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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => DSA4 und früher => Thema gestartet von: Galiban Uthmatar am 16.03.2007 | 10:10

Titel: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Galiban Uthmatar am 16.03.2007 | 10:10
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen um Euch vielleicht zum nachdenken zu bringen.
Es geht um das leidige DSA 4 Thema.
Ich habe meine ersten RPG-Erfahrungen ca. 1985 mit DSA gemacht, es war etwas völlig neues und spannendes. Die Regeln waren relativ einfach und das ganze hatte die Atmosphäre  der damaligen Fantasybücher die ich gelesen habe schön wiedergegeben. Dann kam der Wechsel zur 2ten Edition. Ausführlichere Regeln aber immer noch viel Spaß und Atmosphäre. Die 3te Edition habe ich leider verpasst, hab mir aber dann die 4te zugelegt. Im ersten Moment wurde ich vom Regelwerk erschlagen. Aber ich hab mich tapfer durchgekämpft. Mir gefällt das „neue“ Regelwerk sehr gut! Das Spiel hat sich, genau wie ich, weiterentwickelt. Es ist „Erwachsener“ geworden. Trotzdem hat es einige typische DSA-Regeln behalten ( AT/PA, 3W20 ). Gerade das finde ich gut. Auch die riesige Auswahl am Profesionen und Talenten finde ich sehr gut, so ist garantiert für jeden etwas dabei.
Klar gibt es Dinge die man verbessern kann aber das perfekte RPG hat, glaube ich, noch keiner erschaffen! Und wie steht es doch so schön im Regelbuch? „Diese Regeln sich Vorschläge, es bleibt dem Spieleiter / Spielern überlassen was aktiv umgesetzt wird“ ( oder so ähnlich  ;) ). Und das ist ein entscheidender Satz! Ist Dir etwas zu komplex oder langwierig, lass es weg oder improvisiere! Und schon kann man auch mit DSA 4 jede Menge Spaß haben! Und wenn Dir alles nicht gefällt, dann spiel doch nach den Regeln die Dir gefallen!
Und was die Kompatibilität mit anderen DSA-Runden angeht, also, wie oft kommt es vor das man in mehreren Gruppe gleichzeitig spielt, die zudem noch andere Regeln benutzen???
Ich finde es schade das hier so viele Spieler und Spielleiter über DSA 4 herziehen, aber das ist anscheinend die typische Deutsche Einstellung: Erstmal alles schlecht reden. ( Ich will niemanden auf den Schlips treten, ich erwische mich auch immer wieder mit dieser Einstellung, aber ich arbeite dran  :) )
Ich glaube, man kann noch Jahrelang über dieses Thema diskutieren aber ich finde man sollte zuerst die positiven Dinge sehen!
Auch wenn das hier bestimmt einige nicht verstehen, ich bleibe bei DSA 4! Und meine Gruppe auch!
Ansonsten, einen schönen Tag noch!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 16.03.2007 | 10:21
@Galiban:
Es ist sehr schwierig für ein Rollenspielsystem objektive Kriterien wie "gut" oder "schlecht" zu finden.
Es gibt einfach zu viele zu unterschiedliche Ansichten, was ein gutes System ausmacht.
Wenn Du Spaß an DSA 4 hast und es gut findest, dann freu Dich und laß Dir um Gottes Willen nicht reinquatschen oder den Spaß verderben.

Und ich glaube, das will Dir in diesem Forum auch niemand...
Was hier öfter vorkommt, ist der Vorschlag, sich auch mal anderen Dingen zu widmen, also der Wunsch, offen für neues zu sein.
Und natürlich wird das gern auch mit der Aussage, "an XXX mag ich dies und jenes nicht, da gefällt mir YYY viel besser, schau Dir das doch mal an, vielleicht gefällt es Dir ja auch..." verbunden.
Aber wie gesagt: Das sollte Dir niemals den Spaß rauben und die Motivation stehlen.

Ich persönlich spiele DSA inzwischen (schon lange) nicht mehr.
Ich habe DSA 3 jahrelang gespielt und hatte eine Zeit lang auch viel Freude.
Inzwischen habe ich aber Systeme gefunden, die meinen Vorstellungen, wie ich gern Rollenspiel mache, näher kommen.
Das perfekte System habe ich für mich nicht gefunden, aber da ein Wunsch von mir auch eine gewisse Abwechslung ist,
wechsel ich auch in gewissen Intervallen das System und die Spielwelt.
Aber nur weil ich jetzt an DSA kein großes Vergnügen finde, soll Dir das nach wie vor nicht den Spaß rauben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 16.03.2007 | 10:29
@Boba
och Menno, ich wollte doch gerade anfangen ihn niederzumachen und dann kommst du mit einer fairen gerechten Antwort.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 16.03.2007 | 10:33
Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen, davon, was ein gutes System ausmacht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ludovico am 16.03.2007 | 10:35
Tja, Boba hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Ich hab auch lange Zeit DSA gespielt, erst 3 und dann 4.
Wäre ich mit dem SL zufrieden gewesen, dann hätte das auch noch sehr lange gespielt.

Meiner Ansicht nach gibt es keine guten und schlechten Rollenspiele, sondern bloß passende und unpassende.
DSA 4 ist ein Spiel für Leute, die es gerne detailliert haben möchten und Spaß an Zahlenspielereien haben, aber auch nicht auf den dichten Hintergrund verzichten möchten. Diese Leute wären vielleicht mit Regelleichtgewichten unzufrieden.

SLA Industries zum Beispiel ist mein RPG, auf daß ich eine persönliche Hasskappe habe, weil ich nicht basteln mag. Aber es hat eine feste Fangemeinde, die gerade das lieben. Für die ist das System vielleicht so wie für einen Autobastler ein alter kaputter Oldtimer, der einfach nur restauriert werden muß.

Ich denke jedenfalls, daß Du unter gar keinen Umständen auf die Leute hören solltest, die versuchen, das System schlecht zu machen.
Es ist erfolgreich. Deshalb gibt es auch viele Unkenrufe.
Spiel DSA 4 und hab Spaß. Darum geht es doch, oder?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Blizzard am 16.03.2007 | 10:36
Meine erste DSA-Erfahrung liegt knapp etwas über 10 Jahre zurück, aber diese Erfahrung
Zitat
es war etwas völlig neues und spannendes. Die Regeln waren relativ einfach und das ganze hatte die Atmosphäre  der damaligen Fantasybücher die ich gelesen habe schön wiedergegeben.
habe ich damals auch gemacht. Ich weiss nicht mehr, welche Version wir gezockt haben, aber es war entweder noch die 1.Edition oder die 2.Edition.
Wir haben zwar im Prinzip nichts anderes gespielt ausser Dungencrawl mit jeder Menge Hack n'Slay-aber das war super. Damals zumindest.

ich hab dann über einen grösseren Zeitraum(7-8 Jahre) hinweg kein DSA mehr gespielt, kenne die 3.Edition als auch nicht, und die 4.Edition eigentlich auch nicht. Bei der 4.Edition kam ich nach all den Jahren ohne DSA mal wieder auf einem Con dazu eine Runde Myranor zu spielen.
Tja, was soll ich sagen: Ich bin bis heute erstaunt darüber, dass ich von der Charaktererschaffung damals auf dem Con keinen Krampf in meine Hand bekommen habe oder sie andere Schäden davon getragen hat. :q
Oder wie ein Kumpel mal sagte: "Die Charaktererschaffung in DSA 4 dauert 4x so lang wie in DSA 1!" :q
Das hat mir gereicht um zu sagen: " Nie wieder DSA 4 spielen!"
Wenn alleine schon die Charaktereschaffung an Körperverletzung grenzt, möchte ich (freiwillig!) gar nicht wissen, wie die Regeln und das Setting sind oder auch nur aussehen könnten. ::) :q Ganz zu schweigen von einem Drachen, der 6 Minuten lang handlungsunfähig stirbt ?!
Fazit: DSA 4: :q :q :q

Ich persönlich spiele DSA inzwischen (schon lange) nicht mehr.
Inzwischen habe ich aber Systeme gefunden, die meinen Vorstellungen, wie ich gern Rollenspiel mache, näher kommen.
Das perfekte System habe ich für mich nicht gefunden, aber da ein Wunsch von mir auch eine gewisse Abwechslung ist,
wechsel ich auch in gewissen Intervallen das System und die Spielwelt.
geht mir ganz genau so :d

Allerdings:
Zitat
nur weil ich jetzt an DSA kein großes Vergnügen finde, soll Dir das nach wie vor nicht den Spaß rauben.
Daher
Zitat
Wenn Du Spaß an DSA 4 hast und es gut findest, dann freu Dich und laß Dir um Gottes Willen nicht reinquatschen oder den Spaß verderben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Stahlfaust am 16.03.2007 | 10:45
Ich mag DSA4 nicht, weil das Regeldesign stark am propagierten Designziel vorbei geht. Zumindest die meisten DSA-Spieler behaupten immer steif und fest es ginge bei DSA nicht ums hack&slay oder powergaming, die Regeln sprechen jedoch genau diese Sprache. DSA hat durchaus seinen Reiz, wurde jedoch von zuvielen verschiedenen Autoren verhackstückt. Wie heisst es so schön, viele Köche verderben den Brei. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 1of3 am 16.03.2007 | 11:23
@Galiban:
Es ist sehr schwierig für ein Rollenspielsystem objektive Kriterien wie "gut" oder "schlecht" zu finden.

Man kann das schon versuchen. Meiner Meinung nach bestehen Rollenspiele aus verschiedenen gesetzten Teilen und daraus abgeleiteten Regeln.

Ein grundlegender Teil der immer da ist, ist ein angenommener Spielstil. Da sind Leute und die müssen irgendwie Spielen. Wenn nicht mehr da ist, hat man ein "Universalsystem" (das natürlich eigentlich nicht universell ist, weil ja ein Spielstil angenommen wurde).

Dann kann es sein, dass das Spiel vorgibt, was die Protagonisten tun. Monster töten, schätze finden etwa. Oder für Konzerne bei anderen Konzernen einbrechen. Oder Monster bekämpfen, zum Veteran werden und irgendwann ihr Volk verraten. Das nenne sich Core Story. Wenn nur Spielstil und Core Story da ist, kommt raus, was man bei vielen Forge-Spielen findet: Spiele die sich um ein bestimmtes Thema drehen.

Dann kann man noch Hintergrund dazu tun. DSA's Aventurien etwa. Oder die Camarilla-Sabbat-Kain-Geschichte bei Vampire.



Der erste schlechte Punkt ist, wenn man nun etwa einen Hintergrund liefert, aber nicht explizit sagt, was die Core Story ist. Dann kommen in Internet-Foren gelegentlich Fragen wie: "Schönes Spiel, aber was genau kann ich damit jetzt spielen?" Natürlich kann man zur Freude auch später alternative Kampagnenkonzepte anbieten, wie z.B. Shadowrun das tut, aber für den Anfang sollte etwas da sein.

Das heißt nicht, dass Spiele, die Hintergrund ohne Core Story liefern, generell unspielbar sind. Aber die Gruppe muss sich dann selbst eine Core Story konstruieren, was schwer fallen kann. Es muss nicht schwer fallen, wohlgemerkt. Eins meiner Lieblingsspiele, Magus: Die Erleuchtung, hat genau diesen Fehler, aber ich hatte nie Probleme damit zu spielen. Trotzdem ist das Spiel in diesem Punkt objektiv schlecht.



Ein zweites Problem ist, wenn der Spielstil der angenommen wird, nicht genau beschrieben wird. Im Optimalfall steht im Buch genau drin, welcher Teilnehmer wann was warum und wozu zu tun hat. Das ist nützlich, damit die Spielgruppe später einsehen kann, ob die Regeln für sie geeignet sind und warum sie so sind, wie sie sind. Eine gute Ergänzung ist enstprechend eine Erläuterung, warum welche Regel beim Design des Spiels so gewählt wurde.

Weiterhin erleichtern solche Ausführungen das Zusammenspiel mit unbekannten Spielern. Wer das Buch gelesen hat, weiß dann im besten Fall wie das Spiel funktioniert und Con-Kollisionen, wo Leute mit völlig unterschiedlichen Erwartungen zusammenprallen, werden vermieden.

Solche Ausführungen sind allerdings erst in jüngerer Zeit aufgekommen. Bei älteren Spielen muss man also damit leben, wenn sie fehlen. Bei neueren würde ich sie allerdings unbedingt erwarten.


Letztlich muss wie gesagt aus den zu Grunde gelegten Teilen ein Regelwerk entwickelt werden. Dabei sollten alle grundlegenden Teile eingehen. Es gilt:

- Regeln vermitteln den Hintergrund und werden so zu einem zusätzlichen Medium neben Weltbeschreibung und Bildern.

- Regeln führen das Spiel durch die Core Story. Ein gutes Regelwerk zeigt den Teilnehmern immer klar, was nun aus Sicht der zentralen Handlungmuster passieren könnte.

- Regeln dienen handfeste Richtlinien für angenommenen Spielstil. Die Teilnehmer erfahren so, was ihre Aufgaben und ihre Optionen in jeder gegebenen Situation sind.


Ich kenne DSA4 nicht, aber wer möchte, kann es ja mal nach diesen Kriterien abklopfen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 16.03.2007 | 11:29
Meiner Meinung nach bestehen Rollenspiele aus verschiedenen gesetzten Teilen und daraus abgeleiteten Regeln.
Jau, und danach kann man auch sehr schön schauen, wie gut das Regelwerk handwerklich gemacht ist.

Die objektive Qualität, die man bewerten kann und die mit dem System gemachten Erfahrungen unterscheiden sich aber beträchtlich.
Man kann auch mit einem "superschlechten" System unheimlich viel Spaß haben.
und
Man kann auch mit einem "handwerklich einwandfreien" System sich den Tag versauen.

Die Wahrscheinlichkeiten, mit einem gut gemachten System, viel Spaß zu bekommen, ist natürlich höher.
Trotzdem gibt es viele Faktoren, die auch völlig dagegensteuern können.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lord Verminaard am 16.03.2007 | 11:29
Ich finde DSA4 nicht schlechter als DSA3. Ich finde es anders schlecht. ;D

Ich darf das sagen, denn ich habe zu beiden die drei wesentlichen Boxen gelesen und ausgiebig (DSA3) bzw. ausreichend (DSA4) im Spiel erprobt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Salva am 16.03.2007 | 11:32
Ein weiterer potentieller DSA-ist-doof thread.
Die Argumente, alle schon gehöhrt, kann man auch aus diversen anderen Threads hier im Forum zusammensuchen.

DSA4 hat Schwächen. DSA4 hat Stärken. Mir gefällts trotzdem und besser als die 3. Aber letztlich sind Regeln nicht wichtig, wenn man nicht will, dass sie wichtig sind.



Hervor mit euch, ihr DSA-Basher! Wo bleiben die Fanbois?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 1of3 am 16.03.2007 | 11:42
Ich finde das Thema bis jetzt erstaunlich sachlich.


Jau, und danach kann man auch sehr schön schauen, wie gut das Regelwerk handwerklich gemacht ist.

Stimmt. Wobei ich da noch keine Kriterienliste habe. Klingt nach einem Thema (http://tanelorn.net/index.php/topic,34149.0.html) für die Theorie.


Zitat
Die Wahrscheinlichkeiten, mit einem gut gemachten System, viel Spaß zu bekommen, ist natürlich höher.

Selbst das würde ich verneinen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 16.03.2007 | 11:42
ach dieses ewige System Pro und Kontra gezicke geht mir auf den Keks.
statt zu labern sollte man lieber zocken.
Wer DSA so geil findet, soll es spielen und still sein.
Wer DSA scheisse findet, soll das spielen, was er so geil findet und still sein.
Wer rumpienst, was so toll oder mistig ist, hat wohl nichts zu tun oder ist doch nicht so von dem begeistert, was er praktiziert, dass er sich die Zeit nimmt, sich zu rechtfertigen und ggf. das andere schlecht zu machen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 16.03.2007 | 11:45
@Salva: Genau. Schmeiß die 1000 Seiten einfach weg, les ein wenig den Hintergrund und gut is... freeform eben ;)
Dennoch sind VIELE DSA-Spieler Regelfüchse (hey, mich eingeschlossen - wer weiß noch was das effektivste Manöver gegen "Binden" ist? ;) )

Zu 1of3's Punkten:
- Regeln vermitteln den Hintergrund und werden so zu einem zusätzlichen Medium neben Weltbeschreibung und Bildern.
Tun sie zum Teil. Jedenfalls sind Teile der Regeln so gebaut, dass sie so als Wort und so auch direkt in der Welt vorkommen, also zusätzliche Immersion erzeugen wollen.
Wobei die Gestaltung des Hintergrunds nur im Mikrokosmos wirklich Regeln folgt, ansonsten isses Willkür.

- Regeln führen das Spiel durch die Core Story. Ein gutes Regelwerk zeigt den Teilnehmern immer klar, was nun aus Sicht der zentralen Handlungmuster passieren könnte.
Dass ist das große Problem: sowas wie ne Core-Story hat DSA nicht. Es ist "universell" wenn man so will, denn es unterstützt nichts (aber behindert vieles... *bash* das musste sein...) und zeigt kein klares Spielprinzip nur 120+ Beispiele (die Kaufabenteuer eben)

- Regeln dienen handfeste Richtlinien für angenommenen Spielstil. Die Teilnehmer erfahren so, was ihre Aufgaben und ihre Optionen in jeder gegebenen Situation sind.
Wenn man so will ist der Spielstil zunächst "Low-Fantasy". Man kann ja nichts und das wird durch die Regeln auch wiedergegeben. Das ist für viele DSA Spieler auch die Werteoptimierer SCHÖN! Nach einigen 1000 Punkten nimmt das Spiel dann eine Wendung und knickt zur HighFantasy ein (mit einem Pfeil auf 200 Schritt jemandem den Kopf abschießen, Die Attacke gegen einen in eine Attacke gegen den Gegner umwandeln, Beidhändiger Kampf mit Zusatzmanövern, Bindenparade die den Gegner fast lähmt und einen Todesstoß wie ein Kinderspiel aussehen lässt, Hammerschlag magischer verletzender Waffen die mit ein bis zwei Schlägen die mächtigsten Dämonen umhauen etc. pp...) was vielen wieder nicht gefällt.

Der Grund, warum DSA4 auf hohen Leveln nicht gefällt kann darin zu suchen sein, dass es nicht viele "Löcher" da oben gibt durch die man auf die "höhere Ebene" kriechen kann. Es gibt ein paar Sachen, die genau darauf hinzielen, der Rest lebt seinen Lebtag im Low-Fantasyland. Während die anderen die richtigen Rul0rz sind...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Wolfenburg am 16.03.2007 | 12:15
@Jens Was hat low Fantasy mit nichts koennen zu tuen?
Was du meinst ist low Power (bzw. heigh power)

Was mich am DSA4 wirklich stoert ist die hochgradig nichtlineare und langwierige Char. erschaffung.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Galiban Uthmatar am 16.03.2007 | 12:22
Es ist recht interessant, das hier einige Leute ihre Meinung zu DSA abgeben, aber DSA gar nicht spielen ( bzw. noch nie gespielt haben ) ! Wie kommt Ihr zu dieser Meinung? Hörensagen? Ich will mich jetzt nicht als Inquisitor aufspielen und sagen DSA ist das beste! Nein, bei weitem nicht! Ich spiele ausser DSA auch andere RPG´s und alle haben ihre Vor- und Nachteile. SR und Vampire tM machen mir auch jede Menge Spaß. Und die Regeln der drei Systeme sind ja nu nicht gerade identisch. Ich wollte nur herausfinden warum gerade über DSA so schlecht geredet wird.  :verschwoer: Und jetzt kommt mir nicht wieder mit der Aussage: "Es ist einfach scheisse!"  ;) 
Vielleicht sollten wir, die DSA ja eigentlich mögen, einfach die Zeit des Spielens genießen ( das gilt natürlich auch für alle anderen Systeme! )! Ich werds jedenfalls tun!
Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit darüber mal live zu diskutieren, z.B beim Conventus Leonis in Braunschweig. Ich werde dort auf alle Fälle mal reinschauen!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Darklone am 16.03.2007 | 12:28
Es ist recht interessant, das hier einige Leute ihre Meinung zu DSA abgeben, aber DSA gar nicht spielen ( bzw. noch nie gespielt haben ) ! Wie kommt Ihr zu dieser Meinung? Hörensagen? Ich will mich jetzt nicht als Inquisitor aufspielen und sagen DSA ist das beste! Nein, bei weitem nicht! Ich spiele ausser DSA auch andere RPG´s und alle haben ihre Vor- und Nachteile. SR und Vampire tM machen mir auch jede Menge Spaß. Und die Regeln der drei Systeme sind ja nu nicht gerade identisch. Ich wollte nur herausfinden warum gerade über DSA so schlecht geredet wird.  :verschwoer: Und jetzt kommt mir nicht wieder mit der Aussage: "Es ist einfach scheisse!"  ;) 
Lustig. Ich könnte schwören, genau den gleichen post schon mit D&D anstelle DSA gelesen zu haben. Hundertfach. ;D

Warum ich nicht mehr DSA spiele? Die Liste ist lang. Aber es hat lustigerweise mehr mit dem Flair des Spiels und der Welt zu tun, bzw. wie sie sich vom Anfang an wegentwickelt hat, als mit der Spielmechanik.

Ich habe DSA gespielt, seit es rauskam und alles gekauft bis 1996. Dann schwenkte ich auf D&D um... aber wie gesagt: Eher wegen der Spielwelt und dem, was man draus machte, bzw. was ich aus meiner Welt machen wollte.

Also DSA4 mag schlecht sein, wie es will, es ist nicht der Grund IMHO, wenn DSA Spieler weglaufen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Don Kamillo am 16.03.2007 | 12:37
@Galiban: Also ich pers. habe hier im Thread noch nirgendwo gelesen, daß DSA schlecht ist, weil... sondern nur: Ich finde, DSA schlecht, weil...
Allgemeine Bezüge wirst Du hier kaum bekommen, nur hinweise auf evtl. unsinniges Zeug, was man aber bei ziemlich jedem RPG finden kann.
Ich selbst habe DSA 4 nicht gespielt, dafür 1+2 bis zum Erbrechen und bis vor vielen, vielen Jahren und ich fand es gut, habe dann aber einfach passenderes für mich kennengelernt ( aber noch 10kg DSA-Kram daheim, den ich langsam mal loswerden möchte... ) ...
Ich persönlich finde einfach die Welt zu ausgelutscht und zu sehr ausgearbeitet mit immer weniger Freiräumen für Spielleiter. Die aktuellen Regeln kann ich nicht beurteilen, die Charaktererschaffung soll aber relativ kompliziert und eine hin- und Herrechnerei sein, wie ich gehört habe. Ansonsten: AT/PA finde ich überholt, genauso wie das beschränkte Feld, in welchem sich die Würfel bewegen, trotz W20... ach egal, ich bin wegen der Welt abgewichen und weil ich bei anderen Sachen einfach viel mehr Spass hatte und auch noch habe! Zudem geht mir inzwischen dieses DSA-Fanboytum irgendwo voll auf den Keks!

Du siehst, keine allgem. Wertung, just my 2 cents...
Und wie Bobaschon schreib: Wenns Spass macht und schmeckt, weiterfuttern! Ich mache niemandem DSA streitig!

Und übrigens: Es gib hier keine V.E.R.S.C.H.W.Ö.R.U.N.G.!  >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Elwin am 16.03.2007 | 12:45
Bei den Meinungsäußerungen bezüglich DSA spielt auch häufig eine emotionale Komponente eine Rolle. DSA ist Mainstream, ist kommerziell, DSA ist bei einigen Leuten das System ihres Rollenspiel-Startes.

Das heißt, DSA ist ein idealer Fokus zur Abgrenzung. Man wird reifer, erwachsener, wählerischer und spielt daher natürlich nicht mehr DSA. Man könnte sagen, DSA sei Coca-Cola (nur für Nachfragen: im selben Bild wäre D&D dann Pepsi...). Viele Leute trinken Coca-Cola und Pepsi, weil beide Getränke nun mal die Marktführerschaft (hier in Deutschland) haben.
Aber man ist natürlich nicht angesagt. Die Avantgarde trinkt Afri-Cola, Premium-Cola oder Fritz Kola, denn Coca-Cola ist ja so ein Massengesöff. Pepsi auch. Jeder, der behauptet, es zu mögen, ist ein Fanboy! Ob aber nun Afri-Cola besser schmeckt als Coca-Cola ist vornehmlich eine Geschmacksfrage.
Rein nüchtern betrachtet hat Afri-Cola bei bestimmten Kriterien die Nase vorn: Es ist mehr Koffein drin als in Coca-Cola. Wenn also das Trinkziel ist "wach bleiben", erfüllt Coca-Cola dieses Ziel nicht so gut wie Afri-Cola.

Auch Premium Cola ist so ein Avantgarde Getränk und hat auch seine Anhänger. Aber es ist klar, dass es keine Konkurrenz zu Coca-Cola oder Pepsi sein kann, weil es weder den Anspruch auf Marktdurchdringung hat noch faktisch dazu in der Lage wäre.

Um aus dem Bild zurückzukommen, noch ein abschließendes Wort zur "Core Story". Sicherlich mag das ein gewichtiges Argument beim Design von Rollenspielen sein, aber bei kommerziellen Produkten hängt vieles an der Zielgruppe. Je enger ein Rollenspiel seine Core Story definiert, desto mehr potentielle Käufer schließt es damit aus. Das ist ein Schritt, den man sich leisten können muss und es ist auch ein Grund, warum viele Indie-Systeme auf dem Markt nicht bestehen würden.

Gruß
Chris

PS: Conventus Leonis? Da bin ich auch!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 1of3 am 16.03.2007 | 12:59
Zitat
Um aus dem Bild zurückzukommen, noch ein abschließendes Wort zur "Core Story".

D&D hat eine sehr einfache und klare Core Story und die in den Regeln gut umgesetzt.

Shadowrun hat seine schon im Namen, auch wenn teilweise Anhaltspunkte fehlen, wie man das nun im Einzelnen umsetzt.

Bei Vampire hat man manchmal das Gefühl zwei Core Storys auf einmal und Regeln für ne dritte zu haben, aber wenn du mich fragst, ob Vampire nun eine hat, würde ich mit Ja antworten.


Dann haben wir schon drei der in Deutschland großen Vier, womit die Nischendiskussion sich wohl erledigt hat.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: ragnar am 16.03.2007 | 13:01
Ja, DSA4 ist WIRKLICH SO schlecht ;) Damit das mal gesagt wurde :D

Um aus dem Bild zurückzukommen, noch ein abschließendes Wort zur "Core Story". Sicherlich mag das ein gewichtiges Argument beim Design von Rollenspielen sein, aber bei kommerziellen Produkten hängt vieles an der Zielgruppe. Je enger ein Rollenspiel seine Core Story definiert, desto mehr potentielle Käufer schließt es damit aus. Das ist ein Schritt, den man sich leisten können muss und es ist auch ein Grund, warum viele Indie-Systeme auf dem Markt nicht bestehen würden.
Warum haben dann ein paar der verbreitesten Systeme eine Corestory?

http://www.rpg-info.de/Corestory
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Elwin am 16.03.2007 | 13:10
@1of3 und ragnar:

Worauf zielen Eure Einwände ab? Gerade Shadowrun und Vampire sind ja Beispiele für breite bzw. für mehrere Core Stories, das widerspricht meiner Aussage ja nicht.

Gruß
Chris
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: wjassula am 16.03.2007 | 13:17
Chris, das finde ich auch eine komische Argumentation. Das -zu Recht-  einzige massenhaft erfolgreiche Rollenspiel der Welt hat eine ganz klare Core Story. Ich weiß auch gar nicht, wie man ein Spiel ohne designen will - wenn man nicht weiß, was die Spielenden machen sollen, wie will man dann Regeln machen, die dieses Spielerlebnis produzieren? Und wenn man solche Regeln nicht hat, wozu braucht man dann überhaupt welche bzw. warum schreibt man dann keine Romane?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 16.03.2007 | 13:19
Ich wollte nur herausfinden warum gerade über DSA so schlecht geredet wird.  :verschwoer:
DSA ist das am meisten verbreitetste System im deutschsprachigen Raum.
Je mehr ein System (nicht nur Rollenspiel) in den Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt wird, desto mehr Angriffsfläche bietet es und desto mehr wird es auch angegriffen - siehe Windows, FC Bayern München, Siemens, Minearlölkonzerne, Bundesregierung und siehe...

Je mehr Publicity, desto mehr Dreckschleudern, weil auch der geschmissene Dreck von mehr Leuten wahrgenommen wird.
Über ein System, das kaum jemand spielt, lästert auch kaum jemand, einfach weil es keinen interessiert.

Ausserdem ist DSA Mainstream und die elitäre Avantgarde muss doch über den Mainstream lästern und ihn erniedrigen allein um sich selbst erhaben und erhöht zu wissen...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: wjassula am 16.03.2007 | 13:23
Boba, das geht ja auch in Richtung der "Coca-Cola" - Argumentation von Chris. Zumindest für mich schließe ich das aber aus. Ich halte z.B. D&D für ein fantastisch designtes Spiel, auch wenn ich´s nicht regelmässig spielen wollen würde. Ich finde WoW ein sehr schlau gemachtes Produkt, auch wenn es mich auf Dauer dann doch nicht reizt. Also, ich kann da schon differenzieren. DSA halte ich für schlecht gebaut, weil es nicht nur keine klare Ansage macht, wie es zu spielen ist, sondern das, was auf dem Charakterbogen steht den restlichen Spieltexten zum Teil sogar widerspricht (Stichwort "Charakterspiel" - Kampf).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 16.03.2007 | 13:32
@Jasper:
Ich habe nicht gesagt, dass es keine fundierte Kritik an DSA gibt.
Allerdíngs habe ich oben gesagt, dass man trotzdem Spaß an einem schlecht designten System haben kann. (QED - tausende DSAler beweisen das ja... ;) )
Und wenn es trotz der offensichtlichen objektiven Mängel immer noch Marktführer ist, dann wird es seinen Grund haben.
Natürlich gibt es sachliche Kritik an DSA, aber es gibt auch sehr unsachliche Kritik - und letztere überwiegt mMn.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Elwin am 16.03.2007 | 13:36
Chris, das finde ich auch eine komische Argumentation. Das -zu Recht-  einzige massenhaft erfolgreiche Rollenspiel der Welt hat eine ganz klare Core Story.
Ähm, ja dagegen sag ich ja gar nichts - zumindest war es nicht meine Absicht, das vermeintliche Fehlen einer Core-Story bei DSA zu rechtfertigen. Ich finde es nur schwierig, Massenprodukte mit Maßanfertigungen zu vergleichen.

Gruß
Chris
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 16.03.2007 | 13:40
Ähm, ja dagegen sag ich ja gar nichts - zumindest war es nicht meine Absicht, das vermeintliche Fehlen einer Core-Story bei DSA zu rechtfertigen. Ich finde es nur schwierig, Massenprodukte mit Maßanfertigungen zu vergleichen.

Gruß
Chris

D&D?
Sehr sehr tightes Design, und mehr Massenprodukt geht im Rollenspielmarkt nicht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Elwin am 16.03.2007 | 13:43
D&D?
Sehr sehr tightes Design, und mehr Massenprodukt geht im Rollenspielmarkt nicht.
edit: äh, Zeichenfolge (der Smilie war nicht beabsichtigt). Also in Worten: Bezweifle ich auch gar nicht. Meine Aussage zur Core Story sollte nur darauf hinweisen, dass die Entwickler auch wirtschaftliche Faktoren berücksichtigen müssen (weswegen D&D beispielsweise nicht die Core Story von Breaking The Ice bekommt, sondern eine sehr universell anwendbare). Mehr nicht.
Ich hoffe, dass die Missverständnisse damit ausgeräumt sind.

Gruß
Chris
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Monkey McPants am 16.03.2007 | 14:10
edit: äh, Zeichenfolge (der Smilie war nicht beabsichtigt). Also in Worten: Bezweifle ich auch gar nicht. Meine Aussage zur Core Story sollte nur darauf hinweisen, dass die Entwickler auch wirtschaftliche Faktoren berücksichtigen müssen (weswegen D&D beispielsweise nicht die Core Story von Breaking The Ice bekommt, sondern eine sehr universell anwendbare). Mehr nicht.
Ich hoffe, dass die Missverständnisse damit ausgeräumt sind.
Auf gut deutsch, du argumentierst gegen etwas das keiner gesagt hat... >;D

M
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 16.03.2007 | 14:19
Also um mal Meinung dazu zu geben:
DSA 4 ist mindestens so schlecht, wie die meisten Leute sagen!

Dabei bin ich eigentlich großer Fan der 3. Edition.

Balance und Powergaming scheinen für die Erschaffer der 4. Edition auf jeden Fall vollkommen unbekannte Begriffe gewesen zu sein. Anders lässt sich nicht erklären in welchem Maße DSA 4 zu allen Seiten für Powergamer offen ist, und wie wenig Balance in dem System existiert.
Und um die Lücken zu finden, muss man sich nicht einmal lange beschäftigen, sie springen einen vielmehr geradezu an. Und ja, ich bin der festen Meinung, dass ein Rollenspielsystem für einen Massenmarkt wie DSA auch solche Punkte bedenken, und Handwerklich gut lösen, muss.

Abgesehen davon schreckt DSA 4 viele Spieler mit seiner schieren Wucht an Regeln.
Jetzt meine ich nicht, dass es mehrere hundert Seiten an Regeln gibt, das stört bei anderen Systemen auch nicht.
Was stört sind die unsinnigen Regeln bei DSA.
So Regeln wie "Wenn ich Waffenmeister mit nem Doppelkunchomer bin, und 12 Sekunden mit dem Säbel vorm Gesicht meiner Feinde rumwedel, bekommen sie Angst".

1. brauch ich solche Regeln nicht, das erledigt schon irgendwie der gesunde Menschenverstand.
2. wird eigentlich nie jemand diese Regel anwenden, weil er dafür 4 Attacken verschenkt, und die Angst auch nicht soviel bringt.

Und mit solchen tollen Regeln ist das ganze Regelsystem zugekleistert.
Zu jeder Regel gibt es dann noch Ausnahmen, Einschränkungen und Voraussetzungen.
So das selbst Veteranen noch oft ins Regelwerk schauen müssen.

Aber nichts desto trotz spiele ich gelegentlich DSA 4.
Weil ich muss. Weil mich meine Gruppe zwingt.
Und es macht sogar Spass... in den Passagen wo wir das Regelbuch nicht brauchen.

Denn die Welt finde ich nach wie vor klasse, und die Gruppe ist nett (wenn auch DSA 4 besessen) und zuverlässig.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Fossy am 16.03.2007 | 14:22
Tja, was soll ich sagen: Ich bin bis heute erstaunt darüber, dass ich von der Charaktererschaffung damals auf dem Con keinen Krampf in meine Hand bekommen habe oder sie andere Schäden davon getragen hat. :q
Oder wie ein Kumpel mal sagte: "Die Charaktererschaffung in DSA 4 dauert 4x so lang wie in DSA 1!" :q
Um es noch drastischer, wie ein absolut DSA-vernarrter Kumpel von mir, zu sagen "Ohne PC hab ich es noch nicht hinbekommen, einen Charakter für DSA4 zu erstellen!"

DAS will was heißen! ^^
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 16.03.2007 | 15:45

Balance und Powergaming scheinen für die Erschaffer der 4. Edition auf jeden Fall vollkommen unbekannte Begriffe gewesen zu sein. Anders lässt sich nicht erklären in welchem Maße DSA 4 zu allen Seiten für Powergamer offen ist, und wie wenig Balance in dem System existiert.
Es scheint, Balance und Powergaming sind Begriffe, welche den Erschaffern vom Hörensagen oder auch durch kurzzeitige Exposition bekannt sind - und ihnen einen Riesenschrecken eingejagt haben.
Also haben sie ohne von Erfahrung mit dem Thema oder auch einfacher Reflektion gebremst zu werden, sich diesem Problem gewidmet. Es ist ja nicht so, dass sie es nicht versucht hätten verschiedene interessante Optionen mit Malis zu belegen, die verhindern, das irgendjemand nicht völlig verzweifeltes oder gelangweiltes sie dann versucht, im Gegenteil. Nur sind dann ein paar "stylische" Dinge oder vielleicht, weil sie der Charakter des Autors nutzt, eben nicht beschnitten worden.

Nach dem Inhaltsverzeichnis war DSA4 schon noch verdammt gut (klauen wir bei den Besten), aber dann die Ausführung... . 

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Rasumichin am 16.03.2007 | 16:08
Nur sind dann ein paar "stylische" Dinge oder vielleicht, weil sie der Charakter des Autors nutzt, eben nicht beschnitten worden.

Thomas Römer spielt also einen fasarer Gladiator (der als Veteran mehr Generierungspunkte abwirft, als er überhaupt kostet).
Wäre das endlich geklärt...

Aber ja, die Regellücken bei DSA4 sind nur noch erschreckend.
Noch schlimmer ist aber das, was sich zwischen den Lücken befindet.

Ich hab mich mittlerweile tatsächlich durch das Basis-HC geackert, unglaublich, was für ein Aufwand da schon betrieben wird, für Sachen, die andere Systeme mit einem Bruchteil vergleichbarer Mechaniken hinbekommen.
Wenn ich mir überlege, dass die kompletten Regeln noch mal 1000 Seiten mehr umfassen... :gaga:
Kompletter Irrsinn.

Und das ist einfach traurig, weil Aventurien einfach was Besseres als diese Ausgeburt bürokratischen Irrwitzes als Regelwerk verdient hat. 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Darklone am 16.03.2007 | 16:39
D&D hat eine sehr einfache und klare Core Story und die in den Regeln gut umgesetzt.
Häh? Ich höre das immer wieder aber kapiere es nie. D&D hat doch keine Core story. D&D hat viele verschiedene settings, aber was man da macht ist doch völlig frei, deshalb spiele ich D&D und NICHT mehr DSA.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Quaint am 16.03.2007 | 16:55
DSA als ganzes hat einfach Vorzüge und Schwächen. Im Paket DSA ist ja die Welt letztlich dabei, und da sehe ich die Stärke des Ganzen. Eine solche Liebe zum Detail ist mir noch nirgendwo sonst untergekommen und auch eine derartige Menge von im allgemeinen doch recht liebevoll ausgearbeiteten Abenteuern hat man auch eher selten.
Irgendwie neigt DSA einfach zu Atmosphäre, ohne dass ich jetzt sooo konkret sagen könnte wie sie das gemacht haben und auch ohne ne konkrete Idee zu haben wie ich sowas bei einem selbstgemachten System nachmachen könnte (okay... 1000+ Seiten zur Welt zu schreiben wäre vielleicht ein Anfang, aber das ist für mich nicht machbar).
Das System... naja... mein Ding ist es nicht, aber man KANN es ganz offenbar verwenden. Und letzlich reicht das ja erstmal - im Zeifel um eben damit in der Welt spielen zu können und IMHO geht es bei DSA einfach um die Welt, um das Setting.
Ich hab vor ein paar Wochen mal DSA gespielt nachdem ich lange nichts damit am Hut hatte. Es war eine interessante Erfahrung da es irgendwie ein umfassenderes Bild gab als Rollenspiel wie ich es normalerweise betreibe - auch die wenig relevanten Sachen wurden ausgespielt, morgens in der Küche sitzen und Malzkaffee trinken, sich mit dem Personal beschäftigen, lauter Kleinkram halt. Plotrelevantes ist in den ca. 12 Spielstunden nicht viel passiert - ich würde mir zutrauen denselben "Stoff" in einer 4 bis 5 Stunden dauernden Session zu verpacken, aber es war halt viel mehr drumherum. Halb hat mich das genervt (und ich wäre zwischenzeitlich beinahe eingeschlafen) aber halb fand ich es auch faszinierend. Möglicherweise ist diese Spielweise zwar nicht zwangsläufig Teil von DSA aber ich verbinde sie definitiv damit und ich denke das tun auch andere (man denke mal an den Ursprung des Begriffes Hartwurst).
Letztlich kann ich vage nachvollziehen warum DSA gespielt wird und das sogar massenweise; warum es mehr oder minder Marktführer ist: Es ist gut darin einem das Gefühl zu geben man würde in Aventurien leben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Myrmidon am 16.03.2007 | 17:00
D&D hat doch keine Core story.

Natürlich: Dungeoncrawling.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 16.03.2007 | 17:02
Zitat
rgendwie neigt DSA einfach zu Atmosphäre, ohne dass ich jetzt sooo konkret sagen könnte wie sie das gemacht haben

Sie haben einfach erbarmungslos bei europäischen Kulturen und Epochen geklaut, was zu einem sehr glaubwürdigen Grundgerüst geführt hat, welches sie dann noch ausgeschmückt und um Fantasyelemente bereichert haben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Kardinal Richelingo am 16.03.2007 | 17:08
ja  ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 16.03.2007 | 17:23
Sie haben einfach erbarmungslos bei europäischen Kulturen und Epochen geklaut, was zu einem sehr glaubwürdigen Grundgerüst geführt hat,

Spüre ich da feine Ironie? Naja, für mich wäre es glaubwürdige gewesen, wenn sie Renaissance, Frühmittelalter, Hanse des 17. Jhdts, Wikinger, arabische Wüstenreiter und primitive Dschungelvölker (ganz zu schweigen von Orks, Zwergen und Elfen sowie einem mordorschen Reich der Finsternis, und Klimazonen vom ewigen Eis bis zum Tropenwald)  auf einem Kontinent untergebracht hätten der eine Landmasse hätte die etwas größer gewesen wäre als die von Europa durch vier. ::)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 16.03.2007 | 17:26
Zitat
Spüre ich da feine Ironie?

Was Du spürst kann ich nicht sagen, war auf jeden Fall nicht so gemeint.

Und darüber wie groß Aventurien im Vergleich zu Europa ist, hab ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht.

Aber man kann sich halt gleich gut mit den verschiedenen Völkern identifizieren, weil es halt einen hohen Wiedererkennungswert gibt. Das wollte ich eigentlich ausdrücken.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lord Verminaard am 16.03.2007 | 17:29
Zitat
weil Aventurien einfach was Besseres als diese Ausgeburt bürokratischen Irrwitzes als Regelwerk verdient hat.

*zuck* *zuck*
Aber nein, das wäre Irrsinn. Der blanke. Und außerdem hab ich für so was wirklich und wahrhaftig keine Zeit. Und das hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,33953.msg634230.html#msg634230) tut’s notfalls doch auch.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 16.03.2007 | 17:30
Aber man kann sich halt gleich gut mit den verschiedenen Völkern identifizieren, weil es halt einen hohen Wiedererkennungswert gibt. Das wollte ich eigentlich ausdrücken.

Zugegeben, das ist so. Das macht es für Einsteiger attraktiv.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lord Verminaard am 16.03.2007 | 17:32
...ungefähr so wie jedes zweite andere Fantasy-Setting. ;D

Aber hey, ich will nicht lästern, ich mag Aventurien. Bin schließlich sogar offizieller DSA-Kurzgeschichten-Verfasser... ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 16.03.2007 | 18:04
Zitat
als die von Europa durch vier
Ach, so spart man sich die tagelange Reise durch redundantes Gelände. Finde das schon okay, so spannend ist Mittelfrankreich oder Pommern nämlich auch nicht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 16.03.2007 | 18:56
Ach, so spart man sich die tagelange Reise durch redundantes Gelände. Finde das schon okay, so spannend ist Mittelfrankreich oder Pommern nämlich auch nicht.

Ich finde das einfach nur hirnlos. Unepisch. Mit dem "fantastischen Realismus" den DSA sich auf die FAnhe schreibt schon überhaupt nicht vereinbar.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 16.03.2007 | 19:10
Ich nehme an so unepisch, wie Odysseus und seine Rückkehr von Troja nach Ithaca. Ca. 800km. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 16.03.2007 | 19:24
Der war ja auch verflucht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 16.03.2007 | 19:27
Zitat
Mit dem "fantastischen Realismus" den DSA sich auf die FAnhe schreibt schon überhaupt nicht vereinbar.

Woher stammt eigentlich genau die Äußerung, dass DSA sich fantastischen Realismus auf seine Fahne geschrieben hat?

Ich hör die immer nur von DSA-Kritikern.

Und zu mindestens wenn das wirklich ihr Ziel war, dann haben sie da seid jeher meilenweit dran vorbei entwickelt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Thalamus Grondak am 16.03.2007 | 19:32
Es gibt kein schlechtes Rollenspielsystem, es gibt nur schlechte Spieler/Spielleiter.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Mensch der Zukunft am 16.03.2007 | 19:35
Wo der "Phantastische Realismus" als Ziel gesetzt wird?
Gute Frage, sicher weiss ich nur von der alten (DSA 3) Magiebox, aber ich bin mir sicher, dass es in den 4er-Regelwerken in den Einleitungen formuliert ist.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Skyrock am 16.03.2007 | 19:37
Die Einleitung zum Kampfkapitel in DSA3 hat definitiv von Fantastischem Realismus gesprochen. Auch sonst bin ich ein paar mal in offiziellen Quellen darüber gestolpert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dom am 16.03.2007 | 19:44
Google.com, erster Treffer auf der suche nach "DSA phantastischer realismus" ergibt das: http://www.fanpro.com/PDF/Pressemappe_FanPro_06_Seite_4-6.PDF

EDIT:
Zitat von: Pressemappe
Phantastischer Realismus
Phantastischer Realismus heißt, dass es auch für das Phantastische und Wunderbare Erklärungen und Gesetzmäßigkeiten
gibt und dass die phantastischen und die realistischen Elemente der Welt miteinander verzahnt
sind. Das bedeutet, dass in den Fällen, in denen es keine besonderen Regeln oder speziell aventurische
Beschreibungen gibt, irdische Erfahrung oder der gesunde Menschenverstand eingesetzt werden. ‘Äpfel’ oder
‘Eisen’ sind in Aventurien das selbe wie bei uns.

Dom
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Stahlfaust am 16.03.2007 | 19:57
Es gibt kein schlechtes Rollenspielsystem,
Doch die gibts es.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 16.03.2007 | 21:29
Es gibt kein schlechtes Rollenspielsystem, es gibt nur schlechte Spieler/Spielleiter.


Da weiß ich gar nicht was ich dazu sagen soll.


Hat mal jemand Lust ne Liste der verbreiteten Rollenspielirrtümer zu machen? Das hier kommt gleich nach "Dungeoncrawl ist kein richtiges Rollenspiel".
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Myrmidon am 16.03.2007 | 21:34
Hat mal jemand Lust ne Liste der verbreiteten Rollenspielirrtümer zu machen?

Habe was ähnliches (http://arskueche.blogspot.com/2007/03/die-low-7-der-argumente.html)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Blizzard am 16.03.2007 | 21:39
Hat mal jemand Lust ne Liste der verbreiteten Rollenspielirrtümer zu machen?

Gibt's doch schon (http://tanelorn.net/index.php/topic,33813.0.html)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 8t88 am 16.03.2007 | 21:46
Totschlagargumente ::) :P

Nun, es gibt nur Subjektive Meinungen ob ein RPG gut oer schlecht ist.
Objektive Faktoren, sind jedoch gute "Flussgeber" von diesen Subjektiven eindrücken.

Objektiv, gibt es für mich andere Systeme, die mir den gleichen, oder bessere Effekte bringen, als das DSA4 System.
Demnach gibt es für mich viele viele andere Systeme, die meinen Bedürfnissen eher und mit weinger Aufwand entgegen kommen als DSA4 es tut.

Für mich ist DSA 4 also nicht das passende System.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Burncrow am 16.03.2007 | 22:00
Um auf die Anfangsfrage zurückzukommen:
Ja, es ist schlecht.
Von der objektiveren Warte her, weil die Kämpfe ewig dauern, die Erschaffung mängelbehaftet ist (ich sage nur teure Professionen und Mängel) und die Skillliste überfrachtet.
Von der noch subjektiveren:
Es ist unlogisch, ewig ausgewalzt und mittlerweile krieg ich das kalte Graussen bei dem was in Aventurien passiert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.03.2007 | 00:07
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen um Euch vielleicht zum nachdenken zu bringen.

Worüber?


Zitat
Mir gefällt das „neue“ Regelwerk sehr gut! Das Spiel hat sich, genau wie ich, weiterentwickelt. Es ist „Erwachsener“ geworden.
In dem Ich sehr wenig Neues gefunden habe, aber sehr viel bekanntes.

Zitat
Trotzdem hat es einige typische DSA-Regeln behalten ( AT/PA, 3W20 ).
Was ist anAT/PA, bzw Angriff Abwehr DSA typisch und die 3w20  Probe iszt IMNSHO spielflussbehindernd..

Zitat
Gerade das finde ich gut. Auch die riesige Auswahl am Profesionen und Talenten finde ich sehr gut, so ist garantiert für jeden etwas dabei.

Ich finde die Professionen, bzw wie sie aufgebaut wurden, eines der grossen Probleme von DSA4 und kaum eine passt ohne umständliche bzw regelwidrige Umbauten zu meiner Charaktervorstellun, abgesehen vom Unnötig verkomplizierten Regel zum selber bauen, von den ganzen Rechenfehlern gar nicht erst anzufangen.

Zitat
Und wie steht es doch so schön im Regelbuch? „Diese Regeln sich Vorschläge, es bleibt dem Spieleiter / Spielern überlassen was aktiv umgesetzt wird“ ( oder so ähnlich  ;) ). Und das ist ein entscheidender Satz! Ist Dir etwas zu komplex oder langwierig, lass es weg oder improvisiere!
Ist mir zuviel Arbeit und Aufwand, bevor da was nutzbringendes bei rauskommt, Ich nehme da gleich was spielbareeres.
Warum verkauft Fanpro nicht gleich leereSeiten.

Und nicht zu jeder Regel 3 Sonderregeln.

http://wolkenturm.de/index.php?page=blog_index



Zitat
Und schon kann man auch mit DSA 4 jede Menge Spaß haben!
Und ohne noch viel mehr.


Zitat
Und wenn Dir alles nicht gefällt, dann spiel doch nach den Regeln die Dir gefallen!
ITue Ich,


Zitat
Ich finde es schade das hier so viele Spieler und Spielleiter über DSA 4 herziehen, aber das ist anscheinend die typische Deutsche Einstellung: Erstmal alles schlecht reden.
Wenn das 10 Jahre alte Original besser,klarer, verständlicher ist als die ungetestete Kopie, dann hat man allen Grund sich zu beschweren.


Zitat
aber ich finde man sollte zuerst die positiven Dinge sehen!
Du darfst sie mir gerne erläutern.


Es ist recht interessant, das hier einige Leute ihre Meinung zu DSA abgeben, aber DSA gar nicht spielen ( bzw. noch nie gespielt haben ) !
Regeln durchgelesen, Charaktere gebaut oder schon von der Beschreibung erkannt, passt nicht zu meinem Spielstil?

Ich habe vor dem erscheinen der Myranorbox als jederDSA Spieler undseine Würfel Kaufsystem= PG für das neue Kaufsystem meine Lanzen gebrochen.
Als Ich die Myranor Box und die die BaBo in den Händen hielt nicht mehr.



Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Mensch der Zukunft am 17.03.2007 | 00:59
Schliesse mich mal der Fraktion "DSA 4 ist wirklich so schlecht an".

Kann ich nicht besonders begründen, ist halt ein Gefühl. Wenn man strikt objektiv bleiben will, bleibt eher wenig übrig.*
Aber man kann zumindest von schlechter handwerklicher Qualität (Komplexität ohne Gestaltungsfreiheit, viele Einschränkungen für ein doch nicht funktionierendes Balancing und viel zu viele Sonderregeln statt wenigen Mechanismen) sprechen. Wenn man vergleicht, dürfte sich andere Regelwerke finden lassen die das gleiche oder mehr mit weniger Regelmasse erreichen.

Ich teile übrigens nicht die Meinung, dass DSA 3 deutlich besser ist. Es ist mir persönlich zu eingeschränkt, aber den Standpunkt der Überlegenheit wegen einfacherer Regeln kann ich trotzdem nachvollziehen.


* Es fallen aber auch die beliebten Argumente "Schön viel Professionen" und "AT/PA und 3W20 gehören einfach dazu" weg.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 17.03.2007 | 07:50
Zitat
die 3w20  Probe iszt IMNSHO spielflussbehindernd..

Und meiner Meinung nach sind sie manchmal auch einfach nur genial, weil sau spannend.
Die Regel nutzt eben den Spannungsbogen wichtiger Würfelproben viel besser aus, als andere Systeme.

Dafür nehme ich persönlich gerne in Kauf, dass es bei unwichtigen Proben manchmal etwas bremst, denn so viel wird bei uns i.d.R. eh nicht gewürfelt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.03.2007 | 10:02
Und meiner Meinung nach sind sie manchmal auch einfach nur genial, weil sau spannend..
IMNSHO Nein.
Zitat
Die Regel nutzt eben den Spannungsbogen wichtiger Würfelproben viel besser aus, als andere Systeme.
Eher bricht das den Spannungsbogen weil die Probenauswertung so komliziert ist und länger dauert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Stahlfaust am 17.03.2007 | 10:55
DSA4 hat schön viele Professionen, nur leider sind gut die Hälfte davon ziemlich nutzlos. Mal ehrlich, wer will schon einen reinen Bauern, Magd oder Fischer spielen? Ich zumindest habe noch keinen erlebt. Es kommt vielleicht mal ganz selten vor, aber das rechtfertigt imho nicht die ganzen dafür verschwendeten Seiten. Durch die ganzen Fehler und handwerklichen Mängel wurde bei DSA4 ne Menge Potential verschwendet, leider.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.03.2007 | 11:00
Ich, bei Heroquest hatte Ich nen orlanthischen Hirten, und jemand anders ne Haushälterin
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Myrmidon am 17.03.2007 | 11:55
Ich spiel auch gern Hirten, Bauern und Handwerker.

Da man bei DSA aber dafür (dank der behinderten GP-Kosten-Berechnung) bestraft wird, käme es da für mich nicht in die Tüte.


Und den Professionswahn braucht man dazu sowieso nicht. Ich traue absolut jedem Spieler zu, von alleine darauf zu kommen, dass der Schreiner-SC einen anständigen Wert auf Holzbearbeitung bekommen sollte.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Burncrow am 17.03.2007 | 11:58
Das Problem das ich auch sehen ist, dass Bauern und das ganze Gemeinbgeborene Kroppzeug auf Grund der Verwendung von Skills für Kampfwerte automatisch kampftechnisch inkompetent ist.
Wenn man das anders löst (Beispiel Warhammer oder zu einem geringeren TEil D&D) können solche Chars sehr viel Spass machen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.03.2007 | 12:03
Das ist ... falsch, das geht in anderen RPGs sehr problemlos, Skill nehmen fertisch.

Das Problem ist eher, dasderen Fertigkeiten laut Masse desStandard SLs absolut abenteuerirrelevant sind, das sogar gemauert wird versucht der Handwerker was Abenteuerrelevantes zu machen, das Boot umbauen Wo kämen wir denn dahin.

usw usf,
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 17.03.2007 | 19:00
Großes Problem des DSA-Systems ist die unterschiedliche Regelung unterschiedlicher Dinge: Kampf, Fertigkeiteneinsatz, Magie, Dämonen, Paktierer, Elementare, Geweihte... alles unterschiedliche Regelkomplexe die einerseits klar machen, dass das getrennte Bereiche sind, andererseits das Spiel unhandlicher machen.

Inzwischen glaube ich ja, das DSA-System ist auf Immersion ausgelegt, alles ist so sprechend, alles ist so komplex, alles ist so fein gegliedert. Macht dass das System schlecht?

Schlecht ist es nur, wenn es nicht flüssig spielbar ist. Mit ALLEN Regeln GLEICHZEITIG würde ich das auch sofort bejahen. Der Verwaltungsaufwand was Gewicht, Behinderung, Probenaufschläge und so angeht ist zu immens. Wenn man aber die Regeln nimmt die aktuell gebraucht werden, ist es einigermaßen flüssig spielbar, wie ich auch auf dem GFF-Treffen gemerkt habe. Man braucht nur einen SL oder Mitspieler der die Regeln beherrscht, das ist im Falle von so einem kranken Kerl wie mir einerseits ganz praktisch, andererseits merkt man wie hakend es läuft wenn man keinen Regelkundigen in der Runde hat.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 18.03.2007 | 06:15
Der große Vorteil von DSA ist einfach seine Vebreitung
Das kann man über die BILD auch sagen.

Zitat
(der deutsche Sonderweg im Rollenspiel, keine Ahnung). .
Nicht Midgard?



Zitat
Es gibt so viele Spieler, da findet man irgendwie, irgendwo, irgendwann dann doch welche, die man mag, um mit denen auch langfristig zu spielen.

...

Die überfrachtete Hintergrundwelt ist das geringere Problem, erstens kann das, anders als die Regeln (!), wirklich jeder handhaben, wie er will,
Das widersppricht sich ,


 
Zitat
zweitens stelle man sich einmal [beliebiges Rollenspiel einsetzen] mit ähnlich großer und beinharter Fangemeinde in zwanzig Jahren vor. Zum Beispiel „The Shadow of Yesterday“: Jeder erfindet jetzt also seine Lieblingsfähigkeiten, -gaben und –pfade, beschreibt Regionen, Personen, Sekten, weitere Rassen, irgendwann kommt der Metaplot… ja, schon klar, ist übertrieben und aus der Luft gegriffen. Dennoch
Midgard, D&D(>Greyhawk, Forgotten Realms), Rolemaster(Kulthea) Glorantha _Runequest/Heroquest Ich glaube du bist gerade widerlegt worden
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Arkam am 18.03.2007 | 09:20
Hallo zusammen,

ich habe das Rollenspiel mit DSA 1 angefangen und bis zur Borbaradkampagne mit DSA 3 auch stets DSA gespielt.
Ich war von DSA 4 enttäuscht weil man eben nicht die besten Ansätze genommen hat und sie in eine einheitliche Gußform gegeben hat sondern ein ganz neues System aufgesetzt hat.
Nachdem das bei der Myanor Box herauskam war DSA 4 für mich tod.

Ich mag persönlich Kaufsysteme nicht das sie dazu führen das man eben seinen Charakter durchoptimiert und ich bisher noch kein wirklich ausbalanziertes Kaufsystem gefunden habe.

Das man drei Bände benötigt um Kampf, Magie und Geweihte voll auszunutzen finde ich ebenfalls nicht besonders nett.

Kleine Klarstellungen:
Der W20 ist zwar der DSA Würfel aber in der Anfangsphase kam man auch prima mit 1 W20 aus.
Die Parade war wenigstens am Anfang im Vergleich zu D&D tatsächlich DSA spezifisch.

Gruß Jochen
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 18.03.2007 | 09:53
Nicht Midgard?

Beide. DSA ist das "deutsche Volksrollenspiel" analog zu Volkswagen, Volksaktie und Volksrente. Midgard ist eher das Spiel für den typisch deutschen Beamten oder Ingenieur im öffentlichen Dienst.

Midgard, D&D(>Greyhawk, Forgotten Realms), Rolemaster(Kulthea) Glorantha _Runequest/Heroquest Ich glaube du bist gerade widerlegt worden

Naja. Gegenbeispiele gibts auch genug, da reicht schon die WoD. Oder Warhammer. Bei D&D ist man bei der  Entwicklung in die Breite gegangen (zu den besten Zeiten gabs wohl mehr als ein Dutzend Hintergrundwelten, die vom Verlag unterstützt wurden). Und Midgard hat wohl eindeutig zu wenige Veröffentlichungen für einen aventurienartig detaillierten Hintegrund mit Metaplot.
 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 18.03.2007 | 10:11
(zu den besten Zeiten gabs wohl mehr als ein Dutzend Hintergrundwelten, die vom Verlag unterstützt wurden).

Das waren die schlechten Zeiten, die (A)D&D damals komplett heruntergewirtschaftet haben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 18.03.2007 | 10:57
Zitat
Beide. DSA ist das "deutsche Volksrollenspiel" analog zu Volkswagen, Volksaktie und Volksrente. Midgard ist eher das Spiel für den typisch deutschen Beamten oder Ingenieur im öffentlichen Dienst.
*rofl* ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Rasumichin am 18.03.2007 | 12:33
Das waren die schlechten Zeiten, die (A)D&D damals komplett heruntergewirtschaftet haben.

Wirtschaftlich gesehen, ja.
Aber einige AD&D2-Settings gehören noch immer zu meinen absoluten Favoriten, was Hintergründe angeht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 18.03.2007 | 13:44
Midgard ist eher das Spiel für den typisch deutschen Beamten oder Ingenieur im öffentlichen Dienst. 
Ich bin keins von beiden und ziehe Midgard jederzeit vor.

Zitat
Naja. Gegenbeispiele gibts auch genug,

Was sollen dieaussagen?

Zitat
Und Midgard hat wohl eindeutig zu wenige Veröffentlichungen für einen aventurienartig detaillierten Hintegrund mit Metaplot.
QED, das meinte Ich u.a, ja gerade,Metaplot ist weder notwendig noch gut.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Thalamus Grondak am 18.03.2007 | 16:40
Da weiß ich gar nicht was ich dazu sagen soll.
Zeig mir ein RPG, das JEDER schlecht findet, und ich nehme meine Aussage zurück.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 18.03.2007 | 16:43
Zeig mir ein RPG, das JEDER schlecht findet, und ich nehme meine Aussage zurück.

Was sagst du denn zu FATAL?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Thalamus Grondak am 18.03.2007 | 16:44
Was sagst du denn zu FATAL?
haste nen Link?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dr.Boomslang am 18.03.2007 | 17:02
DSA ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 18.03.2007 | 17:51
haste nen Link?

DL: http://www.ziggi.com.br/downloads/7288.asp
RPG.net Index: http://index.rpg.net/display-entry?mainid=3910
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 18.03.2007 | 21:10
Zitat
QED, das meinte Ich u.a, ja gerade,Metaplot ist weder notwendig noch gut.

Du findest Metaplot weder notwendig noch gut.
Viele Spieler finden allerdings Metaplot klasse.

Und da sind wir ganz schnell bei dem Punkt, dass Metaplot in eine System einzubauen, eben doch unterm Strich gut ist.
Wer ihn mag, spielt ihn.
Wer ihn nicht mag, ignoriert ihn einfach.

Wenn aber kein Metaplot vorgegeben ist, gucken all jene Spieler die Metaplot klasse finden, in die Röhre. Und für diejenigen die eh keinen Metaplot wollen, macht es keinen Unterschied, da sie ihn eh ignorieren würden.

Nur finde ich persönlich den Metaplot bei DSA etwas daneben.
Die Metaplots bei Earthdawn, TORG und StarWars hingegen super.
Die Metaplots bei Shadowrun schwanken extrem in ihrer Qualität.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 18.03.2007 | 21:20

Wer ihn nicht mag, ignoriert ihn einfach..
Mach das bei DSA und wieviel Quellenbücher sind noch voll verwertbar?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 18.03.2007 | 21:30
In DSA4 alle Hintergrundquellenbücher. Die enthalten kaum Regeln.

Ich bin keins von beiden und ziehe Midgard jederzeit vor.

Ausnahmen bestätigen die Regel.  ;) Welchen Beruf hast Du denn?


Was sollen dieaussagen?

Das Gegenteil von Deinen Beispielen. Gegenbeispiele halt.

QED, das meinte Ich u.a, ja gerade,Metaplot ist weder notwendig noch gut.

Darüber kann man geteilter Meinung sein.

Die erfolgreichsten Spiel der 90er hatten fast alle einen. Z.B. die WoD, DSA und Shadowrun.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 18.03.2007 | 21:35
In DSA4 alle Hintergrundquellenbücher. Die enthalten kaum Regeln.

?? Es ging um Metaplot, nicht um Regeln.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 18.03.2007 | 21:54
?? Es ging um Metaplot, nicht um Regeln.

Sorry, freudscher Versschreiber. Die Hintergrundquellenbücher haben eine Metaplot-Halbwertzeit von ca. 5 Jahren.  Das sollte für die meisten Runden ausreichen. Es gibt natürlich immer mal wieder kleine Veränderungen - die sind unvermeidlich, wenn man mit dem Hintergrund arbeiten will - aber die großen Umwälzungen sind jeweils schon in die Quellenbände eingearbeitet.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 19.03.2007 | 05:56
Zitat
Mach das bei DSA und wieviel Quellenbücher sind noch voll verwertbar?

Was heißt für Dich voll verwertbar?
Das man alle Informationen benutzt die in dem Buch drin stehen?
Dann habe ich noch kein einziges Rollenspielbuch gesehen, dass in meinen Augen voll verwertbar war.

Abgesehen von einigen Abenteuern machen aber auch viele DSA Bücher noch durchaus eine gute Figur, wenn man alles raus gestrichen hat, was Metaplot ist.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.03.2007 | 07:08
Was heißt für Dich voll verwertbar?
Das man alle Informationen benutzt die in dem Buch drin stehen?
Dann habe ich noch kein einziges Rollenspielbuch gesehen, dass in meinen Augen voll verwertbar war.
Wieweit ist SSDG verwertbar ohne Metaplot, schwarze Landem, wieweit war GMuG verwertbar ohne Borbarad Kampagne?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 19.03.2007 | 08:22
Stimmt, Kampagnen- und bestimmte Regionalbände hätte ich auch noch außen vor lassen sollen.
Aber da weiß man ja auch vorher schon, dass sie viel mit dem Metaplot zu tun haben. Also ignoriert man diese Metaplot-only-Bücher einfach als Jemand der Metaplots nicht schätzt.

Da bleiben noch genügend Regionsbände und Regelwerke übrig.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.03.2007 | 08:26
Dann fang mal bitte an, aufzuzählen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 19.03.2007 | 08:38
Am großen Fluss
Angroschs Kinder
Aus Licht und Traum
Aventurisches Arsenal
Aventurisches Kartenwerk 1 & 2
Das Fürstentum Albernia
DSA Basisregelwerk
Götter & Dämonen
Herz des Reiches
In den Dschungeln Meridianas
Land der ersten Sonne
Liber Cantiones
Raschtuls Atem
Schwerter & Helden
Stäbe, Ringe und Dschinnenlampen
Unter dem Westwind
Zauberei & Hexenwerk
Zoo-Botanica Aventuria

Eine davon mögen zwar Metaplot enthalten, aber keins davon enthält ausschließlich oder zum größten Teil Metaplot.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.03.2007 | 08:51
GuD, AGF enthalten keinen Metaplot?

Was ist mit den SL oderdem albernischen Bürgerkrieg?

DFA zählt nicht, das ist schon uralt. Karten auch nicht, und die Fragewarwievielkannmannicht nutzen, wenn man keinen Metaplot benutzt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 19.03.2007 | 09:00
Zitat
GuD, AGF enthalten keinen Metaplot?

Ich habe nie behauptet, dass sie keinen Metaplot enthalten.
Wenn Du gelesen hättest, was ich geschrieben habe, dann wüsstest Du das.

Das sie keinen Metaplot enthalten ist auch absolut nicht notwendig, damit die Regelwerke auch für Nicht-Metaploter sinnvoll sind.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.03.2007 | 09:08
Und Ich fragte inwieweit ein Nicht Metaplotler die RWs und Rebes voll nutzen, bzw ohne Probleme nutzen kann.

Wenn Ich dann Karten, und ne Misslungene Waffenlisteals Antwort bekomme, dann frage Ich mich schon was das soll.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 19.03.2007 | 09:31
Die Frage nach Metaplot ist doch irrelevant, denn es beantwortet nicht die Frage, ob DSA 4 allgemein schlecht ist.
Es ist für "nicht-Metaplot-Jünger" nicht so sehr brauchbar (ggf. sogar unbrauchbar) als für Metaplot-Jünger.
Das ist aber nur eine Frage der individuellen Vorliebe und damit subjektiv. Also kein objektiver Maßstab.

Einigt Euch einfach drauf "für nicht Metaplot Jünger" ist manches (vieles) nicht zu gebrauchen und fertig.

Ansonsten labert Ihr hier noch in drei Wochen im Kreis...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Purzel am 19.03.2007 | 09:34
@ Boba Fett:

Full Ack. Ich schrieb gerade dasselbe, allerdings in Grün.

Bitte führt die Diskussion in einem neuen Thread weiter, aber vertieft hier nicht irgendwelche Metaplot-Qualitäts-Quantitäts-Fragen. Danke.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 19.03.2007 | 09:38
Zitat
Und Ich fragte inwieweit ein Nicht Metaplotler die RWs und Rebes voll nutzen, bzw ohne Probleme nutzen kann.

Ohne Probleme sicherlich alle.

Und ich benutze nicht ein Regelwerk meiner Sammlung voll.
Es gibt eigentlich immer Aspekte die man weglässt.
Seien es Regeln, Metaplot, Hintergründe, Monster, Gegenstände, u.s.w.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Salva am 19.03.2007 | 09:41
@ Boba Fett:

Full Ack. Ich schrieb gerade dasselbe, allerdings in Grün.

Bitte führt die Diskussion in einem neuen Thread weiter, aber vertieft hier nicht irgendwelche Metaplot-Qualitäts-Quantitäts-Fragen. Danke.

Zumal das Ganze eh nur auf Besserwisserei und Korinthenge***** herauslaufen würde.

Ich kenne genügend Leute, die DSA OHNE jeglichen Metaplot spielen und Spaß haben, und ebensoviele, die sich die Finger danach lecken endlich das Jahr des Feuers zu bespielen. Mehr muss ja nun wirklich nicht gesagt werden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 8t88 am 19.03.2007 | 14:31
Hat Metaplot eigentlich was mit DSA4 zu tun ???
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Rasumichin am 19.03.2007 | 15:11
Mit DSA4 ja, mit der Regeldiskussion hier nicht wirklich.
Ich wäre auch eher für eine Auslagerung.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 20.03.2007 | 08:19
Okay, ich versuche auch mal paar Kritikpunkte aufzuzählen.

Was macht DSA4 schlecht?

- Zum ersten einmal, dass es nicht ehrlich ist. In einem Heft stellt es zwar drei Spielstile nach dem GNS Modell vor und behauptet natürlich für alle 3 geeignet zu sein, doch das stimmt nicht. DSA4 bedient von den Regeln her eigentlich nur den Simulationismus. Es finden sich keine Ansätze für narrative Regeln (das liegt wohl auch an der oft propagierten "Der SL hat die Macht"-Krankheit, klar dass man dann keine Erzährechte einräumen will) und für Gamisten ist es einfach zu umfangreich und zudem funktioniert es nicht (man nehme einfach mal die Manöver).

- Was bisher noch niemand genannt hat, ist die komplizierte unverständliche Regelsprache. Es wurde einmal der Ausdruc geprägt "Eine Regel, die ich nach 2 mal durchlesen nicht kapiere ist Mist". Das verdeutlicht es. Ich erinnere mich noch wie ich mich etwa durch die Kampfregeln kämpfen musste. Wer zufällig das dsa4.de Forum kennt, wird wissen, dass es damals, als die Regeln neu waren zu ellenlangen Diskussionen kam, wie denn ein Regeltext nun aufzufassen sei.
Umständlich sind die Regeln zudem auch noch (Einfaches Beispiel: Es gibt schon sowas wie Kampfmanöver, nur wird die Option darauf erstmal wieder jedem weggenommen, bis er sich eine SF kauft).
Und teilweise einfach unmenschlich kompliziert (Elementare und ihr Wunschvolumen).
Und teilweise auch unfair und unlogisch (du must ansagen, ob du parieren willst, wenn du parieren willst und der Gegner aber nicht trifft, dann verlierst du diese Aktion, obwohl du eigentlich nichts machst. Irgendwie wirst du die Zeit aber noch nutzen können müssen.)
Und teilweise funktionierten sie auch gar nicht (Wundenregeln).

- Errata Flickschusterei: Ich erwarte für ein Vollpreisprodukt schon eine gewisse Testbasis und Konsistenz. Errata sollten daher nicht seitenweise ausfallen. Es spricht nicht gerade für die Qualität eines Produktes wenn zu jeder Publikation seitenweise Errata erscheinen. Ich halte das auch nicht für entschuldbar, man hatte genug Zeit von DSA3 nach DSA4.

- Regeländerungen in Folgepublikationen:
Hier zeigt sich wiedereinmal, dass die Regeln nicht durchdacht worden sind. Ich beziehe mich auf das Aventurische Arsenal welches wieder andere Regeln zum Beidhändigen Kampf enthielt als das Kampfregelwerk, bzw. es enthielt zusätzliche Einschränkungen. Da das Aventurische Arsenal ein stark optionaler Band ist war unklar ob diese Regel nun verbindlich gelten soll oder nicht. Sie klang nicht nach einer sog. Expertenregel.

- Regelstufen reichen nicht.
DSA4 hatte 3 Regelstufen (Basis-, Optional-, Expertenregel). Leider war die Sortierung nicht unfangreich genug. Es fehlte vorallem eine "Linkliste" was alles zu der Regel dazugehört. So kam es etwa, dass man bei einem Verzicht auf die Regel Ausdauerverbrauch beim Zaubern irgendwo doch noch auf den Vorteil "Ausdauernder Zauberer" stoßen konnte, der aber für einen keine Funktion mehr hatte. Das lag daran, dass man bei den Vorteilen und Nachteilen die Sortierung in Basis, Option, Experte aus unerfindlichen Gründen nicht mehr mitgemacht hat. Wer sich nicht so gut im System auskennt, der läuft Gefahr dann solche "nutzlosen" Vorteile einfach zu nehmen.

- Vorteile-Nachteile.
Zuerst dachte ich ja, hey, das ist mal richtig cool. Wir hatten in DSA3 auch schon sowas benutzt, wenn auch viel einfacher ausgestaltet.
Was ist das Hauptproblem daran? Nun das System funktioniert nicht so wie man es eigentlich erwarten sollte: "Wenn du einen Vorteil willst, dann musst du auch dafür einen Nachteil nehmen". Nein, es funktioniert eher nach "Wenn du einen Nachteil nimmst, kannst du dafür eigentlich alles bekommen, egal ob Schwerter 15, 100 Dukaten mehr und höheres gesellschaftliches Ansehen oder dass du dir endlich deine Magierprofession leisten kannst."
Letzteres ist ein Kernpunkt der Kritik. Die offiziellen GP Grenzen machten es nötig sich mit Nachteilen zu beladen, damit man eine gewisse Profession überhaupt wählen konnte, also jetzt solche, die nicht gerade die Bettler, Mägde und Rattenfänger sind.
Die Kosten dieses Regelbereiches basieren schlicht und ergreifend nur auf Willkür. Dazu sind einige Nachteile auch nicht universell genug geregelt (Schulden etwa). Prominentes Beispiel sind Köperliche Behinderungen wie Einhändig (laut Regelwerk nichtmal mit Magie zu kompensieren!) und nicht immer wirkende Prinzipientreue zu gleichen Kosten. Oder Verpflichtungen die ordentlich GP bringen, aber bei denen keine Regelmechanismen angegeben sind, inwiefern die Verpflichtung den Helden auch behindert. Eher scheint sie als Abenteueraufhänger zu dienen, wäre damit also mehr ein Vorteil.
Ein anderes Problem ist, dass viele Professionspakete bereits viele Nachteile enthalten die verhältnismäßig viele Generierungspunkte gaben. Das heisst, man war gezwungen viele kleine Nachteile zu nehmen. Das führt zu einem weiteren Hauptproblem, der Überfrachtung mit Nachteilen. Es herrscht in der Szene offenbar noch der Stil die 50 Punkte Grenze voll auszureizen. Das Ergebnis ist, dass man den Überblick verliert. Zu viele Situationen in denen zu viele Nachteile wirksam werden könnten. Das überfordert auch erfahrene Spielleiter.
Allgemein halte ich diesen Regelbereich für den schlechtesten im ganzen Regelsystem. Das liegt vorallem daran, dass man nicht erkennen kann worauf die Kosten basieren. Auch fehlt eine Sortierung in immer wirksame Vor/Nachteile und nicht immer wirksame. Und vieles ist hier drin einfach auch unnötig (das sind vorallem Vorteile und Nachteile die bestehende Werte verbessern bzw. verschlechtern wie Hohe Lebenskraft, Gebildet usw. das hätte man einfach ausgliedern können, der Übersichtlichkeit wegen).
Ach ja, noch was unschönes: Vorteile/Nachteile werden in Professionspaketen unverständlicherweise zu 1/3 der Kosten eingerechnet. Das heisst wenn man sich mal ne eigene Profession bauen sollte...immer Vorteile reinnehmen, keine Nachteile. Man verschenkt so nur Punkte.

- Währungswirrwar:
Was haben wir bei der Generierung? Generierungspunkte, Talentgenerierungspunkte und später dann wird mit Abenteuerpunten gestiegert. Warum nimmt man nicht gleich Abenteuerpunkte als Währung für alles? Die Umrechnung hätte man sich so etwa sparen können.

- Splats:
Rasse, Kultur, Profession. Spontan gesagt mind. eins zuviel. Im Zweifel die Kultur, die nie wirklich gravierende Veränderungen mit sich brachte.
Was war das Hauptproblem an den Splats? Aktivierungskosten. Alle Talente, die nicht Basistalente waren, kosteten zur Aktivierung pauschal etwas, selbst bei winzigen Boni von +1. Die offiziellen Splats waren aber so ausgestaltet, dass mitunter sehr viele Spezialtalente darin vorkamen. Das heisst, man hat sie künstlich teuer gemacht, das beste Beispiel sind Alchimisten, die fast so teuer waren wie Magier ohne im Ansatz dasselbe Potential zu haben (bei gleicher Ausrichtung versteht sich).
Die Regeln zur Erschaffung eigener Splats sind eigenartig. Es ist gut, dass sie mitgeliefert wurden, zumindest konnte man die offiziellen so nachrechnen (und da gab es einige Fehler!). Das Problem ist, bei der Erschaffung sind die Kosten für jeden Talentpunkt plötzlich gleich, bei der Steigerung später sind sie wieder anders, nämlich exponentiell ansteigend. Das heisst, der kluge Selberbastler nimmt sich soviel Bonus auf seine Ausrichtung wie möglich und spart Spezialtalente aus, wegen Aktivierungskosten. Die Einschränkungen die dort genannt wurden (insb. die 25 Generierungspunktegrenze) wurden von den offiziellen Splats zudem oft selbst gebrochen! Das ist also unnötig sowas zu schreiben.
Aufgrund der teilweise hohen Vernüpfung von Splat und Hintergrund, war man sich als Spieler nicht so sicher, ob man einfach so mal eine eigene Version anstelle der offiziellen benutzen kann. Natürlich aus Optimierungsgründen. In DSA ist das allgemein schwierig, weil die Spielerschaft in der 4. Edition interessanterweise zu Masochismus neigte. Nichts durfte krampfhaft zu optimiert wirken, wenn etwas teuer war, dann war es auch angemessen und Regeln, die einfach keinen Spaß machten, hatten selbstverständlich ihre Berechtigung.
Dazu war das Professionskonzept leider doch nicht konsequent umgesetzt. Es gab sicher 10 Varianten des Bauerns, aber es gab keinen Kopfgeldjäger (den ich mal für bedeutend wichtiger halte), stattdessen bekam man am Ende des Hefts einen Absatz, den man auf "Machs dir selbst" runterbrechen konnte. Stattdessen hätten die Autoren den Platz lieber mit dem Kopfgeldjäger gefüllt.
Beim Meuchler wiederum bekamen die Autoren kalte Füße und meinten er sein "unheldisch". Gut, kann man so sehen, aber dann sollte man nicht im gleichen Heft den Zuhälter, Straßenräuber und in einem anderen den Eluburumer Schmerzensmagier oder orkischen Schamanen als Profession vorstellen, deren Heldenpotential ebenfalls zu Wünschen übrig lässt.
Ein weiteres Problem: Zu spezielle Splats hätten vielleicht gar nicht erst ausgearbeitet werden müssen, sondern dem fanwork überlassen werden. Das hätte Platz für wesentlicheres gespart, als dass man weiss, dass Orkkulturvariante x einen Bonus auf Talent y bekommt. (Der Hintergrund von DSA macht Orks immer noch problematisch, spielen kann man sie immer noch kaum).

- SKT als mathematische Eskapade.
Steigerungskostentabelle heisst das Ungetüm. Es basiert auf einer komplizierten Exponentialfunktion um die Steigerungskosten in AP zu ermitteln. Ist sowas nötig? Nein, ein linearer Anstieg reicht auch und man kann sich die Steigerungskosten im Kopf ausrechnen. Es ist sicher Geschmackssache, aber wenn ich schon auch in einem Abenteuer steigern kann (im Gegensatz zu DSA3), dann würde ich nicht dazu ständig nach einer Tabelle blättern müssen. Elektronische Spielereien mag ich nicht und ich spiele immer noch mit Papier und Bleistift und ohne Computer. Dabei solls auch bleiben.

- Talente:
Da gibt es viele Probleme.
Als erstes gibt es zu viele Talente. Das fördert die Übersichtlichkeit nicht gerade. Viele Talente haben auch sich überschneidende Anwendungsbereiche oder nur fadenscheinige Abgrenzungskriterien (Bsp.: Akrobatik-Körperbeherrschung. Letzteres ist nur eine unbewusste Körperkontrolle, um sich etwa bei einem Sturz abzurollen. Nicht sehr überzeugend das Kriterium, wie ich finde). Eine Zusammenfassung wäre gut gewesen. Insbesondere bei den Kampftalenten. 27 Kampftalente sind zu viel, realistischer ist das ganze dadurch auch nicht, wie namhafte Experten meinen (bspw. John Clements). Die Ableitungsregeln sind auch nicht zu gebrauchen. Der Nutzen von Ein-Waffe-Kampftalenten erschließt sich mir auch nicht besonders, wie wäre es stattdessen mit einem "Exotische Waffen" Talent gewesen, wenn man schon nach verschiedenen Waffen unterscheiden muss? In den meisten Talenten ist die Ableitung einfach zu schwer. Bei den Kampftalenten darf man dann möglicherweise keine schönen Manöver mehr machen. Also auch eher nutzlos.
Ein zweites Problem sind die Steigerungskosten. Es fällt ein genereller Unterschied zwischen Kampf und Rest auf. Kampftalente sind nicht nur teuer, sondern auch noch was ihre Kosten angeht individualisiert, während der Rest einfach so mal durch die Bank diesselbe Spalte zugeschrieben bekommt. Da fehlt die Konsequenz. Sicher ist der Kampf nicht unwichtig im Spiel, aber das sind Talente wie Wundheilkunde, Überreden oder Wildnisleben auch. Die sind aber schön billig. Warum man da auch nicht individualisieren konnte versehe ich auch nicht. Bei den Kampftalenten lässt sich zudem kaum ein vernüftiger Aspekt finden, warum einige nun teurer sind als andere, prominentes Bsp. Schwerter sind teurer als Säbel, haben aber die exakt gleiche Manöverliste und was noch viel besser ist es gibt ziemlich viele Waffen, die unter beiden Talenten geführt werden können. Teilweise wurde da wohl eine hypothetische (und unbeweisbare) Lernschwierigkeit angenommen. Dieses Konzept findet sich aber im restlichen Talentsystem nicht wieder, da ist alles gleich und zudem noch leichter als kämpfen zu lernen. Es ist also eine Mischung aus hypothetischer Lernschwierigkeit und Nutzen im Spiel. Eine Mischung die nicht aufgehen kann.
Talentspezialisierungen sind eine gute Idee, aber bringen mit nur 2 Punkten Bonus zu wenig.   

- Eigenschaften und ihr mangelnder Wert
Es ist sehr teuer geworden Eigenschaften zu steigern. Schätzungweise fangen die meisten Speiler damit vielleicht ab Stufe 10 an und selbst dann nur wenig. Davor werden Talente gesteigert. Warum? Ein Talentpunkt bringt, wenn es sich nicht gerade um ein ultra-spezielles Talent bringt, viel mehr als ein Eigenschaftspunkt. Insbesondere ist er universell auf jede der Eigenschaften verteilbar, diese Flexibilität fehlt bei einem Eigenschaftspunkt. Dafür ist ein Eigenschaftspunkt sicher 10 mal so teuer wie ein Talentpunkt. Schauen wir noch etwas genauer rein. In den Basiswerten gehen die Eigenschaften aufgrund der Teilung unter, für hohe Kampfwerte braucht man nach wie vor einen hohen Talentwert. Körperkraft spielt für den Schaden eine viel geringere Rolle als früher. Da die Eigenschaften auch geringer steigen kriegt man vielleicht einen Bonuspunkt. Naja. Konstitution wäre theoretisch wichtig, was Wunden und sowas angeht, aber man bekommt im System keine Wunden, bwz. man stirbt eher an Lebensenergieverlust, als dass man durch Wunden kampfunfähig wird.
In Proben spielt diese neue Eigenschaft selten eine Rolle. Einige Eigenschaften braucht man noch für gewisse andere Regeln (KL für bestimmte Magieregeln) hoch, aber ansonsten reicht das Spektrum der Generierung (bis 14 darf man ja nun) für eine gewisse Zeit völlig aus, wenn nur die Talentwerte mitmachen. Den Punkt empfinde ich als besonders unschön, ich will eben nicht ewig warten, dass mein Held endlich stärker wird. Es muss nicht potentiell jede Stufe sein, aber dann zumindest jede zweite. (Jaja, DSA4 zählt nicht mehr in Stufen, aber das ist ein weiterer Fehler).

- Keine Stufe mehr.
Eigentlich stimmt das nicht, denn es gibt die Stufe noch und man braucht sie tatsächlich auch noch, wenn man später Talente aktivieren will. Ein Stufenanstieg bringt aber sonst nichts mehr. Steigern kann man immer, beurteilt wird anhand von Abenteuerpunktekonto. Damit kann ich jedoch weniger anfangen als mit "Krieger der Stufe 10".

- Ein neuer Regelsatz für ein ähnliches Gebiet:
Wenn wir die normalen Kampfregeln mit Manövern und SF sehen und dann zum Waffenlosen Kampf kommen sehen wir, dass hier wieder anders geregelt wurde. Warum das so ist ist unklar und wird auch nicht erläutert. Auf die Idee, dass gewisse bewaffenete Manöver auch vielleicht unbewaffnet funktionieren könnten und man es sich (und uns) hätte einfach machen können ist man nicht gekommen.
Weitere: Talente und Zauber benutzen denselben Mechanismus, die 3W20 Probe mit einem Fertigkeitswert und übrigbehaltenen Punkten. Doch dann gibt es wieder Abweichungen bei den Zaubern, besonders was die Steigerung angeht. Als erstes ist jeder Zauber individuell mit Kosten versehen, als zweites gibt es sowas wie Merkmale, die die Kosten beeinflussen. Klingt gut, warum gibt es das nicht auch bei Talenten, wo triste Einheit herrscht? Oder umgekehrt, wieso konnte man es bei den Zaubern dann nicht auch so einfach belassen? Balancing hätte man auch einfach über Astralkosten erzielen können.
Kräfte von Priestern unterscheiden sich wiederum in ihren Regeln von Zaubern deutlich. Interessanterweise funktionieren magische Schamanenrituale aber wieder identisch. Diese Regeln sind einfacher als die Zauber sie sind sogar flexibler als die Zauber (wo das Zaubersystem doch wegen seiner neuen Flexibilität gelobt wird) und sie basieren auf einem bekannten Prinzip, nämlich dem der Sonderfertigkeit. Im Prinzip sind Priesterkräfte sowas wie "Kampfmanöver" die man per Sonderfertigkeit kauft und auf einen universellen "Priesterritualtalentwert" anwendet.
Ich muss kaum erwähnen, dass man Zauber so sehr schön hätte vereinheitlichen können. Naja, manches soll wohl beim alten bleiben.

- Zu guter Letzt: Eine sehr unfaire Regelverteilung.
Wie ist das zu verstehen? Oben habe ich ja schon die Basis, Optional, Expertenregeln angesprochen. DSA verkauft seine Regeln immer noch thematisch aufgespalten, es gibt die Basisbox (unnütz, da das Erweiterungssystem nicht kompatibel dazu ist), die Kampfbox, die Magiebox und die Götter/Dämonenbox. In jeder Box sind passende Basis/Optional/Expertenregeln drin. Das heisst, wenn ich einen Zauberer spielen will brauche ich auf jeden Fall 2 Boxen, die Kampfbox (jaja, es sind auch die normalen Generierungsregeln drin) und die Magiebox. Dafür kriege ich dann aber auch jede Menge Optional und Expertenregeln geliefert, die mich möglicherweise gar nicht interessieren.
Besser wäre daher meines Erachtens eine Aufspaltung nicht nach Thema, sondern nach Regelstufe. Es gäbe also ein Buch mit Basisregeln, eins mit Optionalregeln und eines mit Expertenregeln. Aber es wäre mit dem Basisbuch bereits alles Spielbar, auch Zauberer und auch Priester. Das heisst, ein Käufer des Basisbuches könnte schon alles spielen und nur wenn er will, kann er sich eben das Optionalbuch kaufen und seine Regeln erweitern. Er ist aber nicht gezwungen für Regeln Geld zu bezahlen, von denen er nichts wissen will, nur damit er endlich einen Zauberer spielen kann. Ich habs an mir damals gemerkt. Überall wo Experte stand, hab ich nicht mehr weitergelesen. War meistens eh zu viel übertriebene Simulation drin. Aber so brauchte ich eben doch die 3 Boxen. Schon hart das ganze.

Diese Darstellung soll erstmal reichen. Vielleicht kommt noch etwas dazu.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 20.03.2007 | 08:54
Adanos: das ist ein wundervolles Posting, viele Aspekte von denen ich schon wusste und einige, die mich erst jetzt erreichten! Herrlich. Von meiner Seite aus: es fehlt noch die Vergleichbarkeit gleichstufiger Helden auf AP-Ebene: denn mit speziellen Erfahrungen, Vorteilen etc. steht ein 5000-AP Waffenmeister mit X Sonderfertigkeiten und hohen Talentwerten vielfach besser da als der 5000-AP Krieger der seine Eigenschaften und Waffentalente womöglich ohne Spezielle Erfahrungen hochgezogen hat.
Ich werd dein Posting mal verlinken, oder als Zitat in meine "Kritikliste an DSA4" übernehmen... :)

@Radul&Chiungalla: soll ich euch auslagern, dann könnt ihr weiter über Sinn und Unsinn und ob DSA ohne Metaplot spielbar ist, reden ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 20.03.2007 | 09:08
Danke für das Lob, tut mal zur Abwechslung ganz gut.  :)

Ah, da hast du noch einen wichtigen Aspekt gebraucht. Vergleichbarkeit.

Der Ansatz von DSA4 ist ohnehin seltsam. Es muss alles gleichstark (ala 110 GP) sein. Das führt dazu, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden. Wie bitte sollen der Krieger und der Bettler nach gleichen Kriterien bewertet werden? Das will das System aber tun, der Krieger ist teuer (ca. um die 20 GP), der Bettler ist billig (0 GP). Beide bekommen aber 110 GP mit denen sie klarkommen müssen. Oder anders gesagt: versuch mal deinem Krieger Begabung Kampftalente zu verpassen, der Bettler kriegt das problemlos unter.

Das System will offensichtlich gleichstarke Charaktere (wie es nun die alten Helden nennt) auch wenn das so global gar nicht geht. Und alleine über die GP Grenze geht das nicht. Der Krieger ist immer noch stärker als der Bettler, er muss dank der gleichen GP Grenze nur viel mehr Nachteile auf sich nehmen. Die 110 GP Grenze ist also eine Regel, die ihren Zweck nicht erfüllen kann, oder die keinen Zweck hat. Es wird ja angedeutet, dass man die Grenze auch erhöhen kann. Nur kommt dabei kein erfahrener Recke raus. Nur einer mit weniger Nachteilen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 20.03.2007 | 09:22
Zitat
@Radul&Chiungalla: soll ich euch auslagern, dann könnt ihr weiter über Sinn und Unsinn und ob DSA ohne Metaplot spielbar ist, reden

Von meiner Seite ist zu dem Thema eigentlich alles gesagt.

