
Nein, Eulenspiegel, den Öko und den Manager habe ich jetzt nicht drin, sondern mich auf 3 recht ausschlaggebende Beispiele beschränkt.

Der Grundgedanke aber war, dass das Auto beworben wird, als sei es von jedem nutzbar, tatsächlich funktioniert es für keinen richtig. Darüber wird hinweggesehen. Also auch für den Öko (das Auto hat keinen Kat) und den gestressten Manager (wie kommst du auf pflegeleicht-Manager, eigenartige Konnotation), denn es ist nicht repräsentativ.

ChaosAptom hat das auch so dargestellt, nur nach ihm ist das Auto objektiv halt Schrott.
Meine Darstellung bezieht sich auf das subjektive. Das fiktive Auto ist technisch gesehen vielleicht in Ordnung, aber keiner weiss, ob er damit zurecht kommt und das tut keiner auch im Endeffekt, nur wird einem Erzählt das Traditionsunternehmen macht eben ein Auto für jedermann.

Und genauso sagt DSA es kann von allen möglichen Spielstilen konsumiert werden, wobei es bestimmte Stile nicht unterstützt.

Eulenspiegel

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #707 am: 7.11.2007 | 03:58 »
Keine Ahnung, ob FanPro behauptet, das System ist für jederman geeignet. Falls das der Fall ist, ist das eine PR-Lüge.

Aber man kann einem System nicht vorwerfen, dass es schlecht vermarktet wird, bzw. dass die PR-Leute lügen. - Das sagt vielleicht etwas über FanPro aus, aber nichts über das System.

Und es gibt nunmal eine Zielgruppe, für die ist DSA geeignet. - Diese probieren auch andere Spiele und kehren trotzdem zu DSA zurück, einfach weil es ihnen am meisten Spaß macht.

(wie kommst du auf pflegeleicht-Manager, eigenartige Konnotation)
Ein Workaholic kümmert sich nur um seine Arbeit. Er hat in seiner geringen Freizeit nicht auch noch Zeit, sich um das Auto zu kümmern.

Offline Falcon

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #708 am: 7.11.2007 | 09:50 »
Die Welt Aventurien versucht zumindest für jeden Fantasyfan geeignet zu sein, wodurch es im Endeffekt nur für DSA Spieler geeignet (das ist bei mir eine eigene Geschmacksrichtung).

Das Regelwerk ist klar auf Duelle ausgelegt und auf Simulation von Alltag (wie gut es das macht sei dahin gestellt). Nur versuchen Rollenspiel alles mögliche andere damit zu spielen, was natürlich nicht funktionieren kann. Allerdings ist es auch verständlich das sie dies möchte, denn es gibt seit Jahr und Tag bestimmte Standards fürs Rollenspiel was Abenteuer betrifft, und die beinhalten z.b. selten Alltag oder ausschliesslich Duelle weshalb diese Ausrichtung einfach schwachsinnig ist.

das DSA am meissten Spass macht hört man von diesen Leuten ja immer wieder. Und ich hake jedesmal nach warum. Kriege aber nie eine Antwort. Das wirkt für mich wie Gehirnwäsche.
Gut, "Regeln sind eh nicht so wichtig" höre ich oft.
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Offline Xemides

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #709 am: 7.11.2007 | 11:44 »
Also ich finde DSA nicht halb so schlimm wie ihr es darstellt. Und ich bin kein Fanboy. Die Welt Aventurien ist nicht schlimmer als andere Welten, sie bietet halt wirklich für jeden etwas, was seinerzeit auch genau der Anspruch war. Mittlerweile ist sie auch nicht mehr so märchenhaft und auf ein Gut-Böse-Schema ausgerichtet wie früher.

Und nur für DSA-Spieler geeignet stimmt auch nicht, sonst würden nicht so viele GURPS- oder D20-Regeln verwenden oder andere Regeln benutzen.

Man muß sich nur mit der geringen Größe des Kontinentes abfinden, falls man ihn nicht vergrößert, und das Sammelsurium an Völkern hinnehmen.