@ Adanos:
Schöne Liste.

Ich glaube aber langfristig kriegt man sogar mit günstigeren Klassen den besseren Charakter hin.
Einfach weil man sich die ganzen tollen Vorteile kaufen kann, für die Krieger und Magier keine Generierungspunkte mehr übrig haben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Galiban Uthmatar am 20.03.2007 | 09:23
@ Adanos
Super Argumente! So hab ich das noch nicht gesehen! Es stimmt schon, das DSA einige Kanten hat. Es ist halt die Frage, in wie weit man sich mit diesen "Fehlern" aufhalten will. Mit den Vor- und Nachteilen hast Du Recht! Ich finde auch das man, um einen starken Char zu bauen, einfach zu viel Nachteile wählen muß. Teilweise sind das dann auch welche, die keinen Sinn für den Char machen. Andererseits hat unsere Gruppe, nun, recht einfach gestrickte Charaktere ;) Die Standarthelden halt. Da fällt das nicht so auf.

Ich muß aber sagen, das es mich doch sehr erstaunt, das mein Threat hier so eine Beachtung findet. Ich habe hier einige sehr interessante und auch gerechtfertigte Kritikpunkte gefunden. Vielleicht haben wir ja Glück und einer der DSA-Macher schaut sich das Ganze hier an und sammelt ein paar sinnvolle Ideen für die nächste Edition ;)

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 20.03.2007 | 09:29
Ja, sonst sagt man ja "Die im GFF lästern nur ohne wirklich zu wissen, worüber" - stimmt nicht. Zumindest vier Stück wissen seit dem Sommer- äh Wintertreffen, wies läuft ;)

Ich glaube aber langfristig kriegt man sogar mit günstigeren Klassen den besseren Charakter hin.
Einfach weil man sich die ganzen tollen Vorteile kaufen kann, für die Krieger und Magier keine Generierungspunkte mehr übrig haben.
Nein das ist leider falsch, so hab ich früher auch gedacht, aber die teuren Professionen kriegen meist üble Verbilligungen... halbe Kosten beim Start die Kampftalente auf bis zu 10 hochzupushen und dann alle Sonderfertigkeiten (die durchaus auch mal 200-300 AP pro Stück kosten) entweder zu 3/4 oder 1/2 der Kosten erwerben... ne Begabung für EIN Waffentalent ist auch immer drin... auf hohen APs rentieren sich die teuren Klassen sehr gut.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Purzel am 20.03.2007 | 09:38
Wow. danke Adanos für diese umfangreiche Liste. Niemand kann DSA4 besser kritisieren als ein echter DSA4-Insider.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 20.03.2007 | 09:50
Ach selbst wir vergessen dann und wann ne Menge Punkte... ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 20.03.2007 | 09:57
Ganz Unrecht hat Chiungalla damit wohl auch nicht. Gut, der von mir genannte Vorteil "Begabung Kampftalente" macht nicht viel Sinn, da kaum ein Kämpfer mehr als eine Hauptwaffe wirklich maxt.
Aber, Jens, die Verbilligung bis Talentwert 10 bringt gerade deswegen nicht so viel. Wenn wir bedenken, der Krieger kriegt in seiner Hauptwaffe bereits 6-7. Er nutzt den Bonus für gerade mal 3-4 Punkte. Er kann zugegeben noch eine Zweitwaffe billig hochpushen, aber irgendwo fehlts dann halt auch.
Ich würde auch sagen, der billige Splat ist besser, weil er meist auch nicht so viel unnützes enthält. Die von dir angesprochene Akademische Ausbildung Krieger ist deutlich zu teuer, vor dem was ich oben genannt habe (eine Hauptwaffe). Das erhöht die Kosten der Profession nur unnötig (um 6 GP glaub ich). Auch enthalten sie meist weniger Spezialtalente, das heisst weniger Aktivierungskosten. Es bleibt also mehr Währung übrig um ich die wirklich effektiven Sachen herauszufischen.

Zu den SF:

Da müssen wir einfach mal ehrlich sein. Manöver bringen es nicht. Auf niedrigen AT/PA Werten lohnt sich der Einsatz nicht. Ich glaube jemand hat mal berechnet, der optimale Zuschlag ist +5. Das kannst du mit AT 12 vergessen. Und bevor ich eine AT +2 mache, da lasse ich meine Trefferchance lieber auf dem vollen Wert.

Ist man dann besser, dann lohnen sich Manöver. Aber genau gesagt nur zwei: Finte und Wuchtschlag. Mehr braucht man nicht um effektiv zu kämpfen.
Meisterparade senkt nur deine Paradechance. Wegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit  kommenden gegnerischen Finten ist der Nutzen des Manövers eingeschränkt.
Binden ist nur gut, wenn du auch auf Parierwaffen gehen willst.
Gegenhalten ist etwas für spezielle Konzepte mit dicker Rüstung und leider immer ein Risiko.
Windmühle funktioniert einfach nicht.
Hammerschlag und Todesstoß werden einem von den Regeln her gehörig vermiest. Niederwerfen, Befreiungsschlag, Schildspalter funktionieren nicht oder haben bessere Alternativen.
Entwaffnen ist zu schwierig, bzw. da mach ich lieber Schaden. Ausserdem ist das auch nicht für jeden was (ehrenhafte Krieger zB).
Umreissen ist nur was für die Peitsche (die sonst nichts kann) und Festnageln ist einfach nur Schrott.
Betäubungsschlag funktioniert auch nicht, bzw. man kann umsonst den ähnlichen Stumpfen Schlag einsetzen.

Welche SF sind dann eigentlich noch gut?

Beidhändiger Kampf II natürlich und Parierwaffen mit Tod von Links, den man natürlich nur zum Parieren benutzt und zwei mal mit dem Rapier zusticht. Ich fürchte diese Regelauslegung ist sogar noch legitim, bzw. ihr wird im Buch nicht widersprochen. 
Rüstunggewöhnung ist gut, es reicht im Zweifel schon RG I für die Lieblingsrüstung Langes Kettenhemd. Die Stufe 3 hat hohe Anforderungen.

SF werden allgemein überschätzt. Leider braucht man nur zwei, die man auch sehr schnell bekommt, wirklich dringend im Kampf. Der Rest ist Makulatur.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 20.03.2007 | 11:27
Ausfall vergessen.Die gute alte AT-Serie wird hier zwar auch extrem eingeschränkt aber sie bringt sogar hier und da etwas. Machbar auf jeden Fall.

Und man braucht in der Tat exorbitante Werte um SFen sinnvoll zu nutzen. Mir fällt da nur dieser gewisse Höflingsveteran aus dem Horasreich ein, welcher mit AT/PA 13/25 regeltreu durch SFen und INI durch die Gegend läuft, alles bindet, Leute punktiert per gez. Stich. und dann aus der PA entwaffnet. Oder dem einzig sinnvollen Gegner für ihn: dem RS-Monster mit Gegenhalten.
Und die Verbilligungen rechnen sich dann auf hohen Stufen, okay, man muss optimieren aber Vorteile, habe ich gemerkt, sind nicht so wichtig wie viele APs für tägliche Spiel.

Aber ich lern ja immer dazu, ich meine selbst die Autoren wissen nicht, wie sie ihr System nutzen können... (Kritikpunkt verdammt schlecht umgesetzte Abenteuer...)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 20.03.2007 | 11:30
Was mir beim durchstöbern dieses Themas eingefallen ist.
Zum Thema endlose AT-PA würfelorgien im Kampf:
Ganz in den Anfängen von DSA (ich glaube sogar bei DSA 1) gab es die Regel, dass man seine Attacke erschweren, kann, um die Parade des Gegners zu erschweren oder den eigenen Schaden zu boosten.
Das führte dazu, dass Treffer eher selten pariert wurden oder mehr Auswirkungen hatten.
Das verkürzte die Kämpfe bei uns durchaus.
Ganz ehrlich: mehr habe ich in Sachen Kampf bei DSA nie gebraucht, um es interessant zu gestalten.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Purzel am 20.03.2007 | 12:53
Eine verbreitete Hausregeln ist (entwickelt von vielen, vielen DSA-Spielern) die Regel, dass der Erfolg, den man auf der AT drunterwürfelt zur Hälfte als Erschwerung auf die PA des Gegners gerechnet wird.

Wir machen das in unserer DSA4 Runde so, und Dom sagt, dass es mathematisch sogar Sinn macht, weil die PA sehr mächtig ist. Mit einer hohen PA kann man Kämpfe gewinnen, vor allem aber ziehen sie Kämpfe in die Länge. EDIT: aber wer will schon elend lange Kämpfe, die mit defensiver Taktik gewonnen werden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 20.03.2007 | 13:52
Ich erinnere mich da an mein DSA3-Basisbuch "Ein realistischer Kampf ging sicher darum, dem Gegner keine Verwundbaren Stellen zu zeigen und sich selbst in Sicherheit zu bringen, aber das ist langweilig und das wollen wir nicht in einem Fanatsyrollenspiel" - warum auch immer sie es dann genau so umgesetzt haben :D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Purzel am 20.03.2007 | 15:05
@ Jens:

Das steht da echt? Wie geil!  ::)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Myrmidon am 20.03.2007 | 15:15
Das steht da echt?

Nicht nur das. Im alten MSZ steht noch ein Rant gegen Trefferzonensysteme, denn es sei ja viel zu kompliziert, hemme dramatische Kämpfe und außerdem sei es völlig uninteressant ob man einen Gegner jetzt einmal ins Bein und zweimal in die Nieren getroffen habe.

Davon, dass im Regelbuch I des alten Basisspiels in der Einleitung dargelegt wird, dass es nur verunklärend und einem Regeltext nicht dienlich ist, laufend zwischen Geschlechterformen zu springen und/oder laufend zu Doppelformulierungen zu greifen und deshalb zu Gunsten des Verständnisses immer die männliche Formulierung gewählt wird, fangen wir besser gar nicht an.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dr.Boomslang am 20.03.2007 | 15:25
Eine verbreitete Hausregeln ist (entwickelt von vielen, vielen DSA-Spielern) die Regel, dass der Erfolg, den man auf der AT drunterwürfelt zur Hälfte als Erschwerung auf die PA des Gegners gerechnet wird.

Wir machen das in unserer DSA4 Runde so, und Dom sagt, dass es mathematisch sogar Sinn macht, weil die PA sehr mächtig ist.
Ich weiß nicht was Dom mit "mathematisch Sinn machen" meint, aber eigentlich ist die Sinnhaftigkeit dieser Hausregel dadurch relativ eingeschränkt, dass die Höhe des Unterwürfelns absolut gleich verteilt ist. Durch den AT-Wert des Charakters wird also nur festgelegt welche Ergebnisse er überhaupt erzielen kann, nicht aber welche er wahrscheinlich erzielt (ok man muss zugeben, der Erwartungswert verändert sich durch den AT-Wert natürlich).
Am auffälligsten ist das Problem, wenn man sich überlegt dass jemand mit AT 10 und jemand mit AT18 genau die gleiche Chance haben einen AT-Vorteil von 0-9 zu erreichen (d.h. sowohl genau diesen Intervall als auch bei jedem Teil davon).

Aber natürlich kann man Kämpfe so beschleunigen und es ist wahrscheinlich auch besser als das Original. Aber wenn man sowas bei einem System wie DSA4 macht wirft man doch das ganze Balancing durcheinander ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Purzel am 20.03.2007 | 15:37
Ich glaube, man kann es recht einfach herleiten, dass ein höherer PA deutlich mehr die Gewinnchancen erhöht als eine vergleichbar hohe AT. Also jemand mit AT 10/PA 12 wird theoretisch mehr Kämpfe überleben als ein AT 12/PA 10 Kämpfer.

Dom kann das notfalls herleiten (wird er aber nicht, er bereitet gerade UA vor), und ich selbst habe das mal vor Jahren mit meinem C64 mit einem kleinen BASIC-Programm simuliert. Höhere PA gewinnt. Defensiver Kampfstil = besser. Powergaming, Baby!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Myrmidon am 20.03.2007 | 15:48
Ich glaube, man kann es recht einfach herleiten, dass ein höherer PA deutlich mehr die Gewinnchancen erhöht als eine vergleichbar hohe AT.

Kann man schon allein dadurch herleiten, dass sich durch die SF "Meisterparade" lustigerweise die Paradepunkte per Manöver 1:1 in Attackepunkte für den nächsten Schlag umwandeln lassen.

Wenn ich also mit Attacke nur angreifen kann, mit Parade aber genausogut angreifen und zusätzlich noch parieren kann, muss ich keinen Doktortitel haben, um zu sehen, dass sich da der Fehlerteufel eingeschlichen hat.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dr.Boomslang am 20.03.2007 | 16:44
Dass Parade besser ist als Attacke war schon klar, dagegen habe ich nichts gesagt, das war schon immer so bei diesem DSA AT-PA System.
Logisch kann man sich das schon so überlegen: Eine gelungene Parade schützt völlig unabhängig von der Attacke des Gegners vor einem Treffer. Eine Attacke gelingt umgekehrt nur nach misslungener Parade des Gegners und natürlich der eigenen gelungenen Attacke.

Wollte man Würfelwürfe sparen, könnte man z.B. immer ab PA-Werten von 10 aufwärts (die es ja eigentlich immer gibt), nur den Parierenden zuerst würfeln lassen, denn dann spart man in den meisten Fällen die Attacke (grade wenn die Attacke auch noch mit unzähligen Optionen versehen sein kann und die Parade eher nicht). So habe ich das als SL zumindest für meine NSC immer gemacht.
Die Anzahl der Würfe wird so auch schonmal stark verringert, sogar ohne dass sich an Wahrscheinlichkeiten was ändert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Skyrock am 20.03.2007 | 16:57
Wo das Vorziehen der PA problematisch werden könnte ist bei Spezialattacken deren Scheitern negative Konsequenzen hat, z.B. DSA3-Finte. Und die DSA3-Zweililie würde auch mächtiger da man nicht vorab entscheiden muss ob man 2*AT, 1*AT/1*PA oder 2*PA haben will. (kA ob das bei DSA4 auch noch so ist.)

Nicht dass diese Entwertung der taktischen Elemente von DSA noch viel ausmachen würde ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dr.Boomslang am 20.03.2007 | 17:01
Ein weiterer Nachteil ist, dass man einfach nicht weiß ob nun tatsächlich pariert werden musste, oder ob nur daneben geschlagen wurde (es soll Leute geben die das interessiert). Aber da dieses ständige "daneben hauen" sowieso total peinlicher Müll ist, ist das auch nicht so schlimm.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 20.03.2007 | 19:16
@ Myrmidon:

Anfangs mag die Meisterparade noch okay sein, aber später bringt sie es aufgrund von Finten des Gegners nicht mehr. Es sei denn du hast Lust ständig hohe Meisterparaden zu machen, von denen nur ein Bruchteil angerechnet werden kann. Die Manöver muss man ja zudem in den meisten Fällen vorher ansagen. Das ist auch keine gute Regelung.

Da bringst du mich aber auf ein weiteres im Regeltext nicht gelöstes Problem und zwar was passiert, wenn eine Finte auf eine Windmühle oder ein anderes PA-Manöver trifft. Die Finte erschwert die Parade des Gegners (die Parade ist zudem schnell so hoch, dass es ohne Finte bald nicht mehr geht), soweit so gut. Aber was ist, wenn meine Parade ohnehin schon erschwert ist. Kann man das verrechnen?
Am plastischsten sieht man das anhand der Windmühle. Diese ist um die Ansage des Gegnerischen Schlages, mindestens aber +8 erschwert (nicht, dass das ein glücklicher Mechanismus wäre). Was passiert wenn darauf eine Finte +4 trifft? Dazu steht nichts im Regeltext.
Wenn du sowas im dsa4.de Regelforum stellst, das sich gerne als Regelexpertenforum sieht, dann wirst du da mindestens 3 verschiedene Antworten bekommen.
Es liegt nahe zu sagen: okay, um mindestens 8 erschwert, also deine +4 sind in meinen +8 schon drin.
Aber eine Große Mehrheit wollte die +4 unbedingt auf die +8 anrechnen und daraus ein Manöver +12 machen, das aber nur wie +8 wirkt. Etwas was ich relativ haltlos fand.
Das ist auch wieder ein abschreckendes Beispiel über Regellücken.

@ Skyrock:

DSA4 erlaubt es generell deine PA in eine AT umzuwandeln (und umgekehrt). Nur ist das erstes kompliziert ausgesdrückt im Regeltext (Begriffsverwirrung um Aktion, Reaktion Oberbegriff: wieder mal Aktion), zweitens ist es erschwert und drittens muss man das umständlicherweise vor der KR ansagen. Mit dem taktischen Ausnutzen gegnerischen Schwächen hat das nichts zu tun, ausser man kauft sich eine teuere High End Sonderfertigkeit. Dann kannst du es ansagen, bevor du dran bist und erst dann bringt es auch was. Man hat die Dinge also wieder unnötig komliziert gemacht. Ach ja und es können nicht alle Waffen. Eigentlich nur die Einhandwaffen (ausser Kettenwaffen) und Stäbe.


Ansosten zum Danebenschlagen:

Das ist in der Tat ein Problem. Das ist besonders daran zu sehen, dass man nach den normalen Grundregeln immer erst ansagen muss, ob man parieren will und dann auch die Manöver ansagen muss (ich hoffe das ist noch so, der Absatz war zudem auch nicht so einfach verständlich!). Das heisst das Danebenhauen des Gegners raubt mir im Schlimmsten Fall einfach so meine Aktion, ohne dass ich etwas dagegen machen kann. Wäre doch schön wenn ich einfach meine Parade in eine Attacke umwandeln könnte, aber das darf ich auch nicht.
Eine Fehlgeschlagene AT muss als Lutfttreffer interpretiert werden. Man wird immer wieder auf User treffen, die einem versuchen eine mißlungene AT als Treffer zu verkaufen, der aber so einfach zu Parieren war, dass er keine Probe erfordert.
Das kann nicht stimmen, denn der Verteidiger verbraucht auch keine Reaktion für diese problemlose Parade (eine Parade verbraucht immer eine Reaktion), nichtmal eine freie Aktion. Und wenn der Verteidiger jene High End SF hat (sie heisst ürbigens Kampfgespür), dann könnte er sogar noch seine nicht genutzte PA in eine AT umwandeln!
Dieses Modell geht also nicht auf, es ist und bleibt ein Luftschlag, egal, was man euch erzähen will. Und das finde ich auch irgendwie peinlich.

Aber es wäre auch interessant eine mißlungene AT zu parieren um ein PA Manöver gefahrlos machen zu können. Der einzige Nachteil ist: Die ohnehin schon zu starke Paradelastigkeit des Systems würde dadurch verschärft.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: EL Mercenario am 29.04.2007 | 01:40
@Dr.Boomslang + Purzel

Dass die Attacke unwichtiger ist als die Parade, mag im 1 gegen 1 Kampf stimmen; wenn man mehrere Gegner hat, ist das aber nicht unbedingt so. Wenn man gegen 3 Orks kämpft, kann man ja nur ein Drittel des Schadens wegparieren. Die Bedeutung der Parade sinkt also, die Bedeutung der Attacke bleibt aber immer gleich. Hinzu kommt, dass die gegnerische Angriffskraft ja schon auf 2/3 sinkt, wenn man einen Ork umgehauen hat.
Beim 1 gegen 3 schneidet also der 12/10 Krieger deutliche besser ab, als der 10/12 Krieger.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 29.04.2007 | 03:32
Dass Parade besser ist als Attacke war schon klar, dagegen habe ich nichts gesagt, das war schon immer so bei diesem DSA AT-PA System.
1) Das liegt daran, dass der PA Wert meistens 10 oder höher ist.
Wenn der PA Wert unter 10 ist, dann ist AT wichtiger:
Nehmen wir 2 Krieger, die gegeneinander kämpfen.
Der eine hat AT/PA 10/5 und der andere hat 5/10.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der 10/5 Krieger trifft ist: 10/20 * 10/20 = 25%
Die Wahrscheinlichkeit für den 5/10 Krieger ist: 5/20* 15/20 = 75/400 = 18,75%

Das heißt, bei niedrigen Werten ist die AT wichtiger. Erst, wenn die AT deutlich über 10 steigt, wird die PA wichtiger.

2) Verallgemeinert kann man formulieren:
Wenn ich zwei Werte habe: x und y, dann ist es besser, den Wert in die AT zu stecken, der näher an 10 liegt. Für die PA ist es gut, den Wert zu nehmen, der weiter von 10 entfernt ist.

Ein paar Beispiele:
10/9 ist besser als 9/10.
11/8 ist besser als 8/11.
11/3 ist besser als 3/11.
12/7 ist besser als 7/12.
15/4 ist besser als 4/15.

Oder noch anders ausgedrückt: Solange AT+PA<20, ist die AT wichtiger.
Sobald AT+PA=20, ist es egal, ob AT oder PA besser ist.
Und erst, wenn AT+PA>20, dann ist die PA wichtiger. (Das AT+PA>20 gilt, kommt bei DSA4 zugegebenermaßen sehr früh vor.)

3) Und um ganz exakt zu sein, gilt sogar: Eine gute AT ist wichtiger, wenn beim GEGNER gilt, dass AT+PA>20 gilt.
Wenn man jedoch gegen einen schwachen Gegner mit AT+PA<20 kämpft, dann ist eine hohe AT günstiger.

mathematische Herleitung:
Eigene AT/PA Werte AT/PA mit n=AT+PA
gegnerische Werte: at/pa mit m=at+pa
Wahrscheinlichkeiten zu treffen: AT*(1-pa) vs. at*(1-PA)
AT*(1-pa) vs. at*(1-n+AT)

Bewertungsfunktion: AT*(1-pa) - at*(1-n+AT)
Änderung der Bewertungsfunktion in Abhängigkeit von AT. Betrachte dazu die Ableitung:
(AT*(1-pa))' - at*(a-n+AT)' = 1-pa-at = 1-(at+pa) = 1- m

4) Und dann gibt es noch das Schere-Stein-Papier Prinzip:
Krieger 1 besiegt Krieger 2. Krieger 2 besiegt Monster.
Und Monster besiegt Krieger 1.

Dabei unterscheiden sich Krieger 1 und Krieger 2 nur durch die AT/PA Werte. (Ist momentan zu spät für ein Beispiel. - Aber wenn gewünscht, kann ich nach dem Wochenende eines posten.)

Zitat
Wollte man Würfelwürfe sparen, könnte man z.B. immer ab PA-Werten von 10 aufwärts (die es ja eigentlich immer gibt), nur den Parierenden zuerst würfeln lassen, denn dann spart man in den meisten Fällen die Attacke
Jain:
1) Natürlich müsste der Angreifer zuerst die Finte ansagen. Und wenn dann die eff. PA unter 10 fällt, stimmt das.
2) Das gilt auch nur, wenn ihr alle Kampfhandlungen hintereinander abwickelt. Bei uns würfeln aber alle Spieler gleichzeitig.
Das spart auch enorm Zeit, während der SL doch deutlich mehr Zeit bräuchte, wenn er für alle Gegner nacheinander PA würfelt.
3) Du verzichtest damit auf einen Vorteil der guten AT:
Eine gute AT würde auch treffen, wenn der Gegner pariert. - Das heißt, eigentlich könnte man auf den AT Wurf erst verzichten, wenn der Gegner unter PA/2 würfelt. (Und selbst dann unterschlägt man den evtl. fälligen BF Test.)
4) Gegner mit guter PA wollen vielleicht nicht parieren, sondern machen lieber Gegenhalten oder Windmühle etc.

Am plastischsten sieht man das anhand der Windmühle. Diese ist um die Ansage des Gegnerischen Schlages, mindestens aber +8 erschwert (nicht, dass das ein glücklicher Mechanismus wäre). Was passiert wenn darauf eine Finte +4 trifft? Dazu steht nichts im Regeltext.
OK, die Windmühle und Gegenhalten sind imho zwei Sonderfälle. Bei den anderen Manövern ist es recht eindeutig, dass die Finte das Manöver erschwert.

Aber OK, wie interpretiere ich dies bei Windmühle:
Ich würde hier sehen, dass alle Erschwernisse, die in einem Manöver genannt werden als zusätzliche Erschwernis gelten, die zu allen bisherigen Manövern angesagt wird. Alle Erscwhernisse pro SItuation sind kummulativ.
Beispiel: Ich will eine Windmühle in absoluter Dunkelheit schlagen.
Wegen absoluter Dunkelheit ist meine PA um 8 erschwert.
Die Windmühle sagt jetzt, dass mein Manöver um mind. 8 erschwert ist. (Sagen wir mal, der Gegner machgt einen WS+2.) Dann hat die Windmühle also eine Erschwernis von +8.

Da die Sachen aber kumulativ sind, gilt: Die PA ist um +16 erschwert. (+8 wegen Dunkelheit und +8 wegen Windmühle.)

Sagen wir mal, der Gegner macht eine Finte +4.
Dann ist die PA sogar um 20 erschwert. (+8 wegen Dunkelheit, +8 wegen Windmühle und +4 wegen Finte)

Wenn der Gegner eine Finte +10 sagt, ist die Windmühle sogar um 28 Punkte erschwert: +8 wegen Dunkelheit, +10 wegen Windmühle und +10 wegen Finte.

Wenn der Krieger jetzt noch zwei Verletzungen erhält, ist die Probe sogar um 30 erschwert: +8 wegen Dunkelheit, +10 wegen Windmühle, +10 wegen Finte und +2 wegen Wunden.

Ich finde es naheliegend, dass alle Sachen, die irgendwo stehen kumulativ behandelt werden. (Außer es wird explizit gesagt, dass die Sachen nicht kummulativ sind.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 29.04.2007 | 13:57
Das Regelwerk ist da nicht eindeutig, was es ja unter anderem nicht gerade zu einem Glanzstück macht. Wie es nun wirklich ist, weiss niemand.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 29.04.2007 | 20:59
Das schönste war ja noch als ich erfuhr, das jeder 2 frie Aktionen pro Runde hat (ich dachte wie bei SR bisher nur eine) und damit zweimal Ausweichen und einmal parieren kann pro Runde. Kann ne Fehlinformation sein, ist aber von einem Regelcrack und ihm wurde in einem Forum voller solcher Typen nichtmal widersprochen...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 30.04.2007 | 15:46
Also die weiter oben erwähnte Wundregel wurde mit 4.1 so viel mir von unserm SL gesagt wurde ja verschärft...

Fürher konnte man Wunden bei Waffen die nicht unter die Sonderregel für Bögen usw. fielen ja fast vergessen - jetzt nicht wegen der Auswirkung, sondern, das bis man die 3 Wunden hatte in einer Körperzone, man eh tot war wegen der LE. Zumindest meist. Inzwischen kassiert man Wunden recht schnell, was echt logischer und auch realistischer ist, nur ist meine Erfahrung, dass so die Charaktere dauernd schwer verwundet sind und dann durch die 'Heilkunde Wunden Orgien' (Waren es jetzt zwei oder sogar drei Würfe, die auch gut erschwert sind) gute Chancen haben es zu verschlimmer oder gar zu sterben, wenn man es regelkonform macht und Wunder und Magie mal Außen vorlässt. Wunderschön simulatorisches Regelwerk, nur leider gehen daran die Abenteuer voll vorbei.... denn Kampflastiges wie mit DSA3 Reglen in höhernen Stufen noch möglich wird mit DSA4 zum Desaster und jede 'Zufallsbegegnung' kann einem Charaktere für Spielabende aus dem Geschehen nehmen. Das sehen die meisten Abenteuer nur nicht vor - die Regeln schon.

Und ja, DSA hat sich weiterentwickelt. Aber nur wer sich mitentwickelt hat, der kann damit noch was anfangen, oder halt die die sich auch als Anfänger nicht abschrecken lassen. Denn guten Gewissens kann ich DSA4 nicht als ANFÄNGERROLLENSPIEL bezeichnen. Denn das ist es noch viel weniger als seine Vorgänger.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.04.2007 | 17:30
Überlese einfach alles, wo Optionale Regel oder Expertenregel davorsteht.

Wenn man nur die Basisregeln verwendet, dann ist das Spiel super simpel.
Und wenn man sich nur die Basisbox kauft, dann ist das Spiel noch einfacher.

Ja klar, man kann mit der Basisbox keine Dämonologen oder Artefaktmagier spielen. Aber die Basisbox bietet für Anfänger alles, was das Herz begehrt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 30.04.2007 | 21:08
Jo Basisbox ist geil! Voll spielbar das System, Magier, Krieger, Elfen, Zwerge, Abenteurer, alles. Nur keine Artefaktologen, Gjalskerländer Tierkrieger, orkische Schamanen oder Praiosgeweihte [/polemisier]. Aber das braucht man nicht fürs Heldenspiel, finde ich. Die Ergänzungen sind dann... mehr. Mal sehen, vielleicht hat demnächst NICHT jede Profession so ihre eigenen Regeln...

Oh und NUR mit Basisregeln wird das Spiel SEHR simpel. So simpel, dass man bis auf die niedrigere LE eigentlich kaum Unterschiede zu DSA3 ohne Zusatzregeln ziehen kann :(
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.04.2007 | 21:34
- Also in DSA2 gab es 4 Klassen:
Abenteurer, Krieger, Magier und Elf.

- In Dogs in the Vineyard gibt es sogar nur eine Klasse: Eine Cowboy-Richter-Polizist Mischklasse.

- Shadowrun kommt prinzipiell auch komplett ohne Klassen aus.
- LodlanD hat imho 6 Kulturen aber kommt auch ohne Professionen aus.
- Engel Arkana kommt mit 5 Kulturen und 2 Rassen (Mensch und Engel) aus.

Ich finde, weniger ist manchmal mehr. Man kann auch ohne irgendwelchen Schnickschnack alles mögliche spielen.

- Wenn ich einen Gjalsker Tierkrieger spielen will, dann nehme ich einfach den Krieger aus der basisbox und erhöhe mit den Talent-GP die Naturtalente. Dann suche ich mir noch Kleidung aus, die ich für stimmig halte und fertig.
- Und wer einen Geweihten spielen will, der wird auch ohne Karma Spaß an ihm haben. (Ich habe mal in Cthulhu und Engel-Arkana einen Pfarrer gespielt und da gab es auch keinen solchen Schnickschnack wie göttliches Eingreifen.)

Oh und NUR mit Basisregeln wird das Spiel SEHR simpel. So simpel, dass man bis auf die niedrigere LE eigentlich kaum Unterschiede zu DSA3 ohne Zusatzregeln ziehen kann
Genau. Es ist so simpel, dass es perfekt für Einsteiger geeignet ist.

Und wenn sie es dann langsam komplexer haben wollen, dann nehmen sie 1-2 Optionalregeln hinzu.
Und wenn sie es noch komplexer haben wollen, dann nehmen sie nach einiger Zeit wieder 1-2 Optionalregeln hinzu.

Ich würde für absolute RPG Anfänger empfehlen:
- Nur mit den Basisregeln in der Basisbox beginnen.
- Jeden Spielabend kommt dann eine Optionalregel hinzu.
- Wenn dann nach einigen Wochen alle Optionalregeln da sind, kommt jeden Spielabend eine Expertenregel hinzu.

Und nach 2-3 Monaten kann man dann daran gehen, sich die Magier- oder Geweihtenbox zu holen.
Und nach 2-3 weiteren Monaten dann die andere Box.

Und nach einem halben Jahr (wöchentliches Spielen vorausgesetzt) hat man dann alle Regeln intus.
Wer nur einmal im Monat spielt, braucht natürlich etwas länger, um alle Regeln zu erlernen. Aber das ist ja nicht schlimm. Gerade Anfängern macht es Spaß, auch mit wenig Regeln zu spielen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 30.04.2007 | 22:31
- Also in DSA2 gab es 4 Klassen:
Abenteurer, Krieger, Magier und Elf.

Ähm, nein? In meiner DSA2 Grundbox war auch ein Thorwaler, Streuner, Händler, Nivese, Norbarde drin. Und in diversen DSA2 Zusatzboxen/Büchern gab es all die Geweihten, verschiedene Elfenarten, Hexen, Druiden, Magier von verschiedenen Akademien... 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Teclador am 30.04.2007 | 23:16
- In Dogs in the Vineyard gibt es sogar nur eine Klasse: Eine Cowboy-Richter-Polizist Mischklasse.

Falsch. Setzen.

Dogs ist klassenlos und nicht "einklassig".
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.04.2007 | 23:55
@ Samael
Ich habe hier das Abenteuer Basis Spiel - Die Helden des Schwarzen Auges. Und hier stehen genau 5 Heldentypen (Seite 16f).
Sag bloß, das ist noch DSA1. Wow! Ich wusste gar nicht, dass so eine Rarität bei mir verstaubt.

@ Tecci
Kannst du mir denn den Unterschied zwischen Klassenlos und einklassig nennen?
Das ist doch beides das Gleiche.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 30.04.2007 | 23:57
Ähm, nein? In meiner DSA2 Grundbox war auch ein Thorwaler, Streuner, Händler, Nivese, Norbarde drin. Und in diversen DSA2 Zusatzboxen/Büchern gab es all die Geweihten, verschiedene Elfenarten, Hexen, Druiden, Magier von verschiedenen Akademien... 

Was Euelenspiegel sicher meint ist DSA1 oder zumindest das wie man es sich nach dem Heft aus der DSA3-Basisbox vorstellen muss, denn direkt kennen tu ich es nicht und da waren es 5 Klassen (der Zwerg fehlte).

Den Einteilungen der Klassen würde ich auch nicht unbedingt bei allen aufgezählten Systemen zustimmen, aber das ist jetzt nicht das Thema. Was geneint warist doch klar geworden. und ja, die Grundregeln sind sicher richtig einfach und auch anfängertauglich. Nur wie oben schon mal erwähnt, ist es nicht so einfach, das Anfänger sich da so durchwühlen müssen. Die Expertenregelen erkennt man gut. Die wegzulassen fält leicht. Bei den Optionalen steht es davor. Muss man halt aufpassen, da es nicht in änderung der HIntergrundfarbe hervorgehoben wurde. Und die Charaktererschaffung ist für alle drei Stufen die gleiche und damit komplex. Da dann auf die Basisbox zurückzugreifen vereinfacht zumindest schon mal das umständliche Wühlen in zig Heften. Und da steht es wirklich gut und übersichtlich in einem Heft. Stimmt schon. Die basisbox kann man auch vor allem wegen ihrer Erläuterungen Anfängern wirklich noch empfehlen, wenn sie sich von der auch dort schon vorhandenen Komplexität der Charaktererschaffung nicht abschrecken lassen. Was nicht heist, das viele andere Systeme einfacher wären- nur für Anfänger konnte da wohlnicht so viel erleichtert werden. FAZIT: Die Basisbox von DSA ist als Anfängerprodukt immer noch wirklich gut.

Somit kann man auch mal was wirklich postives sagen und so nun fresst mich und zerpflückt meine aussagen und führt mich vor.....
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 1.05.2007 | 02:45
Wenn ich mich nicht irre, ist die Basisbox mit den Regeln der "Profiboxen" inkompatibel. Das heisst, Einsteiger, die vielleicht später voll einsteigen wollen, werden nicht supportet. Die Regeln bauen nicht aufeinander auf. Das betrifft etwa die Generierung. Und die ist nach allen 3 Regelstufen gleich schwer und umständlich.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Teclador am 1.05.2007 | 03:01
@ Tecci
Kannst du mir denn den Unterschied zwischen Klassenlos und einklassig nennen?
Das ist doch beides das Gleiche.

Nein.

Schlag bitte dein DitV Regelwerk auf und sag mir auf welcher Seite steht, dass alle Spieler die Klasse "Dogs" besitzen.

Es gibt keine Klassen in DitV. Es gibt verschiedene Gruppen von Personen: Dogs, Gläubige, Ungläubige, Wilde und Hexen. Das sind aber nur Gruppen von Personen.

Schau dir mal DND an, da lernt man was Klassen sind. ::)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 1.05.2007 | 09:21
Wenn ich mich nicht irre, ist die Basisbox mit den Regeln der "Profiboxen" inkompatibel. Das heisst, Einsteiger, die vielleicht später voll einsteigen wollen, werden nicht supportet. Die Regeln bauen nicht aufeinander auf. Das betrifft etwa die Generierung. Und die ist nach allen 3 Regelstufen gleich schwer und umständlich.

Also beim schnellen Überfliegen der Regeln, hab ich eigentlich immer die gleichen gefunden wie auch in den anderen Boxen. (Naja, Magie ist nur ganz kurz erwähnt und Geweihte gibt es gar nicht), aber was sonst so aus Schwerter und Helden drin ist schein schon der Basisstufe zu entsprechen + ein paar optionale Dinge. Die späteren Boxen bieten halt nur noch mehr Möglichkeiten, die man vielleicht hätte nutzen wollen, aber die da noch nicht zur Auswahl standen. Sprich man hat dann dafür nicht die passenden Werte, weil man das ja nicht bei der Erschaffungn berücksichtigen konnte. Aber wie gesagt, das war kein Praxistest nur der erste eindruck beim Durchblättern 'beider' Hefte (im Schwerter und Helden begann ja die [Ironiemodus]supersinnige[/Ironiemodus] Aufteilung auf drei Hefte).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 1.05.2007 | 09:37
@ Samael
Ich habe hier das Abenteuer Basis Spiel - Die Helden des Schwarzen Auges. Und hier stehen genau 5 Heldentypen (Seite 16f).
Sag bloß, das ist noch DSA1. Wow! Ich wusste gar nicht, dass so eine Rarität bei mir verstaubt.

Wie sieht denn das Cover der Box aus?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 1.05.2007 | 12:19
Die BasisBOX ist in der Tat inkompatibel. Der BasisBAND (also das dicke Buch mit Hardcover und 4.1 und so) soll voll aufwärtskompatibel sein, was ich arg bezweifle.

@Eulenspiegel: das Ding hab ich auch, auch das Regelbuch 2 aus dem Aufbauset und da ist schon ne Menge drin. Und es ist einfach!
Und oben hast du klar den Zwerg vergessen. Offenbar sind die nicht besonders beliebt?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Yvo am 1.05.2007 | 12:58
Kurze Antwort: Nein, ist es nicht...
...wenn man die Hälfte der Regeln ignoriert, ist es sogar ganz gut!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 1.05.2007 | 13:08
Kurze Antwort: Nein, ist es nicht...
...wenn man die Hälfte der Regeln ignoriert, ist es sogar ganz gut!
Das ist so als würde man sagen: Das Auto ist wirklich sparsam, wenn man nach 15 Kilometern aussteigt und läuft bleibt es sogar deutlich unter 5 L/100km Spritverbrauch...
Will sagen: Hier wird doch über die Regeln gesprochen und nicht über die Aventurien Hintergrundswelt.
Einerseits sagst Du, dass die Regeln so schlecht nicht sind und im Nächsten Satz sagst Du, dass man die Hälfte der Regeln über Bord werfen soll. Das klingt absurd.

In der Schule galt mal, dass man eine 4 (ausreichend) bekommt, wenn man mehr als die Hälfte richtig hat.
Wenn man jetzt die Hälfte pauschal ignorieren soll, gibt es dafür eigentlich nur ein Urteil: mangelhaft bis ungenügend (5 oder 6)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.05.2007 | 13:37
Schlag bitte dein DitV Regelwerk auf und sag mir auf welcher Seite steht, dass alle Spieler die Klasse "Dogs" besitzen.
Du willst also abstreiten, dass das System darauf konzipiert wurde, Dogs zu spielen und das es nicht vorgesehen ist, Nicht-Dogs zu spielen?

Und selbst, wenn man Nicht-Dogs spielt, so gehören sie immer noch der Klasse "Mensch" an.

Zitat
Es gibt verschiedene Gruppen von Personen: Dogs, Gläubige, Ungläubige, Wilde und Hexen. Das sind aber nur Gruppen von Personen.
Ja klar sind das Gruppen innerhalb der gleichen Klasse.
Wenn Dogs, Gläubige, Ungläubige, Wilde und Hexen verschiedene Klassen wären, dann hätten wir ja fünf Klassen. Ich sprach aber davon, dass es nur eine Klasse gibt.

Sprich: Dogs, Gläubige, Ungläubige, Wilde und Hexen gehören alle der gleichen Klasse an.

Zitat
Schau dir mal DND an, da lernt man was Klassen sind. ::)
Ach, und alle, die es anders als D&D machen, verwenden kein Klassensystem?

Außerdem, bei D&D gibt es viele Klassen. (Ebenso wie bei DSA4 wenn man alle Zusatzboxen kauft.)
Das unterscheidet sich gravierend von Systemen, wo es nur wenige Klassen gibt. (Bis hin zum Extremfall, wo es ebend nur eine Klasse gibt.)

@ Samael
Schwarz-Weiß: Ein Zwerg, ein Wikinger-Verschnitt und eine Bogenschützin stehen in Kampfpose. Im Hintergrund ist eine Burg zu erkennen.

Das ist so als würde man sagen: Das Auto ist wirklich sparsam, wenn man nach 15 Kilometern aussteigt und läuft bleibt es sogar deutlich unter 5 L/100km Spritverbrauch...
Nein, das ist so, als ob man sagen würde:
Ein Rennauto ist wirklich sparsam, wenn man nicht mit 200 km/h über die Autobahn heizt, sondern sich auf 80 km/h beschränkt.

Man kann sich bei einem Rennauto entscheiden:
Entweder ich fahre schnell, habe dann aber einen hohen Spritverbrauch, oder ich fahre sparsam, komme dann aber nur so schnell wie normale Autos vorwärts.

Das gleiche gilt für DSA.

Zitat
Einerseits sagst Du, dass die Regeln so schlecht nicht sind und im Nächsten Satz sagst Du, dass man die Hälfte der Regeln über Bord werfen soll. Das klingt absurd.
Nein, DSA4 wurde für verschiedene Zielgruppen gebastelt:
- Anfänger, die ein weniger komplexes Regelwerk wollen
- Langjährige Spieler, die ein komplexes Regelwerk wollen.

Und DSA bietet beides: Sowohl ein komplexes Regelwerk als auch ein nicht-komplexes Regelwerk. - Für beide Zielgruppen ist etwas vorhanden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 1.05.2007 | 13:53
@ Samael
Schwarz-Weiß: Ein Zwerg, ein Wikinger-Verschnitt und eine Bogenschützin stehen in Kampfpose. Im Hintergrund ist eine Burg zu erkennen.

Das ist so als würde man sagen: Das Auto ist wirklich sparsam, wenn man nach 15 Kilometern aussteigt und läuft bleibt es sogar deutlich unter 5 L/100km Spritverbrauch...
Nein, das ist so, als ob man sagen würde:
Ein Rennauto ist wirklich sparsam, wenn man nicht mit 200 km/h über die Autobahn heizt, sondern sich auf 80 km/h beschränkt.

Man kann sich bei einem Rennauto entscheiden:
Entweder ich fahre schnell, habe dann aber einen hohen Spritverbrauch, oder ich fahre sparsam, komme dann aber nur so schnell wie normale Autos vorwärts.
Rennautos verbrauchen auch bei normalem Fahrverhalten mehr Treibstoff als "normale" Fahrzeuge.
Zitat
Das gleiche gilt für DSA.
Genau! ;D

Aber: DSA ist bestimmt kein Rennauto. Es ist eher die amerkanische V8 GMC-Karre, die 25 Liter auf 100 Km verballert und dabei trotzdem nicht schnell ist, mehr Beschleunigung oder mehr Comfort besitzt und der nach 5 Jahren durchrostet.
Und: DSA wurde nicht für Zielgruppen gebastelt.
DSA wurde als Eierlegende Wollmilchsau konzipiert - Bitte mit Storytelling, mit ARS, mit grim&gritty, mit High Fantasy, mit Mantel&Degen, mit Wikingern, mit Ninjas, mit Sindbad und mit Agyptischen Pyramiden...
Und wann immer ein neues Aspekt interessant wurde versuchte man es zu integrieren. Deswegen passt auch nichts mehr (vor allem in den Regeln) zusammen.
Wenn es überhaupt eine Zielgruppe gab, dann die jeweilige letzte Käuferschicht, in dem man versuchte, alles neu und besser zu machen, aber ohne ja nichts zu verändern - das könnte ja die alten Kunden vergraulen.

Dementsprechend ist DSA: Es versucht, alles zu sein, ist aber nichts richtig. Es versucht sich zu verändern, kann es aber nicht, weil es gleichzeitig versucht, das zu bleiben, was es ist.

Und das ist (in meinen Augen) richtig schlecht!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: krombart am 1.05.2007 | 14:05
Mehrere Settings zu bieten empfinde ich nicht als Nachteil.

Allerdings probieren wir gerade das Regelsystem durch etwas einfacheres (Fate) zu ersetzen. Mit der
"Portierung" des Magiesystems haben wir aber so unsere Schwierigkeiten. (Keine Sprüche = weniger das DSA Feeling,
Sprüche = Man braucht ein Buch und muss alle möglichen Auswenig kennen, um Spontan zu bleiben.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 1.05.2007 | 14:30
@ Samael
Schwarz-Weiß: Ein Zwerg, ein Wikinger-Verschnitt und eine Bogenschützin stehen in Kampfpose. Im Hintergrund ist eine Burg zu erkennen.

Das ist die 2. Edition von ´89. Da gibts 2 Hefte drin: ein "Einsteigersystem", was noch einfacher als die 1. Edi ist und dann die normalen 2. Edi Regeln (ohne Magie, ohne Geweihte). Du hast wahrscheinlich oben ins Einsteigerheft geguckt - mit dem hat aber eigtl. keiner länger als 2 Runden gespielt.. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.05.2007 | 15:00
Rennautos verbrauchen auch bei normalem Fahrverhalten mehr Treibstoff als "normale" Fahrzeuge.
Mit Autos kenne ich mich nicht aus. Aber es sollte klar sein,w orauf ich hinaus wollte.
 
Zitat
DSA wurde als Eierlegende Wollmilchsau konzipiert - Bitte mit Storytelling, mit ARS, mit grim&gritty, mit High Fantasy, mit Mantel&Degen, mit Wikingern, mit Ninjas, mit Sindbad und mit Agyptischen Pyramiden...
Genau. Und damit spricht man gleich mehrere Zielgruppen an:
Die Fechtfreunde, die Piraten/Wikingerfreunde etc.

Zitat
Wenn es überhaupt eine Zielgruppe gab, dann die jeweilige letzte Käuferschicht, in dem man versuchte, alles neu und besser zu machen, aber ohne ja nichts zu verändern - das könnte ja die alten Kunden vergraulen.
Damit gibt es bereits zwei Zielgruppen:
- Die neue Käuferschicht.
- Die alte Käuferschicht.

Zitat
Dementsprechend ist DSA: Es versucht, alles zu sein, ist aber nichts richtig.
Richtig!
Das ist ebend der Unterschied zwischen einem Spezialisten und einem Allrounder.

Mainstreamprodukte sind in der Regel Allrounder, während Nischenprodukte eher die Spezialisten sind.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 1.05.2007 | 15:52
Ich sehe auch eigentlich nicht das Konzept von DSA4 als Crux an, sondern die Regeln.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 1.05.2007 | 18:43
Mainstreamprodukte sind in der Regel Allrounder, während Nischenprodukte eher die Spezialisten sind.
Grundsätzlich Zustimmung, allerdings ist das Pferd von hinten aufgezäumt.
Was "Mainstream" ist, bestimmt nicht das Konzept, sondern die Konsumenten.
Mainstream bedeutet letztendlich: von jedem Klientel konsumiert.
Sicherlich hat ein "allrounder" eher die Chance zu einem Mainstreamprodukt zu werden, als ein Spezialist.
Aber es gibt auch Spezialisten die im Mainstream erfolgreichen Absatz verbuchen können und genauso
gibt es Allrounder die keinen Mainstreamerfolg haben.

Bei DSA sehe ich es so, dass DSA inzwischen nur noch von der Stammkundschaft und von der von der Stammkundschaft rekrutierten Neukundschaft konsumiert wird. Ich sehe da ehrlich gesagt wenig Zulauf von Neuen, die nicht durch alte Hasen an DSA herankommen. Eher im Gegenteil.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 1.05.2007 | 18:55
Eigentlich bestimmen weder Konzept noch Konsument, welche Produkte in den Mainstream, sondern die soziale Institution, die das Interesse des Konsumenten auf eine bestimmte Art von Produkt lenkt, dies ist mE die soziale Gruppendynamik, die unter dem Begriff Trend zu verstehen ist.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 1.05.2007 | 19:17
Naja, ob es da die Medien sind, die Trends auslösen oder die Konsumenten, die durch ihre Kaufverhalten Trends definieren, müssen wir nicht lang definieren. In der aktuellen Informations- und Popkultur definieren wohl die Medien die Trends.
Ob das aber fürs Rollenspiel (bei dem mediale Präsenz ja sehr gering ist) auch so ist, weiss ich nicht.
Ist hier aber auch nicht wirklich das Thema.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 1.05.2007 | 19:22
Nein, DSA4 wurde für verschiedene Zielgruppen gebastelt:
- Anfänger, die ein weniger komplexes Regelwerk wollen
- Langjährige Spieler, die ein komplexes Regelwerk wollen.

Ich wäre da mit der Zuordnung vorsichtig, denn nach der Phase 'ich will ein komplexes Regekwerk', kommt bei vielen nach noch längerem spielen: 'Ach wäre es doch einfacher und würde den Spielfluss nicht so behindern'  Aber dann kann man ja wieder mit den einfachen Regeln spielen. ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 1.05.2007 | 19:29
Generell kenne ich eigentlich das Phänomen:
Je mehr unterschiedliche Systeme kennt, desto weniger begeistert ist man von den DSA Regeln.
Je weniger Kenntnis man von möglichen Mechaniken und Methoden besitzt, desto eher die Chance ein DSA Fanboy zu sein.

Aber das nach dem "möglichst realistisch" kombiniert mit dem "je komplizierter desto realistischer" irgendwann das "einfacher machts irgendwie mehr Spaß" und die Erkenntnis "absolute Plausibilität ist unerreichbar" kommt, kenne ich auch und sehe ich immer wieder.
Ist wohl ein normaler Werdegang...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.05.2007 | 20:22
Also bei mir ist es im Augenblick "möglichst realistisch" kombiniert mit "Realismus muss nicht kompliziert sein" (bzw. "nur weil es kompliziert ist, ist es noch lange nicht realistisch").

Als DSA Fanboy würde ich mich nicht bezeichnen. Allerdings machen mir die realistischen Systeme (Gurps, DSA, Cthulhu) wesentlich mehr Spaß als die cineastischen Systeme.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 1.05.2007 | 21:33
@krombart: aber wenn ihr doch umsteigt, müsstet ihr doch eigentlich eine Ahnung von all den Zaubern haben?
Man kann es sich in DSA recht einfach machen, wenn man als Aspekte einfach "Spezialgebiet" oder "Merkmal" (davon gibts in V4 wieder mehr) nimmt und improvisiert. Im Zweifelsfall kannst du davon ausgehen, dass ein bestimmter Effekt mit den DSA Regeln möglich ist. Zur Not "hat man einen Elementar beschworen, der genau das tut". ;)

@Topic: ja, Realismus ist so ne Sache. In DSA steht bei "phantastischem Realismus" ja dabei, dass man, wenn es dafür keine Regel gibt, sich an Hollywoodfilmen orientieren sollte. Oder am realen Leben. Das Problem ist nur: Reales Leben ist toll in Teilbereichen, die die Regeln nicht abdecken, in den Regelbereichen ist "reales Leben" leider weit ab vom Schuss :(
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 1.05.2007 | 23:31
Realismus in DSA ist ja auch nicht vorhanden. Simulation ist vorhanden und etwas, was sich als "realistisch" verkaufen lässt. Es ist nicht realistisch, dass man durch einfaches Wundenverbinden wieder so schnell fit wird (geschweige denn durch einfaches Schlafen) und es ist auch nicht realistisch für jede Waffe quasi ein eigenes Kampftalent zu haben. Und es ist nicht realistisch, dass man Sprachen so leicht lernen kann während man sich mit den einfach zu erlernenden Körpertalenten schwertut.

Und "phantastischer Realismus" ist eigentlich nur ein Marketinggag, mehr nicht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 2.05.2007 | 07:00
Wer will auch schon ein wirklich realistisches Rollenspiel?
In der Realität ist die Balance nämlich ziemlich für'n Eimer.  >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 2.05.2007 | 10:13
Ach, Spitzfindigkeiten Ehron ::) , aber ich hab mich auch nur schwer zurückhalten können ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 2.05.2007 | 10:31
In einem einklassigen System gibts es eine Einteilung, die man als Klasse bezeichnen könnte, im klassenlosen System gibts es keine.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 2.05.2007 | 11:04
Gibt Sinn. Die WoD-Rollenspiel sind ja durchaus so aufgebaut.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 2.05.2007 | 11:41
Weiß nicht, Normalsterblicher ist im WoD-Kontext wahrscheinlich auch durch eine Art Klasse, wenn auch eine total unterpowerte. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 2.05.2007 | 12:07
Unter der Einschränkung, dass man ausschließlich Angehörige dieser "Pseudo"-Klasse spielen kann?

Nein. Es kann Systeme geben, die über eine Klasse verfügen, aber auch die Möglichekeit bieten, klassenlose Charaktere zu erstellen. Klassenlos ist nicht zwingend einklassig. 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 2.05.2007 | 13:51
Wer will auch schon ein wirklich realistisches Rollenspiel?
In der Realität ist die Balance nämlich ziemlich für'n Eimer.  >;D


Ganz recht. Realistische Kampfsystem sind eigentlich nicht so cool. Also ich finde es nicht so spaßig, an einem Treffer gleich zugrunde zu gehen. Da hab ich lieber meine abstrakten Hitpoints.
Was als realistisch verkauft wird, ist in Wahrheit nur Simulation und Spielerbeschneidung. Wie der Grundunterschied zwischen Wushu und sagen wir DSA. In DSA sind coole Moves nicht unbedingt erwünscht und der Spielleiterwillkür überlassen, der dann irgendeine erschwerte Probe draus macht. In Wushu sind sie erwünscht und crunchig. Dennoch ist DSA nicht realisitscher dadurch.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 2.05.2007 | 13:54
Wer will auch schon ein wirklich realistisches Rollenspiel?
äh leider sehr viele...
"Realismus" (eigentlich "Plausibilität") ist eines der großen Dinge, nach denen immer gerufen wird.
[nicht von mir]
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 2.05.2007 | 13:59
Ich glaube nicht, dass irgend wer der nach einem realistischen System schreit, am Ende glücklich wäre, wenn er es auch bekommen würde.

Im Falle von plausiblen Systemen, ist das natürlich etwas ganz anderes.

Aber ein System das zu 100% Wert auf Realismus legt, wird dabei unweigerlich viele Aspekte des Spielspasses mit Füßen treten müssen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 2.05.2007 | 14:13
Ich glaube nicht, dass irgend wer der nach einem realistischen System schreit, am Ende glücklich wäre, wenn er es auch bekommen würde.
Das glaube ich auch nicht.
Ich weiss aber, dass viele nach realistischen Entscheidungen (auch die Entscheidungen via Spielregeln) schreien.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 2.05.2007 | 14:35
Nach der Definition sind alle klassenlosen System einklassig. (und wäre Mensch nicht eigentlich die Rasse?)
Sag ich doch die ganze Zeit: Es gibt keinen Unterschied zwischen einklassigen Systemen und klassenlosen Systemen.

Mich interessiert einfach der Unterschied zwischen einklassig und klassenlos. ;)
Mich auch. Du hast behauptet, dass es einen Unterschied gibt.
Und dann habe ich dich gefragt, wo der Unterschied liegt.

Aber schön, dass du mir letztendlich recht gibst und zugibst, dass es keinen Unterschied zwischen klassenlos und einklassig gibt.

Gibt Sinn. Die WoD-Rollenspiel sind ja durchaus so aufgebaut.
Äh nein: In der WoD gibt es zahlreiche Klassen:
In der nWoD gibt es 5 Klassen:
Mensch, Vampir, Werwolf, Magier, Promethean.

Und bis auf Menschen besteht jede Klasse aus 5 Unterklassen.
Wir haben also insgesamt 21 Klassen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 2.05.2007 | 14:55
ja, aber der "Realismus" ist auch nur ein Vergleichsthema.

"D&D ist so scheisse, weil da die Magier ganze Armeen ausräuchern können und die Krieger 6 AT pro KR haben, DSA ist da viel realistischer, weil die Spielfiguren eingeschränkt sind. Die AC ist auch unrealistisch usw. usf."

Nein, ist es alles nicht. Es ist v.a. Abstraktion (--> AC) oder einfach Machtlevel. In DSA tendiert man dazu die Spielfiguren stark einzuschränken, was der Kiesow damals so begründet hat (merkt man ja in seinen Abenteuern). Aber realistischer ist das nicht.

Ein realistisches Kampfsystem, wenn es sowas gibt, ist im prinzip nur, der den ersten Treffer landet gewinnt. Der Rest ist dann nur die Ausgestaltung, wann man einen Treffer landet, der den Gegner in die Agonie schickt. Aber Spaß ist was anderes. Es ist Spaß, wenn man mehrere Treffer übersteht und vielleicht mit ganz wenigen Hitpoints noch gewinnt. Und es ist Spaß, wenn man nach einem Kampf nicht erstmal Monate ausser Gefecht gesetzt ist.
Es ist auch mehr Spaß, wenn man nach einer Nacht wieder seine ganzen Spells zur Verfügung hat und nicht sein Mana mit ganz wenig hochbekommt, so dass man noch wochenlang nicht zaubern kann.

Ah ja, bei dem Thema Magie, verbietet sich das Wort Realismus ohnehin schon von Grund auf.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 2.05.2007 | 15:05
Zitat
In DSA tendiert man dazu die Spielfiguren stark einzuschränken, was der Kiesow damals so begründet hat (merkt man ja in seinen Abenteuern). Aber realistischer ist das nicht.

Bei der Aussage frage ich mich doch gleich, ob Du nur DSA 4 kennst.
DSA 3 war da nämlich sehr viel dichter an D&D 3 was den Powerlevel der Charaktere anging.
Ein hochstufiger Krieger in dicker Rüstung war fast unsterblich.
Und mein Stufe 19 Magier war definitiv dazu in der Lage mehr als reichlich auszuteilen und einzustecken.

Also kann die Einschränkung wohl kaum das gewesen sein, was sich Kiesow seiner Zeit gedacht hatte.

Und das was Du da über Spass schreibst ist sehr Geschmacksabhängig.
Ich stimm Dir zwar in allen Punkten im großen und ganzen zu, aber andere Leute mögen vieles anders sehen.

Und die Regelung der Spruchzauberer bei D&D ist auf ihre eigene Art und Weise viel restriktiver als die für Magier in DSA.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 2.05.2007 | 15:14
Und die Regelung der Spruchzauberer bei D&D ist auf ihre eigene Art und Weise viel restriktiver als die für Magier in DSA.

Wie das?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 2.05.2007 | 15:20
Zitat
Wie das?

Bei DSA hat der hochstufige/erfahrene Magier reichlich ASP und ziemlich viele Zauber.
Damit kann er im Kampf nicht so richtig viel rocken, weil die Kampfsprüche alle ASP ohne Ende kosten. Aber außerhalb des Kampfes kann er eine Menge nützlicher Zauber je nach Bedarf einstreuen.

Ein D&D 3 Magier hat deutlich mehr Wums.
Dafür muss er schon vorher am Tag ziemlich genau wissen, was er zaubern wird.

Das finde ich ist auch eine nicht unerhebliche Einschränkung.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 2.05.2007 | 15:33
Aber realistischer ist das nicht.
Naja, realistischer bedeutet nicht realistisch.

Wenn ein System nur zu 10% relistisch ist und ein anderes System immerhin 20% Realismus liefert, ist es doppelt so realistisch wie das erste System. (Aber dennoch noch unrealistisch.)

Zitat
Ein realistisches Kampfsystem, wenn es sowas gibt, ist im prinzip nur, der den ersten Treffer landet gewinnt.
Der, der den ersten richtigen Treffer landet.
Die meisten Treffer sind wahrscheinlich nur Streiftreffer oder prallen ander Rüstung ab.

Ich kenne mich mit historischen Kampftechniken nicht aus. Daher weiß ich nicht, ob man den Gegner meistens durch viele kleine Streifwunden oder durch eine einzelne große Wunde verletzt hat.

Zitat
Es ist auch mehr Spaß, wenn man nach einer Nacht wieder seine ganzen Spells zur Verfügung hat und nicht sein Mana mit ganz wenig hochbekommt, so dass man noch wochenlang nicht zaubern kann.
OK, das sehe ich anders.
Bei mir macht es den Spaß aus, mit der Ressource Mana zu taktieren und mir zu überlegen, wann ich diese Ressource einsetze und wann nicht.

Zitat
Ah ja, bei dem Thema Magie, verbietet sich das Wort Realismus ohnehin schon von Grund auf.
Nein.
Magie ist zwar imW iderspruch zu uneseren Naturgesetzen.
Aber auf AVenturien herrschen andere Naturgesetze. Daher ist es durchaus relaistisch, dass mit den dortigen Naturgesetzen:
- Magie und Götter existieren
- Lebewesen schneller heilen (respektive Einzeller eine höhere Zellteilungsrate haben.)
- Männer und Frauen gleich stark sind.

Das ist alles durchaus realistisch. (Wenn man andere Naturgesetze annimmt.)

@ Samael
Der D&D Magier muss sich im Vorfeld überlegen, welche Sprüche er heute zaubern will.
Wenn er den Spruch nicht vorbereitet hat, dann kann er ihn heute auch nicht sprechen. (Bzw.: Ein Spruch, der normalerweise 1 Sekunde dauert, bräuchte dann eine Viertelstunde oder so.)

@ Ehron
Sorry. Ja, ich hatte dich mit Tecci verwechselt. Soll nicht wider vorkommen.

Zum letzten Satz:
Ich sehe die Kombination aus Rasse/Kultur/Profession als eine spezielle Klasse an.
Wenn es also keinen Unterschied bei Kulturen und Professionen gibt, dann sind die unterschiedlichen Rassen die einzigen Klassen. (Vergleich: Früher waren ja auch Zwerge und Elfen eigenständige Klassen.)

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 2.05.2007 | 15:40
Sag ich doch die ganze Zeit: Es gibt keinen Unterschied zwischen einklassigen Systemen und klassenlosen Systemen.
Wie definierst Du die Klasse im HERO-System?

Zur Erklärung: Beim HERO hast Du die Möglichkeit wirklich ALLES zu spielen (Vom Hologramm am Halsband eines Hundes über ein Raumschiff und einem Elf bis zum Toaster), solange Du genug Punkte hast. Mittels der Charaktererschaffung werden übrigens auch NSCs gebaut.

Es gibt schon einen Unterschied zwischen klassenlosen und einklassigen Systemen. Einklassige Systeme geben durch diese eine Klasse einen Fokus für das entsprechende Rollenspiel vor, während klassenlos in dem Fall bedeutet, dass Du keinen Fokus durch die Charaktererschaffung hast.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 2.05.2007 | 15:42
@Eulenspiegel & Chiungalla
Es sei denn er ist ein Hexenmeister... ;)
Und der "normale" Magier kann ja sehr günstig Schriftrollen herstellen (und wenn er sich dafür entscheidet auch noch Wands/Stäbe später). Zur Not kann er einige Zauberslots freilass und in 15min Meditation/Zauberbuchstdium nach Bedarf auffüllen.

Zudem muss er keine Zauberprobe bestehen und kann viel leichter neue Sprüche lernen. Was hat denn der Stufe 19 DSA Magier gemacht wenn er nen neuen Spruch entdeckt hat? Den hat er ja niemals auf einen einsatzfähigen ZFW bekommen (ok, das wurde bei DSA4 behoben).naja, unterm Strich fühlte ich mich mit meinem D&D Magier weit "freier" und kompetenter als mit meinem DSA(3) Magier vor vielen Jahren. 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 2.05.2007 | 15:50
@Eulenspiegel & Chiungalla:
Ihr macht bei D&D einen wichtigen Fehler, den ich früher auch gemacht habe: Ihr dürft den Magier nicht ohne seine Ausrüstung betrachten. Im Normalfall sieht ein Stufe 20 D&D-Charakter so aus als würde er seinen kompletten Hausstand mithaben. Der Magier hat dann ziemlich viele Wands und Spruchrollen mit denen er quasi für alle Eventualitäten gerüstet ist. (nicht zu vergessen dabei die Wonderous Items, die Sprüche simulieren und Ringe, die die Anzahl der Sprüche pro Tag erhöhen)
Im höheren Epic-Bereich (Stufe 30+) soll es dann etwas anders aussehen. Ab einem bestimten Zeitpunkt ist der Magier so gut, dass er wirklich alle Zaubersprüche vorbereitet hat (hab ich mir sagen lassen).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 2.05.2007 | 15:58
@ Christian Preuss:
Und ihr macht den Fehler den DSA-Magier ohne seine magischen Utensilien zu betrachten. Auch die DSA-Regeln geben da ne Menge her, mit dem sich Magier pimpen können, wenn sie wollen, und der SL nicht zu knauserig ist.

@ Samael
Zitat
Es sei denn er ist ein Hexenmeister...

Dann ist er aber kein Magier. Wir reden von Magiern.

Zitat
Zur Not kann er einige Zauberslots freilass und in 15min Meditation/Zauberbuchstdium nach Bedarf auffüllen.

Das man das darf, war mir ehrlich gesagt nicht geläufig.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 2.05.2007 | 16:06
@ Christian Preuss:
Und ihr macht den Fehler den DSA-Magier ohne seine magischen Utensilien zu betrachten. Auch die DSA-Regeln geben da ne Menge her, mit dem sich Magier pimpen können, wenn sie wollen, und der SL nicht zu knauserig ist.

Zum Beispiel? Soweit ich das in Erinnerung habe kostete jeder Scheiß direkt permanente ASP.

Zitat
@ Samael
Dann ist er aber kein Magier. Wir reden von Magiern.

Was ist der HXM anderes als eine Magiervariante?Aber gut, lassen wir den meinetwegen raus.

Zitat
Das man das darf, war mir ehrlich gesagt nicht geläufig.

SRD sagt:
>>When preparing spells for the day, a wizard can leave some of these spell slots open. Later during that day, she can repeat the preparation process as often as she likes, time and circumstances permitting. During these extra sessions of preparation, the wizard can fill these unused spell slots. She cannot, however, abandon a previously prepared spell to replace it with another one or fill a slot that is empty because she has cast a spell in the meantime. That sort of preparation requires a mind fresh from rest. Like the first session of the day, this preparation takes at least 15 minutes, and it takes longer if the wizard prepares more than one-quarter of her spells.<<
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 2.05.2007 | 16:12
@ Christian Preuss:
Und ihr macht den Fehler den DSA-Magier ohne seine magischen Utensilien zu betrachten. Auch die DSA-Regeln geben da ne Menge her, mit dem sich Magier pimpen können, wenn sie wollen, und der SL nicht zu knauserig ist.
Das war gar nicht mein Thema. :)
Mir ging es nur darum, den Irrglauben, dass ein D&D-Magier zwar mächtig aber unflexibel wäre, zu beseitigen.

EDIT:
Um mal ein einfaches Beispiel zu bringen: Ein Charakter in einer Runde von mir läuft seit der 6. oder 7. Stufe mit einer selbst gemachten Detect Magic-Brille rum. D.h. er brauch keinen Detect Magic mehr zu sprechen. Wäre ein solcher Gegenstand nach DSA-Regeln (also nix Improvisiertes) auf ähnlicher Stufe sinnvoll von Charakteren herstellbar?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 2.05.2007 | 16:21
Ich hab zwar meine DSA-Regelwerke nicht mehr, aber aus dem Gedächnis: Ja, eindeutig.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 2.05.2007 | 16:23
Gut. Dann ist wohl das D&D-Magiesystem ähnlich flexibel wie das DSA-System. :)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Teclador am 2.05.2007 | 16:26
Hm Eulenspiegel hat immernoch nicht erklärt warum einklassig und klassenlos dasselbe sein soll.

Ich meine das kann er ja von mir aus beliebig oft wiederholen, richtiger wirds dadurch auch nicht.

@Preuss: Ja wäre wohl möglich zu basteln, nur müsste er einige passende Fähigkeiten gesteigert haben (ähnlich der Item Creation Feats), Geld ausgeben (ebenfalls DnD gleich) und darüber hinaus noch seine Zauberfähigkeiten permanent (ein wenig) senken.

Der große Unterschied ist aber der: Im D20 System habe ich einen kleinen Satz allgemeingültiger und ausbalancierter Regeln für das Erschaffen von solchen Gegenstände. In DSA4 hingegen einen wirren Regelwulst + Errata der einfach so zusammengeworfen wurde.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 2.05.2007 | 16:34
Ich hab zwar meine DSA-Regelwerke nicht mehr, aber aus dem Gedächnis: Ja, eindeutig.

Also ich kenn mich ja mit DSA4 gar nicht aus,aber bei DSA3: NIEMALS!
Ein permanenter Effekt war im Prinzip UNMÖGLICH, die Zauberformel gab es zwar, war aber ausdrücklich nicht für Spielerhände bestimmt (typisch DSA) und quasi nur Halbgöttern bekannt. Außerdem musste man die ab -20 erlernen oder so und könnte die auf Stufe 6/7 noch nicht sprechen selbst wenn ein SL einem die Formel schon ab Stufe 1 zugestanden hätte.

Was gegangen wäre, wäre eine Brille die den "Oculus Astralis" einige wenige Male wirken könnte und danach verbraucht wäre. Und selbst das würde den Stufe 6/7 Magier ein paar (wahrscheinlich 2-4) permanente ASP kosten (schmerzhaft, wenn man so ca 55 hat).

EDIT:
Gerade die Artefakterschaffungsregeln sind bei DSA(3) so kastriert (um pöhses PG zu verhindern), dass es fast nie was bringt sie anzuwenden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 2.05.2007 | 16:43
Bei D&D kostet es ja auch Erfahrungspunkte, wobei ich das durchaus eleganter finde, als bei DSA 3, wo man permanent Astralpunkte opfern muss.

Aber es ist schon richtig, dass die D&D-Regeln im allgemeinen viel besser formuliert sind.

Samael:
Da kennst Du glaube ich ein anderes DSA 3 als ich.

Mein Magier hatte auf jeden Fall eine solche Brille, und ich bin mir nicht bewusst dabei die Regeln gebeugt zu haben.

Zumal man als Magier in Stufe 6/7 deutlich mehr als 55 ASP hatte.
Die große Meditation pro Stufe war eigentlich Pflicht, und damit kam man da schon problemlos auf 80 oder mehr.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Mensch der Zukunft am 2.05.2007 | 16:47
In DSA4: Es müsste theoretisch gehen, benötigt aber enorme Investitionen in einen speziellen Zauber, iirc* mehrere ansonsten nutzlose SFs - natürlich extrem selten und gehütetes Geheimwissen - und dazu noch eine ganze Menge permanenter AsP (= AP, man kann sie ja zurückkaufen).
Im Endeffekt nur was für Spezialisten, der durchschnittliche Magier ist besser bedient, wenn er die Möglichkeit AsP-Kosten zu sparen komplett ausbaut.


*Das Lesen Durcharbeiten von SRD sollte eigentlich jeden vom DSA-Regelwerk kurieren. Ich habe es gar nicht richtig versucht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 2.05.2007 | 17:47

Zumal man als Magier in Stufe 6/7 deutlich mehr als 55 ASP hatte.
Die große Meditation pro Stufe war eigentlich Pflicht, und damit kam man da schon problemlos auf 80 oder mehr.

Ok, sowas gab es. Wie hat die noch mal funktioniert? Konnte man die von Stufe 1 an durchführen? Und hat die wirklich den ASP Zuwachs verdoppelt?? (Erwartungswert ohne Ritual, 6. Stufe = 35 + 5x3.5 = 52.5 AE, 7. Stufe 56 AE)
 
Zu deiner Brille: Ich möchte mal wirklich wie du ohne die Regeln zu brechen ein permanent wirkendes Artefakt hingekriegt hast. Ich wäre ja fast bereit Geld zu wetten, dass das nicht ging ohne diesen Halbgottzauber-der-nich-in-Spielerhände-grhört.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 2.05.2007 | 17:59
In DSA4 gehts mit der SF "Semipermanenz" (weil ganz permanent dürfen Spieler ja nicht sein!) womit man das Ding auf bis zu 3mal täglich OCULUS für einen langen Zeitraum hinkriegen kann. Also quasi Permanenz durch Semipermanenz oder so. Wird schon gehen, ist aber ARGE Regelschinderei und der "typische DSA-SL1" würde dich dafür ins Besserungslager schicken ;)


1 in der "Auf ein Wort"-Variante ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 2.05.2007 | 18:15
Große Meditation:
Verzicht auf 10 Zaubersteigerungsversuche, zu Gunsten von zusätzlichen W6+2 ASP pro Stufe.
Bei jedem Stufenaufstieg möglich, also zwische der 1. und der 7. Stufe genau 6mal, bei durchschnittlich 5,5 ASP. Macht im Schnitt 33 zusätzliche ASP.

Mein Level 19 Magier hatte deutlich über 150 ASP, wenn ich mich recht entsinne.

Und wie ich das mit der Brille hinbekommen habe, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr.
Das ist schon einige Jahre her, kann auch sein, dass sie semipermanent war, was für die aktuelle Diskussion aber eh eher unerheblich ist.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Fallen_Angel am 2.05.2007 | 19:11
[...] Das ist alles durchaus realistisch. (Wenn man andere Naturgesetze annimmt.)
demnach ist also JEDES Rollenspiel realistisch, man muss ja nur andere Naturgesetzte annehmen. Keine besonders geschickte Definition von Realismus im RPG mMn, außerdem steht es im Widerspruch zu dem was du am Anfang geschrieben hast:

Naja, realistischer bedeutet nicht realistisch.

Wenn ein System nur zu 10% relistisch ist und ein anderes System immerhin 20% Realismus liefert, ist es doppelt so realistisch wie das erste System. (Aber dennoch noch unrealistisch.)

mal ganz davon abgesehen das die teilweise seeehr schwammigen Fertigkeitendefinitionen bei DSA alles andere als "pseudo - realistisch" sind. Die Erschwernis (Erleichterungen wird man ja bei DSA selten finden) ist in den meisten Fällen reine SL willkür...

@ machtlevel D&D vs DSA
D&D gewinnt :) , sobald die stufen 2-stelig werden, werden längere Distanzen immer über Teleport überwunden, kürzere auch gerne über Dimension door. Man testet eigentlich bei jedem Bsewicht ob scrying was bringt und bevor man in den dungeon stürmt wird ordentlich gebufft (Die magische Ausrüstung im wert einer Burg reicht einem ja nicht).... die Liste kann man beliebig lang fortsetzten und das beste Daran ist das die SCs das jeden tag aufs neue können. Mit sowas ödem wie Regeneration setzt man sich nur in den ersten paar leveln außeinander, danach gibts stäbe für Wunden und andere Gebrechen die man ständig benutzt, spells gibts ja eh jeden tag neu.

Edit: Rechtschreibung
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 2.05.2007 | 19:45
Große Meditation:
Verzicht auf 10 Zaubersteigerungsversuche, zu Gunsten von zusätzlichen W6+2 ASP pro Stufe.

Sicher? Waren das nicht w6+2 statt w6?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 2.05.2007 | 21:10
Ja, ich bin sicher.
Das passende Regelwerk hatte ich doch noch hier, und hab es vor meinem Post nochmal nachgelesen.
Es sind zusätzliche W6+2
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 2.05.2007 | 21:14
Wie definierst Du die Klasse im HERO-System?
Das ist die Klasse der spielbaren Objekte/Wesenheiten.

Zitat
Es gibt schon einen Unterschied zwischen klassenlosen und einklassigen Systemen. Einklassige Systeme geben durch diese eine Klasse einen Fokus für das entsprechende Rollenspiel vor, während klassenlos in dem Fall bedeutet, dass Du keinen Fokus durch die Charaktererschaffung hast.
Das heißt, Dogs wäre ein klassenbasiertes System, da man dort ja den Focus auf Leute zentriert, die durch die Dörfer reiten und Recht&Ordnung sprechen. (Halt die oben angesprochene Cowboy-Richter-Polizisten Mischung.)

Shadowrun wäre auch einklassig, da der Focus auf hochqualifizierte Outlaws/Söldner liegt, die für Geld illegalen Tätigkeiten nachgehen.

Gurps und HERO wären nach deiner Definition dagegen klassenlos, da man hier alles spielen kann.

Ihr dürft den Magier nicht ohne seine Ausrüstung betrachten. Im Normalfall sieht ein Stufe 20 D&D-Charakter so aus als würde er seinen kompletten Hausstand mithaben. Der Magier hat dann ziemlich viele Wands und Spruchrollen mit denen er quasi für alle Eventualitäten gerüstet ist. (nicht zu vergessen dabei die Wonderous Items, die Sprüche simulieren und Ringe, die die Anzahl der Sprüche pro Tag erhöhen)
Also wenn man mit einem Magier die G7 Kampagne durchgespielt hat und so ca. Stufe 15 ist, dann hat man auch eine Menge beeindruckender Artefakte, die den Magier wirklich kompetent machen.

Auf Stufe 20 ist der Magier echt übermächtig: 9 AsP /Ruhephase, wenn man ohne den Vorteil Reg 3 beginnt. 12 AsP/Ruhephase, wenn man mit Vorteil Reg 3 beginnt. Dazu Zauberspeicher, Modifikations- und Kraftfocus, keine regelseitige Waffenbeschränkung. (Waffenbeschränkungen sind rein ingame und man kann die herrschenden auch ingame dazu bringen, einen Dispens auszustellen.)
Bis Stufe 20 sollte man auch irgendwann in Maraskan gewesen sein, um sich einen maraskanischen Hartholzharnisch zu holen.

Und das sind nur die Standardsachen, die ein Stufe 20 magier bei DSA4 hat. Wenn man dazu noch die tausend kleinen Artefakte betrachtet, die man in zahlreichen ABs findet, dann kommt einiges zusammen. (Und wenn man erst Artefaktmagier mit Matrixregeneration 2 ist, hat man noch wesentlich mehr Artefakte.)

Matrixverständnis ist zusammen mit der Gildenrepräsentation und Mod-Fokus ebenfalls eine Killer-Kombo.

Hm Eulenspiegel hat immernoch nicht erklärt warum einklassig und klassenlos dasselbe sein soll.
Per Definition?
1) Ein klassenloses System ist ein System, in dem es nur eine Regel zur Charaktererschaffung und späteren Steigerung gibt.
2) Ein einklassiges System ist ein System, in dem es nur eine Klasse gibt.
3) Eine Klasse ist eine Regel, wie der Charakter zu erschaffen bzw. zu steigern ist.

Setze nun 3) in 2) ein und wir erhalten:
Ein einklassiges System ist ein System, in dem es nur eine Regel, wie der Charakter zu erschaffen bzw. zu steigern ist, gibt.

Damit siehst du die Äquivalenz von einklassigen und klassenlosen Systemen.

Zitat
Ich meine das kann er ja von mir aus beliebig oft wiederholen, richtiger wirds dadurch auch nicht.
1) So ich habe die Erklärung, wieso beides dasselbe ist, hiermit nachgeholt.
2) Dann gehe doch nächstes Mal mit gutem Beispiel voran und erkläre, wo der Unterschied zwischen diesen beiden Systemen liegt.

demnach ist also JEDES Rollenspiel realistisch, man muss ja nur andere Naturgesetzte annehmen.
Nein. Es gibt auch Regelsysteme, die sind nicht realistisch, selbst wenn man andere Naturgesetze annimmt.

Ganz konkret fallen System darunter, wo es einen Widerspruch zwischen Setting und Regelwerk gibt. (Wenn das Setting z.B. vorschreibt, das Magier mächtig sind, Magier aber von den Regeln her nichts können. - Oder wenn das Setting vorschreibt, dass Magier harmlos sind, sie aber durch das Regelwerk zu wahren Halbgöttern werden.)

Ein anderes Beispiel für Widerspruch zwischen Regelwerk und Setting: Wenn es im Setting möglich ist, eine Person mit einem Schlag zu enthaupten, dies aber regeltechnisch nicht möglich ist. Auch dann liegt ein Widerspruch zwischen Setting und Regeln vor, was das ganze unrealistisch macht. (Wenn man natürlich in einem Setting spielt, in dem es unmöglich ist, jemanden zu köpfen, dann wären die Regeln wieder realistisch.)

So, die meisten Regeln, die (in DSA) als unrealistisch bezeichnet werden, erfüllen diese Bedingung. (Entweder ist mit den Regeln eine Sache möglich, die laut Setting unmöglich ist, oder mit den Regeln ist eine Sache unmöglich, die laut Setting aber möglich ist.)

Dann gibt es noch eine kompliziertere Variante: Das Setting selber ist unrealistisch. Diese wiederum unterteilt sich in 2 Untervarianten:
1) ISSO. Eine Sache ist halt so, ohne das genauer erklärt wird, wieso sie so ist. (Magie ist in DSA z.B. kein ISSO, weil erklärt wurde, wie durch den madafrevel die Magie in Dere Einzug erhielt und durch Matrizen erklärt wird, wie Magie in etwa funktioniert.)
2) Logische Widersprüche. Man kann zwar andere Naturgesetze annehmen, diese sollten aber logisch widerspruchsfrei sein.

Zitat
mal ganz davon abgesehen das die teilweise seeehr schwammigen Fertigkeitendefinitionen bei DSA alles andere als "pseudo - realistisch" sind. Die Erschwernis (Erleichterungen wird man ja bei DSA selten finden) ist in den meisten Fällen reine SL willkür...
1) Erleichterungen sind sogar der Standard. (Zumindest wenn man sich an die Vorgaben aus dem Buch hält.)
2) Warum ist SL-Willkür unrealistisch? Klar, wenn man einen dummen SL hat, führt das zu unrealistischen Sachen. Wenn man aber einen SL hat, der sich halbwegs damit auskennt, führt dies zu realistischen Sachen.

PS:
Da schaut man mal einen halben Tag nicht in den Thread und er ist wieder so voll. Den restlichen Postern antworte ich evtl. wenn ich wieder mehr Zeit habe.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Fallen_Angel am 2.05.2007 | 21:59
Dein Einwand kann nur gelten, wenn ein Setting vorhanden ist , zB wäre D&D (oder Gurps oder Hero oder...) dann realistisch:
schließlich gibt es keine Settingvorgaben die mit den Regeln in Konflikt geraten können => System == Naturgesetz => realistisch.

Und bei deinem 2. Punkt (Setting ist unrealistisch) ISSO hat nichts mit unrealistisch zu tun, es gibt IMMER Grundaxiome in der Erklärung (eben die Philosophischen Grundfragen) hier ist es nur eine Frage des Geschmacks wie weit zurück man es erklärt haben möchte (in deinem Bsp müßtest du mir dann zB erklären woher Mada und die Götter kommen usw etc pp...).
Und logische Widersprüche naja die gibts ja bei DSA zuhauf (Gareth ohne Fluss, Kulturdivergenz auf engstem Raum usw) diese sind auch nicht so schlimm, es sei den man gehört zu der Art Leute die sich bei Popcornkino über die Physik aufregen. Ich finde es viel schlimmer wenn in den Abenteuern oder für einzelne NSCs schwerwiegende Regelbrüche auftauchen, was ja auch ziemlich häufig vorkommen soll (bin kein DSA SL daher keine Bsps).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 2.05.2007 | 22:31
Dein Einwand kann nur gelten, wenn ein Setting vorhanden ist , zB wäre D&D (oder Gurps oder Hero oder...) dann realistisch:
Ein Regelwerk alleine ist noch kein System.
Sicherlich kann man zu D&D auch Settings finden, so dass das Regelwerk realistisch bleibt. (Allein mir fällt keines ein.)
Aber D&D mit den Forgotten Realms ist z.B. unrealistisch, weil es hier innerhalb des Settings Sachen gibt, die im Widerspruch zu den Regeln stehen.

Zitat
Und logische Widersprüche naja die gibts ja bei DSA zuhauf (Gareth ohne Fluss, Kulturdivergenz auf engstem Raum usw) diese sind auch nicht so schlimm, es sei den man gehört zu der Art Leute die sich bei Popcornkino über die Physik aufregen.
Also das finde ich z.B. nicht unlogisch.
Gareth ohne Fluss ist kein Problem, da die Garether alle sehr Perainegefällig leben und diese ihre schützende Hand über die Stadt hält.

Es wurde auch nirgendwo gesagt, ob es in Gareth jetzt viel regnet oder überhaupt nicht. (Oder ob die Garether so arm wie die Novadis bezüglich Wasser sind.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 2.05.2007 | 22:33
Dein Einwand kann nur gelten, wenn ein Setting vorhanden ist , zB wäre D&D (oder Gurps oder Hero oder...) dann realistisch:
schließlich gibt es keine Settingvorgaben die mit den Regeln in Konflikt geraten können => System == Naturgesetz => realistisch.


Wenn nichts spezifisches gesagt worden ist, sollten die Regeln eben das wiederspiegeln, was für die Spieler die einzige Quelle ihrer Erfahrung und damit zwangsläufig ihr Bezugspunkt ist - unsere Welt. Abstraktionen, Vereinfachungen oderauch Auslassungen sind durchaus akzeptabel, solange dies bewußt geschieht und man sich über Zielsetzung und Folgen im Klaren ist und dem Leser vermittelt und man konsequent bei einer Linie bleibt.
Von dieser irdischen Realität kann und wird man kann man dann per Settingbau (kontrolliert) abweichen. Nur sollte das, was man dann verzapft, in einem ernsthaften (eben nicht surrealistischen oder karikaturesken) und auf die Spielwelt orientierten ( nicht alleine Background für Metagamespielchen) System in sich schlüssig sein.  

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 2.05.2007 | 23:54
Das ist die Klasse der spielbaren Objekte/Wesenheiten.
Das ist falsch, da Du sogar unspielbare Objekte/Wesenheiten damit bauen kannst.
Oder anders ausgedrückt: Sobald Du das als Klasse definierst, hast Du damit alles in der Klasse eingebunden. Diese Eigenschaft "Klasse" hat absolut keine Relevanz mehr. Ist das wirklich sinnvoll?
Zitat
Das heißt, Dogs wäre ein klassenbasiertes System, da man dort ja den Focus auf Leute zentriert, die durch die Dörfer reiten und Recht&Ordnung sprechen. (Halt die oben angesprochene Cowboy-Richter-Polizisten Mischung.)

Shadowrun wäre auch einklassig, da der Focus auf hochqualifizierte Outlaws/Söldner liegt, die für Geld illegalen Tätigkeiten nachgehen.

Gurps und HERO wären nach deiner Definition dagegen klassenlos, da man hier alles spielen kann.
Korrekt! :)
Zitat
Also wenn man mit einem Magier die G7 Kampagne durchgespielt hat und so ca. Stufe 15 ist, dann hat man auch eine Menge beeindruckender Artefakte, die den Magier wirklich kompetent machen.
Was hat das mit der Flexibilität von D&D zu tun?
Chiungalla und Du haben behauptet, dass ein D&D-Magier durch das D&D-Magiesystem eingeschränkt in seinen Fähigkeiten wäre. Ob und wie das jetzt auch für das DSA-Magiesystem gilt, sei mal dahingestellt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Fallen_Angel am 3.05.2007 | 00:05
Ein Regelwerk alleine ist noch kein System.
was sind universal systeme (wie eben Gurps) dann?

Aber D&D mit den Forgotten Realms ist z.B. unrealistisch, weil es hier innerhalb des Settings Sachen gibt, die im Widerspruch zu den Regeln stehen.
ich bin nicht der Realms Experte, aber soweit ich weiß gibt es da nichts was explizit den D&D Regeln widerspricht...soweit ich weiß hat man beim Editionswechsel auch irgendwas in der Welt veranstaltet damit Zwerge ab da an auch arkan zaubern konnten (war ja in der 2nd nicht so)

Gareth ohne Fluss ist kein Problem, da die Garether alle sehr Perainegefällig leben und diese ihre schützende Hand über die Stadt hält.
Es wurde auch nirgendwo gesagt, ob es in Gareth jetzt viel regnet oder überhaupt nicht. (Oder ob die Garether so arm wie die Novadis bezüglich Wasser sind.)

ehrlich das ist doch nur blah, die Perainegefälligkeit wird doch nicht vor den Menschenmassen dort gewesen sein und drumherum ist einfach keine größere Wasseransamlung (die es bei größerem niederschlag eben gibt)... aber von mir aus kann es in deinem Aventurien dort jeden Tag regnen, du kannst es auch seinen lassen und einfach ein isso stehen lassen.
Ich finde es nur blödsinnig sich sowas an den Haaren herbeizuziehen und dann zu behaupten das sei "realistisch". Solange man nicht zuviel darüber nachdenkt kann man in allen fantasysettings, die ich mir genauer angeguckt habe ganz gut spielen (zB finde ich die geringen Distanzen in Aventurien gut, erlauben einem recht schnell ohne größere Brüche von einem Abenteuer zum anderen zu kommen, aber wenn man darüber nachdenkt sind sie nicht realistisch, aber hey dient dem Spiel  ;D).

@Maarzan: ich verstehe nicht so ganz was du mir sagen willst? Ich habe damit nur vorführen wollen das Eulenspiegels Definition von "realistisch", die er weiter oben geliefert hat, auf meine Reduktion hinauslaufen würde. Diese steht nicht im Einklang mit dem was die meisten Leute mit "realistisch" meinen und ist daher IMO nicht sinnvoll.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 3.05.2007 | 01:00
Chiungalla und Du haben behauptet, dass ein D&D-Magier durch das D&D-Magiesystem eingeschränkt in seinen Fähigkeiten wäre. Ob und wie das jetzt auch für das DSA-Magiesystem gilt, sei mal dahingestellt.
Es ging darum, dass ein D&D Magier in gewisser Weise eingeschränkter ist als ein DSA Magier. Und da muss man halt sehen, dass ein DSA-Magier sehr viele Möglichkeiten hat:
Der Zauberspeicher des DSA-Magiers ist das Äquivalent zu dem Memorieren des D&D Magiers. (Wobei der D&D Magier halt den Vorteil hat, dass er seine Liste täglich auffüllen kann.)

Der DSA Magier hat aber auch bei hohen Stufen die Möglichkeit, dass er aus wesentlich mehr Sprüchen auswählen kann. (Der D&D Magier bekommt zwar immer mehr Slots frei, aber er bekommt ja auch immer mehr Zauber, so dass trotzdem nie genügend Slots für alle Zauber übrig bleiben. - Bzw. er dann jeden Zauber nur einmal sprechen kann.)

was sind universal systeme (wie eben Gurps) dann?
Das sind Regelwerke.
Ein System wäre dann Gurps Aventurien oder Gurps Scheibenwelt oder Gurps Traveller.

Zitat
ich bin nicht der Realms Experte, aber soweit ich weiß gibt es da nichts was explizit den D&D Regeln widerspricht...
Nicht explizit. Aber implizit widerspricht einiges den Regeln:
Zitat
ehrlich das ist doch nur blah, die Perainegefälligkeit wird doch nicht vor den Menschenmassen dort gewesen sein und drumherum ist einfach keine größere Wasseransamlung (die es bei größerem niederschlag eben gibt)...
Also ich finde Göttergefälligkeit in einem kreationistischen Universum überhaupt nicht bla. Imho greifen die nichtkriegerischen Gottheiten viel zu selten ein.
Ich finde das Leben auf einer Welt, auf der die Götter tatsächlich leben, sollte viel stärker durch diese Gottheiten geprägt werden. (Und dabei meine ich nicht nur im Krieg, sondern auch außerhalb des Kampfes.)

Und der Niederschlag kann ja evtl. durch unterirdische Flussysteme davonfließen oder die Menschen verbrauchen das ganze Wasser oder sie importieren das Wasser oder sie leben tatsächlich so spartanisch wie die Novadis.

Zitat
aber von mir aus kann es in deinem Aventurien dort jeden Tag regnen, du kannst es auch seinen lassen und einfach ein isso stehen lassen.
Ja, kann man es auch als ISSO so dastehen lassen.
Aber du sagtest, es wäre ein logischer Widerspruch und das ist es ebend nicht. (ISSO ist übrigens kein logischer Widerspruch.)

Zitat
Ich finde es nur blödsinnig sich sowas an den Haaren herbeizuziehen und dann zu behaupten das sei "realistisch".
Habe ich doch nie behauptet.
Im Gegenteil: Ich schrieb ganz deutlich: ISSO ist unrealistisch. - Wenn man ISSO verwendet, ist das unrealistisch.

Zitat
Diese steht nicht im Einklang mit dem was die meisten Leute mit "realistisch" meinen und ist daher IMO nicht sinnvoll.
Naja, die meisten Leute machen schon einen Unterschied zwischen "Es gibt in dem Setting Magie" und "Es ist nicht möglich, einem wehrlosen Menschen mit einem Schlag zu köpfen."

"Es gibt Magie" wird von den meisten Menschen noch als realistisch im Setting betrachtet.
"Es ist nicht möglich, einem wehrlosen Menschen mit einem Schlag zu köpfen." wird dagegen von vielen Menschen als unrealistisch bezeichnet.

Und das erfasst meine Definition imho sehr gut.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: krombart am 3.05.2007 | 01:09
Also wenn man mit einem Magier die G7 Kampagne durchgespielt hat und so ca. Stufe 15 ist, dann hat man auch eine Menge beeindruckender Artefakte, die den Magier wirklich kompetent machen.

Auf Stufe 20 ist der Magier echt übermächtig: 9 AsP /Ruhephase, wenn man ohne den Vorteil Reg 3 beginnt. 12 AsP/Ruhephase, wenn man mit Vorteil Reg 3 beginnt. Dazu Zauberspeicher, Modifikations- und Kraftfocus, keine regelseitige Waffenbeschränkung. (Waffenbeschränkungen sind rein ingame und man kann die herrschenden auch ingame dazu bringen, einen Dispens auszustellen.)
Bis Stufe 20 sollte man auch irgendwann in Maraskan gewesen sein, um sich einen maraskanischen Hartholzharnisch zu holen.

Und das sind nur die Standardsachen, die ein Stufe 20 magier bei DSA4 hat. Wenn man dazu noch die tausend kleinen Artefakte betrachtet, die man in zahlreichen ABs findet, dann kommt einiges zusammen. (Und wenn man erst Artefaktmagier mit Matrixregeneration 2 ist, hat man noch wesentlich mehr Artefakte.)

Matrixverständnis ist zusammen mit der Gildenrepräsentation und Mod-Fokus ebenfalls eine Killer-Kombo.

Du vergisst die nette Regel, welche besagt, dass ein Held nicht mehr als drei Artefakte bei sich tragen
darf, weil es sonst zu astralen Interferenzen kommt und die Artefakte ihre Wirkung verlieren. Wenn man
nun den Zauberstab schon als Artefakt wertet, dann ist es nicht weit her mit all den Artefakten.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 3.05.2007 | 01:48
Bei der Aussage frage ich mich doch gleich, ob Du nur DSA 4 kennst.
DSA 3 war da nämlich sehr viel dichter an D&D 3 was den Powerlevel der Charaktere anging.
Ein hochstufiger Krieger in dicker Rüstung war fast unsterblich.
Und mein Stufe 19 Magier war definitiv dazu in der Lage mehr als reichlich auszuteilen und einzustecken.

Also kann die Einschränkung wohl kaum das gewesen sein, was sich Kiesow seiner Zeit gedacht hatte.

Und das was Du da über Spass schreibst ist sehr Geschmacksabhängig.
Ich stimm Dir zwar in allen Punkten im großen und ganzen zu, aber andere Leute mögen vieles anders sehen.

Und die Regelung der Spruchzauberer bei D&D ist auf ihre eigene Art und Weise viel restriktiver als die für Magier in DSA.

Nö ich kenn DSA 3 recht gut und DSA Professional dazu auch. Kiesow stellte in seinen Flavortexten die Helden immer als kleine dumme Trottel dar, die es zu unterdrücken gilt und nicht zu mächtig werden lassen usw.

Okay, du hast recht, ein Krieger hielt in DSA3 mehr aus, aber das brachte ihm etwa auch nicht viel, wenn er gegen mehrere Gegner antreten musste. Da war die hohe LE schnell im Eimer.

Ähnlich der hochstufige Magier. Er ruled am Anfang alles weg, aber wenn seine AE mal leer ist (und das geht schon etwa durch einen Kampfzauber), dann ist er wochenlang mit regenerieren beschäftigt. Das Machtlevel ist dadurch wieder ungleich geringer. (Eine D&D-Streitbetrachtung möchte ich hier nicht führen, daher führe ich das nicht in Vergleich zu D&D aus).

Als vergleich ziehen wir etwa DSA Professional dazu. Da regenerirte man pro Nacht die Hälfte der fehlenden LE. Dazu gab es die Auffangregel, dass ein held nach 2 Wochen fertigregeniert hat. In DSA 3 sah das wieder anders aus, da hatte der LE 120 Krieger nach 2 Wochen vielleicht 52 LE regeneriert, also gerade mal die Hälfte nach DSA P Regeln.
Also LE war gut, solang man nicht gegen viele Gegner kämpfen musste.

Was machte DSA4 draus? Man senkte die LE, aber Massenkämpfe wurden nicht verbannt, obwohl das System so noch weniger darauf ausgerichtet ist. Das senkt das Machtlevel weiter.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 06:34
Zitat
Okay, du hast recht, ein Krieger hielt in DSA3 mehr aus, aber das brachte ihm etwa auch nicht viel, wenn er gegen mehrere Gegner antreten musste. Da war die hohe LE schnell im Eimer.

Einen Ritter mit 60 Lebenspunkten aus seinen 10+ Rüstungspunkten zu kloppen, war auch einer großen Heerschar fast nicht möglich. Dafür brauchten sie schon meisterliche Attacken, und davon mehrere. Denn mit einem Schwert konnte man ansonsten die Rüstung gar nicht durchdringen.

Zitat
Ähnlich der hochstufige Magier. Er ruled am Anfang alles weg, aber wenn seine AE mal leer ist (und das geht schon etwa durch einen Kampfzauber), dann ist er wochenlang mit regenerieren beschäftigt. Das Machtlevel ist dadurch wieder ungleich geringer. (Eine D&D-Streitbetrachtung möchte ich hier nicht führen, daher führe ich das nicht in Vergleich zu D&D aus).

Es sei denn er kloppt sich einen Trank hinter die Binde, der seine Astralpunkte erheblich schneller regeneriert. Schon mal darüber nachgedacht, warum fast jeder Magier Alchemie auf einem wahnwitzig hohen Level bekommt, schon bei der Charaktererschaffung?

Und bei dem Machtlevel einiger Kampfzauber bei DSA, ist es durchaus angebracht, dass ein Magier die nicht ständig zaubert.
So ein 10+ Würfel Ignifaxius Flammenstrahl entsorgt so manchen Kampagnenendgegner in Windeseile.

Außerdem hat ja niemand behauptet, dass Magier bei DSA wirklich flexibel sind.
Da gibt es Systeme die ihre Magier sehr viel weniger einschränken müssen, weil sie die Sprüche nicht so übermächtig gemacht haben.
Und damit meine ich definitiv nicht D&D, da das System Magier auch extrem einschränkt.

GURPS z.B. ermöglicht aus einem breiten Angebot nicht zu mächtiger Sprüche je nach Bedarf die richtigen zu wirken. Und die Erholungsphase misst sich in Minuten nicht in Tagen.

Zitat
In DSA 3 sah das wieder anders aus, da hatte der LE 120 Krieger nach 2 Wochen vielleicht 52 LE regeneriert, also gerade mal die Hälfte nach DSA P Regeln.

Und natürlich gab es auch keine Heiltränke für Krieger.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 3.05.2007 | 07:43
Das mit der Rüsung und dem Schwert ist aber ein anders Problem. Nähmlich das der Rüstung. Die LE war da schon fast wieder sekundär, da ein Schwert nunmal W6+4 macht und das gegen 10 RS ist ... na? NIX! Da war es dann auch schon fast egal, ob der Held dahinter 30 oder 120 LE hatte (wenn nicht die erwähnte glückliche Attacke viel). Wenn ich nicht irre gibt es jetzt bei DSA4 Ausdauerverlust, so das unsere 'Konservendose' zumindest irgendwann erschöpft.

Nur empfand ich Tränke eigentlich nie als Massenware und wenn man sich die Zutaten durchliest, dann hatte man da auch nicht immer alles zur Hand, um sie selbst herszustellen. Ganz zu schweigen von der Ausrüstung. damit war es mal eine Lösung, aber sicher kein Dauerzustand.

[...] Kiesow stellte in seinen Flavortexten die Helden immer als kleine dumme Trottel dar, die es zu unterdrücken gilt und nicht zu mächtig werden lassen usw.

[...]

Was machte DSA4 draus? Man senkte die LE, aber Massenkämpfe wurden nicht verbannt, obwohl das System so noch weniger darauf ausgerichtet ist. Das senkt das Machtlevel weiter.

zu HELDEN:
Da sieht unser einer SL das wohl sehr Kiesow-konform. Nennt uns Helden und nichts ist besser als wenn amn unterdrückt, bzw. gedemütigt wird.... jetzt weiß ich wo er dieses Aventurienbild her hat.... ::)

zu DSA4:
Genau da liegt das Problem. Das senken der LE war ein Schritt den ich gut und stimmig fand. Man Kopft nicht ewig auf einen hochstufigen ein um Punkt für Punkt 'abzutragen', selbst wenn er sich nicht wehrt (Um das PA-Problem mal außer acht zu lassen). Und man regneriert nicht deutlich länger nur weil man hochstufiger ist. Aber was dabei befürchte ich vergessen wurde ist, das man noch immer die Abenteuer schreibt, als ob das nicht so wäre und jede Kampsituation auch nun wirklich lebensbedrohlich ist - zumindest mit der verschärften Wundregel nach DSA4.1 - ich geb zu das ich die neueren Abentuer jetzt nur aus Spielersicht kenne und nicht weiß, was unser SL draus gemacht hat. Vom Typ her hält er sich aber gern an Vorgaben, also befürchte ich, das diese spielspaßraubenden unnötigen Zufallsbegegnungen (die immer im Kampf enden) zum Abenteuer gehören, da man nach jeder immer erstmal mit 3 Wunden und fast ohne LE daliegt, wenn man nicht grade der Superkrieger ist. Und selbst die stecken immer gut ein. ERGO: Wir bekämpfen das Monster der Woche, der Spielabend ist gelaufen und die schwächsten Charaktere werden gnädigerweise vom SL mit noch 2LE davonkommen lassen....

So sieht bei uns inzwischen häufig anventurisches Heldentum aus.....


Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 3.05.2007 | 08:20
Der DSA Magier hat aber auch bei hohen Stufen die Möglichkeit, dass er aus wesentlich mehr Sprüchen auswählen kann. (Der D&D Magier bekommt zwar immer mehr Slots frei, aber er bekommt ja auch immer mehr Zauber, so dass trotzdem nie genügend Slots für alle Zauber übrig bleiben. - Bzw. er dann jeden Zauber nur einmal sprechen kann.)

MEHR Sprüche gibt es ganz sicher bei D&D. ;)
Und, wie gesagt, Wands n Scrolls.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 08:32
Zitat
Und, wie gesagt, Wands n Scrolls.

Die bei regelmäßiger Benutzung nicht unerheblich viele Erfahrungspunkte fressen, und daher den Magier immer noch einschränken.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 3.05.2007 | 09:18
Das mit den Artefakterschaffungsregeln ist in DSA3 schon arg beschnitten. 1mal täglich wäre das beste, was man erschaffen kann. Lustigerweise haben sie aber im Mysteria Arkana vergessen anzugeben, wie viele permanente ASP das kostet. Und dann ist da natürlich noch die alberne Artefaktlimit-Regel. Der Stab zählt da zwar nicht rein, aber dafür Tränke. ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 09:25
Ich würde mal sagen, dass sie da überkompensiert haben.

Allerdings gibt es auch genügend Gegenbeispiele aus weniger restriktiven Systemen, wo Magier später mit einer Kutsche durch die Gegend reisen, weil sie sonst ihren ganzen magischen Kram kaum noch transportiert bekommen.
Was oft genug zu Balanceproblemen führt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 3.05.2007 | 09:35
Ja, ich glaube das Überkompensieren ist sowieso so ein typisches DSA-Problem. Im Endeffekt ist es halt doch ein Schrebergärtner-Rollenspiel und damit wohl zurecht das erfolgreichste Deutschlands. ;)

Aber im Grunde sind solche Crunch-Balancing-Problem genau der Grund, warum ich es immer noch am besten finde, wenn Magie nicht mehr kann als man auch mit normalen Mitteln hinbekommt oder einfach seine eigene Nische im Spiel hat.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 09:50
Wirkliche Probleme kriegt der Magier bei DSA ja auch nur dann, wenn er in Kämpfen so gut dastehen möchte wie der Krieger.

Wenn man sich damit begnügt hi und da mal einen Gegner mit einem "Blitz Dich Find" aus dem Verkehr zu ziehen, und gelegentlich mal plotrelevante Zauber einzustreuen, dann befindet sich der DSA Magier in seiner eigenen Nische, und macht sich in ihr wirklich gut.

Für Buttkicker und Weekend Soldiers ist der DSA Magier hingegen völlig ungeeignet.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 3.05.2007 | 09:57
Fulminctus Donnerkeil?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 10:08
Ein Magier kann mit Fulminictus Donnerkeil gewaltig rocken, dass stimmt schon.
Aber die eigentliche Frage ist, wie lange er das durchhält, und wie lange er sich danach erholen muss.

In einem Kampf der Hecht, und dafür die nächsten Ingame-Tage für nichts zu gebrauchen scheint mir nicht die richtige Strategie um einen Magier bei DSA zu spielen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 3.05.2007 | 10:13
deswegen spielt man ja auch keinen Magier, sondern Waldelfen  >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 3.05.2007 | 10:16
Es ging darum, dass ein D&D Magier in gewisser Weise eingeschränkter ist als ein DSA Magier. Und da muss man halt sehen, dass ein DSA-Magier sehr viele Möglichkeiten hat:
Der Zauberspeicher des DSA-Magiers ist das Äquivalent zu dem Memorieren des D&D Magiers. (Wobei der D&D Magier halt den Vorteil hat, dass er seine Liste täglich auffüllen kann.)

Der DSA Magier hat aber auch bei hohen Stufen die Möglichkeit, dass er aus wesentlich mehr Sprüchen auswählen kann. (Der D&D Magier bekommt zwar immer mehr Slots frei, aber er bekommt ja auch immer mehr Zauber, so dass trotzdem nie genügend Slots für alle Zauber übrig bleiben. - Bzw. er dann jeden Zauber nur einmal sprechen kann.)
Erstmal: Die Zaubersprüche werden jetzt vorbereitet, nicht mehr memorisiert. ;)
Dann: Die D&D-Magier haben nur eine bestimmte Anzahl an Spruchslots. Das ist richtig. Aber erstens wird die durch die Ausrüstung stark erweitert und zweitens hast Du als Magier ein riesiges Arsenal an magischen Gegenständen. Der Magier muss also nur noch die Sprüche vorbereiten, von denen er glaubt, dass er sie zusätzlich brauch. Oder er lässt sie bei Bedarf offen, wie es Samael schon beschrieben hat. (Nicht zu vergessen sind die Zaubersprüche, die mittels Contingency bei bestimmten Ereignissen unabhängig von den vorbereiteten Sprüchen losgehen)
Wie gesagt: Als D&D-Charakter läufst Du auf mittleren und hohen Stufen mit vollen Hausstand durch die Gegend.

@Chiungalla:
Wands und Scrolls kosten entweder nur Geld oder halb so viel Geld und Erfahrungspunkte, je nachdem was Du mehr verschmerzen kannst (oder hast). Wenn Du also keine Erfahrungspunkte verlieren willst, kostet Dich alles nur Geld...

@Eulenspiegel:
EDIT: Nochwas: Du solltest Dir mal ein Regelupdate von AD&D2 auf D&D3.5 gönnen. Da haben sich einige Sachen geändert :)
Nicht explizit. Aber implizit widerspricht einiges den Regeln:
  • So kann ein Magier laut Setting sicherlich nicht Entfernungen milimetergenau bestimmen. (Zumindest habe ich noch nie einen SL erlebt, der das so gesüpielt hat.) Trotzdem muss man, wenn man einen Feuerball passend plazieren will, eine GE Probe ablegen. - Das bedeutet, dass der Magier also weiß, wie weit entfernt der Feuerball explodieren muss, damit er selber gerade nicht getroffen wird, und es kommt nur auf sein Geschick an, ob er den Feuerball auch richtig plazieren kann.
Feuerbälle treffen genau da, wohin der Magier sie hinschickt. Da ist keine wie auch immer geartete Probe notwendig.
Zitat
  • Ein Bauer kann einen Stufe 10 Krieger nicht mit einem Schlag köpfen. Selbst wenn der Krieger angekettet, bewustlos und nackt vor einem liegt. (Es steht nicht offiziel im Setting, dass das möglich ist. Aber imho ist das laut Setting durchaus möglich, wird aber durch die Regeln verhindert.)
Der Bauer macht einen Coup de Grace. D.h. er macht kritischen Schaden mit seiner Waffe. Zusätzlich muss der Krieger einen Fortitude-Save gegen 15 schaffen oder er ist tot. (Wenn der Bauer aus welchen Gründen auch immer 50 oder mehr Schaden auf einmal macht, dann ist noch ein Fortitude-Save fällig oder der Krieger ist dann tot.)
Zitat
  • Wenn man einen erfahrenen Kämpfer und einen unerfahrenen Kämpfer halb tot schlägt (nur noch 1 HP übrig) und dann ohne Ausrüstung zurücklässt, dann wird der Neuling in nur 4 Tagen wieder quickgesund (weil er maximal 5 HP besitzt). Der erfahrene Kämpfer braucht dagegen 20 Tage, um wieder gesund zu werden. (Er hat 21 HP)
Stimmt so auch nicht. Der Neuling brauch etwa genauso lange wie der erfahrene Krieger, weil Du pro Tag Stufenanzahl an Hitpoints zurückbekommst. In Deinem Beispiel hat Dein erfahrener Krieger wohl Stufe 5. Er bekommt also 5 Hitpoints pro Tag zurück. Also brauch auch er 4 Tage um völlig gesund zu sein. Mit Heiler  brauchen beide etwa die Hälte der Zeit, weil sie dann die doppelte Anzahl an Stufen als Hitpoints zurückbekommen.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: D&D ist weiss Gott nicht realistisch. Aber einige "Realismuskerben" haben sie schon korrigiert. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 3.05.2007 | 11:04
D.h. er macht kritischen Schaden mit seiner Waffe. Zusätzlich muss der Krieger einen Fortitude-Save gegen 15 schaffen oder er ist tot.

Nicht ganz. Der Krieger macht den Fortitudesave gegen 10+damage (also idR deutlich höher als 15). Sagen wir der Krieger Stufe 10 hat nen Save von (ohne items) +9 (+7 Class +2 Attribut). Der Bauer (sagen wir er hat Stärke 10) macht 2d8 Schaden - im Schnitt 9 -> Fortitude gegen 19. Mit +9 ist das schon gefährlich.

Mit ner Axt macht er sogar 3d8 Schaden.... und wenn es dann ein Profi ist (Henker, der sagen wir kräftig ist -> St 14 und ne Henkersaxt) dann sinds schon 3d12+6. Krieger tot. Im Ernst: solche Situationen hat D&D wesentlich besser geregelt als DSA (das dafür ja einfach keine Regeln hat). Oder kann ein DSA Bauer den hilflosen Stufe 10 DSA Krieger nach den Regeln Köpfen?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 3.05.2007 | 11:11
Touché  ;D

Aber ich dachte wir haben schon vor 9 Seiten die Antwort auf die Threadfrage geklärt?

@Eulenspiegel
Zu Göttern die die Welt beeinflussen, evtl. mal einen Blick ins Artesia Setting werfen, da wurde das hervorragend und glaubwürdig geregelt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 3.05.2007 | 11:13
@Samael:
Du hast recht. Ich habe die beiden Fortitudes-Saves verwechselt. Der 15-er Fortitude-Save wird gefordert, wenn man mehr als 50 Schadenspunkte auf einmal abbekommt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 3.05.2007 | 11:16
Das verhaut man ja nur mit viel Pech...

@Gareth&Wasser: lest mal "Herz des Reiches". Da steht drin, dass die riesigen Wasserkavernen in einem gigantischen Höhlensystem unter der Stadt diese versorgen. Kein Scherz.

Einen Ritter mit 60 Lebenspunkten aus seinen 10+ Rüstungspunkten zu kloppen, war auch einer großen Heerschar fast nicht möglich.
Oh doch! Pro 10 TP bekam er AT oder PA -1, wegen Rüstungsdeformierung. Der war bald kampfunfähig. Da brauchte man auch keine Ausdauerregeln. Die war ja ohnehin ähnlich hoch. Mit den neuen Ausdauerregeln dauert eine Schlacht in DSA höchstens 15 Minuten, dann schleppen sich alle halb bewusstlos in ihre Lager zurück... Und ihr vergesst die Möglichkeit, auch in DSA3 die Attacke zu erschweren um den Schaden zu erhöhen!

@Artefakte: in DSA4 gibts jetzt einen "Artefaktkontrollwert" ableitbar aus allen anderen möglichen Werten (nazulesen in Stäbe Ringe Dschinnenlampen", der das beschränkt und so kann man das eine oder andere Ding mehr mitnehmen. Kommt nur auf die pAsP an.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 3.05.2007 | 11:45
Jens, trotzdem albern. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 11:46
@ Christian Preuss:
Man sollte aber definitiv nicht den Fehler machen einen D&D Magier mit viel Gold und magischen Gegenständen mit einem nackten DSA Magier zu vergleichen.

Ob und wie viele magische Gegenstände ein Magier bei beiden Systemen hat, ist immer noch vom Spielstil abhängig.

Ich hab schon D&D bei einem SL gespielt, wo man froh war seine Stiefel ersetzen zu können, wenn sie kaputtgelaufen waren.
Und DSA bei Meistern die mit magischen Tränken und auch durchaus Gegenständen recht großzügig waren.

Und DSA selber, vergibt in vielen Abenteuern sehr krasse magische Gegenstände.

@ Jens:
Da beziehst Du Dich jetzt aber auf Optionalregeln, mit denen bei weitem nicht jede Gruppe gespielt hat.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 3.05.2007 | 12:14
@ Christian Preuss:
Man sollte aber definitiv nicht den Fehler machen einen D&D Magier mit viel Gold und magischen Gegenständen mit einem nackten DSA Magier zu vergleichen.
Ich vergleiche D&D Magier nicht mit DSA Magier. Ich war noch immer bei dem Thema Flexibilität eines D&D-Magiers.
Zitat
Ob und wie viele magische Gegenstände ein Magier bei beiden Systemen hat, ist immer noch vom Spielstil abhängig.

Ich hab schon D&D bei einem SL gespielt, wo man froh war seine Stiefel ersetzen zu können, wenn sie kaputtgelaufen waren.
hat.
Spielen kannste immer wie Du willst. Damit wird allerdings das Regelsystem von D&D unterlaufen, weil die Encounterlevel und das Callengerating davon ausgehen, dass die Spielercharaktere einen gewissen Reichtum in Form von Gegenständen haben.
Dieser Spielstil darfst Du daher nicht als Standardspielstil ansehen. Das geht schon fast in den Bereich Hausregel.
Aber das ist wiederum ein komplett anderes Thema und gehört dann in den D&D-Channel :)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 3.05.2007 | 12:41
Damit wird allerdings das Regelsystem von D&D unterlaufen, weil die Encounterlevel und das Callengerating davon ausgehen, dass die Spielercharaktere einen gewissen Reichtum in Form von Gegenständen haben.

Und die Balance der Charakterklassen. Eine Kampagne wie Chiungalla sie beschreibt wäre zwischen den Charakterklassen fürchterlich unausgeglichen (ein Krieger ohne mag. Items stinkt gegen den unausgerüstweten Magier aber so was von ab). Insofern sollte man wenn man über D&D redet die entsprechenden Regeln aus dem DMG nicht ignorieren.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 12:43
Es ist wohl eher ein Leitfaden, als eine Regel, was ein riesiger Unterschied ist.
Und schon gar kein Dogma.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Purzel am 3.05.2007 | 12:48
Insofern sollte man wenn man über D&D redet die entsprechenden Regeln aus dem DMG nicht ignorieren.
BTW, mit dem neuen "Magic Items Compendium" wurde dieses System nochmal deutlich ausgefeilter präsentiert. WoTC würden nicht ein ganzes Buch mit neuen crunchigen Gegenständen und Regeln zum Manegement der Geldmassen herausbringen, wenn der Reichtum "beliebig" ist.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 3.05.2007 | 12:50
@Chiungalla:
Naja. Die Regeln im DMG sind genauso Regeln wie die Regeln im PHB. Ob eine Gruppe sie benutzt oder nicht, ist alleine Sache dieser Gruppe. Nur wenn Du schon D&D kritisierst, dann nimm bitte die Regeln so wie sie in den Regelbüchern drinstehen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Bad Horse am 3.05.2007 | 12:52
DSA4 muß wohl schlecht sein, wenn das hier in eine D&D-Diskussion ausartet...  ;)

Vorschlag: Macht doch im D&D-Channel eine "Ist D&D wirklich so schlecht"-Diskussion auf... da sag ich dann auch was dazu.  ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 13:53
@ Christian Preuss:
Mir war gar nicht bewusst D&D hier überhaupt kritisiert zu haben.
Ich habe nur zu Protokoll gegeben, dass D&D ebenfalls seine Magier einschränkt, und das dieses auf andere Art und Weise geschieht als bei DSA.

Um da eine Kritik raus zu lesen, muss man schon davon ausgehen, dass das einschränken von Spielercharakteren grundsätzlich schlecht ist, was ich bei weitem nicht finde.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 3.05.2007 | 14:00
@Chiumgalla:
Deine Worte waren "viel restriktiver als DSA". Und ja da sehe ich eine klare Kritik. :)
Aber wenn Du damit D&D nicht kritisieren wolltest, dann lassen wir das Thema. Ist sowieso OT. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 14:09
Ich hab sogar meiner DSA 4 Gruppe angeboten D&D 3.0 zu leiten.
Aber da sie wollten lieber TORG ausprobieren, was mich persönlich auch freut.

Ich persönlich mag weder DSA 4 noch D&D 3, weil sie nicht so gut zu meinem Spielstil passen. Allerdings ist mir sehr wohl bewusst, dass es Spieler gibt, die auf den Spielstil stehen, für den sowohl DSA 4 als auch D&D 3 geschrieben wurden.

Deshalb hatte ich auch der Gruppe D&D 3 angeboten, weil das nicht so weit weg ist von "ihrem" DSA 4, aber doch IMHO handwerklich sehr viel besser gemacht.

Zu mindestens denke ich mir, dass man den typischen Hardcore DSA Nerd
vermutlich eher zu D&D um erzogen bekommt, als zu Earthdawn und GURPS.

Zu mindestens reagierten alle drei Spieler recht befremdlich auf die Freiheiten der letzteren Systeme.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 3.05.2007 | 14:25

Zu mindestens denke ich mir, dass man den typischen Hardcore DSA Nerd
vermutlich eher zu D&D um erzogen bekommt, als zu Earthdawn und GURPS.

Zu mindestens reagierten alle drei Spieler recht befremdlich auf die Freiheiten der letzteren Systeme.

GURPS ok, aber wo ist ED denn "freier" als DSA4 oder D&D 3.x??
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 15:36
Ich kann den Unterschied glaube ich gar nicht recht in Worte fassen.
Aber bei Earthdawn wird die Freiheit der Spieler nicht gar so arg mit der Regelkeule beschnitten, und vor allem beim Setting hab ich durchaus ein freiheitlicheres Gefühl.

Aber das mag rein subjektiv sein.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 3.05.2007 | 15:41
Aber bei Earthdawn wird die Freiheit der Spieler nicht gar so arg mit der Regelkeule beschnitten,

?
Also strikter als ED kann ein Klassensystem kaum sein, oder?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 15:50
Zitat
Also strikter als ED kann ein Klassensystem kaum sein, oder?

Doch, klar, kein Problem.

Die Disziplinen sind zwar als Klassen schon recht fest.

Aber dafür hat man im fünften Kreis ja noch die Option auf eine Zweitdisziplin, um den Horizont zu erweitern.

Menschen sind über die Vielseitigkeit sogar äußerst flexibel.

Und im Grunde kann jede Disziplin im Kampf eine wenigstens brauchbare Figur machen, was bei anderen Klassensystemen wie z.B. DSA nicht realisiert ist.

Und dann gibt es da noch die Fertigkeiten, die nun wirklich frei zugänglich sind.
Das sie kaum ein Earthdawn-Spieler wirklich intensiv nutzt, ist ein anderes Kapitel, aber mit den Fertigkeiten ist eine Menge Flexibilität möglich.

Wenn Du das alles wegschneiden würdest, dann hättest Du ein strikteres Klassensystem als beim derzeitigen Earthdawn.
Da aber alle diese Optionen existieren, ist Earthdawn auch nicht viel restriktiver in diesem Punkt, als z.B. DSA.

Außerdem weiß ich nicht, warum Du die Freiheiten der Spieler auf die Art des Klassensystems beschränken willst. Da gibt es noch viel mehr.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 3.05.2007 | 15:54
@Chiungalla
Ok, also ist die Charakterentwicklung bei ED nicht völlig steinern.

Aber warum sie deinen Spielern im Gegesazt zu D&D 3.x als zu frei vorkommt kann ich nicht verstehen. D&D 3.x ist wesentlich optionenreicher.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 3.05.2007 | 16:37
Zu mindestens denke ich mir, dass man den typischen Hardcore DSA Nerd
vermutlich eher zu D&D um erzogen bekommt, als zu Earthdawn und GURPS.
Das sehe ich anders:
DSA hat mehr Gemeinsamkeiten mit Gurps als mit D&D. Daher ist eine Konvertierung zu Gurps leichter als zu D&D.

Außerdem steht bei D&D das Metagaming und der taktische Ansatz im Vordergrund, während es bei DSA und Gurps eher um Simulation geht.

Alles in allem denke ich, kann man einen DSA Spieler leichter von Gurps als von D&D überzeugen.

Und im Grunde kann jede Disziplin im Kampf eine wenigstens brauchbare Figur machen, was bei anderen Klassensystemen wie z.B. DSA nicht realisiert ist.
Wieso sollte ein Medicus, ein Gelehrter oder ein Tsa-Geweihter im Kampf auch eine brauchbare Figur machen?
Es gibt andere Gebiete, in denen solche Chars glänzen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 16:59
Zitat
Wieso sollte ein Medicus, ein Gelehrter oder ein Tsa-Geweihter im Kampf auch eine brauchbare Figur machen?
Es gibt andere Gebiete, in denen solche Chars glänzen.

Weil nicht jedes geschriebene oder gekaufte Abenteuer auf die Stärken der verschiedenen Klassen eingeht, und daher eine Eignung für die klassischen Elemente die in fast allen Rollenspielabenteuer vorkommen dafür sorgt, dass man sich nicht manchmal mehrere Spielabende lang vollkommen unnütz vorkommt, innerhalb der Gruppe.

Klar kann man den Spielleiter frusten, indem man einen Medicus spielt, und er in jedes Abenteuer eine tolle Aufgabe für den Heiler einbauen muss. Und rum heulen, wenn er das mal nicht macht.
Aber da finde ich den Earthdawn-Ansatz zu mindestens für viele Gruppen sehr viel besser.

Und das GURPS viel bei DSA geklaut hat, sorgt noch nicht annähernd für ein ähnliches Spielerlebnis.
Denn viele der Freiheiten die man bei GURPS hat, werden dann bei DSA wieder durch Zusatz-, Ausnahme- und Sonderregeln beschnitten.

Mal ganz davon abgesehen, dass viele Regelmechanismen bei GURPS ganz anders gehandhabt werden, als bei DSA. Wirkliche Ähnlichkeiten gibt es wohl höchstens bei der Charaktererschaffung und Entwicklung.

@ Samael:
Wie ich schon oben schrieb:
Zitat
Ich kann den Unterschied glaube ich gar nicht recht in Worte fassen.

Wenn Du danach anfängst alle meine Worte auf die Goldwaage zu legen, machst Du etwas falsch.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 3.05.2007 | 17:01
@ Samael:
Wie ich schon oben schrieb:
Wenn Du danach anfängst alle meine Worte auf die Goldwaage zu legen, machst Du etwas falsch.

Wenn du außer Bauchgefühl und Äußerungen die dann nicht ernst genommen werden dürfen nichts ins Feld führen kannst, dann betrachte ich deine Aussage mal als objektiv zurückgenommen. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 17:14
Ich muss gar nichts zurück nehmen, weil meine Aussage relativiert genug geschrieben war.  >;D
Oder willst Du mich jetzt zu felsenfesten Beweisen für eine Aussage nötigen, die ich mit den Worten "Zumindest denke ich mir..." begonnen habe. Aber solche Feinheiten werden ja gerne mal in Foren überlesen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 3.05.2007 | 17:21
Ich muss gar nichts zurück nehmen, weil meine Aussage relativiert genug geschrieben war.  >;D

Achso, eigentlich hast du gar nichts gesagt. Dann ist ja gut. >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 3.05.2007 | 17:46
@Einchen, letztere Seite: was ist albern? Der Artefaktkontrollwert? Die gigantischen Kavernen unter Gareth? Das Eindellen der Rüstung und dadurch kampfunfähigwerden? ???
@Chiungalla, ebenda: die Regel war zwar optional, aber bei DSA4 setzen irgendwie alle voraus, man spiele mit Expertenregeln während man bei DSA3 immer die nackten Basisregeln angibt. Das ist als würdest du einen vollausgerüsteten D&D Magier mit einem nackten DSA-Magier vergleichen... du verstehst? Optionale Regeln waren es, aber so viele waren es wieder nicht. Das ging durchaus!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 3.05.2007 | 17:57
@ Chiungalla:

Das mit der Ritterrüstung stimmt zwar, aber auch viele gegner können Waffen haben, die durch RS 10 dringen, nicht zu vergessen die AT+. Zugegeben der RS und die BE sind in DSA bis heute nicht genug gebalanced, besonders bei solchen Konzepten wie eBE. Aber auch hier wieder ist eine Ritterrüstung eigentlich nichts, was man alltäglich besonders auf Abenteuerreise tragen kann. In der Schlacht, okay.
Die Basisregeln sind in DSA allerdings allgemein nicht sehr gut balanciert, was dann etwa zur Überlegenheit von RS 10 führt.

Nun Tränke und sowas sind in DSA keine Massenwaren (wie schon jemand schrieb) und zudem weiss man auch nie was man bekommt, wenn man den Trank nicht analysiert. Auch wieder so eine beliebte Unterdrückungsmethode.
Alchimie bekommt ein Magier zwar hoch, aber ohne seine Ausrüstung nutzte ihm das wenig und nicht jeder Magier kann ein portables Alchimielabor mit sich herumschleppen. Also ja, es ist theoretisch so möglich, praktisch aber wieder je nach dem eher nicht. Wegen der geringen Regeneration und deiner Andeutung mit dem Kampagnenendgegner ergab sich so der typische Spielstil für DSA Magier. Man sparte seine AsP auf und setzte sie dann im richtigen Moment ein. Es wurde effektiv gezaubert. Magier zündeten Feuer nicht etwa mit einem Feuerzauber an, sondern mit Feuerstein und sowas. Einfach um AsP für das Wesentliche wie Heilen und Töten aufzusparen.

Was den Nahkampf angeht so sehe ich da insbesondere in DSA4 einen deutlichen Zugewinn für die Magier. Ein Magier mit Flammenschwert, Axxeleratus und Armatrutz tötet schonmal mehr gegner für weniger AsP als einer mit hohem Ignifaxius. Nur so als ein Beispiel. Wenn man einen Beilunker Kampfmagier effektiv spielen will, benutzt man nicht die Schadenszauber sondern Kampf Support Zauber, ja der Blitz dich find gehört da auch dazu, wie du richtig sagst. Das ist auch wieder so ne Sache.


Allgemein zur hohen LE:

Nun ich halte eine so massive Einschränkung wie in DSA4 nicht für besser, aber ich möchte auch kein Kampfsystem, wo eine Spielfigur möglichst schnell und realistisch stirbt. Wenn aber die Regeneration schon gering ist, ist es immer besser einen hohen Basissatz an LE zu haben, damit die Helden länger einsatzfähig sind und vielen Gegnern überlegen. Das war zumindest eine Möglichkeit, die DSA3 bot in Massenkämpfen noch auszukommen, trotz des Eingeständnisses, dass das Kampfsystem für Duellsituationen ausgelegt ist. Duellsituationen kann man aber auch mit hoher LE durchspielen. Es spräche auch nichts dagegen in DSA auch mal in Nemesis und Mook-Kämpfe aufzuspalten (so dass eine Nemesis den Helden trotz seiner hohen LE auch schneller ausschalten kann).
DSA4 hingegen macht noch einen deutlichen Schritt näher in die Duellkämpfe, schließt Massenkämpfe weiterhin nicht aus. Ich denke in DSA4 Abenteuern kommen solche auch mal regelmäßig vor. Das ist in DSA4 aber mit LE 35 oder so nicht unbedingt glücklich durchführbar.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 3.05.2007 | 18:09
je mehr ich hier lese, desto mehr bin ich froh, dass wir das nicht mehr spielen...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 3.05.2007 | 18:46
Mook-Kämpfe? Warum nicht. Dazu sollte man ein komplett neues Kampfsystem einführen, welches in bestimmten Situationen anstelle des AT/PA-System eingesetzt werden kann, aber als Optionalregel gilt, damit es nicht zu kompliziert wird. Dazu bräuchte man dann noch SF, um gegen Mooks möglichst effektiv kämpfen zu können. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 3.05.2007 | 19:59
Weil nicht jedes geschriebene oder gekaufte Abenteuer auf die Stärken der verschiedenen Klassen eingeht, und daher eine Eignung für die klassischen Elemente die in fast allen Rollenspielabenteuer vorkommen dafür sorgt, dass man sich nicht manchmal mehrere Spielabende lang vollkommen unnütz vorkommt, innerhalb der Gruppe.

Und genau das führt dann dazu das man vom SL hört:

"Vergesst nicht mindestens eine Kamfertigkeit (nicht nur Waffenlos) auf mindestens 14 zu bringen. Und auch entliche der Kampfsonderfertigkeiten sollten sich alle holen. Die die kämpfer spielen sollten das mit mehr machen um flexibler zu sein. Wenn ihr das nicht macht, dann langeilt ihr euch in Kämfen. Und in sozialen Situationen kann ein Kämpfer immer noch agieren. Zwar nicht Wortgewandt, aber sagen kann er was."

SUPER!
Genau... evtl. hab ich absichtlich einen wenig kämpferischen Charakter? Dann Hab ich bestimmt nicht vor, mir die dann eh für mich (normal) teuren Kampfsonderfertigkeiten zu holen und Waffentalente zu steigern, nur um nie so gut wie der Krieger zu werden und mich derweil in meinem Gebiet nicht weiterzu entwickeln,,,

Vielleicht langweilt es mich nicht, nicht der zu sein der in den Kämpfen in Aktion tritt? vielleicht lauf ich, weil es einfach passender und stimmiger ist lieber weg? Oder versuch durch Zurufe oder andere Aktionen wie Hilfe holen zu helfen? Nur weil ich nicht jede Runde meine Attake würfle fühle ich mich noch lange nicht unnütz...

Besser als wenn ich dann in den Situationen die meinem Charakter wichtig sind nichts kann (Heilen beim Medikus) weil ich meine AP ind den Kampf gesteckt hab.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 3.05.2007 | 21:46
Grade Kämpfercharaktere ohne Besonderheiten (Offizier etc.) sind da etwas krass. Die kriegen keine Verbilligungen, da haut der Wuchtschlag mit 200 AP deutlich rein. Man könnte auch einfach für 238 AP sein Schwerttalent von 7 auf 11 steigern, das bringt deutlich mehr im Kampf. Ich find das ist Müll aber ich bin ja auch grade dabei, mich in D&D zu verlieben ;)

@Mook-Kämpfe: nicht lachen, der Herr Römer hat, als er mal davon hörte, vorgeschlagen eine Regel zu bringen, nach der unprofessionelle Kämpfer nach der ersten Wunde aufgeben/fliehen/wasweißich. Das ist toll. Vor allem weil man in Kampfbegegnungen so oft unfähige Gegner hat. Und ich zähle die Kämpfe gegen 20 untrainierte Kultisten nicht als Kampf, das ist für die meisten Helden ein Metzelfest.

@Boba: ja, irgendwie ist DSA schon Müll. Es ist schade, dass ich das immer mehr merke. Aber es ist in einem gewissen Rahmen spielbar. Unbeholfen, aber spielbar.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 3.05.2007 | 22:23
Klar kann man den Spielleiter frusten, indem man einen Medicus spielt, und er in jedes Abenteuer eine tolle Aufgabe für den Heiler einbauen muss.
Also es gibt kampflastige Kauf-ABs und es gibt detektivistische Kauf-ABs, um mal so die beiden großen Gruppen zu nennen.

Und wenn der SL sagt, dass er hauptsächlich kampflastige Kauf-ABs spielt und auf besondere SCs keine Rücksicht nimmt, dann weiß ich: OK, ich werde einen Söldner, Krieger, Schwertgesellen, Barbaren, Ritter, Fähnrich, Ronnie, Praiot, Korie, Golgarit, Räuber, Piraten oder Kampfmagier spielen.

Aber wenn ich einen Medicus spiele, dann würde ich doch damit ausdrücken: Kämpfe interessieren mich nicht. Bzw. ich will in den Kämpfen nicht kämpfen, sondern etwas anderes tun.
Und ich als netter SL würde dann eher detektivistische Kauf-ABs spielen.

Grade Kämpfercharaktere ohne Besonderheiten (Offizier etc.) sind da etwas krass.
Ein Offizier ist für mich kein wirklicher Kämpferchar, sondern ein Befehlshaber, der hinter der eigenen Linie steht und Kommandos bellt.

Also eher Taktiker denn Kämpfer.

Zitat
Die kriegen keine Verbilligungen, da haut der Wuchtschlag mit 200 AP deutlich rein. Man könnte auch einfach für 238 AP sein Schwerttalent von 7 auf 11 steigern, das bringt deutlich mehr im Kampf.
Ja, SFs lohnen sich erst ab einen hohen TaW.
Bis TaW 14 würde ich mir keine SFs hohlen.
Sobald du aber Schwerter TaW 14 hast, lohnt es sich wieder, WS und Finte zu kaufen.

Zitat
Ich find das ist Müll aber ich bin ja auch grade dabei, mich in D&D zu verlieben ;)
DSA ist ja auch für Immersionisten gemacht, während D&D eher etwas für Taktiker ist.
Wenn man auf Taktik wert legt, ist D&D um längen besser.
Wenn man jedoch auf Immersion wert legt, ist DSA oder Gurps besser geeignet. (D20 Modern ist in gewisser Weise auch noch recht gut für Immersion geeignet.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 3.05.2007 | 22:32
DSA ist ja auch für Immersionisten gemacht, während D&D eher etwas für Taktiker ist.
Wenn man auf Taktik wert legt, ist D&D um längen besser.
Wenn man jedoch auf Immersion wert legt, ist DSA oder Gurps besser geeignet. (D20 Modern ist in gewisser Weise auch noch recht gut für Immersion geeignet.)
Gut, was ist mit Leuten, die beides gern haben, die im Kampf gern taktieren und ansonsten trotzdem sehr viel Wert auf Immersion legen?
Für die ist dann D&D immer noch die bessere Wahl. Für Immersion braucht man nämlich keine Spielregeln, sondern nur ein sehr atmosphärisches Setting. Das allerdings ist vom Regelsystem unabhängig. Und bei D&D völlig frei.
Bei DSA hat man nur die Wahl Aventurien oder Güldenland. Und bei DnD? Da hat man zig Settings und kann frei bestimmen, wie immersiv das Spiel sein soll.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 3.05.2007 | 23:08
@Jasper:
Ich stimme teilweise zu. D&D hat eine Prämisse - und wurde genau darauf hin designed.
WoW kenne ich nicht, da kann ich wenig zu sagen.
DSA hat aber keine Prämisse - es wurde für alles und nichts designed und dafür kann es eigentlich nichts wirklich gut.
Das Problem (und da der Widerspruch): Es wirbt für immersives Spiel. (nenn es Storytelling, oder Stimmungsspiel, oder wie Du möchtest) Genau dafür ist es aber nicht gemacht, denn die Spielregeln stehen genau dem im Weg. Letztendlich wäre ein Spiel, dass Immersion unterstützt eigentlich ein Spiel, das möglichst wenig bzw. einfache Regeln besitzt.
DSA (die Redax, die Macher, die Fans) wirbt für etwas, das es nicht ist. Und noch weiter: Es wirbt für etwas, dass jedes andere System mindestens genau so gut kann. Und jedes System das dem Immersionselementen weniger im Weg steht, ist da sogar noch besser geeignet.

Coke und Pepsi ist da unzutreffend als Beispiel.
Nehmen wir Burger King (dnd) und Mac Donalds(dsa), nur, dass dann McD damit werben würde, dass man dort richtig gut Diät betreiben und gesund abnehmen kann. Das kann man auch, wenn man hingeht und 90% des ganzen Mists, der da angeboten wird nicht konsumiert, sondern sich auf Wasser und Salat beschränkt. Nur geht das an dem, was McD macht, total vorbei. Und genauso ist DSA. Burger King würde wahrscheinlich dann mit "hier wird man satt" werben und genau darauf hin sind dann die Optionen gedeckt. Klar würde man da auch nicht abnehmen (oder auch nur dann, wenn man eben Salat und Wasser bestellt), aber das, was nach aussen an den Konsumenten präsentiert wird, ist etwas anderes.
Noch dazu dann, wenn von der ganzen Fanboy gemeinde die Aussage kommt: Abnehmen kann man doch nicht bei BK, sondern nur bei McD.

Ein ganz anderes aber ähnliches Beispiel ist Vampire- da wurde mit "der innere Konflikt zwischen Mensch und Tier" also letztendlich mit "narrativen Spielweisen" geworben. Steht dick auf dem Cover drauf... (Gut, bei Werewolf ist der Konflikt anders, aber auch da wurde so geworben)
Was in Wirklichkeit aber drin war bediente das Munchkin und Buttkicker Herz - nix mit inneren Konflikten. Nein, die Vampire sollten ordentlich was drauf haben und irgendwie war alles nur auf Macht- und Einfluss gewinnen arrangiert.
Natürlich konnte man immersiv spielen, das System behinderte da nicht wesentlich, aber es half auch nicht wirklich.
Das nenne ich eine Mogelpackung.

Und bei DSA geht es mir ähnlich. Es werden immer die Immersionswerbebanner ausgestellt, aber wenn ich mir das Regelwerk anschaue, frage ich mich: Wo steckt denn da das immersionsfördernde? Nirgends, im Gegenteil, mit dem Regelwust wird immersion doch eher behindert, weil die Spieler ständig durch die Regeln, das Würfeln und das ggf. Nachschlagen aus der immersion herausgerissen werden. Und wenn das so ist, wieso wirbt man dann damit?
Und weiter - wenn es sowieso überall heisst - vergesst die Regeln, spielt einfach Aventurien, wieso macht man Aventurien dann nicht einfach als universelles Setting, mit (zB GURPS, d20, Fate oder sonstwas für Regeln).
Dann kann jeder spielen wie er möchte. Man einigt sich auf den immersiven Kern - das Setting und der Rest wird eingemottet.
Wenn man genau schaut, dann ist es den Autoren sogar lieber, denn die schreiben doch eh lieber Romane, Abenteuer oder Regionalbeschreibung.
Was mich nur Ärgert ist die Webemogelpackung - "DSA - jetzt noch immersiver".
Das habe ich schon Persil nicht geglaubt...

Zum Thema DSA und DnD: Ich bin alles andere als ein DnD Fanboy. Ganz im Gegenteil, da bin ich eher kritisch und war lange abgeneigt, aus Erfahrungen. Inzwischen sehe ich aber, dass DnD einige Mechanismen besitzt, die sehr elegant sind.
Eine emotionale Geschichte ist das bei mir aber nicht zwischen den beiden, höchstens dass ich mir wünschen würde, dass aus dem einzigen deutschen Rollenspiel wieder qualitativ etwas wird, das man schätzen kann. Das sollten Redakteure, die so lange Jahre arbeiten, eigentlich können. Ich würde DSA wohl trotzdem nicht spielen, aber ich würde es gern "anerkennen" können, dass sie gute Arbeit geleistet haben.
Genau wie ich DnD lange nicht gespielt habe (könnte demnächst wieder kommen) und ihnen trotzdem anerkenne, dass sie bestimmte Dinge sehr gut und elegant gemacht haben. Ich finde Anerkennung sehr wichtig, denn es zeigt Qualitäten auf.
Ich kann mich auch darüber freuen, wenn ich erkenne, was ich an einem Spiel an Qualitäten finde und das durch Anerkennung den Machern und auch den Nutzern zollen. Es geht mir also nicht darum, ein System schlecht zu machen, nein, es ist eher ein bedauern, nichts gutes berichten zu können...

Bei DSA gibt es aber nichts, was ich anerkennen kann...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Suro am 3.05.2007 | 23:22
Boba: Meinst du nicht doch Jens und nicht Jasper ? Sonst verstehe ich jetzt nicht, auf was du dich beziehst.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 3.05.2007 | 23:25
@ Imiri:
Selbst nach der von Dir postulierten Aussage eines imaginären Spielleiters, hast Du ja noch das gute Recht Deinen Charakter ohne Kampffertigkeiten zu bauen. Er warnt Dich in der von Dir beschriebenen Aussage ja nur davor, dass es langweilig werden könnte im Laufe von Kämpfen (die bei DSA ja teilweise ewig dauern, würden sie schnell vorbei gehen, wäre das Problem bei weitem nicht annähernd so groß).

Und das ein Kämpfer sich an sozialen Aktionen beteiligen kann, ist nur recht und billig, und durchaus auch realistisch. Es sei denn der Charakter ist sau blöd, dann könnte man je nach Spielphilosophie drüber diskutieren, ob er sich dann da einmischen, und konstruktive Beiträge bringen darf.

Auf jeden Fall ist eine solche Aussage des Spielleiters immer ein vortrefflicher Anlass für gescheite Spieler, mit ihm auszudiskutieren, dass man persönlich an Kämpfen keinen Gefallen findet, und er den eigenen Charakter doch bitte bei der Kalkulation von Gegnerhorden getrost außen vor lassen kann, weil er eh wegläuft.

Abgesehen davon passt halt nicht jede in DSA verfügbare Charakterklasse zum Spielleiterstil und der geplanten Kampagne. Viele sind einfach denkbar ungeeignet für klassische Fantasy Abenteuer.

Wenn ich als Spielleiter Bock hätte auf eine richtig klassische "mutige Abenteurer retten die Welt Kampagne", und dann alle meine Spieler mit pazifistischen Weißmagiern und Heilern anrücken, würde ich in der Gruppe ganz schlicht nicht mehr leiten wollen.

Denn es ist genau so wichtig, dass die Spieler auf die Wünsche des Spielleiters eingehen, wie umgekehrt. Mal ganz davon abgesehen, dass man auch seine Mitspieler ganz massiv damit anpesten kann, wenn man darauf besteht einen pazifistischen Heiler zu spielen.

@ Eulenspiegel:
Zitat
Aber wenn ich einen Medicus spiele, dann würde ich doch damit ausdrücken: Kämpfe interessieren mich nicht. Bzw. ich will in den Kämpfen nicht kämpfen, sondern etwas anderes tun.
Und ich als netter SL würde dann eher detektivistische Kauf-ABs spielen.

Da stellen sich mir gleich mehrere Fragen:

- Erkennt man zwangsläufig vor dem Kauf des Abenteuers, um welche Kategorie es sich dabei handelt?
- Wäre man, wenn man es nicht vorher erkennt, dazu bereit nicht für die Gruppe geeignete, aber sehr wohl gekaufte Abenteuer, ungespielt verstauben zu lassen?
- Wie wichtig sind bei der Auswahl der Abenteuer die Wünsche des Spielleiters, im Vergleich zu den Wünschen der Spieler?
- Oder die Wünsche der Gruppe im Vergleich zu den Wünschen eines einzelnen Spielers, denn oft empfinden die anderen Spieler ja auch einen pazifistischen Heiler als Fremdkörper in der Gruppe?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 3.05.2007 | 23:36
Boba: Meinst du nicht doch Jens und nicht Jasper ? Sonst verstehe ich jetzt nicht, auf was du dich beziehst.

Sieht nach gelöschtem Beitrag aus?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Suro am 3.05.2007 | 23:39
Meine Dämonenkräfte sagen, dass dem nicht so ist  ;D
Aber ich glaube Klarheit kann hier nur der Boba schaffen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 3.05.2007 | 23:47
Ein Paktier!!!!

Wachen von Gareth ergreift ihn!!!! ~;D

@Chiungalla:
Wenn ein SL das vorhersagt ist das auch toll und legitim...
Wenn er es später merkt und dann die Charaktere hinbiegen will, finde ich es weniger schön.
Da wechsel isch dann lieber, bevor mir mein Konzept flöten geht, oder noch viel besser ich krieg gleich von Anfang an was passendes vorgesetzt, selbst wenn ich es nicht gemacht hab.

Und ja, das mit den Beiträgen ist ne Sache der Spielphilosophie.
Denn wenn amn die gesellschaftlichen Werte für überflüssig erklärt (oder bei DSA auch viele Berufstalente), dann kann man sie gleich ohne Punte und als geschriebener Hintergrund handhaben und sich auf das WESENTLICHE was Werte braucht - den Kampf - konzentrieren. Aber das will ja auch keiner ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 4.05.2007 | 00:35
Eulenspiegel, deine Behauptung, DSA ist mehr für Immersionisten gemacht und D&D mehr für Tatiker ist nicht sehr glücklich.

Die Immersion in DSA stammt allein aus dem Hintergrund, nicht aus den Regeln. Die Taktik in D&D stammt allein aus den Regeln, nicht aus dem Hintergrund. Wenn du den Hintergrund in D&D also ähnlich wichtig nimmst wie in DSA, kannst du ebenso gut eintauchen. DSA Regeln bieten dagegen eigentlich gar nichts besonders, ausser Kompexität.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 4.05.2007 | 01:02
Gut, was ist mit Leuten, die beides gern haben, die im Kampf gern taktieren und ansonsten trotzdem sehr viel Wert auf Immersion legen?
OK, ich kenne nun D&D 3.5 nicht.
Aber DSA 4 ist in diser Hinsicht um längen besser geeignet als AD&D 2. (Ich kenne dann noch D&D 3.0 aus Neverwinter Nights, bin aber auch hier nicht von den Immersionsfähigkeiten des Regelwerkes überzeugt.)

Zitat
Für Immersion braucht man nämlich keine Spielregeln, sondern nur ein sehr atmosphärisches Setting.
Für Immersion braucht man in erster Linie Regeln, die dem Setting nicht widersprechen.

Zitat
Bei DSA hat man nur die Wahl Aventurien oder Güldenland. Und bei DnD? Da hat man zig Settings und kann frei bestimmen, wie immersiv das Spiel sein soll.
Nein.
Ich kann mit den DSA Regeln genau so gut in den forgotten Realms oder auf Eberron spielen, wie ich mit den D&D Regeln auf Aventurien oder Güldenland spielen kann.

DSA nach Forgotten Realm zu konvertieren, geht genau so leicht, wie D&D nach Aventurien zu konvertieren. (Bei Gurps geht es sogar noch leichter, da man hier keine Klassen anpassen muss.)

Nehmen wir Burger King (dnd) und Mac Donalds(dsa), nur, dass dann McD damit werben würde, dass man dort richtig gut Diät betreiben und gesund abnehmen kann.
Besserer Vergleich wäre:
Wir haben einen Laden, der nur Salat anbietet. Und wir haben einen Laden, der Salat und Hamburger anbietet.

Wenn jetzt jemand Diät betreiben will, ist er in beiden Läden gleich gut bedient. (Denn, den Salat kann er in beiden Läden bestellen.)

Erkennt man zwangsläufig vor dem Kauf des Abenteuers, um welche Kategorie es sich dabei handelt?
Ja. Unten links auf der Rückseite ist ein Kästchen, auf dem steht: Anforderungen(Helden)
Hier steht dann grob drinnen, was die Helden können sollten.

Außerdem würde ich mir im Internet immer Rezensionen durchlesen, bevor ich ein AB kaufe.

Zitat
Wäre man, wenn man es nicht vorher erkennt, dazu bereit nicht für die Gruppe geeignete, aber sehr wohl gekaufte Abenteuer, ungespielt verstauben zu lassen?
Kommt auf den SL an:
Ich kenne SLs, die haben ihr ganzes Bücherregal voll mit DSA, D&D, Shadowrun, Cthulhu, LodlanD und vielen mehr Abenteuern und sie kommen niemals dazu, alle ABs zu leiten.

Und dann gibt es wieder SLs, die kaufen sich für einen ganz speziellen Zweck ein ganz spezielles AB.

Ich würde es wohl so handhaben, dass ich das (falsch) gekaufte AB entweder in einer anderen Gruppe spiele oder den Spielern sage: "Heute gibt's nen Kampf-AB. Wollt ihr, dass ich die Gegner schwächer mache, oder wollt ihr euch vorher lieber Kämpfer-Chars generieren?"

Zitat
Wie wichtig sind bei der Auswahl der Abenteuer die Wünsche des Spielleiters, im Vergleich zu den Wünschen der Spieler?
In etwa gleich wichtig. Die Spieler sind zahlenmäßig in der Überzahl, dafür hat der SL mehr Arbeit. Aber bei uns gab es da noch nie Probleme, da ich bis jetzt immer in homogenen Gruppen gespielt habe, wo alle in etwa den gleichen Spielspaß haben. (OK, ich versuche meine momentane Gruppe, zu Gurps Aventurien zu überreden. - Aber die meisten hängen halt noch an DSA4. - Bzw. sie hängen dem Geld nach, dass sie dort investiert haben.)
 
Zitat
Oder die Wünsche der Gruppe im Vergleich zu den Wünschen eines einzelnen Spielers, denn oft empfinden die anderen Spieler ja auch einen pazifistischen Heiler als Fremdkörper in der Gruppe?
Schwer zu sagen. Bis jetzt hatte ich da noch nie irgendwelche Konflikte gesehen. - Bzw. wenn jemand unbedingt kämpfen wollte und ein anderer mehr auf kampflose Konflikte stand, dann war dieses Problem systemimmanent und trat auch in anderen Systemen auf.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 4.05.2007 | 01:55
OK, ich kenne nun D&D 3.5 nicht.
Aber DSA 4 ist in diser Hinsicht um längen besser geeignet als AD&D 2. (Ich kenne dann noch D&D 3.0 aus Neverwinter Nights, bin aber auch hier nicht von den Immersionsfähigkeiten des Regelwerkes überzeugt.)
[SNIP]
Für Immersion braucht man in erster Linie Regeln, die dem Setting nicht widersprechen.
An Deinen Beispielen die Du gebracht hast, um zu zeigen dass D&D seiner eigenen Settings widersprechen würde, habe ich doch schon gezeigt, dass sich da wohl einiges zwischen AD&D2 und D&D 3.5 geändert hat.
Vielleicht wäre es doch erstmal sinnvoll die D&D3.5-er Regeln zu lesen, bevor Du da ein Urteil fällst. :)

Gruß
Christian (AD&D-Hasser, D&D3.5-Freund)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 4.05.2007 | 06:23
Zitat
OK, ich versuche meine momentane Gruppe, zu Gurps Aventurien zu überreden. - Aber die meisten hängen halt noch an DSA4. - Bzw. sie hängen dem Geld nach, dass sie dort investiert haben.

 :d
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 4.05.2007 | 09:32
Äh es sieht wirklich nach einem gelöschten beitrag aus.
Ich hab gestern auf einen Beitrag von Jasper geantwortet. Jetzt ist er nicht mehr da und meine Adminkräfte lassen entweder Kryptonit ;) vermuten oder ich bin noch nicht ganz wach.
Ich guck mal.
find aber nichts.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 4.05.2007 | 09:40
tja... erlöscht halt gut, wer immer es war ;)

Zitat
Für Immersion braucht man in erster Linie Regeln, die dem Setting nicht widersprechen.

Und das soll DSA4 sein?
Du willst doch selbst GURPS.... Warum?
Bin grade etwas verwirrt.

Also kommen wir mal zum Thema, denn eigentlich sollte hier ja aufgezählt werden, was gut an DSA4 ist....

- Die LE steigt nicht mehr so exponentiell an
- Mann kann immer was steigern und muss nicht auf den Stufenschub warten
- Die Anwendung macht einem das steigern leichter (Spezielle Erfahrung)
- Die Grunddefinition nicht über Proffession (Kulturmodifiziert) oder Rasse zu machen sondern über die Kombination Rasse/Kultur/Profession
- Wunden, die die Ernstahftigkeit schwerer Verletzungen wiederspiegeln

Ist mal was mir so spontan einfällt.

Alles nichts wirklich neues an Rollenspielen, aber das hat DSA4 besser sein lassen als die Vorgänger. Über die Umsetzung (und die Komplexität) kann man jetzt geteilter Meinung sein.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 4.05.2007 | 10:57
Für Immersion braucht man in erster Linie Regeln, die dem Setting nicht widersprechen.

ja, aber
"Für Immersion braucht man in erster Linie Regeln, die dem Setting nicht widersprechen."
ja, absolut...

Aber ich würde es viel allgemeiner aussagen:

Für Immersion braucht man in erster Linie Regeln, die einen nicht aus der Immersion herausreißen.

Immersionsstörende Spielregeln sind in erster Linie Regeln, die den Spielfluß unterbrechen.
Zum Beispiel,
in dem man Die Regelwerke konsultieren und nachschlagen muss,
in dem man Werte aus dem Charakterdokument nehmen und rechnen muss,
in dem man mehrer Tabellen konsultieren muss,
in dem diese Regelungen ständig zu Diskussionen führen.
in dem Regelmechaniken, die gleiches Regeln unterschiedlich funktionieren.

Darunter fällt auch Regeln, die dem Setting widersprechen - oder dem Genre, das man spielt.
Und natürlich auch "komplizierte Regeln" oder "unplausible Regeln".

Und jetzt das bitte als Maßstab für die einzelnen Regelsysteme anwenden... ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 4.05.2007 | 11:08
stimme Boba soweit zu, dass die DSA-Regeln überhaupt nicht Immersion fördern, geschweige denn unterstützen.

Aber es gibt auch Regellastige Systeme, die Immersion fördern.
Ich nenne mal Earthdawn, das System hat ziemlich grosse Schwächen und ein sehr kompliziertes Regelsystem(ok nicht so kompliziert wie DSA4 aber dass mal außenvor).

Die Regeln von ED unterstützen I. aber auf breiter Linie. Jeder Charakter hat zwar komplizierter Talente, davon aber überschaubar viele und man hat auch sicher drauf, was man selbst kann.

Das Kampfsystem läuft fließend ab, es bietet Kampfoptionen, die feste Werte verschieben(mehr Rüstung, höhere Stufen, etc.) und gleichzeitig noch ins Setting passen.

Bei ED greift vieles ineinander, nicht perfekt gelöst, eher sogar mittelmässig, dafür machts Spass.

@Eulenspiegel
lern mal vernünftiger diskutieren, bisjetzt gibst du nur schwammige Konter, die sich total nach Fanboy anhören (so nach dem Motto, mein System ist geil/fehlerlos/besser, andere machen das viel schlechter)
Bitte objektiver betrachten und sich mal über andere System näher informieren! 

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Joerg.D am 4.05.2007 | 11:24
Naja, es gibt auch in DSA Regeln die gut für die Immersion sind.

Das man zum Beispiel einen Zauber aufsagt, statt zu sagen ich mach mal den Zauber xyz.

Und ED fördert Imersion auch nicht gerade, von dem vermuksten Würfelsystem bis zu diversen Disharmonien im Aufbau ist man oft eher mit den Regeln belastet als im Spiel auf zu gehen.

Aber der Hintzergrund rockt und desshalb mag ich das System.

Genau so empfinden es auch viele DSA Spieler, die den Hintergrund toll finden und sich im System heimisch fühlen. Da verzeit man die eine oder andere Regelschwäche.

Wobei DSA 4 IMHO erheblich besser ist als seine Vorgänger.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 4.05.2007 | 11:43
Zu Earthdawn:
ED hat immersionsfördernde Elemente in den Regeln und immersionsbremsende.
Die Würfelmechanik ist komplex, bremst also.
Die Tatsache, dass die Würfelmechanik überall einheitlich angewendet wird, ist immersionsfördernd.
Die Tatsache, dass die Mechaniken für Zauberei durch das Setting begründet werden, ebenso.
Die Tatsache, dass es für jedes einzelne Talent individuelle Sonderregeln gibt ist immersionsbremsend (sogar sehr).
Einige Unausgewogenheiten des Systems sind wieder immersonsbremsend.
Der Hintergrund ist sehr immersionsfördernd, das hat aber nichts mit dem Regelwerk zu tun.

Aber wir sind bei DSA... ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 4.05.2007 | 12:16
Och das Zauber aufsagen, das ohnehin nur Magier und Elfen müssen, ist einem "Die Namen im Zauberbuch sind nur irdische Zuordnungen, der Tulamidische Magier zaubert natürlich in seiner Sprache und der Elf auf elfisch." gewichen. Das Eintauchen ist dadurch nicht gegeben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 4.05.2007 | 13:18
@Euli: Super, hab ich Schwerter 14 und hole mir Wuchtschlag, Finte, Ausfall, Meisterparade. Die absoluten Grund-SF. Sind 800 Punkte. Stattdessen kann ich für 465 Punkte Schwerter auf 18 steigern und den Zweihänder für 341 Punkte von 4 auf 11 steigern. Sind nur 6 Punkte mehr. Unverbilligte oder nicht bei der Generierung erworbene SFen stinken SO ab... :(

@Immersion: ein Teil von DSA, ich glaube sie versuchen es durch sprechende Namen hinzubekommen, damit man seine Manöver mehr einsetzt und so.

@Was macht die Regeln von DSA4 toll - ich frag mal einen Haufen Leute die sich damit auskennen... ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 4.05.2007 | 13:43
@Eulenspiegel
lern mal vernünftiger diskutieren, bisjetzt gibst du nur schwammige Konter, die sich total nach Fanboy anhören (so nach dem Motto, mein System ist geil/fehlerlos/besser, andere machen das viel schlechter)
Bitte objektiver betrachten und sich mal über andere System näher informieren! 

Also dem kann ich nur zum Teil zustimmen, denn Fanboyhaft ist die Argumentation für mich nicht. Viel mehr machen mir da die Definitionen mancher Begriffe zu schaffen, die ich zum Teil einfach anders sehe (wie scheinbar auch andere hier).

Aber das wäre ein Theorieproblem, das ich gerne meide.... Aber so langsam verstehe ich den Sinn der Theorie.

Leute die hier nur kontergeben und Beiträge mit kurzen Wortfetzen zerpflücken hab ich schon an anderer Stelle erlebt. Und das ist hier ja nicht der Fall. Und das man sich mal mit einem System nicht so gut auskennt, bzw. was über sieht passiert jedem. Das bezieht man dann mit ein und gut ist.. so seh ich das.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 4.05.2007 | 14:01
Und das soll DSA4 sein?
Du willst doch selbst GURPS.... Warum?
Bin grade etwas verwirrt.
Nein, DSA hat auch eine Menge Regeln, die dem Setting widersprechen.
Bei Regeln, die dem Setting nicht widersprechen, würde mir spontan
Cthulhu, Gurps und eingeschränkt Wushu einfallen.

Immersionsstörende Spielregeln sind in erster Linie Regeln, die den Spielfluß unterbrechen.
Zum Beispiel,
in dem man Die Regelwerke konsultieren und nachschlagen muss,
in dem man Werte aus dem Charakterdokument nehmen und rechnen muss,
in dem man mehrer Tabellen konsultieren muss,
in dem diese Regelungen ständig zu Diskussionen führen.
in dem Regelmechaniken, die gleiches Regeln unterschiedlich funktionieren.
OK, bis auf den letzten Punkt Zustimmung. Wollen wir mal sehen, inwieweit diese Punkte auf DSA zutreffen:
1) Also Regelwerke musste ich während des Spieles noch nie wälzen. Die waren immer klar.

2) Ja, das leidige Thema des Rechnens. - Mich persönlich reißt es nicht aus der Immersion, solange ich nicht durch absolut krumme Zahlen dividieren oder Wurzeln ziehen muss.
Aber ja, man könnte das Probensystem deutlich rechenkürzer machen.

3) Ich musste bis jetzt während des Spiels bei Dämonologie, Artefakt- und Chimärenerschaffung, Untotenerhebung sowie bei der Fernkampftabelle nachschauen.
Davon ist die Fernkampftabelle das einzige, was man wirklich erleichtern könnte.

Außerhalb des Spiels muss ich auch bei der Generierung und Steigerung nachschauen. - Aber das stört nicht wirklich die Immersion, da man sich ja außerhalb des Spiels befindet.

4) Ob Regelungen zu Diskussionen führen oder nicht, ist imho eher eine Sache der Gruppe und weniger eine Sache der Regeln. Auch hier gab es zumindest bei uns nie Diskussionen. (Höchstens NACH dem Abenteuer, wo es dann aber auch eher darum ging, ob man nicht eine Hausregel einführen sollte oder nicht. - Während des Spieles selber kam es aber noch nie zu Regeldiskussionen.)

5) Verschiedene Regelmechaniken werfen einen nur dann aus der Immersion, wenn man deswegen im Regelwerk nachblättern müsste. Dazu habe ich aber bereits etwas unter 1) geschrieben.

@ ChaosAptom
Wo habe ich in diesem Thread jemals Gurps gelobt? (Denn, wenn ich ein FanBoy bin, dann am ehesten von Gurps.)

Und ja, ich kenne mehrere Systeme.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 4.05.2007 | 14:15
Was an Regeln als komplex und daher die Immersion störend betrachtet wird, liegt auch immer am Betrachter.

z.B. kommen manche Spieler mit dem Earthdawn-System mit den vielen Würfeln, Stufen u.s.w. überhaupt nicht zurecht. Sie brauchen richtig lange für jeden einzelnen Wurf, und müssen sich dabei konzentrieren.

Andere haben damit überhaupt kein Problem, und für diese ist das ganze auch nichts was die Immersion stört.

Und für fast jedes System werden sich einige Leute finden, die es zu komplex finden, und wieder andere die damit überhaupt kein Problem haben.
Das kann an langjähriger Erfahrung mit dem System liegen, oder daran das man gut im Kopfrechnen ist, oder ein gutes Gedächnis hat, u.s.w.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 4.05.2007 | 14:17
@Eulenspiegel: Bitte nicht auf andere schliessen. Das ist nicht schlüssig argumentiert.
"Ich" persönlich muss auch nicht nachdenken wenn es um irgendein Earthdawn Regelinhalt (samt Talente oder Zauber) geht, denn das habe ich bis ins Mark aufgesogen - trotzdem sage ich, dass ED Elemente hat, die Immersionshemmend sind.
Die Aussage "da muss ich nicht nachschlagen" gilt nicht allgemein, sondern nur für Dich.
Die Frage muss lauten: Wieviel Spezialwissen gibt es zum Nachschlagen (bezogen auf die Spielregeln).
Dazu muss man sich einfach nur den Regelteil anschauen, wieviel Seiten er hat.

Ansonsten:
Immersion ist kein binärwert "ein/aus" sondern ein Analoger.
Man kann beim Rollenspiel nicht von "aus der Immersion" oder "voll drin" sprechen, denn absolutwerte gibt es da nicht, sondern wenn dann gibt es einen "Grad der Immersion", der angibt wie tief man in der Rolle/Szene, wie auch immer, steckt.

Dementsprechend kann man auch nicht sagen, ob ein bestimmtes Element die Immersion unterbricht, sondern nur, ob es sich negativ auswirkt.

Wenn Eulenspiegel davon spricht, dass er nie im Regelwerk nachschlagen muss, dann freut mich das, aber das trifft dann auch nur auf ihn zu.
Wir müssen eigentlich bei jedem System irgendwann noch mal nachlesen und sei es, dass irgendein Zauberspruch noch mal in der genauen Auswirkung erfasst werden muss. Eulenspiegel kennt dann das ganze Regelwerk komplett in und auswendig. Wow. Wieviel Seiten hat das Hardcover? so um 300 wenn ich mich nicht irre.
Wie sieht es mit Waffenvergleichstabellen und Regelungen aus? Muss da nicht nachgeschaut werden? Okay, die hat man ja auch im Kopf.
Und rechnen ist da ja auch geschenkt... Ich finde sowas schon immersionsstörend, weil ich als Spieler da durchaus plötzlich anfange, über Dinge zu denken / rechnen, die meinen Charakter gar nicht berühren sollten, denn für den ist ein Schwert ein Schwert und hat keine Waffenvergleichswerte auf der Klinge eingeprägt.

Unterschieldiche Regelmechaniken - mal drüber würfeln, mal drunterwürfeln, mal addieren, mal abziehen, all das bremst Immersion. Sie schaltet sie nicht absolut aus, aber sie bremst einfach, weil ich nachdenken muss. Klar, wenn ich seit 1984 DSA spiele und das alles bis ins Mark aufgesogen habe, dann stört es weniger weil ich das einfach aus der Hand schüttel. Aber trotzdem ist es nicht förderlich sondern abträglich.
Man kann höchstens über das "wie sehr" reden und das ist bei jedem Rollenspieler unterschiedlich.
Da ist das reine nWoD Regelwerk übrigens vorbildlich - da wird immer gleich gewürfelt, gleich gerechnet und es ist pro Task immer nur ein einzelner Wurf - das bremst die Immersion wirklich nur minimal (rein was die Mechanik angeht, Plausibiltät steht woanders).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 4.05.2007 | 15:11
@ Boba Fett
Man muss sich eigentlich nur Fragen, wie wieviel Spezialwissen brauche ich für meinen Charakter.
Jemand, der einen mundane Kämpfer spielt, muss sich überhaupt nicht in die Magie und Liturgie Regeln einlesen,w eil er sie zum Spielen seinen SCs nicht braucht. (Und wenn der Krieger den konkreten Zauberspruch nicht kennt, stärkt es auch die Immersion, wenn der Spieler dahinter den Zauberspruch ebenfalls nicht kennt.)

Und der Spieler muss auch nicht alle Kampf-SFs auswendig können. - Er muss nur die SFs kennen, die er selber erlernt hat. - Das ist auf Stufe 1 noch relativ wenig und steigt auch nur langsam an.

Das gleiche gilt auch für den Magier-Spieler: Dieser muss am Anfang keinerlei Regeln für Kampf-SFs kennen. Und von den Magie-SFs und den Zaubersprüchen muss der Spieler auch nur die kennen, die sein SC kennt. - Klar kann der Spieler wissen: Es gibt da einen Salander Mutander, mit denen man Menschen verwandeln kann. - Aber wie genau der Salander funktioniert ist doch irrelevant, solange der SC des Spielers diesen Zauber nicht lernt.

Und der SL weiß doch auch im Vorfeld, was für NSC auftauchen werden und kann demenstprechend die SFs und Sprüche, die vorkommen, kurz aufschreiben.

Zu den Zaubersprüchen: Natürlich weiß ich nicht alle Werte auswendig.
Aber es gibt einen Zauberbogen: Da schreibe ich für jeden Zauber Name, Probe, ZfW, Kosten, Wirkungsdauer und Zauberdauer auf.
Ein Nachschlagen im Regelwerk entfällt also völlig. Ja, indem man die Talent- und Zauberproben von den Attributen entkoppeln würde, könnte man sich einmal nachschauen sparen. Das würde die Immersion minimal erhöhen.

In DSA4 gibt es übrigens keinen Waffenvergleichswert mehr, sondern nur noch einen Waffenmodifikator. Den rechnet man einmal zu Beginn des Spieles für die Waffen aus, die man hat, und schreibt dann nur noch den effektiven AT und PA Wert auf den Charbogen.

Innerhalb des Spieles kommt man höchstens mit dem Waffenmodifikator in Kontakt, falls man sich eine neue Waffe zulegt. Und dann ist das eine Sache von wenigen Sekunden, bis dir der SL die Werte nennt und du sie dir aufschreibst. (Die neue AT und PA zu berechnen geht schneller, als den Namen der neuen Waffe auf den Charbogen einzutragen.)

Natürlich könnte man es auch wie in Wushu handhaben, dass alle Waffen die gleichen Werte haben und sich nicht unterscheiden. Imho stärkt es aber die Immersion, wenn unterschiedliche Waffen unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.

Zitat
Ich finde sowas schon immersionsstörend, weil ich als Spieler da durchaus plötzlich anfange, über Dinge zu denken / rechnen, die meinen Charakter gar nicht berühren sollten, denn für den ist ein Schwert ein Schwert und hat keine Waffenvergleichswerte auf der Klinge eingeprägt.
Nein, aber der SC stellt fest: "Wow, das Schwert liegt viel einfacher und geschmeidiger in der Hand als die klobige Axt von vorhin."

Und bei Waffen, die man sowieso immer mit sich rumführt, muss man den WM nichtmal kennen, da dieser Wert bereits vor dem Spiel in den effektiven AT und PA Wert einberechnet wurde.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 4.05.2007 | 15:15
@ Boba Fett
Man muss sich eigentlich nur Fragen, wie wieviel Spezialwissen brauche ich für meinen Charakter.
Auch ein Spielleiter, der nachschlägt, stört damit die Immersion der Spieler.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 4.05.2007 | 15:26
Und ein Spieler sollte/müsste sich bei der Entscheidung für einen Charakter schon einmal durch die SF´s gewühlt haben.... sonst fehlt ihm später was, bzw. er kann den Charakter nicht so entwickeln wie er will. Aber okay, das stört die Immersion nicht, weil es vor dem Spiel ist ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 4.05.2007 | 15:32
@Eulenspiegel
ich ziehe meinen Kommentar ein bisschen zurück, hab mehr so quergelesen und da kam mir das so vor.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jericho am 27.05.2007 | 18:42
Tag! Also ich habe eigentlich weder wirklich gute nich wirklich schlechte erfahrungen mit dem DSA 4 System gemacht! Nun immer wenn ich gemeistert habe gab es immer Spieler mit DSA 3 und 4 Charas, so hab ich dann einfach nach Hausregeln gespielt!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 27.05.2007 | 19:45
Ich hatte mir mal - das ist jetzt schon länger her - die DSA4-Regeln von nem Kumpel ausgeliehen. Zur Erinnerung: ich hab jahrelang Shadowrun 2 und 3 gespielt und geleitet. Und noch früher "natürlich" auch DSA3 gespielt (lovely old MS&Z). Ich hab eigentlich nichts gegen komplexere Regelmechaniken (solange nicht hundertachtzigmal pro Stunde auf Tabellen gewürfelt wird) und MAG Baukastensysteme.
Aber in DSA4, ich schwöre, hab ich es nichtmal fertiggebracht, auch nur probehalber einen Charakter komplett durchzugenerieren. Und ich hab es nicht etwa mit einem Zauberer oder so versucht, nein, ein ganz einfacher Schwertgeselle hätte es werden sollen.
Ich habs irgendwann aufgegeben. Zu den eigentlich Spielmechaniken, Kampf etc. bin ich überhaupt nicht durchgedrungen. Aber wenn immer noch PA gewürfelt wird, ist das Thema für mich schon durch. ^^

DSA3 damals war eigentlich ganz reizend, trotz oder vielleicht gerade wegen seiner Beschränktheit (ein Thorwaler ist ein Thorwaler ist ein Thorwaler... öhm welche Heldentypen lassen sich nochmal durch Herkunft modifizieren? <g>) -- nur das ewige AT/PA Gewürfel, das hat mir/uns damals schon den letzten Nerv geraubt. Ich würde sogar so weit gehen, daß ich DSA3 eventuell nochmal spielen würde, um der alten Zeiten willen. Aber das 4er... lassma.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.05.2007 | 20:17
Nun immer wenn ich gemeistert habe gab es immer Spieler mit DSA 3 und 4 Charas, so hab ich dann einfach nach Hausregeln gespielt!
Wir hatten in unserer Gruppe auch eine recht lange Zeit DSA 3 Chars und DSA4 Chars nebeneinander. - Gab aber aus balance-technischer Sicht nie Probleme:

- Die DSA3 Chars hatten mehr LE und AE und hatten viele Talate mittelmäßig.
- Die DSA4 Chars waren auf einige Talente spezialisiert, besaßen SFs, konnten Zauber-Mods und hatten (meistens) eine höhere Astral-Regeneration.

Eigentlich ziemlich ausgeglichen. Und ich als SL hatte auch nie Probleme damit, dass ich zwei DSA 3 Chars und zwei DSA 4 Chars in der Gruppe hatte. Dadurch hat sich für mich nichts geändert. Ich habe ganz normal geleitet.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 7.06.2007 | 15:02
OMG.... Wie kann man ein System über 12 Seiten so niedermachen????????

Zitat
Aber in DSA4, ich schwöre, hab ich es nichtmal fertiggebracht, auch nur probehalber einen Charakter komplett durchzugenerieren. Und ich hab es nicht etwa mit einem Zauberer oder so versucht, nein, ein ganz einfacher Schwertgeselle hätte es werden sollen.
Ich habs irgendwann aufgegeben. Zu den eigentlich Spielmechaniken, Kampf etc. bin ich überhaupt nicht durchgedrungen. Aber wenn immer noch PA gewürfelt wird, ist das Thema für mich schon durch. ^^

Sorry aber das klingt schon nach Legasthenie.... Ich mache sowas in 5 Minuten.....


Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: ragnar am 7.06.2007 | 15:09
OMG.... Wie kann man ein System über 12 Seiten so niedermachen????????
DSA4 ist halt ein leichtes Opfer :)

Zitat
Sorry aber das klingt schon nach Legasthenie.... Ich mache sowas in 5 Minuten.....
Sorry aber das klingt als wärst du ein Troll.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Six am 7.06.2007 | 15:15
OMG.... Wie kann man ein System über 12 Seiten so niedermachen????????

Sorry aber das klingt schon nach Legasthenie.... Ich mache sowas in 5 Minuten.....




Und wieder jemand der einerseits keine Ahnung von Legasthenie hat, und andererseits arrogant und herablassend ist.

Und das alles im ersten Post, Respekt!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 7.06.2007 | 17:49
Zitat
Und wieder jemand der einerseits keine Ahnung von Legasthenie hat, und andererseits arrogant und herablassend ist.

Und das alles im ersten Post, Respekt!


Ich habe sehr wohl Ahnung was Legashtenie bedeutet aber es war auch "Symbolisch" gemeint.

Desweiteren brauche ich keine Belehrung von Leuten bzgl Arroganz und Herablassung, die 12 Seiten ein System runtermachen und glauben sie haben die Weisheit mit der Muttermilch aufgesogen

PS: Die Generierung an sich dauert bei mir wirklich nur 5 Minuten :d

Wen jemand länger braucht ist es entweder Desinteresse am System selbst oder einfach unzulänglichkeit in den Fähigkeiten. So hart das jetzt klingen mag aber es ist keine Herausforderung Punkt für Punkt seine Werte aus einem Buch abzuschreiben ;)

@Ragnar

Was den Troll angeht ich habe mich nur zu dem Behufe angemeldet hier mal meine Meinung kundzutun sonst nichts. Aber keine Angst es war auch der letzte Beitrag meinerseits. Also ihr könnt weitermachen...
... mit eurem Ausschweifungen was doch nicht alles besser ist in anderen Systemen....
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 7.06.2007 | 18:56
Okay, Denderan gib mir dein Zeitprotokoll ich geb dir meines:
(Studen:Minuten)
00:00 Start: Idee was ich für einen Charakter spielen will
00:01 Ich habe die Werte für die Rasse abgeschrieben, Haar- und Augenfarbe ausgewürfelt etc.
00:03 Ich habe die Werte für die Kultur abgeschrieben
00:06 Ich habe die Werte für die Profession abgeschrieben, notiere die Ausrüstung und widme mich nun dem freien Teil
00:08 Ich habe mich für eine Verteilung von Eigenschaftspunkten entschieden und verteile die Boni
00:13 Ich habe mich für eine Anzahl Nachteile entschieden und notiere mir, was ich an GP übrig habe
00:16 Vorteile sind notiert, Sonderfertigkeiten gekauft
00:17 Basiswerte sind ausgerechnet
00:20 nach der Umverteilung einiger Eiegnschaftspunkte und Vorteile habe ich noch bessere Basiswerte
00:30 nachdem ich die Talent-GP ausgerechnet habe, habe ich die Punkte auf die Talente mit der SKT verteilt. Die neuen Werte sind jetzt fest eingetragen und die Zwischenberechnungen ausradiert
00:35 Kampfwerte werden verteilt, Listen mit Waffen und Rüstungen werden gefüllt, das schmale Startgeld wurde ausgegeben

Für Zauberer steigt die Zeit wegen den Zauber, magischen Sonderfertigkeiten und Ritualen
Für Geweihte steigt die Zeit wegen der Liturgien

Eingerechnet wurden nicht:
=> Einlesen in das System
=> Einlesen in das Setting
=> Einfinden in die Regeln um zu gucken was geht
=> Zeit, nachzudenken, während man am Charakter rumschraubt.
=> zusätzliche Zeit die entsteht, wenn die Charakterinformationen auf mehere Bücher verteilt sind (wenn man jetzt einen Kämpfercharakter, einen Zaubercharakter oder einen Geweihten/Schamanen spielen will)

Ach ja, Computerprogramme gelten nicht, da generiere ich dir Charaktere in drei Minuten. Aber sie werden mit dem System nicht mitgeliefert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 7.06.2007 | 19:18
Zitat
Eingerechnet wurden nicht:
=> Einlesen in das System
=> Einlesen in das Setting
=> Einfinden in die Regeln um zu gucken was geht
=> Zeit, nachzudenken, während man am Charakter rumschraubt.
=> zusätzliche Zeit die entsteht, wenn die Charakterinformationen auf mehere Bücher verteilt sind (wenn man jetzt einen Kämpfercharakter, einen Zaubercharakter oder einen Geweihten/Schamanen spielen will)

Ich wollte eigentlich nichts mehr schreiben aber das kann wohl nicht unbeantwortet bleiben

Die, oben zitierten, Punkte sind natürlich nicht berücksichtigt denn davon war nie die Rede

Desweiteren waren die 5 Minuten symbolisch gemeinet aber anscheinend haben einige hier Probleme das zu verstehen, akzeptieren oder was weiß ich.

Mein Zeitplan ist mittlerweile genau 18 Minuten(auf eine Einzelaufteilung verzichte ich weil unnötig)

NATÜRLICH geht es hier um nicht magische Charaktere.

Mir ging es mit meiner Aussage nur um aufzuzeigen, dass man keinen Tag benötigt um einen DSA 4 Charakter zu erstellen wie von einem Vorredner behauptet.

Aber einem der größten Kritiker zu erklären, der du bist Jens, ist wohl eine Mission Impossible

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 7.06.2007 | 19:21
Im Gegensatz zu anderen Kritikern habe ich den Vorteil kein Level der PrC "Flame-Warrior" genommen zu haben - man kann noch recht sachlich mit mir diskutieren.

18 Minuten, da würde mich deine Strategie doch interessieren (ich baue für meine Abenteuer die NSCe immer mit den Regeln und da in meinen Abenteuer oft viele davon vorkommen, würde mich interessieren wie ich die schneller basteln kann; notwendige Anmerkung: sind Abenteuer für Myranor oder DSA4.1 mit dem neuen HC wo sich doch einiges geändert hat und ich deswegen nicht auf PC-Tools zurückgreifen kann)!

Angemerkt sei an der Stelle dazu nur, dass vor einigen Jahren ein Kumpel mit der Basisbox ankam und wir im Lerncenter unserer Schule mehrere Unterrichtsstunden verpassten während wir Charaktere generierten die wir nie spielten (leider). Das waren fast 5 Stunden die wir da zugebracht haben aber wir waren fünf Leute und es gab nur ein Buch...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 7.06.2007 | 19:30
Zitat
Im Gegensatz zu anderen Kritikern habe ich den Vorteil kein Level der PrC "Flame-Warrior" genommen zu haben -

Das verstehe ich jetzt mal nicht????


Zitat
18 Minuten, da würde mich deine Strategie doch interessieren (ich baue für meine Abenteuer die NSCe immer mit den Regeln und da in meinen Abenteuer oft viele davon vorkommen, würde mich interessieren wie ich die schneller basteln kann; notwendige Anmerkung: sind Abenteuer für Myranor oder DSA4.1 mit dem neuen HC wo sich doch einiges geändert hat und ich deswegen nicht auf PC-Tools zurückgreifen kann)!

Strategie? Ich muß dir da die Illusion rauben. Es ist ein einfaches  Abschreiben der Werte sonst nichts. Das einzige was ich vielleicht anders mache, die Entwicklung ist NIE in "Schönschrift" sprich die Erstentwicklung ist immer auf einem Schmierzettel.

Zitat
Angemerkt sei an der Stelle dazu nur, dass vor einigen Jahren ein Kumpel mit der Basisbox ankam und wir im Lerncenter unserer Schule mehrere Unterrichtsstunden verpassten während wir Charaktere generierten die wir nie spielten (leider). Das waren fast 5 Stunden die wir da zugebracht haben aber wir waren fünf Leute und es gab nur ein Buch...

Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Das man zuerst mal lesen sollte setzt ich mal voraus

Mir geht es schlußendlich nur um die Tatsache, dass von Kritikern hier Dinge aufgezählt werden die so nicht stimmen aber eben diese Dinge sollen angeblich DSA 4 schlecht machen und das finde ich ist kein Niveau.


Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 7.06.2007 | 19:39
Das verstehe ich jetzt mal nicht????

Damit will er nur sagen das er kein Fanatiker und logischen Argumenten noch zugänglich ist.
(PrC ist eine abkürzung aus D&D nehm ich mal an und bezeichnet eine Prestige Class - also eine Klasse, die amn einer der Basisklassen 'aufsetzt' um den Charakter spezieller zumachen; Anm: Hab nicht wirklich Ahnung von D&D)

Sowohl Jens mit seinen 35 min als auch du mit 18 min habt meine Bewunderung.
Ich scheitere immer dann, wenn ich wegen einer Sonderfertigekeit Nicht einfachn nur abschreiben kann, sondern alles noch mal rückrechnen muss. Oder aber wenn ich merke, das ich so nicht mit den Punkten das an Charakter bekomme, was ich mir vorgestellt hab.. dann beginnt das redesign... und das das passiert ist leider eher normal (zumindest bei mir) und das  dauert halt dann auch. Das ist aber kein Problem, das nur DSA4 hat, sondern etwas woran auch andere Systeme etwas kranken.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 7.06.2007 | 20:03
Zitat
Damit will er nur sagen das er kein Fanatiker und logischen Argumenten noch zugänglich ist.
(PrC ist eine abkürzung aus D&D nehm ich mal an und bezeichnet eine Prestige Class - also eine Klasse, die amn einer der Basisklassen 'aufsetzt' um den Charakter spezieller zumachen; Anm: Hab nicht wirklich Ahnung von D&D)

Ok jetzt kenne ich mich aus :) Habe ein paar mal D&D gespielt es aber als für mich nicht gut verworfen (ja kommt steinigt mich ;))

Zitat
Sowohl Jens mit seinen 35 min als auch du mit 18 min habt meine Bewunderung.
Ich scheitere immer dann, wenn ich wegen einer Sonderfertigekeit Nicht einfachn nur abschreiben kann, sondern alles noch mal rückrechnen muss. Oder aber wenn ich merke, das ich so nicht mit den Punkten das an Charakter bekomme, was ich mir vorgestellt hab.. dann beginnt das redesign... und das das passiert ist leider eher normal (zumindest bei mir) und das  dauert halt dann auch. Das ist aber kein Problem, das nur DSA4 hat, sondern etwas woran auch andere Systeme etwas kranken.