Die Regeln nur für Duelle ? Kann ich nicht sagen. Gut sie mögen einige Fehler haben, aber Wege des Schwertes behebt einige davon. Und das AT-PA-System mag ich eigentlich ganz gerne. Schön wäre es, wenn eine gelungene Parade trotzdem eine Auswirkung hätte wie etwa Midgard, aber die SF und die neue verschärfte Wundenregel beschleunigen den Kampf doch.

Ich könnte vielmehr mit einem passiven Parade-System in der Fantasy nichts anfangen wie es D20 benutzt. Es gibt dafür keinen objektiven Grund, ist eine reine Geschmacksfrage. Eine aktive Parade erweckt den Eindruck, man ist wirklich in einem Gefecht. AT-PA ist ja auch keine Erfindung von DSA. Viele Systeme benutzen so ein System: Runequest (wenn ich mich recht erinnere), Midgard, Fading Suns...

Und Massenkampfregeln würde ich eh nie benutzen.
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Offline Falcon

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #710 am: 7.11.2007 | 11:56 »
Kazandar schrieb:
Zitat
Und Massenkampfregeln würde ich eh nie benutzen.
Ja gut, aber das heisst doch, für die die es wollen, ist es ungeeignet.
Im Prinzip gehst du dann ja auch auf die Ausrichtung ein.

Mit Distanzklassen ist ein Kampf 5 vs 5 (was ich noch nicht als Massenkampf sehe) und ohne Figuren kaum mehr zu bewältigen.

Und jetzt sag nicht, die Regeln sind eigentlich niczht, schlecht, denn du benutzt auch keine Distanzklassen ;)
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Offline Timo

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #711 am: 7.11.2007 | 12:13 »
und über das Setting beschweren wir (Kritiker)uns nicht(okay doch schon, aber da sagen wir, das es nur unsere persönliche Meinung ist und viele andere durchaus viel Spass am Setting haben könne)

Das Schrottauto Beispiel ist ein Extrem um wirklich deutlich zu machen woran es DSA4 neutral betrachtet krankt.

Klar gibt es Leute, die lieber nur Regeln für Duelle haben und denen es auch reicht, dass man nicht mit 8 Teilnehmern(4 Spielercharaktere & 4 NSCs) vernünftig Kämpfe machen kann (Eulenspiegels Autobsp.).
Das Probem ist, das das Regelwerk auch in den Bereichen die es tatsächlich bietet Probleme hat.(Hm, Autobsp. evtl. Fahrersitz ist unbequem, Auto fährt nur max. 50 km/h und man fährt oft 300km zur Arbeit)
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Offline Steppenork

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #712 am: 7.11.2007 | 12:22 »
Die Welt Aventurien ist nicht schlimmer als andere Welten, sie bietet halt wirklich für jeden etwas, was seinerzeit auch genau der Anspruch war. Mittlerweile ist sie auch nicht mehr so märchenhaft und auf ein Gut-Böse-Schema ausgerichtet wie früher.
Man muß sich nur mit der geringen Größe des Kontinentes abfinden, falls man ihn nicht vergrößert, und das Sammelsurium an Völkern hinnehmen.
Die Kritik am DSA-Regelwerk wird häufig mit der Kritik an Aventurien vermischt. Da beides ja irgendwie zusammen gehört, ist das verständlich, dennoch muss man es trennen. Ich finde Aventurien eigentlich gut. Mir gefällt lediglich die rasante Geschichtsschreibung nicht. Auch die Ausarbeitung bis zum letzten Kieselstein im Neunaugensee nercvt ein wenig. Da wir aber in der aventurischen Vergangenheit spielen und oft in abgelegenen Gebieten, stört das nicht allzusehr.