Hm.... Ich habe die Erfahrung gemacht wenn man länger in der DSA 4 Welt ist fällt einem die Erstellung ohne und auch mit SF schon sehr leicht. Ich persönlich habe immer im Kopf was ich haben will und mit der Liste in der Götter&Dämonen Box geht es schon sehr sehr schnell.

Fakt ist auch 40 Minuten sehe ich nicht als die ultimative Schwierigkeit an. Das ist der Punkt für mich
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Don Kamillo am 7.06.2007 | 20:21
@Denderan: Nur so als Frage: Was ausser DSA ( und D&D ) hast Du schon gespielt?
Ich rede davon, daß es natürlich einfacher fällt und schneller geht, sich einen Char zu bauen, wenn man ein System richtig gut kennt. Es kommt immer auch drauf an, was man von System und Spiel erwartet.

Ih selber habe lange Jahre DSA gespielt und ne Menge Spass gehabt ( mein immer besoffener Kristellzwerg Schütze war schon extrem klasse! ), nur hat es seinen Reiz verloren, also ich damals AD&D ( Dragonlance ) bzw. Earthdawn kennengelernt habe, wobei das nicht unbedingt am System gelegen hat, sondern eher am Hintergrund. Wenn ich mir Dinge anschaue, vergleiche ich immer irgendwie Hintergrund und System miteinander, nicht nur im Vergleich zueinander, sondern auch im Sinne von dem, was mir liegt und da ist bis dato vieles besser weg gekommen als DSA.

Der Thread hier ist übrigens nicht nur DSA-Bashing, sondern, wenn du hier mal länger gelesen hast, wird über vieles geredet, was Vergleiche angeht zwischen Systemen etc...

Ich habe, nachedem ich schon Jahre kein DSA gespielt habe, nochmal dort was gespielt und es hat einfach keinen Spass gemacht. Das Abenteuer war o.k., aber  es hat einfach nicht mehr gestimmt... vom Feeling her kein gutes Gefühl!

Mir gehts auch nicht darum, wie lange man für Chars braucht, wenn ein guter Char, aber dann bitte mit Hintergrund, mal 2Stunden braucht, ist das voll o.k.! Zumindest hat man dann direkt was, auf das man sich freuen kann...

Und Jens mag ein DSA-Kritiker sein, ich denke, er spielt es schon noch, aber halt auf seine Weise! ( oder wie war das auf dem letzten Treffen?... )
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 7.06.2007 | 20:38
Jo ich spiele und leite das Ding und mit meinen paar Jahren Erfahrung weiß ich auch was ich haben will und kriege das ziemlich schnell hin.

Schönschrift mach ich übrigens auch nie, allerdings dauert das TGP-rechnen immer etwas auch wenn ich nach so vielen Generierungen ein wenig weiß, wie viel ich so ausbauen kann am Charakter.

Dass DSA ne Menge Schwächen hat die hier im Thread besprochen wurden zeigt schon die Neuauflage des Systems wo Monsieur Römer himself meinte, dass Elementare und Dämonen zum Beipsiel herbeirufungs- und Kontrollmäßig sychronisiert werden vom Regelwerk her.
Wer sich außerdem ne ganze Zeit lang mit Systemen auseinandergesetzt hat, die sich genau ein Ziel vornehmen und das perfekt unterstützen (systemtechnisch) wird merken, dass an DSA vieles nicht optimal läuft. Es läuft zwar, aber wenn man die Spiele gespielt hat, deren Fokus auf einem speziellen Teil liegen, dann kennt man auch Mechaniken mit denen vieles besser lösbar ist.

Dass DSA für viele Leute funktioniert, zeigt ja die Spielpraxis. Das Problem ist nur: es funktioniert nie "ganz", es wird immer was weggelassen und wenn DSA dieses angestrebte Baukastenprinzip perfektionieren würde, hätte es meine uneingeschränkte Anerkennung. Leider funktioniert das Baukastenprinzip noch nicht ganz (GP der Professionen seltsam, eierlegende Wollmilchmanöver aus Systemstufe 2 (Binden) werden erst mit Manövern der Systemstufe 3 (Gegenhalten) blockbar und so weiter).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dom am 7.06.2007 | 20:52
Das mit der Charaktergenerierungsgeschwindigkeitsdiskussion ist ja fast wie bei PROST (http://tanelorn.net/index.php/topic,33831.0.html)... und ja, ich brauche für DSA4-Charaktere auch nicht unter 1 Stunde. Ich bin auch kein DSA-Crack, aber spiele immerhin regelmäßig.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 7.06.2007 | 20:54
@Don Kamillo

Zitat
Nur so als Frage: Was ausser DSA ( und D&D ) hast Du schon gespielt?
Ich rede davon, daß es natürlich einfacher fällt und schneller geht, sich einen Char zu bauen, wenn man ein System richtig gut kennt. Es kommt immer auch drauf an, was man von System und Spiel erwartet.

Shadowrun, Lord of the Rings, Star Wars(D6 System da ich Prestig Classes hasse), Midgard und irgendein SciFi noch aber keine Ahnung wie das heißt. Außerdem interessieren mich irgendwelche Systeme die es zum Download gibt nicht sonderlich obwohl sie häufig von 3 Leuten angepriesen werden*fg* denn ich will Support

Zitat
Ih selber habe lange Jahre DSA gespielt und ne Menge Spass gehabt ( mein immer besoffener Kristellzwerg Schütze war schon extrem klasse! ), nur hat es seinen Reiz verloren, also ich damals AD&D ( Dragonlance ) bzw. Earthdawn kennengelernt habe, wobei das nicht unbedingt am System gelegen hat, sondern eher am Hintergrund. Wenn ich mir Dinge anschaue, vergleiche ich immer irgendwie Hintergrund und System miteinander, nicht nur im Vergleich zueinander, sondern auch im Sinne von dem, was mir liegt und da ist bis dato vieles besser weg gekommen als DSA.


Gut ich kenne Earthdawn nicht aber AD&D bzw D&D sind mir teilweise zu.."extrem". Was du da auf hohen Stufen vollführen kannst ist nicht mehr schön. Desweiteren gefällt mir der Hintergrund nicht wirklich.

Zitat
Der Thread hier ist übrigens nicht nur DSA-Bashing, sondern, wenn du hier mal länger gelesen hast, wird über vieles geredet, was Vergleiche angeht zwischen Systemen etc...


Die Leute die "Bashing" betreiben scheinen mir irgendwie eindeutig in der Überzahl

@Jens

Zitat
Dass DSA ne Menge Schwächen hat die hier im Thread besprochen wurden zeigt schon die Neuauflage des Systems wo Monsieur Römer himself meinte, dass Elementare und Dämonen zum Beipsiel herbeirufungs- und Kontrollmäßig sychronisiert werden vom Regelwerk her.
Wer sich außerdem ne ganze Zeit lang mit Systemen auseinandergesetzt hat, die sich genau ein Ziel vornehmen und das perfekt unterstützen (systemtechnisch) wird merken, dass an DSA vieles nicht optimal läuft. Es läuft zwar, aber wenn man die Spiele gespielt hat, deren Fokus auf einem speziellen Teil liegen, dann kennt man auch Mechaniken mit denen vieles besser lösbar ist.

Himmel das habe ich nie behauptet. Natürlich hat das System Schwächen, welches denn nicht(wenn jetzt jemand gegenteiliges behauptet lügt er) aber dafür kann ich ja meinen Kopf einsetzen und HR erschaffen, dann muß ich mich auch nicht in Foren auslassen wie scheiße das doch alles ist(nicht gegen dich gegangen Jens)

Ich spiele DSA ja nicht wegen den Regeln....

Zitat
Dass DSA für viele Leute funktioniert, zeigt ja die Spielpraxis. Das Problem ist nur: es funktioniert nie "ganz", es wird immer was weggelassen und wenn DSA dieses angestrebte Baukastenprinzip perfektionieren würde, hätte es meine uneingeschränkte Anerkennung. Leider funktioniert das Baukastenprinzip noch nicht ganz (GP der Professionen seltsam, eierlegende Wollmilchmanöver aus Systemstufe 2 (Binden) werden erst mit Manövern der Systemstufe 3 (Gegenhalten) blockbar und so weiter).

Stimmt sieht man ja an mir ;).

Du hast mit deiner Behauptung nicht unrecht, aber auch hier greift wieder die Argumentation mit den HR.

Bevor jetzt jemand wieder sagt "Für mein Geld will ich Leistung sehen" möchte ich noch anmerken:" Es gibt kein System was alle zufrieden stellt".

Dies ist unmöglich

@Dom

Wie gesagt ich komme auf ca 20 Minuten aber auch 1 Stunde ist wohl kein Problem wenn man ein Spiel ernst nimmt. Ist immerhin kein ganzer Tag ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 7.06.2007 | 21:04
Ich spiele DSA ja nicht wegen den Regeln....
Weswegen spielst Du denn dann DSA?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 7.06.2007 | 21:08
Ich spiele DSA ja nicht wegen den Regeln....
Stimmt. Ich kenne niemanden, der DSA wegend en regeln spielt. - Und das ist doch schon ein Armutszeugnis für die Regeln.

Wie gesagt: Der Hintergrund ist klasse. Und Aventurien D20 oder Gurps: Aventurien machen sicherlich eine Menge Spaß. (Ich liege meiner Gruppe selber in den Ohren, endlich mal Gurps: Aventurien auszuprobieren.)

Aber die DSA4 Regeln... Nunja, die sind so schlecht, ohne den guten Hintergrund, würde sich wohl niemand DSA4 kaufen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 7.06.2007 | 21:10
"Moderne" Systeme haben auch nicht mehr den Anspruch es allen recht zu machen: WUSHU ist was für Erzählfreaks die auf Style over Substance stehen, PtA eignet sich eher für Metagaming als für tiefe Immersion, D&D geht immer mehr Richtung Wargame (back to the roots...) und es gibt noch viel mehr da draußen. Ich rede nicht von verschiedenen Settings sondern von den Prämissen beim Spiel. Manch einer will taktisches Würfelgekloppe mit Figuren - da steht DSA wesentlich schlechter da als D&D mit seinen Tabletop-Regeln.

Was ist die Prämisse von DSA?

Ich glaube das hier ist der Knackpunkt:
Ich spiele DSA ja nicht wegen den Regeln....
Und das macht die Regeln so angreifbar, da auch die Autoren eher auf die Hintergrundwelt achten als auf die Regeln. Die Regeln "sind halt irgendwie" - wie man aus gut informierten Kreisen der Redax weiß, haben selbst einige Autoren das neue System nicht drauf und viele kennen die (Un)Tiefen und Feinheiten des Systems nicht, heraus kommt dann sowas wie die Wertunterschiede der NSC-Klassen in SidW und AdA.

EDIT: Ein tolles Posting vom Vermi zum Thema Open Aventurien (http://tanelorn.net/index.php/topic,28752.msg569182.html#msg569182) ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 7.06.2007 | 21:13
@Boba Fett

Ich gehe mal davon aus diese Frage war nicht ernst gemeint ;)

Wie wäre es mit der Welt, dem Hintergrund, der aventurischen Möglichkeiten..... etc.

@Eulenspiegel

Zitat
Stimmt. Ich kenne niemanden, der DSA wegend en regeln spielt. - Und das ist doch schon ein Armutszeugnis für die Regeln.


Zitat
Aber die DSA4 Regeln... Nunja, die sind so schlecht, ohne den guten Hintergrund, würde sich wohl niemand DSA4 kaufen.

Wie ich in einem anderen Beitrag bereits angedeutet habe kann man keine perfekten Regeln erschaffen, also ist die Armutszeugnis Aussage nicht zutreffend.

Wobei ich dir Recht geben muß, der Hintergrund ist ausschlaggebend für die Verkaufszahlen und das ist für ein Rollenspiel auch wichtiger ;)

@Jens

Zitat
Moderne" Systeme haben auch nicht mehr den Anspruch es allen recht zu machen: WUSHU ist was für Erzählfreaks die auf Style over Substance stehen, PtA eignet sich eher für Metagaming als für tiefe Immersion, D&D geht immer mehr Richtung Wargame (back to the roots...) und es gibt noch viel mehr da draußen. Ich rede nicht von verschiedenen Settings sondern von den Prämissen beim Spiel. Manch einer will taktisches Würfelgekloppe mit Figuren - da steht DSA wesentlich schlechter da als D&D mit seinen Tabletop-Regeln.


Gut da kann ich nicht mitreden, da ich die ganzen Immersion, NAR, SIM und GAM Diskussion für komplett sinnlos erachte aber um deine Frage zu beantworten würde ich sagen die Prämisse von DSA ist der Spaß am spielen wie jedes andere Spiel... Diese Schubladeneinteilung ist mit Verlaub... Schwachsinn(ist nicht persönlich gemeint)

Zitat
Und das macht die Regeln so angreifbar, da auch die Autoren eher auf die Hintergrundwelt achten als auf die Regeln. Die Regeln "sind halt irgendwie" - wie man aus gut informierten Kreisen der Redax weiß, haben selbst einige Autoren das neue System nicht drauf und viele kennen die (Un)Tiefen und Feinheiten des Systems nicht, heraus kommt dann sowas wie die Wertunterschiede der NSC-Klassen in SidW und AdA.

Das ist aber eine Sache die mich eher nicht interessiert. Finde ich Werte zu hoch senke ich sie und vice versa. Das Argument ist meiner bescheidenen Meinung nach keines....

Seien wir mal ehrlich... jede Gruppe macht sich ihre eigenen Regeln und darüber braucht man auch nicht zu diskutieren...

Über Hintergrund und Welt kann man immer sprechen und da kann man auch gut argumentieren
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 7.06.2007 | 21:18
Schubladen sind ja gar nicht gemeint - GAM SIM und NAR sind M... lassen wir das ;)

Ich meine sowas wie
"Ich will fürs beschreiben belohnt werden und krasse Action!" => Spiel WUSHU
"Ich will ein taktisches Kampfspiel mit klaren Herausforderungen!" => Spiel D&D
"Ich will eine Fernsehserie kreieren!" => Spiel "Primetime Adventures"
"Ich will die totale Moral!" => Spiel "Dogs in the Vineyard"
"ich will eine epische Geschichte rund um meinen Superhelden!" => Spiel "With great Power"

Und so. Was sagt der Aventurienfan wenn er in einem kurzen Satz seine Spielvorliebe darstellen müsste
"Ich will ..."?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dom am 7.06.2007 | 21:28
... auf Aventurien spielen  ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 7.06.2007 | 21:30
Wie ich in einem anderen Beitrag bereits angedeutet habe kann man keine perfekten Regeln erschaffen, also ist die Armutszeugnis Aussage nicht zutreffend.
Man kann vielleicht keine perfekten Regeln basteln. Aber man kann wenigstens gute Regeln basteln.

Und wenn ein System gute Regeln hat, dann kauft man das Systema uch wegen den regeln: Gurps hat z.B. keine eigenes Setting. Es wird nur wegen der Regeln gekauft.
Und dann kann man z.B. Aventurien mit den Gurps Regeln spielen.

Oder jemand, der Aventurien D20 spielt, spielt es wahrscheinlcih auch wegen den Regeln.

Zitat
Wobei ich dir Recht geben muß, der Hintergrund ist ausschlaggebend für die Verkaufszahlen und das ist für ein Rollenspiel auch wichtiger
Es geht ja auch nicht darum, was wichtiger ist. Ich gebe dir ja recht, dass das Setting wichtiger als die Regeln sind. - Das ändert aber nichts daran, dass die DSA Regeln mist sind. (Vielleicht ist es unwichtiger Mist. Vielleicht ist es wichtiger Mist. Egal: Es ist so oder so Mist.)

Und ein schönes Setting ist wichtiger. Und ich spiele lieber ein schönes Setting mit Scheiß Regeln, als ein Scheiß Setting mit schönen Regeln.

Aber wenn ich die Möglichkeit habe, ein schönes Setting mit schönen Regeln zu spielen (z.B. Gurps: Aventurien), dann ist das doch wesentlich besser, als ein schönes Setting mit Scheiß Regeln zu spielen (z.B. DSA 4 Aventurien)

Zitat
Gut da kann ich nicht mitreden, da ich die ganzen Immersion, NAR, SIM und GAM Diskussion für komplett sinnlos erachte aber um deine Frage zu beantworten würde ich sagen die Prämisse von DSA ist der Spaß am spielen wie jedes andere Spiel...
Ja, aber jeder mensch hat an anderen Dingen Spaß.
Wenn der eine Spaß am Dungeoncrawl hat und der andere an Hofintrigen und der dritte an Tavernengesprächen, dann langweilen sich immer zwei Leute, weil man nicht alles drei gleichzeitig machen kann.

Zitat
Seien wir mal ehrlich... jede Gruppe macht sich ihre eigenen Regeln und darüber braucht man auch nicht zu diskutieren...
Jede DSA Gruppe macht sich ihre eigenen Regeln, weil die offizielen Regeln... nunja, nichtzum Spielen geeignet sind. (Um es vorsichtig auszudrücken.)

BTW:
Wieso machst du dir eigene Regeln, wenn es angeblich auf die Regeln nicht ankommt? Wenn Regeln unwichtig wären, müsste man sich nicht die Mühe machen, passende Hausregeln zu erfinden.

Zitat
Über Hintergrund und Welt kann man immer sprechen und da kann man auch gut argumentieren
Dir steht es frei, einen eigenen Thread aufzumachen, um über die Welt Aventuriens zu diskutieren. In diesem Thread wird über die Regeln diskutiert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 7.06.2007 | 21:35
Zitat
Schubladen sind ja gar nicht gemeint - GAM SIM und NAR sind M... lassen wir das

Ich meine sowas wie
"Ich will fürs beschreiben belohnt werden und krasse Action!" => Spiel WUSHU
"Ich will ein taktisches Kampfspiel mit klaren Herausforderungen!" => Spiel D&D
"Ich will eine Fernsehserie kreieren!" => Spiel "Primetime Adventures"
"Ich will die totale Moral!" => Spiel "Dogs in the Vineyard"
"ich will eine epische Geschichte rund um meinen Superhelden!" => Spiel "With great Power"

Und so. Was sagt der Aventurienfan wenn er in einem kurzen Satz seine Spielvorliebe darstellen müsste
"Ich will ..."?

Hm ich würde sagen:" Ich will eine tolle Welt erleben, in der ich Kampf habe, in der ich auch erzählerisches Erleben kann..."

Ist alles nur einé Frage der Flexibilität der Gruppe.

PS: die Spielsysteme die du aufgezählt hast haben keinen sehr hohen Verbreitungsgrad oder? ;)

@Eulenspiegel

Zitat
Man kann vielleicht keine perfekten Regeln basteln. Aber man kann wenigstens gute Regeln basteln.


Auch gute Regeln sind Auslegungssache

Zitat
Aber wenn ich die Möglichkeit habe, ein schönes Setting mit schönen Regeln zu spielen (z.B. Gurps: Aventurien), dann ist das doch wesentlich besser, als ein schönes Setting mit Scheiß Regeln zu spielen (z.B. DSA 4 Aventurien)


Wir haben Gurps ausprobiert aber nicht als gut befunden

Zitat
Ja, aber jeder mensch hat an anderen Dingen Spaß.
Wenn der eine Spaß am Dungeoncrawl hat und der andere an Hofintrigen und der dritte an Tavernengesprächen, dann langweilen sich immer zwei Leute, weil man nicht alles drei gleichzeitig machen kann.

Dann sollten diese Personen nicht in einer Gruppe spielen oder sich einigen hat aber nichts mit dem Thema zu tun

Zitat
Wieso machst du dir eigene Regeln, wenn es angeblich auf die Regeln nicht ankommt? Wenn Regeln unwichtig wären, müsste man sich nicht die Mühe machen, passende Hausregeln zu erfinden.


Irgendwie muß man nunmal den Ablauf gut organisiéren und dazu braucht man halt Regeln. Ohne geht es leide auch nicht :D

Zitat
Dir steht es frei, einen eigenen Thread aufzumachen, um über die Welt Aventuriens zu diskutieren. In diesem Thread wird über die Regeln diskutiert.

Es war nur eine Antwort auf eine Frage eines anderen Users ;)

Desweiteren nimm dir nicht Dinge raus die dich eigentlich nichts angehen....
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 7.06.2007 | 21:58
Hm ich würde sagen:" Ich will eine tolle Welt erleben, in der ich Kampf habe, in der ich auch erzählerisches Erleben kann..."
Nach der Verb-Substantiv-Methode filtere ich da mal "Welt" und "erleben" und "Kampf" heraus. Kampf steht in Generalisierungsbeziehung zu "Regeln". Da können wir mal anpacken... (morgen, ich glaub ich widme mich nun meinem wohlverdienten Schlaf)

PS: die Spielsysteme die du aufgezählt hast haben keinen sehr hohen Verbreitungsgrad oder? ;)
Komm mir jetzt nicht mit dem Dajin-Argument "So das macht es also besser als DSA? Ist es denn weiter verbreitet oder erfolgreicher? Nein? Dann braucht DSA das auch nicht zu ändern..." ;D

D&D ist zumindest weltweit extrem erfolgreich und Wushu kommt rum. Primetime Adventures war die Standardantwort auf die Frage "Was spielst du denn gleich" auf dem letzten GroFaFo-Treffen :)
Sie sind nicht weit verbreitet aber sie haben auch grade erst angefangen die Weltherrschaft an sich zu reißen ;)

@Eulenspiegel: es mag sein, dass es Regelsysteme gibt die wesentlich besser einen flüssigen Spielablauf in allen Bereichen abliefern als DSA. Das Problem ist nur sie haben kein Aventurien und sind regeltechnisch meist noch nicht darauf abgestimmt. Das bedeutet Arbeit für den Benutzer, meist mehr Arbeit als ein paar kleine Hausregeln machen. Deswegen sind Hausregeln wohl so beliebt. ganz zu schweigen davon, einem konditionierten DSAler ein anderes System beizubringen. Ich tu mich ja mit D&D selbst immer noch schwer ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 7.06.2007 | 22:06
Zitat
Komm mir jetzt nicht mit dem Dajin-Argument "So das macht es also besser als DSA? Ist es denn weiter verbreitet oder erfolgreicher? Nein? Dann braucht DSA das auch nicht zu ändern..."

Nein das wollte ich damit nicht andeuten aber unten komme ich noch dazu

Zitat
D&D ist zumindest weltweit extrem erfolgreich und Wushu kommt rum. Primetime Adventures war die Standardantwort auf die Frage "Was spielst du denn gleich" auf dem letzten GroFaFo-Treffen
Sie sind nicht weit verbreitet aber sie haben auch grade erst angefangen die Weltherrschaft an sich zu reißen


1) D&D ist genau genommen in den USA erfolgreich denn dort gibt es nichts anderes.
2) Primetime Adventures und WUSHU sagt weder mir noch dem Händler meines Vertrauens etwas also dürfte es eher irrelevant sein(sprich Insider)
3) Es gab schon immer Nischensysteme die immer von kleinen Gruppen als das Beste dargestellt wurden
 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 1of3 am 7.06.2007 | 22:09
Wie ich in einem anderen Beitrag bereits angedeutet habe kann man keine perfekten Regeln erschaffen, also ist die Armutszeugnis Aussage nicht zutreffend.

Du hast völlig recht. Aber man kann intersubjektive Kriterien finden, wann Regeln gut sind.

Insofern kann man mit guter Gewissheit arme Regeln aufspüren und denen auch das passende Zeugnis ausstellen.

Zitat
Prämisse von DSA ist der Spaß am spielen wie jedes andere Spiel...

Ja. Aber der Designer muss bei den Regeln wissen, was er will. Dessen Intention muss nämlich sein, dem Spaß die besten Methoden an die Hand zu geben. Und deshalb muss jede Regel begründet sein. Eine Regel kann nicht gut sein, wenn ich nicht genau sagen kann, warum sie da ist und welche Alternativen ich in Erwägung gezogen habe.

Weiterhin braucht es diverse Kenntnisse, die ich hier nicht weiter aufzählen will, um vernünftige Regeln zu machen. Wenn du dich dazu informieren möchtest, besuchst du meinen Blog.

Und das ist nämlich dein Fehler:

Zitat
Wir haben Gurps ausprobiert aber nicht als gut befunden

Dein Befinden ist ganz irrelevant. Rationale Argumentation ist gesucht, wenn du dich mit anderen Leuten fachlich in einem Forum austauschen willst. Und kein Fanboy-Geschwaller.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 7.06.2007 | 22:14
Zitat
Ja. Aber der Designer muss bei den Regeln wissen, was er will. Dessen Intention muss nämlich sein, dem Spaß die besten Methoden an die Hand zu geben. Und deshalb muss jede Regel begründet sein. Eine Regel kann nicht gut sein, wenn ich nicht genau sagen kann, warum sie da ist und welche Alternativen ich in Erwägung gezogen habe.
Naturwissenschaftler oder? Alles muß immer begründet sein....

Aber du kannst ja mal ein praktisches Beispiel geben

Zitat
Weiterhin braucht es diverse Kenntnisse, die ich hier nicht weiter aufzählen will, um vernünftige Regeln zu machen. Wenn du dich dazu informieren möchtest, besuchst du meinen Blog.

Und diese Kentnisse hast du? Woher hast du die denn? Studiert? Selbst aufgestellt?


Sorry aber für Selbstbeweihräucherung habe ich nichts übrig

PS: Gurps erlaubt zu große Unterschiede zwischen den Charakteren wenn man sich nicht einigt NICHT zu maxen :D

Zitat
Dein Befinden ist ganz irrelevant. Rationale Argumentation ist gesucht, wenn du dich mit anderen Leuten fachlich in einem Forum austauschen willst. Und kein Fanboy-Geschwaller.

Dann fange mal an fachlich zu reden und nicht nur Sprüche loszulassen ;)

Und gut zu wissen, dass du weißt ob es FanBoy Gerede ist oder nicht*lol*
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 7.06.2007 | 22:32
Ich scheitere immer dann, wenn ich wegen einer Sonderfertigekeit Nicht einfachn nur abschreiben kann, sondern alles noch mal rückrechnen muss. Oder aber wenn ich merke, das ich so nicht mit den Punkten das an Charakter bekomme, was ich mir vorgestellt hab.. dann beginnt das redesign... und das das passiert ist leider eher normal (zumindest bei mir) und das  dauert halt dann auch.

Genau das ist auch mein Problem.

Übrigens:
Ich hab mich heute mit einem Kumpel unterhalten, der seit vielen Jahren DSA spielt und leitet. Inzwischen also die 4. Edition. Wir sind rollenspieltechnisch eigentlich stark auf einer Wellenlänge, können aber aus Zeitgründen nie miteinander spielen. Naja wie dem auch sei, sie spielen zwar DSA4, aber einige Sachen hat er doch nicht übernommen. Er findet z.B. das mit den Trefferzonen völlig idiotisch und verwendet stattdessen das "alte" System von addierenden RS-Teilen weiter. Würde ich auch so machen (aber so wie ich das verstanden habe, sind Trefferzonen eh eine optionale Regel).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 7.06.2007 | 22:36
Zitat
PS: Gurps erlaubt zu große Unterschiede zwischen den Charakteren wenn man sich nicht einigt NICHT zu maxen

Und DSA 4 etwa nicht?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Monkey McPants am 7.06.2007 | 22:47
Leute, warum probiert ihr es überhaupt?

Newbie meldet sich an um sein Lieblingsfilm zu verteidigen ohne wirklich auf Argumente einzugehen. Absolut nichts neues. So, why bother?

M
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 1of3 am 7.06.2007 | 22:54
Zitat
Naturwissenschaftler oder?

Mathematik, Altphilologie und Pädagogik. Ich genieße alles.

Zitat
Aber du kannst ja mal ein praktisches Beispiel geben

Hier ein Argument gegen Gurps: Bei Gurps kriegt man CP für Nachteile. Das motiviert jetzt möglichst viele davon zu nehmen. Damit kann ich effektiver sein. Insbesondere kann ich effektiver sein, wenn ich "weiche" Nachteile nehme (Phobien anyone?) und dafür "harte" Vorteile (z.B. Kampfreflexe) einkaufe.

Das kann man jetzt als "dem Sinn der Regeln widersprechend" deuten oder man baut Regeln, wo der böse, böse Powergamer seinen Wunsch bekommt und trotzdem ein interessanter Charakter entsteht. Etwas indem man die Nachteile des Chars zu einem Vorteil für den Spieler macht (sofern ich sie nicht gleich ganz als möglichen Spielwert ausklammern möchte, was je nach Gesamtintention des Spiels eine wirklich gute Idee sein kann).

Natürlich kannst du jetzt entgegnen, dass ein guter SL doch darauf achten könne, dass weiche Nachteile auch ins Spiel kommen. Nur hat ein SL meist viel zu tun. Es ist also viel praktischer den Spieler dazu zu bringen, seine Nachteile selbst ins Spiel fließen zu lassen. Dies setzt den SL dann auch nicht der Gefahr aus der Gängelung beschuldigt zu werden, weil schon wieder dieser Phobie-Auslöser auftaucht.

Eine einfache Variante hat die neue WoD bekommen (nachdem das Gurps-Verfahren in der alten Version versucht wurde). Da gibts jetzt EP, wenn der Nachteil ins Spiel kommt und hinderlich wird. Gleiches Verfahren nutzt Nobilis, da kann sich ein Spieler seine Banne aber kicken, wenn sie ihm all zu störend erscheinen (wird mit der Wandelbarkeit der göttlichen Charaktere begründet). TSoY treibt das Verfahren auf die Spitze, indem es für die Nachteile zahlen lässt. Der Nachteil wird so für den Powergamer zu einer Art Kredit. Für den Charakterdarsteller bleibt es dabei natürlich eine Bereicherung für den Charakter mit dem schönen Nebeneffekt, dass sie XP produziert.

Prinzip klar? Für sowas muss man natürlich das Ohr an der Szene haben und gucken, auf was für merkwürdige Ideen die Leute so gekommen sind.


Zitat
Und gut zu wissen, dass du weißt ob es FanBoy Gerede ist oder nicht*lol*

Wie was? Fühltest du dich angesprochen? Du interpretierst zuviel in meinen Text. Geisteswissenschaftler was?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Suro am 7.06.2007 | 23:17
1) D&D ist genau genommen in den USA erfolgreich denn dort gibt es nichts anderes.
*räusper**hust*
Ich hoffe das war ein kleiner Scherz, oder ;) ?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Skyrock am 7.06.2007 | 23:22
1) D&D ist genau genommen in den USA erfolgreich denn dort gibt es nichts anderes.
In den guten alten VS von A gibt es eine viel größere Bandbreite an verschiedenen Spielen als hier im engen Mustopf des RPG-Neandertals Deutschland.

Ich wollte es gäbe hierzulande eine nur halb so hohe Diversität.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 7.06.2007 | 23:23
Zitat
Und gut zu wissen, dass du weißt ob es FanBoy Gerede ist oder nicht*lol*

Klick! (http://www.dsa4forum.de/search.php?search_author=Denderan+Marajain&sid=1c136652af67e90a031ee0449483317c)

Google ist schon echt ein verrätischer Hund.

Daß D&D nur in den USA populär wäre, ist echt der allerbeste Witz, den ich heut gehört hab... UND ich hab heut nen Typen getroffen, der behauptete, mit den Special Forces in Afghanistan gekämpft zu haben, aber bei dem Gedanken an Zecken im Gras nen mittleren Panikanfall geschoben hat. ^^
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Haukrinn am 7.06.2007 | 23:53
Warum füttert ihr den auch noch? Ich versteh's echt nicht...  :o
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 8.06.2007 | 00:21
Bei Gurps kriegt man CP für Nachteile. Das motiviert jetzt möglichst viele davon zu nehmen.
Also wenn die CP Kosten ausgeglichen sind, würde ich das eher als Vorteil sehen.

Zitat
Insbesondere kann ich effektiver sein, wenn ich "weiche" Nachteile nehme (Phobien anyone?) und dafür "harte" Vorteile (z.B. Kampfreflexe) einkaufe.
Nein, sehe ich nicht so. Eine Phobie ist in sehr vielen Bereichen hinderlicher als der Vorteil Kampfreflexe einem hilft.

OK, wenn man nur Dungeoncrawl spielt, ist ein Char mit Kampfreflexen und Phobie natürlich stärker. (Wobei es auch da Auslöser im Dungeon geben kann, wo der Kerl, ohne Kampfreflexe und ohne Phobie plötzlich die Nase vorne hat.)

Zitat
sofern ich sie nicht gleich ganz als möglichen Spielwert ausklammern möchte, was je nach Gesamtintention des Spiels eine wirklich gute Idee sein kann.
Naja, da ist die Frage, was ist ein Vorteil und was ist ein Nachteil.

- Gibt es den Vorteil "hat keine Phobie" oder den Nachteil "hat eine Phobie".
- Gibt es den Vorteil "mutig" oder den Nachteil "ängstlich"
- Gibt es den Vorteil "bekommt keine Narben" oder den Nachteil "vernarbt".
- Gibt es den Vorteil "Schwerter +2" oder den Nachteil "Schwerter -2"
- Gibt es den Vorteil "kann Fremdsprache" oder gibt es den Nachteil "kann nur Muttersprache".
- Gibt es den Vorteil "kann Autofahren" oder den Nachteil "kann kein Auto fahren"
- Ist "Lesen/Schreiben" jetzt ein Vorteil oder "Analphabet" ein Nachteil?

Man kann im Prinzip alles und jedes als Vor- bzw. als Nachteil betrachten.

Und ich sehe es auch nicht als "läuft den Regeln zuwider", wenn sich der Powergamer mit 100 CPs an Nachteilen ausstattet.
Ja, er hat 100 CPs mehr für Vorteile und kann damit rocken. Aber er hat auch 100 CPs in Nachteile und wird dafür bluten. Alles in allem gleicht sich das beides aus und er steht nicht besser oder schlechter da als ein Char, der weder Vor- noch Nachteile hat.

Zitat
Es ist also viel praktischer den Spieler dazu zu bringen, seine Nachteile selbst ins Spiel fließen zu lassen.  Dies setzt den SL dann auch nicht der Gefahr aus der Gängelung beschuldigt zu werden, weil schon wieder dieser Phobie-Auslöser auftaucht.
Beim Gamistischen Spielstil sicherlich. Wenn man aber Immersion anstrebt, kann dies aber die Immersion stören, wenn man sich sagt: "Moment mal, ich könnte doch meinen Phobie-Auslöser einbringen."

Und eigentlich zeichnen die Nachteile, den Char aus. Ich als SL habe keine Probleme mir, die typischen Nachteile, der SCs zu merken. Meistens kann ich sie mir sogar besser merken als die Vorteile.
"Spielst du heute wieder den Krieger mit dem Heuschnupfen und der Pollenallergie?" oder "Spielst du heute wieder den Alchemisten mit den zittrigen Händen?" lässt sich halte wesentlich besser merken als: "Ich spiele heute den Krieger mit Kampfreflexen" oder "Ich spiele den Alchemisten mit dem eidetischen Gedächtnis."

Zitat
Da gibts jetzt EP, wenn der Nachteil ins Spiel kommt und hinderlich wird.
Naja, das ist wieder die allgemeine Frage: Wie nützlich ist das EP als Belohnungssystem? Ich will spielen, um mich zu entspannen, und nciht, um den EPs hinterherzujagen.

Dementsprechend dann halt auch die Frage, ob alle SCs gleichviel EPs bekommen oder unterschiedlich viel. (Der Grundgedake ist ja ursprünglich gewesen, dass alle Chars das gleiche Powerniveau haben. Wenn man jetzt aber unterschiedlich viele EPs vergibt, ändert sich das Powerniveau unterschiedlich schnell.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Haukrinn am 8.06.2007 | 00:37
Beim Gamistischen Spielstil sicherlich. Wenn man aber Immersion anstrebt, kann dies aber die Immersion stören, wenn man sich sagt: "Moment mal, ich könnte doch meinen Phobie-Auslöser einbringen."

Könntest Du dazu bitte, bitte einen neuen Thread aufmachen, damit ich diesen Blödsinn niederargumentieren kann, ohne diesen Thread noch weiter zu zu spammen. Das ist so ziemlich das absurdeste, was mir heute in diesem Forum untergekommen ist (Naja, die Sache mit den 3 Waffen bei Arcane Codex ist noch absurder, zugegeben...  ::)).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Skyrock am 8.06.2007 | 00:58
Bei dir klingt das so als ob man einen DSA-Bash-Thread auf der 12. Seite noch weiter verschlimmbessern könnte... ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 8.06.2007 | 06:09
DSA-4-Bash-Thread bitte.
Das ist ein entscheidender Unterschied.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 8.06.2007 | 07:42
Die letzten Beiträge einiger Leute haben nur gezeigt, dass eben diese nur Aussagen ohne Hirn treffen und glauben sich mit Aussagen "ala Fanboy" apputzen können. Ich frage mich nur wem da die Argumente ausgehen.

@D&D

Die USA sind nun mal das größte Land mit D&D. Bei uns(was schliesslich relevant ist) hat es keine große Verbreitung....

@Hautokrinn

Du hast natürlich die Weisheit mit der Muttermilch aufgesogen... Toll, dass ihr eure Meinung kundtun dürft und jeder muß sie fressen aber wehe einer ist gegen den "Mainstream" und betreibt kein bashing... ;D

Aber ich lasse euch nun allein weiter "bashen". Viel Spaß damit

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Chiungalla am 8.06.2007 | 07:48
Ich wüsste aber schon noch gerne, warum Du GURPS die große mögliche Differenz der Charaktere bei der Erschaffung vorwirfst, aber DSA 4 als gut verteidigst, wo eben dieses Problem noch eklatanter zu Tage tritt.

(Mal abgesehen davon das in guten Gruppen eh immer ein verbaler oder nonverbaler Vertrag darüber herrscht, wie man spielen möchte, und sich dieses Problem daher in der Realität nie ergibt.)

Zitat
Die USA sind nun mal das größte Land mit D&D. Bei uns(was schliesslich relevant ist) hat es keine große Verbreitung....

Hast Du da Verkaufszahlen o.ä. die das belegen?
Meine Erfahrung sagt bisher, dass D&D 3.0 & 3.5 mindestens so weit verbreitet ist wie DSA 4 und 4.1.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 8.06.2007 | 07:50
[quote author=Denderan Marajain link=topic=34148.msg658226#msg658226 @D&D

Die USA sind nun mal das größte Land mit D&D. Bei uns(was schliesslich relevant ist) hat es keine große Verbreitung....

[/quote]

Wo hast du denn den Blödsinn her ?

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 8.06.2007 | 07:57
Stimmt. Ich kenne niemanden, der DSA wegend en regeln spielt. - Und das ist doch schon ein Armutszeugnis für die Regeln.

Um diesen Teilsatz mal aufzugreifen:

Ich spiele kein system wegen den Regeln. Ich spiele ein System, weil mir das Setting gefällt oder weil ich das mit Freunden spiele und die genau das spielen wollen.

Regeln sind mir völlig wurst, da denke ich kaum drüber nach.

Allerdings ist es bei DSA primär der Punkt, daß ich Leute habe, die das spielen wollen. Denn auch Venturien als Welt ist für mich fehlerhaft.

Allerdings bevorzuge ich Systeme, bei denen die Regeln zur Welt passen, und daß ist bei DSA der Fall, deshalb würde ich kein anderes System nutzen, denn eigentlich stützen die Regeln das avneturische Fair.

Wobei GURPS durchaus einen Versuch wert wäre.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Denderan Marajain am 8.06.2007 | 08:47
@Chiunga, Kazander


Zitat
Hast Du da Verkaufszahlen o.ä. die das belegen?
Meine Erfahrung sagt bisher, dass D&D 3.0 & 3.5 mindestens so weit verbreitet ist wie DSA 4 und 4.1.
 
 
 

Frag einfach mal Shops die Rollenspiel in Österreich oder Deutschland verkaufen und dann reden wir weiter. Wenn du dich in einem Umfeld bewegst wo verhältnismäßig viel Leute D&D spielen ist deine subjektive Ansicht natürlich richtig.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 8.06.2007 | 09:09
Okay, jetzt muss ich auch mal ein Wort dazu sagen:
Verkaufszahlen in Schleswig Holstein (Multilingual, dh Deutsch&Englisch nicht Dt. alleine):
Platz 1. D&D
Platz 2. D&D  Supplements: Ebberron, Faerun, Kalamar, etc. viele spielen die mit GURPS Regeln
Platz 3. WoD(+Subsysteme wie Scion, Promethean)
Platz 3. DSA4 (langsam aber stetig immer mehr Rückläufig, die Regeln gibts ja sowieso nicht mehr käuflich zu erwerben und wer das Basisbuch als vollständiges Regelwerk bezeichnet wird geprügelt   ;) ), hauptsächlich gehen hier nur Supplements weg, viele der alten Hasen spielen mit DSA2&3 Regeln, oder mit ganz eigenen Regeln
Platz 4. GURPS
Platz 5. Shadowrun
Platz 6. Warhammer RPG2nd
danach wirds müssig aufzudröseln, aber Earthdawn, Degenesis, Midgard, Cthulhu, ArsMagica, Rolemaster, verkaufen sich auch noch, eher selten geht ArcaneCodex, Lodland, Conan,

und nach letztem Check arbeite ich in einem Rollenspielgeschäft (sogar eins was Rollenspiele führt, d.h. statt 60cm Regal für Rollenspiele, stehen hier 3m hoch, 6m breit alles was das Herz begehrt) und schreck lass nach, wers genau wissen möchte, dann kann ich auch noch bei den gängigen Grosshändlern(Pegasus, Ulisses, (Feder&Schwert, FanPro, WDS, mal in Extraklammern, gibts nicht mehr oder liefern nicht alles aus)) nachfragen was sich bei denen am besten verkauft.


und Ja, D&D ist soweit verbreitet wie DSA, das sind immerhin mit die ältesten Spiele, ich würde sogar sagen, das WoD genaus verbreitet ist und Midgard mit Abstand und zusammen mit Cthulhu und Shadowrun folgt, was die Verbreitung betrifft.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Yvo am 8.06.2007 | 09:56
Mein Senf:

DSA 4 ist nicht so schlecht, wie man es reden will.
Zwar muss man viele Regeln weglassen und die Charaktererschaffung und -steigerung ist sehr langwierig und fast nur mit Computerhilfe zu schaffen, aber dann ist es ein recht gut spielbares System.
Allerdings ist die Stärke von DSA 4 meiner Meinung nach nicht das Regelsystem sondern die sehr gut und detailiert ausgearbeitete Hintergrundwelt Aventurien...

Bye,
Yvo
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 8.06.2007 | 10:11
@Boba Fett
Ich gehe mal davon aus diese Frage war nicht ernst gemeint ;)
Wie wäre es mit der Welt, dem Hintergrund, der aventurischen Möglichkeiten..... etc.
Nein, die Frage war ziemlich ernst gemeint und auch nicht böse oder als Avocado Diaboli... ;)
Warum ich frage, siehst Du weiter unten.
Zitat
Seien wir mal ehrlich... jede Gruppe macht sich ihre eigenen Regeln und darüber braucht man auch nicht zu diskutieren...
Das finde ich bemerkenswert!
Wir (meine Runde) haben D&D by the book gespielt. Wir haben auch Earthdawn, Fanding Suns, Warhammer FRP, Trinity, Alternity, Cyberpunk 2020 mit den Regeln gespielt, wie sie im Buche stehen. Wir haben sogar mal (1995 ???) DSA 3 mit den Regeln gespielt, wie sie in den Boxen stehen.
Bei Arcane Codex haben wir Hausregeln gemacht, aber nur, weil wir mit den Spielregeln sehr unzufrieden waren.
Wir spielen wöchentlich und unsere Kampagnen gehen mindestens über ein Jahr - wir spielen also durchaus ein System so, dass wir es "belasten".
Von anderen Runden kenne ich das auch, dass sie die Spielregeln grundsätzlich so nehmen, wie sie im Buch stehen und dann vielleicht in Ausnahme an speziellen Dingen kleine Hausregeln anbringen. Die Hausregel ist aber die Ausnahme und nicht die Regel.

Für mich bedeutet Deine Aussage, wenn sie denn stimmt, dass man eigentlich fast alle (Ausnahme AC) Rollenspiele "by the book" spielen kann, also mit den Spielregeln, die im Buch stehen. Nur bei DSA macht sich jede Gruppe ihre eigenen Regeln - warum? Wahrscheinlich, weil sie es muss.
Dementsprechend kann es eigentlich mit den Spielregeln nicht weit her sein.
Zitat
Über Hintergrund und Welt kann man immer sprechen und da kann man auch gut argumentieren
Genau das sehe ich anders!
Über Geschmack läßt sich nicht streiten. Eine Rollenspielwelt kann man mögen oder auch nicht.
Sie kann faszinieren und inspirieren oder einen langweilen. Aber das ist eine Frage von persönlichem Geschmack.
Man kann nicht lange darüber sprechen, warum Dir Aventurien gefällt und mir nicht und warum ich die Settings von Earthdawn oder Fading Suns so faszinierend finde.
Das ist eben so und es liegt an unseren Geschmäckern. Die sind verschieden und das ist auch gut so.

Worüber man aber reden, und was man bewerten kann, das sind die Spielregeln.
Man kann sich Spielmechanismen (wie ist Kampf geregelt, wie laufen Proben ab, wie werden Charaktere erschaffen und gesteigert, etc.) angucken und man kann sie bewerten. Man sollte sich dazu anschauen, was ein Mechanismus bewirken soll und dann kann man gucken, ob er sein Ziel erreicht, bzw. wie gut er das macht.
Es lässt sich gut bewerten, wie komplex ein Mechanismus ist und ob der durch diese Komplexität gegenüber einer alternativen, einfacheren Mechanik etwas gewinnt, oder ob der Gewinn minimal ist, durch die Komplexität vielleicht Qualität verloren geht.
Das sind objektiv bewertbare Kriterien.
Und da schneidet DSA leider nicht besonders gut ab.

Aber das ist auch nicht schlimm! Denn man sollte sich eines klar machen:

Man kann auch mit einem Rollenspiel, das schlechte Regelmechanismen besitzt, sehr schönes Rollenspiel machen!

Denn es gibt unheimlich viel, das diese "fehlende" Qualität kompensieren kann. Das kann ein tolles Setting sein. Das kann die Begeisterung der Spieler sein. Das können die Fähigkeiten oder die Kreativität des Spielleiters oder der Spieler oder eine supergeniale Kampagne oder zufällig entstande Situationen sein. Es kann sogar mangelnde Erfahrung sein, dass man einfach nichts anderes kennt. Oder etwas ganz anderes.

Die beste Rollenspielzeit hatte ich mit einem Self-Made-Traveller-Clon Science Fiction Rollenspiel Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre.
Das Spiel haben wir wirklich Jahrelang gespielt, meist mehrmals wöchentlich. Die Spielregeln waren wirklich so grottenschlecht, dass man heute nur noch den Kopf schütteln würde. Trotzdem haben wir es geliebt.
Wir kannten damals nichts anderes, wir hatten tolle Geschichten, wir hatten legendäre Charaktere (über die Jahre) und es kam auch schon mal vor, dass die Spieler irgendwann anriefen und fragten, was man denn so vor hätte und als man "nichts bestimmtes" sagte, die fragten, ob man denn nicht heute Abend noch 2-3 Stunden weiterspielen könne, weil man unbedingt wissen will wie es weitergeht.
Und das lag nicht an einem ausgefeilten System. Es lag auch nicht mal an irgend einem tollen Setting, denn das war selbst gestrickt und meistens aus den gerade aktuellen Filmen oder Romanen heraus inspiriert. Trotzdem war es so klasse, dass ich bisher nichts schöneres im Rollenspiel erlebt habe.

Das beutet, dass was immer hier über die Qualität der Spielregeln und Mechanismen von DSA ausgesagt wird, es nichts mit der Qualität des Rollenspiels der DSA Spieler zu tun hat. Man kann mit dem grottigsten System die schönsten Stunden erleben und man kann auch mit dem ausgefeiltesten System die schlechteste Runde erleben. Denn die Qualität der Spielmechanismen ist nur ein Kriterum von sehr vielen, die über den Erfolg eines Rollenspiels aussagt.
Was allerdings kaum bestreitbar ist: Qualitativ hochwertige Regeln erleichtern einem gutes Rollenspiel. Dadurch steigern sich die Chancen auf ein schönes Rollenspiel. Denn sie erleichtern der Spielrunde das miteinander Spielen. Schlechte Spielregeln behindern.
Trotzdem sagt das überhaupt nichts darüber aus, was am Ende einer Sitzung als Erlebnis herauskommen wird.

Und deswegen muss man eigentlich auch nicht sein Lieblingsrollenspiel verteidigen, wenn es darum geht, ob die Spielmechanismen toll oder gruselig schlecht sind.
Denn für das eigene Erlebnis spielt das nur eine untergeordnete Rolle. Natürlich neigt man dazu, das ist ja eine instinktive Reaktion.
Aber eigentlich könnte man sich entspannt zurücklehnen, und sich darüber freuen, dass man trotzdem so tolles Spiel hat. Und sich überlegen, ob derjenige, der an der anderen Seite der Diskussion teilnimmt, das wohl auch hat. Denn manchmal ist es auch Neid und Frust, der eine solche Diskussion am Leben erhält.
Frust daran, dass man eben nicht mehr das begeisternde Rollenspiel hat, was man vielleicht mal hatte.
Und Neid darüber, dass man sieht, dass andere das noch können.
Und genauso muss man eigentlich nicht ein System schlecht reden. Man kann sachlich drüber diskutieren, was man hätte anders machen können. Oder was nicht so optimal oder vielleicht auch, was richtig schlecht gelöst ist. Aber das jemand anderes mit dem gleichen, ach so schlechten System unheimlich schönes Rollenspiel erlebt, wird man ohnehin nicht widerlegen können. Und man wird auch nicht beweisen können, dass mit einem bestimmten Rollenspiel unheimlich schönes Rollenspiel gar nicht möglich ist. Letztendlich kann man Begeisterungsfähigkeit nur anerkennen und sollte jemandem, der eindeutig wahrnehmbar sehr viel positives mit seinem Rollenspiel erlebt nur Anerkennung zollen - und vielleicht auch zugeben, dass man ihn hier und da ein klein wenig beneidet.
Denn man selbst kann ja offensichtlich nicht diese Begeisterung aufbringen. ;)

Und deswegen fragte ich auch, warum Du dann DSA spielst. Nicht, weil ich versuchen werde, Dir das Wort im Mund herumzudrehen.
Sondern, um zu sehen, welche Kriterien für Dich wichtig sind und welche Faktoren eine Rolle spielen, die DSA für Dich zu einem schönen Rollenspiel machen.
Denn das kann Dir keiner abdiskutieren oder widerlegen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 8.06.2007 | 10:23
@Boba
sehr schön gesagt und trifft es exakt. Da muss man nix weiteres mehr zu sagen.  :d
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 8.06.2007 | 10:57
Hihihi, jetz kann ich einsteigen und weiterbashen. ^^

Erstmal .. die Regeln gibt es nicht mehr zu kaufen? Ach, wohl wegen Verlagswechsel. Ich hätte gedacht, Ulisses würde das stehenden Fußes neu auflegen? Naja whatever. Was ist DSA 4.1?

Zitat
Allerdings ist die Stärke von DSA 4 meiner Meinung nach nicht das Regelsystem sondern die sehr gut und detailiert ausgearbeitete Hintergrundwelt Aventurien...

Aventurien ist aber nicht nur DSA4, sondern immer schon so. Aber ohnehin...
Ich seh daß so, daß Aventurien neben dem System die zweite _Schwäche_ von DSA ist. Klar, sie ist bis zum letzten Bauernkaff ausgearbeitet, wo jede Kuh ihre eigene Postleitzahl hat (oder hätte, wenn es Postleitzahlen gäbe). Das hat auch sicherlich gewisse Vorteile. Ich will jetzt gar nicht darauf hinaus, daß genau dieser Sachverhalt den SL womöglich einschränkt, weil er keine unausgemalten Bilder mehr im Bilderbuch hat. Wiewohl ich hier in einem Thread über Hartwurst sowas gelesen habe wie >>"Wie viele Einwohner hat denn XY?" *Spielunterbrechung. Hektisches Geblätter. Erleichtertes Aufseufzen* "Fünftausend."<<

Darauf will ich gar nicht hinaus. Man kann sich auch mit Homebrew-Welten in die Ecke malern, wie ich gerade selber festgestellt habe.

Womit ich einfach nicht klar komme, ist dise extreme Stauchung und Miniaturisierung der Welt. Wir erinnern uns: von Nord nach Süd 3000 Kilometer. Aber im Norden Arktis und im Süden tropischer Regenwald. Hallo, gehts noch? Über Fäntelalter an sich kann man ja diskutieren; ich persönlich mag es grundsätzlich nicht, wenn man von der Renaissance in die Wikingerzeit rüberspucken kann. Aber warum sind auch noch die Klimazonen derartig komprimiert? Das ist einfach dermaßen widernatürlich, da  hilft alle Suspension of Disbelief nicht mehr, also bei mir zumindest.
Ich erinnere mich (an DSA3-Quellen), wo dieser Sachverhalt mit dem Halbsatz erklärt wurde, daß Dere "im Griff strenger Eiszeiten" sei. Hallo, ich bin ja auch nicht vom Fach, aber schonmal nen Blick in nen handelsüblichen Schüleratlas riskiert? So funktioniert das einfach nicht. Das fängt schon damit an, daß es in "strengen Eiszeiten" kaum Niederschlag gibt. Nicht so gut für die mittelalterliche Landwirtschaft.

Und überhaupt - warum muss der Kontinent denn so winzig klein sein? Damit man ihn innerhalb von 10 Wochen durchqueren kann? Warum ist das nötig? Was spricht dagegen, daß man vom heimischen Mittelland bis zur sonnendurchglühten Wüste eben ein paar Monate unterwegs ist? Gerade DSA hat sich doch den "fantastischen Realismus" auf die Fahnen geschrieben. Aber dann gleich im ersten Schritt so ein Foul.

Lange Zeit gab es ja nur Aventurien, und die Spieler wurden auch mit aller Macht dort eingesperrt. Railroading hoch drei: "Westliches Meer? Viel zu weit und gefährlich, um da rüberzufahren. Östliches Meer? Ganz böse Strudel und Riffe, da kommt kein Schiff durch, am allerwenigsten in Küstennähe. Ehernes Schwert? Junge, das ist zehn Kilometer hoch, und zwar durchgängig. Hör zu, du SOLLST nicht aus Aventurien raus und du KOMMST auch nicht raus!"

Dann gibts zwar seit ein paar Jahren Myranor, da hätte man ja mal mehr Platz, aber als ich gelesen habe, was es da so für Rassen gibt, hab ich auch gleich wieder abgewunken. Katzenmenschen, Panthermenschen, Löwenmenschen, Engelswesen, Fischmenschen... turn it up until the knob comes off. Wäre ich jetzt boshaft, würde ich fragen, ob die Herrschaften ein schlechtes Acid erwischt haben. Naja obwohl, ehrlich gesagt -- ich glaube, Myranor hätte ich total klasse gefunden, als ich ungefähr 14 war. Vielleicht ist das ja auch die Zielgruppe.

Also was bleibt? Einmal der Nostalgiefaktor, der mich dazu bringen könnte, nochmal DSA zu spielen. So eine kleine Zeitreise in die Flegeljahre. Zweitens eine gewisse Neugierde, wie das Neue DSA funktioniert, aber das scheint vor allem eins zu sein: umständlich.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 8.06.2007 | 11:06
@Feuersänger:
Was bleibt ist nur eines: Die Erkenntnis, dass Du DSA nicht spielen musst. Niemand zwingt Dich dazu.
Wenn es für Dich ausgereizt ist, nimm ein anderes System und / oder Setting und werde glücklich.
Alles was Du aufzählst, sind nämlich Fragen des individuellen Geschmacks.
Du magst keine Settings, die bis ins Detail beschrieben sind? Okay, aber das ist eine Geschmacksfrage.
Du magst keine XXX-Menschen in Myranor? Auch das ist Geschmacksfrage.
Du magst keine Systeme, die einer naturwissenschaftlichen Plausibilitätsprüfung nicht standhalten? Dann spiel auch nicht Glorantha, diese Welt ist ein Würfel... Auch Geschmacksfrage...
Bleibt die Frage des Maßstabes und das ist nun wirklich ein Detail. Aber auch da kann man eine Null an jede Karte hängen (oder die aventurische Meile mit 5000 Metern messen.. oder, oder) - nichts was über das Wohl oder Wehe eines Settings entscheidet.

Dich kann Aventurien also nicht begeistern?
Prima, freu Dich der Erkenntnis und spiel was anderes...
(mich übrigens auch nicht, aber ich spiel auch was anderes... ;) )
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 8.06.2007 | 11:12
Hui, da geht der Thread aber auf wie ein Hefekloß, DSA4-Bashing ist also doch voll in Mode, was? So lange es auf diesen Thread beschränkt ist...

BTW: Weder dass Denderan nicht weiß, welche Verkaufszahlen D&D im Inland und Ausland, welche MASSIVE Konkurrenz das System auch in den USA hat und dass er aus dem DSA4-Forum stammt ist irgendwie ein Beweis dafür, dass er ein Troll ist, also bitte keine Beleidigungen heir, auf beiden Seiten.

Das mit D&D wurde ja schon "ausgeglichen". Wer ist denn der Händler deines Vertrauens, Denderan? Nur, wenn du jetzt F-Shop (DIE  DSA-Verkaufsstelle Nr. 1) sagst, bist du raus ;)

@Feuersänger: meine Runde auf dem letzten GFF-Treffen hat wunderbar geklappt, naja okay... die Meiungen dazu dürften die Spieler hier selbst schreiben, ich bin da befleckt. Ich empfand es als "für DSA4 flüssigen Spielfluss".

@was will der gemeine DSAler: ich mach gleich mal einen Thread ganz ohne Bashing auf.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 8.06.2007 | 11:14
Alles was Du aufzählst, sind nämlich Fragen des individuellen Geschmacks.
Vielleicht nimmt dieser Thread eine Wende und demnächst kommen die Dinge, die objektiv schlecht sind.... vielleicht... sollte man mal sammeln. Was mich wieder daran erinnert, meinen Blog mal upzudaten...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: JS am 8.06.2007 | 11:38
Hm, eigentlich investieren hier viele Schreiber ehrenwerte Zeit und Mühen in das Begründen allgemeiner Rollenspielselbstverständlichkeiten, denn daß Rollenspiel mit jedem System und jeder Welt Spaß machen kann, ist (hoffentlich) weithin bekannt.

DSA und Aventurien sind für mich ganz persönlich zwar der Worst Case des Rollenspiels, doch ist es eigentlich müßig und wenig sinnvoll, das ständig mitzuteilen, vor allem, weil ich anerkenne, daß viele Spieler in diesem System und dieser Welt ihre spielerische Heimat gefunden haben.

Man sollte übrigens ein wenig milde gegenüber den Klimazonen und Epochengrenzen Aventuriens sein, denn es ist eben eine Welt aus den frühen 80er, wo das und noch viel mehr Schreckliches üblich war. Außerdem: Dann GIBT es eben den Gletscher neben der Wüste... na, und? Wer bin ich, daß ich dann mit dem Finger auf jemanden zeige und ihn auslache, weil er diese Welt mag, ich selbst mich dann aber wie selbstverständlich zu Myriaden Vampiren zurückziehe oder in Systeme, wo die Krieger schon durch Ausdauerregeln zu Tode kommen?

Summa summarum: System- und Weltenbashing macht Spaß, ist aber, sachlich gesehen, so überflüssig wie Arcane Cod... ÄHM... OOOPHS... wie der berühmte Kropf.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Vanis am 8.06.2007 | 11:45
Hier ein Argument gegen Gurps: Bei Gurps kriegt man CP für Nachteile. Das motiviert jetzt möglichst viele davon zu nehmen. Damit kann ich effektiver sein. Insbesondere kann ich effektiver sein, wenn ich "weiche" Nachteile nehme (Phobien anyone?) und dafür "harte" Vorteile (z.B. Kampfreflexe) einkaufe.

Es gibt da bereits einen Thread über Vor- und Nachteile bei GURPS, wo man sich gerne darüber auslassen kann.

http://tanelorn.net/index.php/topic,22861.100.html
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 8.06.2007 | 12:05
Bobas erwähnter Neid und vor allem Frust sind sicher ein Grund... zumindest bei mir.

Das System DSA kann sicher viel Spaß machen. Mit 4 ist es detailierter und vermutlich sogar wirklich etwas realistischer, weil tödlicher geworden (Die Änderung und Verschärfung der Wundregel mit der Überarbeitung im Hardcover DSA4.1 hat das noch verstärkt). Nur sind solche Regeln für einen anderen Spielstil ausgelegt. Eher etwas düster und gefährlich, denn wirklich heldenhaft. Nur werden die Abenteuer noch immer heldenhaft geschrieben. Und wenn das dann nicht gut umsetzbar ist mit den Regeln, dann frustet es. Ich spiele grade in zwei DSA4 Runden.  Eine wird 'by the book' geleitet, die andere eher weniger (was mehr mit weglassen und nur selten anwenden vieler Regeln, denn mit Hausregeln zu tun hat). Da beide offizielle (Helden-)Abenteuer spielen könnt ihr mal raten was mehr Spaß macht.

Viele der Ansätze und Änderungen von DSA4 gegenüber DSA3 finde ich echt gut. Nur hätte amn dann dieses Konzept auch auf die Abenteuer ausdehenen müssen... Aber evtl. bessert scih das noch, wennsich die Abenteuerautoren an das neue Spielgefhl gewöhnt haben. Einschränkend möchte ich gleich sagen, das ich evtl. auch nur die falschen/schlechten Abenteuer vorgesetzt bekommen hab. Wenn einer ein gutes kennt, das die Ideen von DSA4 aufgreift un umsetzt, dann bitte eine PM an mich und ich werde dann sehen, das ich das mal meinem SL schmackhaft mache.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dom am 8.06.2007 | 12:10
Zitat von: Feuersänger
Ich seh daß so, daß Aventurien neben dem System die zweite _Schwäche_ von DSA ist.
(...)
Womit ich einfach nicht klar komme, ist dise extreme Stauchung und Miniaturisierung der Welt.
(... und weiterer Gründe ...)
Feuersänger, es ist hier wie im Low-Magic-Thread (http://tanelorn.net/index.php/topic,35169.0.html): Du stellst deine persönlichen Vorlieben als maßgeblich in den Raum. Es ist nunmal so, wie Boba richtig schreibt: Geschmäcker sind verschieden. Und ob jetzt die Welt zu klein ist, zu groß, zu viel beschrieben usw. ist reine Geschmackssache. Man kann nur sehr schlecht absolute Kriterien ansetzen.

Ich denke nämlich, dass derzeit die Welt tatsächlich der Grund ist, warum DSA noch nicht untergegangen ist. Viele Die meisten Eigentlich alle DSA-Spieler, die ich kenne, spielen wegen der Welt oder weil ihre Rollenspiel-Gruppe DSA spielt. Praktisch niemand spielt wegen der Regeln. Ich war auf der NordCon beim "Wie spielt man DSA richtig?"-Workshop und die Aussage aller drei anwesenen Autoren war: "Benutzt so wenig Regeln wie möglich und so viele wie nötig" und "DSA5 ist noch nicht in Sicht". Das sagt doch schon alles: Die Regeln sind buggy, macht einfach das Beste draus.

@Boba: :d

@ChaosAptom: Die Verkaufszahlen der D&D Supplements bezieht sich auf die Summe aller Welten, oder?

Dom
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 8.06.2007 | 12:33
Naja, was kann denn überhaupt als "objektiv schlecht" gelten? Ist doch egal was hier gesagt wird, jeder kann immer die Geschmackskeule zücken. Was sind also objektive Kriterien?

Die Welt ist zum Beispiel unter dem Gesichtspunkt schlecht, als sie realistisch sein _will_, aber schon im Ansatz scheitert - siehe oben. Bei Glorantha oder Discworld ist das was anderes, die sind auch Unsinn, aber _wollen_ ja gar nicht realistisch sein. Das ist der große Unterschied.

Was ist am System schlecht?

- Attacke und Parade werden separat gewürfelt, sind aber dabei keine vergleichenden Proben. Die doppelte Würfelei zieht den Kampf schonmal enorm in die Länge. Das mag im Zweikampf kein Problem sein, aber bei Kämpfen mit fünf Helden gegen zehn Räuber kann man sich schonmal n Snickers schnappen.
Wie es besser geht: man kann schon beide Kontrahenten würfeln lassen, aber dann sollten es vergleichende Proben sein. Oder man weist dem Verteider einen fixen Defensivwert zu, den der Angreifer überwürfeln muss.

- Trefferzonen. Dafür, daß es sich "Expertenregel" schimpft, völlig hanebüchen. Wie war das, die Hand als Ziel ansagen ist ein mäßiger +4 Aufschlag? Dann probier du mal, meine Hand zu treffen, wenn wir miteinander kämpfen. Ich hab nämlich die dumme Angewohnheit, die nicht still zu halten, sondern relativ flott zu bewegen. Da hast du was zu tun.
Außerdem verlangsamt der Trefferzonenmist den Kampf zum absoluten Schneckentempo. Du bist dran. Was hat der für ne Rüstung? Hat der nen Helm auf? Ich ziel auf seinen Kopf. Was ist das für ne Erschwernis? Würfel mal Attacke. Wo hab ich ihn getroffen? Wieviel RS hat er da? Ächz.
Dabei könnte es so einfach sein: Wenn du beim Angriff soundso hoch würfelst, hast du seine Rüstung umgangen. Oder: wenn du beim Schaden sehr hoch würfelst, hast du eine verwundbare Stelle getroffen. Wenn du niedrig würfelst, ist es ein Kratzer am linken Oberarm. Und dann gibts noch sowieso die Angesagten Attacken, oder? Was ist eine Angesagte Attacke (also mit Erschwernis=Zusatzschaden) anderes, als auf eine verwundbare Stelle zu zielen? Der Zusatzschaden gleicht den durchschnittlich berechneten Rüstungsschutz aus. Wer braucht da noch Trefferzonen?

Aber auch da kannst du wieder das Totschlagargument vom Geschmack bringen. Manche Leute scheinen ja drauf zu stehen, wenn eine Kampfrunde ne Viertelstunde dauert. Dann kann es schon wieder nicht objektiv schlecht sein.

- unnötiges Numbercrunching. Z.B. bei den Behinderungsregeln. Einerseits hat jede Rüstung eine Behinderung, die deine Kampfwerte senkt. Andererseits hast du als Spieler das Bestreben, möglichst gerine Einbußen hinzunehmen. Zum Glück haben ja die meisten Kriegswaffen eine reduzierte effektive Behinderung. Und dann hast du noch Rüstungsgewöhnung. Und dann gibt es ja Garether Platte. Und andere Rüstungsteile mit BE<RS, z.B. Sturmhaube. Im Endeffekt kriegt doch jeder Depp nen RS8 mit ner effektiven Behinderung von maximal 2 zusammen. Macht dann nen Abzug von je 1 auf AT und PA. Und dafür den ganzen Aufwand. Kann man sich auch gleich sparen.

Wie ich schonmal sagte: je realistischer ein System in der Theorie sein will, desto unrealistischer ist es meist in der Praxis. DSA, und vor allem die Expertenregeln, ist da ein gutes Beispiel eines schlechten Beispiels.

Zurück zum Thema, was ist noch schlecht? Ich erinnere mich an etwas weiter oben im Thread: daß es in DSA4 einige wenige, schmale Pfade zu absoluten Kickass-Helden gibt, und wenn man die nicht kennt, bleibt man immer Mittelmaß. Sozusagen der Maraskanische Hartholzharnisch der Charakterentwicklung.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 8.06.2007 | 12:42
Die ganzen Details stimmen zwar, doch das Hauptproblem ist, dass man beim Entwickeln nicht konsequent war und zu viele Leute aneinander vorbeigearbeitet haben. Neben gravierenden Qualitätsmängeln (ich sag nur Errata²) hat man einfach alles irgendwo zusammengeklaut wos nur ging. Das ist schon mal keine gesunde Basis.

Im wesentlichen hat man aber DSA seines alten Charmes beraubt. Würfeln zur Char Erstellung mochte nicht jeder, aber es war typisch DSA, ebenso beim Steigern. DSA 4 machte daraus ein liebloses Kaufsystem, das trotzallem nicht fairer ist. Der Ansatz des Systems ist schon fragwürdig, da man alles, aber wirklich alles in einem Topf namens GP wirft. Da war ja selbst Arcane Codex besser.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dom am 8.06.2007 | 13:08
Zitat von: Feuersänger
Aber auch da kannst du wieder das Totschlagargument vom Geschmack bringen. Manche Leute scheinen ja drauf zu stehen, wenn eine Kampfrunde ne Viertelstunde dauert. Dann kann es schon wieder nicht objektiv schlecht sein.
Ja, du hast Recht. Auch hier könnte man sagen, es ist eine Frage des Geschmacks. Man kann eigentlich nie von einer einzelnen Regel sagen, dass sie nicht gut ist. Von daher sind deine Argumente gegen Attacke/Parade keine.

Allerdings: Jede Regel braucht einen Grund --- und wenn Regeln grundlos in der Gegend rumhängen oder nicht für das gewünschte Ziel arbeiten, so ist das schlecht. Daher ist deine Aussage
Zitat von: Feuersänger
Die Welt ist zum Beispiel unter dem Gesichtspunkt schlecht, als sie realistisch sein _will_, aber schon im Ansatz scheitert - siehe oben.
eine der wenigen, die ich in deinem Posting überhaupt als Argumentation gelten lasse. Den "phantastischen Realismus" als Ziel zu erheben und gegen eben diesen viele Dinge zu gestalten halte ich auch für einen Fehler von DSA4.

Ich persönlich sehe den Fehler von DSA4 vor allem in folgendem Widerspruch:

1. Die Autoren erzählen was von Erlebnis-Spiel, von Immersion, von heroischen Taten und großen Gefühlen. So sind auch die Abenteuer geschrieben.

2. Die Regeln sind aber für ein Abenteuer-Spiel mit Monster kloppen und Schätze finden ausgelegt. Es gibt ein Monsterbuch, es gibt magische Gegenstände usw. Das widerspricht aber 1.
Und selbst wenn man sagt: "Ok, dann spielen wir hartes, faires ARS mit Powergaming und allem was dazu gehört und scheißen auf Immersion und Erlebnis der Spielwelt", dann sind die Regeln so schlecht gebalanced, dass es keinen Spaß macht.

3. Gleichzeitig gibt es aber immer wieder Tipps, dass man die Helden "klein" halten soll. Die Spieler sollen offenbar lieber die Meister-Show genießen und die NSCs bewundern, als selber groß einzugreifen. Dafür spricht auch der Meta-Plot und die von außen festgezurrte Geschichte der Welt. Insgesamt widerspricht das 1. und 2. und zielt eher auf den "phantastischen Realismus" ab.

Dom
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 8.06.2007 | 13:25
Ich persönlich sehe den Fehler von DSA4 vor allem in folgendem Widerspruch:

1. Die Autoren erzählen was von Erlebnis-Spiel, von Immersion, von heroischen Taten und großen Gefühlen. So sind auch die Abenteuer geschrieben.

2. Die Regeln sind aber für ein Abenteuer-Spiel mit Monster kloppen und Schätze finden ausgelegt. Es gibt ein Monsterbuch, es gibt magische Gegenstände usw. Das widerspricht aber 1.
Und selbst wenn man sagt: "Ok, dann spielen wir hartes, faires ARS mit Powergaming und allem was dazu gehört und scheißen auf Immersion und Erlebnis der Spielwelt", dann sind die Regeln so schlecht gebalanced, dass es keinen Spaß macht.

3. Gleichzeitig gibt es aber immer wieder Tipps, dass man die Helden "klein" halten soll. Die Spieler sollen offenbar lieber die Meister-Show genießen und die NSCs bewundern, als selber groß einzugreifen. Dafür spricht auch der Meta-Plot und die von außen festgezurrte Geschichte der Welt. Insgesamt widerspricht das 1. und 2. und zielt eher auf den "phantastischen Realismus" ab.

Beim Wiederspruch geb ich dir recht... nur ist DSA4 kein Spiel zum Monsterkloppen.... Denn grade das funktioniert eben auch nicht...
Jedes Monster/Gegner, der is jetzt auftrat... auch die gerade deswegen so überflüssigen Begegnungen.... führte dazu, das ein oder zwei der nicht so kriegerischen Charaktere erstmal flachlagen und zu nichts mehr zu gebrauchen waren (was aber auch einem guten Kämpfer passieren kann, das hab ich auch schon getestet - da lag es daran, das besserer Kämpfer gegen zwei Gegener stand.)

Hast du mit DSA4 mal Monsterklopfen nach Regeln gespielt?
Denn grade dafür würde ich sagen taugen die Regeln eben auch nicht. Zu tötlich bzw. mit zu vielen Abzügen versehen worden das ganze, um da noch Spaß zu machen.

Also volle Zustimmung zu 1. und 3. - bei 2. hab ich meine Einwände ja gennant...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 8.06.2007 | 13:27
@Dom
alle zusammen und über längere Zeit jetzt verglichen, da es ja seit einem knappen 3/4 Jahr keine DSA Grundboxen gibt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Don Kamillo am 8.06.2007 | 13:29
Ich halte es wie Boba, also @Boba:  :d :d :d
@Dom: ebenfalls  :d
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 8.06.2007 | 13:48
@Dom:
Das mit "Helden kleinhalten" kann ich ja auch nicht leiden. Da hatte DSA schon früher gerne mal solche Anwandlungen. Wie sich das jetzt beim Vierer entwickelt hat, kann ich nur euren Schilderungen entnehmen. So kann ich das System auch schwer einschätzen -- es scheint mir aber so zu sein, daß es erstmal über eine weite Strecke sehr "gritty" ist, sprich: die "Helden" verdammt schnell abkacken. Aber wenn sie dann lange genug kleine Brötchen gebacken, und derweil auf den _richtigen_ Kampfstil hingearbeitet haben, werden sie zu Abräumern.
Erinnert mich irgendwie an Karat: "Sieben Mal wirst du die Asche sein, aber einmal auch der helle Schein." ^^
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 8.06.2007 | 13:50
@Dom
alle zusammen und über längere Zeit jetzt verglichen, da es ja seit einem knappen 3/4 Jahr keine DSA Grundboxen gibt.

Wenn es die gäbe, sähe DSA im Vergleich ein gutes Stück besser aus. Nachfrage besteht weiterhin.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Purzel am 8.06.2007 | 13:51
Erinnert mich irgendwie an Karat: "Sieben Mal wirst du die Asche sein, aber einmal auch der helle Schein." ^^
SCH****E! Jetzt habe ich diese Melodie im Kopf und bekomme sie nicht mehr raus  :bang:
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Blizzard am 8.06.2007 | 14:04
@Feuersänger: meine Runde auf dem letzten GroFaFo-Treffen hat wunderbar geklappt, naja okay... die Meiungen dazu dürften die Spieler hier selbst schreiben, ich bin da befleckt. Ich empfand es als "für DSA4 flüssigen Spielfluss".

Ja, die Runde war okay. Sie hat Spass gemacht, wir hatten einiges zu(m) Lachen, ich glaube grade J:Jack kann ein Lied davon singen ;D. Es war ja ausgeschrieben als "Animé Hack n'Slay" (wenn ich mich richtig erinnere)-und jo das war es auch. . Der Plot war schön gradlinig >;D(okay dafür so was braucht's auch keinen echten Plot).Und es lief sogar einigermassen flüssig ab-ehm vom Drachen der 6 Minuten lang nicht stirbt aber sonst auch nichts mehr machen kann mal abgesehen.
Mir persönlich war trotz "Tränen" und verzerrten Gesichtern etwas zu wenig Cinematik für die Aufschrift Animé drin-aber das ist wohl wie Vieles im Leben zum einem und DSA 4 im Besonderen >;D Geschmackssache.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dom am 8.06.2007 | 14:11
Hast du mit DSA4 mal Monsterklopfen nach Regeln gespielt?
Denn grade dafür würde ich sagen taugen die Regeln eben auch nicht. Zu tötlich bzw. mit zu vielen Abzügen versehen worden das ganze, um da noch Spaß zu machen.
Sag ich doch... ("...dann sind die Regeln so schlecht gebalanced, dass es keinen Spaß macht") Aber die Regeln sehen erstmal so aus, als wenn man sollte.

@Feuersänger: Ich sage ja nicht, dass ich das "Helden kleinhalten" nicht leiden kann.

Dom
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 8.06.2007 | 15:18
Dom hat schon Recht, von den Regeln her ist DSA schon ein Monsterschnetzelspiel. Seht euch nur mal an, wieviel Platz die Kampfregeln einnehmen (ob sie funktionieren ist eine andere Sache). Daneben sind Regeln für magische Artefakte auch sehr detailliert, auch wenn dabei so spleenige Sachen wie ein Würzlöffel herauskommen...

Die Regeln für nicht kampfbezogene Themen sind sehr rar, etwa Soziales. DSA Spieler wollen das traditionell ausspielen. Allerdings, wenn das so ist, dann wieso werden Kämpfe nicht auch gleich ausgespielt? Das ist etwas, was ich als DSA Paradoxon bezeichne.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 8.06.2007 | 15:57
Oh die Regeln sind nicht nur Monsterschnetzeln sie sind hauptsächlich für Duelle ausgelegt. Fürs Monsterschnetzeln gibts zu wenige bzw. zu viele seltsame Optionen in der ZBA. Da gibts den "großen Gegner" gegen den deine PA 24 absolut nutzlos ist und dann die Distanzklassen die Tiere absolut entwerten...

Ich finds übrigens gut, dass hier grade nicht gebasht sondern diskutiert wird :d
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 8.06.2007 | 16:29
Die Regeln für nicht kampfbezogene Themen sind sehr rar, etwa Soziales. DSA Spieler wollen das traditionell ausspielen. Allerdings, wenn das so ist, dann wieso werden Kämpfe nicht auch gleich ausgespielt?
1) Weil nicht jeder ein LARP Schwert zu Hause rumliegen hat.
Bzw. weil er nicht genügend Geld hat, um sich ein Latex Schwert zu kaufen, bzw. nicht genügend Wissen und Fingerfertigkeit, um sich eines zu basteln.

2) Weil nicht jeder einen Garten hat, in dem man solche Kämpf ausspielen kann. Und wenn man die Kämpfe in der Wohnung ausspielt, leidet ganz schnell die Wohnungseinrichtung darunter.

3) Ließen sich so nur Duelle ausspielen. Kämpfe gegen z.B. eine Goblinhorde wären nicht möglich, da der SL nicht genügend NSC-Spieler hat, die die Goblinhorde ausspielen.

ABER:
Wenn es Sommer ist, ein Garten vorhanden ist, man wenigstens zwei LARP Waffen dabei hat und es um ein Duell geht, dann kann man die Kämpfe durchaus auch ausspielen. Warum nicht?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 8.06.2007 | 16:32
Und dann kriegt man auf seine AT wegen dem gut ausgespieltem Manöver eben eine Erleichterung wie bei den sozialen Talenten? Nee nee...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 8.06.2007 | 17:03
Die Regeln für nicht kampfbezogene Themen sind sehr rar, etwa Soziales. DSA Spieler wollen das traditionell ausspielen. Allerdings, wenn das so ist, dann wieso werden Kämpfe nicht auch gleich ausgespielt?
5) Weil auch ein ungeschickter Nerd vielleicht gern den supertollen Nahkämpfer spielen möchte.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 8.06.2007 | 18:00
@Karat
also ich bekomme ja immer von der blaue Planet einen Ohrwurm
http://video.aol.com/video-search/id/2403248273

www.youtube.com/?v=Jwf8RzCWJlY

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 8.06.2007 | 18:52
Sag ich doch... ("...dann sind die Regeln so schlecht gebalanced, dass es keinen Spaß macht") Aber die Regeln sehen erstmal so aus, als wenn man sollte.

Okay... ich hatte das mit dem gebalanced wohl falsch bezogen...
Damit kann ich dir (leider) was das angeht nur zustimmen.... :'(
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 9.06.2007 | 01:47
Da das hier der Bash- und Moserthread ist   >;D -- ich hab mir grad aufgrund von Jens' Thread mal die Steigerungskostentabelle angeschaut. Und was so danach alles geschrieben stand.

SKT mit 240 Datensätzen. Nur zum Bestimmen der Kosten pro Steigerung. Aktivierung. Lernmethoden. Lehrmeister. Besondere Erfahrungen. Gegenseitig beibringen. Selbststudium. Lernerleichterungen. Dreieinhalb Seiten nur zum Thema Talentsteigerung.

Mir lag schon wieder das "schlechte Acid" in den Fingerspitzen -- aber es ist wohl doch nur die ganz normale aventurische Hartwurst.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 9.06.2007 | 07:30
Hey... immerhin verrutscht du auf der Tabelle nur und musst nicht für jede Art der Steigerung in eine andere Tabelle sehen. Was da schon eher stört ist, das so wichtige Sachen nicht den Weg in den SL Schirm finden....

Aber vermutlich setzt man manche Dinge bei DSA als Grundwissen vorraus (eben die auswendig gelernte SKT oder aber auch die Stufen für die Reichweiten bei der spontanen Modifikation - im Schrim stht nr das die Vergrößerung +5 macht und die Verkürzung +3). Aber die Stufen selbst fehlen... selbst im ausführlicheren Booklet finden sich nur die Modifikationen. Dafür kann man auf einer viertel DIN A4 Seite des Schirms lesen was für Magieresistenzen irgendwelche ollen Wesen haben wie Amöben und so was...

Brauch ich das wirklich so viel öfter?

(Dieser Eintrag entstand aus aktuellem Anlass - der SL Schirm ist nützlich und umfangreich, weißt aber leider deutliche Lücken auf....)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 9.06.2007 | 08:20
SKT brauchst nur beim Steigern, das passiert im Spiel eher selten - wann kriegt man denn schon AP? eher danach. So ist es zumindest gedacht. Und wenn man kapitelweise arbeitet darf man zwischendrin auch mal ne Pause machen und Tabellen konsultuieren.
Dass da in der Tat die Kategorien fehlen ist allerdings für DSAnichtauswendiglerner doof.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 9.06.2007 | 09:27
Interessant ist viel eher womit sonst noch die Seiten gefüllt wurden.
Klar bracuht mna die SKT nicht im Spiel. Aber nützlicher und wichtiger als manch anderes, was sonst so drin steht ist sie schon (Modifikatoren für Zauber sind zum beispiel doppelt... im Schirm und im Heftchen).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 9.06.2007 | 11:22
Und sehr unpraktisch ist, dass nirgends eine Tabelle ist, in der alchimistische Erzeugnisse mit Preisen versehen werden, im alten Tabellenheft waren die noch drin...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 9.06.2007 | 11:25
Spielleiterschirme sind oft nicht gerade sinnvoll aufgebaut. Ich kenn da ein Beispiel, wo die Nahkampfmodifikatoren fehlen, aber die Auswirkungen von Gedächtnisschwund sind drauf.

Immerhin: mein Kumpel hat sich neulich über die Fernkampftabellen beschwert, da hab ich mir die mal eben angeschaut, und die find ich gar nicht tragisch. Eine Reihe mit Zielgrößenmodifikatoren, eine Reihe mit Entfernungsmodifikatoren, eine Reihe Sichtmodifikatoren. Kann man alles brauchen und geht gar nicht viel einfacher. Schlimmer wäre, wenn man für jeden Schuss erst auf einer doppelseitigen Tabelle einen nicht nachvollziehbaren Wert ablesen müsste... wie bei der SKT.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 9.06.2007 | 12:40
Oh die Regeln sind nicht nur Monsterschnetzeln sie sind hauptsächlich für Duelle ausgelegt. Fürs Monsterschnetzeln gibts zu wenige bzw. zu viele seltsame Optionen in der ZBA. Da gibts den "großen Gegner" gegen den deine PA 24 absolut nutzlos ist und dann die Distanzklassen die Tiere absolut entwerten...

Ich finds übrigens gut, dass hier grade nicht gebasht sondern diskutiert wird :d


Okay, das stimmt und auf Grund der niedrigen LE kriegt man auch keine Drachen mehr platt. Aber ich meinte auch nicht gleich die Megalomanie, es reicht auch Goblin- und Ork-Monster schnetzeln.

Zum Ausspielen der Kämpfe:

Ich habe nie gesagt, dass sie LARP mäßig ausgespielt werden müssen. Ein Auspielen via Schilderung mit Worten reicht auch schon. Würde ja zur "Werte sind nicht wichtig" Mentalität im DSA passen.  ;)
Vom Ausspielen via LARP halte ich noch weniger.

Worauf ich jedoch hinauswollte:

Reines Ausspielen von einzelnen Talentbereichen halte ich nicht für sinnvoll. Genauso wie ein Kampf-Nerd vielleicht einen Kämpfer spielen will, will ein Pickelface vielleicht einen Herzensbrecher spielen und ein Metzger einen gebildeten Geweihten. Und um das zu Gewährleisten gibt es Werte.

Das beste ist die Probe zu würfeln und dann das Ergebnis ausspielen, wenn man auf Schauspielerei wert legt. So hat jeder was davon.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 9.06.2007 | 16:46
Jetzt hab ich mal ein bißchen mit der DSA-Wiege rumgespielt. Echt ein sehr praktisches Programm, daß die Charaktererschaffung durchaus handhabbar macht. Also hab ich wie gesagt mal ein paar Sachen ausprobiert.

Ich hatte dabei vorneweg einen bestimmten Verdacht, der sich dann nach einigen Durchläufen auch bestätigt hat:
Der ganze Zinnober mit Rasse, Kultur und vor allem die Profession ist alles nur Fluff, zumindest wenn die "Wiege" die Regeln korrekt abbildet, was mir aber der Fall zu sein scheint.

Sagen wir, du willst einen besonders fähigen Schwertkämpfer erschaffen. Z.B. Anderthalbhänder, oder auch normales Schwert, eigentlich total egal. Such dir eine Waffe aus.
Nun ist der nächste Schritt, aus den Professionen diejenige rauszusuchen, die die größtmöglichen Boni auf deine gewählte Waffe gibt. Richtig?
Falsch.
Es ist total scheißegal, ob du einen Krieger der Akademie hastunichgesehen für 20GP oder, sagen wir, einen Botenreiter für 0GP erschaffst. Du verteilst deine Attribute (14/10/12/10/10/14/14) und wählst ein paar Vorteile und Sonderfertigkeiten. Dann gleichst du das Konto mit Nachteilen aus. Dann gehst du weiter zur Talentverteilung, und dumpst deine ganzen Punkte in die gewählte Waffe.
Egal ob Krieger, Soldat, Koch oder Botenreiter, im Endeffekt hast du TaW 17 und AT16/PA15.

In DSA3 gab es hier noch die Begrenzung, daß bei der Erschaffung jedes Talent nur um soundsoviele Punkte gesteigert werden durfte. Das fällt beim 4er wohl weg. Mir ist schon klar, daß man das nicht machen soll -- aber ist es nicht etwas albern, daß es überhaupt _möglich_ ist, als Briefträger genausogut kämpfen zu können wie die besten Krieger?
(Wiewohl auch damals mein DSA3-Streuner mit seiner Waffe genauso gut kämpfen konnte wie jeder beliebige Krieger oder Söldner.)

Wieso sich überhaupt den Streß mit den Professionen und ihren hundertachtzig Modifikatoren machen? Da kann man sich doch genausogut alle Werte frei verteilen, wenn hinterher sowieso alles aufs Selbe rauskommt. Nötig wie ein Kropf. Sinnvoll wäre das nur, wenn das System gewährleisten würde, daß jede Profession ihre Stärke hat, an die keine andere rankommt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Mensch der Zukunft am 9.06.2007 | 17:34
Sagen wir, du willst einen besonders fähigen Schwertkämpfer erschaffen. Z.B. Anderthalbhänder, oder auch normales Schwert, eigentlich total egal. Such dir eine Waffe aus.
Nun ist der nächste Schritt, aus den Professionen diejenige rauszusuchen, die die größtmöglichen Boni auf deine gewählte Waffe gibt. Richtig?

Wen interessiert denn schon ein Waffen-TaW? Auf ein, zwei Punkte kommt es nicht an, Sonderfertigkeiten zählen! Und damit du dir viele leisten kannst, musst du sie entweder günstig im Paket bekommen (Schwertgeselle), oder verbilligt (explizit aufgeführt, oder durch Akademische Ausbildung). Davon abgesehen ermöglicht die AA (Krieger) verbilligtes Steigern, ist für die optimale Ausnutzung der Talent-GP also sehr nützlich.

Die Kosten wären ohne die Paketverbilligung halbwegs balanciert, mit dieser sind Helden mit einer teueren Profession mit wenigen Nachteilen wesentlich mächtiger als jene mit billigen Professionen oder vielen festen Nachteilen (weil man für diese nur verringerte GP bekommt)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 9.06.2007 | 17:55
Zitat von: Feuersänger
Falsch.
Es ist total scheißegal, ob du einen Krieger der Akademie hastunichgesehen für 20GP oder, sagen wir, einen Botenreiter für 0GP erschaffst.
Richtig, du hast das Hauptproblem durchschaut. Um sich einen möglichst effizienten Kämpfer zu machen, greift man nicht etwa zum Krieger oder zum Schwertgesellen. Man nimmt etwas billiges, besonders beliebt war da der Fasarer Gladiator, der nur 2 GP kostete.

Um das nachvollziehen zu können braucht man etwas mehr Hintergrundwissen.

- Eigenschaften sind bei der Generierung sehr billig und später sehr teuer. Man sollte daher immer 100 GP auf die Eigenschaften verteilen und nach möglichkeit noch Boni durch Rassen und Vorteile einsacken. Wir Konzentrieren uns natürlich auf die wichtigen Eigenschaften wie Kraft und Konstitution.

- Man braucht nicht viele Kampftalente, eines gemaxt reicht schon (vielleicht noch etwas waffenlos). Am ratsamsten ist Hiebwaffen. Es ist universell einsetzbar, kostet keine Aktivierungskosten und hat gute eBE und auch akzeptable Waffen (Brabakbengel für den Anfang etwa). Daher ist der Krieger nicht ideal, weil sein Professionspaket mit vielen teuren Kampftalenten zugemüllt ist. Der Vorteil von Hiebwaffen ist, dass man sich bei Waffenverlust schnell ne neue Waffe organisieren kann. Und ein Streitkolben ist von den Werten her schon mal sehr gut.

- Vorteile werden häufig überschätzt, besonders solche wie Zäher Hund. Sind im wesentlichen zu teuer, als dass sie sich lohnen. Begabungen und Akademische Ausbildung lohnen sich auch nicht sehr, wenn man nur eine Waffe maxt. Letztere bringt zudem nur bei der Generierung was, kann man sich also sparen. Vorteile kann man sich wählen, welche die Kraft erhöhen. Das ist noch am sinnvollsten.