Zitat
Ich könnte vielmehr mit einem passiven Parade-System in der Fantasy nichts anfangen wie es D20 benutzt. Es gibt dafür keinen objektiven Grund, ist eine reine Geschmacksfrage. Eine aktive Parade erweckt den Eindruck, man ist wirklich in einem Gefecht.
Mir würde die Parade nicht fehlen. Wir haben überlegt, ob wir auf D20 umstellen. Momentan sind wir davon wieder weg, aber das hat eher was mit dem Magie-System zu tun, das bei D&D so fundamental anders ist. Das Kampfsystem gefällt mir besser, als das von DSA. Vor DSA 4 gab es nur wenig taktische Möglichkeiten. Es gab keine Trefferzonen und keine SF. Beides ist eine Bereicherung. Auf die Distanzklassen könnte ich hingegen gerne verzichten. Die Parade bedeutet für mich nach wie vor keinen Gewinn. Der Kampf wird dadurch simulationslastiger und schwerfälliger. Die Taktik bleibt bei D20 ja vorhanden, der Kampf läuft aber deutlich schneller ab. Die fehlende Parade verschiebt den Kampf jedoch auf eine höhere Abstraktionsebene. DSA gelingt leider auch beim Kampfsystem der Spagat zwischen Simulation und Spielbarkeit nicht.

Gruß vom Ork
Wieso? Wer den Metaplot nicht mag, soll kein DSA spielen.

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Offline Roland

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #713 am: 7.11.2007 | 14:39 »
Ich bin mir zwar sicher, hier irgendwo schon mal was zum Thema geschrieben zu haben, aber da müßte ich mir ja den Thread noch mal durchlesen.  ;)

DSA hat ziemlich mäßige Regeln, was es aber immerhin auf eine Stufe mit ca. 50% aller Rollenspiel stellt. Ist das Glas nun halb voll oder halb leer?

Für den Spieler sind bei DSA oft andere Dinge wesentlich wichtiger, als optimale Regeln. Daher werden die meisten Bekehrungsversuche scheitern.
Ich verwende auch Windows, obwohl ich dauernd von Fachleuten höre, es gäbe wesentlich bessere Alternativen. Mir reicht Windows so wie es ist einigermaßen, der Aufwand einer Umstellung scheint mir wesentlich zu groß. Außerdem ist Windows sehr verbreitet, ich kann mich an die meisten Rechner in Deutschland setzen und weiß, wie sie funktionieren. Und in gewisser Weise ist es auch eine Genugtuung, dass die Experten dauernd über Windows meckern, sich aber trotzdem damit beschäftigen müssen.  >;D
Für DSA findet sich in jedem Dorf Deutschlands eine Spielrunde, in jeder Stadt ein Dutzend. DSA bietet große Mengen an Quellenbüchern und vor allem an Abenteuern, man kann den Spielaufwand damit gering halten. Für den Settingenthusiasten gibts über 50 Romane, den Aventurischen Boten, demnächst wieder ein Computerspiel und den alles überspannenden Metaplot, die kommunikativen Spieler können sich auf hunderten Websites und in dutzenden Foren austauschen und die DSA Redaktion auf jedem Großcon Deutschlands besuchen.
Für Tüftler und Taktiker existieren vielfältige Optionen, die aber durch den Regelwust so ausgebremst werden, dass sie keinen zu großen Vorteil gegenüber den Casual Gamers bieten.  Hm. je mehr ich schreibe, desto besser gefällt mir DSA. Ich hör' wohl besser auf.  ;)

Hätte ich gern ein besseres DSA? Klar.

Aber bekomme ich das, wenn ich nur meckere und schimpfe?
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #714 am: 7.11.2007 | 14:45 »
Kazandar schrieb: Ja gut, aber das heisst doch, für die die es wollen, ist es ungeeignet.
Im Prinzip gehst du dann ja auch auf die Ausrichtung ein.
Klar. Für die, die Massenkampfregeln wollen, sind auch Breaking the Ice oder DitV ungeeignet.

Ein System kann es eben nicht jedem zufrieden machen. - Irgendjemand meckert immer.

DSA ist halt eher für Bastler und den Freunden von Baukastensystemen geeignet.