- SF werden auch überschätzt. Eigentlich braucht man nur Wuchtschlag und Finte zum Kämpfen. Vielleicht noch Kampfreflexe, aber das wars echt schon. Viele Manöver funktionieren einfach nicht richtig (Niederwerfen, Schildspalter) oder sind zu riskant und nur in besonderen Situationen einsetzbar (Hammerschlag). Daher ist auch der Schwertgeselle keine gute Wahl, weil er mit verbilligten SF zugemüllt wird, die er größtenteils nicht braucht. Was man allerdings immer erwägen kann ist Beidhändiger Kampf 2. Das kriegt aber keine Profession wirklich verbilligt.

Das führt zur Schlussfolgerung:

Da die GP begrenzt sind, muss man sie effizient ausgeben. Das heisst möglichst wenig überflüssges Zeug, Eigenschaften möglichst hoch. Das heisst schon mal billige Professionen.

Was ist die Ursache dessen?

Das angestrebte gleiche Niveau der Charaktere. Vorweg: DSA ist nicht gebalanced, das ist eigentlich auch nur D&D, wenn ich mir bekannte Systeme reflektiere.
Im DSA ist eine Gleichmächtigkeit mit einer Grenze von 110 GP nicht erreichbar. Das liegt einfach an der Unausgewogenheit des Systems und der Möglichkeit alles zu lernen für jeden Charakter.
Im DSA soll jedoch der Krieger die mächtigste Kämpferprofession sein, das ist er aber nicht, wie ich oben schon aufgezeigt habe. Wer einen mächtigen Kämpfer spielen will, nimmt keine Kriegerprofession.

Ein Lösungsansatz dafür kann nur sein:

Splats sind umsonst zu erwerben. Der Krieger kostet 0 GP, ebenso wie der Bettler. Der Krieger ist mächtiger als der Bettler, aber das soll er auch sein, denn er war auf einer Akademie und hat nicht nur Pech im Leben gehabt. Der Krieger ist stärker, daher muss man dem Bettler nicht über die 110 GP Grenze künstlich Ausgleichsvorteile zuschanzen.

Naja, das löst nicht alle Probleme, aber zumindest ein Hauptproblem.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 9.06.2007 | 20:50
Das angestrebte gleiche Niveau der Charaktere. Vorweg: DSA ist nicht gebalanced, das ist eigentlich auch nur D&D, wenn ich mir bekannte Systeme reflektiere.
Im Prinzip sind fast alle klassenlosesn Systeme ausbalanciert:
Gurps und Shadowrun z.B. sind sehr ausbalanciert. (Bei Shadowrun müsste man evtl. sagen: Bis auf die Magieregeln für Vollmagier sind alle Charaktere ausbalanciert. Das heißt, ein beliebiger Charakter, der entweder keine Magie kann oder nur Ki-Adept ist, ist ausbalanciert.)

Zitat
Splats sind umsonst zu erwerben. Der Krieger kostet 0 GP, ebenso wie der Bettler. Der Krieger ist mächtiger als der Bettler, aber das soll er auch sein, denn er war auf einer Akademie und hat nicht nur Pech im Leben gehabt. Der Krieger ist stärker, daher muss man dem Bettler nicht über die 110 GP Grenze künstlich Ausgleichsvorteile zuschanzen.
Sagtest du nicht selber, das Ziel sind ausbalancierte Charaktere?
Führst du das hiermit nicht Ad absurdum?

Wie man aber alles sehr gut ausbalancieren könnte, wäre folgendes:
a) Ein Attributspunkt kostet 4 GP.
b) Man bekommt bei der Char-Generierung 410 GP.
c) Es gibt keine R/K/Ps. (Dafür gibt es aber 200 Talent-EPs extra.)

Das führt zu einem sehr ausbalancierten Generierungssystem.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 10.06.2007 | 01:30
Sagtest du nicht selber, das Ziel sind ausbalancierte Charaktere?
Führst du das hiermit nicht Ad absurdum?

Soweit ich ihn verstanden habe, sagte er das nicht. Er sagte vielmehr, iiuc, die _Ursache_ für die Sinnlosigkeit der Charaktererschaffung liegt im zwanghaften "balancen" aller Professionen vom Bettler bis zum Krieger.

Natürlich ist bei einem "normalen" System das Ziel, alle Klassen auszubalancieren. Da haben aber auch alle Spielerklassen vom Start weg einen gewissen Anspruch, nämlich des Abenteurer- oder gar Heldentums.
In D&D gibt es für die Spieler als Klassen Kämpfer, Schurken, Zauberer und so weiter. Was es NICHT gibt, sind Haushälter, Bettler und Schweinehirten. Einfach aus dem Grund, daß Haushälter, Bettler und Schweinehirten nicht aus dem Holz bestehen, aus dem Helden geschnitzt werden. Diese ganzen alltäglichen "Professionen" werden bei D20 als eine einzige NPC-Klasse: "Commoner" abgehandelt. Diese ist um Größenordnungen schwächer als jede beliebige Kernklasse. Aus dem gleichen Grund hat auch ein Shadowrun-Lohnsklave alle Attribute und für ihn relevante Fertigkeiten auf 3, und wird nicht nach dem gleichen System erschaffen wie es den Spielern für ihre Runner zur Verfügung steht.

Kurzum: "Commoner" müssen nicht und sollen nicht so stark sein wie Krieger. Wer unbedingt so einen armen Teufel spielen will, soll gefälligst auch in Kauf nehmen, daß er weniger auf dem Kasten hat als ein Elitekämpfer.

Ein daraus abgeleiteter Vorschlag wird in wenigen Minuten im "Welt, erleben, Kampf" Thread zu finden sein.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 10.06.2007 | 01:53
Ich hab mal einen Punkt, der uns aufgefallen ist.

Es geht um die Fernkampftabelle:

Bei den Größen-Modifikatoren steht der Mensch als mittelgroßes ZIel und gibt bereits einen Abzug von -2.

Völlig lächerlich. Schließlich über jeder Solda und Söldner auf Menschen zu schießen, und Jäger über eher auf kleinere Sachen zu schießen.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.06.2007 | 02:24
Kurzum: "Commoner" müssen nicht und sollen nicht so stark sein wie Krieger.
Sagen wir es so: Commoner sind schwächer als Helden.

Ob der Krieger jetzt aber ein Held oder ein Commoner ist, ist eine andere Frage. Ob das tapfere Schneiderlein oder der Bauernsohn (Luke Skywalker) jetzt aber ein Held oder Commoner sind, ist wieder eine andere Frage.

Und das wird in DSA ziemlich gut durch die unterschiedlichen GP Zahlen ausgedrückt: Ein Commoner hat nur 90-100 GP.
Ein Held hat aber 110 GP.

Ob der Held jetzt aber eine Adlige (Lady Amidala), ein Waisenkind (Anakin Skywalker), ein Bauernsohn (Luke Skywalker), ein Einsiedler (Yoda), ein Kopfgeldjäger (Boba Fett) oder ein Schmuggler (Han Solo) ist, ist egal.
Ebenso gibt es sicherlich auch Commoner, die Adlige, Waisenkinder, Bauernsöhne, Einsiedler, Kopfgeldjäger oder Schmuggler sind.

Zitat
Wer unbedingt so einen armen Teufel spielen will, soll gefälligst auch in Kauf nehmen, daß er weniger auf dem Kasten hat als ein Elitekämpfer.
Also in Star Wars hat der Bauernsohn Luke Skywalker mehr auf dem Kasten als der Elite-Kämpfer aus den imperialen Sturmtruppen.

Fantasy-Geschichten kenne ich außerhalb des RPGs nicht ganz so viele. Aber schauen wir uns mal Conan, der Barbar an:
Da ist der Titelheld von der Profession auch nur Jäger&Sammler bzw. Sklave. Seine Bestimmung erhält er erst später. (Also praktisch in seinem 1. Abenteuer.)
Und dann wischt der ehemalige Sklave Conan die Elite-Krieger ohne Probleme weg.

Oder schauen wir uns die europäische Märchenwelt an: Auch hier gibt es adlige Helden und Helden, die als Müller, Schmied oder Bauern angelernt wurden.
Aber es gibt fast kein Märchen, in dem der Held ein Soldat oder Söldner ist.

Wenn man sich mal so konventionelle Geschichten anschaut, dann kommt folgendes Thema sogar recht häufig vor: "Protagonist aus einfachen Verhältnissen wächst über sich hinaus und macht die scheinbar überlegenen Kämpfer platt." (Weil der Bauernsohn halt 110 GP hatte und sich den Vorteil "Jedi" geholt hatte, während die imperialen Sturmtruppen nur 100 GP hatten, und der einfache imperiale Soldat sogar nur 90 GP.)

BTW:
Ein Soldat lernt nicht mehr als ein Müller. Er lernt nur andere Sachen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 10.06.2007 | 12:22
@Euli: wo ist da denn dann der phantastische Realismus? :D

@Kazander: im Vinsaltforum wurde das bereits als "Kosmetik" erkannt weil Fernkämpfer sonst zu GUT wären ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 10.06.2007 | 12:42
Zitat von: Eulenspielgel
Sagtest du nicht selber, das Ziel sind ausbalancierte Charaktere?
Nein, im DSA nicht. Das System völlig auszubalancieren ist zu schwierig und umständlich. Feuersänger hat es richtig aufgefasst.

Übrigens entspricht es mehr dem "phantastischen Realismus" wenn der Krieger einfach besser ist als der Bettler und letzerer nicht zwanghaft zurechtgebalanced wird.  ;)

Luke ist übrigens ein schlechter Vergleich. Der ist Bauer nur vom Color her. Eigentlich ist er der Sohn des mächtigsten Jedi aller Zeiten. Natürlich hat er einiges auf dem Kasten, es wurde ihm in die Wiege gelegt. Nur ist er dann von der Klasse her kein Bauer, sondern ein Jedi.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Pendragon am 10.06.2007 | 12:53
Ich würde Eulenspiegel zustimmen, ein Held muss kein Krieger(bzw. Magier....) sein!!
Doch ein großer Teil der Professionen in DSA sind im Vergleich zu anderen einfach nicht so beliebt. Der Anspruch fast alle möglichen Berufe abzudecken ist meiner Meinung nach aber einfach quatsch.
Ich wäre dafür das man mit den Professionen aufhört!
(mehr dazu im "Welt, erleben, Kampf" Thread )
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Mensch der Zukunft am 10.06.2007 | 13:33
@Adanos:
Natürlich sind balancierte Professionen ein Ziel, sonst bräuchte man keine GP mit dem riesigen Schwanz von Regeln, die diese hinter sich herziehen. Sonst könnte man bei DSA 3 bleiben. Ein freies Kaufsystem ist nicht insofern ausbalanciert, dass jeder mögliche Charakter die gleiche Stärke hat, du kannst eigentlich immer ineffiziente bauen. Aber es kann soweit balanciert sein, dass die Mächtigkeit eines in seinem Spezialgebiet effizienten Chars sehr nahe an jedem anderen liegt.

Ausserdem scheinst du das mit den GP nicht verstanden zu haben: Die 110 GP sind nur ein willkürlicher Wert, der für Helden gewählt wurde. Er trifft über den durchschnittlichen Aventurienbewoner gar keine Aussage. Die meisten Bettler haben wahrscheinlich eher 80 GP, die meisten adligen 130. Man geht eben einfach davon aus, dass niemand unterlegene Charaktere spielen will, deshalb werden eben meist Elite-Bettler und unterdurchschnittliche Ritter zusammengesteckt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 10.06.2007 | 15:16
Übrigens entspricht es mehr dem "phantastischen Realismus" wenn der Krieger einfach besser ist als der Bettler und letzerer nicht zwanghaft zurechtgebalanced wird.  ;)

Da kommt immer darauf an, worin besser.

Wenn du dich nur auf Waffenwerte beziehst sicher. Aber warum soll der Bauer nicht in anderen Dingen besser sein als der Krieger ?

Nehmen wir doch mal ein Beispiel, das bei Abenteurern eher wahrscheinlich ist:

Krieger, Dieb und Höfling (oder ähnliches).

Der Krieger ist in den kämpferischen Talenten gut

Der Dieb in Heimlichkeit und Geschicklichkeitstalenten

Der Högling in den gesellschaftlichen Talenten.

Alle sind in ihrerm Bereich besser als die anderen, aber insgesammt sind alle uasbalanciert.

So würde für mich ein Huit draus.

Wenn ich natürlich das ganze System nur auf Kampf aufbaue wie DnD, dann ist natürlich der Krieger immer besser.

Aber ein solches System wäre mir wieder zuwenig.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 10.06.2007 | 15:43
Das stimmt ja nun so auch nicht. Auch in D&D ist der Fighter mitnichten die stärkste Klasse. Manche sagen sogar, in 3.5 wäre er underpowered, da alle anderen Klassen aufgebohrt wurden, nur er nicht. Wie gesagt ist insgesamt die Balance in D&D recht gut gelungen, aber es sind halt eben alles Abenteurerklassen und keine Handwerker.
Grundsätzlich kommt halt ein Kämpfer leichter durch die niedrigen Stufen, weil er mehr aushält und besser austeilen kann. Dafür werden dann auf hohen Stufen die Encounter für ihn recht zäh, da er jeden Gegner einzeln bekämpfen muss, während der Magier mal eben einen Flächenzauber spricht an dem die Gegner verrecken wie die Fliegen.
Auch D&D besteht aber nicht zwangsweise nur aus Kampf. Soziale Fertigkeiten gibt es dort genauso, samt Klassen die in diesen besonders gut sind. Da sind die Kompetenzen mit dem Class- und Crossclass-Mechanismus sogar eindeutiger verteilt. Ein Fighter _kann_ Skills wie Diplomatie (oder auch Schlösser knacken) beim besten Willen nicht so hoch steigern wie z.B. ein Rogue.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 10.06.2007 | 15:48
Zitat von: masterplan
Natürlich sind balancierte Professionen ein Ziel, sonst bräuchte man keine GP mit dem riesigen Schwanz von Regeln, die diese hinter sich herziehen.
Es ist ein Ziel, aber kein erstrebenswertes. Tatsächlich ist eine Rückbesinnung auf das alte DSA ein Ziel, das ich für sinnvoller erachte.

Zitat von: masterplan
Ausserdem scheinst du das mit den GP nicht verstanden zu haben: Die 110 GP sind nur ein willkürlicher Wert, der für Helden gewählt wurde.
Das ist mir schon klar. Durchschnittliche Aventurier sind nicht sehr interessant für die Spieler, wichtiger ist da die Regel, die einem nahelegt 110 GP für seine Spielfiguren zu benutzen bzw. alle sollen mit gleich vielen starten. Man will, dass der Bettler dann etwa seine schlechten Talentwerte durch ein hohes GP Polster ausgeglichen bekommt.
Bei uns gab es zuerst die Entwicklung, dass man sich soviele GP nehmen konnte wie man will (Hauptsächlich, weil sich niemand mit Nachteilen überladen wollte) und nachdem ich nicht mehr DSA4 spiele, kam die Idee auf, dass man sich den Zwischenschritt mit den GP auch sparen kann und die Splats einfach umsonst anbietet. Es liegt dann in der Entscheidung der Spieler, ob sie einen mächtigen Krieger oder einen eher vom Pech gebeutelten Bettler auswählen. Ausgleichen muss man da aber nichts via GP.

@ Kazander:

Der Krieger ist insgesammt besser, weil er eine intensive Ausbildung an einer Akademie genossen hat. Klar kann der Bauer vielleicht Tierkunde und Pflanzenkunde besser, aber insgesammt, hat der Krieger mehr Stärken allgemein inne als der Bauer. Weil er einfach privilegiert ist und es in keine Chancengleichheit geben sollte, dass der Bauer irgendwie ein Superbauer ist.

Das passt wiederum zum "phantastischen Realismus". Ich hätte nicht gedacht, dass sich diese Worthülse mal für was gebrauchen lässt. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Mensch der Zukunft am 10.06.2007 | 16:17
Zitat
Es ist ein Ziel, aber kein erstrebenswertes. Tatsächlich ist eine Rückbesinnung auf das alte DSA ein Ziel, das ich für sinnvoller erachte.
Da stimme ich insofern zu, dass man Hausregeln ruhig Richtung altes System entwickeln kann. Ein balanciertes System, welches ich bevorzuge, gibt es schon mit GURPS, da braucht sich nichts eigenes auszudenken.

Zitat
Bei uns gab es zuerst die Entwicklung, dass man sich soviele GP nehmen konnte wie man will (Hauptsächlich, weil sich niemand mit Nachteilen überladen wollte) und nachdem ich nicht mehr DSA4 spiele, kam die Idee auf, dass man sich den Zwischenschritt mit den GP auch sparen kann und die Splats einfach umsonst anbietet. Es liegt dann in der Entscheidung der Spieler, ob sie einen mächtigen Krieger oder einen eher vom Pech gebeutelten Bettler auswählen. Ausgleichen muss man da aber nichts via GP.

Wenn man die GP nicht ausgleicht, warum muss man sie dann abschaffen? Du willst stattdessen keine besonders begabten / heldenhaften Bettler mehr zulassen, um es realistischer zu halten. Ignorierst du die GP einfach, sind die Splats effektiv kostenlos und man kann sowohl realistische Bettler als auch heldenhafte spielen.

(Wieso eigentlich auf einmal Bettler, ist nicht der Zuckerbäcker die DIN-Norm für einen "Nutzloshelden"?  ;D )
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 10.06.2007 | 17:43
Nein, Haushälter.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Purzel am 10.06.2007 | 17:58
Nein, Haushälter.

Haushälter? Nutzlos? Kennst du den Haushälter/Butler von Samuel Mumm aus den Scheibenwelt-Romanen?   ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 10.06.2007 | 18:07
Wah Hilfe ihr seid zu produktiv, dass hier ist ein "DSA4 ist schlecht!"Thread da könnt ihr hier doch nicht einfach konstruktiv diskutieren... ich trenn euch noch ab wenn das hier so weitergeht! ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 10.06.2007 | 18:11
Hab Gnade! Ich versuch ja schon immer, die produktiven Elemente in den Welt, erleben, Kampf thread zu posten!

Also los, DSA bashen, auf: mir wurde erzählt, es ginge da im Metaplot derzeit (?) um einige Dämonensplitter, um die sich die Bösen prügeln. Und anscheinend wurde (ob ingame oder metaplot, weiß ich nicht mehr) ein solcher Splitter von den "Guten" erbeutet und sollte "entweiht" werden. Wo sie wiederum ratlos waren, wie das gehen solle.

Hinterher (leider nicht sofort) fiel mir dann die Frage ein, warum sie nicht einfach ein "Auge des Limbus" auf den Splitter gesprochen haben. Gibts diesen wunderbaren Klospülzauber etwa nicht mehr?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 10.06.2007 | 18:15
Doch klar aber es gibt 1000 InGame Erklärungen warum das nicht geht bzw. warum das Ding dann wieder auftaucht... die sind alle auch schlüssig... bis auf...

ES EINFACH IN INGERIMMSSCHLUND VOR DER HAUSTÜR ZU SCHMEISSEN. Ein paar Tage von Gareth entfernt (bei unseren Helden könnte man eine Zeitangabe eh weglassen...) einfach in eins der höchsten Heiligtümer des Gegengottes werfen. Aber da kommt ja kein gläubiger Aventurier drauf. Wieso sollte man den Gott denn belästigen, seiner Aufgabe, das dämonische von der Welt fernzuhalten, nachzukommen? ???
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.06.2007 | 00:52
Hinterher (leider nicht sofort) fiel mir dann die Frage ein, warum sie nicht einfach ein "Auge des Limbus" auf den Splitter gesprochen haben. Gibts diesen wunderbaren Klospülzauber etwa nicht mehr?
Dann liegt der Dämonensplitter im Limbus rum.
Jeder Kerl, der Reise durch den Limbus, Planastrale Anderswelt oder einen ähnlichen Zauber beherrscht, kann also kommen und sich den Splitter nehmen.

ES EINFACH IN INGERIMMSSCHLUND VOR DER HAUSTÜR ZU SCHMEISSEN.
Hmm, wenn du etwas Unheiliges in ein Heiligtum schmeißt, wird das Heiligtum dadurch nicht entweiht?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 11.06.2007 | 04:06
Ingerimms Schlund ist ein fetter Vulkan made of divine powerz (TM). Ich würde eher sagen, der Splitter geht da mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kaputt, wenn -achtung- ein simples Titaniumschwert die ganze Krone zerschlagen konnte.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 11.06.2007 | 04:23
Is ja klasse. Können wir auch noch n bissl mehr vom LOTR abkupfern?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 11.06.2007 | 06:39
Naja DSA klaut unverholen bei realen wie literarischen Vorbildern:

Phileasson Foggson
Kara ben Yngerrim
Nostria Damus

etc. pp.

Da kommt es da auch nicht mehr drauf an.

Das Thema ist für mich ohnehin ein Brechmittel.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 11.06.2007 | 06:48
@ Kazander:

Der Krieger ist insgesammt besser, weil er eine intensive Ausbildung an einer Akademie genossen hat. Klar kann der Bauer vielleicht Tierkunde und Pflanzenkunde besser, aber insgesammt, hat der Krieger mehr Stärken allgemein inne als der Bauer. Weil er einfach privilegiert ist und es in keine Chancengleichheit geben sollte, dass der Bauer irgendwie ein Superbauer ist.

Das passt wiederum zum "phantastischen Realismus". Ich hätte nicht gedacht, dass sich diese Worthülse mal für was gebrauchen lässt. ;)

Dann erkläre mir doch die Unterschiede zwischen

Knappe
Krieger
Schwergesellen

Dann müßten zumindest diese alle ausbalanciert sein.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 11.06.2007 | 10:05
Da ist ein UNterschied müssten <==> sollten. Sie sind NICHT ausbalanciert. Der Schwertgeselle zieht sie, wenn er die richtige Schule hatte im Duell einfach ab. Knappe ist Krieger ohne Akademische Ausbildung, dafür mit adliger Abstammung. Das eine ist 20 GP wert, das andere 7... Schwertgeselle hat weder Abstammung noch Ausbildung, dafür einige verbilligte Sonderfertigkeiten und ist auf genau eine Waffe mit genau einer Technik spezialisiert. Deswegen zieht er die anderen ab, überlebt aber keine Schlacht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 11.06.2007 | 10:44
Hi Jens,

genau das meinte ich doch.

Nach Adanos Logik müßten oder sollten zumindest die kriegerischen Professionen alle gleichwertig und ausbalanciert sein. Und das kann er sicher nicht mit der Begründung abtun, das da halt einige automatisch besser sein müssen als andere.




Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 11.06.2007 | 11:26
Sie könnten es sein - wenn es die Paketverbilligungenverbilligungen nicht gäbe...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 11.06.2007 | 12:23
Das Thema ist für mich ohnehin ein Brechmittel.

Welches jetzt, das allgemeine Plagiarisieren, und/oder die Parodierung von echten oder literarischen Persönlichkeiten, oder bist du gedanklich noch speziell bei den Dämonensplittern?

Die Namensparodien empfinde ich übrigens als _extrem_ immersionsstörend. Kalauer wie "Prems Tierleben" sind vielleicht einmal witzig, aber Willy-Astorismen wie "Lafmih Tendar" oder "Mantrasch Mor" sind einfach Panne und zum reinschlagen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 11.06.2007 | 12:35
den zweiten verstehe ich gerade nicht (Mantrasch Mor)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 11.06.2007 | 13:18
Mantrasch Mor (sp?) --> Mant Raschmor --> Mount Rushmore
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 11.06.2007 | 13:22
Dann erkläre mir doch die Unterschiede zwischen

Knappe
Krieger
Schwergesellen

Dann müßten zumindest diese alle ausbalanciert sein.



Du meinst auf einer Stufe der Ausbildungsintensität? Nein, das habe ich auch nicht gesagt. Ich denke es gibt sogar Kriegerakademien die bessere Krieger produzieren als andere.
Die Unterschiede zwischen Knappe und Krieger sind nicht groß, beim Krieger hast du halt nicht "den Krieger" sondern ein Dutzend Akademien.
Der Schwertgeselle, also naja, das ist echt mal eine GP-Verschwendung.

Was ich vorher gesagt habe, DSA4 auszubalancieren ist ein Ding der Unmöglichkeit, da wäre es deutlich einfacher ein ausbalanciertes System zu benutzen.
Daher habe ich auch angefügt, Balance ist nicht der springende Punkt beim DSA4, man kann eben doch einen Spielfigur erstellen, die einfach besser ist als die der Mitspieler.
Der Kern ist, dass jeder sich entscheidet, was er spielen will und damit glücklich ist. Sonst hätte er sich ja nicht dafür entschieden.
Und wenn sich alle entscheiden die offensichtlich beste Kombo zu verwenden, dann ist es eben so  ;).

Also, Balance ist sicher gut, aber im DSA4 aufgrund vieler kleiner Details einfach nicht zu gewährleisten.

@ Jens:

Ich würde bezweifeln, dass der Schwertgeselle den Krieger im Duell abzieht. Wie gesagt, SF werden deutlich überschätzt, mit einer Handvoll kommt man auch aus. Allerdings ist der Krieger im Gegenzug dazu mit vielen Kampftalenten zugemüllt. Naja, es gibt immer ein Haar in der Suppe.
Der Schwertgeselle ist übrigens die absolut mißungenste Neuschöpfung ever!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 11.06.2007 | 14:10
Welches jetzt, das allgemeine Plagiarisieren, und/oder die Parodierung von echten oder literarischen Persönlichkeiten, .

Genau wie du die ewigen Namensparodien.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 11.06.2007 | 14:11
Also ich finde schon, daß Balancing bei DSA möglich ist, man müßte allerdings die Charaktererstellung völlig neu angehen.

Und ich habe schon mehrfach gehöhrt, das der Schwergeselle den Kriegern überlöegen ist, und als Konzept mag ich sie auch. Immerhin habe ich selber einen gespielt und viel Spaß damit gehabt.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 11.06.2007 | 14:37
Der Schwertgeselle ist übrigens die absolut mißungenste Neuschöpfung ever!
Also mir gefällt er rein von der Idee her besser als der Akademiekrieger. "Ich war auf der Kriegerschule und hab mein Kriegerzeugnis. Für Rondra!" kann ich nicht so haben. Wenn, dann sollte man bei den antiken Vorbildern bleiben und nicht "freie Krieger in einer Schule" ausbilden. Ich steh aber auch mehr auf Ritter und persönliche Lehrmeister und son Krams. Schwertgesellen gehen da schon ein Stück in die Richtung, sind aber viel zu "bürgerlich".

Ach überhaupt hat Aventurien mir zu viel von einem Rechtsstaat gehabt. Nationalhymnen, Bürger die aus ihrer Mitte einen Vertreter wählen, ein intaktes Reich (neuerdings ja ein bisschen kaputt aber ja ohne richtigen Krieg sondern nur so kleine Gemetzel) ich fang grad wieder an mich aufzuregen.
Man sieht einfach zu sehr, dass es einem in Aventurien nicht schlecht geht und dass da auch die Bauern ein lässiges Leben haben und von Ruderbootbau zum Beispiel ganz gut leben können (oder wenn sie Kleidung einkaufen, auseinanderschneiden und den Stoff wieder verkaufen...)... Dann hat man als Mittelreicher IMMER eine Armee mit halber bis voller Sollstärke rumstehen - selbst wenn sie grad weggewischt wurde, sprießen Soldaten wie Pilze aus dem Boden. Muss an den ganzen Schulen liegen bei denen man auf Kredit studieren kann...

*gnnn* ich wollt mich doch eigentlich nicht mehr über das Setting aufregen...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 11.06.2007 | 14:37
Die Charaktererschaffung reicht lange nicht. Man müsste den Kampf komplett balancen, besonders die Manöver und den Beidhändigen Kampf. Dazu die Steigerung. Und schließlich müsste man noch dei Schwerpunkte der einzelnen Professionen regulieren. Das alles wäre gegen das Komzept der freien Charaktererschaffung des DSA4.

Die Überlegenheit der Schwertgesellen wird eigentlich nur mit den vielen SF begründet, vom Talentwert her, sind sie nur minimal besser.

Okay, schon oberflächlich betrachtet fällt aber auf, dass man viele SF die verbilligt sind gar nicht braucht, diese erhöhen aber die Kosten. Dazu kommt ein Problem mit Rüstungen, das nichtmal ein Nachteil ist und keine GP einbringt (dafür alleine gehört der Autor schon geschlagen). Dazu kommt noch, dass der Schwertgeselle von den Kosten her mit einem Krieger vergleichbar ist, aber viel mehr automatische Nachteile hat. Wenn wir insbesondere die beliebten Schulden hervorheben wollen, dann kann man einen Krieger effektiv immer 10 GP billiger generieren als einen Schwertgesellen.

Übrig bleibt dann nur, dass der Schwertgeselle auf Stufe 1 meist schon die basis-SF Wuchtschlag und Finte hat. Das ist ja vom Prinzip her ganz nett, aber auf Stufe 1 sind Manöver ohnehin noch zu riskant, von daher stört das den Krieger recht wenig.

Vom Hintergrund her stört mich irgendwie, dass man unbedingt den reichen Schnöseln eine Profi-Kämpferprofession geben musste. Naja, man hat diese junge Bewegung (vielleicht 20 Jahre alt) aber gleich mit Allmachtsphantasien den Kriegern gleichgestellt. Das muss man sich mal vorstellen. Da schreibt jemand ein Vademecum und wird dafür fast auf den Scheiterhaufen gebracht, und 20 Jahre später haben die Siegelringe, wie Krieger einen Kriegerbrief und sind akzeptiert. Ne, also das ist ganz schlechter Stil.

@ Jens:

das isz es gerade, Krieger können auch von privaten Lehrmeister ausgebildet werden, was besonders im Süden stark verbreitet. Bei den Tulamiden sind Akademien sogar selten und wenn es sie gibt, wurden sie von Mittelländern begründet (etwa die in Khunchom).
Der Schwertgeselle ist irgendwie nur ein professionellerer Stutzer und das finde ich schon mal recht unnötig.
Sicherlich, Krieger sind nicht sehr historisch, aber sie unterscheiden sich von einem Ritter auch nur dadurch, dass sie halt mehr standartisiert ausgebildet werden.
Zugegeben, die Rolle des Kriegers auch nicht ganz klar. Was macht so einer in Aventurien? Ich vermute die Adelshäuser bilden sie primär für sich aus, um sie als Truppen zu haben. Ich denke nicht, dass man Herumtreiber und Abenteurer ausbilden will.
Egal, ich steh eh mehr auf Söldner (nur vom Spielstil her, die Profession Söldner ist auch recht überflüssig).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Mensch der Zukunft am 11.06.2007 | 15:37
Die Akademien sind eher outtime als intime zu erklären. Krieger sind ja eigentlich der Ersatz für eine ritterliche Ausbildung, also eine Einrichtung damit die Adelssprosse was Anständiges lernen, nur eben "modern", weil wir ja leben ja nicht mehr im Mittelalter.
Später (irdisch) ist man dann demokratisch geworden und lässt auch Bürgerskinder zu und weil wir ja so modern sind, haben die aventurischen Staaten auch gleich ein stehendes, professionelles Heer, das Anführer braucht. Folglich produzieren jetzt die Kriegerakademien faktisch Offiziere.
Und da so eine Anführer besser führt, als sich ins Schlachtgetümmel zu stürzen, braucht er eigentlich gar keine tollen Kampffertigkeiten, was wiederum zur Kadetten-Profession führte, womit wir schon tief in der Neuzeit sind.
Am besten macht man sich keine allzugrossen Gedanken darüber. Oder man ändert es ab, was keine Probleme bereiten sollte. Schliesslich herrscht in Aventurien kein Ursache-Wirkungs-Zusammenhang, sondern es ergibt sich immer, was das Klischee (und Teile Aventuriens gibt es lange genug, als das sie solche sind) fordert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 11.06.2007 | 15:47
Ja irgendwann habe ich mich auch einmal gefragt wann mein Fähnrich denn zum Lt. Commander aufsteigt...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 11.06.2007 | 15:51
Die Sache mit den Kriegerakademien ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber ich find sie gar nicht schlecht -- eben WEIL es mal was eigenes ist und nicht direkt woanders abgekupfert. Wie logisch das ist und welchen Platz die in der Welt haben, ist ne andere Frage, aber das kriegt man schon unter.
Ich fasse diese Krieger jedenfalls mehr so als Einzelkämpfer auf, also eben der direkte Nachfolger des Ritters (und meistens zu Fuß unterwegs). Also nicht als Gardetruppe, dafür gibt es Soldaten oder Söldner. Ne Garde aus Kriegern kann sich irgendson Graf doch gar nicht leisten, das müsste schon ein König sein.

Zitat
Die Akademien sind eher outtime als intime zu erklären.

Warum gibt es Kriegerakademien? --> Um Abenteurer zu produzieren. ^^
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 11.06.2007 | 15:57
Genau das ist das Problem. Man hat aufeinmal die Kriegerprofession noch in Krieger und Fähnriche aufgespalten. Während Fähriche kein Problem ist, fragt man sich aber dann, was ingame dann die Kriegerakademien bringen sollen.

Dennoch, es ist denkbarer als eine Söldnerprofession. Die Annahme, dass Söldner von kleinauf ausgebildet werden ist eher lebensfremd. Das dürfte eher die Ausnahme sein. Söldner kann jeder werden und zwar über den "zweiten Bildungsweg". Das lernt man nicht als 12 Jähriger.
Leider beschreibt die Profession, was man so ab 12 gemacht hat in seinem Leben. Naja, aber das ist schon etwas zu sehr abgeschweift.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 11.06.2007 | 16:14
Man kann ja Krieger und Fähnriche so analog zu Star Wars interpretieren, Army und Stormtroopers (den Vergleich zur Waffen-SS spar ich mir mal):

Offiziere der Imperial Army sind mehr so Taktiker, die ihre Truppen aus dem Kompaniegefechtsstand heraus in die Schlacht schicken. ("Redge wird an der Aktion nicht teilnehmen, da er es böse im Rücken hat.")
Lieutenants bei den Sturmtruppen hingegen kämpfen mitten im Schlachtgetümmel in vorderster Front mit. Entsprechend ist der Verschleiß an Sturmtruppen-Offizieren phänomenal.

Demnach wären Krieger quasi Sturmtruppen-Offiziere, und Fähnriche Army-Offiziere.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Mensch der Zukunft am 11.06.2007 | 16:15
Naja, das aventurische Söldnertum ist ja ziemlich organisiert, da kann man sich vorstellen, dass ein Strassenkind oder ein Jugendlicher aus dem Trossvolk im Waffengebrauch unterrichtet wird. Gibt es eine Region mit ausgeprägter Söldnertradition, wie in der Schweiz?

Mir fällt grade auf, dass die Existenz von Söldnern bis vor kurzem ein weiterer Anachronismus war: Wer benötigt denn Söldner, wenn er ein bereits ein stehendes Heer hat und private Fehden unter Adligen verboten sind? Ich habe auch den Eindruck, dass nur die Bösen (Borbi, irgendwelche Ursupatoren) Söldner verwendet haben. Wo kamen die denn alle her und warum lässt man die frei rumlaufen?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 11.06.2007 | 16:26
Jetzt wo du's sagst...
Vor dem Borbaradklimbin sind Söldner echt irgendwie fehl am Platze. Wir erinnern uns, in ganz Aventurien war der Frieden ausgebrochen, und maximal Nostria und Andergast haben sich ein bissl gefotzt. Naja, südaventurische Stadtstaaten vielleicht noch, aber das wars auch schon, und da passen wiederum Renaissancezeitliche Landsknechthaufen nicht hin.
Also echt ein Rätsel, wovon die Jungs sich ernährt haben, so ganz ohne Kriege... vielleicht waren es ja alle Söldner-Ackerknecht Multiclasses.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 11.06.2007 | 16:53
In Khunchom und in Fasar gibt es strke Söldnergarnisonen mit wichtigen Kortempeln.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 11.06.2007 | 18:16
aber warum?

wobei es glaub ich müssig ist sich das zu fragen...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 11.06.2007 | 19:51
Weil da unten relativ rege Gebrauch von den Knilchen gemacht wird. Da beschwört man ja auch Dämonen und Elementare als Diener und anstatt dann AE auszugeben kann man ja auch einfach Gold ausgeben. Als Sultan hat mans ja ;)

Das Söldnerwesen ist allerdings schon ein sehr romantisches Kuriosum
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 12.06.2007 | 14:00
Genau das ist es. Warum gibt es riesige stehende Söldnereinheiten mit mehreren Bannern? Vor Borbarad machte das keinen Sinn.

Ich glaube das DSA4 Regelwerk spricht davon, dass der typische Söldner in seinem Fähnlein organisiert ist. Sowas kann man sich schon eher vorstellen, denn 5-10 Mann braucht man schon eher als gleich ein ganzen Banner. Nur: ein Fähnlein hat defininitv keine Ressourcen um 12 jährige Knilche auszubilden. Die nehmen eher nur Leute die bereits kämpfen können. Folglich ist die Söldnerprofession eher unnütz. Ich kann mir auch nur schwerlich vorstellen, dass die etablierten Söldnereinheiten irgendwelche Nachwuchsbanner haben, mit lauter 12 jährigen Jungsöldnern.  :D

Um einen Sölder darzustellen rate ich daher beim DSA4 eher dazu eine normale Profession zu wählen, also etwas was der Söldner eigentlich gelernt hat und wovon er mal gelebt hat, und dann die Kampfwerte zu steigern. Die Söldnerprofession liefert keine befriedigende Simulation.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Pyromancer am 12.06.2007 | 14:13
Nur: ein Fähnlein hat defininitv keine Ressourcen um 12 jährige Knilche auszubilden. Die nehmen eher nur Leute die bereits kämpfen können. Folglich ist die Söldnerprofession eher unnütz. Ich kann mir auch nur schwerlich vorstellen, dass die etablierten Söldnereinheiten irgendwelche Nachwuchsbanner haben, mit lauter 12 jährigen Jungsöldnern.  :D

Was sind denn das für verklärt-romantische Vorstellungen? Man drückt dem 12jährigen ein Schwert in die Hand, sagt ihm "bleib dicht hinter mir und hau jeden Gegner, der dir zu nahe kommt" und wenn er das ein paar Scharmützel lang überlebt, kriegt er statt ein paar Kupfermünzen Trinkgeld in Zukunft eben seinen Anteil. Und wenn er nicht überlebt... es ist ja nicht so, dass ein Mangel an 12jährigen herrscht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 12.06.2007 | 14:20
Also ehrlich gesagt mache ich mir um solche Dinge überhaupt keine Gedanken. Mir geht es ums Spielen an sich, sei es DSA, Vampire oder Shadowrun oder sonst was.

Ich spiele grundsätzlich des Spielens willen, und der klassische Söldner ist nunmal ein Fantasy-Klischee das bedient wird, seio es nun logisch oder nicht.

Einer meiner Spieler ist Söldner. So what ? Er hat Bock das zu spielen, also lass ich ihn. Die Umstände wie er das wurde ist im Zwifelsfall seine Aufgabe zu klären.

Wenn ich bei jedem Rollenspiel solche DInge hinterfragen würde, käme ich nicht mehr zu spielen.

Ganz davon abgesehen, daß es sicherlich etliche Berufe gibt, bei denen das mit der Ausbildung als 12-jähriger nicht klappt. Zuhäter oder Sklavenjäger fallen mir zum Beispiel ein.

Nur in Berufen, in denen es eine gezoielte Nochwuchssuche und Ausbildung gibt (Kriegerakademien, Magierakademien, Geweoihte, Hexen etc.) macht das überhaupt Sinn.

Bei allen anderen Berufen wird man da im Laufe seines Lebens irgendwo reinrutschen.

Ansonsten benötigt man ein Karrieresystem wie bei Warhammer, bei dem man durch seine Lebenskarrieren aufsteigt.



Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Pyromancer am 12.06.2007 | 14:31
Also ehrlich gesagt mache ich mir um solche Dinge überhaupt keine Gedanken. Mir geht es ums Spielen an sich, sei es DSA, Vampire oder Shadowrun oder sonst was.

Ich spiele grundsätzlich des Spielens willen, und der klassische Söldner ist nunmal ein Fantasy-Klischee das bedient wird, seio es nun logisch oder nicht.

Einer meiner Spieler ist Söldner. So what ? Er hat Bock das zu spielen, also lass ich ihn. Die Umstände wie er das wurde ist im Zwifelsfall seine Aufgabe zu klären.

Klar, aber diese Erklärung macht die Sache doch erst interessant. Ein Söldner, der in einem seit jahrzehnten friedlichen Landstrich lebt: Das schreit doch geradezu nach einer ungewöhnlichen Geschichte. Und wenn in diesem Landstrich große Söldnerheere stehen, dann schießen mir als SL doch gleich die Plotfragmente durch den Kopf: Wer bezahlt die? Und warum? Warum plündern und branschatzen sie nicht wie es sich für Söldner gehört? Usw? Diese Fragen sind spannend!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 12.06.2007 | 14:33
Wer bezahlt die? Und warum? Warum plündern und branschatzen sie nicht wie es sich für Söldner gehört? Usw? Diese Fragen sind spannend!

Also die Bazahlung ist in Khunchon und Fasar klar geregelt, das sind jeweild herrschende Personen. Und wenn sie im Eisatz sind, plündern und brandschatzen sie schon, immerhin beten sie Kor an.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: reinecke am 12.06.2007 | 14:38
Klar, aber diese Erklärung macht die Sache doch erst interessant. Ein Söldner, der in einem seit jahrzehnten friedlichen Landstrich lebt: Das schreit doch geradezu nach einer ungewöhnlichen Geschichte. Und wenn in diesem Landstrich große Söldnerheere stehen, dann schießen mir als SL doch gleich die Plotfragmente durch den Kopf: Wer bezahlt die? Und warum? Warum plündern und branschatzen sie nicht wie es sich für Söldner gehört? Usw? Diese Fragen sind spannend!

-> Da nicht jede Kultur jede Profession erübrigt sich diese Frage. Wenn die Kombi Söldner+Kultur möglich ist, dann wird es eine logische inneraventurische Erklärung dafür geben.
Das sich dann durch die individuelle Chargeschichte trotzdem spannende Plothooks ergeben können, ist ein Pluspunkt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 12.06.2007 | 15:13
eine logische inneraventurische Erklärung

*ROFL*  :loll: :smash:
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 13.06.2007 | 09:10
Was sind denn das für verklärt-romantische Vorstellungen? Man drückt dem 12jährigen ein Schwert in die Hand, sagt ihm "bleib dicht hinter mir und hau jeden Gegner, der dir zu nahe kommt" und wenn er das ein paar Scharmützel lang überlebt, kriegt er statt ein paar Kupfermünzen Trinkgeld in Zukunft eben seinen Anteil. Und wenn er nicht überlebt... es ist ja nicht so, dass ein Mangel an 12jährigen herrscht.

Möglich, dadurch kriegt der 12 Jährige aber keinen Waffentalentwert von 6 oder so.
Und vorallem ist sowas dann keine zeitaufwändige Profession, wie so viele Söldnervarianten.
Der Einzige Söldner der Sinn macht ist der Leibwächter. Zwar auch nur begrenzt, aber noch mehr als der Rest.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 13.06.2007 | 17:14
Möglich, dadurch kriegt der 12 Jährige aber keinen Waffentalentwert von 6 oder so.
Und vorallem ist sowas dann keine zeitaufwändige Profession, wie so viele Söldnervarianten.
Der Einzige Söldner der Sinn macht ist der Leibwächter. Zwar auch nur begrenzt, aber noch mehr als der Rest.

Also der 12-jährige bekommt auch keinen Talenwert von 12, denn der Startcharakter ist ja um einiges älter.

Und wenn du die Söldner durchliest, haben sie durchaus verschiedene Funktionen, im Horasreich z.B. sind sie mehr representativ und einschüchternd.

Aber eigentllich ist mir das ziemlich Wurst.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 5.08.2007 | 19:53
Soo... Mittlerweile sind die DSA4 Regeln ja überarbeitet worden. Ist das Zeug mittlerweile spielbar?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dr.Boomslang am 5.08.2007 | 20:09
 ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 5.08.2007 | 20:26
Also nicht? Hm.

Naja, zumindest gibts ja jetzt im Basisregelwerk angeblich spielbare Elfen & Magier. Das hat bei der alten DSA4 Box gefehlt, ansonsten war die OK - Furchtbar wurde es est mit den Erweiterungsboxen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Elwin am 6.08.2007 | 00:40
Naja, die Überarbeitung betrifft bisher die Basisregeln (mE sehr gut spielbar) und die Charaktererschaffung. Da lässt sich schlecht eine Aussage über "spielbar" oder nicht treffen, weil es halt erstmal nur die Generierung ist. Die allerdings ist verbessert worden, in einigen Punkten.

Gruß
Chris
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 6.08.2007 | 01:48
Und grade die Generierung war ja schon hier und da noch vereinfachbar.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 6.08.2007 | 13:48
Soo... Mittlerweile sind die DSA4 Regeln ja überarbeitet worden. Ist das Zeug mittlerweile spielbar?

Die Änderungen sind, so wie ich sie verfolgt habe, sind eher subtil:

-Ein paar Talente rausgeworfen wie Liebe machen Galanterie.
-Ein paar neue SF eingeführt (Klingentänzer)
-Ein paar neue Vorteile und Nachteile
-Sozialstatus nun noch mehr ins System verankert und daher nicht mehr so einfach weglassbar (was eher schlecht ist).
-Stufe nun völlig eliminiert

Das wars so ziemlich.

Aber wie Chris Gosse schon sagte, betrifft das nur die Generierung. Fragen der Spielbarkeit werden wohl erst mit Wege des Schwertes geklärt werden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 6.08.2007 | 13:58
DSA ist wie das Kürbisbrot das meine Mutter in meiner Kindheit immer gebacken hat.

Meine Mutter ist keine Bäckerin, sondern war damals Hausfrau.
Das Kürbisbrot war klitschig, schwer und oft etwas angehangen, aber ich hab es innigst geliebt.
In jedem Backwettbewerb wäre meine Mutter damit durchgefallen, denn nach objektiven Kriterien war es suboptimal.

Trotzdem war es mir 1000 mal lieber als alle fluffigen Kürbisbrote, die man beim Bäcker kaufen konnte.
Sonntags morgens zum Frühstück - Kürbisbrot mit Butter und Erdbeermarmelade. Mjam...
Auch das war natürlich objektiv nicht die optimalste Ernährung.
Es geht effektiver, bestimmt gesünder und soweiso kalorienärmer.
Aber derjenige der sonntags mein Kürbisbrot gegen Müsli (und ich mag Müsli) getauscht hätte, wäre gestorben... ;)

Nach objektiven Kriterien hätte man diese Brot nicht essen dürfen.
Trotzdem bestell ich in jedem Herbst ein selbstgebackenes Kürbisbrot bei meiner Mom.
Und zwar klitschig! Denn inzwischen hat sie einen Brotbackautomaten.
Nur das Problem an diesen optimal hergestellten, mit optimalen Backmischungen bestückten Ergebnissen:
Sie schmecken anders, also nicht so gut.

Ich denke, DSA ist so ähnlich! 8)
Hotzenplotzfantasy mit Nostalgiefaktor - und trotzdem darf man es lieben!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Mensch der Zukunft am 6.08.2007 | 14:01
Die Änderungen sind wohl bisher eher kosmetischer Natur, und tiefgreifende Änderungen sollen es ja nicht sein. (Tiefgreifend wäre eine Vereinheitlichung aller Proben oder von Charaktererstellung und -verbesserung; nicht aber die Ersetzung einger Subsysteme und etwas Feintuning am Kampfsystem.) Wer vorher eine schlechte Meinung von dem System hatte, wird kaum Gründe finden, diese zu ändern.

Ich bemitleide Ulisses ernsthaft, hätten sie das System ein, zwei Jahre früher bekommen, hätten sie die Gelegenheit für eine richtige Regelüberarbeitung gehabt. (Die ich ihnen zutraue.) So müssen sie jetzt erst mal den alten Wein in - zugegeben: hübschen - neuen Schläuchen abverkaufen. Das bedeutet weitere 3-5 Jahre Regelstagnation. Hoffentlich überleben DSA und Ulisses das.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 6.08.2007 | 14:05
So *richtig* vergurkt wurde DSA4 ja erst mit SuH und den offensichtlich völlig ungetesteten Kampf-SF und Manövern. Das Basisset fand ich damals eigentlich recht gut, da gabs auch noch nicht diese irrsinnigen Möglichkeiten die Spielbalance zu kippen und diese bescheuerte Platzverschwendung von Zuckerbäcker&Co Professionen..
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 6.08.2007 | 14:06
von Charaktererstellung und -verbesserung;

Sind nicht angeblich jetzt GP direkt umrechenbar in AP?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Robert am 6.08.2007 | 14:55
Sind theoretisch schon seit dem Erscheinen von SuH:
1GP = 50AP
Abzuleiten aus den GP-Tabellen für Sonderfertigkeiten und den AP-Kosten, die z.B. im Umschlag von MBK angegeben sind.

Allerdings wirft das die Fragen auf:
- Warum bekomme ich für 1 Punkt KL und IN nur lausige 20 Talent-GP(die ja mit der gleichen Tabelle verwendet werden, wie später AP)?
- Warum bekomme ich aus dem Vorteil "Gebildet" nur 30 Punkte UND noch die Einschränkung keine Kampftalente damit zu steigern?

IMHO wäre der richtige Schritt für ein DSA 4.1 gewesen:
Talent-GP abschaffen, "Startkapital" 500AP + 50 je zusätzlich investierten GP zum Steigern der Talente und Zauber.
SKT abschaffen, Kosten für Talente = (AktivierungsfaktorxStufe)+Kosten der vorherigen Stufe

Produziert, auf lange Sicht, Helden mit höheren oder mehr verschiedenen Talenten, hat sich aber als Hausregel bewährt. Fast spielbar, wenn auch nicht Con-tauglich(Erstellung dauert immer noch zu lang, verkorkste Sonderfertigkeiten und Manöver, von den Zaubermodifikationen fang ich jetzt besser gar net erst an)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 6.08.2007 | 15:05
Zitat
- Warum bekomme ich für 1 Punkt KL und IN nur lausige 20 Talent-GP(die ja mit der gleichen Tabelle verwendet werden, wie später AP)?

Um die Helden kleinzuhalten.

Zitat
- Warum bekomme ich aus dem Vorteil "Gebildet" nur 30 Punkte UND noch die Einschränkung keine Kampftalente damit zu steigern?

Um die Helden keinzuhalten.

Alles klar?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 6.08.2007 | 15:15
Warum bekomme ich für 1 Punkt KL und IN nur lausige 20 Talent-GP

Um auf einen Wert von ca. 450 zu kommen. Die APs sind ja nur ein Bonus, den man zu den KL und IN Werten dazu bekommt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 6.08.2007 | 15:19
Ich glaub ich werd mir DA4.1 Basis mal bestellen und objektiv rezensieren.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 6.08.2007 | 16:13
Talent-GP abschaffen, "Startkapital" 500AP + 50 je zusätzlich investierten GP zum Steigern der Talente und Zauber.
Nein. Wenn man 1 GP = 50 EP nimmt, müsste man das genau andersrum machen:
Entweder ich steigere mit 1 GP meine Attribute oder ich steigere mit dem GP meine Talente.

Also, was man z.B. tun könnte wäre:
Ich habe 510 GP zur Auswahl.
Für 5 GP kann ich mir 1 Attributspunkt kaufen.
Für 1 GP kann ich mir 50 EP kaufen.

Das heißt, je mehr GP ich in die Attribute stecke, desto weniger GP bekomme ich für die Talente. - DANN hätte man einen vernünftigen 1 GP = 50 EP Kurs.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ludovico am 6.08.2007 | 16:36
Was ich mir fuer ein DSA wuensche, dass die Autoren mal in den Regeln auch klarstellen, was sie ueberhaupt wollen.
Derzeit wollen die Autoren Helden, die auch heldiges tun, werden dabei aber von den Regeln behindert (siehe Toedlichkeit des Systems).
Also die Autoren sagen, dass die Charaktere Helden sind, aber nach dem System sind sie nicht larger than life, wie es sich fuer Helden gehoert.

Das System an sich koennte man durch die Adaption der 7te See-Mechanik ganz leicht untoedlich gestalten, was Heldenaktionen erleichert.
Also bei 0 LP ist man bewusstlos, ganz gleich, wieviel Schaden man kassiert hat.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 6.08.2007 | 16:50
Ich bleibe bei meiner Meinung, dass die SR4/NWoD Regeln oder die ORE perfekt für DSA wären...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 6.08.2007 | 17:25
Ich bleibe bei meiner Meinung, dass die SR4/NWoD Regeln oder die ORE perfekt für DSA wären...

Naja, die beiden Systeme sind ja auch nicht grad der heilige Gral. Man muss ja nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 6.08.2007 | 17:31
was spricht denn dagegen, bzw. nenn mir mal bessere Regellastige Systeme?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 6.08.2007 | 17:38
was spricht denn dagegen, bzw. nenn mir mal bessere Regellastige Systeme?
HERO und GURPS (je nach Geschmack)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 6.08.2007 | 17:38
nWoD ist mE VIEL zu grobkörnig und simplifizierend für ein klassisches Fantasy-RSP wie DSA. Dass es mir persönlich auch ganz allgemein zu simpel ist und ich für das gedachte Einsatzgebiet (Modern Occult) lieber UNISys (Witchcraft) verwenden würde ist vermutlich Geschmackssache. SR4 würde eher gehen, aber ich halte die Regeln nicht notwendigerweise für fairer & balancierter oder ausgereifter als DSA 4. Zudem wäre bei beiden Systemen eine Menge Umschreibearbeit nötig um die Kiste nach Aventurien zu portieren.   

Was ich machen würde um in Aventurien zu spielen: DSA 1/2 aufpimpen, mit QVAT und Kampf TaW abhängigen Manövern versehen. Wenn ich ehrlich bin habe ich ein entsprechendes Dokument auch schon mal angefangen zu schreiben (bisher 9 Seiten...). das wäre dann ein Hybrid zwischen Stufen- und Kaufsystem (bzw es gibt Klassen, die aber recht flexibel in ihren Wahlmöglichkeiten sind).

Oder GURPS.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 6.08.2007 | 17:58
dann halt ORE(OneRoleEngine) wieso simpel und grobkörnig, oder möchtest du weiterhin überflüssige Verkomplizierungen (a la Kräuterlisten getrennt für jede Region, zig Angriffsmanöver die sowieso nicht funktionieren) haben?

Ich empfinde die nWoD Regeln schon ziemlich ins Detail gehend, auf Fantasy umsetzen muss man natürlich schon.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 6.08.2007 | 19:02
Ich empfinde die nWoD Regeln schon ziemlich ins Detail gehend, auf Fantasy umsetzen muss man natürlich schon.

Aha? Nur 5 Kompetenzstufen für Fertigkeiten und Attribute? Angriffs- und Schadenswurf zusammengeschmissen? Rüstungen und Waffen haben genau eine spielrelevante Statistik? Das soll ins Detail gehend sein? Weniger wäre dann fast schon regellos, IMO.

Kampfmanöver die nicht funktionieren will keiner, aber eine ausgewogenes, playgetestetes und sinnvolles System von Manövern fänd ich toll. Ich mag taktischen Kampf. Und Kräuterlisten je Region haben ja nun nicht unbedingt was mit Regelwerk, sondern vielmehr mit Hintergrund zu tun. Und ja, auch sowas find ich toll. Hilft mir beim Spielleiten, da muss ich nicht willkürlich entscheiden ob/was die Spieler beim Kräutersammeln finden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: frolueb am 6.08.2007 | 21:51
Erstmal zur Eingangsfrage: Nein.

Hallo erstmal, ich bin neu hier im Forum und möchte erstmal schnell kurz was zu meiner Einer schreiben: ich spiele seit über 20 Jahren Rollenspiele und hab, wohl wie sehr viele andre, mit DSA begonnen. DSA 1, kurz danach bereits DSA 2 und auch noch DSA-Schwertmeister (Tharun und so), hab den Umstieg auf das 3er noch mitgemacht und kurz nachdem 4 erschien, hatte ich einige Jahre lang keine wirkliche Zeit mehr für Rollenspiele.

Neben DSA hab ich aber bis zum Jahr 2001 etwa so ziemlich alles wenigstens mal ausprobiert, was damals so an RPG aufn Markt zu haben war... Besonders gern spielte ich auch Shadowrun, GURPS, Paranoia, MERS, die WoD-Reihe und ein paar andre Exoten noch (Ars Magica als Beispiel). Mit (A)D&D konnte ich mich aber nie anfreunden, wohl auch wegen dem Dungeoncrawling, dem ich halt so rein gar nichts abgewinnen konnte und immer noch nich kann. Aber jedem das Seine... für diese Art Rollenspiel war D6D halt gut geeignet. D20 kenn ich kaum, muss ich aber jetzt hinzufügen, hab nur mal bisschen reingelesen und noch nicht gespielt, sieht aber deutlich besser aus, als das alte AD&D-System...
Ebenso kann ich nix zum 4er Shadowrun sagen, zumindest hab ich da keine praktischen Erfahrungen.

Jetz aber zu DSA: ich mag es immer noch, trotz (oder weil) der vielen vielen Seiten Regelmaterial, die man mittlerweile wälzen muss/soll/kann/darf. Ich finde es auch, zumindest für Einsteiger, mittlerweile viel zu überladen und in einigen Bereichen auch zu konfus, aber nichtsdestotrotz passt es irgendwie in die Welt rein, in der es spielt. Aventurien ist ja eigentlich ebenso konfus und überladen wie das System an sich, aber es hat eben einen gewissen Flair, den ich bei andren Spielen kaum finden kann. Zumindest bei reinen Fantasy-Systemen. Manch einem mag das "too much" sein, aber der spielt dann halt was andres.

Außerdem ist in den 4er-DSA inzwischen so eine Fülle von Optional-Regeln eingebaut, die man (so sehen es auch die Autoren) gar nicht alle zusammen spielen kann/soll und aus denen man sich seine Hausregeln eben selbst zusammenbasteln muss. Und wer die ganzen optionalen nicht mag, der braucht sich ja auch nur die Basisregeln zulegen, die reichen locker aus.
Ansonsten nimmt man sich eben Universalsysteme wie GUPRS oder Liquid und zockt damit auf Aventurien oder Myranor (haben wir damals mal gemacht, als ich mit den Regeln in der Myr-Box nix anzufangen wusste, mittlerweile komm ich aber mit DSA 4 zurecht).

Lange Rede, kurzer Sinn: ich mag DSA 4, finde es regeltechnisch sicher nicht supertoll, aber eben auch nicht megaschlecht. Es ist, wenn man alles beachten will, megakomplex und wohl auch fast unspielbar, aber es lebt eben davon, dass man auch viel weglassen darf/muss, um es spielbar zu machen. Persönlich finde ich z.B. die 3-W20 bei den Talentproben sehr gelungen und mag diese Regel auch. Hatte da eher immer Probleme mit den alten Shadowrun-Regeln und den Wüfelpools, aber die Geschmäcker sind eben verschieden.

Ich werd DSA weiterhin einmal im Monat in einer sehr guten und stimmungsvollen Runde spielen, in dem eben Spieler sitzen, die nicht nur DSA zocken und auf stimmungsvolle Nicht-Dungeon-Kampagnen stehen... Nebenher bleib ich aber auch noch GUPRS (mit diversen Hintergünden), Shadowrun, hin und wieder sogar RoleMaster und Harnmaster, demnächst wohl auch mal Cthulhu und sicher auch mal eines der D20-Systeme und garantiert meinem heißgeliebten Paranoia treu... für jeden Anlass eben das richtige..

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 6.08.2007 | 23:20
Warum DSA4(!) schlecht ist wurde denke ich in diesem Thread schon zu genüge diskutiert, einhellige Meinung der zum grössten Teil objektiven Kritiker: Regeln funktionieren so nicht, tun nicht das was sie sollen.

@Zig ins Detail gehende Regeln
sind die wirklich nötig um den Flair einzufangen? oder um mich besser auszudrücken, warum reichen 5 Stufen nicht? das sind 20% Schritte in denen man zum Maximalwert kommt, dafür hat man seltener die Chance zu steigern, man kann trotzdem ein gigantische Palette an unterschiedlichen Fertigkeiten aufstellen.
Rüstungswerte können sich auch schnell einrechnen in so ein System, durch Bonuswürfel oder Maluswürfel für den Gegner.

Ich denke ein extrem beschleunigtes und begradigtes System würde Aventurien sehr gut tun.
Wobei man bei einem System wie nWod oder SR4(also Attribut+Skill Proben, fester Mindestwurf, Schwierigkeit über Anzahl der Würfel regulieren) schon ziemlich viel Zusatzregeln einbauen kann, die halt das DSA Feeling beibehalten.

Ich persönlich bin der Meinung, dass sich DSA mit den Reignregeln spielen würde wie...hey ich glaube das würde sich richtig geil spielen. ;D Ich glaub ich kram mal demnächst eine DSA Weltenbox raus und guck wie kompatibel das ist.
Fürs nächste Treffen auf dem ich bin biete ich dann mal "Aventurica OneRollEngica" an.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: frolueb am 6.08.2007 | 23:41
@Darth Aptom:

ja, es wird ja keiner gezwungen, nach den 4er Regeln zu spielen, wir spielen im Grunde auch eher ein 3,5er... wobei ICH die Generierungsregeln sehr gut finde, da ich ausgewürfelte Charaktere nich so prickelnd finde... aber das is Geschmacksache :-)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 7.08.2007 | 01:22
Was ich mir fuer ein DSA wuensche, dass die Autoren mal in den Regeln auch klarstellen, was sie ueberhaupt wollen.
Derzeit wollen die Autoren Helden, die auch heldiges tun, werden dabei aber von den Regeln behindert (siehe Toedlichkeit des Systems).
Also die Autoren sagen, dass die Charaktere Helden sind, aber nach dem System sind sie nicht larger than life, wie es sich fuer Helden gehoert.

Genau da seh aich auch das Problem... das System ist ganz okay, wenn man es dreckig mag...
Aber laut der Autoren und veröffentlichten Abenteuer sind es immer noch Heroische Taten die vollbracht werden sollen...

Das funktioniert halt nicht... oder nur schwerlich mit Würfelglück.

Ich persönlich bin der Meinung, dass sich DSA mit den Reignregeln spielen würde wie...hey ich glaube das würde sich richtig geil spielen. ;D Ich glaub ich kram mal demnächst eine DSA Weltenbox raus und guck wie kompatibel das ist.
Fürs nächste Treffen auf dem ich bin biete ich dann mal "Aventurica OneRollEngica" an.

Also wenn ich da bin .. dann bin ich dabei...
Reign kam ja leider auf dem letzte nicht mehr zusatnde und Alternativen für DSA find ich immer gut.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ludovico am 7.08.2007 | 11:16
@Frolueb
Was mich an DSA halt nervt, dass trotz der vielen optionalen Regeln, das System selber einen sehr toedlichen gritty Spielstil unterstuetzt (bei der Toedlichkeit), aber eine sehr sehr sehr langwierige und matheintensive Charaktererschaffung besitzt.
Wenn also mein Charakter draufgeht, was bei dem System ohne Meisterwillkuer sehr leicht passieren kann, darf ich mich wieder 1,5 Std. vor den Computer hocken und einen neuen Charakter mit Excel basteln.

Ausserdem passt dieser Gritty-Kram nicht zu der Forderung der Autoren, dass man Helden spielt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 7.08.2007 | 12:08
nicht zu vergessen, dass manche Regeln nicht funktionieren.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 7.08.2007 | 13:48
Schon lange kann man die alternative Entwicklung innerhalb der Spielerschaft beobachten, DSA sei nun kein Heldenrollenspiel mehr (was es bis dato immer war), sondern ein "Charakterrollenspiel". Man spielt "Charaktere" wobei Charakter hier nicht im englischen Sinne "character" also Spielfigur gebraucht wird, sondern als "Nicht-Held" gewertet wird. Das wird mehr oder weniger stark mit den neuen spielbaren Professionen ala Zuckerbäcker und co. verdeutlicht. Man spricht nun von "Charakterrollenspiel", wobei mir nicht klar ist, was das sein soll. Naja, es ist ein Profilierungsversuch innerhalb der Spielerschaft und, wenn ich mir diese Wertung erlauben darf, etwas Apologetik das System betreffend. Dass man nun Zuckerbäcker und co. spielen kann ist auf einmal eine Stärke des Systems, wobei in der Praxis solche "Charaktere" kaum vorkommen. Da dominieren nach wie vor, die klassischen Heldenrollen Krieger, Magier und Geweihter und diversen Abwandlungen.

In so fern weicht (wie mir scheint) ein Großteil der Spieler von dem gewollten Heldenspielstil, der das System beschreibt, bewusst ab und ist daher mit den dysfunktionalen Regeln höchst zufrieden. Deswegen wird die Kritik meist auch nicht begriffen, weil man den grim'n'gritty Spielstil sofort akzeptiert und als richtig empfunden hat.

Häufige Argumentationsstränge sind, dass die Kämpfe in DSA 3 zu lang waren und das so sein muss. Das ist wenn man DSA 3 RAW nimmt richtig, aber es wurde ja nicht umsonst QVAT hervorgebracht, was die Sache erheblich entschärfte.

Desweiteren ist es wohl falsch Kämpfe durch niedrige LE verkürzen zu wollen (die jegliches Heldenhandeln sofort unterbindet), aber gleichzeitig die zeitraubende aktive Parade zu lassen und zig Abzüge auf die AT einzuführen (DK, WM neben alten Bekannten wie BE). Durch die niedrige LE funktionierte das Wundsystem RAW auch nicht, denn Charaktere starben eher an LE Mangel als durch  Wunden ausgeschaltet zu werden. Mittlerweile wurde das wohl gekittet, ist aber noch komplizierter geworden (irgendwas mit KO/2-2 statt einfachen automatischen Wunden bei gezieltem Stich und so).
Besser man hätte die LE hoch gelassen und Wunden einfacher gemacht.

Das Argument, man könne Regeln einfach weglassen wird häufig gebracht, ist aber so nicht richtig. Zugegeben, ich kenne die Basisbox nicht, sondern nur die Erweiterungen ab Schwerter und Helden und co. Da ist es so, dass das System auf der Basisstufe nicht viel einfacher wird, sondern nur detailärmer. Wirklich weglassen kann man nur die Expertenregeln (etwa die Reichweite eines Blasrohrs in Abhängigkeit von der Konstitution), aber das Regelwerk selbst geht häufig davon aus, dass man alle Regeln benutzt. Die Wechselwirkungen sind schwer durchschaubar, was man zB sehr schnell an Vor- und Nachteilen merkt. Gewisse Vorteile wie etwa Ausdauernd hören sich ja ganz gut an, spielt man aber one Ausdauer im (bewaffneten) Kampf und beim Zaubern, was fast alle machen, dann nützt er kaum was. Das merkt man aber nicht sofort. Ähliches gilt für Ausdauernder Zauberer.

Dadurch ist ebenfalls die Balance gefährdet. Ein beliebtes Beispiel sind spontante Modifikationen beim Zaubern, die nach Expertenregel auch mehrfach angewendet werden können. Das macht fast jeder, dann aber kippt die Balance zu stark auf Seite der Magier, die nur die Hälfte der Erschwernis bekommen (und damit sogar recht einfach die für sie elementare Sprache weglassen können, was komisch ist) und damit ungeahnte Effekte erzielen können. Balancetechnisch sind Spontane Modifikationen zB auch dann bedenklich, wenn man theoretisch 100% Kosten sparen kann oder sowas.

Das führt zu dem Schluss, dass Balance in DSA4 keim Thema war, denn dann hätte man die Magier nicht einseitig so stark gemacht und Geoden so schlecht. Das wiederspricht aber der Grundintention des Generierungssystem, wo extra darauf hingewiesen wird, dass man 110 GP nehmen sollte, damit alle die gleichen Chancen haben. Da wird plötzlich Balance wichtig, im Spiel selber, da wo sie eigentlich wichtiger wäre aber nicht mehr. Da werden Schwankungen akzeptiert und als richtig dargestellt. Das ist eine unverständliche Sichtweise.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 7.08.2007 | 14:15
@Adanos
hervorragend, das sind genau meine Kritikpunkte nochmal ausführlich aufgelistet.  :d
(und dann hab ich noch diverse Vorurteile und Nicht-Objektive Gründe, die ich aber nie ernsthaft hier aufführe)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 7.08.2007 | 15:18
Zitat
Häufige Argumentationsstränge sind, dass die Kämpfe in DSA 3 zu lang waren und das so sein muss.

Ich erinnere mich noch exemplarisch an diese Kämpfe (da waren wir 13 Jahre oder so), wo der Meister uns irgendwelche Gegner à là Räuberbande auf den Hals hetzte. In der Spielwelt muss das etwa so ausgesehen haben: "Harr! Geld oder Leben!" *15 Sekunden ergebnisloser Kampf* "Beine!" und die Banditen traten völlig unmotiviert den Rückzug an.
Diese paar Sekunden fraßen nämlich nicht weniger als eine ganze Stunde Echtzeit, in der insgesamt vielleicht zwei Treffer gelandet wurden. Der Meister nahm dann gerne mal schon den ersten Kratzer zum Anlass, die K(r)ampfhandlungen einzustellen und seine NSCs das Weite aufsuchen zu lassen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 7.08.2007 | 20:21
Jo, als wir klein und dumm waren, war das genau so. Irgendwann machte das unser Meister aber eher frei ala "Der hat jetzt 15 SP durch deinen starken Schlag kassiert, der bricht jetzt zusammen". Das war so mehr oder weniger eine ungeschriebene Regel. Dadurch wurden bei uns auch wieder die richtigen Kriegswaffen ala Zweihänder beliebt vorher kämpften fast alle Helden mit zwei Schwertern und Attackeserie. Wie denn auch anders, wenn Schilde sehr schlecht waren, Schwerter sehr gut und Äxte und Hiebwaffen, sowie Zweihänder keine Attackeserie machen durften?

Für die Helden galt das aber auch so in etwa, wobei wir noch Selbstbeherrschungsproben würfeln durften.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Azraiyl am 15.08.2007 | 21:42
Wenn man immer in der selben Gruppe spielt dann funktioniert es auch gut wenn man selber festlegt welche Regeln man verwenden will. Sobald man mit anderen spielt ist es von Vorteil wenn alle den gleichen Wissensstand haben und wenn das erschaffen von Helden in endlicher Zeit geschieht und nicht ne Unmenge an Material benötigt wird.

Es nervt mich an DSA 4 aber etwas ganz anderes. Vor der Einführung von DSA 4 gab es im Internet grosse Gruppen die sich um Ideen für DSA 4 zusammengeschlossen haben. Ich z.B. war damals am Curriculum Salamandris (wurde auch an einem DSA Con vorgestellt, hatten damals Korrekturen von vielen Fehlern an Alle verteilt) am mitarbeiten mit 80 Mitgliedern. Aber es gab auch Projekte mit alternativen Kampfsystemen (unter anderem das erwähnte QVAT) und und und.

Was am Schluss herausgekommen ist war aus meiner Sicht erbärmlich. Die Wünsche von vielen Spielern die viele Regeln ausprobiert haben und auf Tauglichkeit überprüft haben, wurden fast komplett ausser acht gelassen. Statt dessen wurden Ideen von Einzelpersonen genommen, die offensichtlich kaum in der Praxis getestet wurden. DSA hatte schon immer schon schwächen die man auch bemerkt wenn man nur mal den Rechner nimmt (Proben misslingen nur mit ernormer Erschwernis, werden aber bei Vereinfachungen übermässig einfach) ohne es überhaupt praktisch zu prüfen und selbst diese Fehler wurden nicht angepasst.

Community Systeme haben hier den schlichten Vorteil dass die Meinung von den Anwendern nicht einfach egal sind, womit mein Rat natürlich auch offensichtlich ist. Hände weg.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 15.08.2007 | 23:15
Naja, Community Systeme haben ime vor allem genau den Nachteil, daß jeder irgendwas unbedingt drinhaben oder durchboxen will. Da wird dann im Extremfall richtig geschachert ("unterstützt du mein X, unterstütz ich dein Y"). Ein Großteil der Beteiligten hat jeweils einen solchen Spezialbereich und ist dem Rest gegenüber reichlich gleichgültig eingestellt. So setzt sich bei Communityprojekte denn auch nicht unbedingt der Mitarbeiter mit der besten Lösung durch, sondern der, der am lautesten schreit.

Das passt insofern zum Entsehungsprozess des redaktionellen DSA, als da auch jeder sein eigenes Süppchen kocht und am Schluß alles zusammengeschüttet wird. Als Beispiel fand ja hier im Thread die Zoo-Bot mit ihren Pferderegeln Erwähnung.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 15.08.2007 | 23:22
Woher stammt eigentlich genau die Äußerung, dass DSA sich fantastischen Realismus auf seine Fahne geschrieben hat?

Ich hör die immer nur von DSA-Kritikern.

Zumindest im Basisregelwerk 4.1 gibts nen ganzen Abschnitt, wo der "phantastische Realismus" lang und breit erklärt wird.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 16.08.2007 | 01:48
DSA hatte schon immer schon schwächen die man auch bemerkt wenn man nur mal den Rechner nimmt (Proben misslingen nur mit ernormer Erschwernis, werden aber bei Vereinfachungen übermässig einfach) ohne es überhaupt praktisch zu prüfen und selbst diese Fehler wurden nicht angepasst.


Ähm... naja.. ich weiß nicht was und wie du spielst, aber ich empfinde das anders... Proben misslingen dauernd... Du brauchst nur eine hohen Wert würfeln, den du nicht ausgleichen kannst und darauf hast du dreimal mit jedem W20 Wurf die Chance.... Das heist so lange du nicht Talentwerte von 7+ und klasse Attribute (14+) hast, versaust du es recht sicher..außer du hast Würfelglück.

->Immerhin musst du DREIMAL einen Wurf gegen 70% schaffen und einen Ausreißer darfst du dir erlauben.

Grob überschlagen schafft man es zu 50% wenn man keine Erschwernis hat was selten vorkommt. (vermutlich verbessert sich das noch etwas dadurch, das man die Talentpunkte schieben kann, wo man sie braucht - das sollen lieber mal die Könner vorrechnen).

Und meist reicht Schaffen ja auch nicht weil ohne fette TaP* ja eh nix geht.. erst recht beim Zaubern....

Und klar vermulich liegt es an meinem Würfelpech, aber selbst bei höheren Talentwerten ist die Chance die Probe zu versaun noch ordendlich.

Aber okay.. ich bin ja auch der, der bei DSA Wurfkombinationen mit negativem Ergebnis für meinen Charakter schafft, die eine Wahrscheinlichkeit von 0,2 Promille haben
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 16.08.2007 | 04:12
@ Azrayil:

Danke für diesen informatien Insiderbeitrag, das ist es auch, was ich schon immer sagte. Einzelne Ideen zusammengefügt und nicht getestet. Die Redaktion, die ja mittlerweile aus 2 Mitgliedern besteht fügt nur alles zusammen. Mehr nicht. Das funktioniert im Ergebnis nicht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Haukrinn am 16.08.2007 | 08:46
Zumindest im Basisregelwerk 4.1 gibts nen ganzen Abschnitt, wo der "phantastische Realismus" lang und breit erklärt wird.

Und wie wird da dieser Begriff begründet? Das würd' mich echt mal interessieren.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 16.08.2007 | 09:31
Nachtrag: generell ist schlicht und einfach entscheidend, wer bei der Redax in "high standing" ist.
Wenn nun von 400 eingegangenen Vorschlägen 3 aus dem eigenen Bekanntenkreis kommen und 397 von irgendwelchen Wildfremden, kommt man eben nicht umhin, sich genau damit auseinanderzusetzen, welchen der drei Vorschläge man nun umsetzt. Das ist keine leichte Entscheidung, da einer dieser Vorschläge acht wert ist, die beiden anderen aber zwanzig weniger zwölf.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 16.08.2007 | 10:47
wie der Begriff begründet wird? Mit den Argumenten der Redax/der DSA Kultisten:
"Gucks dir doch an! Alles total krass wirklichkeitsgetreu und detailverliebt.Mit Wundbrand und so. Und die Regeln spiegeln das voll gut wider weil sogar ein NSC Bauer Ackerbau haben muss um Saat zu pflanzen. Und die Kampfaktionen sind noch echter weil man ja nicht so unrealistisches Kinofilmrumgehampele machen kann, stattdessen bewegt man sich wie ein Roboter der erst mit 'Finte' programmiert werden muss. Also wie im richtige Leben..." So ungefähr hab ich die Texte in Erinnerung.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Haukrinn am 16.08.2007 | 10:58
Ey kraaass! Nu' aber mal im ernst, geht das etwas genauer. Oder können andere hier bestätigen, was Falcon sagt. Sooo schlimm kann das doch gar nicht sein. Oder doch?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 16.08.2007 | 11:03
Ne, das war stark übertrieben. Wenn ich heute abend Zeit finde tippe ich ein paar bezeichnende Passagen mal ab.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 16.08.2007 | 11:04
ganz einfach gesagt: was erwartest du denn? Deine Frage impliziert doch schon, das du darauf hinaus willst das es keine richtige Begründung dafür geben kann oder?

das ist natürlich übertrieben gewesen.

und einfach beantwortet: nein, es ist natürlich nicht haltbar begründet. Sie schreiben nur eine Meinung von vielen ("das ist Phanats.Real. weil wir das so meinen und es 20Jahre lang in die Hirne der Spieler gewaschen wurde").
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Elwin am 16.08.2007 | 11:30
Phantastischer Realismus heißt, dass es auch für das Phantastische und Wunderbare Erklärungen und Gesetzmäßigkeiten innerhalb der Welt gibt und dass die phantastischen und die realistischen Elemente der Welt miteinander verzahnt sind.

ist diese Passage gemeint?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 16.08.2007 | 12:07
das ist ja eigentlich der Grundsatz für Spielweltplausibilität um die sich 90% aller Settings bemühen. Eine Besonderheit, die typisch für DSA ist, ist das für mich nicht.

zumal es an allen möglichen Ecken in Aventurien ja nicht stimmt.

gesucht ist wohl eine Begründung weshalb das gerade für DSA gilt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 16.08.2007 | 12:51
Das stand doch irgendwas davon, dass ein Großteil der Bevölkerung von den Fantasyelementen Aventuriens nichts mitbekommt (und daher realistisch lebt) oder so. Und das stimmt nunmal wirklich nicht.

In der Mysteria Arcana (DSA3) wurde das Schlagwort zum ersten mal erwähnt, als Kiesow Mahnwort. Irgendwie sollte Magie realistisch blieben oder sowas.

Das Schlagwort "phantastischer Realismus" ist aber dermaßen beliebt, dass seine lückenhafte Erklärung von der Spielerschaft uminterpretiert wird. "Für mich ist phantastischer Realismus..." hört man dann.
Seeeehr interessant.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 16.08.2007 | 12:56
Das stand doch irgendwas davon, dass ein Großteil der Bevölkerung von den Fantasyelementen Aventuriens nichts mitbekommt (und daher realistisch lebt) oder so. Und das stimmt nunmal wirklich nicht.


Ne, da steht tatsächlich eher das Gegenteil drin. "Ein Aventurier staunt über einen Zauberer, aber nicht mehr als wir über einen Hirnchirurg".
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Der Nârr am 16.08.2007 | 13:06
Die Erklärung zum phantastischen Realismus befindet sich in der Basisbox, die ja kaum ein eingeschworener DSA-Spieler hat. Weil die ja sowieso überflüssig ist. Und in diesen Kontext ist auch die Erklärung des phantastischen Realismus einzuordnen. Da werden zentrale Aspekte der Spielweltkonsistenz aufgegriffen: Wenn nichts anderes gesagt wird, soll man vom gesunden Menschenverstand ausgehen bzw. seinen Entscheidungen irdische Erfahrungen zugrunde legen. Genau genommen steht phantastischer Realimus ja nicht mal als Überbegriff in dem Kapitel, sondern neben den Überschriften "Eine magische Welt", "Eine abenteuerliche Welt" und "Eine lebende Welt". Der phantastische Realismus ist also nur eines von mehreren Konzepten, die für Aventurien bestimmend sind.

Was man aus den Regeln letzten Endes macht, entscheidet die Spielerschaft. Wenn eine Spielgruppe heldenhafte Aktionen und larger-than-life-Action um alles ablehnt, ist das eine Frage des Gruppenkonsens, des social contract oder wie auch immer man das heutzutage nennt, kurzum: der Absprachen. Grundsätzlich würde ich nämlich sagen, dass DSA durchaus solche Möglichkeiten regeltechnisch bietet. Gerade im Bereich von Proben und Erschwernissen ist man bei DSA ja relativ allein gelassen, es gibt nur sehr grobe Richtlinien. Hier ist es ein einfaches, die Möglichkeiten der Helden zu vergrößern indem Erschwernisse niedriger angesetzt werden. Mich stören massiv die vielen Nachteile der Helden, ich finde das nicht gerade heldenhaft, daher würde ich am liebsten mit mehr GP aber einem niedrigeren Nachteils-Limit starten. Auch eine Möglichkeit, an die Sache ranzugehen. Also grundsätzlich sehe ich viele Probleme mit DSA so, dass sie DSA nur angedichtet werden, im wesentlichen aber in der Spielerschaft von DSA begründet liegen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 16.08.2007 | 13:19
Aaaaah, der berühmte GMV wird mal wieder bemüht, wie gut, dass das ein eindeutiges Kriterium ist.  ;D

Zitat
Mich stören massiv die vielen Nachteile der Helden, ich finde das nicht gerade heldenhaft, daher würde ich am liebsten mit mehr GP aber einem niedrigeren Nachteils-Limit starten. Auch eine Möglichkeit, an die Sache ranzugehen. Also grundsätzlich sehe ich viele Probleme mit DSA so, dass sie DSA nur angedichtet werden, im wesentlichen aber in der Spielerschaft von DSA begründet liegen.
Jaja, nur die Inkonsistenz und Dysfunktionalität hat ja mit den Spielern nichts zu tun.  ;)

Ein guter Ratschlag ist es übrigens auf GP zu verzichten, soll doch jeder spielen was er will, Balancing kriegt das GP System eh nicht hin.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Der Nârr am 16.08.2007 | 13:26
Natürlich wird der GMV bemüht. Wäre ja auch schlimm, wenn nicht und Busse auf einmal von der Straße abheben, weil sich unter ihnen ein Abgrund auftut.

Und ja. Inkonsistenz und Dysfunktionalität sind vom System zu verantworten. Das ist schon bei DSA4 ein ganz schön starker Batzen. Da muss man an dem System nicht noch die Kritik aufzwängen, die eher der DSA-Community zusteht. Es sollte schon jeder das bekommen, was er verdient.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Azraiyl am 16.08.2007 | 19:45
Hier noch eine kurze Antwort warum das Talentsystem von DSA schon immer Probleme hatte, wobei folgende Seite bei der Erklärung hilft: http://www.hoehlen-welt.de/WWahrsch/WuerfWahr.html. Wenn man die Grafik mit 3W20 anschaut kann man erkennen dass der Bereich unter 0 praktisch eine gerade ist. D.h. eine Probenerschwerung in diesem Bereich ist fast völlig egal. Effektiv gibt es daher nur einen kleinen Bereich wo die Probenerschwernis/-erleichterung einen Einfluss aus das Ergebnis haben.

Wie andere schon festgestellt haben könnte man meinen es sitze teilweise ein Mathematiker bei der Redaktion (Römer hat nebenbei mal Physik Studium begonnen aber soweit ich mich erinnern mag nicht abgeschlossen) nur scheint der noch nie was von Wahrscheinlichkeitsrechnung gehört zu haben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 16.08.2007 | 20:55
Tja, das ist aber schon seit 2000 (also seit dem Anfangstag von DSA4) behoben das Problem. Falls durch negative Modifikatoren nämlich ein TaW unter 0 sinkt, gilt die Erschwernis für jeden der drei Würfe. Damit knickt die Erfolgswahrscheinlichkeit nun bei einem effektiven TaW unter 0 ganz schnell ab.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 16.08.2007 | 21:03
Eigentlich sah ich darin nie das Problem.... sondern eher im Gelingen der Würfe bei normalen bis guten Werten.. denn wahrscheinlich war es bei abzügen eh nicht mehr und meist hatte man da ja auch dann gleich ne -10 oder -5
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 16.08.2007 | 21:13
Naja, nach DSA 4 hat man ja Durchschnittsattribute von 12,5 bei Spielbeginn und auch Talente in denen der Charakter seinen Schwerpunkt hat liegen oft im Bereich von 10. Damit scheitert man an einer einfachen Probe nicht mehr so leicht (ich schätze mal man hat zwischen 80 und 90% Erfolgsw´keit). Und wenn du ständig Erschwernisse von -10 draufgedrückt kriegst, macht entweder dein Charakter oder der SL was falsch.



EDIT: Es sind bei Attributen von 13,12,12 und TaW 10 ganze 88,0% Erfolgsw´keit, bei TaW 6 immerhin noch 64.8%.

http://www.heim-d.uni-sb.de/~ludger/dsa/wuerfel.php
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 17.08.2007 | 08:39
Eigentlich sah ich darin nie das Problem....

Es ging ja bei der Aussage davor noch um DSA3... Und da waren Negative Talent und vor allem Zauberwerte im höhren Bereich noch echt normal. Aber auch bei DSA 4 hast du das recht schnell... Gibt ja zig Modifikatoren (meist Erschwenisse), die die Probe modifizieren. Die Kampfmanöver sind da nur ein Beispiel. Kassierst du dann noch eine Wunde was gar nicht so schwer mehr ist, wenn man mal getroffen wird, dann hast du noch fix -2 und wegen unter halber LE noch mal -1 Und da beginnt dann die Todesspirale...

Schön realistisch zwar, aber kein Heldentum mehr....


Die Tabelle finde ich nett....So was gehört in die Regelwerke gedruckt, da mit Spielleiter und Spieler mal eine bessere Einschätzung bekommen was die Modifikatoren bedeuten und was man zu erwarten hat.
Besonders schön sind die Varianten von Zaubern, die einem ne Erschwernis von 7 geben und dann noch erwarten, das noch ein ZfP* für die Wirkung und Reichweite rausspringt...
Für mehr reichweite modifiziert man den Wert erstmal um 5 nach unten und hat halt daür ne Kategorie höher, aber ein kleineres numerisches Ergebnis vor der Einheit. Aber das ist bei DSA ja normal, wenn ich was kriege, dann zimmert man mir dafür aber auch noch was rein....

Klar kann man das machen. Ich frag mich halt ob das sein muss.....
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 17.08.2007 | 10:45
Ach Imiri, nur weil Greg Stolze es macht...  ;)

evtl. sollten wir den threadtitel mal ändern, denn dasdie DSA4 Regeln schlecht sind, dürfte mittlerweile klar sein.

"Warum ist DSA4 so schlecht?", wäre ein besserer Titel mittlerweile...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Haukrinn am 17.08.2007 | 11:27
"Warum ist DSA4 so schlecht?", wäre ein besserer Titel mittlerweile...

Das hatten wir doch auch schon zur Genüge. Wie wär's mit "Warum wird es nicht besser?"?  ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Michael am 17.08.2007 | 12:16
Weil es keinen in der Redaktion stört, dass Regeln unstimmig sind und bestimmte Abenteuer mit den Regeln absolut unkonform gehen. Ebenso scheint es vielen Leuten in der Community total egal zu sein, dass die Regeln grober Schwachfug sind, die höchstens ein blinder Mensch aus hundert Metern Entfernung als passend bezeichnen würde.  :gasmaskerly: und weil die Community auch nicht daran denkt sich mal vom Fleck zu bewegen  :P
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 17.08.2007 | 12:39
warum auch? Sie sind doch glücklich wie es ist. Sonst würde wohl kaum so viel DSA gespielt werden. Will jemand behaupten die DSA Community hätte keinen Spass mit DSA?
Dort hat sich eben die Meinung manifestiert, das Regeln ein notwendiges übel sind, die das eigentlich Rollenspiel behindern und die DSA Regeln entsprechen genau diesen Erwartungen. Gut gemachte Regeln werden damit gar nicht verlangt und gar nicht gebraucht, weil sie ja nie besser sein können als das "richtige" Rollenspiel.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2007 | 12:39
Das dumme ist doch, dass ihnen der "Erfolg" recht gibt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 17.08.2007 | 12:40
Ungefähr so viel Recht, wie das Popmusik qualitativ gute Musik ist.
Aber über Geschmack darf man ja nicht streiten.

für mich ist das einfach ein zufällige schicksalsträchtige Entwicklung in der deutschen Rollenspiellandschaft. Es hätte genau anders sein können, dann würde jetzt jeder Fanboy behaupten System does Matter aber mit der tatsächlichen Materie hat das nix zu tun.

man (ich) kann eben nur hoffen, das sich der Trend mal ändert. Wie es in anderen Medien auch ist. RPG scheint mir das aber fast ne Ausnahme zu sein.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Haukrinn am 17.08.2007 | 12:47
Ich hoffe nicht, dass sich das ändert. Oder willst Du mit diesen Trotteln zusammen spielen?  >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 17.08.2007 | 13:03
naja, wenn sich die Meinung dahingehend ändert sind es ja nicht mehr dieselben Spieler ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 17.08.2007 | 13:23
Das Problem am GMV ist, dass es kein eindeutiger Begriff ist. Was einem vernünftig erscheint, kann jemanden anders wieder völlig unvernünftig erscheinen. Deswegen ist er argumentativ nicht zu gebrauchen. Gemeint war, dass in der Spielwelt sinnvolle Konsequenzen auf Situationen folgen. Das ist in Ordnung, hat aber mit GMV eher wenig zu tun.

GMV ordne ich in etwa in dieselbe Sparte ein wie "man muss verantwortungsvoll mit den Regeln umgehen".  ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 17.08.2007 | 13:33
naja GMV ist genauso schwammig wie Regeln von freieren spielen wie "jede gute Beschreibung gibt +X" und zig andere Mechanismen, die nur funktionieren können wenn sich die Spieler einig sind aber nie auch sich heraus. Also auch nicht zugebrauchen.
Da finde ich gerade DSA recht harmlos.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 17.08.2007 | 13:38
Ich bin mittlerweile der Ansicht, dass der RegelKERN von DSA 4.1 funktioniert. Ok, mit 3w20 muss man sich anfreunden - aber dysfunktional ist das nicht. Leider hapert es an allem, was sich vom Regelkern entfernt. Paketkosten für Rasse, Kultur, Profession sind nicht ausgewogen (Beispiel: Thorwaler.... - die Boni auf die Körperlichen Attribute sind dermassen gut, dass die Rasse "Thorwaler" für einen kampforientierten Charakter locker 15-20 GP kosten müsste statt 5). Die Kampfmanöver sind ja nett - aber die Übermacht der Parademonster ist ungebrochen. Weil Kämpfe wegen hoher Parade, hohem RS und hoher LE bei DSA 3 stinkelangweilig wurden, hat man (statt hochstufigen Charakteren adäquate Möglichkeiten zu geben einen Kampf schnell zu beenden (durch SF!!)) LE drastisch herabgesetzt und ein hartes Wundensystem eingeführt - nun kann mein hochstufiger Kämpfer zwar im Duell gegen das schwergerüstete Parademonster zwar immer noch nichts reissen, wird aber von drei räudigen Wegelagereren gekillt (da man janur einen Angriff pro Runde parieren darf). 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2007 | 13:51
Ungefähr so viel Recht, wie das Popmusik qualitativ gute Musik ist.
Aber über Geschmack darf man ja nicht streiten.
Richtig und das machen bei der Popmusik auch die wenigsten.
Die meisten, die Pop nicht mögen, hören ihre Musik und gut ist.
Und etliche, die mit Pop angefangen haben, wechseln irgendwann in andere Bereiche.

Und eigentlich sollte das bei DSA auch nicht ganz anders sein.
Und mal ehrlich: Wie viele haben denn im who-is-who denn nicht stehen "angefangen hat alles mit DSA"?
Und wieviele sind dabei geblieben?
DSA ist eben die Popmusik der Rollenspiele, und jeder, der was anderes schätzt, regt sich drüber auf.
Nur beim Rollenspiel sitzen die Bekehrungswütigen und die "was wäre wenn Theoretiker" und die "Weltverbesserer",
die sich überlegen, was wäre wenn DSA anders wäre, was man machen müsste, damit DSA besser wäre oder wie auch immer.
DSA ist aber nun mal so.
Und DSA lockt viele Frischlinge an, die ihr System erstmal mit Händen und Füßen verteidigen.
Wer davon nie loskommt, der hat doch das Problem, dass er nie über den Tellerrand schaut.
Und wer über den Tellerrand schaut, findet schnell war anderes, was interessant ist.
DSA ist mainstream und das ist so.
Und solange DSA genug umsetzt, dass es eine verwöhnte Redax gibt, wird sich DSA nicht wandeln.
Warum sollte sich eine Redax Gedanken um das "wie mache ich es besser" machen, wenn die Zahlen zeigen, dass sie immer noch im dicksten Boot sitzen und die Fanboys unreflektiert alles in den höchsten Himmel loben...?
Wenn man mal zurückblick, gab es immer ein zweitdickstes Boot, sei es Midgard, Shadowrun, Vampire oder DnD3E.
Aber DSA war immer der allerdickste Dampfer im Rollenspielteich.
Der einzige Grund, warum sich ein Redax Gedanken machen könnte, wäre der Ehrgeiz, es möglichst gut zu machen.
Und ich behaupte: Das passiert bestimmt auch.
Aber wenn einer eine Idee oder einen Ehrgeiz entwickelt und in eine andere Richtung rudert fährt der Dampfer trotzdem geradeaus.
Und irgendwann erkennt der eine, dass es einfacher ist, diesen Ehrgeiz in anderen Projekten auszuleben.
Entweder arbeitet man dann parallel an anderen Projekten oder kehrt DSA den Rücken, weil man keine Lust mehr hat.

Ich behaupte: Solange es DSA relativ gut geht braucht man von DSA nichts Großes zu erwarten.
Und die Leute die DSA fanboyartig verteidigen sollen das machen, so wie Tokio Hotel Fanboys auch ihre Lieblinge ganz ganz toll finden.
Anstatt ständig zu bashen, sollte man lieber gelassen bleiben.
Vielleicht ebbt irgendwann der DSA Spleen ab und dann werden wir eine Redax ganz heftig rudern sehen. Oder eine Menge Ratten, die ein sinkendes Schiff verlassen und sich hinterher einig sind, dass sie es ja schon viel früher haben kommen sehen und der Kahn sei ja schon jahrzehnte rostig und marode gewesen. Vielleicht tuckert das DSA Dampfschiff ja auch noch bis zu unserer Rollenspielrente auf dem RPG-Teich.
Wen kümmerts?
Wen kümmerts, wie gut oder schlecht DSA ist, wie gut oder schlecht Tokio Hotel sind oder welchen IQ Dieter Bohlen hat?
Wer es nicht mag, soll was anderes spielen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 17.08.2007 | 14:03
Full Ack  :d

nur leider macht drüber aufregen soviel spass

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 17.08.2007 | 14:23
Ach Imiri, nur weil Greg Stolze es macht...  ;)

Was macht Greg Stolze?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 17.08.2007 | 14:47
@Boba
SEHR produktiver Beitrag angesichts des Threadthemas und der Diskussion hier. Ironie aus.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2007 | 15:05
@Boba
SEHR produktiver Beitrag angesichts des Threadthemas und der Diskussion hier. Ironie aus.
Angesichts der Tatsache, dass sich dieser Thread auf Seite 20 befindet und hier nicht wirlich irgendwas neues steht,
kann man in punkto Produktivität doch kaum etwas falsch machen... ;)
Ausserdem, was willst Du hören?
Ist DSA nach den wenigen objektiv bewertbaren Kriterien ein schlechtes System? ja (Begründung liest sich auf den letzten 20 Seiten)
Ist die DSA Redax nicht in der Lage aus DSA etwas besseres zu machen? Offensichtlich nicht, DSA steckt im eigenen Sumpf fest.
Ist die DSA Redax überhaupt willens, aus DSA etwas besseres zu machen? Wohl kaum, denn sie werden ja von den eigenen Fans geblendet und haben ja auch Erfolg mit dem versumpften Zeug.
Kann man es besser machen? ja, es gibt genügend Ideen - DSA mit uni System, DSA mit anderem System - siehe Threads in diesem Forum
Ist DSA dennoch erfolgreich? offensichtlich ja Warum? keine Ahnung!
Lohnt es sich, darüber zu reden? Offensichtlich nicht, denn es ändert nichts und bringt auch keine neuen Erkenntnisse - weder den Fanboys noch den Kritikern.
case closed (für mich)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 17.08.2007 | 15:43
@Imiri
Tabellen der Wahrscheinlichkeitskurven in seine Regelwerke machen, damit Minmaxer nicht erst im Internet suchen müssen   :D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 17.08.2007 | 16:06
Boba schrieb:
Zitat
Und eigentlich sollte das bei DSA auch nicht ganz anders sein.
Und mal ehrlich: Wie viele haben denn im who-is-who denn nicht stehen "angefangen hat alles mit DSA"?
Und wieviele sind dabei geblieben?
Da hast du Recht, aber eine Forencommunity gibt immer einen schlechten Überblick.
In RL kenn ich jedenfalls mehr Spieler die nie aus DSA ausbrechen konnten/wollten als solche, die wechselten. Persönliche Erfahrung ist aber sicher auch ein schlechter Überblick. Aber die Marktpräsenz spricht wohl für sich.
Ihr glaubt sicher nicht ernsthaft, daß die DSA Community aus einer sich erneuernden Kundenschaft besteht wie bei der Popmusik. Die meissten werden wohl geblieben sein.

und natürlich haben die DSA Fans ihr System fest im Griff, besser als die Redax, die vermutlich gar nicht das machen können, was sie wollen. Das finde ich auch.

Das DSA kein Grund hat sich zu ändern, wenn alle glücklich sind, wurde ja nun schon ein paar mal gesagt. traurig aber irgendwie gerechtfertigt.

Die Weltverbesserer gibts auch gegen die Popmusik. Das ist nicht nur beim RPG so. Und wie bei DSA gibts auch bei Popmusik genug Leute, die die Charts für das Beste halten. Das ist eigentlich das Einzige, was mich an vielen DSA Spielern aufregt (äquivalent zu besagten Tokio Hotel Fans), Kritik ist da ja völlig verschwendet.
 
Und was die Andere Seite betrifft, die ist auch nicht besser: Hier wird großkotzig posaunt, DSA stecke im eigenen Sumpf, ist objektiv schlecht, Community kann sich nicht bewegen, Redax ist unfähig blablabla, aber andererseits sei man ja gelassen, und alle Spielarten sind gleichwertig und können Spass machen.
Es liest sich aber nun nicht gelassen und tolerant. Auf der einen Seite draufklopfen aber der anderen streicheln. Ich meine damit nicht (nur) Boba, dieser Zwiespalt taucht ja überall auf.

Deswegen gehe ich da auch keine Kompromisse oder Widersprüche ein. Mich kümmert das Thema allein deswegen weil unähnlich zur Musik ich NICHT "eben" was anderes spielen kann. RPG ist nunmal ein Gruppenspiel.
Durch hartnäckiges argumentieren hab ich schon ein paar Leute von DSA abgebracht, die jetzt froh darüber sind und wir gemeinsam mehr Spass haben können. Für mich lohnt sich der erkämpfte Freiraum auf jeden Fall, sinnlos finde ich das für mein Hobby nicht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 17.08.2007 | 17:01
@Imiri
Tabellen der Wahrscheinlichkeitskurven in seine Regelwerke machen, damit Minmaxer nicht erst im Internet suchen müssen   :D

Das gibt zumindest auch denen die es nicht tun die gleiche Stellung und Informationsstand...
Nebenbei kenne ich da mehr von 7te See, L5R und von SilCORE....
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 18.08.2007 | 03:25
Hm, na gut ich gebs zu, ich habe kein anderes Rollenspiel gespielt, ausser DSA, von One-Shots und Kurzrunden in anderen Systemen (Vampire, D&D, Arcane Codex) mal abgesehen. Das lag ursprünglich daran, dass DSA einfach Neueinsteiger lockt und es (zumindest bei uns) dazu kam, dass man dann nicht mehr umsteigen wollte und neue Regelwerke kaufen, lernen usw. Stattdessen blieb man halt bei DSA.

Ich kenne sicherlich einige weitere System in der Theorie, für die Prais fehlen mir aber sowohl die Leute, als auch die Zeit. Nicht desto weniger lese ich sehr gerne über andere Systeme und Regelmechanismen.

Ich denke Doms Story DSA ist ein guter Ansatz, denn DSA ist leider, leider, leider schon lange kein ARS mehr. Daher ist Story DSA wohl die einzig sinnvolle Weise das Spiel zu betreiben. Man kann es jedenfalls darauf runterbrechen, dass die Simulationsregeln von DSA schlecht sind, das wollen sogar DSA Fans nicht (bis auf ganz unbelehrbare in gewissen Foren). Das ist eine schnell festzustellende Tatsache.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 18.08.2007 | 08:38
Ohne auf DSA einzugehen:

Euer Popmusik-Verglech hinkt gewaltig, denn Popmusik ist ja nicht nur Tokio Hotel und die Charts, sondern alles andere auch, was nicht zur E-Musik zählt.

Rock, Folk, Metall, Techno, House, Hip Hop, Punk

aber auch

Schlager, Volksmusik, etc.


Das komplett abzulehnen, so wie einige DSA komplett ablehnen ist wohl etwas daneben.


Wobei ich sagen muß, den Kern des DSA-Regelwerkes und auch viele Gedanken und Ideen, die hinter dem Regelwerk stehen, finde ich gut und mag sie. Leider hapert es an der Umsetzung. Aber scheuen wir uns mal die neue Edition an, was sich da alles so ändert.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 19.08.2007 | 01:38
Euer Popmusik-Verglech hinkt gewaltig, denn Popmusik ist ja nicht nur Tokio Hotel und die Charts, sondern alles andere auch, was nicht zur E-Musik zählt.

Das ist doch Quark; nur weil Amazon alles in "Pop" und "Klassik" sortiert, ist das noch lange nicht allgemeingültig. "Pop" kommt von "populär", also auf deutsch gesagt "was alle hören" (und somit kommerziell erfolgreich ist). Unter diesen Gesichtspunkten kann man vllt Hipf-Hüpf und vllt Techno (gibt es Techno überhaupt noch? lang nix mehr davon gehört) zu Pop rechnen, aber andererseits ist es beispielsweise im Metalsektor keine Seltenheit, daß innerhalb der Szene absolut wichtige, international bekannte Musiker von genredefinierenden Bands tagsüber bei der Post Briefe abstempeln, weil sie von der Musik nicht leben können. Das ist wohl schwerlich "Popmusik".

Um den Bogen zu Rollenspielen zu spannen, sind das dann wohl mehr so die "Indies" (wobei Indie ja auch wieder ein Begriff aus der Musikkultur ist <g>), denen es eben nicht um Kohle und Kommerz geht, sondern um die Erfüllung ihrer Leidenschaft.

(Andere Länder, andere Sitten: in Finnland könnte man vielleicht Metal zu Pop zählen. Und außerhalb des deutschsprachen Raumes spielt ja auch DSA keine nennenswerte Rolle.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 19.08.2007 | 01:54

(Andere Länder, andere Sitten: in Finnland könnte man vielleicht Metal zu Pop zählen. U

Nur wegen Nightwish und Lordi?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 19.08.2007 | 02:16
Nur wegen Nightwish und Lordi?

oO
Ensiferum, Finntroll, Apocalyptica, Hevein, Poisonblack, CoB, Wintersun, Korpiklaani, Sinergy, und die unsäglichen HIM, um aber wirklich nur die zu nennen, die mir als allererstes einfallen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 19.08.2007 | 02:39
jaja, wenn man keine Ahnung hat.. ;D

ich kann die Kritik an dem Popmusikvergleich auch nicht nachvollziehen. Sicher, aus jedem Vergleich kann man sich den Teil herausziehen der nicht passt, aber jeder sollte doch wissen worauf es dabei ankam.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 19.08.2007 | 03:05
Ensiferum, Finntroll, Apocalyptica, Hevein, Poisonblack, CoB, Wintersun, Korpiklaani, Sinergy, und die unsäglichen HIM, um aber wirklich nur die zu nennen, die mir als allererstes einfallen.

Ok, HIM. Der Rest ist auch in Finnland kein Pop. In anderen Ländern gibts auch ne Menge Metalbands, ohne dass das was mit Pop zu tun hat.
@Falcon: von wegen keine Ahnung haben: Von 4 der Bands die Feuersänger da aufgezählt hat hab ich eine oder mehrere Platten im Schrank stehen... 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Der Nârr am 19.08.2007 | 08:22
Wie wär's damit: Pop ist, was auf MTV läuft ;D.

Es gibt Pop-Musik die höre ich und es gibt Pop-Musik die mag ich nicht.

Was das noch mit "Ist DSA 4 wirklich so schlecht??" zu tun hat, ist mir unterwegs aber verloren gegangen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 19.08.2007 | 08:32
Nunja, ich habe die Unterteilung in Pop-Musik und E-Musik schon in der Schule gelernt, und das war vor Amazon.

Aber was sagt die Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pop-Musik

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 19.08.2007 | 10:22
@Samael: war auch nurn Scherz. ;)

@Hamf:
Alles um DSA verhält sich gewissermaßen wie mit Popmusik, das hatte das damit zu tun.
Popmusik ist zu 90% auch Müll. Popmusik ist das, was die gut finden, die nix kennen oder weil andere es gut finden, usw. Mit DSA Spielern kann man ähnlich sachlich argumentieren wie z.b mit Tokio Hotel Fans über die Qualität ihrer Lieblingsband usw. ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Der Nârr am 19.08.2007 | 10:37
Fanboys sind halt Fanboys, egal, worum es geht. Es gibt auch WoD-Fanboys, Star-Trek-Fanboys (die dir erzählen, dass Star-Wars Müll ist weil Stark Trek ist ja so viel besser weil weil weil), D&D-Fanboys usw. usf. Den Vergleich mit Popmusik finde ich daher relativ überflüssig. Wer nicht weiß, was ein Fanboy ist, hat noch keinen getroffen ;D.
Genauso schlimm wie DSA-Fanboys sind aber DSA-Basher :P.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 19.08.2007 | 10:48
ach, DSA basher kämpfen um ihren Freiraum, sie werden dazu genötigt, wenn sie ihr Hobby betreiben wollen während DSA Fanboys gar nicht wissen, was sie haben (oder besser, nicht wissen, was sie nicht haben) ;D

klar gibts zig andere Vergleiche. Es gibt aber einen gravierenden Unterschied, der den Vergleich (der kam von Boba meines Wissens) interessant macht.
Aus dem Pop wachsen die Leute heraus, sie beschäftigen sich unbewusst mit Musik, merken irgendwann, was für einen Shice sie da hören und suchen sich andere Musikrichtungen oder spezialisieren sich. Die Popfans erneuern sich also ständig selbst, deswegen sind die Leute ja auch meisst im Großen und ganzen jung.
Jetzt guck dir DSA an, die DSA community altert mit, die Leute merken das oft nicht mal nach 20 Jahren zocken. Als Neuling kommt man da kaum noch rein, weil sowohl Regelwerk als auch Hintergrundwelt viel zu unübersichtlich ist.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Der Nârr am 19.08.2007 | 10:51
Müsste man DSA dann nicht eher mit den Rolling Stones vergleichen?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 19.08.2007 | 11:14
ja, das triffts auch gut :)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 19.08.2007 | 11:27
Naja, verdammt viele Leute wachsen auch niemals aus der Popmusik heraus, von daher muß der Vergleich an dieser Stelle nichtmal die Biege machen. Die einen entwickeln sich weiter, die anderen nicht, hüben wie drüben.

Jetzt aber mal langsam genug von musikalischen Entwicklungen, obwohl ich dazu auch noch ein oder zwei Takte zu sagen hätte, aber das wird sonst echt ziemlich OT. ;)

Ich bashe übrigens gerne. Nicht nur DSA. Macht mir Freude. Verklagt mich doch.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: imandra am 19.08.2007 | 15:27
So, dann meldet sich auch mal ein sogenanntes "Fangirl" von DSA zu Wort. Was mir an DSA sehr gut gefällt ist gerade die geschaffene Welt und auch einige Hintergrunddetails. Ich habe bis jetzt och in keiner anderen Runde als DSA gespielt, mir aber z.B. mal das regelbuch zu Vampire angesehen, da mich Vampire persönlich auch sehr interessieren. Dabei sprach mich jedoch das Setting nicht so an.
Die Regeln nehmen bei DSA 4 wirklich überhand und mögen auch nicht gut ausbalanciert sein, dennoch hindert mich das nicht am Spielen. Denn was mir nicht passt, wird passend gemacht.
Doch mal zu der Frage warum DSA (immer noch) so beliebt ist. DSA ist ein Klassiker; DSA spielt mit vertrautem Hintergrund aus dem Fantasygenre wie es häufig auch in Büchern zu finden ist; DSA ist für viele mit ihren ersten Rollenspielerfahrungen überhaupt verknüpft und wird so gerne mal wieder aus Nostalgiegründen gespielt;eine Gruppe hat die Möglichkeit sowohl Charakter-, Abenteuer-, Detektiv-  als auch Actionrollenspie zu betreiben, jeweils wie sie Welt und Regeln einsetzt (trifft aber wohl auch auf andere Rollenspiele zu); Aventurien wird von der Spielerschafft weiterentwickelt und bleibt nicht so fest bestehen, wie es einmal beschrieben wurde.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 19.08.2007 | 20:43
hust..Midgard/D&D/GURPS/RoleMaster...hust
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 19.08.2007 | 22:18
Aventurien haben die aber alle nicht. Und das ist mE (auch mit den vorhandenen SChwächen) eh der einzige Grund DSA zu spielen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Der Nârr am 19.08.2007 | 22:29
GURPS Aventurien ;D
Ich stelle zurzeit einige Überlegungen an, wie ich das Gurps-Magiesystem näher an Aventurien heranbringen kann und meine ersten Versuche haben mich bereits ziemlich zufrieden gestellt (obwohl ich eigentlich ein harter Vertreter von "Aventurien spiele ich nur mit DSA-Regeln" bin). Die Sache ist die, dass die Ansprüche von DSA - taktische, aber auch actionreiche Kämpfe und eher "realistische" Regeln als total abgefahrene Kung-Fu-Elemente etc., freie Charakterentwicklung usw. - von Gurps 4 wesentlich besser erfüllt werden (weil es ausbalancierter ist, die Regeln eingängiger sind, die Kämpfe ebenso taktisch und manöverreich sind aber leichter durchzuführen usw. usf.). In Gurps wurden sogar einfache Regeln für Aspekte gefunden, die von DSA klassischerweise als "zu kompliziert, um es umzusetzen" eingestuft werden (ich denke da an verschiedene Schadensarten je nach Waffengattung).
Was mir bei Gurps natürlich sehr stark fehlt ist das typische DSA-Feeling, das sich einstellt, wenn man eben auch mit diesen Regeln hantiert. Es macht für mich einfach einen Unterschied, ob ich mit 3W6 auf einen Wert würfle oder mit 3W20 auf 3 Werte. Selbst wenn es Nostalgie ist - wenn ich aus dieser Nostalgie Spielspaß gewinnen kann, ist das schließlich mein gutes Recht :).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 19.08.2007 | 22:42
Klar: GURPS Aventurien, HEROSYS Aventurien, UNI Aventurien, d20 Aventurien....

Aber das ist Arbeit, und bis eine Konvertierung wirklich zufriedenstellender ist als das DSA System mit seinen Macken ne MENGE Arbeit. Ich für meinen Teil habe mich entschlossen lieber ein paar Seiten Hausregeln für DSA 4.1 zu texen statt eine GURPS Konvertierung zu schreiben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.08.2007 | 23:29

Doch mal zu der Frage warum DSA (immer noch) so beliebt ist. DSA ist ein Klassiker; DSA spielt mit vertrautem Hintergrund aus dem Fantasygenre wie es häufig auch in Büchern zu finden ist; DSA ist für viele mit ihren ersten Rollenspielerfahrungen überhaupt verknüpft und wird so gerne mal wieder aus Nostalgiegründen gespielt;eine Gruppe hat die Möglichkeit sowohl Charakter-, Abenteuer-, Detektiv-  als auch Actionrollenspie zu betreiben, jeweils wie sie Welt und Regeln einsetzt (trifft aber wohl auch auf andere Rollenspiele zu); Aventurien wird von der Spielerschafft weiterentwickelt und bleibt nicht so fest bestehen, wie es einmal beschrieben wurde.



Unterschied zu Rolemaster, Midgard, GURPS,WFRP; Runequest

Klar: GURPS Aventurien, HEROSYS Aventurien, UNI Aventurien, d20 Aventurien....

Aber das ist Arbeit, und bis eine Konvertierung wirklich zufriedenstellender ist als das DSA System mit seinen Macken ne MENGE Arbeit. Ich für meinen Teil habe mich entschlossen lieber ein paar Seiten Hausregeln für DSA 4.1 zu texen statt eine GURPS Konvertierung zu schreiben.
A das DFeeling ändert sich nicht bei GURPS
B ist es nicht soviel Arbeit wenn du es Quick and Dirty machst, und wird durch besseren Spielfluss, balance mehr als aufgewogen

http://www.irian.de/files/GURPS%20Aventurien.pdf

http://www.gurpswiki.net/default.aspx/Tde4Wiki/

http://www.helden.de/rpgbanner/cgi-bin/pages/jump.pl?ID=765 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 19.08.2007 | 23:35
A das DFeeling ändert sich nicht bei GURPS

Wo habe ich was von "Feeling" geschrieben?

Zitat
B ist es nicht soviel Arbeit wenn du es Quick and Dirty machst, und wird durch besseren Spielfluss, balance mehr als aufgewogen

Ich mache Dinge ungern "quick and dirty". Wenn eine Systemkonvertierung, dann mit ordentlich ausgearbeitetem Dokument und allen Optionen die man im Ursprungssystem auch hatte. Ich muss schließlich nicht nur für mich aLa SL konvertieren, auch die Spieler sollen genau wissen woran sie sind.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Der Nârr am 20.08.2007 | 08:05
Ich mache Dinge ungern "quick and dirty". Wenn eine Systemkonvertierung, dann mit ordentlich ausgearbeitetem Dokument und allen Optionen die man im Ursprungssystem auch hatte.
Was verstehst du unter "alle Optionen die man im Ursprungssystem auch hatte"?
Wir haben in unserem ersten Versuch einer Konvertierung d20 Iron Kingdoms -> Gurps enorme Probleme gehabt, weil wir uns sehr stark an den d20-Regeln und IK-Modifikationen gehalten haben. Bei unserem zweiten Versuch haben wir klar gesagt: Wir möchten nicht die Regeln konvertieren, sondern den Hintergrund! Danach lief die Konvertierungsarbeit viel, viel flüssiger - ohne, dass man jetzt groß etwas verloren hätte.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Vanis am 27.08.2007 | 12:55
Ich fasse es nicht. Ich hab auf meine alten Tage nun doch zum ersten Mal DSA 4 gespielt  ;). Erster Eindruck: Sehr komplex, Charaktererschaffung hätte ohne EDV Hilfe Stunden gedauert, aber Hintergrund  und Spielgefühl waren sehr nett. Leiten würd ich es nie, aber mal so antesten ist ok.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lyonesse am 19.09.2007 | 20:19
Aventurien ist glaube ich bei DSA weniger das Problem. Es war immer eine stimmige Hintergrundwelt, die sich nicht zu verstecken braucht und an der inzwischen seit über 20 Jahren gearbeitet wird. Insofern ist bei Aventurien schon eher der Overkill angesagt, was Hintergrundinformationen anbelangt, aber gerade diese Fülle gefällt ja auch vielen Leuten.
Bei den Regeln sehe ich bei DSA eher die Probleme, denn da gibt es ebenfalls den völligen Overkill. Eine bewußte Vereinfachung zurück zum alten Basis- und Ausbauspiel hätte mir erheblich besser gefallen, denn das sind die Wurzeln DSAs. Wenn ich ein komplexes System spielen will, dann greife ich zum HERO-System, aber nicht zu DSA, denn das ist nicht seine Stärke. DSA war für mich mal top durch ein einfaches Regelwerk mit einer ausgearbeiteten und stimmigen Hintergrundwelt. Aventurien ist mir auch immer noch lieb, auch wenn mir natürlich nicht alles gefällt was da abgeht (aber wo ist das schon so), aber das Regelssystem DSA4 oder inzwischen 5 würde ich mir nicht wirklich antun.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 20.09.2007 | 05:15
, aber das Regelssystem DSA4 oder inzwischen 5 würde ich mir nicht wirklich antun.

4.1, nicht 5  ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 20.09.2007 | 05:50
Ich bekomme viel mehr Magenschmerzen bei der Welt als bei dem System.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Deadman am 20.09.2007 | 07:09

Also mit der Geschichte konnte ich leider irgendwie noch nie etwas anfangen. Sie hat mich meistens einfach nicht gefesselt. Leider, wenn mir dann ein Freund was erzählt hat, war die Geschichte irgendwie... seltsam vor allem das mit den dämonischen Ländern...

Das Regelwerk ist eigentlich sehr sehr detailiert und wäre ein tolles Computerspiel geworden, daher empfehle ich jeder Runde einen Mathestudenten ;-) Es gibt einige komplizierte Regeln die dafür Sorgen das jeder Kampf zur Stegreif Mathe wird (Waffenvergleich, Stangenwaffen usw) Kämpfe von großen Gruppen sind kaum bewältigbar und bei defensiven Kampfstilen können kleine Duelle sich ziehen wie Kaugummi. Leider verstehe ich die Menschen, welche DSA entwickelt haben leider ebenso wenig. Bei einer Anfrage im DSA Forum bezüglich der Assassine durfte ich lesen (versuchtes Zitat: "Assassinen sind Mörder und somit Böse. DSA ist ein Heldensystem indem es nicht gedacht ist böse Charaktere zu spielen. Somit haben wir dies weggelassen")

Naja, erklär mir jetzt doch mal einer einen guten Belhalhar oder <füge hier einen anderen Dämon ein>-Paktier oder warum stehen die in Götter und Dämonen samt Regel zur Erstellung??

Denke, wenn die im 5ten Regelteil wieder einen Gang zurück schalten, einige mehr als veralteten Regeln vereinfachen oder erneuern kann das wieder was richig Gutes werden.

Wir werden sehen
Deadman
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lyonesse am 20.09.2007 | 10:02
@Deadman: Ich stimme zu, mich hat die Geschichte von A. auch nie so richtig umgehauen, aber mir gefiel die Atmosphäre des Settings, auch wenn es inzwischen wahnsinnig aufgebläht ist (wobei ich die Idee mit den schwarzen Landen aber ganz in Ordnung fand, denn Mordor fehlte ja noch).
Die Gängelei seitens der DSA-Redaktion fand ich auch immer unverständlich und wenig erwachsen, hängt aber wohl mit DSAs Stellung als Einsteiger-System zusammen.
Hier kam ja schon mal der Vorschlag eines Retro-DSAs mit einfachem System und zur Zeit Kaiser Retros oder so - fand ich keine schlechte Idee.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 20.09.2007 | 10:06
Naja, erklär mir jetzt doch mal einer einen guten Belhalhar oder <füge hier einen anderen Dämon ein>-Paktier oder warum stehen die in Götter und Dämonen samt Regel zur Erstellung??

Damit man Paktierer NSCs bauen kann.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 20.09.2007 | 10:40
Aha....und warum darf man keine Assasinen-NSCs bauen ?  ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 20.09.2007 | 10:58
Darfst Du jederzeit. Es gibt einige Professionen, die dafür in Frage kommen, in Aventurien gibts aber wohl keine "Assassinen-Schulen".
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 20.09.2007 | 11:26
Die Begründung Assassinen sind böse ist nur die offizielle Version. In Wirklichkeit sollte es eher lauten: Assassinen sind böses PG und deswegen nicht erlaubt.

Denn, wenn es keine bösen Chars geben dürfte müsste man noch weitere existierende Professionen streichen:

Elburum-Schmerzensmagier; Brabaker Nekromanten, Zuhälter, Straßenräuber, Ferkina-Besessene (und eigentlich die ganze Ferkina-Kultur), Orks in allen Variationen natürlich, besonders deren blutopfernde Schamanen, Bannstrahler die gerne mal nach bester Schäuble Manier vorgehen, giftmischende Schwarze Witwen, Sklavenjäger...
Das dürften die bekanntesten sein.

Blutmagie müsste auch gestrichen werden, ebenso Dämonenbeschwörung. Das ist ja alles böse.

Also man sieht, es geht nur um PG Verhütung, da sich offensichtlich die Vorstellung durchgesetzt hat, dass ein Assassine wohl unglaublich kampfkräftig wäre.

Dass es keine Schulen gibt (wobei das auch wieder zweifelhaft ist --> Borons Hand) ist auch kein Argument gegen eine Profession(svariante), es gibt ebenso keine Schulen für Bettler, Taugenichtse, Tagelöhner und Rattenfänger (und viele andere).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 20.09.2007 | 11:37
Dass es keine Schulen gibt (wobei das auch wieder zweifelhaft ist --> Borons Hand) ist auch kein Argument gegen eine Profession(svariante) ...

Ist es auch nicht. Ein paar Professionen in der Richtung existieren ja schon. 

Ein weiterer Grund gegen Assassinen Professionen sind wahrscheinlich auch die sabbernden Ninja/Hashishin Fanboyhorden, die sich auf etwas stürzen würden. 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lyonesse am 20.09.2007 | 11:38
Wenn es diese ganzen Spielmöglichkeiten gibt, ist das Fehlen eines Assassinen doch recht unverständlich. Abgesehen von irgendwelchen speziellen Talenten oder Kampffertigkeiten, was sollte einen Spieler daran hindern beispielsweise einen Streuner, Söldner o.ä. wie einen Assassinen zu spielen?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 20.09.2007 | 11:45
Wenn es diese ganzen Spielmöglichkeiten gibt, ist das Fehlen eines Assassinen doch recht unverständlich. Abgesehen von irgendwelchen speziellen Talenten oder Kampffertigkeiten, was sollte einen Spieler daran hindern beispielsweise einen Streuner, Söldner o.ä. wie einen Assassinen zu spielen?

Nichts. Es gibts wohl durchaus Charaktere in Aventurien, die sich mit Mord und ähnlichem ihr Geld verdienen und im Regelwerk Professionen, die viele zum Meucheln hilfreiche Fähigkeiten vermitteln. Es gibt nur keine Profession, über der groß "Assassine" steht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 20.09.2007 | 12:01
Zitat
Assassinen sind böses PG und deswegen nicht erlaubt.
Naja....eher fadenscheinig. Man kann auch Meuchelmörder bodenständig spielen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lyonesse am 20.09.2007 | 12:09
Stimmt. Gab es bei Midgard nicht mal weisse Assassinen? Also Attentäter, die nur böse Jungs ausknipsen und weil es im Auge des Betrachters liegt, wer denn nun eigentlich böse ist, könnte ich mir schon ein paar nette Situationen vorstellen. Bei einem verantwortungsbewußten Spieler, der den Assassinen als tragische Figur spielt, wäre interessantes Rollenspiel garantiert inklusive jeder Menge politischer Themen, also Intrigen, Verwicklungen, etc... - vielleicht müßte man dafür eine spezielle Spitzbubentruppe zusammenstellen, wäre aber reizvoll.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 20.09.2007 | 12:11
Naja....eher fadenscheinig. Man kann auch Meuchelmörder bodenständig spielen.
Du meinst die zum Beispiel ihren Beruf an den Nagel gehängt haben und als Handwerker ein zufällig gefundenes Waisenkind aufziehen? ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 20.09.2007 | 12:13
 ~;D Ja ! Die besonders !  ~;D Obwohl.......bei Samtschatten von Nicht-PG zu sprechen.....*hüstel*

Aber wie gesagt: Ich finde die Begründung, warum es keine Assasinen gibt, schlicht fadenscheinig, seltsam und schwer nachvollziehbar. "Leute töten" tut der Otto-Normal-Söldner auch - vemutlich sogar mehr und wahlloser als ein Assasine. Den offiziellen Stellungnahmen zum Thema "Assasine" nach zu urteilen dürfte man dann auch keine Söldner mehr spielen.

Edit:
Die weißen Assasinen kommen mir auch recht bekannt vor. Zumindest in KanThaiPan gibts eindeutig gute Assasinen (aber da sind sie auch fast schon Pflicht - was wäre ein Eastern-Fantasy-Setting ohne gute Ninjas ?)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Deadman am 20.09.2007 | 13:54

Klar DSA ist soweit offen das man sich die Assassine/Meuchelmörder oder wie auch immer man es nennen will basteln kann. Gibt sogar eine optionale Meuchel-Regel. (ist dann nicht schon alleine die Regel böse??? ;D)

Ich denke du meinst eher das bestimmte Klassen/Rassen/Berufe/usw gerne von PGler genommen werden. Das dies nicht immer stimmt, ist als gutes Beispiel in D&D. Kein PowerGamer würde einen Drow mit LA+2 spielen wollen, während die Meinung von Drow auf LARPs eher schlecht sind, weil man viele schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Ob ein Meuchelmörder gut oder böse ist, ist eine Frage, die von der eigenen Moral abhängt und der inneren Einstellung zu Tat. Jede Klasse kann eigentlich gut oder böse sein.

(Achtung Sarkasmus)
Fragt mal aus Spaß in der nächsten Rollenspielrunde eueren Paladin, warum er den vierten Goblin von rechts in der dritten Gruppe den genau umgebracht? War er an dem Überfall vor 4 Tagen selbst beteiligt? Ist jemals ein Pala bei euch schon mal weiter gelaufen um nachzusehen ob es nicht ein zweiten Goblinstamm gibt und das eine Verwechslung sein könnte? Kannst man beweisen das Goblini davon überhaupt wusste und es nicht nur die 5 (Goblin-)spinner im Vollsuff waren?

Ne ehrliche Antwort wäre:
"Nö, er ist ein stinkender dreckiger Goblin und über seinen Kopf steht "StandardopferTM" und das Spiel gibt mir dafür XP und geile Items, also weiter?"
(/Sarkasmus)

Fazit: Das der Meuchelmörder fehlt und warum ist mir eigentlich egal, aber den Grund find ich einfach .... Lachhaft!?

Grüße
Deadman



Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 20.09.2007 | 14:01
Fragt mal aus Spaß in der nächsten Rollenspielrunde eueren Paladin, warum er den vierten Goblin von rechts in der dritten Gruppe den genau umgebracht?

Ganz einfach. Goblins sind neutral böse (oder auch chaotisch böse).  ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 20.09.2007 | 14:05
Fragt mal aus Spaß in der nächsten Rollenspielrunde eueren Paladin, warum er den vierten Goblin von rechts in der dritten Gruppe den genau umgebracht?
Ganz einfach. Goblins sind neutral böse (oder auch chaotisch böse).  ;)
und sie fressen Babys und sie hassen Pferde.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 20.09.2007 | 14:48
Zitat
Fragt mal aus Spaß in der nächsten Rollenspielrunde eueren Paladin, warum er den vierten Goblin von rechts in der dritten Gruppe den genau umgebracht? War er an dem Überfall vor 4 Tagen selbst beteiligt? Ist jemals ein Pala bei euch schon mal weiter gelaufen um nachzusehen ob es nicht ein zweiten Goblinstamm gibt und das eine Verwechslung sein könnte? Kannst man beweisen das Goblini davon überhaupt wusste und es nicht nur die 5 (Goblin-)spinner im Vollsuff waren?

Das wäre echt mal eine coole Idee ! Erinnert mich irgendwie an ein DSA-Abenteuer, bei dem die Helden einen Drachen getötet haben....um danach von der Dorfbevölkerung gelyncht zu werden, weil der Drache ein großherziger und edelmütiger Zeitgenosse war, der seiner Umwelt NUR das Beste wollte.
Oder an die Al-Quadim-Kampagne, bei der ein Beholder, der von der Heldengruppe besiegt wurde, sie wegen Körperverletzung und Diebstahl vor Gericht angezeigt hat.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Tybalt am 20.09.2007 | 15:17

Fragt mal aus Spaß in der nächsten Rollenspielrunde eueren Paladin, warum er den vierten Goblin von rechts in der dritten Gruppe den genau umgebracht?

Mitglied in einer terroristtischen Vereinigung.


Tybalt,
sinnfrei
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 20.09.2007 | 15:42
Zitat
Oder an die Al-Quadim-Kampagne, bei der ein Beholder, der von der Heldengruppe besiegt wurde, sie wegen Körperverletzung und Diebstahl vor Gericht angezeigt hat.

Das könnt glatt aus Nodwick sein. ^^
http://nodwick.com/ bzw. http://nodwick.humor.gamespy.com/gamespyarchive/index.php

BTT?
Ich hab auch erstmal nen Beißreflex auf "konsistente Welt" hin unterdrücken müssen. Das wurde ja bereits durchgekaut. ^^

Daß z.B. Assassinen nicht vorgesehen sind, finde ich eher positiv. Assassinen im Sinne von Ninjas sind die ultimative lameness. Nieder damit!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 20.09.2007 | 15:52
Außerdem regt so etwas die Kreativität an. Ich erinnere nur an den Killerhobbit aus dem Aventurischen Boten oder den Ninjapaladin für DSA 3.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 20.09.2007 | 15:54

Fragt mal aus Spaß in der nächsten Rollenspielrunde eueren Paladin, warum er den vierten Goblin von rechts in der dritten Gruppe den genau umgebracht?

Weil er bei einem Cleave immer mit dem nächststehenden Gegner weiter machen muss und Goblins 1-3 davor dran waren?

Außerdem sagt sein Gott, dass das so Ok ist und wenn der Goblin was dagegen hat, dann ist er intolerant, rassistisch und verstößt gegen das unteilbare Recht auf Religionsfreiheit.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 20.09.2007 | 18:01
BTW DSA hat eine klare Entscheidung gemacht zwischen Ninjas und Piraten. Die Sache ist also eindeutig, denn schließlich ist DSA4 das beste System, wenn man Mantel und Degen spielen will ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 20.09.2007 | 21:01
Ein systematisches Argument:

wenn das System bereits feinstgesiebte Professionsvarianten anbietet, wie etwa den überaus unrelevanten Unterschied zwischen einem normalen Bauern und einem Freibauern abbildet, dann muss das System gleichzeitig auch eine Assassinenvariante eines Spions/Streuners/Diebs anbieten, um konsequent zu sein.

Hier wurde allerdings eine "politische" Entscheidung gefällt: Assassinen dürfen nicht sein.
Diese ist zwar unschlüssig, wie ich schon dargestellt habe, aber sie ist da.

Zum Kopfgeldjäger stand im Heft ein lapidares: Machs dir doch selbst. Hier gilt wieder die Systematik. Wenn Professionsvarianten fein aufgespalten werden (es gibt sogar den Unterschied zwischen einem Straßenräuber und einem Wegelagerer...), dann soll man sich nicht seinen Kopfgeldjäger aus einem Söldner und einem Jäger (warum überhaupt Jäger?) zusammenbauen, sondern bereits eine vorgefertigte Variante dafür bekommen.

Schließlich wird jemand, der einen Rhodensteiner Rondrageweihten spielen möchte auch nicht aufgefordert, seinen Schwerter Wert etwas zu senken und dafür Lanzenreiten und Geschichtskunde zu erhöhen.

Es mangelt hier an Konsequenz und Schlüssigkeit im System. Es ist reine Willkür, an der man mal wieder merkt dass viel zu viele Autoren daran beteiligt waren.

Wie es mit dem neuen DSA 4.1 aussieht weiss ich nicht, vielleicht hat sich da ja was geändert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Haukrinn am 20.09.2007 | 21:04
Es mangelt hier an Konsequenz und Schlüssigkeit im System. Es ist reine Willkür, an der man mal wieder merkt dass viel zu viele Autoren daran beteiligt waren.

Ich wage aber auch arg zu bezweifeln, das eine Verkleinerung des Autorenteams die zentralen Probleme beseitigen würde...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 21.09.2007 | 09:14
Ach, wenn man die Anzahl weit genug gegen 0 gehen lässt, lösen sich alle Probleme. >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 21.09.2007 | 09:23
Ach, wenn man die Anzahl weit genug gegen 0 gehen lässt, lösen sich alle Probleme. >;D

*chchchchchchchchch*  >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 21.09.2007 | 21:58
Ach, wenn man die Anzahl weit genug gegen 0 gehen lässt, lösen sich alle Probleme. >;D

Naja, bei der Hintergrundswelt leisten sie gute Arbeit. Gerade mit den Veränderungen in jüngster Zeit, wo verstärkt auf rollenspieltechnische Erfordernisse eingegangen wird.

Die bräuchten nur 2,3 Jungs für die Regeln und dann ein paar frische Abenteuerautoren, die nicht ausschließlich am DSA Busen gesaugt haben, sondern wissen wie richtige Rollo-Abenteuer aussehen....
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 22.09.2007 | 10:15
wasdie brauchen ist eine Unterschriftensammlung, dass sie gefälligst für DSA5 die ORE einkaufen sollen!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 22.09.2007 | 10:39
Sorry, aber "ORE"? Was ist das?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Preacher am 22.09.2007 | 10:48
"One Roll Engine", Regelmechanismus von Godlike, Wild Talents oder Reign
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 22.09.2007 | 11:39
Aber das nimmt doch dem tollen gewachsenen DSA-System die ganze ausgefeilte Komplexität  !!

~;D  :3~ ~;D

Waldviech - wartet immer noch auf das Talent "Stulle schmieren". Mit vielen Modifikatoren für Brotsorte, Butterhärte und Lichtverhältnisse.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 22.09.2007 | 11:44
Ich frag mich immer ob die DSA Redax die ganze Kritik einfach nur noch ignoriert oder sich Abends in den Schlaf weint. ;D

Wer von denen kann da noch ein reines Gewissen haben? >:D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 22.09.2007 | 11:48
Ich frag mich immer ob die DSA Redax die ganze Kritik einfach nur noch ignoriert oder sich Abends in den Schlaf weint. ;D

Wieso ganze Kritik? Ein paar komische Typen in wenigen Foren, von den der größte Teil einfach nur DSA aus Prinzip nicht mag.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Haukrinn am 22.09.2007 | 11:49
Ich tippe eher auf selektive Wahrnehmung. Die haben genug Fanboys, die ihnen lautstark den Rücken freihalten. Da kann man den tobenden Mob der Kritiker halt schon einmal aus den Augen verlieren...  >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 22.09.2007 | 11:52
Zitat
Ich tippe eher auf selektive Wahrnehmung. Die haben genug Fanboys, die ihnen lautstark den Rücken freihalten. Da kann man den tobenden Mob der Kritiker halt schon einmal aus den Augen verlieren...
Stimmt......ich glaube, da würden einige selbst Spielhilfen wie "Kerzenziehergilden Süd-Aventuriens" bejubeln.

( Menno.....momentan hab´ ichs echt mit Kerzenziehern..... ~;D )
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 22.09.2007 | 12:14
Die haben genug Fanboys, die ihnen lautstark den Rücken freihalten.

Ja, das geht bis zur totalen Realitätsverweigerung. Hab da so einiges erlebt...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Scorpio am 22.09.2007 | 12:24
Ja, wieso sollten sie ein System ändern, dass von derartig vielen Leuten als heiliger Gral angesehen und weiterhin gekauft wird?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 22.09.2007 | 12:25
Wieso muss ich gerade an das hier denken:
http://www.youtube.com/watch?v=aiqkDm9UoKo
ersetze Chriswhatever mit DSA/bzw. DSA Autoren

 ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 22.09.2007 | 12:25
Weil diese Leute JEDES System auf dem offiziell DSA steht als heiligen Gral ansehen würden und mit einem GUTEN System auch noch weitere Käuferschichten angesprochen würden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 22.09.2007 | 12:30
Wieso muss ich gerade an das hier denken:
http://www.youtube.com/watch?v=aiqkDm9UoKo
ersetze Chriswhatever mit DSA/bzw. DSA Autoren

Da ist das Original aber besser:
http://www.youtube.com/watch?v=hZAr9E8i3ng&mode=related&search=
;)

EDIT
Oh Gott, der Typ hat ja ohne Ende Clips auf youtube.
EDIT2
Und der kann das unmöglich ernst meinen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Chris_Crocker_%28Internet_celebrity%29
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Scorpio am 22.09.2007 | 12:59
Weil diese Leute JEDES System auf dem offiziell DSA steht als heiligen Gral ansehen würden und mit einem GUTEN System auch noch weitere Käuferschichten angesprochen würden.

Glaube ich nicht. Habe viele Leute erlebt, die DSA4 alleine deswegen ablehnten, weil es "ein System für Powergamer wäre". Ich glaube kaum, dass man Käuferschichten halten könnte, wenn man Mechanismen wie das Unterwürfeln oder die drei Talentproben durch etwas anderes ersetzen müsste. Auf Cons habe ich es auch schon erlebt, dass Spielerinnen (seltsamerweise nur SpielerINNEN) in Demorunden z.B. von ArcaneCodex nicht verstanden haben, weil man da nichts unterwürfeln musste. Das war die einzige Mechanik die sie kannten, mit was anderem kamen sie erst gar nicht klar und waren verwirrt. Wenn einem DSA erstmal als das "richtige" System erklärt wurde, dann ist es irgendwie schwer, ihnen andere Systeme oder Mechaniken überhaupt nahe zu legen. Wobei ich natürlich nicht jedem DSA-Fan eine solche Engstirnigkeit unterstellen möchte, nur habe ich aus dieser Ecke weit mehr Leute getroffen als von anderen Systemen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 22.09.2007 | 13:59
ach, mal ernsthaft gesagt, mittlerweile sehe ich die DSA Fanboyspieler wie Raucher an.
Als Jugendlicher angefangen, war cool/ist cool(für sie) nix anderes ausprobiert und für Bemerkungen, dass es ungesund(bzw. im DSA4 Fall schlecht ist) unempfänglich.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 22.09.2007 | 22:42
Zitat
Habe viele Leute erlebt, die DSA4 alleine deswegen ablehnten, weil es "ein System für Powergamer wäre".
Whuhaa.......ich muss glaube ich, doch mal auf einem Con ein Crossover zwischen DSA und Exalted anbieten. Wenn dann erstmal ein kleiner Zirkel aus fünf Solars den lieben Borbel als kleineren Zwischengegner verdroschen hat, dürfte auch denen klar sein, das DSA KEIN PG ist  ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 23.09.2007 | 00:36
PG hat doch nichts mit dem Kampagnen-Powerlevel zu tun.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 23.09.2007 | 00:49
Wird aber des Öfteren so aufgefasst.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.09.2007 | 02:46
Whuhaa.......ich muss glaube ich, doch mal auf einem Con ein Crossover zwischen DSA und Exalted anbieten. Wenn dann erstmal ein kleiner Zirkel aus fünf Solars den lieben Borbel als kleineren Zwischengegner verdroschen hat, dürfte auch denen klar sein, das DSA KEIN PG ist  ~;D
Nimm lieber Amber, das macht ein Amberite zum Aufwärmen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 8t88 am 23.09.2007 | 04:32
DSA-System ist, und das sehen auch renomierte Redaxmitglieder ein:
Ein Konstrukt dass von 3 auf 4 Stark gewachsen, und leider auch gewuchert, ist.

Ein Paar Radikale Schnitte hier und da, und eine Art Zielsetung, wie in Earthdawn, eventuell ein System dass nach Oben offen ist, und dann denke ich, man kann mit dem Ding, so die Autoren Hand in Hand arbeiten, eventuell leichter den Spielspaß erreichen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.09.2007 | 04:35
Zu den Redakteuren kann ich nichts sagen, aer ein oder zwei Autoren denken zumindest über Alternativen nach.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 23.09.2007 | 07:37
Ein großer Unterschied dürfte auch sein, dass innerhalb der DSA-Gemeinde die Kritik an Details hängt, aber der Rahmen eigentlich akzeptiert wird, die Kritiker von außen aber das Regelwerk allgemein ablehnen und nichts lieber täten als das ganze alte System in Stücken zu sehen.

Ich fand das DSA4 System zumindest nach Inhaltsverzeichnis eigentlich sehr interessant (und die Welt und die Abenteuer eher als das Problem), der Teufel steckte dann in der Ausarbeitung der einzelnen Regeln. Ich hatte den Eindruck man wollte sich schon in gewisser Weise modernisieren und hat Gegner der Idee mit im Komitee sitzen gehabt, die dann versucht haben die einzelnen Elemente zu torpedieren, meistens im Auftrag des AntiPGKampfes.(Nicht an allen Ecken (insbesondere da, wo es berechtigt gewesen wäre) erfolgreich, man denke an engen Strahl bei Kampfsprüchen)

Wie viele der Leute, die radikale Umbauten vorschlagen würden denn dann wirklich DSA5 spielen? Oder würden sie sich eher zurücklehnen, wenn auch der (dann möglicherweise ehemalige) Marktführer "in die Moderne gerissen" wurde und ihre angestammten Spiele weiter spielen, beruhigt, das ein Ärgerniss mehr beseitigt ist?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 23.09.2007 | 09:07
Zitat
Ich hatte den Eindruck man wollte sich schon in gewisser Weise modernisieren und hat Gegner der Idee mit im Komitee sitzen gehabt, die dann versucht haben die einzelnen Elemente zu torpedieren,


Den Eindruck hatte ich nicht nur bei den Regeln. Auch die Hintergrundwelt scheint öfters mal unter diesem Prinzip zu leiden. Dieses Einführen von coolen Ansätzen, die dann im selben Atemzug aber gleich wieder herunter kastriert werden ist mir bei DSA schön öfters sauer aufgestoßen.
Ziemlich auffällig ist das z.b. bei den Fluggeräten und der Arcanomechanik in Myranor. Da ist praktisch alles vorhanden, was man für ein gutes Steampunksetting benötigt. Aber gleichzeitig ist der ganze Kram entweder selten, wird seit tausendunddrölfzig Jahren nicht mehr benutzt UND ist für Spieler natürlich nicht verwendbar. Da drängt sich der Gedanke auf, daß die guten Ideen eines Autors von anderen abgewürgt wurden - damit man sich nur ja nicht vom ach wie tollen Mittelalter entfernt. Außerdem könnte das ja PG sein, wenn man im Hintergrundtext erwähnte Luftschiffe auch wirklich benutzen kann....pfui nein. Und High Fantasy ist es auch noch....
Da gäbe es jetzt noch weitere schöne Beispiele an anderen Stellen, aber die spare ich mir jetzt lieber ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 23.09.2007 | 10:20
@Marzaan
Den Eindruck habe ich auch. Und die Redax braucht einen Regelautor mit mathematischem Verstand.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 23.09.2007 | 11:04
Wie viele der Leute, die radikale Umbauten vorschlagen würden denn dann wirklich DSA5 spielen? Oder würden sie sich eher zurücklehnen, wenn auch der (dann möglicherweise ehemalige) Marktführer "in die Moderne gerissen" wurde und ihre angestammten Spiele weiter spielen, beruhigt, das ein Ärgerniss mehr beseitigt ist?

Ich!

Denn zur Zeit spiele ich DSA und leide wirklich hier und da unter den Regelungen und nehme sie halt wegen der anderen Spieler hin. Eine gut gemachte - und noch dazu offizielle - Überarbeitung würde ich da sehr begrüßen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 23.09.2007 | 13:08
@Waldviech: auch wenn's kleinlich klingt, DSA (zumindest Aventurien, und Myranor kenne ich nicht) ist längst kein Mittelalter mehr. Gut, es ist sowieso Fäntelalter, das ist ja bekannt. Aber die Hegemonialmächte sind schon sozusagen Neuzeit. Ich hab so den Eindruck, daß sich das mit jeder neuen DSA-Edition um eine Stufe nach oben verschoben hat. In DSA3 war das Mittelreich noch relativ spätmittelalterlich und das Liebliche Feld schon Renaissance. In DSA4 ist das Mittelreich ziemlich Renaissance und das Horasreich Barock. Zumindest wenn man sich die Kriegsausrüstung so ansieht. Anderthalbhänder und horasischer Reiterharnisch und so.

Ich hab so den Eindruck, daß man den Spieler nicht durch einen zu großen Zeitsprung (von der Gegenwart in die Spielwelt) überfordern will. Man wollte eben eine möglichst moderne Gesellschaft im Fantasy-Rahmen abbilden (z.B. Gleichberechtigung, keine Sklaverei -- fehlt nur noch die parlamentarische Demokratie), und machte daher moderne Erfindungen wie Massenmedien (Buchdruck) und Girokonten (Nordland-Bank) verfügbar.
Gut, letzteres mag auch mit der geradezu lächerlich inflationären Wertlosigkeit der Edelmetalle zu tun haben; mit zwei prall gefüllten Satteltaschen voller Gold (im "Mittelalter" ein kompletter Staatshaushalt) kann man in Aventurien vielleicht ein kleines Häuschen bauen. Aber wenn man das schon merkt, wäre die fantasy-gemäße Lösung, den Wert des Goldes zu verzehnfachen, und nicht die Einführung des Euroschecks.

Ansonsten, um zu Waldviechs eigentlichem Punkt zu kommen: wie gesagt kenne ich Myranor nicht, aber das Phänomen ist absolut typisch für DSA. Es wird irgendeine sagen wir mal coole Möglichkeit geschaffen, und dann sofort wieder mit den fadenscheinigsten Begründungen verbaut, oder regeltechnisch vergällt. Ich erinnere da an DSA3, wo die Mysteria Arkana einerseits erstmals die Möglichkeit boten, Zaubersprüche zu modifizieren, aber andererseits schon für einen Farbwechsel beim Flimflam ein Jahr Forschungsarbeit und Magiekunde +18 oder sowas veranschlagten. Vermutlich, damit niemand auf die Idee käme, wirklich an irgendwelchen Sprüchen spielrelevante Veränderungen vornehmen zu wollen. Immerhin das haben sie bei DSA4 radikal geändert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 23.09.2007 | 13:12
Zitat
auch wenn's kleinlich klingt, DSA (zumindest Aventurien, und Myranor kenne ich nicht) ist längst kein Mittelalter mehr.
Das Mittelalter war ein freudscher Vertipper, das gebe ich zu ! Die selbe Argumentation, die du oben bringst, bringe ich in den ewig langen Feuerwaffen-Diskussionen nämlich auch immer.....deswegen: Asche auf mein Haupt !
Generell haben wir da, wie ich sehe, genau die selbe Ansicht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.09.2007 | 13:38
Das MR war schon immer Renaissance seit LdSA und mehr, stehende Heere, Bürokratien etc das  ist nicht mittelalterlich.

Mittelalterlich waren nur Weiden und der Rest vom Hinterwald.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 23.09.2007 | 13:43
Jepp.....aber wenn man so lange gegen das "Mittelalter" anreden muss, färbt das irgendwann ab. (Zu Mittelalterlich würde ich auch noch Thorwall rechnen, aber ansonsten.......)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.09.2007 | 13:55
MMn gehörte das Thorwal der Box eher in die Zeit der Völkerwanderung.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 23.09.2007 | 14:39
stehende Heere, Bürokratien

Dies wurde aber durch das "Jahr des Feuers" wieder abgeschafft. Das "neue" Mittelreich, wie es sich in den RSH "Am Großen Fluss", "Schild des Reiches" und "Herz des Reiches" präsentiert ist Hochmittelalter (Weiden, Albernia, Nordmarken, Tobrien, Wildermark) bis Frührenaissance (Garetien, Almada).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.09.2007 | 14:45
Ja, und interessanterweise sind nach JdF in Garetien die Ritter wie Pilze nach dem Regen gewachsen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 23.09.2007 | 14:54
Mir solls recht sein.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 23.09.2007 | 18:46
Wie viele der Leute, die radikale Umbauten vorschlagen würden denn dann wirklich DSA5 spielen? Oder würden sie sich eher zurücklehnen, wenn auch der (dann möglicherweise ehemalige) Marktführer "in die Moderne gerissen" wurde und ihre angestammten Spiele weiter spielen, beruhigt, das ein Ärgerniss mehr beseitigt ist?

Ich glaube eher letzteres. Die Spieler, die Kritisieren, wie Jens z.B., würde wahrscheinlich die neuen Regeln kaufen. Aber die Masse derjenigen, die DSA jetzt nicht spielen und die keine Komplettsammler sind würden es zur Kenntnis nehmen und ihre Systeme weiterspielen.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 23.09.2007 | 18:47
Ich!

Denn zur Zeit spiele ich DSA und leide wirklich hier und da unter den Regelungen und nehme sie halt wegen der anderen Spieler hin. Eine gut gemachte - und noch dazu offizielle - Überarbeitung würde ich da sehr begrüßen.

Du bist also auch jetzt schon DSA-Spieler. Aber gemeint sind für mich vor allem diejenigen, die DSA nicht spielen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 23.09.2007 | 18:50
Ich will DSA nur brennen sehen.

Nein, Scherz, beiseite, warum sollte ich mich nochmal aufraffen mich in DSA einzuarbeiten, wenn ich so schon kaum Kaufsettings bespiele?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Waldviech am 23.09.2007 | 19:02
Aber es ist unbestreitbar, daß DSA wieder an Popularität gewinnen würde, wenn es, wie früher einmal, zum Einstiegsrollenspiel taugen würde. Mit den derzeitigen Regeln tut´s das leider nicht.

Zitat
Dies wurde aber durch das "Jahr des Feuers" wieder abgeschafft.
Ich würde es eher so betrachten: Mittelalter wurde durch das JdF "eingeführt". Im Übrigen finde ich gerade sowas als ziemlich dürftig hingemurxt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 23.09.2007 | 19:10
Ist halt die Frage, ob ein Spiel mit 20+ Jahren Settingdump, wirklich so doll für Einsteiger ist. Aber die Diskussion hatten wir schon mehrmal an anderen Stelle.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 25.09.2007 | 13:32
Für Einsteiger sicher nicht, aber niemand behauptet auch allen Ernstes, dass DSA4 was für Einsteiger wäre. Dafür ist sowohl das System als auch der Hintergrund mittlerweile viel zu umfangreich geworden.
Ich konnte mit Verblüffung beobachten, dass selbst bei dem Fan-Versuch ein Starter Kit zu erstellen einfach zu viele dieser Details durchschlüpfen (ich weiss aber nicht, wie das nun aktuell ist, das habe ich vor ein paar Monaten so bemerkt).

20 Jahre Aventurien sind mittlerweile was für Alte Hasen, die damals '84 damit angefangen haben und nun "ihre" Welt wachsen und gedeihen sehen wollen. Wobei auch nicht wenige mit den neuesten Entwicklungen gar nicht einverstanden sind (Dämonenlande usw.).

Wenn ich so von mir ausgehe, ich habe ja "nur" mit DSA3 angefangen und kenne mich in Aventurien, bis auf die Basics gar nicht aus. Ich habe allerdings auch nur wenig Interesse daran vorgeschrieben zu bekommen wie das Stadttor von Greifenfurt nun heisst (ob Andergaster Tor oder sonst was) und das Khunchom von einem Fürst Istav (neu-)gegründet worden ist. Das sind für mich eher überflüssige Balastdetails, die allenfalls ein paar Hardcore Fans gefallen mögen, weil sie sich durch die Kenntnis dessen besser profilieren müssen.
Ähnlich beliebt ist dann das Spiel mit dem Lexikon in der Hand: "Ne, in Greifenfurt gibt es keinen Rondratempel..." oder sowas.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 25.09.2007 | 13:45
Das schöne ist: sie HABEN die Jungs, die die Regeln kennen und auch andere Regeln kennen und das Ding mal ordentlich überarbeiten könnten (und zwei von denen traue ich das sogar zu, aus DSA etwas annähernd ausbalanciertes, fast schon gutes zu machen - zumindest rein spielsystemtechnisch) aber da kommt nichts zu Potte... bis DSA5 erscheint, dauert es noch eine Ewigkeit.

Und nach dem letzten Beinschuss "neue Vorteile, Nachteile und Sonderfertigkeiten in der überarbeiteten Sammelauflage" glaube ich so gar nicht mehr daran, dass DSA sich verbessern wird.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 25.09.2007 | 13:47
Dann muss sich aber das Gesamtkonzept ändern. Wenn zwei Leute innovativ sind, ist das okay, bringt aber nichts, wenn nebenher noch 20 andere daran mitwerkeln und jeder eigene Interessen verteidigt. Dann bringen die Innovationen der zwei im Endeffekt auch nichts mehr.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Dom am 25.09.2007 | 13:51
Ich sags ja immer wieder: Spielt StoryDSA (http://tanelorn.net/index.php/topic,36260.0.html)  ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 25.09.2007 | 14:15
EIn QuickstartGuide dafür steht auch fest auf meiner ToDo Liste :)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Purzel am 25.09.2007 | 14:59
StoryDSA Quickstart?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.09.2007 | 16:05
n (und zwei von denen traue ich das sogar zu, aus DSA etwas annähernd ausbalanciertes, fast schon gutes zu machen - zumindest rein spielsystemtechnisch)
Welchen 2? Blattfeder?

Warin DSA4.1 Teil 1 oder 2 was interessantes Neues dabei?

Ich glaube solange niemand den beiden Redakteuren mal zurechtsösst was sie da eigentlich produzieren und produzieren lassen, passiert da nix

Nein Der Text mit dem Theaterspieler ist nicht GNS.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 25.09.2007 | 16:10
Hm , so langsam frag ich mich , warum ich beim Spielen von DSA 4 eigentlich Spaß hatte - hab ich was falsch gemacht ?  :o


Aber es stimmt schon - deutscher Verordnungswahnsinn als Rollenspiel . Ignoriere eh meist den Großteil der Regeln , und die Welt hat gerade in den Regionalbeschreibungen ein sehr schönes Flair . Rolemaster fand ich immer um einiges schlimmer .

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.09.2007 | 16:12
Weil du die Axt benutzt hast und alles störende weggehackt hast.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Stefan G. am 25.09.2007 | 16:17
Hm , so langsam frag ich mich , warum ich beim Spielen von DSA 4 eigentlich Spaß hatte - hab ich was falsch gemacht ?  :o


Was Schwerttänzer sagt und du warst jung und hast das Geld gebraucht ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 25.09.2007 | 16:33
Ignoriere eh meist den Großteil der Regeln , und die Welt hat gerade in den Regionalbeschreibungen ein sehr schönes Flair .

Hm... wenn die Regeln jetzt dazu da wären weggelassen zu werden, dann hättest du alles richtig gemacht. Aber dann könnte man sie auch gleich weglassen und nur ein Regelwerk statt x Bücher zu produzieren.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 25.09.2007 | 17:07
Weil du die Axt benutzt hast und alles störende weggehackt hast.

Anders ausgedrückt: Weil Du das Spiel so gespielt hast, wie es gedacht war.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 25.09.2007 | 17:55
Anders ausgedrückt: Weil Du das Spiel so gespielt hast, wie es gedacht war.

Ach, die Autoren haben da Spiel so gedacht, dass man es "mit der Axt zerhacken" muss um damit Spass zu haben? Das ist ja gut zu wissen! Ich frag mich nur warum dann die ganzen Bäume für das unnütze Papier sterben mussten....
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.09.2007 | 10:20
Seid ihr alle der Meinug , daß man ein System nur dann wirklich spielt , wenn man ALLE Regeln benutzt ? Selbst wenn das Wort " optional " so häufig im Regelwerk auftaucht , daß es einen schon bis in den Schlaf verfolgt ?
Im übrigen hab ich noch nie ein Regelwerk hundertprozentig umgesetzt , sondern mir nur das rausgepickt , was mir gefiel .
Bis jetzt ist die Spielpolizei noch nicht bei mir aufgetaucht und hat das Haus umstellt .

Wenn ich Regelfetischismus betreiebn will , spiele ich Advanced Squad Leader ( Tu ich wirklich ).  ;D

und du warst jung und hast das Geld gebraucht ;)

PSSSSSST !!!!! Mein Coming Out - du hast es mir geklaut  :,,(
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 26.09.2007 | 10:54
Seid ihr alle der Meinug , daß man ein System nur dann wirklich spielt , wenn man ALLE Regeln benutzt ? Selbst wenn das Wort " optional " so häufig im Regelwerk auftaucht , daß es einen schon bis in den Schlaf verfolgt ?

Das Problem ist, dass DSA 4 nicht wirklich modular aufgebaut ist, auch wenn das (wie du erwähnst) fortlaufend behauptet wird.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Der Count am 26.09.2007 | 10:58
...
Bis jetzt ist die Spielpolizei noch nicht bei mir aufgetaucht und hat das Haus umstellt .
...

Na, da wollen wir doch gleich mal bescheid sagen...  >;D

Mist, wo habe ich nur deren Telefonnummer hin?  ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.09.2007 | 11:00
Meiner Meinung nach kann man jedes System modular benutzen , egal , ob das der Designer so wollte oder nicht .
Regeln sind keine Steintafeln vom Berge Sinai , sondern Vorschläge , und das gilt m.E.n. für ALLE Rollenspielsysteme . Wenn natürlich der Bullshitanteil des Regelkorpus so groß ist , daß nur weniger als zehn Prozent für dich als Spieler/SL braucbar sind , ist das System für dich definitiv unbrauchbar .
Aber das geht mir mit DSA 4 eben nicht so .
 
Na, da wollen wir doch gleich mal bescheid sagen...  >;D

Mist, wo habe ich nur deren Telefonnummer hin?  ~;D

PETZE !!!!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Deadman am 26.09.2007 | 11:11

Dein Wort in Gottes Ohr.

Ich kenn leider viel zu viele "Brett-vorm-Kopf"-Spieler, wobei das Brett hier das Regelbuch ist, welches getragen wird wie die Bibel vom Pfarrer. (etwa so: Spieler ->   :bang:  <- Regelbuch)

Bei DSA steht soviel von optional/suboptimal/scheiß egal/usw, das selbst solche Spieler nicht auf jeder Regel rumreiten. Gibt leider sehr sehr viele Spieler die bei jeder Kleinigkeit auf Tabellen und ähnliches herumreiten.

Grüße Deadman
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.09.2007 | 11:17
Mit solchen Leuten sollte man ausschließlich Phoenix Command spielen , falls das dir was sagt .

Spaß mit Tabellen . Und Tabellen . Und Tabellen . Und Tabellentabellen .

Der wichtigste Faktor beim Rollenspiel sind immer die Leute , mit denen man spielt . Da kann sogar ein mieses System mal glänzen , und ein unterdurchschnittliches System auch länger Spaß machen - und DSA 4 ist für mich einfach durchschnittlich . Nette Grundideen , aber viel zu komplex .
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 26.09.2007 | 11:23
Man kann sich Alles schönreden. Fakt ist, dass es durchaus Regelsysteme gibt, die keinerlei Umbaumassnahmen erfordern. D&D 3.x fällt mir da spontan ein. Oder GURPS. DSA 4 ist dagegen ein gewaltiger Clusterfuck, eine verdammte Baustelle.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.09.2007 | 11:32
Ob ein System einen Umbau erfordert , ist daran zu messen , ob es deinen individuellen Bedürfnissen zum Rollenspiel entgegenkommt oder nicht . Und das ist eben nicht objektiv messbar . Manche Leute wollen ein Trefferzonensystem , manche nicht . Was machen diese beiden Gruppen , wenn sie jeweils ein system entdeckt haben , das ihnen ganz gut gefällt , aber entweder kein TZ-System hat oder eins fest integriert hat ? In beiden Fällen wird umgebaut - aber in welchem Fall ist das IMMER notwendig ?

Das hat mit Schönrednerei nix zu tun .  ;)

Übrigens hab ich auch an GURPS schon Dinge verändert , und hatte dadurch subjektiv mehr Spaß als vorher .

Ein wissentschaftlich begründbares " Optimales Regelsystem für alle " gibt es nicht , das ist in meinen Augen irrationales Wunschdenken .
Gibt aber zugegebenermassen ein einsA Thema zu wütenden Diskussionen ab  :D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 26.09.2007 | 12:27
Ob ein System einen Umbau erfordert , ist daran zu messen , ob es deinen individuellen Bedürfnissen zum Rollenspiel entgegenkommt oder nicht . Und das ist eben nicht objektiv messbar . Manche Leute wollen ein Trefferzonensystem , manche nicht . Was machen diese beiden Gruppen , wenn sie jeweils ein system entdeckt haben , das ihnen ganz gut gefällt , aber entweder kein TZ-System hat oder eins fest integriert hat ? In beiden Fällen wird umgebaut - aber in welchem Fall ist das IMMER notwendig ?

Es geht nicht darum, dass  ich umbauen muss weil mir bestimmte Konzepte nicht passen / bzw. ich bestimmte Konzepte gerne hätte. Sondern darum, dass bei DSA4 viele Konzepte scheiße umgesetzt sind und daher den Umbau / das Weglassen erfordern.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.09.2007 | 12:53
Scheiße umgesetzt kann bedeuten - völlig unbrauchbar : dann hast du natürlich recht , dann kann man es in die Tonne treten .
Oder es bedeutet : modifizier ich ein wenig : dann ist es immer noch brauchbar .

Und das wiederum hängt davon ab , wie sehr dir als subjektivem Benutzer die angewendeten Spielmechanismen liegen . Das ist nicht objektiv messbar , ich z.B. mag keine großeen Würfelpools . Für mich ist daher jeder Spielmechanismus , der auf Würfelpools beruht , eher unbrauchbar .
Aber das ist im Kern eine Geschmackssache .

Ein gutes Beispiel sind auch die Fertigkeitswürfe bei DSA ( juhu , Thema wieder reingezerrt ) .

Viele hier finden den 3 W20-Wurf einfach zu umständlich . Ich persönlich mag ihn , weil er bei Patzern andeutet , woran der Charakter denn nun vielleicht konkret gescheitert ist .
Ich kann aber  jetzt nicht behaupten " Objektiv gesehen , ist die Fertigkeitsprobe bei DSA Scheiße . "

Das ist übrigens überhaupt die Crux bei Regeldiskussionen , denn letzten Endes reduziert es sich auf die individuellen Bedürfnisse von Spielern . Was jetzt nicht ein Radikalverbot von erhitzten Rollenspielverrissen bedeuten soll , ich habe auch meine leidenschaftlichen Hassobjekte . Ich bin mir dabei aber nur zu bewusst , daß diese meine Ansichten völlig  subjektiver Natur sind .
Objektiv gesehen gibt es keine guten oder schlechten Regelwerke .
Denn wie soll man hier gut und schlecht definieren ?
Ob sie das Ziel " Wir haben Spaß " erreichen ? Ist eine völlig individuelle Sache , geht schon mal gar nicht .
Ob sie den eigenen propagierten Zielen gerecht werden ? Ich hab schon Systeme , die eigentlich für lustiges Manga-Rollenspiel gedacht waren , für ernsthaften Hard-SF-Hintergrund benutzt , was nie und nimmer das Ziel der Designer war ( während das System für Manga IN MEINEN AUGEN selber zu umständlich war ) .
War das nun ein schlechtes System ?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 26.09.2007 | 13:20
Zitat von: Kwuteg Grauwolf
Viele hier finden den 3 W20-Wurf einfach zu umständlich . Ich persönlich mag ihn , weil er bei Patzern andeutet , woran der Charakter denn nun vielleicht konkret gescheitert ist .
Ich kann aber  jetzt nicht behaupten " Objektiv gesehen , ist die Fertigkeitsprobe bei DSA Scheiße . "
Richtig, das wäre nämlich nicht objektiv.  ;D

Objektiv gesehen ist die 3W20 Probe schwer auf ihre Erfolgswahrscheinlichkeit abzuschätzen.
Daraus folgt auch, dass es schwer ist sie mit Modifikationen für Schwierigkeiten zu versehen.
Objektiv gesehen ist 3W20 langwierig und rechenintensiv, man muss jeden Wurf abgleichen und ggf. Talentpunkte einrechnen.
Objektiv gesehen bietet 3W20 (ausser Komplexität) keinerlei Mehrwert.

Fakt ist, dass viele DSA Spieler, die 3W20 mögen, dies aus Nostalgie tun und zudem gerne auf den Probenwurf verzichten und stattdessen die Fertigkeit ausspielen (besonders bei Sozialtalenten beliebt).
Dennoch wird der Regelmechanismus verteidigt, obwohl man ihn ohnehin nur selten benutzt.
Das lässt tief blicken und führt bei mir zu Erstaunen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.09.2007 | 13:22
objektiv ist auch das es bei DSA 2 Core Rule Engines gibt, und das RW von unnötigen Verkomplizierungen ohne Mehrwert strotzt
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.09.2007 | 13:33
Daß DSA4 generell viel zu komplizierten Regelaufbau , kann ich nicht leugnen , ich bin eh nicht ein Hardcore-DSA-Fanboy .

Aber die Spieler , die ich kenne , mögen den 3W20-Wurf nicht aus nostalgischen Gründen , sondern , weil er ihnen das Gefühl gibt , genau zu sehen , wie sie ihre Probe geschfft oder nicht geschafft haben .
Was stimmt , ist , daß man aufgrund des Mechanismus weniger dazu tendiert , mal schnell eine Probe zu würfeln . Ob das jetzt gut oder schlecht ist , hängt vom Spielstil ab .

Dennoch wird der Regelmechanismus verteidigt, obwohl man ihn ohnehin nur selten benutzt.
Das lässt tief blicken und führt bei mir zu Erstaunen.

Diese Leute haben definitiv ein Problem  :D


Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.09.2007 | 13:44
der 3w20 stört mich wegen der Kompliziertheit und Unintuitivität bei der Nutzung, mehrer Attribute kriege ich auch anders in ne Probe und btw das Kampf anders abgehandelt wird und darum ein Taw für Kampffertigkeiten anders zu werten ist als der für Nichtkampffertigkeiten dazu kommt noch die Sinnlose At/PA Aufspaltung und Fernwaffen, die das nicht haben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 26.09.2007 | 14:09
was wir aber auch schon vor X Seiten festgestellt haben, ist nur so, dass dann immer ein neuer DSA Spieler diesen Thread entdeckt und nochmal schon längst geklärte Dinge aufwärmt.

Ist ja nicht nur DSA Bashing in diesem Thread.

aber Schwerttänzer hat da auch noch eine weitere noch nicht genannte Schwäche entdeckt(die das SYstem aber nicht unbedingt scheisse macht, da gibts schlimmeres, ist nur ein weiterer Minuspunkt)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.09.2007 | 14:14
Die Kritik am Kampfsystem durch Schwerttänzer unterschreibe ich übrigens zu 100 %  ;)

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.09.2007 | 14:21
das war keine Kritik am Kampf sondern am Regelsystem.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.09.2007 | 14:24
Dann stimme ich deiner Kritik am Regelsystem zu , soweit sie sich auf Macken des Kampfsystems erstreckt  ;D

Noch gibts keine Blankovollmacht , bestech mich  ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.09.2007 | 14:27
ich bezog mich auf die Macken es Komplettregelsystems.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 26.09.2007 | 14:41
Zitat von: Kwuteg Grauwolf
Aber die Spieler , die ich kenne , mögen den 3W20-Wurf nicht aus nostalgischen Gründen , sondern , weil er ihnen das Gefühl gibt , genau zu sehen , wie sie ihre Probe geschfft oder nicht geschafft haben .
Leider gibt sie den Spielern nicht das Gefühl zu wissen, wie wahrscheinlich sie eine Probe schaffen oder nicht. Auch wenn die ersten beiden Würfe noch verhältnismäßig gut laufen, kann der letzte alles versauen. Das haben additive System zB nicht.

Ferner sind die 3 Eigenschaften auch wieder ein Problem. Meist erscheint die Vorauswahl des Systems nämlich unsinnig (etwa FF bei Sinnenschärfe oder bei Grobschmied) und kann dann vereinzelt ersetzt werden. Das hört sich zwar gut an, führt im Endeffekt nur zu noch mehr Unsicherheit. Zudem weiss man dann auch nicht, wie man seinen Helden steigern soll (naja gut in DSA4 sind Attribute ohnehin komplett unnütz im Vergleich zum TaW).

Weiterhin sind die Eigenschaften auch ungleichmäßig verteilt. Nimm mal Wissenstalente. Da ist in jedem mindestens einmal KL oder IN drin, sehr oft auch beides (wobei die Kombination von beidem in einer Probe auch wieder seltsam ist, da beide immerhin das Gegenteil von einander sind).
In körperlichen Talenten oder Handwerklichen Talenten hast du eine viel größere Varianz. Sicher ist GE bei Körpertalenten oft drin, aber ebenso oft auch KK. Bei den Handwerkstalenten ist die FF auch längst nicht so dominant wie die KL bei den Wissenstalenten.

Und das ist auch wieder unausgewogen, da man bei einem Wissenschaftler weniger Attribute gut haben muss.
Naja, gut wie schon festgestellt, die Attribute in DSA4 steigen eh kaum noch und die TaW sind dank der Ableitregel nochmal wichtiger geworden.
Das ist auch wieder eine fragwürdige Designentscheidung.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Pyromancer am 26.09.2007 | 15:08
Objektiv gesehen gibt es keine guten oder schlechten Regelwerke .
Denn wie soll man hier gut und schlecht definieren ?
Ob sie das Ziel " Wir haben Spaß " erreichen ? Ist eine völlig individuelle Sache , geht schon mal gar nicht .
Ob sie den eigenen propagierten Zielen gerecht werden ?

Das bietet zumindest schonmal einen sehr guten Anhaltspunkt.
Und "man muss es massiv umbauen/Dinge weglassen/Dinge hinzufügen, damit es funktioniert" qualifiziert ein Regelwerk auch als "schlecht".

Natürlich kann man auch mit einem schlechten Regelwerk gutes Rollenspiel betreiben und sogar Spaß haben. Viele DSA-Spieler können das bestätigen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 26.09.2007 | 15:35
aber das hat ja auch niemand (ernsthaft) angezweifelt, nur wäre es besser und zugänglicher, wenn das Regelwerk stimmiger/weniger unlogisch/Fehlerbehaftet wäre.

Ein paar Seiten weiter vorne gibts auch noch gute Kommentare zu den wirkliche Problemen des Systems(namentlich schlechte/extrem fehlerhafte Umsetzung der Ideen & Aufhebung statt Addition der Regeln in fortführenden Büchern)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Deadman am 26.09.2007 | 15:55
Was hat mein berühmter alter Lehrmeister am Anfang meiner Rollenspielkarriere gesagt?
"Ob man mit einem Regelwerk Spaß haben kann, hängt nicht vom Regelwerk, sondern der Dicke oder dem Inhalt eines Regelwerks ab, sondern der Tatsache das es ein HART-Cover ist. *Zuschlag-Bumm-AuA-Hand-Spielerschmerz*" ~;D

DSA hat viele Regelteile, welche nicht gerade den Geschmack der Menge treffen, weil es zu kompliziert, veraltet, (<füge hier eine Menge an Problemen ein>),  unüberlegt oder einfach den persönlichen Vorlieben eines Spieler nicht trifft. Dies kann den Spaß verderben muss aber nicht, ob man mit einem System Spaß haben kann oder nicht liegt ganz einfach an der Gruppe und was sie daraus macht. Die einen mögen es so, die anderen anders und NOTFALLS haut man seinen Spieler das Shadowrun 3.01D Regelwerk auf die Klaue... wenn dann keiner lacht... Gruppe wechseln  ~;D

Nehmt die Toten nicht ernst.
Grüße Deadman ;-D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Steppenork am 22.10.2007 | 17:08
Ich möchte hier mal einen Vergleich anbringen, den ein Freund von mir neulich brachte. Ich hoffe, er verzeiht mir den Diebstahl.

Wenn ich einen Nagel in die Wand schlagen möchte, nehme ich einen Hammer. Wenn mir nun jemand stattdessen einen Backstein reicht, so kann ich mit ein wenig Geschick auch damit den Nagel in die Wand kloppen.
Es gibt nun Leute, die würden ein Loch in den Backstein bohren und den Stein auf einen Stiel stecken. Das wäre schon nahe dran am Hammer doch es wäre noch immer ein Backstein. :smash:

Wir suchen mit unserer Gruppe momentan nach einem weniger schwerfälligen System. Denn vieles an den DSA-Regeln gefällt uns nicht. Wenn wir eine Kampfsituation haben, dauert es immer ewig, zu komplex und undurchschaubar sind die Regeln, sprich für unsere Bedürfnisse sind die DSA-Regeln ein Backstein. Wir könnten nun das eine oder andere weglassen und dafür anderes hinzufügen (Haben wir schon, wir kämpfen nach den alten QVAT-Regeln), doch dann wäre es auch nur der Backstein mit Stiel. Wir suchen uns dann lieber ein anderes System, also den Hammer. In der engeren Wahl sind momentan D20, Hârnmaster und Riddle Of Steel. Mal sehen, was die Tests bringen.

Gruß vom Ork
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 22.10.2007 | 18:22
An einer Hârnmaster - Version hatte ich mich schon zu DSA3 Zeiten mal versucht...
Ist sicher ne Überlegung wert... Damals wurde es zu komplex dadurch.. aber jetzt bei 4.....
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 22.10.2007 | 19:21
So ein Werkzeugbeispiel habe ich in unserem Rundenforum auch mal gebracht.

Ich habe letztens noch ein ulkiges Argument gehört, das lautete: Wenn die Kämpfe langwierig und öde sind liegt das wohl an den Kämpfen und nicht an den Regeln also ist es besser man spielt so wenig Kämpfe wie möglich und mehr Sozialsituationen, wo man sowieso keine Regeln braucht.

Heisst also, die beste Methode mit DSA zu spielen ist es zu vermeiden die Regeln anzuwenden, aber die Regeln sind ja sowieso nicht Schuld ::)

ich... ich kann den Gedankengang immer noch nicht fassen, jetzt wo ich das wiedergeben muss. :gaga:
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 22.10.2007 | 20:11
ich sehe da einen klaren Widerspruch:
Kämpfe öde => Kämpfe sind Schuld, nicht die Regeln <-> Lieber Sozialszenen spielen, die werden nicht durch die Regeln gestört.

aber ehrlich gesagt verstehe ich deinen Satz auch nicht ;D

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 22.10.2007 | 20:59
Klingt irre, wird aber in vielen Gruppen genau so angewandt...

@Ork der Steppe: D&D und dergleichen haben ein unglaublich gutes Kampfsystem, du musst nur sehen wo du den Hauptfokus haben willst - denn wenn du in D&D sehen willst, wie sich zwei Kapellmeister übertreffen brauchts auch dafür ne kleine Krücke im Talentsystem. Denn einfach über eine Probe abhandeln ist doof, wenn das ein längerer Wettbewerb ist. TaP* ansammeln bei DSA ist ein ziemlich guter Mechanismus dafür. Und wenn du vielseitige Magie haben willst, sollen wieder andere Systeme das optimal unterstützen...

Wie viele Hämmer bauchst du? ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 23.10.2007 | 01:50
TW schrieb:
Zitat
aber ich bin der Meinung, dass wenn in einem Rollenspiel Kämpfe öde sind, dann liegt das nicht an der Tatsache, dass gekämpft wird, sondern an den öden Kampfregeln
Eben, der Meinung bin ich ja eben auch.
Kämpfe wie der Teufel zu meiden, bloß weil man sie mit, für seinen selbst, den falschen Regeln spielt ohne das zu erkennen, finde ich traurig.
Im gleichen Zuge aber Sozialszenen ohne Regeln spielen, weil man der Meinung ist, die Regeln beeinflussen zu stark das Rollenspiel und es liegt an den Regeln wenn sie zu öde werden.
Ja warum dann nicht mal einen Kampf flink und flott erzählen oder mit wenigen Skillproben abhandeln? Es liegt doch an den Regeln, oder jetzt doch nicht?
Bei so einer Untentschlossenheit ist es echt schwer mit Leuten über ihr RPG zu reden.

Unter anderem bei DSA scheint das Programm zu sein. Dort herrscht auch so eine Art notwendige Leidensfähigkeit:
- Kämpfe muss man nunmal mit komplexen Mechanismen abhandeln, weil sie über Leben und Tod entscheiden im Gegensatz zu Sozialszenen bei denen nichts spielentscheidendes entschieden wird (was für ein Irrsinn).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.10.2007 | 01:52
Ich weiß jetzt auch nicht, ob ich Deinen Satz richtig verstanden habe, aber ich bin der Meinung, dass wenn in einem Rollenspiel Kämpfe öde sind, dann liegt das nicht an der Tatsache, dass gekämpft wird, sondern an den öden Kampfregeln (also IMHO schon an den Regeln).
Also dass Kämpfe öde sind, kann mehrere Ursachen haben.
Eine mögliche Ursache wäre, dass die Spieler kämpfe prinzipiell spannend finden, aber die Regeln diese schlecht umsetzen.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Spieler einfach kein Interesse an Kämpfen haben. Dann könnend ie Regeln noch so gut sein, die Spieler finden Kämpfe nunmal langweilig.

Zitat
Damit Kämpfe spannend sind, muss es meiner Meinung nach bei jedem Angriff eine gute Chance geben, dem anderen 'fürchterlichen Schaden'(TM) zuzufügen.
Das kommt halt darauf an, woraus man seine Spannung zieht.
Wenn man seine Spannung aus "Überlebt der Char oder nicht?" zieht, dann magst du sicherlich recht haben.

Wenn man seine Spannung aber aus gutem Taktieren zieht, dann ist deine Regelung eher schlecht. Dann braucht man eher viele verschiedene taktische Elemente.

Und wenn man seine Spannung aus coolen Aktionen und Stunts zieht, dann wäre ein cineastisches Kampfsystem besser: Der Gegner stirbt nach einem Treffer, während man selber auch mal 10 Treffer aushält.

Fazit:
Selbst, wenn eine Gruppe Kämpfe spannend findet, hängt es noch von den genauen Vorlieben ab, welches Kampfsystem für die Gruppe optimal ist. - Und für manche Gruppen ist das DSA 4 Kampfsystem optimal.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 23.10.2007 | 02:16
@Eulenspiegel: ja, du brauchst das nicht auseinander pflücken. Ich denke uns ist allen klar, daß es viele Gründe haben kann Kampf zu mögen oder nicht



....... und die Regeln können einer davon sein! *schieltaufdieDSAkampfregeln*
und meine Anekdote bezog sich explizit auf Personen, die die Ursache nicht in den Regeln sehen, sie aber überall sonst meiden, weil sie im Weg stehen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 23.10.2007 | 08:39
Damit Kämpfe spannend sind, muss es meiner Meinung nach bei jedem Angriff eine gute Chance geben, dem anderen 'fürchterlichen Schaden'(TM) zuzufügen. Wenn durch einen guten Angriff nur die LP von 33 auf 23 reduziert werden ohne dass es weitere Konsequenzen gibt, dann reißt mich das leider gar nicht vom Hocker und dann kann ich auch alle gut verstehen, die das öde finden.

"Wer zum Schwert greift sollte auch durch das Schwert umkommen können."


Also Konsequenzen hat es bei DSA4.1 jetzt schon, wenn du 10 LP verlierst, das ist ne sichere Wunde mit ihren Abzügen je nach Trefferzone und bei Schwachen Charakteren oder Pfeilen/Bolzen kann es auch recht sicher  schon ne doppelte Wunde sein.

Was mich allerdings auch aufgeregt hat war, das ich einen DSA-Spieler hatte und dann kam: Warum soll ich denn Soziale Skills nehmen, die spiel ich doch eh aus....die Punkte sind in Kampffertigekeiten viel besser aufgehoben...  *roll eyes*
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Steppenork am 23.10.2007 | 11:06
Also Konsequenzen hat es bei DSA4.1 jetzt schon, wenn du 10 LP verlierst, das ist ne sichere Wunde mit ihren Abzügen je nach Trefferzone und bei Schwachen Charakteren oder Pfeilen/Bolzen kann es auch recht sicher  schon ne doppelte Wunde sein.
Bei DSA 4.1 sind wir bis jetzt nicht angekommen, da wir das Basis-Hardover ausgelassen haben. Erst wenn WdS rauskommt (also bald) bietet sich uns die Möglichkeit umzusteigen. Die Korrektur bei der Wunden-Regelung ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Ich kann mich denen, die es zu krass finden, wenn zwei Bolzentreffer zur Kampfunfähigkeit führen nicht anschließen, das ist nämlich endlich mal realistisch.
Allerdings wird das DSA-Kampfsystem weiterhin schwerfällig bleiben. Vielleicht wird man schneller kampfunfähig/macht seine Gegner eher platt, aber das ändert ja nichts am Prinzip. Erst Ini auswürfeln, dann Distanzklassen vergleichen, evtl. Abzüge berücksichtigen, AT, PA, gibt's Manöver?, freie Aktionen ausführen. Das dauert extrem lang.

Ich hab letztens mit meinem Magier mit brennendem Zauberstab (Ewige Flamme) auf dem Boden liegend gegen einen Wolf kämpfen müssen. Also erstmal ein Modifikator dafür, dass mein Magier auf dem Boden liegt, dann einer dafür, dass der Wolf schon an mir dran war, also falsche Distanzklasse, für die Ewige Flamme die Regel für den Kampf mit abgeleiteten Kampftechniken (Der Stab muß als zweihändige Hiebwaffe geführt werden, und die Kampftechnik hat mein Magier nicht) und zuletzt der Kampf gegen Tiere, der auch noch mal Besonderhieten mit sich bringt (Diesmal für den SL). Das ist alles unnötig kompliziert, weil alles extra geregelt ist und innerhalb der Regeln keine Stringenz besteht.


@Jens: Ach, für's erste würd uns mal einer reichen, der auf die meisten Nägel passt.  ~;D

Gruß vom Ork
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 23.10.2007 | 12:19
"Kämpfe sind öde" -- anscheinend noch eine Instanz des "Was man nicht kennt" Syndroms. Die meisten hier kennen sehr viele Systeme, und sind somit von diesem "Anfängerproblem" entrückt. So ging es mir damals auch: als ich nur DSA kannte, konnte ich mir beim besten Willen nichts wesentlich Anderes vorstellen. Zum Beispiel eben, dass es eine Attacke und eine Parade geben muss, klang für mich zwingend logisch. Das ging soweit, dass ich mich dann bei ersten Kontakten mit anderen Systemen (z.B. AD&D) beschwert habe, dass man nicht parieren könne. Obwohl gerade die Parade die allergrößte Spaßbremse im ganzen DSA-System ist.
Naja, mit der Zeit (und weiteren Systemen) hat sich das relativiert. ;)

@Steppenork, was die Spielsuche angeht:
 
TRoS würde ich, so wie es sich mir darstellt, gleich mal wieder streichen aus der Liste. Das ist zwar sicherlich für One-Shots ganz witzig, aber eine Kampagne würde damit nicht aufziehen wollen, alleine schon wegen der hohen Letalität des Systems. Zweitens ist es relativ tabellenlastig (Trefferbestimmung). Drittens und wichtigstens aber teilt es sich ein Manko mit DSA, nämlich die starke Fokussierung auf Duelle. Mit TRoS kann man quasi nur Duelle simulieren; sobald es z.B. 2 gegen 1 oder 8 gegen 5 geht, bricht das System zusammen.

PîssHarnmaster wurde mir mal kurz gezeigt, bzw. ich unter Vorlage der Bücher damit zugetextet, aber überzeugt hat mich das nicht. Aber gut, ich sag mal so: wenn du auf Simulation stehst, und von DSA nur weg willst, weil dir die Sim nicht akkurat genug ist, dann bist du bei HM vielleicht am Besten aufgehoben. 
Jedenfalls, da HM "realistisch" sein will, sind da halt auch dem Heldenspiel recht enge Grenzen gesetzt. Ich persönlich halte inzwischen nichts mehr von Möchtegern-Realismus; wenn ich Realismus haben will, geh ich raus auf die Straße.