Zitat
Mit Distanzklassen ist ein Kampf 5 vs 5 (was ich noch nicht als Massenkampf sehe) und ohne Figuren kaum mehr zu bewältigen.
1) Distanzklassen sin optional. Das heißt, man kann in Massenkämpfen auch problemlos auf DKs verzichten und diese nur bei Duellen verwenden
2) Eigentlich geht auch bei 5vs. 5 die ganze DK-Geschichte recht zügig (wenn man sich an die Regeln hält): Jeder SC schreibt sich seine DK auf, bzw. der SL schreibt sich die DK seiner NSCs auf, wenn er in der Überzahl ist.
Und da man immer nur gegen einen Gegner kämpft, braucht man auch keine Miniaturen. - Sobald man von einem Gegner ablässt und den nächsten Gegner angreift, beginnt man automatisch wieder in der höchsten DK. (minus INI, was ich persönlich bescheuert finde, aber das Spiel auch nicht komplizierter macht.)

Zitat
Und jetzt sag nicht, die Regeln sind eigentlich niczht, schlecht, denn du benutzt auch keine Distanzklassen ;)
1) Man kann auch problemlos mit Distanzklassen spielen.
2) Es ist doch schön, dass man sich zwischen DK und Nicht-DK entscheiden kann, anstatt den Spieler zum Nicht-DK Spiel zu zwingen.

Nehmen wir mal zwei Spiele:
Spiel X benutzt keine DKs.
Spiel Y ist mit Spiel X absolut identisch, mit der einzigen Ausnahme, dass man optional DKs benutzen kann.

Dann ist doch Spiel Y besser: Du kannst mit Spiel Y alles machen, was du auch mit Spiel X machen kannst. Und zusätzlich kannst du etwas anders machen. - Das ist fast so, als ob sich jemand beim Supermarkt darüber beschwert, dass er sich zwischen weißer und schwarzer Schokolade entscheiden darf, obwohl er doch keine weiße Schokolade mag. - Das nächste Mal geht er in einen Laden, wo es nur schwarze Schokolade gibt.

3) Schau dir mal die Basisbox an und benutze nur die Grundregeln. - Verzichte auf alle Optional und Expertenregeln und verzichte auch auf alle Zusatz-Boxen.
Spiele nur mit der Basisbox und den darin enthaltenen Grundregeln. - Du wirst feststellen, dass du ein schnelles flüssiges Spiel erhälst. (OK, Kämpfe dauern immer noch etwas länger. - Das ist das Manko daran. - Aber sobald man als einzige Optionalregel die Finte mit dazunimmt, hast ich auch das Problem behoben. Also: Basisbox mit Grundregeln + Finteregelung. Und du hast ein schönes System, das Kämpfe schnell abhandelt.)
Und ja, auch das ist DSA.

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #715 am: 7.11.2007 | 15:01 »
Ich hätte jetzt nicht Windows als Vergleich genommen sondern VHS (nicht Volkshochschule), weil das System technisch zu jedem Zeitpunkt schlechter war als die Alternativen, aber ansonsten sehe ich es wie Roland.

Allerdings ist bei mir das System gestorben solange dieser seltsame Würfelmechanismus für Fertigkeiten verwendet wird. Das Attacke/Parade-System ist auch nicht gerade meine Lieblingskampfart.
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #716 am: 7.11.2007 | 15:10 »
Ich hätte jetzt nicht Windows als Vergleich genommen sondern VHS (nicht Volkshochschule), weil das System technisch zu jedem Zeitpunkt schlechter war als die Alternativen, ...

Es gibt schlechtere Regelsysteme als das von DSA. Ehrlich. Ich habe sie gespielt.  ;)
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #717 am: 7.11.2007 | 15:16 »
Es gibt schlechtere Regelsysteme als das von DSA. Ehrlich. Ich habe sie gespielt.  ;)
Die sind aber zum Glück alle schon vom Markt verschwunden. ;)
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #718 am: 7.11.2007 | 15:24 »
Da wäre ich mir nicht so sicher.  Manche sind einfach nicht totzukriegen.  :gasmaskerly:
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #719 am: 7.11.2007 | 15:41 »
@Christian:
...was DSA Spieler gern als Beweis der Geilheit ihres Systems sehen ;)

Übrigens Roland bei deiner Lobhudelei muss ich dich unterbrechen: Das Kampfsystem bietet nichts für Taktiker da es die eine beste Taktik gibt. In allen Bereichen. Leider.