D20 ist ein weites Feld.
Die Hauptinstanz D&D unterscheidet sich von DSA wie Tropentag und Polarnacht, aufgrund des irrwitzigen Magieniveaus. Auf den unteren Leveln fällt das noch nicht so auf, aber dann so auf höheren Stufen wird es extrem. Vor allem werden die Helden extrem abhängig von magischen Gegenständen. Wie ich immer zu sagen pflege, sind hochstufige D&D-Chars keine Helden, sondern mobile Tragevorrichtungen für magischen Krimskrams. Ich persönlich finde das frustrierend, aber es ist sicher das ideale System für "Schatzsucher". Außerdem ist auch die Spruchmagie ungleich mächtiger als in DSA; Fliegen, Teleportation, Zeit anhalten und Tote erwecken gehört da zum täglichen Handwerk. Der Spielleiter muss sich halt immer dieser Sprüche bewusst sein, und die Abenteuer so aufbauen, dass nicht ein einziger Zauber den ganzen Abend über den Haufen wirft.

Es gibt auch stark magiereduzierte D20-Varianten, z.B. Iron Heroes (afaik magiefrei), Wheel of Time (nur Spruchmagie, keine Items), und mein persönlicher Favorit, Conan. Über letzteres habe ich ein ausführliches Review geschrieben, das kannst ja mal lesen: http://tanelorn.net/index.php/topic,35249.0.html
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 26.10.2007 | 18:41
Finde ich lustig. Ich entwickle gerade ein System, bei dem man drei oder vier Würfel für eine einzige Probe wirft und diese mit bis zu vier verschiedenen Werten vergleicht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 26.10.2007 | 21:23
Finde ich lustig. Ich entwickle gerade ein System, bei dem man drei oder vier Würfel für eine einzige Probe wirft und diese mit bis zu vier verschiedenen Werten vergleicht.

Wozu die Mühe, sowas gibts doch schon? :P
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 26.10.2007 | 21:28
Ja, aber da muß man rechnen, und ich rechne nicht gerne am Spieltisch.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 28.10.2007 | 21:14
Zitat von: meiner Freundin:
Drei W20 sind zwar nichts für Anfänger aber:
=> Doppel-Einser sind TOLL
=> Dreifach-Einser sind noch BESSER!
=> Es ist etwas differenzierter als Einfachwürfe
=> Ich würfle gerne viel :)
Ich finde das hat was.

Die Proben sind wesentlich intensiver und es besteht ein Spannungsmoment.

Das heißt natürlich auch, dass man nicht für jeden Müll eine Probe würfeln sollte, sondern dass man Proben nur dann einbaut, wenn es sinnvoll und spannend ist - inwieweit die Vorgaben im Regelwerk/die Anwedungen im Abenteuer da schlüssig sind bleibt jedem selbst überlassen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 1of3 am 28.10.2007 | 21:24
Zitat
Die Proben sind wesentlich intensiver und es besteht ein Spannungsmoment.

Also das Spannungsmoment ist marginal, weil die Würfel (von diesen Doppeleinsen und dem zu verteilenden Talentwert abgesehen) keine Auswirkungen aufeinander und keine für sich allein Bedeutung haben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Mustafa ben Ali am 28.10.2007 | 22:07
Zitat von: Imiri

Was mich allerdings auch aufgeregt hat war, das ich einen DSA-Spieler hatte und dann kam: Warum soll ich denn Soziale Skills nehmen, die spiel ich doch eh aus....die Punkte sind in Kampffertigekeiten viel besser aufgehoben...  *roll eyes*

Vielleicht hilft ja folgendes Zitat aus dem WdS
Zitat
Viele der hier genannten Talente bieten sich für eine 'schauspielerische Einlage' am Tisch geradezu an - und wenn Spieler und Spielleiter einen guten Tag haben, kann das auch für die Zuschauer ein echter Genuss sein. Allerdings ersetzt gutes Ausspielen keinesfalls eine gewürfelte Talentprobe, denn zu einen ist nicht jeder Spieler ein geborener oder ausgebildeter Charakterdarsteller (möchte aber trotzdem einen zungenflinken Khunchomer Dieb spielen), zum anderen haben die Spieler auch für die gesellschaftlichen Talentwerte ihrer Helden Abenteuerpunkte ausgegeben, die genauso beachtet sein wollen wie Punkte für Talente, die nicht ausgespielt werden können.
Innerhalb der Heldengruppe sollten Sie allerdings auf das Auswürfeln gesellschaftlicher Talente Verzichten. Kaum ein Spieler mag es, wenn ihm ein Mitspieler oder der Spielleiter in die Vorstellung, Konzeption und das Handeln seines Helden hineinredet, also sollten Sie sich vorher über die Grenzen einer solchen Einflussnahme abgesprochen haben - oder eben darauf verzichten, die Religion eines Spielerhelden mit einer Überzeugen-Probe +15 zu ändern oder ihm mit einer Betören-Probe ins Bett zu zerren.
Andererseits sollten die Spieler aber auch über ihre gesellschaftliche Stellung, Stärken, und Schwächen ihrer Talente, Stand und Auftreten ihrer Helden Gedanken machen - ein Rüpel mit SO 2 und geringem TaW Überreden und Überzeugen eignet sich nun einmal nicht zum Anführer oder Sprecher einer aventurischen Heldengruppe.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 28.10.2007 | 23:19
Also die Auswirkungen der verteilenden Talentwerte würd ich nun nicht als Nichts bezeichnen. Da läuft schon einiges ab.

Im Endeffekt finde ich Jens Gedankengang gar nicht mal so schlecht. Eine einzelne Probe kann stellvertretend für eine ganze Konfliktreihe eines anderen RPGs stehen (im Ansatz zumindest), mit der sie versuchen solche Proben aufzupeppen (das heisst meisstens merhmals würfeln) und dann dauert es auch nicht viel länger.

die Würfel wurden bei uns auch für sich allein bewertet. Das Attribut des ersten Würfels, der die Probe verpatzt hat, stellte dann den Grund dar (beim Klettern, ST verpatzt aber GE gelungen -> man kann sich festhalten aber ist zu schwach um sich hochzuziehen).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 28.10.2007 | 23:35
Normalerweise will ich mir aber aussuchen, ob ich nur eine einzelne Probe mache, oder ob ich eine lange Konfliktreihe wünsche.

Bei DSA habe ich außerhalb des Kampfes nur die Wahl zwischen: 0 mal würfeln, 3mal würfeln, 6 mal würfeln oder 9 mal würfeln.

Viel besser finde ich da die Möglichkeit von anderen Systemen, wo man die Möglichkeit hat:
0 mal würfeln,
1 mal würfeln,
2 mal würfeln,
3 mal würfeln,
etc.

Wenn ich bei Gurps bei einer bestimmten Probe eine Spannungsreihe aufbauen will, dann kann ich auch dort drei Würfe hintereinander machen. - Aber ich habe zusätzlich die Möglichkeit, nur einen Wurf zu machen, wenn ich mich nicht zu lange beim würfeln aufhalten will.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 28.10.2007 | 23:47
@Mustafa: da hat man dann wohl das Problem auch schon erkannt.
Entlich mal ne Passage auf die man dann verweisen kann, wenn es auch noch ein 'mein Buch und dei Regeln sind mir heilig'-Spieler ist ;-)
Obwohl gab es die Passage nicht auch früher schon?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 28.10.2007 | 23:52
@Eulenspiegel: naja, wie zählst du auch würfeln? Ist eine GURPSProbe auch dreimal würfeln? Eine Fudgeprobe 4mal? Eine SR Probe ist ca. 36mal würfeln.
Sind ja schliesslich mehrere Würfel :P

ich seh da jetzt keinen großen Unterschied zu GURPS oder DSA (beides 3), nur das in DSA bei einer Probe schon ein ganzer Ablauf durchgeführt wird während man bei GURPS mehrmal würfeln müsste um die gleiche Detialtiefe zu bekommen.

Dafür kann man bei DSA nicht weniger Detailtiefe haben, da hast du natürlich Recht und das mag ich auch an DSA nicht. Ist aber trotzdem nur einmal würflen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 29.10.2007 | 08:25
Das Potenzial, einen längeren Konflikt mit enier Probe auszuwürfeln, untergräbt DSA übrigens selbst mit dem "Ansammeln von TaP*" wie ich grade feststelle. Blöd, es geht auch locker ohne.
Besser obwohl wesentlich umfrangreicher sind dann die "Glücksfilter" wo man 10 Proben würfeln muss um 100 Meter Berg hochzuklettern, das sortiert nämlich die Helden aus, die eine Probe einfach nur durch Glück schaffen und der TaW egal ist. So sortiert man zuverlässig die aus, die Klettern nicht auf 14 gesteigert haben...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Haukrinn am 29.10.2007 | 08:36
Wenn einen sowas stört, dann sollte man aber vielleicht einfach einen Probenmechanismus verwenden, der eine kleinere Glücksabhängigkeit hat, oder?  ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 29.10.2007 | 13:11
So ist halt der Glücksfilter gleichzeitig ein Pechfilter, weil man auch bei Klettern 14 nur eine Probe vergeigen muss, um jodelnd den Abhang runterzufallen. Und die Chance, bei 10 Proben eine zu vergeigen, ist halt doch gegeben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 29.10.2007 | 14:58
Den Effekt hast du ja schon bei der DSA Probe mit drei Würfen. Und bei 10 wirds nur Schlimmer.  ::)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 29.10.2007 | 15:24
Ebent.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 29.10.2007 | 16:48
Ihr scheint das sehr als Falle zu sehen: aber vielleicht kommt er einfach nicht weiter. Nicht jede misslungene Keltternprobe ruiniert die gesamte Tour. Aber da ist wieder nichts hartes, nur weiches "ich bin nur ein Regelwerk, ich überlass es dem SL", was blöd ist. So muss das jeder selbst interpretieren und viele bekennende glückliche DSA-Spieler (das ist wie mit den freien Hühnern in Legebatterien >;D ;) ) interpretieren, dass am Ende das herauskommt, was eigentlich alle wollen...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 29.10.2007 | 22:36
Okay.. wenn ich es so mache und haben will, dann lass ich das Würfeln gleich weg und mach ein reines Erzählspiel.... 8)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 30.10.2007 | 07:59
jaaaaa, aber der Vorwurf ist uuuuralt und so wie ich das verstanden habe (siehe Thread (http://tanelorn.net/index.php/topic,37309.0.html)) ist der Zufall in gewissen (geringen) Dosierungen abhängig vom Rahmen durchaus gewünscht - und da greift eben das System, eine Klettertour spannend zu machen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 30.10.2007 | 10:15
@Jens
den letzten versteh ich jetzt nicht, was ist an 3D20+Ta so superdolle spannender als andere(D20+Fertigkeit;Pool;Weite/Höhe)?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 30.10.2007 | 15:12
Naja, es gibt ja oft die Frage "Wenn Sachen geskriptet sind, warum sollten die Spieler dann überhaupt würfeln?", daher der Thread "da drüben". Spannung ist gewünscht. Und ich finde die 3W20 Probe hat ihr eigenes Spannungsmoment, wenn man sie richtig einsetzt (wobei daran auch getüftelt wird: siehe Metstübchen (http://www.metstübchen.de/cgi-bin/metstuebchen.pl?command=showthread&thread=Mechanik3W20mit1184788102gaii&tpage=1)).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 30.10.2007 | 16:34
Ja, aber ich finde nicht, dass die spannender sind als andere Würfelmechaniken, die tun sich da irgendwie nix.

Ganz schlimm find ich die Mechaniken die teilweise hinter den Würfen stehen.
Mal als Beispiel:
wenn man bei DSA4 in einem Schneesturm(grad aus dem Kopf gezogen, sit ne Tabelle im SdH) kämpft bekommen alle Teilnehmer einen Abzug auf ihre Proben. Warum? Was bewirkt es regelmechanisch außer, dass alle Teilnehmer schlechter treffen und der Kampf länger dauert.
Würde es nicht mehr Sinn machen jemanden, der keine Probleme hat im Schneesturm einen Bonus zu geben.
Ich verstehe aus erzählerischer Sicht warum ein Schneesturm die Charaktere behindert, aber sowas muss sich nicht in der Mechanik wiederspiegeln, wenn alle davon betroffen sind.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 30.10.2007 | 17:04
das hat zumindest Auswirkungen wenn die Wahrscheinlichkeiten nicht linear sind (und wer weiss schon wie sie bei DSA sind? ;D ).

vermutlich muss man ein richtiger SpielmechanikGeek sein um die Spannung in den 3W20 zu finden (wenn man es richtig einsetzt).
Ich finde es liegen jedenfalls WELTEN zwischen einem 3W20 mit 3Attr. kontrollieren und einem billigen W6+Fertigkeit gegen Attribut.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 30.10.2007 | 18:09
Würde es nicht mehr Sinn machen jemanden, der keine Probleme hat im Schneesturm einen Bonus zu geben.
Ich verstehe aus erzählerischer Sicht warum ein Schneesturm die Charaktere behindert, aber sowas muss sich nicht in der Mechanik wiederspiegeln, wenn alle davon betroffen sind.

Diese Verknüpfung gibts in vielen traditionellen RSPs, da steht DSA nicht allein. Und oft kann sie Sinn machen. Wenn bei Cthulhu die Kultisten meinen Charakter durch die Ruinen jagen, dann bin ich sehr froh, dass sie wegen der Dunkelheit Abzüge auf "Verborgenes Erkennen" haben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 30.10.2007 | 18:25
Gegen Abzüge auf Wahrnehmung etc. sagt ja auch niemand was. Zumal da die andere Seite auch obendrein Boni für Verstecken bekommen könnte.
Aber es bringt einfach nichts, außer Zeitverlust, wenn jeder einzelne Kämpfer auf alle Kampfwürfe den gleichen Abzug bekommt. Es werden NOCH weniger Treffer gelandet als bei DSA eh schon die Regel ist.

Wie sich der 3W20-Mechanismus im Vergleich mit anderen Systemen auf die Wahrscheinlichkeiten auswirkt, hat doch mal irgendjemand in seinem Blog genau stochastisch analysiert. Wurde das hier nicht schonmal verlinkt? So oder so, da jetzt gerade soviel Rätselraten dazu ist, kann vielleicht nochma jemand den Link raussuchen? Ich weiß nicht mehr, wo das stand.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 30.10.2007 | 18:39
Gegen Abzüge auf Wahrnehmung etc. sagt ja auch niemand was. Zumal da die andere Seite auch obendrein Boni für Verstecken bekommen könnte.

Könnte sie natürlich, das ist wie gesagt wohl einfach eine Frage der Simulationstradition in klassichen Rollenspielen.  Für andere Abzüge (Kampf usw.) lassen sich allerdings genau so positive Beispiel finden, wie für Wahrnehmung oben.

Im Kyndoch Kontor gibts einen Wahrscheinlichkeitenrechner (http://www.stadt-kyndoch.de/kontor/eigenschaften.html) für DSA Talentproben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 30.10.2007 | 18:40
Sie ist jedenfalls nicht linear, das sollte fürs Argument ausreichen.

Bei Cuthulu (W100) wärs absolut Witzlos jedem die gleichen Abzüge zu geben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roach am 30.10.2007 | 19:48
Sie ist jedenfalls nicht linear, das sollte fürs Argument ausreichen.

Bei Cuthulu (W100) wärs absolut Witzlos jedem die gleichen Abzüge zu geben.

Auch lineares Abziehen verändert die Grundchancen.

Beispiel: ich habe zwei herausragende Fechter, 96 und 99 %. Wenn nichts abgezogen wird, gewinnt (wahrscheinlich) der, der zuerst zuschlägt. wenn ich 40 - 50 abziehe, hat der zweite schon eine ganz gute Chance. und wenn ich 95 abziehe, hat der erste eine sehr kleine Chance, und der zweite wird sehr oft gewinnen...

OK, das sind Extremwerte, aber bei weniger extremen Werten läuft es ähnlich, nur nicht so auffällig.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.10.2007 | 23:34
naja, wie zählst du auch würfeln? Ist eine GURPSProbe auch dreimal würfeln? Eine Fudgeprobe 4mal? Eine SR Probe ist ca. 36mal würfeln.
Sind ja schliesslich mehrere Würfel :P
Hey, ich habe das Argument mit den dreimal würfeln nicht gebracht, sondern es nur aufgegriffen.

Die Sache von den "dreimal würfeln" kam von dir. Du hast gesagt, dass es toll ist, dass man bei DSA dreimal würfeln kann.

Zitat
ich seh da jetzt keinen großen Unterschied zu GURPS oder DSA (beides 3), nur das in DSA bei einer Probe schon ein ganzer Ablauf durchgeführt wird während man bei GURPS mehrmal würfeln müsste um die gleiche Detialtiefe zu bekommen.
1) Der Zeitaufwand ist bei einer Gurps-Probe wesentlich schneller.
Bei Gurps brauche ich ca. 1 Sekunde, um die Würfel auszuwerten.
 
Bei DSA  brauch ich ca. 4 Sekunden, die Probe auszuwerten. Das ist gut 4mal so lange, wie bei einer Gurps-Probe.

2) Das eine DSA-Probe detaillierter ist, ist Quark.
Eine Probe in DSA sagt genau so viel oder so wenig über irgendetwas aus, wie eine Probe in Gurps.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 31.10.2007 | 00:57
Da magst du Recht haben, ich zähls aber nur als eine Probe.

du hattest geschrieben bei DSA könnte man sich nicht aussuchen eine einzelne Probe zu würfeln, kann man aber.
Euelenspiegel schrieb:
Zitat
Normalerweise will ich mir aber aussuchen, ob ich nur eine einzelne Probe mache, oder ob ich eine lange Konfliktreihe wünsche.
Bei DSA habe ich außerhalb des Kampfes nur die Wahl zwischen: 0 mal würfeln,3mal ...
Das wurde irgendwie Proben und würfeln durcheinander ... gewürfelt  ;D

ich finde eine DSA Probe sagt mehr aus als eine GURPS Probe, vielleicht solltest du dir auch mal Jens LinkThread im Metstübchen zu Gemüte führen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 31.10.2007 | 11:00
@Roach
dein Beispiel macht keinen Sinn, denn das ist genau das was mich störte(berifft jetzt nicht nur DSA), solange niemand mit niedrigerem Wert gar keine Chance mehr hat, verschiebst du nur nach unten und erhöhst die Würfelwurfanzahl,

denn der Leistungsabstand bleibt gleich, nämlich 3% Differenz(in deinem Beispiel), erst wenn jemand gar nicht mehr treffen kann und der andere noch eine geringe Chance hat, wirds relevant.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 31.10.2007 | 11:46
solange niemand mit niedrigerem Wert gar keine Chance mehr hat, verschiebst du nur nach unten und erhöhst die Würfelwurfanzahl,

Nicht ganz, die relativen Chancen verändern sich auch. 99/96 oder 19/16 macht schon einen Unterschied. Ober der so wesentlich ist, sei mal dahingestellt.  ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 31.10.2007 | 12:52
Grundsätzlich finde ich die IDEE, mehrere Attribute in eine bestimmte Aktion einfließen zu lassen, nicht schlecht. Also z.B. Kraft und Gewandheit beim Klettern, wie eben auch beim Kampf. Aber dann jedes einzelne Attribut jedesmal zu bewürfeln, das ist halt Krampf, weil es ziemlich viel Aufwand und Rechnerei ist.
Besser wäre, für jedes Talent einen attributsbasierten Basiswert zu ermitteln, nach dem gleichen Schema wie bei den Kampfwerten. (Man stelle sich mal vor, jede Attacke und Parade würde auch je drei Würfe verlangen. Ich krieg schon bei dem Gedanken Haarausfall.) Dann fließen nach wie vor mehrere Attribute in ein Talent ein, aber es wird trotzdem nur einmal gewürfelt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 1.11.2007 | 10:58
Du meinst man hat seinen "Basiswert", gebildet aus einem Mittel der drei Werte (ob dann durch 3, 4 oder 5 geteilt wird, sei offen) und zählt seinen TaW drauf und muss dann drunter würfeln?

Klares D&D mit mehr Quelleigenschaften, wobei da für dich Doms StoryDSA interessant sein könnte ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 1.11.2007 | 11:02
@Jens

Schreib keine DSA Märchen, das ist ganz klar Runequest, Harmaster, Rolemaster OptionalRegel aber nicht D&D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 1.11.2007 | 11:31
Sieh dir einfach StoryDSA an, dann weißt du was ich mit der D&D Vergleichbarkeit meine. Die Attribute sind 1:1 die Attributsmodifikatoren aus D&D...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.11.2007 | 14:26
ich finde eine DSA Probe sagt mehr aus als eine GURPS Probe, vielleicht solltest du dir auch mal Jens LinkThread im Metstübchen zu Gemüte führen.
Man kann sagen, dass bei einer DSA Probe mehrere Attribute miteinfließen, während bei Gurps (stellvertretend für die meisten anderen RPGs), nur ein Attribut miteinfließt.
Aber deswegen würde ich nicht sagen, dass DSA detaillierter ist.

Falls du einer einzelnen Probe mehrere Ausgänge zurordnen willst, kannst du das auch bei Gurps machen:
- Probe um 10 Punkte daneben: Der Charakter hat es nichtmal auf den Baum geschafft.
- Probe um 5 Punkte daneben: Der Charakter hat es auf den Baum geschafft, war aber nicht stark genug, sich an einem Ast festzuhalten.
- Probe knapp daneben: Der Charakter hat nicht den richtigen Ast erwischt/hat daneben gefasst.

Du meinst man hat seinen "Basiswert", gebildet aus einem Mittel der drei Werte (ob dann durch 3, 4 oder 5 geteilt wird, sei offen) und zählt seinen TaW drauf und muss dann drunter würfeln?
Das wäre eine Möglichkeit. Wobei man sich dann noch überlegen kann, ob man mit 1W20 oder mit 2W10 oder mit 3W6 oder mit 4W4 drunterwürfelt.

Eine andere Möglichket wäre, dass man soviele Würfel nimmt, wie man das Attribut hochhat und dann soviele W20 würfelt. Anschließend schaut man, wieviele Würfel unter dem Talentwert sind. Das sind dann alles Erfolge. (Natürlich würde ich dazu, alle Attribute pauschal um 10 verringern. - Man hat dann also Attribute von -3 bis 11.)

Alternativ kann man auch das arithemtische Mittel der Attribute nehmen und dann mit sovielen Würfeln, wie man TaW in der Fertigkeit hat würfeln, und schauen, wieviele Würfel unter dem arithmetischen Mittel sind.

Oder man kann den Probenmechanismus aus DitV verwenden.

oder oder...
Es gibt eine Menge Möglichkeiten, wie man würfeln kann. Je nachdem, was man erreichen will.

So, jetzt hast du auch bei Gurps mehrere Ausgänge.

Wenn du richtig detailtiefe Proben haben willst, dann kann ich dir Dogs in the Vineyard empfehlen. Da dauert eine Probe allerdings auch locker eine Minute. - Allerdings ist es das dort auch wert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 1.11.2007 | 14:55
Zitat
Es gibt eine Menge Möglichkeiten, wie man würfeln kann. Je nachdem, was man erreichen will.

...und wenn man sich jetzt noch daran erinnert, dass man den Würfel- und Rechenaufwand im Vergleich zu Standard-DSA senken will, fallen die meisten dieser Methoden ganz von selbst raus.

Ich dachte da mehr so in Jens' Richtung, z.B. Mittelwert aus den beteiligten Attributen gebildet, Talentbonus obendrauf, und drunterwürfeln.

oder, wo schon D&D gefallen ist:
den Attributswerten überschaubare Modifikatoren zuordnen (von sagen wir -5 bis +5), die drei passenden Modifikatoren auf den Talentwert aufschlagen, drunterwürfeln.

Da hat man dann die Rechenarbeit _einmal_ bei der Erschaffung und dann gelegentlich beim Steigern, der Wert kommt auf den Charbogen, bei den Proben wird 1W20 gewürfelt, end of story.

Ich persönlich finde nebenbei auch "drunterwürfeln" ein beklopptes Konzept, weil unintuitiv. Aber mei, wenn's die DSAler so haben wollen... man könnt es natürlich auch umstellen, und den oben errechneten Bonus zum Würfelwurf addieren, um mit der Summe einen Zielwert zu schlagen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.11.2007 | 15:08
...und wenn man sich jetzt noch daran erinnert, dass man den Würfel- und Rechenaufwand im Vergleich zu Standard-DSA senken will, fallen die meisten dieser Methoden ganz von selbst raus.
Oh, bis auf DitV waren alle Methoden, die ich genannt habe, weniger Zeit und Rechenaufwendig.

Wieviele Würfel man für eine Probe würfelt, ist ja letztlich egal. - Wichtig ist doch nur, wie lange die Probe dauert.

Und wenn ich 10 Würfel würfle und schaue, wieviele dieser Würfel unter einem bestimmten Wert liegen, geht das deutlich schneller, als wenn ich drei Würfel würfle und dann nach DSA-Manier herumrechne. - Außerdem muss man weniger rechnen.

Wir haben bei den von mir genannten Pool-Methoden also eindeutig eine Zeitreduktion und eine Rechenaufwandreduktion.

Zitat
Ich dachte da mehr so in Jens' Richtung, z.B. Mittelwert aus den beteiligten Attributen gebildet, Talentbonus obendrauf, und drunterwürfeln.
Äh ja, dass ist halt die Standardmethode, auf die icha uch eingegangen bin. - Und da kann man sich dann überlegen, ob man mit 1W20, mit 2W10, mit 3W60 oder mit 4W4 drunterwürfelt.

Aber auch Pool-Lösungen gehen recht fix. (Du musst zwar eine Menge würfel würfeln, das ist aber nicht wirklich zeitaufwendig. - Jedenfalls nicht bis zu ca. 10 Würfeln. Und auch bei höheren Pools bis etwa 20, kann man noch schneller auswerten als bei DSA. Erst bei Pools jenseits von 20, verschwinden die Pool-Vorteile und das DSA-Gerechne wird langsam schneller. - Aber Pools von jenseits der 20 sind extrem selten.)

Zitat
Ich persönlich finde nebenbei auch "drunterwürfeln" ein beklopptes Konzept, weil unintuitiv.
Ob ich nun drüber oder drunterwürfle ist doch gehupft wie gesprungen. Also ich finde jetzt keines von beiden irgendwie intuitiver oder unintuitiver.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 1.11.2007 | 15:44
Okay, darüber hinaus bin ich auch aus logistischen Gründen für wenige Würfel. 1W20 oder 2W10 lasse ich mir eingehen. Einem Entwickler, der 12W10 oder 8W20 oder 6W4 oder ähnlichen Stuss vorsieht, würde ich einen Vogel zeigen. Ich sehe es vom Start weg nicht ein, mir für ein einziges Spiel solche Unmengen an Würfeln zu _kaufen_. Und die dann noch jedesmal mitzuschleppen, und wehe wenn einer seinen Würfelbeutel vergisst. Nö, nöö, sowas kommt mir überhaupt nicht in die (Würfel)Tüte.
Ich besitze genau 2, in Worten zwei, also zwo W20, und den zweiten auch nur, weil ich mal der Meinung war, den ersten (gekauft ~91) verloren zu haben. Auch sonst habe ich von keiner Würfelsorte mehr als 2 Stück, mit Ausnahme der immer leicht verfügbaren W6. Auf Spiele, die mich erstmal zum Würfelhändler schicken wollen, kann ich jederzeit verzichten.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Samael am 1.11.2007 | 15:52
Was, ein Rollenspieler, der KEIN Würfelfetischist ist? Geh dich mal ärztlich untersuchen lassen, mein Freund!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 1.11.2007 | 20:02
Was, ein Rollenspieler, der KEIN Würfelfetischist ist? Geh dich mal ärztlich untersuchen lassen, mein Freund!

Stimmt, ich find sowas tätsächlich albern... ich finde die meisten Ausformungen des Sammeltriebes albern; seien es Ü-Eier, Comics oder Actionfiguren, aber ganz besonders bei sowas Banalem und Uninteressantem wie Würfeln.
Aber das Thema hatten wir glaub ich schonmal in nem anderen Thread (und da hab ich meine Meinung iirc auch schonmal kundgetan), ich will jetzt diesen hier nicht hijacken. ^^
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.11.2007 | 23:38
Unabhängig davon, ob man Würfelsammler ist oder nicht:
- Für DSA Boxen gibt man locker 60,-€ aus.
- Ein Würfel kostet 50 Cent bis 1,-€.

Das heißt, wenn ich mir ein Regelwerk für 50,-€ hole und 5 Würfel, komme ich damit sogar billiger weg, als wenn ich mir die DSA Regelwerke für 50 € hole und dann noch 2 Würfel kaufe.

Insofern halte ich es albern, sich darüber zu beschweren, dass man soviele Würfel braucht. - Es kommt auf den Gesamtpreis an. Und wenn der Gesamtpreis von Regelwerk+viele Würfel unter dem Preis von DSA-Regelwerk liegt, dann bevorzuge ich aus finanzieller Sicht schonmal das Regelwerk mit den vielen Würfeln.

Und zu den "Würfel zu Hause vergessen". Das ist doch wirklich kein Problem. - Dann leihe ich mir eben vom Mitspieler den/die Würfel.
Wobei es bei vielen Würfeln sogar leichter geht: Da bitte ich den Mitspieler einfach, mir die Hälfte seiner Würfel zu geben und gut ist.

Wenn bei DSA aber jeder nur einen W20 mitbringt und einer hat seinen W20 vergessen, sieht die Sache schon anders aus: Dann muss man andauernd den W20 hin und her reichen und das ist echt nervig.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 2.11.2007 | 00:08
Es kauft sich doch von ner z.b. 6köpfigen Runde nicht jeder die gleichen Boxen für 50 Euro. Da müsste man dann schon hingehen und sich jeder für sich z.B. 10 W20 im Laden kaufen, schnapp, 10 Euro weg, macht für die ganze Runde 50 Euro nur für Würfel. So kann man freilich auch die Wirtschaft ankurbeln.
Naja mir wär das zu blöd, und den meisten Leuten, die ich kenne ebenso. Bevor ich in dieses Forum kam, war mir das Phänomen des Würfelsammelns komplett unbekannt. Lediglich für SR haben sich die Leut so kleine Plastikkästchen mit ~60-150 W6 im Miniaturformat besorgt. Das war auch damals schon das einzige, was mich an SR genervt hat, der enorme Würfelbedarf eben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 2.11.2007 | 00:25
Es kauft sich doch von ner z.b. 6köpfigen Runde nicht jeder die gleichen Boxen für 50 Euro.
Hmm, doch. Also zumindest ich habe das bisher häufig so erlebt. Das liegt halt auch daran, dass man gerne zu Hause darin schmökern möchte, um sich vielleicht noch die eine oder andere Kombination zuzulegen oder sich Ideen für neue Charakterkonzepte zu holen.

Wieviel Geld hast du denn bisher für DSA  4 ausgegeben? (Also nicht das Geld das deine Gruppe ausgegeben hat, sondern das Geld, das nur du ausgegeben hast.)

Und die Würfel muss man nur einmalig kaufen und kann sie dann für jedes System verwenden. - Die Regelwerke musst du für jedes System neu kaufen.

Zitat
Lediglich für SR haben sich die Leut so kleine Plastikkästchen mit ~60-150 W6 im Miniaturformat besorgt. Das war auch damals schon das einzige, was mich an SR genervt hat, der enorme Würfelbedarf eben.
So ein kleiner Kasten mit 36 Würfeln kostet gerade mal 8,-€. Das ist jetzt imho nicht so die Welt. Vor allem, ist das eine einmalige Investition und man kann die Würfel in vielen anderen Systemen auch verwenden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 2.11.2007 | 01:16
Hmm, doch. Also zumindest ich habe das bisher häufig so erlebt.

Da kenn ich nur einen einzigen, der das Zeug ganz oder teilweise immer auch selber haben wollte. Aber iirc hat er das meiste auch bloß von anderen abgestaubt. Ansonsten haben wir das Zeug immer rumgereicht. Deswegen hatte ich bis zu Bobas Aufräum-Aktion neulich kein eigenes SR3-Core, um nur ein Beispiel zu nennen.

Zitat
Wieviel Geld hast du denn bisher für DSA  4 ausgegeben? (Also nicht das Geld das deine Gruppe ausgegeben hat, sondern das Geld, das nur du ausgegeben hast.)

Das ist leicht zu beantworten, das sind 0,00€. Ich hab früher mal DSA3 gespielt, aber mir da auch nie was gekauft. Was DSA4 angeht, hab ich mir den Krempel von nem Freund ausgeliehen, durchgelesen und dankend abgewunken.

Zitat
Und die Würfel muss man nur einmalig kaufen und kann sie dann für jedes System verwenden.

Mit Sieb. Da ja jeder Systemdesigner neuerdings besonderen Ehrgeiz darein zu legen scheint, möglichst abseitige Würfelkombis zu benutzen, hat man vielleicht 10W10, die man aber nur für ein einziges System braucht, während für alle anderen Systeme weiterhin 1-2W10 ausreichen. Und dafür braucht man dann hier 10W20, dort 10W4, und so weiter. Das hat doch alles keinen Taug.

Und im Falle von SR hat mich weniger der Preis für sone Box genervt, sondern einfach der Würfelhunger des Systems. Da war man dann immer ewig am ausrechnen des Pools, und musste manchmal auf zweimal würfeln, weil sich sonst die Würfel beim kloppen des Bechers gestapelt haben; und wenn man sie einfach auf den Tisch geworfen hat, sind sie nach allen Seiten runtergequollen. Und dann die Erfolge zählen. Langweilig.

Vor allem seh ich nicht ein: wieso? 1W20 oder 2W10 reichen vollauf für alle praktischen Zwecke.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 2.11.2007 | 11:32
aber ganz besonders bei sowas Banalem und Uninteressantem wie Würfeln.
WÜRFEL SIND NICHT BANAL! (http://www.heim1.tu-clausthal.de/~purzel/dice/) ;)

Wie gesagt: die Relevanz muss stimmen. Wenn ich fürs Zuschlagen im Kampf 16 Würfel brauche liegt was daneben. Werte ich aber zum Beispiel eine künstlerische Arbeit aus, kann man sie wunderbar an den Würfeln beschreiben. Der Bietmechanismus für DitV gilt ja auch nicht für jede Attacke im Kampf - sondern für den gesamten "Kampf".
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 2.11.2007 | 12:30
früher in den Boxen waren die Würfel noch dabei *seufz*  :korvin:

würfelfetischist? *hier meld*:
Viele Würfel find ich auch nicht gut aber unterschiedliche Würfel. Hab das sicher ein paar mal gesagt aber danach suche ich auch Systeme aus (große Klasse: Savage Worlds), DSA mit W20 und W6 ist an der Grenze, GURPS oder WUSHU mit W6 ist nur noch öde.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Crimson King am 2.11.2007 | 12:58
Seltsam. Ich habe mit vielen Würfeln weniger Probleme, wenn die Proben trotzdem einfach gehalten werden, wie bei WoD z.B. Dafür brauche ich keine drölfzig unterschiedliche Würfelsorten auf dem Tisch. Wenn Angriff und Schaden in einem Wurf abgehandelt werden, braucht es halt nur noch Probenwürfel. Und wenn alle Proben auf den selben Grundmechanismus zurückgreifen, wir das Spiel in Summe leichter beherrschbar und lenkt weniger vom für mich Wesentlichen ab.

Der DSA-Mechanismus für Talentproben ist etwas für Leute, die gerne die Welt mit Würfeln simulieren wollen. Ist halt nicht mein Ding.

Stormbringer
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 2.11.2007 | 21:52
Was willst Du damit erreichen?

Eine Abstufung der Ergebnisse nach Anzahl der Erfolge, den Verzicht auf Rechnen am Spieltisch und insgesamt hohe Anschaulichkeit. (D. h. das, was DSA nicht macht.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 3.11.2007 | 13:58
Da ist man mal zwei Tage weg, und dann hat sich einiges getan:

@Feuersänger: Du kennst Earthdawn ? Die arbeiten wirklich mit vielen bunten Würfelkombos.

Ich gehöhre auch zu den Würfelsammlern, besitze einige dutzend davon. Und bis auf den W4, W8 und W12 brauche ich auch alle für die verschiedenen aktuell gespielten Systeme.

Und die Geschichte, warum DnD damals alle Würfelarten benutzte sind bekannt ?

Probleme mit den SR-Würfelpools habe ich nicht, ich nutze gerne verschiedene Würfelsysteme in den unterschiedlichen Systemen. Und wenn ich nur eines benutzen wollte, dann das Basic-Roleplaying-System (W100).

Und zu guter letzt besitze ich auch gerne eine gewisse Ausstattung an Bücher für meine gespielten Systeme, um während des Spieles und auch zu hause selber mal nachschlagen zu können. Nichtsfinde ich nerviger, als das Buch ausleihen zu müssen, da gibt es dann Gerangel um die Bücher.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 3.11.2007 | 16:53
Zitat
10 Euro weg, macht für die ganze Runde 50 Euro nur für Würfel. So kann man freilich auch die Wirtschaft ankurbeln.
Einmal Kino 6,5€
Einmal Essen gehen 15€+
Squash-Platz mieten 10€+ pro Stunde
3 Bier in einer Innenstadtkneipe 6€+

Sehen wir es ein, du bist einfach ein Geizhals.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 3.11.2007 | 17:52
Genau!
Außerdem hast du vergessen:
Bleistift 0,50€
Papier(Collegeblock, bietet am meisten fürs Geld) 1,-€
Zeit und Fahrkosten, je nachdem könnte man ja auch zur Arbeit gehen oder irgendeinen Nebenjob tätigen, oder evtl. Miniaturen perfekt bemalen und für 100€ verticken, verdammt da sind natürlich Würfel viel zu teuer!

BTW einen 36er Brick bekommt man auch für 2,50€, ein 08/15 Würfelset ebenso(ob das jetzt 10xW10 oder Stadard D&D ist ist mal sch... egal)

aber noch ein Grund warum DSA so schlecht ist, man braucht Würfel, Stift, Papier und Zeit dafür, das wäre mir ehrlich gesagt zu teuer  ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Crimson King am 3.11.2007 | 20:27
Man kann auch dreimal hintereinander mit dem gleichen w20 würfeln. Das System ist eh so langsam, da fällt das auch nicht mehr ins Gewicht.

Stormbringer
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 3.11.2007 | 20:34
das ist richtig, die Ersparnis an Zeit bei einem Wurf mit 3W20 hält sich arg in Grenzen, zudem mache ich das traditionell nur mit einem Würfel, auch wenn ich mittlerweile ein paar mehr habe.
Ferner sind Proben in DSA doch eh selten, oder? Man soll doch alles ausspielen und darstellen.  ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 3.11.2007 | 21:01
Es ist zeitlich effektiver 3W20 nacheinander zu würfeln, die man aber schon in der Hand gehalten hat. Wenn man einigermaßen Routine hat, geht das doppelt so schnell als wenn man den Würfel wieder aufheben müsste ;D

Aber ich glaube "Die effektivste Technik, DSA Talentproben zu machen" ist fast einen eigenen Thread wert... ;D
(erinnert mich an die hohe Zeit des Vinsaltforums, wo zu jedem Müll ein "Eure TOP5..." auftauchte. Wir hatten irgendwann beschlossen das ganze auf die Spitze zu treiben und "Eure TOP5 Lieblingswürfelmethoden für DSA-Talentproben" war irgendwo unten in der Liste... dicht gefolgt von "Eure TOP5 Liebslingsmarineabzeichen"... X-D)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 4.11.2007 | 18:04
Hui, hier bellen aber einige getroffene Hunde, wenn man hier gleich als Geilzhals betitelt wird, weil man sich nicht dem Würfelsammelwahn anschließen will... dazu nur soviel: selbst 3 Bier in einer Innenstadtkneipe halte ich für eine sinnvollere Investition als einen Kartoffelsack voller Würfel.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Preacher am 4.11.2007 | 18:09
selbst 3 Bier in einer Innenstadtkneipe halte ich für eine sinnvollere Investition als einen Kartoffelsack voller Würfel.
Amen, Bruder ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 5.11.2007 | 12:47
 ~;D
Ja, aber von den Würfeln kannst du länger zehren als vom Bier. Außerdem sollst du ja auch keinen Sack voll kaufen, sondern "nur" 3xW20 und ein paar W6, achja und die DSA Regeln bitte mit allen Zusatzbüchern ohne kannst du ja gar nicht ernsthaft mitdiskutieren.
 ~;D

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 5.11.2007 | 17:24
@Aptom:
es ging bei diesem Gezerre längst nicht mehr nur um die 3W20 von DSA, sondern von propagierten Ersatzmechanismen bis hin zu "soviele W20 wie das Attribut hoch ist", und ich hab nu wirklich keinen Bock, 15W20 a) zu kaufen und b) zu rollen. Aber wenn du das überlesen hast, hast auch nix verpasst. =)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 5.11.2007 | 18:07
ach dieser ganze Thread ist herzlich sinnlos, wir haben ja schon auf der ersten Seite die vernünftige Antwort auf die Frage stehen(Ja) und dann so ca. alle 10 Seiten ausführlich und neutral ohne Hass&Fanboyism warum dem so ist.
Das "Problem" ist halt, das die DSA-Fanboys das nicht einsehen und dann mit falschen Argumenten versuchen zu kontern, worüber sich die ernsthaft diskutierenden einfach nur noch lustig machen.

Im kurzem, das hier ist unser neues Nähkästchen, aber nicht einem Admin verraten  ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 6.11.2007 | 09:36
Wenn ich das hier aber in "Allgemeines BLA über DSA" umbenenne beschwert sich wieder irgendjemand das hier gebasht wird.

Womöglich sollte dieser doch etwas ausufernde Thread geschlossen oder verlassen werden und wir machen ein kleines "DSA-Kaffeekränzchen" auf... ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 6.11.2007 | 10:06
Aber dann sind ja wieder die ganzen DSA(regelwerk) Fanboys unter sich und können ihr Regelwerk hochloben und die Schwächen ignorieren.

Das geht nun auch nicht. Die Hoffnung die mich bewegt, ist ja, dass sich ein DSA3/4 Spieler diesen Thread an den relevanten Stellen durchliest(der vernünftigen Regelkritik, die im Leugnen der Fanboys und unserem Spam untergeht), das vergleicht mit anderen Regelwerken und feststellt:

"Hey, Boba, JörgD., ChaosAptom(mal exemplarisch, nicht vollständig) haben recht, das Regelwerk IST schlecht, andere Regelwerke haben schnellere Regeln, logischere Regeln, weit weniger Logiklücken und Rechenfehler in der Regelphysik, unterstützen das Setting und das Feeling, statt dagegen zu arbeiten und funktionieren besser. Wechsel ich jetzt das Setting? oder spielen wir mit anderen Regelwerk? oder benutzen wir massiv Hausregeln?"

Sollte das nur einmal passieren ist mein Werk getan.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 6.11.2007 | 14:16
Dazu sollte man diese denkwürdigen Postings eigentlich mal heraustrennen oder zumindest einmal in ihrer Gesamtheit zitieren um einen mit diesem Posting geschlossenen Statutenthread zu haben, was? ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 6.11.2007 | 14:21
Ich sagte doch, wenn du den hier dichtmachst guckt doch keine Sau mehr rein.

Außerdem wie soll ich sonst Postings schinden?  ;)

Zum sammeln: Zu faul
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 6.11.2007 | 14:34
es ging bei diesem Gezerre längst nicht mehr nur um die 3W20 von DSA, sondern von propagierten Ersatzmechanismen bis hin zu "soviele W20 wie das Attribut hoch ist", und ich hab nu wirklich keinen Bock, 15W20 a) zu kaufen und b) zu rollen. Aber wenn du das überlesen hast, hast auch nix verpasst. =)
Aber du hast auch gelesen, dass das Attribut im Ersatzsystem auch nur einen Wert zwischen 0 und 7 annimmt?
Und 7W20 zu rollen ist ja nun nicht so extrem aufwendig. (Und wenn wir den W20 gegen einen W6 oder W10 tauschen, sind wir plötzlich bei Shadowrun oder WoD.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Scorpio am 6.11.2007 | 14:54
@ChaosAptom:
Bravo. :)

Vielleicht gelingt es uns ja auch mal den DSA-Fans klar zu machen, dass wir nur meckern weil wir ein besseres DSA wollen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 6.11.2007 | 15:14
aber wäre das noch wieder zu erkennen? sowohl Welt als auch Regeln ;)?

also 7W20 find nun auch arg zu viel. Nicht wegen der Menge, sondern wegen den Werten, die man kontrollieren muss. 7W6 sind was anders als 7W20. bis 7W10 lasse ich mir ja noch gefallen....
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 6.11.2007 | 15:35
Die wahre und entscheidende Frage ist, will man die Regeln wiedererkennen?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 6.11.2007 | 15:47
sagen wirs so: Wenn ich eine Zeitmaschine hätte um einen geschichtlichen Fehler zu korrigieren, würde ich keine 2Sekunden zögern wohin es ginge ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 6.11.2007 | 16:48
Vielleicht gelingt es uns ja auch mal den DSA-Fans klar zu machen, dass wir nur meckern weil wir ein besseres DSA wollen.

Ach so. Ich dachte schon ihr seid nur rechthaberische Meckerfritzen.   ;)



"Hey, Boba, JörgD., ChaosAptom(mal exemplarisch, nicht vollständig) haben recht, ...

Sollte das nur einmal passieren ist mein Werk getan.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 6.11.2007 | 16:50
ander DSA Spieler sind mir eigentlich scheissegal. Ich nehm das eher persönlich. DSA hat mir meine Runde/Spieler und ca. 4Jahre meiner RPG Zeit gestohlen.

was spielt man nicht alles, wenn man keine Alternativen hat :P
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 6.11.2007 | 17:02
@Roland
falsch aus dem Kontext gerissen das Zitat. Was sich ja auf die Regelfehler und Schwächen bezieht, die DSA4 hat und die von DSAfans schöngeredet/geleugnet/ignoriert werden.

Es geht mir ums eingestehen dieser Fehler und Schwächen und nicht darum recht zu haben(und ich habe recht  ;) ).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 6.11.2007 | 17:20
Also wenn das hier so weitergeht landet das in der Speakers Corner, echt jetzt *droh* ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 6.11.2007 | 17:35
Das Problem mit DSA und dem Umgang mit dessen Fans ist, dass man typischerweise von einer völlig anderen, für die meisten DSA Fans scheinbar gänzlich uninteressanten Warte über DSA redet.

Wenn, will ein DSA Spieler DSA nach seinen eben von dem DSA Anspruch/Propaganda geprägten Verständnis verbessern, und nicht etwas ganz anderes unter dem Decknamen DSA.
(Wieso überhaupt, wer wirklich etwas anderes als den DSA-Mischmasch haben will, selbst wenn das Neue daraus abgeleitet sein sollte, sollte doch eigentlich interessiert sein diese Unterschiede klar zu machen, um nicht wieder die dann falschen/unerwünschten Leute/Spielformen am Spieltisch zu haben? Odertraut man dem Erfolg des Neuen doch nicht so ganz und will die alten DSA´ler so unter falscher Flagge verscheißern und dann um zu erziehen, wenn sie denn erst einmal da sind?)

Die PS-Tuner werden auch nicht mit dir reden, wenn du ihnen sagst, das ihre Autos zu unbequem und zu wenig Platz für eine vierköpfige Familie haben, und wenn das dreimal stimmt. Wenn man zeigt, das der eine oder andere Spoiler völlig unsinnig ist oder man heute Motormanagment etwas anders macht als zu der Zeit, als die leute, die ihnen vor Jahren einmal die Karre zum Ausschlachten gegeben haben, wird vielleicht auch Unwillen hervorrufen, aber eine Chance haben in einer stillen Minute überdacht zu werden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 6.11.2007 | 17:39
ok, Back to Topic.

Ja!,
denn es hat ein langweiliges, langgezogenens Kampfsystem(ähnlich wie Earthdawn), das Kämpfe mit mehr als 2 Teilnehmern unspielbar macht und Plotebene mit Regelebene teilweise gleichsetzt um die Kämpfe nur noch länger vom Zeitaufwand her zu machen.
Ja!,
denn 3W20+ TaW +/- Variable Modifikatoren je nach Situation und Opposition und Aktionen der Teilnehmer und zwar ganz schön viele auf einmal, lässt sich richtig schlecht mathematisch korrekt ausgleichen, das es faire/realistische Verhältnisse und Zusammenspiele(der Regeln) gibt und deswegen sind die Macher des Regelwerks hier auch gescheitert. Einfacher ist meistens mehr.
Ja!,
denn DSA4 sagt fantastischer Realismus und bietet viel zu viele Regeln und Vorgaben um dies zu gewährleisten und schafft nicht mal das und redet sich dann genau mit fantastischer Realismus raus(also mal legt man Schwerpunkt auf Fantasie und wenn das nicht passt auf Realismus).
Ja!,
denn um schlecht zu sein muss es andere/bessere Regelwerke geben und die gibt es.


Okay hab länger dran geschrieben, aber der Teil hier passt perfekt als Antwort zu  Maarzans Post:
Ist Das Schwarze Auge schlecht?

Nein, ein Setting kann nicht schlecht sein, wenn man es neutral betrachtet, genauso wie manche Leute Sauerkraut widerlich finden und andere es lieben, kann man sagen ich mag DSA nicht oder ich find DSA toll.
Nur galt die Frage dem Regelsystem DSA4 mit allem drum und dran und wenn Grundlagen fehlerhaft und unzulänglich sind ist dies allgemeingültlich.
Oder um es mal im PC-Spiele Jargon zu beschreiben, wenn ein PC Rollenspiel rauskommt das ein tolles Setting hat und tolle Ideen(zumindest eurer Meinung nach) es aber Grafikfehler hat, ständig abstürzt, Viren rauflädt, unlogische Weltenaufbauten und den Rechner auch noch zur Neuformatierung zwingt alle halbe Stunde macht das das Spiel schlecht und genau an solchen Problemen krankt DSA4.
 
Dein Autobeispiel:
Klar nicht jeder mag modifizierte Autos, aber DSA4 wäre das Auto, dessen Auspuff am Boden schleift, das 4 unterschiedlich grosse Reifen hat, das von alleine bei 150 km/h in den Rückwärtsgang schaltet, die Elektrik flackert, Subwoofer/Boxen fallen aus...(du siehst worauf ich hinaus will?, nämlich das das System arge Probleme hat, die aber schöngeredet werden)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 6.11.2007 | 18:00
Das Äquivalent zu dem völlig verkorksten Auto ist aber "Fahr Fahrad oder geh zu Fuß".
Je nach Lage oder Interesse des Autobesitzers ist das aber ein Unantwort.
Was ihm helfen würde ist zu schauen, "was will der Mensch" und dann eben diese Punkte zu beheben, die ihn plagen, oder plagen sollten, wenn er seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden will.
Aber das tut meines Erachtens keiner.

DSA macht es einem aber andererseits auch nicht wirklich leicht, indem es schon von sich aus völlig wiedersprüchlich ist und interne Propaganda häufig eine ebenfalls sehr eigentümliche Grundhaltung produziert hat.
Die letzten Erkennungsmerkmale zu axten ist dann aber trotzdem nur noch von ähnlicher Hilfe wie eine (Not-)schlachtung und hilft dem Patienten nicht mehr.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 6.11.2007 | 18:07
Zitat
Das Äquivalent zu dem völlig verkorksten Auto ist aber "Fahr Fahrad oder geh zu Fuß".
Ich hätte jetzt gedacht die Alternative zu diesem Auto wäre ein Neuwagen.
In diesem Fall gäbs das sogar geschenkt, man müsste nur noch lernen dieses fahrtüchtige Auto auch fahren zu können.

gut, das käme wohl Notschlachtung gleich.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 6.11.2007 | 18:10
Ein Neuwagen wäre ein System, welches doch noch erhebliche Ähnlichkeiten mit DSA hat, nur dessen Ansprüche dann erfüllt.

In dem Sinne sind die beobachteten Vorschläge keine Neuwagen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 6.11.2007 | 18:41
Das Autobeispiel gefällt mir, aber ich würde es eher so aufziehen, dass das Auto beworben wird als das Auto für jedermann und alle Vorlieben.

Für den Ästheten gibt es aber keine Ledersessel und keine Metalliclackierung. Er muss sich mit normalen Polstern begnügen. Aber das macht nichts, denkt sich der Ästhet, die normalen Polster sind pflegeleichter.

Der Sportwagenfahrer schaut auf den Tacho und sieht, dass bei 150 km/h schluss ist. Ausserdem sind maximal 100 PS verfügbar. Aber das macht nichts, sagt der Sportwagenfahrer, dann spare ich immerhin Benzin.

Der Familienmensch sieht in den Heckbereich und merkt, dass hinten zu wenig Platz für 3 Kinder ist, ausserdem ist der Kofferaum zu klein. Urlaub mit der Familie ist nicht denkbar. Macht nichts, denkt der Familienmensch, dann kaufe ich mir einen Dachgepäckträger.

Interessanterweise kann man das Auto aber mit einer Vielzahl von Zubehöroptionen ausstatten. So kann man etwa die Position des Zigarettenanzünders auswählen oder ob das Handschuhfach ein Schloss hat oder nicht. Auch die Farbe der Scheibenwischer kann ausgewählt werden und die Neigung der Windschutzscheibe. Viele viele Optionen, die aber das Auto in seinen Funktionen nicht ändern.

Das ist DSA4.  :D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Elwin am 6.11.2007 | 19:13
Aber dann sind ja wieder die ganzen DSA(regelwerk) Fanboys unter sich und können ihr Regelwerk hochloben und die Schwächen ignorieren.
So wie ich das GroFaFo kennengelernt habe, wird das hier garantiert nicht passieren. ;)

Die Hoffnung die mich bewegt, ist ja, dass sich ein DSA3/4 Spieler diesen Thread an den relevanten Stellen durchliest(der vernünftigen Regelkritik, die im Leugnen der Fanboys und unserem Spam untergeht), das vergleicht mit anderen Regelwerken und feststellt:

"Hey, Boba, JörgD., ChaosAptom(mal exemplarisch, nicht vollständig) haben recht, das Regelwerk IST schlecht, andere Regelwerke haben schnellere Regeln, logischere Regeln, weit weniger Logiklücken und Rechenfehler in der Regelphysik, unterstützen das Setting und das Feeling, statt dagegen zu arbeiten und funktionieren besser. Wechsel ich jetzt das Setting? oder spielen wir mit anderen Regelwerk? oder benutzen wir massiv Hausregeln?"

In Puncto Missionierung kann man sich sicherlich einiges von den Zeugen Jehovas abgucken. Wenn die zu zweit mit dem Wachturm in der Hand in der Stadt stehen, lästern die auch nicht über vorübergehende Passanten: "Guck Dir mal DEEN an, der ist bestimmt Katholik und Kinderschänder, so wie der aussieht!"
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 6.11.2007 | 20:41
Die Frage ist: wie erfolgreich sind die Zeugen Jehovas? ;D

Und bei Hardcore-DSAlern ist das Missionieren eh automatisch fehlgeschlagen... aber manche denken dann nochmal drüber nach. Und erleben dann dasselbe wie Falcon. Mann, sind wir hier böse >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 6.11.2007 | 21:16
@ Adanos
Klar, für den Ästheten, den Sportwagenfahrer und den Familienmenschen ist das Auto nichts. Denen würde ich auch ein anderes Auto empfehlen.

Aber für den gestressten Manager ist das Auto etwas, da pflegeleicht.
Für den Öko ist das Auto etwas, da benzinsparend. (Nicht so benzinsparend wie ein Fahrrad, aber es gibt ja auch Ökos, die keine Hardcore-Ökos sind.)

Und der Single freut sich darüber, dass das Auto so klein ist. - Er braucht schließlich keinen Platz für 3 Kinder.

Wenn man jetzt ein ästhetischer, Sportwagenfahrender Familienmensch ist, ist das Auto natürlich eine Katastrophe.

Wenn man aber ein umweltbewuster, alleinlebender Workaholic, ist, dann ist das Auto ein wahrer Segen, da pflegeleicht, benzinsparend und passt in jede Parklücke.

Du siehst: Das Auto ist nicht per se schlecht. - Es gibt nur manche Menschen, zu denen passt das Auto nicht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 6.11.2007 | 22:18
Gerade deswegen haut "deren" Beispiel nicht hin und meins schon.  ;)

Denn das Problem ist:
Die Leute die das toll finden, sind Leute die nichts anderes kennen und auch nicht glauben das es besser geht, weil alle anderen ja lügen und immerhin fährt das Auto(mein DSA4 Bsp.), das sollen andere erst mal machen, der langweilige Renault(D&D) ist ja totaler Dreck, hab auch gehört, dass der gar nicht erst anspringt.


Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Michael am 6.11.2007 | 22:24
Ich melde mich mal als ein Spieler zu Wort, welcher seit 12 Jahren (sind es jetzt glaube ich), DSA spielt und es auch jetzt immer noch spielt.

Vorweg, ich spiele genug andere Systeme um zu wissen, dass DSA nicht das einzige "true" fantastischen Realismus bietende Rollenspiel ist.

Ich mache das, was wohl alle Fanboys einsehen sollten und sich selbst sagen sollten, DSA ist von den Regeln her um etliches verbesserbar. Über das Setting will ich nicht knausern, dass hat jeder so wie es ihm gerade passt. Aber die Regeln sind wirklich unübersichtlich und stellenweise könnten sie eine Entschlackungkur vertragen.

Meine Wünsche als DSA-Fanboy:
- Setting kann bleiben wie es ist
- Kampf und SF mehr wie bei D&D, macht den Regelwust schon ein wenig überschaubarer, behält aber eine taktische Note
- Talente müssen abgespeckt werden, zuviele Talente die "für die nicht so heldenhaften"-Helden sind (Hauswirtschaft, Ackerbau, etc.)
- Das Würfelsystem kann meinetwegen so bleiben wie es ist, die paar Sekunden machen auch nicht soviel aus (finde ich nicht wirklich, kann da andere Leute geben)
- Abspeckung der vorhandenen Waffenliste (wozu brauche ich drei verschiedene Schwerter welche sich nur marginal von den Werten und Aussehen unterscheiden; hier bitte gerne wie in WH: Fantasy)
- Rassen/Kultur/Klasse, hier bin ich am schwanken, was hier am besten wäre, würde hier gerne eine Mischung aus D&D/SR haben, also teilweise Kaufsystem, teilweise feste Klassen mit bestimmten Boni
- Magiesystem.... mhm keine Ahnung, ehrlich, sollte vielleicht grundlegend vereinfacht und den restlichen Regeln angepasst werden (hier am besten auch nur ein Würfelwurf, wie im Kampf)

Ich denke, wenn DSA ungefähr sich mal in diese Richtung bewegen würde, dass würde schon vieles besser machen und nicht alle Fanboys verschrecken.

Als Erklärung noch, ja ich hasse die Regeln von DSA, aber ich spiele es, weil die Kollegen bei DSA feststecken und da wohl auch noch lange bleiben werden, aber ich habe meinen Spaß (ja ernsthaft, liegt aber an den Mitspielern und nur zum Teil am System) und kriege ansonsten genug andere Kost vorgesetzt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 6.11.2007 | 23:47
Jens schrieb:
Zitat
Und bei Hardcore-DSAlern ist das Missionieren eh automatisch fehlgeschlagen... aber manche denken dann nochmal drüber nach. Und erleben dann dasselbe wie Falcon. Mann, sind wir hier böse devilish
Hey ich war nie HC DSA'ler ;)
Nach einiger Zeit dachte ich auch im Grunde hat mir das "Augen öffnen" eigentlich nur geschadet (in diesem Fall hatte meine Runde das Augen öffnen unwillkürlich sogar ganz allein erledigt, da braucht es keinen Anschub von Aussen. Die Runde muss eben nur mies genug sein ;D ). Ich kann jetzt keinen Spass mehr mit DSA haben aber Spass mit meinen Lieblingssystemen und Settings kann ich auch nicht haben weil mir die Spieler fehlen.
Das ist wie ein Pakt mit dem Teufel. Man kriegt alles versprochen, unterschreibt dann, kriegt nichts, kann aber auch nicht mehr zurück.  :ctlu:

Heute ist der Tag der Metahphern oder?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 7.11.2007 | 02:41
Nein, Eulenspiegel, den Öko und den Manager habe ich jetzt nicht drin, sondern mich auf 3 recht ausschlaggebende Beispiele beschränkt.

Der Grundgedanke aber war, dass das Auto beworben wird, als sei es von jedem nutzbar, tatsächlich funktioniert es für keinen richtig. Darüber wird hinweggesehen. Also auch für den Öko (das Auto hat keinen Kat) und den gestressten Manager (wie kommst du auf pflegeleicht-Manager, eigenartige Konnotation), denn es ist nicht repräsentativ.

ChaosAptom hat das auch so dargestellt, nur nach ihm ist das Auto objektiv halt Schrott.
Meine Darstellung bezieht sich auf das subjektive. Das fiktive Auto ist technisch gesehen vielleicht in Ordnung, aber keiner weiss, ob er damit zurecht kommt und das tut keiner auch im Endeffekt, nur wird einem Erzählt das Traditionsunternehmen macht eben ein Auto für jedermann.

Und genauso sagt DSA es kann von allen möglichen Spielstilen konsumiert werden, wobei es bestimmte Stile nicht unterstützt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 7.11.2007 | 03:58
Keine Ahnung, ob FanPro behauptet, das System ist für jederman geeignet. Falls das der Fall ist, ist das eine PR-Lüge.

Aber man kann einem System nicht vorwerfen, dass es schlecht vermarktet wird, bzw. dass die PR-Leute lügen. - Das sagt vielleicht etwas über FanPro aus, aber nichts über das System.

Und es gibt nunmal eine Zielgruppe, für die ist DSA geeignet. - Diese probieren auch andere Spiele und kehren trotzdem zu DSA zurück, einfach weil es ihnen am meisten Spaß macht.

(wie kommst du auf pflegeleicht-Manager, eigenartige Konnotation)
Ein Workaholic kümmert sich nur um seine Arbeit. Er hat in seiner geringen Freizeit nicht auch noch Zeit, sich um das Auto zu kümmern.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 7.11.2007 | 09:50
Die Welt Aventurien versucht zumindest für jeden Fantasyfan geeignet zu sein, wodurch es im Endeffekt nur für DSA Spieler geeignet (das ist bei mir eine eigene Geschmacksrichtung).

Das Regelwerk ist klar auf Duelle ausgelegt und auf Simulation von Alltag (wie gut es das macht sei dahin gestellt). Nur versuchen Rollenspiel alles mögliche andere damit zu spielen, was natürlich nicht funktionieren kann. Allerdings ist es auch verständlich das sie dies möchte, denn es gibt seit Jahr und Tag bestimmte Standards fürs Rollenspiel was Abenteuer betrifft, und die beinhalten z.b. selten Alltag oder ausschliesslich Duelle weshalb diese Ausrichtung einfach schwachsinnig ist.

das DSA am meissten Spass macht hört man von diesen Leuten ja immer wieder. Und ich hake jedesmal nach warum. Kriege aber nie eine Antwort. Das wirkt für mich wie Gehirnwäsche.
Gut, "Regeln sind eh nicht so wichtig" höre ich oft.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 7.11.2007 | 11:44
Also ich finde DSA nicht halb so schlimm wie ihr es darstellt. Und ich bin kein Fanboy. Die Welt Aventurien ist nicht schlimmer als andere Welten, sie bietet halt wirklich für jeden etwas, was seinerzeit auch genau der Anspruch war. Mittlerweile ist sie auch nicht mehr so märchenhaft und auf ein Gut-Böse-Schema ausgerichtet wie früher.

Und nur für DSA-Spieler geeignet stimmt auch nicht, sonst würden nicht so viele GURPS- oder D20-Regeln verwenden oder andere Regeln benutzen.

Man muß sich nur mit der geringen Größe des Kontinentes abfinden, falls man ihn nicht vergrößert, und das Sammelsurium an Völkern hinnehmen.

Die Regeln nur für Duelle ? Kann ich nicht sagen. Gut sie mögen einige Fehler haben, aber Wege des Schwertes behebt einige davon. Und das AT-PA-System mag ich eigentlich ganz gerne. Schön wäre es, wenn eine gelungene Parade trotzdem eine Auswirkung hätte wie etwa Midgard, aber die SF und die neue verschärfte Wundenregel beschleunigen den Kampf doch.

Ich könnte vielmehr mit einem passiven Parade-System in der Fantasy nichts anfangen wie es D20 benutzt. Es gibt dafür keinen objektiven Grund, ist eine reine Geschmacksfrage. Eine aktive Parade erweckt den Eindruck, man ist wirklich in einem Gefecht. AT-PA ist ja auch keine Erfindung von DSA. Viele Systeme benutzen so ein System: Runequest (wenn ich mich recht erinnere), Midgard, Fading Suns...

Und Massenkampfregeln würde ich eh nie benutzen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 7.11.2007 | 11:56
Kazandar schrieb:
Zitat
Und Massenkampfregeln würde ich eh nie benutzen.
Ja gut, aber das heisst doch, für die die es wollen, ist es ungeeignet.
Im Prinzip gehst du dann ja auch auf die Ausrichtung ein.

Mit Distanzklassen ist ein Kampf 5 vs 5 (was ich noch nicht als Massenkampf sehe) und ohne Figuren kaum mehr zu bewältigen.

Und jetzt sag nicht, die Regeln sind eigentlich niczht, schlecht, denn du benutzt auch keine Distanzklassen ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 7.11.2007 | 12:13
und über das Setting beschweren wir (Kritiker)uns nicht(okay doch schon, aber da sagen wir, das es nur unsere persönliche Meinung ist und viele andere durchaus viel Spass am Setting haben könne)

Das Schrottauto Beispiel ist ein Extrem um wirklich deutlich zu machen woran es DSA4 neutral betrachtet krankt.

Klar gibt es Leute, die lieber nur Regeln für Duelle haben und denen es auch reicht, dass man nicht mit 8 Teilnehmern(4 Spielercharaktere & 4 NSCs) vernünftig Kämpfe machen kann (Eulenspiegels Autobsp.).
Das Probem ist, das das Regelwerk auch in den Bereichen die es tatsächlich bietet Probleme hat.(Hm, Autobsp. evtl. Fahrersitz ist unbequem, Auto fährt nur max. 50 km/h und man fährt oft 300km zur Arbeit)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Steppenork am 7.11.2007 | 12:22
Die Welt Aventurien ist nicht schlimmer als andere Welten, sie bietet halt wirklich für jeden etwas, was seinerzeit auch genau der Anspruch war. Mittlerweile ist sie auch nicht mehr so märchenhaft und auf ein Gut-Böse-Schema ausgerichtet wie früher.
Man muß sich nur mit der geringen Größe des Kontinentes abfinden, falls man ihn nicht vergrößert, und das Sammelsurium an Völkern hinnehmen.
Die Kritik am DSA-Regelwerk wird häufig mit der Kritik an Aventurien vermischt. Da beides ja irgendwie zusammen gehört, ist das verständlich, dennoch muss man es trennen. Ich finde Aventurien eigentlich gut. Mir gefällt lediglich die rasante Geschichtsschreibung nicht. Auch die Ausarbeitung bis zum letzten Kieselstein im Neunaugensee nercvt ein wenig. Da wir aber in der aventurischen Vergangenheit spielen und oft in abgelegenen Gebieten, stört das nicht allzusehr.


Zitat
Ich könnte vielmehr mit einem passiven Parade-System in der Fantasy nichts anfangen wie es D20 benutzt. Es gibt dafür keinen objektiven Grund, ist eine reine Geschmacksfrage. Eine aktive Parade erweckt den Eindruck, man ist wirklich in einem Gefecht.
Mir würde die Parade nicht fehlen. Wir haben überlegt, ob wir auf D20 umstellen. Momentan sind wir davon wieder weg, aber das hat eher was mit dem Magie-System zu tun, das bei D&D so fundamental anders ist. Das Kampfsystem gefällt mir besser, als das von DSA. Vor DSA 4 gab es nur wenig taktische Möglichkeiten. Es gab keine Trefferzonen und keine SF. Beides ist eine Bereicherung. Auf die Distanzklassen könnte ich hingegen gerne verzichten. Die Parade bedeutet für mich nach wie vor keinen Gewinn. Der Kampf wird dadurch simulationslastiger und schwerfälliger. Die Taktik bleibt bei D20 ja vorhanden, der Kampf läuft aber deutlich schneller ab. Die fehlende Parade verschiebt den Kampf jedoch auf eine höhere Abstraktionsebene. DSA gelingt leider auch beim Kampfsystem der Spagat zwischen Simulation und Spielbarkeit nicht.

Gruß vom Ork
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 7.11.2007 | 14:39
Ich bin mir zwar sicher, hier irgendwo schon mal was zum Thema geschrieben zu haben, aber da müßte ich mir ja den Thread noch mal durchlesen.  ;)

DSA hat ziemlich mäßige Regeln, was es aber immerhin auf eine Stufe mit ca. 50% aller Rollenspiel stellt. Ist das Glas nun halb voll oder halb leer?

Für den Spieler sind bei DSA oft andere Dinge wesentlich wichtiger, als optimale Regeln. Daher werden die meisten Bekehrungsversuche scheitern.
Ich verwende auch Windows, obwohl ich dauernd von Fachleuten höre, es gäbe wesentlich bessere Alternativen. Mir reicht Windows so wie es ist einigermaßen, der Aufwand einer Umstellung scheint mir wesentlich zu groß. Außerdem ist Windows sehr verbreitet, ich kann mich an die meisten Rechner in Deutschland setzen und weiß, wie sie funktionieren. Und in gewisser Weise ist es auch eine Genugtuung, dass die Experten dauernd über Windows meckern, sich aber trotzdem damit beschäftigen müssen.  >;D
Für DSA findet sich in jedem Dorf Deutschlands eine Spielrunde, in jeder Stadt ein Dutzend. DSA bietet große Mengen an Quellenbüchern und vor allem an Abenteuern, man kann den Spielaufwand damit gering halten. Für den Settingenthusiasten gibts über 50 Romane, den Aventurischen Boten, demnächst wieder ein Computerspiel und den alles überspannenden Metaplot, die kommunikativen Spieler können sich auf hunderten Websites und in dutzenden Foren austauschen und die DSA Redaktion auf jedem Großcon Deutschlands besuchen.
Für Tüftler und Taktiker existieren vielfältige Optionen, die aber durch den Regelwust so ausgebremst werden, dass sie keinen zu großen Vorteil gegenüber den Casual Gamers bieten.  Hm. je mehr ich schreibe, desto besser gefällt mir DSA. Ich hör' wohl besser auf.  ;)

Hätte ich gern ein besseres DSA? Klar.

Aber bekomme ich das, wenn ich nur meckere und schimpfe?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 7.11.2007 | 14:45
Kazandar schrieb: Ja gut, aber das heisst doch, für die die es wollen, ist es ungeeignet.
Im Prinzip gehst du dann ja auch auf die Ausrichtung ein.
Klar. Für die, die Massenkampfregeln wollen, sind auch Breaking the Ice oder DitV ungeeignet.

Ein System kann es eben nicht jedem zufrieden machen. - Irgendjemand meckert immer.

DSA ist halt eher für Bastler und den Freunden von Baukastensystemen geeignet.

Zitat
Mit Distanzklassen ist ein Kampf 5 vs 5 (was ich noch nicht als Massenkampf sehe) und ohne Figuren kaum mehr zu bewältigen.
1) Distanzklassen sin optional. Das heißt, man kann in Massenkämpfen auch problemlos auf DKs verzichten und diese nur bei Duellen verwenden
2) Eigentlich geht auch bei 5vs. 5 die ganze DK-Geschichte recht zügig (wenn man sich an die Regeln hält): Jeder SC schreibt sich seine DK auf, bzw. der SL schreibt sich die DK seiner NSCs auf, wenn er in der Überzahl ist.
Und da man immer nur gegen einen Gegner kämpft, braucht man auch keine Miniaturen. - Sobald man von einem Gegner ablässt und den nächsten Gegner angreift, beginnt man automatisch wieder in der höchsten DK. (minus INI, was ich persönlich bescheuert finde, aber das Spiel auch nicht komplizierter macht.)

Zitat
Und jetzt sag nicht, die Regeln sind eigentlich niczht, schlecht, denn du benutzt auch keine Distanzklassen ;)
1) Man kann auch problemlos mit Distanzklassen spielen.
2) Es ist doch schön, dass man sich zwischen DK und Nicht-DK entscheiden kann, anstatt den Spieler zum Nicht-DK Spiel zu zwingen.

Nehmen wir mal zwei Spiele:
Spiel X benutzt keine DKs.
Spiel Y ist mit Spiel X absolut identisch, mit der einzigen Ausnahme, dass man optional DKs benutzen kann.

Dann ist doch Spiel Y besser: Du kannst mit Spiel Y alles machen, was du auch mit Spiel X machen kannst. Und zusätzlich kannst du etwas anders machen. - Das ist fast so, als ob sich jemand beim Supermarkt darüber beschwert, dass er sich zwischen weißer und schwarzer Schokolade entscheiden darf, obwohl er doch keine weiße Schokolade mag. - Das nächste Mal geht er in einen Laden, wo es nur schwarze Schokolade gibt.

3) Schau dir mal die Basisbox an und benutze nur die Grundregeln. - Verzichte auf alle Optional und Expertenregeln und verzichte auch auf alle Zusatz-Boxen.
Spiele nur mit der Basisbox und den darin enthaltenen Grundregeln. - Du wirst feststellen, dass du ein schnelles flüssiges Spiel erhälst. (OK, Kämpfe dauern immer noch etwas länger. - Das ist das Manko daran. - Aber sobald man als einzige Optionalregel die Finte mit dazunimmt, hast ich auch das Problem behoben. Also: Basisbox mit Grundregeln + Finteregelung. Und du hast ein schönes System, das Kämpfe schnell abhandelt.)
Und ja, auch das ist DSA.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 7.11.2007 | 15:01
Ich hätte jetzt nicht Windows als Vergleich genommen sondern VHS (nicht Volkshochschule), weil das System technisch zu jedem Zeitpunkt schlechter war als die Alternativen, aber ansonsten sehe ich es wie Roland.

Allerdings ist bei mir das System gestorben solange dieser seltsame Würfelmechanismus für Fertigkeiten verwendet wird. Das Attacke/Parade-System ist auch nicht gerade meine Lieblingskampfart.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 7.11.2007 | 15:10
Ich hätte jetzt nicht Windows als Vergleich genommen sondern VHS (nicht Volkshochschule), weil das System technisch zu jedem Zeitpunkt schlechter war als die Alternativen, ...

Es gibt schlechtere Regelsysteme als das von DSA. Ehrlich. Ich habe sie gespielt.  ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 7.11.2007 | 15:16
Es gibt schlechtere Regelsysteme als das von DSA. Ehrlich. Ich habe sie gespielt.  ;)
Die sind aber zum Glück alle schon vom Markt verschwunden. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 7.11.2007 | 15:24
Da wäre ich mir nicht so sicher.  Manche sind einfach nicht totzukriegen.  :gasmaskerly:
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 7.11.2007 | 15:41
@Christian:
...was DSA Spieler gern als Beweis der Geilheit ihres Systems sehen ;)

Übrigens Roland bei deiner Lobhudelei muss ich dich unterbrechen: Das Kampfsystem bietet nichts für Taktiker da es die eine beste Taktik gibt. In allen Bereichen. Leider.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 7.11.2007 | 15:46
Übrigens Roland bei deiner Lobhudelei muss ich dich unterbrechen: Das Kampfsystem bietet nichts für Taktiker da es die eine beste Taktik gibt. In allen Bereichen. Leider.

Das ist böses Powergaming.  ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 7.11.2007 | 15:49
@Jens:
Und da komme ich dann immer wieder gern mit dem netten Vergleich mit der Scheisse und den Milliarden Fliegen. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 7.11.2007 | 16:40
Dann watschen sie dich argumentativ irgendwie ab. Indem sie sagen, Rollenspieltheorie erfüllt keine wissenschaftlichen Kriterien. Wie du hattest gar nichts darüber geschrieben? Egal, hier darf ja wohl jeder noch seine Meinung sagen.

Und dann betreiben sie das, was ich als "Meinungsspamming" hassen gelernt habe: 1024 User schreiben einen kleinen Kommentar in den Thread, wie sie die Sache sehen und dann stirbt er an Überfettung...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 7.11.2007 | 17:02
@Falcon:

Ich weiß nicht, für mich geht es beim Rollenspiel um die Charaktere und das, was die Charaktere machen. Bei Massenkämpfen gehen für mich die Taten der Charaktere unter, ihre Erfolge spielen nur eine geringe Rolle. Deshalb sehe ich den Sinn von Massenkämpfen im Rollenspiel nicht. Wenn ich sowas will, dann doch gleich ein Brettspiel.
(Achtung, hat hier nichts mit den Argumenten von gutes Rollenspiel (TM) odr ähnlichem zu tun, geht nur um Einzelmämpfe der Charaktere gegen Massenkämpfe.

Und auch wenn wie DK bisher weglassen, so habe ich einst in einer Runde gespielt, in der wir auch mit DK nie Probleme hatten.

@ChaosAptom:

Ich persönlich mag die D20 Regeln überhaupt nicht. Einer der Gründe ist das Kampfsystem und die von dir erwähnte Abstaktionsebene. Genau die dortigen Vereinfachungen sind es, die mir ein solches System verleiden würden. Lieber verzichte ich auf taktische Möglichkeiten und habe dafür eine aktive Abwehr. Wenns dann nicht DSA sein soll, dann halt Basic Roleplaying, Warhammer oder Midgard. Da habe ich einfachere Kampfsysteme und trotzdem einen Paradewurf oder wie man das nennt. Mit persönlich ist das Gefühl, als Verteidiger Würfel in die Hand zu nehmen wichtig. Ohne ihn würde mir was fehlen in einem Fantasysystem.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 7.11.2007 | 17:12
also einige Fantasy (oder historische) Filme, die ich kenne nutzten auch immer Massenkämpfe, ich finde das tut den Charakterdarstellungen keinen Abbruch.

aktive Verteidigung finde ich auch gut, aber bitte nicht so wie in DSA.

Die geschickteste Variante ist für mich immer noch der vergleichende Wurf, man hat Attacke und Parade gleichzeitig in der Hand und hat das Gefühl der Charakter würde es aktiv beeinflussen.
Keine Ahnung wieso sich das so selten durchsetzt.


@Massspamming: was gibts an dem Thema zu sterben? DSA versucht man von aussen schon so lange zu verändern wie es alt ist.
Ich habe auch ehrlich gesagt kein Interesse daran aus DSA ein gutes System oder aus Aventurien eine geschmackvolle Spielwelt zu machen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Myrmidon am 7.11.2007 | 17:18
Ich weiß nicht, für mich geht es beim Rollenspiel um die Charaktere und das, was die Charaktere machen. Bei Massenkämpfen gehen für mich die Taten der Charaktere unter, ihre Erfolge spielen nur eine geringe Rolle.

Das kommt ja wohl eher darauf an, wie das System Massenkämpfe umsetzt.

Grundsätzlich ist es problemlos möglich, auch während einer Schlacht das Spotlight auf die SCs zu legen und ihre Taten Schlachtentscheidend zu machen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Joerg.D am 7.11.2007 | 17:23
Also um die Frage aus der Überschrift noch einmal deutlich zu Beantworten:

Ja



DSA 4 ist wirklich soooooooooooooooo schlecht. Die von Roland genannten Grunde sind überzeigend, wenn es darum geht, es doch zu spielen. Aber das System ist und bleibt mechanisch fürn Arsch und das bestätigt mir jeder DSA 4 SL aus meinem Bekanntenkreis.

Es ist ein bisschen wie mit der NWOD, die das IMHO besste Regelsystem bekommen hat was es zur Zeit am Markt gibt und das von den Fanboys zerissen wird, weil es nicht mehr ihre Welt ist. Die Leute setzten das Setting mit dem System gleich und begehren auf, wenn man ihnen sagt das es schlecht ist.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 7.11.2007 | 17:40
Erstaun,icherweise habe ich Freunde, die DSA als System nicht mögen, die Welt aber so mögen, wie sie ist. Einer davon leitet Warhammer, DnD mögen sie trotzdem nicht  ;D

Ich könnte mir durchaus vorstellen, ein anderes System zu nehmen, BRP am ehesten, wenn tatsächlich das Regelbuch erscheint, jedoch wird das von einem Spieler (dem einzigen, der sich wirklich mit Regeln beschäftigt), abgelehnt, weil er keine W100 mag.

Da wir aber auch keine Lust haben, ein anderes Regelsystem so umzubauen, daß es Aventurien wiederspiegelt, nutzen wir halt das DSA4.1 System und bauen daran herum. Das ist einfacher als andersrum.

Ja, mir sind durchaus die Fehler bekannt und wir leben damit. Aber die Ideen dahinter kann ich nachvollziehen und finde sie gut.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 7.11.2007 | 17:41
mmh, vielleicht muss ichmir nWoD mal angucken.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 7.11.2007 | 21:59
Es ist ein bisschen wie mit der NWOD, die das IMHO besste Regelsystem bekommen hat was es zur Zeit am Markt gibt und das von den Fanboys zerissen wird, weil es nicht mehr ihre Welt ist.
Also bei mir ist es genau andersrum: Ich fand das alte WoD Regelsystem besser und mag dafür das neue WoD Setting mehr.

Imho hat das neue WoD ein besseres Setting aber ein schlechteres Regelwerk als die alte WoD.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 1of3 am 7.11.2007 | 22:21
Zitat
Ich fand das alte WoD Regelsystem besser...

WAS???

OK. Das find ich spannend. Magst du im WoD-Kanal ein Thema aufmachen und erklären, WARUM.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 8.11.2007 | 00:36
@Kazander
D&D hab ich nur im Autobeispiel genannt, weil es so oft von DSA Spielern niedergemacht wird.
Ich persönlich finde, dass die D&D 3 oder 4 Regeln nicht so gut zu Aventurien passen. ich war derjenige, der gerne ein ORE/Reign Aventurien hätte. Das hat nämlich allemöglichen Aktionsmöglichkeiten und ist schnell.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Haukrinn am 8.11.2007 | 08:12
WAS???

OK. Das find ich spannend. Magst du im WoD-Kanal ein Thema aufmachen und erklären, WARUM.

Das würde mich allerdings auch mal sehr interessieren.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 8.11.2007 | 09:43
@Kazander
D&D hab ich nur im Autobeispiel genannt, weil es so oft von DSA Spielern niedergemacht wird.
Ich persönlich finde, dass die D&D 3 oder 4 Regeln nicht so gut zu Aventurien passen. ich war derjenige, der gerne ein ORE/Reign Aventurien hätte. Das hat nämlich allemöglichen Aktionsmöglichkeiten und ist schnell.

Moin,

ich mochte Dnd auch schon nicht, bevor ich DSA gespielt habe (ich spiele es erst seit wenigen Jahren, aber halt nicht als einziges Rollenspiel).

ORE und Reign kenne ich allerdings nicht.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Meisterdieb am 8.11.2007 | 10:56
Antwort:

Ja, ja, ja.
Das System ist mies, und vom Hintergrund wird mir übel.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Wolfenburg am 9.11.2007 | 17:41
Warum ich DSA schlecht finde:

Es ist in nichts gut!

Alles was man mit DSA machen kann kann man in anderen Systemen schneller oder sinnvoller und meistens beides machen. Viele andere Systeme sind schlechter, vieles ist in anderen Systemen auch nicht besser geloest aber unterm Strich hat DSA einfach keine Killeraplikation.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 9.11.2007 | 17:48
@wolfenburg
das ist aber deine subjektive Meinung(die du haben darfst und die zur Kenntnis genommen wird; guter Mann  :d ) und ist nicht eine objektive Kritik.
Wir kritisieren die objektiven schwächen und Fehler in der Logik/Mathematik des Regelsystems.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.11.2007 | 07:09
Alles was man mit DSA machen kann kann man in anderen Systemen schneller oder sinnvoller und meistens beides machen.
Also wo ich die Vorzüge von DSA sehe:
Es ist detailliert. - Ich kenne neben Rolemaster kein System, das so eine Detailtiefe besitzt. (Ich spreche absichtlich nicht von Realismus, sondern von Detailtiefe. - Das es realistischere Systeme gibt, ist mir bekannt.)

In keinem anderen System hat man ca. 500 Punkte, die man frei auf Talente verteilen kann und wo man seinen Charakter so detailliert mit Werten ausstatten kann. (In gewisser Weiser erinnert das an Modelleisenbahner, die sich überlegen, welchen Lokführer sie für ihre Lok nehmen und welchen Schnauzbart dieser trägt.)

Dann gibt es noch zahlreiche Flair-Zauber.

Und last but not least motiviert es zum basteln. - Bei vielen anderen Systemen, lässt man die Regeln so wie sie sind. Bei DSA kommt aberd er Bastelfreund voll auf seine Kosten und kann wild hier und da etwas ändern. (Bei anderen Systemen müsste er Angst haben, dass etwas kaputt geht. - Bei DSA hat er ziemlich schnell ein Erfolgserlebnis, dass seine Hausregeln besser funktionieren, als die Originalregeln.)

Das wären drei Motivationen, DSA zu spielen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Stahlfaust am 10.11.2007 | 09:17
Zitat
Bei DSA hat er ziemlich schnell ein Erfolgserlebnis, dass seine Hausregeln besser funktionieren, als die Originalregeln.
So kann man das natürlich auch sehen.  ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 10.11.2007 | 12:05
@Eulenspiegel
1. Artesia
2. auch Artesia
3. auch Artesia(leider)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 10.11.2007 | 13:47
Dann watschen sie dich argumentativ irgendwie ab. Indem sie sagen, Rollenspieltheorie erfüllt keine wissenschaftlichen Kriterien. Wie du hattest gar nichts darüber geschrieben? Egal, hier darf ja wohl jeder noch seine Meinung sagen.

Und dann betreiben sie das, was ich als "Meinungsspamming" hassen gelernt habe: 1024 User schreiben einen kleinen Kommentar in den Thread, wie sie die Sache sehen und dann stirbt er an Überfettung...

Gnaaa! das ist furchtbar. Vorallem argumentieren sie nicht, sondern schreiben nur eine allgemeine Meinungsbekundung wie "Ich finds okay, so wie's ist". Also Apologetik. Und die bringt im Endeffekt niemandem.
Naja immerhin haben sie auf Ulisses ihren eigenen Lobhudelei Thread aufgemacht und halten die anderen hoffentlich davon sauber. Ich fands irgendwie putzig.  ;)

Zitat von: Eulenspiegel
Keine Ahnung, ob FanPro behauptet, das System ist für jederman geeignet. Falls das der Fall ist, ist das eine PR-Lüge.
Na klar, in der alten Schwerter und Helden Box haben sie am Ende von Aventurische Helden (?) einen kleinen Essay über die drei Spielstile von GNS gehalten. Man kann es darauf runterbrechen, dass DSA mit allen einsetzbar ist, weil ja eh jeder irgendwie vermischt spielt.
Das kommt aber gar nicht hin, DSA Regeln unterstützen nicht alle Spielstile. Was man daraus macht, ist eine ganz andere Frage.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Wolfenburg am 15.11.2007 | 18:52
Objektive Kritik?
Nun es ist nicht alles objektiv zu bewerten. Aber zu sagen, das DSA keine killeraplikation hat koennte man zumindestens Objektiv wiederlegen (oder es versuchen).

@Eulenspiegel

ja der Detailreichtum hat was und ich muss auch sagen, dasss man durchaus nette Charaktaere in DSA bauen kann. Aber im Spiel isses dann wieder Essig, da einem die 501 Talente unterm Strich nichts bringen, da die Atribute diese zu sehr unterbewehrten.
Ausserdem zwaengen die Regeln mit ihrem Harten geschaft/nicht geschaft und dem immer passendem Talent einen sehr stark ein (Uebertreibung: Tja du bist zwar Sohn eines Bauern aber leider hast du Viehzucht nur auf 3 und Ackerbau auf 8 weshalb du es nicht schafst die Kuehe zu fuettern ....) . Auf diese weise bringen einem die Soft Skills gar nichts, da man erstens nie den Richtigen hat und zweitens man sie sehr hoch haben muesste dass es was ausmacht.

da fand ich die Wissensfertigkeiten aus SR3 dann doch sinniger....

Und das ein System so offensichtliche Fehler hat, das man es leicht fixn kann halte ich nicht fuer einen echten Vorteil...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 15.11.2007 | 23:50
ja der Detailreichtum hat was und ich muss auch sagen, dasss man durchaus nette Charaktaere in DSA bauen kann. Aber im Spiel isses dann wieder Essig, da einem die 501 Talente unterm Strich nichts bringen, da die Atribute diese zu sehr unterbewehrten.
Ich finde schon, dass die Talente auch wichtig sind. - Das liegt vor allem daran, dass Attribute furchtbar teuer sind und man Talente daher sehr leicht sehr hoch bekommen kann.

Zitat
Ausserdem zwaengen die Regeln mit ihrem Harten geschaft/nicht geschaft und dem immer passendem Talent einen sehr stark ein (Uebertreibung: Tja du bist zwar Sohn eines Bauern aber leider hast du Viehzucht nur auf 3 und Ackerbau auf 8 weshalb du es nicht schafst die Kuehe zu fuettern ....).
1) Es gibt ja nicht nur geschafft/nicht geschafft. Es gibt aj eher die TaP*. Und je mehr TaP* man hat, desto besser ist die Probe gelungen. - Und auch in die andere Richtung gilt das gleiche: Nur um einen Punkt daneben, bedeutet, dass man es ganz leicht nicht geschafft hat.

2) Als Sohn eines Bauern sollte man schon Ackerbau und Viehzucht auf ca. 9 haben.
Dies ist aber auch kein Problem: Du hast am Anfang ca. 400 EP. Und die beiden Talente auf jeweils 9 zu bekommen kostet dich als Bauer ca. 150 EP. Bleiben also noch 250 EP, die du in andere Bauerntypische Eigenschaften (wie z.B. Kochen, Wettervorhersage etc.) packen kannst.

Und bei 'Kühe melken' kommt dann noch "Teil der Lehrlingszeit' hinzu und du hast einen effektiven TaW von 12. Das heißt, du schaffst das Kühe melken zu 87%. (Bzw. mit durchschnittlich 6 TaP*)

Zitat
Auf diese weise bringen einem die Soft Skills gar nichts, da man erstens nie den Richtigen hat und zweitens man sie sehr hoch haben muesste dass es was ausmacht.
In DSA soll man ja auch keine Allrounder, sondern Spezialisten spielen. - Und das klappt auch wunderbar. - Und zu dem nicht hoch bekommen:
Pro Abenteuer bekommt man durchschnittlich 130 EP.
Das macht also ein Talent pro Abenteuer, das man von 0 auf 10 steigern kann. (Oder zwei Talente, die man von 0 auf 7 steigern kann.)

Man kommt in DSA sogar schneller auf vernünftige Werte als bei SR oder WoD. (Bei SR brauche ich ca. 2 Spielabende, um eine Fertigkeiten von 0 auf einen vernünftigen Wert von 3 zu steigern. - Bei WoD brauche ich ca. 3 Spielabende dafür.)
Ich bekomme bei DSA also schneller einzelne Talente hoch. - Dafür gibt es mehr Talente.
Dadurch ist sichergestellt, dass man bei beiden Systemen ungefähr gleich lange braucht, bis der Charakter ausgesteigert wurde.


Zitat
da fand ich die Wissensfertigkeiten aus SR3 dann doch sinniger....
Naja:
1) Bei Shadowrun hat man ja das Prinzip, dass es für jede Sache einen extra Wertepool gibt:
Es gibt einen Pool um Ressourcen zu kaufen, einen Pool, um Attribute zu kaufen, einen Pool um Aktionsfertigkeiten zu kaufen, einen Pool um Wissensfertigkeiten zu kaufen und einen Pool, um Zauberfertigkeiten zu kaufen.