Offline Roland

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #720 am: 7.11.2007 | 15:46 »
Übrigens Roland bei deiner Lobhudelei muss ich dich unterbrechen: Das Kampfsystem bietet nichts für Taktiker da es die eine beste Taktik gibt. In allen Bereichen. Leider.

Das ist böses Powergaming.  ;D
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #721 am: 7.11.2007 | 15:49 »
@Jens:
Und da komme ich dann immer wieder gern mit dem netten Vergleich mit der Scheisse und den Milliarden Fliegen. ;)
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Offline Jens

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #722 am: 7.11.2007 | 16:40 »
Dann watschen sie dich argumentativ irgendwie ab. Indem sie sagen, Rollenspieltheorie erfüllt keine wissenschaftlichen Kriterien. Wie du hattest gar nichts darüber geschrieben? Egal, hier darf ja wohl jeder noch seine Meinung sagen.

Und dann betreiben sie das, was ich als "Meinungsspamming" hassen gelernt habe: 1024 User schreiben einen kleinen Kommentar in den Thread, wie sie die Sache sehen und dann stirbt er an Überfettung...

Offline Xemides

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #723 am: 7.11.2007 | 17:02 »
@Falcon:

Ich weiß nicht, für mich geht es beim Rollenspiel um die Charaktere und das, was die Charaktere machen. Bei Massenkämpfen gehen für mich die Taten der Charaktere unter, ihre Erfolge spielen nur eine geringe Rolle. Deshalb sehe ich den Sinn von Massenkämpfen im Rollenspiel nicht. Wenn ich sowas will, dann doch gleich ein Brettspiel.
(Achtung, hat hier nichts mit den Argumenten von gutes Rollenspiel (TM) odr ähnlichem zu tun, geht nur um Einzelmämpfe der Charaktere gegen Massenkämpfe.

Und auch wenn wie DK bisher weglassen, so habe ich einst in einer Runde gespielt, in der wir auch mit DK nie Probleme hatten.

@ChaosAptom:

Ich persönlich mag die D20 Regeln überhaupt nicht. Einer der Gründe ist das Kampfsystem und die von dir erwähnte Abstaktionsebene. Genau die dortigen Vereinfachungen sind es, die mir ein solches System verleiden würden. Lieber verzichte ich auf taktische Möglichkeiten und habe dafür eine aktive Abwehr. Wenns dann nicht DSA sein soll, dann halt Basic Roleplaying, Warhammer oder Midgard. Da habe ich einfachere Kampfsysteme und trotzdem einen Paradewurf oder wie man das nennt. Mit persönlich ist das Gefühl, als Verteidiger Würfel in die Hand zu nehmen wichtig. Ohne ihn würde mir was fehlen in einem Fantasysystem.
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Offline Falcon

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #724 am: 7.11.2007 | 17:12 »
also einige Fantasy (oder historische) Filme, die ich kenne nutzten auch immer Massenkämpfe, ich finde das tut den Charakterdarstellungen keinen Abbruch.

aktive Verteidigung finde ich auch gut, aber bitte nicht so wie in DSA.

Die geschickteste Variante ist für mich immer noch der vergleichende Wurf, man hat Attacke und Parade gleichzeitig in der Hand und hat das Gefühl der Charakter würde es aktiv beeinflussen.
Keine Ahnung wieso sich das so selten durchsetzt.


@Massspamming: was gibts an dem Thema zu sterben? DSA versucht man von aussen schon so lange zu verändern wie es alt ist.
Ich habe auch ehrlich gesagt kein Interesse daran aus DSA ein gutes System oder aus Aventurien eine geschmackvolle Spielwelt zu machen.
« Letzte Änderung: 7.11.2007 | 17:14 von Falcon »
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hoch ist gut Sowas wie'n Blog