DSA geht hier eher nach dem Gurps-Prinzip vor, dass es einen Pool gibt, aus dem man alles kaufen kann. (Was bei Gurps gut umgesetzt wurde und bei DSA eher schlecht.)

Welchen dieser Ansätze man bevorzugt, ist natürlich Geschmackssache. (Ich persönlich bevorzuge eher den GURPS-Ansatz.)

2) Während des Spiels sind Wissensfertigkeiten bei SR nur halb so teuer, wie Aktionsfertigkeiten.
Aber das ist in DSA genau so: Auch hier sind Wissensfertigkeiten während des Spiels nur halb so teuer wie körperliche Talente.

Da gibt es bei der Steigerung also keinen Unterschied.

Zitat
Und das ein System so offensichtliche Fehler hat, das man es leicht fixn kann halte ich nicht fuer einen echten Vorteil...
Du bist vielleicht auch kein Hobby-RPG Bastler.
Aber ich kann mir vorstellen, dass man als Hobby-Bastler schon gerne schnelle Erfolge erzielen möchte.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 16.11.2007 | 11:19
Jahaa, TaP* haben, das klingt so einfach aber: können vor
a) Lachen
b) schlechten Eigenschaften
c) schlechten Würfelwürfen
d) nicht optimierten Charakteren
Und wenn es dann heißt "Ja hier brauchst du nur 4 TaP*" und dann total demotiviert irgendwas gebrummelt wird weil die Wahrscheinlichkeit P < 0.3 dann ist das schon... prägend. Passiert mir in Aventurienrunden sehr häufig.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 16.11.2007 | 12:01
> "Ja hier brauchst du nur 4 TaP*"

Ist das dann nicht das gleiche wie eine um 4 erschwerte Probe?

Zitat
DSA geht hier eher nach dem Gurps-Prinzip vor, dass es einen Pool gibt, aus dem man alles kaufen kann.

Aber bei DSA hat man doch auch zwei Pools, wobei sich der Pool für die Fertigkeiten aus etwas berechnet, was du micht dem ersten Pool kaufst. Und dann sind die Talente auch noch unterschiedlich teuer in wievielen Gruppen? Sieben oder acht? Und dann muss man so lange mit den Punkten jonglieren bis man am Ende bei Null rauskommt.

Also, da finde ich SR(3) trotz der diversen Pools aber deutlich einfacher und übersichtlicher. (Dass Zauberfertigkeiten extra gehen, muss wohl auch wieder eine neumodische Erfindung sein.) Im Falle der Fertigkeiten gibt es (für mich) genau zwei Gruppen: "normale" Fertigkeiten und Wissensfertigkeiten. Das ist auch objektiv einfacher als sieben oder acht Gruppen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 16.11.2007 | 12:07
> "Ja hier brauchst du nur 4 TaP*"

Ist das dann nicht das gleiche wie eine um 4 erschwerte Probe?
Nein, denn wenn du nicht mal 4 Punkte im Talent hast, kannst du auch nicht so viel übrig behalten. Trennt Experten von glücklichen Anfängern ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 16.11.2007 | 12:09
Ah.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Wolfenburg am 16.11.2007 | 12:37
Ja so ab 10+ fangen Talente an Sinn zu machen. wofuer hat man dann aber in 20 Talenten Werte von 1-9???
ist zwar nett fuer den Fluff (was ich auch mag) aber es bringt (fast) nichts.

Bei DSA braucht man min.10 int. Operationen um zu ermitteln was das Ergebniss eines wurfs ist, wobei {if & +- ) vorkommen.

fuer D&D braucht man 3 (+-). Und das alles ohne einen Vergleich.  Ausserdem beguenstigt das Regelwerk Extremwerte. (alles noch uebrig oder fehlschlag).  Unterm Strich ist die Variante mit wie viel uebrich einfach nicht praktisch....

Um aber wieder an den Anfang der Argumentation zu gehen: Die vielen Talente sind also nur bedingd ein Aleinstellungsmerkmal von DSA (andere Systeme haben aehnlich viele), und es ist u.u. auch Spiel hinderlich
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 21.11.2007 | 20:20
Aber bei DSA hat man doch auch zwei Pools, wobei sich der Pool für die Fertigkeiten aus etwas berechnet, was du micht dem ersten Pool kaufst.
OK, strenggenommen hat DSA zwei Pools: Die GPs und die APs. Das finde ich persönlich alerdings ungünstig und ich würde mich über einen großen Pool, aus dem man AP-Sachen und GP-Sachen kaufen kann freuen. - Trotzdem sind das deutlich weniger Pools als bei anderen Systemen.

Zitat
Und dann sind die Talente auch noch unterschiedlich teuer in wievielen Gruppen? Sieben oder acht?
Also ein Pool, mit dem man acht verschieden teure Gruppen erhöht, bietet mehr Freiheit, als acht Pools und mit jedem Pool muss man eine Gruppe erhöhen.

Zitat
Also, da finde ich SR(3) trotz der diversen Pools aber deutlich einfacher und übersichtlicher.
Ob man viele oder wenig Pools hat, ist eigentlich keine Frage der Übersichtlichkeit. Man kann beide Arten übersichtlich gestalten und man kann beide Arten unübersichtlich gestalten.

Mehrere Pools haben halt den Vorteil für die Entwickler, dass das Balancing leichter von der Hand geht. - Bei einem Pool, muss man viel Zeit in Balancing investieren, damit das Produkt, das anschließend herauskommt, auch wirklich ausbalanciert ist. - Bei mehreren Pools, geht das wesentlich einfacher.

Mehrere Pools sind evtl. auch für Anfänger geeigneter, da sie praktisch an die Hand genommen werden und man ihnen sagt, wo sie ihre Punkte hinpacken sollen. - Wobei das so auch nicht wirklich stimmt. Man kann so eine Anleitung für Anfänger auch durchaus für 1-Pool Systeme an der Hand nehmen. (z.B. nach dem Motto: "Wir empfehlen Anfängern, 1000 AP in Attribute, 400 AP in Kampf und 600 AP in ihren primären Aufgabenbereich zu investieren.")

Zitat
Dass Zauberfertigkeiten extra gehen, muss wohl auch wieder eine neumodische Erfindung sein.) Im Falle der Fertigkeiten gibt es (für mich) genau zwei Gruppen: "normale" Fertigkeiten und Wissensfertigkeiten. Das ist auch objektiv einfacher als sieben oder acht Gruppen.
Sprichst du jetzt bei SR von der Generierung oder von der späteren Steigerung?
Bei der späteren Steigerung gibt es genau einen Pool: Nämlich das Karma.

Aber bei der Generierung hast du mehrere Pools:
- Attribute
- Aktionsfertigkeiten
- Wissensfertigkeiten
- Zauberfertigkeiten
- Geld

Ja so ab 10+ fangen Talente an Sinn zu machen. wofuer hat man dann aber in 20 Talenten Werte von 1-9???
ist zwar nett fuer den Fluff (was ich auch mag) aber es bringt (fast) nichts.
Ich habe das wichtige mal fett markiert. Es ist zwar nur ein minimaler Vorteil. Aber ich sehe darin keinen wirklichen Nachteil. Bei Cthulhu beschwert sich auch niemand, dass es 100 verschiedene Werte gibt. (Halt alles zwischen 0 und 99)

Zitat
Bei DSA braucht man min.10 int. Operationen um zu ermitteln was das Ergebniss eines wurfs ist, wobei {if & +- ) vorkommen.
Das halte ich auch für einen riesen Nachteil.
Da bevorzuge ich wie gesagt Gurps, wo man mit 4 Operationen auskommt.

Zitat
Die vielen Talente sind also nur bedingd ein Aleinstellungsmerkmal von DSA (andere Systeme haben aehnlich viele), und es ist u.u. auch Spiel hinderlich
1) Ich sagte nicht, dass es ein Alleinstellungsmerkmal ist. Ich sagte, dass es ein Vorteil ist. Natürlich dürfen auch andere Systeme den gleichen Vorteil verwenden. ;)
2) Wieso sind viele Talente Spielhinderlich?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 22.11.2007 | 12:51
Von TaP* halte ich auch nicht viel, noch weniger von ZfP* Das ist nur Zufall und muss jedes mal neu bestimmt werden. Gelobt seien die Zeiten, wo Zauber noch von deiner Stufe abhängig waren, so dass nur ein erfahrener Beherrscher was böses mit dem Bannbaladin anstellen konnte und nicht der junge Akademiezögling, der den Zauber hat gepushed hat.

Es ist auch etwas blöd, wenn man aufgrund der TaP* nicht abschätzen kann, ob einem die geforderte Probe (zB Schwerter Schmieden) gelingt.
Vorallem gibt es auch kein detailliertes System, was passiert, wenn vielleicht mal ein oder zwei taP* fehlen. Das ist ja nun kein kompletter Fehlschlag, wird aber vom DSA System so behandelt.

Ne, da lob ich mir das alte Gelungen ist Gelungen Prinzip. Hohe Talentwerte bringen, dass die Probe eher gelingt. Wie gut sie gelingt, sollte aber anhand eines festen Werts bestimmt werden, zB der Stufe.

Lang lebe DSA3 (diesbezüglich).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 22.11.2007 | 13:41
Gelobt seien die Zeiten, wo Zauber noch von deiner Stufe abhängig waren, so dass nur ein erfahrener Beherrscher was böses mit dem Bannbaladin anstellen konnte und nicht der junge Akademiezögling, der den Zauber hat gepushed hat.
Ich bin kein Freund von Stufen. Das sorgt dafür, dass einer alles kann (hohe Stufe) und der andere gar nichts (niedrige Stufe).

Ich bin mehr ein Freund von Diversität. Das heißt, der eine ist eben im Bannbaladin gut und der andere ist im Fulminictus gut. Der eine erreicht mehr im Bannbaladin und der andere macht dafür mehr Schaden beim Fulminictus.

Wenn dir das Zufallselement nicht gefällt, kann man die TaP* auch durch TaW/2 ersetzen. (bzw. die ZfP* durch ZfW/2.) Dann hast du eine feste Größe, die nicht zufallsabhängig ist.

Zitat
Es ist auch etwas blöd, wenn man aufgrund der TaP* nicht abschätzen kann, ob einem die geforderte Probe (zB Schwerter Schmieden) gelingt.
Das ist der Sinn und Zweck von Zufallsproben. - Wenn man abschätzen will, sollte man auf Zufallsproben verzichten und lieber irgendein Würfelloses Rollenspiel spielen.

Zitat
Vorallem gibt es auch kein detailliertes System, was passiert, wenn vielleicht mal ein oder zwei taP* fehlen. Das ist ja nun kein kompletter Fehlschlag, wird aber vom DSA System so behandelt.
Nein. Eigentlich nicht. - Beim Schmieden zum Beispiel, wird die Waffe dadurch schlechter als der Durchschnitt. Je mehr TaP* fehlen, desto schlechter wird die Waffe. (Mit 0 Tap* ist eine Durchschnittswaffe. Mehr TaP* bringen eine überdurchschnittliche Waffe, weniger eine unterdurchschnittliche.)

Zitat
Ne, da lob ich mir das alte Gelungen ist Gelungen Prinzip. Hohe Talentwerte bringen, dass die Probe eher gelingt. Wie gut sie gelingt, sollte aber anhand eines festen Werts bestimmt werden, zB der Stufe.
Das finde ich nun wiederum extrem unrealistisch:
Da schafft der Großmeister es in 8 von 10 Fällen grandios und scheitert in 2 von 10 Fällen komplett.

Wenn, dann würde ich es genau andersrum machen: Ab einem bestimmten ZfW gelingt die Probe automatisch. Es wird nur noch bestimmt, wie gut (oder schlecht) die Probe gelingt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 23.11.2007 | 12:20
Mehrere Pools sind evtl. auch für Anfänger geeigneter, da sie praktisch an die Hand genommen werden und man ihnen sagt, wo sie ihre Punkte hinpacken sollen.

Nicht nur für Anfänger. Vor allem sorgen wenige Pools für mehrere Verwendungszwecke schnell mal dafür, dass man ohne Computerunterstützung überhaupt keinen Char erstellen kann. Siehe DSA4. Da kriegt man immerhin gesagt "soundsoviele Punkte auf Attribute", und beim Abwägen Vorteile/SF kommt man dann ins jonglieren. Aber gut, das kriegt man noch irgendwie gebacken. Aber dann seine z.B. 400 Fertigkeitspunkte auf die bewussten 8 verschieden teuren Gruppen mit progressiven Steigerungskosten zu verteilen, das ist eine Tantalosqual. Und endet selbst mit PC-Unterstützung schließlich daran, daß man entnervt die letzten Punkte auf irgendeinen Rotz verteilt, weil es ja sonst nicht aufgeht.

Zitat
Sprichst du jetzt bei SR von der Generierung oder von der späteren Steigerung?
Bei der späteren Steigerung gibt es genau einen Pool: Nämlich das Karma.

Ich dachte da schon an die Generierung. Und da gibt es ja auch dank Companion gleich zwei Ein-Pool-Systeme zur Auswahl, einmal mit Generierungspunkten und einmal mit Karma. Beide wollen mir einfach nicht gefallen - wir verwenden (bzw. haben verwendet) je nach gewünschtem Powerlevel entweder Sum-to-ten oder Sum-to-twelve. Natürlich SR3, wohlgemerkt. Dort gehen auch Zauberfertigkeiten nicht extra sondern werden als Aktionsfertigkeiten behandelt. Im Endeffekt hat man da eigentlich auch nur zwei Pools, nämlich Attribute und Fertigkeiten. Rasse, Ressourcen und Magie sind lediglich "Switches" die man an- oder abschaltet. Achja, Zauberer kriegen natürlich noch einen Pool für Zaubersprüche, genehmigt. Aber die Punkte sind auch relativ schnell verteilt.

Ich bin kein Freund von Stufen. Das sorgt dafür, dass einer alles kann (hohe Stufe) und der andere gar nichts (niedrige Stufe).

Das hängt für mich zu sehr vom Setting ab, um da eine klare ja/nein Aussage zu treffen, und ob dieses nun vorsieht, dass sich die Charaktere zu Helden mit übermenschlichen Fähigkeiten entwickeln oder nicht. Ist das der Fall, ist das Stufensystem dafür gut geeignet.  Bei einem Spiel wie Shadowrun wären Stufen vollkommen unangebracht, und auch sonst bin ich von SciFi-Settings eher stufen- und oft auch klassenlose Systeme gewöhnt. Bei Fantasy hingegen sind Stufen und oft auch Klassen an der Tagesordnung. Bei Conan z.B. passt das Stufensystem von Mongoose perfekt. Es gibt zwar auch ein Gurps-Conan, aber damit kann ich mich nicht recht anfreunden.

Zitat
Ich bin mehr ein Freund von Diversität.

Das spricht, wenn überhaupt, für ein Klassensystem und hat nicht direkt mit Stufen zu tun, auch wenn die beiden oft Hand in Hand gehen. Klassenlose Systeme sind eher schlecht für die Diversität, da qua Definition jeder alles lernen kann. Klassen können dafür sorgen, daß jeder seinen klar umrissenen Aufgabenbereich hat, und - für gewöhnlich mit steigender Stufe - exklusive Fähigkeiten erlernt, die ihn von allen anderen Charakteren abheben. DSA4 hat natürlich wieder nichts von alledem. :p
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.11.2007 | 17:37
Nicht nur für Anfänger. Vor allem sorgen wenige Pools für mehrere Verwendungszwecke schnell mal dafür, dass man ohne Computerunterstützung überhaupt keinen Char erstellen kann.
Bei DSA ist das Problem nicht, dass es nur einen Pool gibt, sondern, dass man lauter krumme Zahlen addieren muss, um seine Talente zu berechnen.
Da empfehle ich wieder Gurps, wo das ganze recht einfach gelöst wurde.

Und auch bei DSA kann man einiges stark vereinfachen, wenn man einfach sagt: "Kosten für Fertigkeit um 1 steigern = Wert in der neuen Ferzigkeit (mal Konstante)"

Dann bekommt man über die Formel:
Gesamtkosten für Fertigkeit = neue Fertigkeit * (neue Fertigkeit + 1)/2
relativ schnell seine Gesamtkosten heraus. (Und wenn man dann noch eine Tabelle hat, in der ein paar Standard-Verteilungen abgebildet sind, geht das ganze sogar noch schneller.)

Zitat
Da kriegt man immerhin gesagt "soundsoviele Punkte auf Attribute", und beim Abwägen Vorteile/SF kommt man dann ins jonglieren.
Ja, aber ich sehe das jetzt als Vorteil: Bei mehreren Pools würde das dann so ablaufen:
- Du musst 100 Attributspunkte kaufen.
- Du musst Vor- und Nachteile so kaufen, dass sie plus/minus Null ergeben. (z.B. Ars Magica)

Bei einem Pool wäre es zum Beispiel so:
Du hast 500 GP. Dafür darfst du dir dann Attribute sowie Vor- und Nachteile kaufen. (Wobei ein Attributspunkt zum Beispiel 5 GP kostet.) - Und als Empfehlung wird genannt, sich 100 Attributspunkte zu kaufen.

Das heißt, du kannst bei einem einzigen Pool genau so steigern, wie mit mehreren Pools. (Wenn du den Empfehlungen folgst.) Oder du ignorierst die Empfehlungen und kannst dann sogar noch vielfältiger steigern.

Zitat
Aber dann seine z.B. 400 Fertigkeitspunkte auf die bewussten 8 verschieden teuren Gruppen mit progressiven Steigerungskosten zu verteilen, das ist eine Tantalosqual.
Ja, aber das hat nichts mit einem Pool für alles zu tun, sondern eher damit, dass da lauter krumme Zahlen herauskommen.

Mit dem richtigen System kann man aber auch 400 Talentpunkte problemlos verteilen. (Bzw. 400 Talentpunkte entsprächen 8 GP. - Und dann könnte man problemlos 8 GP auf die Talente verteilen.)

Zitat
Im Endeffekt hat man da eigentlich auch nur zwei Pools, nämlich Attribute und Fertigkeiten. Rasse, Ressourcen und Magie sind lediglich "Switches" die man an- oder abschaltet. Achja, Zauberer kriegen natürlich noch einen Pool für Zaubersprüche, genehmigt. Aber die Punkte sind auch relativ schnell verteilt.
Sage ich doch: Zauberer bekommen einen Poool für Zaubersprüche. - Dass ist der dritte Pool für Shadowrunner.
Und die Ressourcen sind durchaus ein eigenständiger Pool: Wenn man erstmal 400 000 Nuyen hat, die man dann in Cyberware, Ausrüstung, Lebensstil etc. investieren kann, dann merkt man schnell, dass das ein eigenständiger Pool ist.

Ich selber bin aber kein Freund vom Sum to Ten bzw. Sum to twelve, da sie einem imho zu sehr einschränken. - Ich selber bevorzuge da das Karmasteigern. (Was im Endeffekt mehr Freiheiten bietet UND ausgewogenere Charaktere bereithält.)
Und nein, man braucht dafür nicht wirklich länger: Abgesehen von Ausrüstung und Cyberware geht der Char so ebenfalls recht fix zu erstellen.

Zitat
Das hängt für mich zu sehr vom Setting ab, um da eine klare ja/nein Aussage zu treffen, und ob dieses nun vorsieht, dass sich die Charaktere zu Helden mit übermenschlichen Fähigkeiten entwickeln oder nicht. Ist das der Fall, ist das Stufensystem dafür gut geeignet.
Das finde ich nicht. - Auch wenn man Helden mit übermenschlichen Fertigkeiten spielen will, braucht man keine Stufen. (Bestes Beispiel wäre die WoD. - Aber auch ein 200 Karma Shadowrunner, der mit Sum to 12 erstellt wurde, hat doch extrem hohes Powerlevel, ohne eine Stufe zu benötigen.)

Zitat
Bei Fantasy hingegen sind Stufen und oft auch Klassen an der Tagesordnung.
Ja, es ist Standard. Was aber nicht bedeutet, dass der Standard gut ist. - Nicht immer setzt sich das beste durch, sondern das, was zuerst da war.

Zitat
Klassenlose Systeme sind eher schlecht für die Diversität, da qua Definition jeder alles lernen kann.
Das sehe ich genau andersrum. Klassenlose System bevorzugen eher die Diversität, da man eher vielfältig lernen kann. - Es gibt eben nicht den Standard-Krieger und den Standard-Magier. Sondern es gibt den adligen Alrik, der auf eine Kriegerakademie ging und dort herausgefunden hat, dass er schwach magiebegabt ist.

Das jeder alles lernen kann, sehe ich jetzt nicht so als Problem: Du kannst zwar theoretisch alles lernen, aber du hast nicht genügend EP, um alles zu lernen. Man sucht sich also lieber 1-2 Spezialgebite heraus und investiert in diese seine EP. - Unser Alrik von oben spezialisiert sich dann zum Beispiel auf Schwertkampf und Kampfunterstützende Zauber, während ein anderer sich auf Gesellschaftstalente und Einbruch spezialisiert.

Ich habe bei klassenlosen Systemen eine wesentlich höhere Diversität festgestellt als bei Klassensystemen. (Vor allem sind bei klassenlosen Systemen auch wesentlich leichter Chars jenseits der Archetypen möglich.)

Zitat
Klassen können dafür sorgen, daß jeder seinen klar umrissenen Aufgabenbereich hat, und - für gewöhnlich mit steigender Stufe - exklusive Fähigkeiten erlernt, die ihn von allen anderen Charakteren abheben. DSA4 hat natürlich wieder nichts von alledem. :p
Darüber bin ich auch ganz froh: Ich hasse Stufen und ich hasse Klassen. - Das DSA also weder Klassen noch Stufen besitzt, wäre ein großer Pluspunkt. (Aber es hat immer noch R/K/P Pakete, was in meinen Augen schon viel zu viel Klasse ist.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 23.11.2007 | 19:09
Ich selber bin aber kein Freund vom Sum to Ten bzw. Sum to twelve, da sie einem imho zu sehr einschränken.

Tja, ich finde sie sind der ideale Kompromiss aus Freiheit und Übersichtlichkeit. Man ist damit flexibler als mit den Standard A-E Prioritätensystem, aber bekommt noch so weit die Hand geführt, dass man sich nicht den Kopf über die Aufteilung zerbrechen muss. Karmasteigern hab ich auch mal probiert, aber hab mich hemmungslos verheddert und bin davon ganz schnell wieder weg.

Zitat
Aber auch ein 200 Karma Shadowrunner, der mit Sum to 12 erstellt wurde, hat doch extrem hohes Powerlevel, ohne eine Stufe zu benötigen.)

Absolut, ja. Aber auch für diesen Runner stellt schon eine einziger Punk mit einer Knarre eine tödliche Gefahr dar. Klar kann er ihn ausschalten, aber er muss sich um ihm kümmern. Dagegen ist für z.B. einen hochstufigen D&D-Char mit seinem Wandschrank voller Items und >300HP ein einziger Ork mit seiner Axt eine Lachnummer, der ihn wahrscheinlich nichtmal ankratzen könnte wenn er dabei ein Picknick macht.

Zitat
Sondern es gibt den adligen Alrik, der auf eine Kriegerakademie ging und dort herausgefunden hat, dass er schwach magiebegabt ist.

Das erinnert mich an dieses Lied, "Er ist ein Fighter-Mage, ein richtig toller Typ..." :P -- im Ernst, das ist auch bei vielen K/S Systemen gängige Praxis.

Zitat
Das jeder alles lernen kann, sehe ich jetzt nicht so als Problem: Du kannst zwar theoretisch alles lernen, aber du hast nicht genügend EP, um alles zu lernen. Man sucht sich also lieber 1-2 Spezialgebite heraus und investiert in diese seine EP.

Was wiederum einsteigerfeindlich ist, da man so seinen Char im nullkommanix verskillt hat, weil man eben noch nicht weiss, wie die verschiedenen Rädchen ineinander greifen. Klar kann man auch in K/S-Systemen seinen Char verskillen, aber meiner Erfahrung nach erlangt man da deutlich schneller den Durchblick als bei einem freien System mit vielen Optionen. (SR ist da wieder harmlos, weil es außer Edges und Flaws nicht so viele Optionen gibt, und die sind eh fakultativ.)

A propos, du hast weiter oben immer von "Zauberfertigkeiten" geschrieben, und ich will zwar kein Erbsenzähler sein, aber darunter verstehe ich eben Hexerei, Beschwören usw., nicht die Zaubersprüche, daher das Mißverständnis.

Zitat
(Aber es hat immer noch R/K/P Pakete, was in meinen Augen schon viel zu viel Klasse ist.)

Ach geeeeeeh, das meinst du doch nicht ernst. Rassen hat man in sehr vielen Settings, und diese sind bei DSA4 aber auch schon das Einzige, was bei der Erschaffung irgendeinen Unterschied macht. Kulturen gehen schon eher in Richtung "Schmückendes Beiwerk", und Professionen sind, das haben wir auch schonmal der Länge und Breite nach diskutiert, in der jetzigen Form komplett unnütz und haben _überhaupt keine_ Auswirkungen auf den endgültigen Charakter. Das sind keine Klassen, das sind Templates, die solange zu Tode gebalanced werden, bis alles ein Brei ist. Jedes Template gibt einem nur genau so viele Punkte, wie es an GP kostet. Ergo kann man es auch komplett weglassen und alles von Hand kaufen. Nein, DSA-Professionen mögen alles Mögliche sein (z.B.: nutzlos, schwachsinnig, Zeitverschwendung, ein Witz), aber eines sind sie nicht: Klassen.

Nach meiner Erfahrung - die jetzt zugegeben nicht _dutzende_ von Systemen umfasst - sorgen K/S-lose Systeme in der Tat dafür, daß sich die Charaktere auf ganz wenige Kompetenzen spezialisieren, und diese dann dafür aufdrehen bis der Knopf abbricht. Weiß ich, hab ich selber schon gemacht (z.B. bei Star Wars d6). Bei K/S-Systemen gibt es oft eine stufenabhängige Deckelung, was dafür sorgt, dass man auf jeder Stufe ein paar Punkte zum "versenken" übrig hat.

Wie gesagt: ich bin kein Feind von K/S-losen Systemen, und finde dass sie für bestimmte Settings ein hervorragendes Werkzeug sind, aber eben nicht für alle und unter allen Umständen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.11.2007 | 20:14
aber bekommt noch so weit die Hand geführt, dass man sich nicht den Kopf über die Aufteilung zerbrechen muss. Karmasteigern hab ich auch mal probiert, aber hab mich hemmungslos verheddert und bin davon ganz schnell wieder weg.
Bei Sum to 12 musst du dich halt ganz am Anfang über die Aufteilung den Kopf zerbrechen und diese anfängliche Entscheidung wirkt sich dann während der kompletten Steigerung aus.

Bei der Karmasteigerung ist es zwar auch sinnvoll, sich am Anfang darüber den Kopf zu zerbrechen, (so nach dem Motto: "60% meines Karmas geht in Attribute",) aber man kann während der Generierung noch jederzeit seine Entscheidung ändern. (Vielleicht setze ich doch nur 50% meines Karmas in Attribute um und mit den übriggebliebenen 10% steigere ich noch ein paar nützliche Talente.)

Zitat
Rassen hat man in sehr vielen Settings, und diese sind bei DSA4 aber auch schon das Einzige, was bei der Erschaffung irgendeinen Unterschied macht.
Ich habe nichts dagegen, wenn es im Setting verschiedene Rassen gibt. - Allerdings bin ich der Meinung, dass das nicht per se, eine regeltechnische Bewandnis haben sollte.

Oder um es so auszudrücken: Ob man einen Elfen oder einen Menschen spielt, ist regeltechnisch egal. Man kann sich die Vorteile Altersresistenz, Krankheitsresistenz, Dämmerungssicht etc. einzeln kaufen.
Ob der alters- und krankheitsresistenze SC jetzt aber nun ein Mensch oder Elf ist, ist egal und gehört für mich eher in die Fluff-Ecke.

Zitat
Kulturen gehen schon eher in Richtung "Schmückendes Beiwerk", und Professionen sind, das haben wir auch schonmal der Länge und Breite nach diskutiert, in der jetzigen Form komplett unnütz und haben _überhaupt keine_ Auswirkungen auf den endgültigen Charakter.
Naja, ich würde die Kulturen nicht als schmückendes Beiwerk, sondern eher als hässliches Beiwerk bezeichnen.
Und wenn die Professionen so unnütz sind, wieso lässt man sie nicht einfach weg? - Das ist das, was man mit unnützen Sachen tun sollte.

Unter Templates verstehe ich halt eher so etwas wie bei Gurps: Man kann den Charakter auch genau so ohne Templates erstellen, aber sie helfen einem Anfänger. (Aber der Profi kann auf die Templates verzichten und kommt, wenn er will, auf exakt den selben Char.)

Zitat
Jedes Template gibt einem nur genau so viele Punkte, wie es an GP kostet.
Das wäre schön. - Aber leider nein: Durch die Paketrabatte, kommt man bei einigen Paketen besser bei weg. Günstig sind zum Beispiele, R/K/Ps, die viele Vorteile und Attributsboni mit sich bringen. - R/K/Ps, die jedoch Talentboni mit sich bringen (am besten noch viele auf niedrigem TaW), kosten nur kostbare GPs und bringen effektiv nichts.

Wenn man bei den R/K/Ps auf die Paketrabatte verzichten würde (und die Preise fairer berechnen würde), dann wäre das imho in Ordnung. - Aber so wie es jetzt ist, ist es alles andere als ausbalanciert.

Zitat
Bei K/S-Systemen gibt es oft eine stufenabhängige Deckelung, was dafür sorgt, dass man auf jeder Stufe ein paar Punkte zum "versenken" übrig hat.
Man kann ja auch klassenlose Stufensysteme einführen. - Da kann man dann auch eine Verdeckelung einführen. Aber ich halte von so einer Deckelung nicht viel.

Wenn jemand unbedingt einen Fachidioten spielen will, dann soll er das ruhig tun. (Bzw. man sollte die Kostensteigerung am hinteren Ende so hoch setzen, dass es wieder interessant wird, andere niedrigere Talente stattdessen zu steigern.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 23.11.2007 | 22:51
Nabend,

also mal zu R/K/P:

Ich persönlich fände einheitliche Templates absolut langweilig. Ich finde schon, daß wenn das System eine Welt mit verschiedenen Rassen beschreibt, dieses sich auch in den Regeln wiederspiegeln sollte. Nichts fände ich langweiliger und sinnloser als wenn die einzigen Unterschiede optisch sind.

Natürlich kann man die Vor- und Nachteile auch wählbar machen, aber welchen Sinn sollte das machen ? Was ist ein Elf, wenn er nicht alterslos ist ? Warum sollte ein Mensch alterslos sein ? Für mich gehöhrt sowas zusammen. Ist ja auch nicht nur bei DSA so. Auch bei Midgard, DnD etc. haben unterschiedliche Rassen unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Auch Kulturen sind für mich wichtig. Immerhin geben sie mir Auskunft, wie mein Charakter denkt, welche Vorurteile er hat, etc. Ohne kuturellen Hintergründe sind für doch die Charaktere nicht mehr als leere Hüllen. Die Kultur gibt mir schon viele Anhaltspunkte für einen Hintergrund des Charakters.

Und die Klassen/Professionen sind zumindest als Ansatzpunkt für eine freie CHarakterschafffung sinnvoll. Bei Shadowrun gibt es ja auch Templates für den Samurai, den Decker, den Rigger, etc., bei WoD gibt es die Clans und (NWoD) Bünde. Ich empfinde Klassen, Professionen etc. immer noch als hilfreich. Sie geben einem zumindest Ideen für die Ausrichtung der Charaktere und seinen Fähigkeiten.

Was ich für DSA cool finde, wäre ein Karrieresystem wie bei Warhammer.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 23.11.2007 | 23:26
Bei Sum to 12 musst du dich halt ganz am Anfang über die Aufteilung den Kopf zerbrechen und diese anfängliche Entscheidung wirkt sich dann während der kompletten Steigerung aus.

Bei nem mundanen Menschen nicht, da knallst du Attr, Skills und Res alles auf 4. ;) Na im Ernst, da je nach Rolle die passende Verteilung zu finden ist echt keine rocket science.

Zitat
Ich habe nichts dagegen, wenn es im Setting verschiedene Rassen gibt. - Allerdings bin ich der Meinung, dass das nicht per se, eine regeltechnische Bewandnis haben sollte.

Kommt jetzt drauf an, ob wir von menschlichen Rassen (ogott wie un-p.c.) im herkömmlichen Sinn reden oder von verschiedenen Rassen bzw. Spezies nach EDO-Art. Bei menschlichen Rassen kann es Modifikatoren geben, muss aber nicht. Bei verschiedenen Spezies sind Modifikatoren das A und O -- das Wesentliche hat Kazander dazu gesagt, da schließe ich mich an. Um mal ein RL-Beispiel zu bringen: Katzen haben eben Lichtverstärkeraugen, die müssen sich das nicht jede für sich extra kaufen. (Und noch dazu haben sie alle da die Löcher im Fell, wo die Augen sind.)

Zitat
Und wenn die Professionen so unnütz sind, wieso lässt man sie nicht einfach weg? - Das ist das, was man mit unnützen Sachen tun sollte.

Ja, sollte man. Sag's nicht mir, sag's der DSA-Redax.

Zitat
Aber leider nein: Durch die Paketrabatte, kommt man bei einigen Paketen besser bei weg.

Das mag sein, aber entzieht sich mangels Numbercrunch-Praxis meiner Kenntnis. ;) Aber das ändert doch nichts an der Tatsache, dass ein kampfoptimierter Krieger nicht besser kämpfen kann als ein kampfoptimierter Schreiber, Schneider, Schornsteinfeger. Und da liegt die ganz große Schwäche dieses Systems.
Was noch Templates generell angeht, so sollten diese einem Arbeit abnehmen. DSA-Professionen nehmen einem aber keine Arbeit ab; nein, wenn man den Char von Hand erstellt (arme Sau), verdoppeln sie den Aufwand sogar.

Zitat
Man kann ja auch klassenlose Stufensysteme einführen.

Mich würde da eher genau das Gegenteil interessieren: stufenlose Klassensysteme.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 24.11.2007 | 05:35

Oder um es so auszudrücken: Ob man einen Elfen oder einen Menschen spielt, ist regeltechnisch egal. Man kann sich die Vorteile Altersresistenz, Krankheitsresistenz, Dämmerungssicht etc. einzeln kaufen.
Ob der alters- und krankheitsresistenze SC jetzt aber nun ein Mensch oder Elf ist, ist egal und gehört für mich eher in die Fluff-Ecke.


Warum sind Zwerge dann normalerweise  klein und Schimmel nicht von beliebiger Farbe?
Ich kann mit solcher Beliebigkeit nichts anfangen.
Regeln sind ja nicht irgendein zu vernachlässigender Selbstzweck, sondern sie sollen das Setting abbilden und entsprechend so einschränken wie es das Setting auch vorgibt, nicjht mehr, aber auch nicht weniger.

Wer völlige Freiheit braucht und die Beschränkungen und Vorgaben eines Settings nicht ertragen kann, soll Fanfic oder ein eigenes Setting schreiben.


Ich würde sogar einen deutlichen Ausbau der Kulturen und Klassen vorziehen, wo z.B. wie beim alten DSA die Profession auch einen generellen Einfluss auf die Steigerungsspalte hat. Dazu sollte ein Startcharakter wirklich die Fertigkeiten haben, welche er als normaler Vertreter seiner Art und Alters auch in der Spielwelt haben sollte und zusätzlich würde ich Umgebung und Stand noch als weitere Elemente hinzunehmen, da Kultur nicht so homogen ist. Auf allgemeines Balancing könnte ich in dem Zusammenhang aber gerne verzichten.
Was rausgeworfen werden müßte, sind Paketelemente, welche von nur einer einzelnen Variante / einem Cliche  einer Klasse auf alle Varianten verallgemeinert wurden und nicht durch z.B. die Ausbildung bedingt Standard ist.


Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Medizinmann am 24.11.2007 | 08:56


Allerdings ist bei mir das System gestorben solange dieser seltsame Würfelmechanismus für Fertigkeiten verwendet wird. Das Attacke/Parade-System ist auch nicht gerade meine Lieblingskampfart.

Da Tanze Ich doch mit TPK im Duett
und sage Ja zur Anfangsfrage  ;) :)

HejaHejaHejaJa
Medizinmann
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.11.2007 | 18:50
Warum sind Zwerge dann normalerweise  klein und Schimmel nicht von beliebiger Farbe?
Zwerge dürfen ja gerne klein sein und Schimmel von weißer Farbe. - Aber ich muss das nicht in den Regeln verankert haben.

Es steht jedem Spieler frei, sich den Nachteil "Kleinwüchsig" zu nehmen. - Ob er jetzt aber einen kleinwüchsigen Menschen oder Zwergen spielt, bleibt ihm überlassen. Ich sehe überhaupt keinen Vorteil, wenn man hier Regeln und Hintergrund vermischt.

Zitat
Regeln sind ja nicht irgendein zu vernachlässigender Selbstzweck, sondern sie sollen das Setting abbilden und entsprechend so einschränken wie es das Setting auch vorgibt, nicjht mehr, aber auch nicht weniger.
Imho sollen Regeln das Balancing ermöglichen. - Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn ich ein Setting will, kaufe ich mir kein Regelbuch, sondern ein Quellenbuch.

Zitat
Wer völlige Freiheit braucht und die Beschränkungen und Vorgaben eines Settings nicht ertragen kann, soll Fanfic oder ein eigenes Setting schreiben.
Ich bin ja für das Setting. Das Setting ist toll. Es hat aber nichts mit den Regeln zu tun: Setting und Regeln sind zwei verschiedene Paar Schuhe. (Ich benutze als Regelsystem zum Beispiel Gurps. - Aber als Setting benutze ich nach wie vor Aventurien.)

Klar will ich nachher stimmige Charaktere. Aber ein stimmungsvoller Charakter definiert sich doch nicht über irgendwelche Zahlen: Du kannst dir die bloßen Daten auf einem Charakterblatt noch so lange anschauen. DU wirst niemals erfahren, ob dieser Charakter stimmig ist oder nicht.
Im Gegensatz dazu, musst du dir nur einmal die Hintergrundgeschichte durchlesen, und weißt sofort, ob der Charakter stimmig ist oder nicht. (Ohne auch nur einen Wert vom Char gesehen zu haben.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 25.11.2007 | 19:15
Es steht jedem Spieler frei, sich den Nachteil "Kleinwüchsig" zu nehmen. - Ob er jetzt aber einen kleinwüchsigen Menschen oder Zwergen spielt, bleibt ihm überlassen. Ich sehe überhaupt keinen Vorteil, wenn man hier Regeln und Hintergrund vermischt.
Imho sollen Regeln das Balancing ermöglichen. - Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn ich ein Setting will, kaufe ich mir kein Regelbuch, sondern ein Quellenbuch.
Ich bin ja für das Setting. Das Setting ist toll. Es hat aber nichts mit den Regeln zu tun: Setting und Regeln sind zwei verschiedene Paar Schuhe. (Ich benutze als Regelsystem zum Beispiel Gurps. - Aber als Setting benutze ich nach wie vor Aventurien.)

Klar will ich nachher stimmige Charaktere. Aber ein stimmungsvoller Charakter definiert sich doch nicht über irgendwelche Zahlen: Du kannst dir die bloßen Daten auf einem Charakterblatt noch so lange anschauen. DU wirst niemals erfahren, ob dieser Charakter stimmig ist oder nicht.
Im Gegensatz dazu, musst du dir nur einmal die Hintergrundgeschichte durchlesen, und weißt sofort, ob der Charakter stimmig ist oder nicht. (Ohne auch nur einen Wert vom Char gesehen zu haben.)

Mit einem reinen Punkt- oder Wahlsystem kann man sicher auch zum Ziel kommen, genauso wie mit regellosem Rollenspiel. Es erfordert aber eine Menge Kommunikation, Erfahrung etc. und hat damit eine erhöhte Chance schief zu gehen.

Die (Erschaffungs-)Regeln drücken das Setting schon spielrelevant aus. Zwerge haben eben einen bestimmten Größenbereich und von dem aus werden dann auch Zwergencharaktergrößen abgeleitet.

Balancing wiederum kann, muss aber nicht Ziel von Regeln sein. Wenn Balancing aber Ziel eines Spiels ist, so ist häufig auch wieder das Angebot von spielerischen Alternativen mit im Spiel, die eben auch mit Vorgaben deutlicher sind als bei einem Einheitsbrei.

Ohne passende Regeln läuft man Gefahr ein nettes Setting zu haben und in der Praxis geht das dann häufig im Spiel nicht auf.
Das Charakterblatt drückt einen Charakter ebenfalls aus und kann also auch gelesen werden, zum Teil klarer als es ein freier Text sein wird.
Eine Hintergrundsgeschichte kann stimmig sein oder auch nicht (stimmungsvoll ist sehr ge#schmacksabhängig) , aber die Regeln sollen primär jemanden bei einer solchen Erstellung unterstützen und da sind Werte und die dazuu gehörigen Anmerkungen/Skalen in den Regeln das Gerüst, auf dem jemand aufsetzen kann. Dabei gibt es sicher verschiedene Qualitäten von Gerüsten, aber da war denke ich das Thema dieser Diskussion wie man das Gerüst von DSA zu bewerten hat.

Regeln sind letztendlich Hilfsmittel, Werkzeuge, oft auch Stützräder. Einige werden ohne sie auskommen oder sogar besser auskommen, mehr Leute aber brauchen sie zumindst am Anfang oder im schlimmsten Fall haben wir Leute, die nur glauben schon ohne sie auskommen zu können. 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 25.11.2007 | 20:03
Ich bin ja für das Setting. Das Setting ist toll. Es hat aber nichts mit den Regeln zu tun: Setting und Regeln sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Diese Behauptung halte ich für unhaltbar. Wenn Setting und System voneinander unabhängig wären, könnte man ja mit jedem System alle Settings spielen. Schonmal versucht, z.B. mit dem D&D-System (ich sag jetzt bewusst nicht D20) in Aventurien zu spielen? Ist beides Fantasy, beides EDO, müsste doch passen? Das fliegt dir um die Ohren, und zwar schon beim Nahkampf.  Schon deshalb, weil in Aventurien magische Gegenstände höchst selten und wenig mächtig sind, wohingegen in D&D ohne Zauberkram die Rüstklassen da aufhören, wo die Angriffsboni anfangen. Das werden ziemlich langweilige Kämpfe.

Sobald du aber anfängst, am System rumzuschrauben, um es für ein Setting spielbar zu machen, müsstest du erkennen, dass die beiden eben nicht zwei verschiedene Paar Schuhe sind, sondern aufeinander abgestimmt sein müssen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: JS am 25.11.2007 | 20:15
Schonmal versucht, z.B. mit dem D&D-System (ich sag jetzt bewusst nicht D20) in Aventurien zu spielen?

Öhm. Ja. Seit Jahren. Klappt prima.

Aber grundsätzlich stimme ich dir zu... je nach System und Setting eben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: cmdlightning am 25.11.2007 | 20:16
Kurzer Einwurf: Wir spielen seit einigen Jahren u.a. auf Aventurien. Für alle Kampagnen nutzen wir ein eigenes System. Funktioniert auch in Aventurien ausgezeichnet. Habe Anfang des Jahres die Spielleitung in der Kampagne übernommen und bin schwer beeindruckt von den Regionalspielhilfen. Ist das beste, was ich im Fantasybereich kenne. Viele kennen natürlich den Unterweltzusatz von Flitzpiepe, 3. Edition, der eindeutig und um Lichtjahre besser ist als alles, was DSA jemals publizieren kann oder wird. Ich finde Aventurien trotzdem toll ;-) Das wars auch schon wieder ;-)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: cmdlightning am 25.11.2007 | 20:46
Dann watschen sie dich argumentativ irgendwie ab. Indem sie sagen, Rollenspieltheorie erfüllt keine wissenschaftlichen Kriterien. Wie du hattest gar nichts darüber geschrieben? Egal, hier darf ja wohl jeder noch seine Meinung sagen.

Und dann betreiben sie das, was ich als "Meinungsspamming" hassen gelernt habe: 1024 User schreiben einen kleinen Kommentar in den Thread, wie sie die Sache sehen und dann stirbt er an Überfettung...

Gnaaa! das ist furchtbar. Vorallem argumentieren sie nicht, sondern schreiben nur eine allgemeine Meinungsbekundung wie "Ich finds okay, so wie's ist". Also Apologetik. Und die bringt im Endeffekt niemandem.
Naja immerhin haben sie auf Ulisses ihren eigenen Lobhudelei Thread aufgemacht und halten die anderen hoffentlich davon sauber. Ich fands irgendwie putzig.  ;)

Habe gerade noch mal im Thread ein wenig gestöbert und stelle fest, dass ich mit meinen Erfahrungen offenbar ganz und gar nicht allein bin. Vielleicht hätte ich mich besser und früher informieren sollen. Finde es sehr schade, dass Ulisses so viele unbrauchbare User hat, die die Threads mit nutzlosem Zeug vollspammen. Zum einen hat Ulisses das nicht verdient, weil die meines Erachtens bislang nen sehr guten Job machen. Und zum anderen haben das sehr viele lässige DSA-Spieler nicht verdient, die sich trotzdem im Forum in beachtlicher Zahl tummeln. Schade! Frage mich nur, woran das liegt. Isses das Schicksal des (zahlenmäßigen) Flaggschiffsystems?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 26.11.2007 | 06:55
Wer etwas ändern will muss eben beweisen, dass er es besser macht - und zwar demjenigen und damit dessen Geschmack berücksichtigend, der sich ändern soll. Das kann bei einer gewissen Dickschädeligkeit zwar frustrierend sein, aber letztendlich will man ja etwas verkaufen, entweder direkt das Produkt oder aber "Spielanteile" an seiner eigenen Spielinterpretation.

Also Revoluzzer - strengt euch mehr an!  ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Medizinmann am 26.11.2007 | 09:02
Diese Behauptung halte ich für unhaltbar. Wenn Setting und System voneinander unabhängig wären, könnte man ja mit jedem System alle Settings spielen. Schonmal versucht, z.B. mit dem D&D-System (ich sag jetzt bewusst nicht D20) in Aventurien zu spielen?
Geht  :d
da wir DSA nicht so mögen, haben wir in Aventurien sowohl mit D&D3.0 als auch mit GURPS gespielt.Klappt gut !
Wenns weniger M.I.s auf Aventurien gibt, ist das nicht so schlimm,kann man (sogar Gut) mit Leben.

mit variablem Tanz
Medizinmann
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 26.11.2007 | 11:58
Da jetzt gleich 2 Leute behauptet haben, man könne vanilla D&D ohne MIs (in Aventurien oder sonstwo) spielen, würde mich ja jetzt schon interessieren, wie das dann aussieht. Spielt ihr auch bis in die hohen Stufen (ich sag mal >15) oder haltet ihr die Kampagnen Lowlevel?
Ich kann's mir nicht recht vorstellen. Die Rüstklasse hat selbst mit Vollplatte und großem Schild ihr Maximum bei 21. Ein menschlicher Kämpfer kann so ab Level 12 nen Angriffsbonus von 19 erreichen, kann also überhaupt nur noch bei nem 1er danebenhauen. Bei den viel häufigeren leichten und mittleren Rüstungen ist das umso früher der Fall. Auch wenn man die Attribute etwas niedriger ansetzt hat man schon ab recht niedrigen Leveln Trefferchancen >80%. Das müssen ziemlich langweilige Kämpfe sein, wenn man nur noch Trefferpunkte runterrechnet.
Mal ganz abgesehen vom Powerlevel der Zaubersprüche. Angesichts eines mittelmäßigen, mittelstufigen D&D-Wizard würden doch selbst aventurische Ikonen à la Pardona, Nahema, Borbarad gelb und grün werden vor Neid, und ein mittelstufiger Kleriker erteilt den Zwölfen Nachhilfe in göttlicher Macht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 26.11.2007 | 12:42
@Feuersänger
zwischen langweiligen D20 Kämpfen und (aus anderen Gründen) langweiligen DSA4 Kämpfen sehe ich nicht so die Differenz im Spielspass...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 26.11.2007 | 13:20
...dann hat man auch nur den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Medizinmann am 26.11.2007 | 13:34
Ich kann mich nur daran erinnern einen Barbaren(Thorwaler) auf Lvl 4-5 gespielt zu haben,Ich hatte eine Axt+1 und ein Darkwood Shield +1.war eine Minikampagne mit 4 Abenteuern
ist aber sehr lange her, 5 Jahre oder so.
Das schwarze GURPS ist noch aus letztem Jahrtausend

HokaHey
Medizinmann
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Grimnir am 26.11.2007 | 13:51
Zitat von: Eulenspiegel
Ich bin ja für das Setting. Das Setting ist toll. Es hat aber nichts mit den Regeln zu tun: Setting und Regeln sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Zitat von: Feuersänger
Diese Behauptung halte ich für unhaltbar.

Prinzipiell hat Eulenspiegel recht: Setting und Regeln sind zwei Paar Schuhe. Für das gleiche Genre kann man verschiedene Regeln benutzen. Selbst bei verschiedener Ausrichtung der Regeln (detailliert-realistisch, cinematisch etc.) ändert sich die Welt selbst nicht - das Setting bleibt bestehen. Hier gibt es nur zwei Probleme, und ich glaube, genau darauf will Feuersänger raus:


Diese Probleme kann man auf zwei Arten lösen:


Kurz: Regelwerke portierbar, wenn gleiches Subgenre, Problem bereitet meistens allein die Magie.

Es grüßt
Grimnir
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 26.11.2007 | 14:21
@ Ulisses hat die DSA-Spieler nicht verdient: manche hat es wirklich nicht verdient - aber man kann sich ja von ihnen fern halten :)
@ System- und Settingtrennung. Das ist wie mit proprietären Betriebssystemen: Datentrennung logisch <=> physisch ist zwar anzustreben, aber leider oft nicht gegeben. Bei D&D/D20 funktioniert das wunderbar, ebenso bei GURPS etc. Nur DSA ist so sehr mit Aventurien verbunden, dass viele schon Myranor nicht mehr als DSA empfinden - ähnlich zu manchen Windowsversionen. (Wer das jetzt auf die Waage legt den stell ich an den virtuellen Pranger!)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 26.11.2007 | 14:35
Das Ulisses Forum ist ja auch shittig.  ;D

D&D Regeln müsste man für DSA schon anpassen, was die Mechanik angeht mit den RKs. Man kann das Problem der zu geringen RK darüber lösen, dass man entweder die Rüstungen besser macht oder ab einer gewissen Stufe einen Bonus auf die RK vergibt (für jeden!), der in etwa dem durchschnittlichen Bonus durch Gegenstände entspricht.

Die Magie muss man mE nicht abschwächen, im DSA ist Magie auch mächtig, wenn auch bevorzugt für NSC die natürlich immer irgendwelche Zauber und Rituale kennen, die sonst niemand anders kennt.  ;)
SCs hingegen sind viel zu schwächlich, daher ist das D&D Level begrüßenswert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.11.2007 | 14:38
@Jens

Nein, ich habe DSA mit anderen Regeln ohne Flairverlust gespielt, wobei es interessant wäre es mit Savage Worlds zu spielen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 26.11.2007 | 14:39
Jo Grimnir, genau darauf wollte ich hinaus. Hast du schön gesagt. ^^
Ich hab mir auch schon gedacht, dass sich Aventurien mit dem Conan-System sehr gut bespielen lassen müsste - man müsste halt die DSA-Zaubersprüche auf Conan portieren. Conan ist halt Sword & Sorcery und deswegen auf niedriges Magieniveau zugeschnitten. Das ist zwar nicht _ganz_ das gleiche Subgenre (Stichwort EDO), aber liegt nahe genug beieinander. Bei D&D hingegen liegt der Fall genau so wie du es analysiert hast.

@Medizinmann:
jaha, das hab ich mir schon fast gedacht. Auf Level 4-5 hat man auch in D&D keinen oder sehr wenig magischen Krempel, und wenn dann nur +1, folglich funktioniert das System auch ohne. Auf höheren Stufen jedoch fällt das D&D-System ohne magische Krücken zusammen wie ein Kartenhaus. Um Level 10 dürfte es schon problematisch werden, um Level 15 ist es dann nach meinem Dafürhalten - für die meisten Klassen - unspielbar.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 26.11.2007 | 14:41
@Jens

Nein, ich habe DSA mit anderen Regeln ohne Flairverlust gespielt, wobei es interessant wäre es mit Savage Worlds zu spielen.
Das glaube ich dir unbesehen, nur wurde es eben nicht auf dieses Ziel hin geschaffen. Und viele sehen es eben auch so unverrueckbar...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 26.11.2007 | 14:50
Ach übrigens, in DSA4 können Geweihte sogar auch schon besser heilen als Magier mit ihren Segen. Mittlerweile sind DSA Geweihte D&D Klerikern schon ähnich geworden, was das "zaubern" angeht.

Heilmagier waren in DSA sowieso unstimmig, wie ich finde. Dämliche Heilmagierakademien für die Stimmungsspieler, bäh. Dann lieber mehr Unterschiede zu Geweihten.

Wobei natürlich auch wieder klar ist, dass D&D Kleriker in DSA eher sowas wie Golgariten, Rondrianer, Praioten wären, also die kampftauglicheren Geweihten, nichts mit Tsa oder Rahja.

D&D Regeln eigenen sich aber deswegen, weil deren Verwender sich auf einen Teil des in DSA Möglichen konzentrieren. Es werden dann keine Hausdiener und Bettler gespielt sondern die richtigen Helden (TM), und die richtigen Geweihten, die richtig was können usw.

Das einzige was schwierig ist sind DSA Hexen und DSA Druiden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Medizinmann am 26.11.2007 | 15:02
@Medizinmann:
jaha, das hab ich mir schon fast gedacht. Auf Level 4-5 hat man auch in D&D keinen oder sehr wenig magischen Krempel, und wenn dann nur +1, folglich funktioniert das System auch ohne. Auf höheren Stufen jedoch fällt das D&D-System ohne magische Krücken zusammen wie ein Kartenhaus. Um Level 10 dürfte es schon problematisch werden, um Level 15 ist es dann nach meinem Dafürhalten - für die meisten Klassen - unspielbar.
Da Ich D&D am liebsten zwischen Lvl 3 und 9 spiele wär das dann in meinem Falle Ideal(wenn Aventurien nicht so
"langweilig" wär)

JahtaHey
Medizinmann
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.11.2007 | 21:13
Um Level 10 dürfte es schon problematisch werden, um Level 15 ist es dann nach meinem Dafürhalten - für die meisten Klassen - unspielbar.
Nicht wirklich. - Man darf halt nicht einfach so die Encounter-Tabelle übernehmen. Natürlich ist ein Stufe 15 Krieger in den Forgotten Realms stärker als ein Stufe 15 Krieger in Aventurien. Dass muss man bei Berechnung der Gegnerstärke berücksichtigen.

Aber ein Stufe 15 Krieger ohne magischen Krempel dürfte in etwa so stark sein wie ein Stufe 10 Krieger mit magischen Krempel. Und auch ohne magischen Krempel ist das imho stark genug. Ich sehe hier kein Probleme mit der Spielbarkeit. (Vor allem, da DSA-SLs eh auf Encounter-Tabellen verzichten und die Gegner meistens nach Gefühl zusammenstellen.)

Heilmagier waren in DSA sowieso unstimmig, wie ich finde. Dämliche Heilmagierakademien für die Stimmungsspieler, bäh. Dann lieber mehr Unterschiede zu Geweihten.
Was findest du an Heilmagiern unstimmig? Und ist das nicht etwas widersprüchlich: "Unstimmige Akademien für die Stimmungsspieler"?

Ich finde eher ein Kor-Geweihter mit Heilungssegen ist unstimmig.

Zitat
Das einzige was schwierig ist sind DSA Hexen und DSA Druiden.
Da würde ich in beiden Fällen einen Sorcerer nehmen. (Der D&D Druide entspricht ja eher dem Tierkrieger in DSA.)

Aber mit Sorcerer kann man imho recht gut Hexen und Druiden darstellen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 26.11.2007 | 22:14
Ich finde eher ein Kor-Geweihter mit Heilungssegen ist unstimmig.

Also so unstimmimg finde ich das nicht. Ist ja so was wie Erste Hilfe und die würde ich einem Söldner nicht absprechen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 27.11.2007 | 08:21
Guten Morgen,

ich weiß schon, daß man Regeln und Setting trennen kann, aber DSA gehöhrt nunmal zu den Systemen, bei denen die Autoren ihre Sicht des Settings mit den Regeln abgebildet haben. Und damit stehen sie ja durchaus nicht alleine dar. Bei Midgard, Runequest, Heroquest, etc. wurden ja auch die Regeln auf das Setting zugeschrieben.

Ich bevorzuge das so, weil ich immer das Gefühl habe, das das ganze irgendwie aufgesetzt wirkkt, wenn das nicht der Fall ist, wie bei den ganzen DnD-Welten.

Ansonsten bin ich einfach zu faul, ein System komplett umzuschreiben, um das konbatibel zu machen. Und ein System, das mit nicht das volle Spektrum an Charakteren und Fähigkeiten gibt wie das Original würde ich nicht übernehmen.

Zudem kommt, daß ich das D20-System nicht mag. Es enthällt zuviele Macken, die mich davon abhalten, mich damit zu beschäftigen. Und die Regeltexte haben für mich den Charme der Gebrauchsanleitung der Bedienungsanleitung einer Waschmaschiene.

Wenn wirklich das BRP-Regelbuch rauskommt, könnte ich mit vorstellen, dieses System für DSA zu übernehmen, indem ich jedem Talen einen W100 Wert zuordne. Das ist aber auch alles. Ansonsten bastel ich ich lieber am bestehenden System rum, als ein neues umzuarbeiten. Das ist mir viel zu aufwendig.

Das ist übrigens bei jedem System so, nicht nur bei DSA.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 27.11.2007 | 09:41
was mich darauf bringt, das ich an Aventurica OneRoleEngica weiterschreiben muss...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 27.11.2007 | 14:29
Also so unstimmimg finde ich das nicht. Ist ja so was wie Erste Hilfe und die würde ich einem Söldner nicht absprechen.

Mit der Besonderheit, das Korgeweihte magische Heilung ablehnen und die Differnzierung zwischen magischer und göttlicher Heilung materiell nicht machbar ist. Ich glaube aber kaum, dass Korgeweihte so formell sauber argumentieren können, weswegen ich da Eulenspiegel zustimme.

Die Heilmagier sind aber irgendwie nervig und unpassend. Magier passen besser als Beschwörer, Elementalisten, Beherrscher und Kampfzauberer und sowas. Nicht als Heiler. Es ist okay, wenn sie einen Heilzauber lernen können, aber nicht sich auf Heilmagie spezialisieren. Das ist vom Gefühl her eher was für Hexen.

Deswegen wäre eine Grenzziehung im Sinne von D&D, dass Kleriker heilen und Magier besser kämpfen können begrüßenswert für DSA. Und deswegen sehe ich keinen Problem mit der Übertragung Geweihter --> Kleriker; Magier --> Wizard, Druiden --> Sorceror oder D&D Druide (die wären eher sowas wie Sumupriester). Einzig für die Hexen müsste man was eigenes entwerfen und vorallem viele Zauber dazu, die sich auf Tarnung usw. beziehen. Und das wird nicht einfach. Man kann Hexen allerdigns auch ausklammern, da sie im DSA eine Rolle erfüllen, die im D&D nicht brauchbar ist. Sie sind Stimmungselemente, D&D benötigt aber Schatzjäger und Mosterkiller. Daher hexen mit D&D Regeln unspielbar.
Und Monks übrigens in Aventurien unübertragbar. Die übernatürlichen Fähigkeiten passen nicht zu Rur- und Gror Anbetern, wo man sich noch Monks am ehesten vorstellen könnte. Daher ist diese Klasse in D20 Aventurien abzulehnen.

Der Rest ist aber kein problem. Der Barde ist sowas wie ein Magiedilletant oder Scharlatan, der Waldläufer ist auch eine Art Magiedilletant, der aber seine Begabung erst später entdeckt. Der Paladin ist sowas wie ein Golgarit oder Bannstrahler oder Rondrageweihter (je nach Ausrichtung wählt er seine Ausrüstung), der Kleriker ist dasselbe nur etwas weniger kampfstark, Schurke und Kämpfer sind äusserst vielseitig im DSA, Barbar ist selbsterklärend und dann haben wir schon fast alles.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Grimnir am 27.11.2007 | 14:56
Zitat von: Feuersänger
Aber ein Stufe 15 Krieger ohne magischen Krempel dürfte in etwa so stark sein wie ein Stufe 10 Krieger mit magischen Krempel. Und auch ohne magischen Krempel ist das imho stark genug. Ich sehe hier kein Probleme mit der Spielbarkeit.

Das Problem ist, dass beim Stufenbalancing in D&D die magische Rüstung eingerechnet wird, magische Waffen jedoch von eher geringer Relevanz sind. Dadurch wird bei fortschreitender Stufe der Angriffswert des Helden immer besser, die Verteidigung jedoch nicht: Bei einem Kämpfer steigt der Grundangriffsbonuns pro Stufe um einen Punkt, der Rüstungsbonus bleibt jedoch immer auf Basis der besten nichtmagischen Rüstung, die schon in den unteren Stufen erlangt werden sollte. Um das zu kompensieren, muss der SL mit magischen Rüstungen äußerst spendabel sein. Tut er das nicht, hat er zwar angriffsstarke Helden, die aber eine äußerst schwache Verteidigung haben. Ein HG-15-Monster ist so für Helden der 15. Stufe durchaus ein fairer Gegner, wenn die Helden auf es einprügeln. Kann es jedoch zum Gegenschlag ausholen, dann sieht's schlecht für die Helden aus. Nimmt man stattdessen ein HG-10-Monster, ist es zu schwach in der Verteidigung gegen die hochstufigen Helden, kann aber fair austeilen.

Aus diesem Grund haben D20-Derivate wie Conan einen steigenden Verteidigungsbonus. Wenn man diesen allein als Optionalregel einbaut, kann man bei D&D getrost auf magische Gegenstände verzichten. D20-Aventurien ist übrigens auch mein großer Traum  :)

Zitat von: Kazander
Zudem kommt, daß ich das D20-System nicht mag. Es enthällt zuviele Macken, die mich davon abhalten, mich damit zu beschäftigen. Und die Regeltexte haben für mich den Charme der Gebrauchsanleitung der Bedienungsanleitung einer Waschmaschiene.

Jedem sei sein Geschmack gegönnt. Aber Macken? Das D&D-System ist eines der ausgegorensten Systeme, die es gibt  ;)

Es grüßt
Grimnir
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.11.2007 | 19:20
Die Heilmagier sind aber irgendwie nervig und unpassend. Magier passen besser als Beschwörer, Elementalisten, Beherrscher und Kampfzauberer und sowas. Nicht als Heiler. Es ist okay, wenn sie einen Heilzauber lernen können, aber nicht sich auf Heilmagie spezialisieren. Das ist vom Gefühl her eher was für Hexen.
Magier sind in meinen Augen so etwas wie die Wissenschaftler Aventuriens.

Ein Heilmagier wäre dann praktisch ein Schulmediziner. Also quasi ein Dr. med.
Während die Hexe eher mit Alternativmedizin aufwartet.

Zitat
Deswegen wäre eine Grenzziehung im Sinne von D&D, dass Kleriker heilen und Magier besser kämpfen können begrüßenswert für DSA.
Wie  ichs chon schrieb: Ich halte nicht viel davon.
Ich bin dafür, dass Peraine-Geweihte, Travia-Geweihte, Hexen und Heilmagier gut heilen können und das Rondra-Geweihte, Kor-Geweihte und Kampfmagier schlecht heilen können.

Aber diese Aufteilung: Kleriker sind für die Heilung zuständig, Magier für den Kampf, habe ich bei D&D noch nie gemocht.

Zitat
Einzig für die Hexen müsste man was eigenes entwerfen und vorallem viele Zauber dazu, die sich auf Tarnung usw. beziehen. Und das wird nicht einfach.
Wie gesagt: Eine Hexe kannst du wunderbar mit dem Sorcerer darstellen:

Du gibst ihr den Vertrautenzauber (ist bei D&D imho Stufe 1) und als magisches Artefakt einen Besen, auf dem ein Levitationszauber wirkt. Desweiteren erlernst du beim Stufenaufstieg hauptsächlich Illusionszauber.
Fertig ist die Hexe. - Ich sehe kein Problem, das Hexenkonzept mit einem Sorcerer umzusetzen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 27.11.2007 | 19:23
Jedem sei sein Geschmack gegönnt. Aber Macken? Das D&D-System ist eines der ausgegorensten Systeme, die es gibt  ;)

Mit Machen meine ich in diesem Fall keine Fehler im System, sondern Regeln, die mich total abstoßen.



Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 27.11.2007 | 19:52
dann schreib das bitte auch so, bitte dran denken, dass im Forum Betonungen und Gesichtsausdrücke nicht gesehen werden können.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 27.11.2007 | 21:03
Also, mich würde ein ausgegorenes System wahrscheinlich auch abstoßen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 27.11.2007 | 21:16
Es geht nicht darum, daß es ausgegoren ist, sondern darum, daß mit bestimmte Spielelemente nicht gefallen, als da wären:

- Gesinnungen
- Stufenbasierend
- Challenge Rating auf magische Gegenstände ausgelegt
- keine aktive Parade
- Regelbuch, daß mit zu trocken ist zum Lesen und zu viele strategische Regeln enthält.

Es gibt auch Leute, die fahren keinen Mercedes, obwohl die Autis die beste Technik haben, weil ihnen die Autos optisch nicht gefallen. Vergleiche es einfach damit.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 27.11.2007 | 21:35
Ja super. Und was machen wir jetzt mit deiner Meinung?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 28.11.2007 | 04:22
Was immer ihr wollt. Ich wollte nur auf Rolands Beitrag antworten.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Medizinmann am 28.11.2007 | 09:43
Ich mache mir aus Kazanders Meinung einen Flummi und lasse Ihn hier im Büro rumhüpfen,während Ich darauf warte,das wir wiederzum Thema zurückkehren.

mit springendem Tanz
Medizinmann

guckt nach unten:
Du,das war jetzt nicht böse gemeint,oder so *G*
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 28.11.2007 | 11:58
Was wollt ihr eigentlich ? Jemand brachte das Thema Aventurien D20 auf, da habe ich meine Meinung zu gesagt. Meine Meinung zu DSA habe ich aber auch schon gesagt.

Niemand hindert euch, weiter über DSA zu schreiben zund damit zum Thema zurückzukehren.



Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 28.11.2007 | 12:27
Zitat
Magier sind in meinen Augen so etwas wie die Wissenschaftler Aventuriens.

Ein Heilmagier wäre dann praktisch ein Schulmediziner. Also quasi ein Dr. med.
Während die Hexe eher mit Alternativmedizin aufwartet.

Möglicherweise ist gerade das für mich so abstoßend. Es kann im Einzelfall so sein, dass ein Magier ein Wissenschaftler, insbesondere ein Mad Scientist ist, aber generell ist das einfach unpassend, da fehlt jede Mystik.

Ferner verlieren Magier jedwede Charakterisierung, wenn sie alles können. Es gibt einfach kein Spezialgebiet, das typisch für sie wäre und das ist schlecht.

Zu den Hexen --> Sorcerer

So einfach ist das nicht. Man müsste die Zauber durchforsten und bewerten. Acid Splash/Acid Arrow würde wieder passen (Hexengalle), Color Spray als Illusion aber nicht.
Was auch passend wäre, wären Summon Monster, wenn man wie ich Hexen als so begreift, dass sie keine Skrupel haben Dämonen zu rufen.
Aber du müsstest alles checken und unpassendes herausschmeissen. Dann müsste die HExe auch noch konkurrenzfähig sein.
Ich denke es ist daher besser auf Hexen in D20 Aventurien zu verzichten, als sie entweder zu sehr zu verzerren oder innerhalb des Systems äusserst schwächlich auszugestalten.

Der Kern von D20 Aventurien ist, sich auf wesentliche Abenteurerprofessionen zu beschränken, also innerhalb der Magier auf Kampfmagier (und keine Puniner Theoretiker) usw., weswegen einige Konzepte gewiss herausfliegen werden. Den wandernden Barbier wird es nicht geben, es sei denn man macht ihn zu einem Schurken oder Barden. Die wandernde Hexe wird es auch nicht geben, hier gibt es aber kein wirklich passendes Äquivalent, dass sich ohne größeren Aufwand und ohne Wettbewerbsnachteile erstellen ließe.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 28.11.2007 | 13:12
Adanos schrieb:
Zitat
So einfach ist das nicht. Man müsste die Zauber durchforsten und bewerten. Acid Splash/Acid Arrow würde wieder passen (Hexengalle), Color Spray als Illusion aber nicht.
Was auch passend wäre, wären Summon Monster, wenn man wie ich Hexen als so begreift, dass sie keine Skrupel haben Dämonen zu rufen.
Aber du müsstest alles checken und unpassendes herausschmeissen. Dann müsste die HExe auch noch konkurrenzfähig sein.
Ich glaube der Fehler, der am meissten gemacht wird, ist zu versuchen die Regeln zu konvertieren anstatt der Spielwelt.
Ich kenne nirgendwo Texte in denen steht, Aventurien ist nur Aventurien wenn ein Fulminiktus (oder wie der Scheiss geschrieben wird) vorkommt.
Die Zauber sind erstmal nur eine Liste mit Effekten. Es gibt einen gewissen Spielraum an Effekten der Zauberer in Aventurien, die vielleicht die Grenzen des Settings sprengen aber es ändert NICHTS an Aventurien wenn ein Magier z.b. auf einmal Magic Missile beherrscht (gesetzt den Fall es gäbe jetzt mal kein Aventurien Äquivalent). In den Magierakademien kann man dann ja bestimmte D&D Zauber besonders leicht zugänglich machen und Hexen sind eben Sorcerer, so what?
Davon wird Aventurien nicht untergehen.

den wandernden Barbier wird es wohl auch geben, gibt ja auch Commoner. Darstellbar ist er auf jeden Fall. Das er sich nicht mit den Helden Klassen messen kann finde ich nur natürlich. Dafür hat er einen ganz hohen Profession Skill und kann ganz toll Haare schneiden, sollte für Stimmi Spieler ausreichen.

ich weiss, was das für Wellen schlagen kann. Dann ist es irgendwann nur noch Aventurien wenn z.b. ein Entdecker Sprachenkunde+4 bei Generierung kriegt und jedes RPG, daß diesen Skill nicht hat kann nicht mehr Aventurien darstellen. Bullshit.

Wenn man aber die Regeln von DSA konvertieren will, ist man natürlich gearscht. Das stimmt. Das ist wirklich viel Aufwand.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: cmdlightning am 28.11.2007 | 13:41
Habe weder von DSA-Regeln noch von D20-Regeln Ahnung und bewege mich hier auf sehr dünnem Eis. Trotzdem geb ich kurz meinen Senf dazu.

Natürlich ist es piepegal, ob nen Magier mit Magic Missile oder Fulminictus bzw. Ignisphaero oder Fireball herumballert. Meine mangelhafte Sachkenntnis flüstert mir aber zu, dass die Magie bei D20 deutlich stärker auf Kampf ausgelegt ist als bei DSA und es insofern zwar möglich ist, nen Kampfmagier aus D20 zu importieren, aber eben keinen Heilmagier (die Psychiatervarianten finde ich auch besser bei Geweihten aufgehoben, aber gut), keinen reinen Hellsichtmagier, keinen Antimagier, nicht so richtig nen Beschwörer/Elementaristen etc.

Wenn ich mich damit nicht täusche (wie gesagt, das Eis ist dünn), dann nimmt man der Welt allein schon bei dieser sehr engen Betrachtung eben doch ne ganze Menge Flair. Und da, ganz unabhängig von jeglicher Wertung, die extrem liebevolle ausarbeitete und beständig weiterentwickelte Welt nun mal das in meinen Augen entscheidende Alleinstellungsmerkmal von DSA ausmacht, sollte man daran eben auch nur bedingt herumdoktern. Dann besser D20 ändern, wenn man denn unbedingt will.

Wir spielen auch auf Aventurien, nutzen aber ne heftig modifizierte Rolemastervariante. Da gibts dermaßen unsinnig viele Spruchlisten, dass wir jeden beliebigen Magier problemlos modellieren können.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Medizinmann am 28.11.2007 | 13:49
Das PHB hat eine Menge Kampfzauber aber in den anderen Bänden sind genügend andere Zauber um jegliche ausrichtung an Magiern zu spielen.Nur die Gruppen,die diese Bücher haben werden wohl auch Bücher zu anderen Welten haben,die interessanter,bunter,heroischer oder was-weiß-Ich als Aventurien sind.

JahtaHey
Medizinmann
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: cmdlightning am 28.11.2007 | 13:51
Zitat
die interessanter,bunter,heroischer oder was-weiß-Ich als Aventurien sind.

...oder so empfunden werden. Geht vollkommen in Ordnung. Jedem das seine. Ich finde Aventurien schon sehr gelungen. Kann man aber gerne anders sehen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Grimnir am 28.11.2007 | 14:15
Zitat von: cmdlightning
Meine mangelhafte Sachkenntnis flüstert mir aber zu, dass die Magie bei D20 deutlich stärker auf Kampf ausgelegt ist als bei DSA und es insofern zwar möglich ist, nen Kampfmagier aus D20 zu importieren, aber eben keinen Heilmagier (die Psychiatervarianten finde ich auch besser bei Geweihten aufgehoben, aber gut), keinen reinen Hellsichtmagier, keinen Antimagier, nicht so richtig nen Beschwörer/Elementaristen etc.

Es gibt überproportional viele Kampfzauber in D&D. Da es aber insgesamt eine ungeheure Masse an Zaubern (http://www.emass-web.com/) (siehe unter Dynamic Sheets) gibt (auch schon im Spielerhandbuch - nimmt man das Zauberkompendium dazu, sind es noch mehr), dürfte man eigentlich zu beinahe jedem DSA-Zauber eine D&D- bzw. D20-Variante finden.

Es grüßt
Grimnir
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: cmdlightning am 28.11.2007 | 14:26
Ah, danke für den Link. Stimmt, das ist auch unsinnig viel und lässt vermutlich so einiges zu ;-)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 28.11.2007 | 15:22
Aus diesem Grund haben D20-Derivate wie Conan einen steigenden Verteidigungsbonus. Wenn man diesen allein als Optionalregel einbaut, kann man bei D&D getrost auf magische Gegenstände verzichten. D20-Aventurien ist übrigens auch mein großer Traum  :)

Ja, eine Verteidigungsprogression ist das A und O. In Conan hat jede Klasse sogar zwei davon: Dodge und Parry. Meistens kann man die Verteidigung wählen, in der man besser ist. Barbaren können hervorragend ausweichen aber miserabel parieren, bei Soldaten ist es umgekehrt, und so weiter. Dabei steigt der Angriffsbonus immer noch stärker an als der Verteidigunsbonus, was gewährleisten soll, dass hochstufige Duelle nicht DSA-mäßig stundenlang ohne Treffer hin- und hergehen. Rüstung bietet dagegen ausschließlich Schadensreduzierung (und begrenzt den Dex-Bonus genau wie bei D&D).

Ein anderes D20-System mit Verteidigungsprogression ist Wheel of Time. Sowohl diese Progression als auch Rüstung erhöhen die Verteidigung, allerdings nicht beide gleichzeitig. Lediglich der Soldat - der die schwächste Progression hat - darf beide Werte addieren. Für die meisten anderen Klassen ist Rüstung uninteressant, da die Progression bessere Werte liefert. Ich hab mir sagen lassen, dass das zu den Helden der WoT-Romane passt. Im Übrigen ist das WoT-D20 auch voll und ganz auf die WoT-Welt zugeschnitten, was mal wieder die Magie und die dazugehörigen Klassen betrifft, aber das nur am Rande.

Für D20-Aventurien würde ich Conan als Grundlage nehmen und das Magiesystem anpassen, d.h. DSA-Zauber konvertieren und die Scholar-Klasse so verändern, dass sie etwa so viele Zauber erlernen kann wie ein DSA-Zauberkundiger. Dann noch ein paar Templates, die den Scholar zum Magier, Druiden, etc. machen, dann passt die Brille. Grundsätzlich eignet sich das Conan-Magiesystem dafür besser als D&D, weil hier auch mit Kraftpunkten und nicht mit Slots pro Tag gearbeitet wird.
Kommt natürlich noch drauf an, ob man die Zauberer eher wie in DSA3 oder DSA4 haben will, Stichwort Astralpunkte.

Was noch die D&D-Zauber angeht: ich denke auch, es gibt zu fast jedem DSA-Spruch ein D&D-Gegenstück. Allerdings wird das Powerniveau oft etwas anders eingeschätzt. Wie gesagt kann jeder mittelmäßig begabte Kleriker Tote erwecken (ab Clr 9), sich unsichtbar zu machen ist ein ganz trivialer Zaubertrick, und Fliegen ist die Bewegungsmethode der Wahl ab Stufe 5, bis man endlich ab Stufe 13 teleportieren kann. Und das Ganze regelmäßig, zuverlässig und ohne all die Haken, mit denen solche Zauber in DSA kastriert werden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Steppenork am 28.11.2007 | 22:10
Grundsätzlich eignet sich das Conan-Magiesystem dafür besser als D&D, weil hier auch mit Kraftpunkten und nicht mit Slots pro Tag gearbeitet wird.
Für mich wäre das Slotsystem auch ein größeres Problem als das Fehlen spezieller Zauber. Zauber kann man sich notfalls hinzuerfinden oder abändern. Was sich schwerwiegender auf das Flair auswirkt, ist der grundverschiedene Magieansatz: Slotsystem vs. Astralpunkte. Nur mit D&D ohne ein D20-Derivat wie Conan muss man sich da schon sehr umgewöhnen.

Gruß vom Ork
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 29.11.2007 | 00:32
Möglicherweise ist gerade das für mich so abstoßend. Es kann im Einzelfall so sein, dass ein Magier ein Wissenschaftler, insbesondere ein Mad Scientist ist, aber generell ist das einfach unpassend, da fehlt jede Mystik.
Naja, wenn man sich diverse Jules Verne Bücher anschaut (vor allem "7000 Meilen unter dem Meer") oder "Dr. Frankenstein", dann merkt man, dass Wissenschaft auch recht mystisch sein kann.

Und auch die echte Wissenschaft hat, wenn man sich etwas näher damit beschäftigt durchaus seine mystischen Seiten.

Zitat
Ferner verlieren Magier jedwede Charakterisierung, wenn sie alles können. Es gibt einfach kein Spezialgebiet, das typisch für sie wäre und das ist schlecht.
Das finde ich gerade interessant. - Ich möchte mich nicht dadurch charakterisieren, dass ich sage: "Ich bin Magier." Ebensogut könnte ich sagen: "Ich bin ein Kerl." oder auch "Ich bin ein Erwachsener." Das ist alles nur Schubladendenken.

Ich spiele in erster Linie einen SC mit seinen eigenen charekterlichen Eigenheiten. - Das er nebenebei auch ein erwachsener, magischer Kerl ist, ist nebensächlich. Das beeinflusst zwar seinen Charakter, bestimmt aber nicht seinen Charakter.
Der Unterschied zwischen zwei Magiern ist fast so groß wie der Unterschied zwischen zwei Männern. - Und das ist imho auch gut so.

und es insofern zwar möglich ist, nen Kampfmagier aus D20 zu importieren, aber eben keinen Heilmagier (die Psychiatervarianten finde ich auch besser bei Geweihten aufgehoben, aber gut), keinen reinen Hellsichtmagier, keinen Antimagier, nicht so richtig nen Beschwörer/Elementaristen etc.
Also einen Heilmagier kann man bei D&D ganz einfach spielen: Man nehme einfach eine Kleriker-Klasse.
Einen Stufe 5 Heilmagier würde ich zum Beispiel so anlegen: Stufe 3 Kleriker/Stufe 2 Wizzard. - Das kommt einen DSA-Heilmagier imho recht Nahe. (Eventuell auch Stufe 4 Kleriker/Stufe 1 Wizzard, wenn man sich sehr aufs heilen spezialisieren will.)

Und Elementaristen kann man in D&D ganz einfach umsetzen, indem man sich auf Beschwörungs- und Herbeirufungszauber spezialisiert. (OB man das jetzt mit 'nem Wizzard, Sorcerer oder Druiden macht, ist eigentlich egal.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 1.12.2007 | 11:32
Zitat von: Falcon
Ich glaube der Fehler, der am meissten gemacht wird, ist zu versuchen die Regeln zu konvertieren anstatt der Spielwelt.
Das war nicht die Frage. Natürlich muss man die Spielwelt auch gewissermaßen konvertieren. Magier sind mächtiger als im DSA System, daher sollten sie auch seltener sein als im Original DSA usw. Aber gewisse Dinge der Hintergrundwelt sollte man auch regeltechnisch darstellen, wie etwa die Gefühlsmagie der Hexen. Das ist typisch fürs DSA und ohne das würde etwas wichtiges fehlen. Ich sage nicht, dass ich es gutheisse, dass man die Hexen äusserst schwach ausgestaltet hat (hab mal eine angefangen zu spielen und hab dann enerviert aufgegeben), aber das Element: Vorteile für Emotionen/Nachteile für keine Emotionen muss in den Regeln auch vorhanden sein.

Aus diesem Beispiel deduziere ich meinen Punkt: Für Aventurien D20, muss man gewisse Regelteile mitentwerfen, wie eben spezielle DSA Hintergrundumsetzung oder höhere RK, mangels magischer Artefakte in hoher Zahl.


Zum Thema Slotsystem:

Ob man nun Astralpunkte hat oder seine Zauber vorbereitet, macht im Grundsatz wenig Unterschiede. Beides mal muss man sich ausruhen, um seine Zauber erneut wirken zu können. Astralenergiepunkte halte ich für DSA keineswegs für elementar, sie sind im Hintergrund nicht verankert und lediglich eine regeltechnische Begrenzung der Zaubermacht.
Sie haben den Vorteil, dass sie flexibel sind. Sie haben aber auch den Nachteil, dass sie sich langsamer regenerieren.
Ein D&D Magier muss zwar eine taktische Entscheidung fällen, welche Zauber er vorbereitet (und hat etwa ein Problem, wenn er sich einen Feuerlementar gegenüber sieht und nur Feuerzauber vorbereitet hat), aber wenn er sich ausgeruht hat dann hat er am nächsten Morgen wieder eine volle Palette an Zaubern. Das ist gut, denn zaubert er auch und spart nicht seine Astralenergie für einen Hauptgegner, der dann möglicherweise nicht kommt.

Mit Astralenergie kann der Magier auf jede Situation zwar angemessen reagieren, aber nur einmal, danach ist erstmal lange Zeit nichts, bis der Akku wieder voll ist. Man beachte, das Zaubertränke usw. in DSA teuer sind, sonst wäre das wieder anders.

Ich selbst bevorzuge das Slotsystem, da ich die taktische Entscheidung gutheisse. Sollte man ein AsP System verwenden wollen, so muss die Regeneration deutlich erhöht werden, denn das jetzige DSA Spiel ödet mich an, wenn Zauberer nur noch zaubern, wenn es effektiv ist (um AsP zu sparen).
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: JS am 1.12.2007 | 11:37
Naja, wenn man sich diverse Jules Verne Bücher anschaut (vor allem "7000 Meilen unter dem Meer") oder "Dr. Frankenstein", dann merkt man, dass Wissenschaft auch recht mystisch sein kann.

Ähm. Gerade bei Jules Verne ist Wissenschaft wenig mystisch, die Bücher sind voll von Erklärungen, mathematischen Berechnungen und naturwissenschaftlichen Betrachtungen. Natürlich immer auf dem Stand der Zeit damals, aber dennoch...
Mystisch ist sie in den Romanen nur in den Augen der unwissenden Figuren, aber nicht für die forschenden (und forschen) Professoren, Bastler und Entdecker - also für die Hauptfiguren.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 1.12.2007 | 12:27
Jo stimmt, ein Zauberer sollte schon auch "hin und wieder" zaubern können, sonst taucht das nix. Es muss ja nicht unbedingt so maschinengewehrartig wie in Shadowrun sein (seien wir ehrlich: man optimiert sich die Kraftstufen doch eh so, dass man nie Entzug davonträgt), aber dass man sich seine Zauberkraft die ganze Zeit "für später" aufhebt, kann's doch nicht sein. Da sind dann auch Slotsystem und Punktesystem irgendwo gleich: wenn man sein Pulver zu früh verschießt, steht man erstmal dumm in der Gegend rum und schaut Löcher in die Luft. Und auf den unteren Stufen sind in beiden Systemen die Punkte/Slots schnell verbraucht, bzw man ist versucht, sie zu sparen, weil ja später am Tag noch was kommen könnte.

Das mit dem taktischen Element bei der Spruchvorbereitung wird meines Erachtens überschätzt. Man kann nicht immer am Vortag absehen, was man nach der Rast vor sich hat. Wenn man dann nicht den richtigen Spruch vorbereitet hat, muss man wieder warten. Entweder man kann einzelne Slots spontan austauschen, da kann man sich den Vorbereitungsmechanismus auch gleich sparen. Oder man kann sie nicht kurzfristig tauschen, dann muss man nen halben Tag warten, und ich sehe nicht, wie das dem Spielspaß zuträglich sein soll.

Also kurz und gut, wenn man mit Punkten hantiert, dann können die sich doch genausogut über Nacht (oder Rast) wieder komplett aufladen. Und der Punktevorrat sollte auch so groß sein, dass man sich nicht scheut, mal nen Zauber zu schmeißen. Es müssen ja nicht gleich zehn 10W-Ignifaxi am Tag sein.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 1.12.2007 | 13:22
Adanos schrieb:
Zitat
Aus diesem Beispiel deduziere ich meinen Punkt: Für Aventurien D20, muss man gewisse Regelteile mitentwerfen, wie eben spezielle DSA Hintergrundumsetzung oder höhere RK, mangels magischer Artefakte in hoher Zahl.
grundsätzlich stimme ich dir ja auch zu. Mir ist das Regelsystem auch sehr wichtig.
Aber es gibt eben auch die Ansichten daß man grundsätzlich keine bestimmte Mechanismen für bestimmte Rollenspiele braucht. Ich versuch bei uns schon seit Jahren klar zu machen daß das Regelwerk eben Einfluss darauf hat, wie man spielt (weitestgehend erfolglos).
Ich meinte nur es ist erstmal nicht schlimm DSA mit D&D auf einmal als Hackn Slay zu spielen. Für die Hexen gibts sicher noch eine bessere Klasse als Sorcerer.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.12.2007 | 13:40
denn das jetzige DSA Spiel ödet mich an, wenn Zauberer nur noch zaubern, wenn es effektiv ist (um AsP zu sparen).
Aber zaubern D&D Wizzards nicht auch nur, wenn es effektiv ist? (Weil sie nur effektive Zauber vorbereitet haben.)

Ähm. Gerade bei Jules Verne ist Wissenschaft wenig mystisch, die Bücher sind voll von Erklärungen, mathematischen Berechnungen und naturwissenschaftlichen Betrachtungen. Natürlich immer auf dem Stand der Zeit damals, aber dennoch...
OK, vielleicht ist Mystik der falsche Ausdruck. Bei Perry Rhodan nannte es sich "Sense of Wonder".
Vielleicht sollte man diesen Begriff auch auf Jules Verne übertragen und sagen, dass die Wissenschaft dort einen "Sense of Wonder" hat.

Aber es gibt eben auch die Ansichten daß man grundsätzlich keine bestimmte Mechanismen für bestimmte Rollenspiele braucht.
Jain. Das Regelsystem hat einen Einfluss auf die Spielweise. Aber sie sollte kein Einfluss auf das Setting haben.
Man kann durch den Austausch der Regeln sozusagen die Spielweise ändern, ohne das Setting zu ändern.

Andererseits kann man bei Beibehaltung der Regeln das Setting ändern, ohne die Spielweise zu ändern.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: JS am 1.12.2007 | 13:51
OK, vielleicht ist Mystik der falsche Ausdruck. Bei Perry Rhodan nannte es sich "Sense of Wonder".
Vielleicht sollte man diesen Begriff auch auf Jules Verne übertragen und sagen, dass die Wissenschaft dort einen "Sense of Wonder" hat.

Dem kann ich nur zustimmen, und das ist ja auch ein wesentlicher Grund für die Faszination, die auch heute noch von diesen Büchern ausgeht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 1.12.2007 | 13:52
@Spielweise: da stimme ich erstmal zu.
Wobei es eben auch den Fall gibt das Regeln Einfluss aufs Setting haben. Bei Earthdawn zum Beispiel. Alle Regelelemente kommen auch erstmal so in der Welt vor und werden zum großen Teil auch so benannt (Disziplinen,Kreise, Talentnamen..). Das würde mit D&D so ohne weiteres nicht gehen. Das  heisst es geht schon, nur geht eben viel vom ED Setting verloren.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 3.12.2007 | 15:24
Zitat von: Falcon
Ich meinte nur es ist erstmal nicht schlimm DSA mit D&D auf einmal als Hackn Slay zu spielen.
Oh, natürlich nicht. Das Stimmungsspiel wird zwar von DSA propagiert, war aber nicht immer der wesentliche Bestandteil.

Für DSA Hexen sehe ich jedoch ausserhalb der Standard Klassen des D&D Schwierigkeiten. Es ginge wohl noch am besten über eine Anpassung des Sorcerers, das mag ich nicht leugnen.

Zitat von: Eulenspiegel
Aber zaubern D&D Wizzards nicht auch nur, wenn es effektiv ist? (Weil sie nur effektive Zauber vorbereitet haben.)
Was ich sagen wollte: in DSA muss sich der Magier die Frage stellen: Zaubere ich oder nicht? wenn ich zaubere bin ich evtl. erstmal ne Woche lahmgelegt. Also muss ich die Situation gut abschätzen usw. usw. ach ne, ich zaubere nicht.

In D&D hast du das Problem nicht, da du nach dem Ausruhen wieder ein volles Zauberrepetoire hast.
Das Taktikelement, da stimme ich den Kritkern zu kann auch etwas zum reinen Glücksspiel verkommen, wenn man nur durch Zufall die richtigen Zauber vorbereitet hat.

Insofern kann man es auch über Astralpunkte lösen, sofern diese wie von Feuersänger vorgeschlagen sich wieder vollständig auffüllen über Nacht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 3.12.2007 | 16:07
also bei uns wurde das Argument, daß man mit schneller Regeneration ja schon wieder nach 3-4 Tagen auf dem Damm sein kann als PRO Argument fürs DSA zaubern genommen und D&D als Gegenbeispiel weil man da ja so wenig Slots pro Tag hat, die auch noch unflexibel sind.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Steppenork am 3.12.2007 | 16:14
In D&D hast du das Problem nicht, da du nach dem Ausruhen wieder ein volles Zauberrepetoire hast.
Das Taktikelement, da stimme ich den Kritkern zu kann auch etwas zum reinen Glücksspiel verkommen, wenn man nur durch Zufall die richtigen Zauber vorbereitet hat.

Insofern kann man es auch über Astralpunkte lösen, sofern diese wie von Feuersänger vorgeschlagen sich wieder vollständig auffüllen über Nacht.
Das Zufallselement käme bei D20/Aventurien stärker zum Tragen als bei D&D, weil aventurische Magier ein breiteres Spruchspektrum haben. Es befinden sich daher öfters Sprüche im Repertoire, die man nur hin- und wieder mal braucht. Wenn bspw. ein Magier den Klarum Purum beherrscht, ihn jeoch selten braucht, würde er bei einem Slotsystem wahrscheinlich in der Regel dazu neigen, ihn nicht vorzubereiten. Pech, wenn ausgerechnet jetzt ein Mitstreiter vergiftet wird.

Allerdings sorgt das AsP-System von DSA für die von dir genannten Probleme. Um die zu lösen wäre lediglich eine schnellere Regeneration notwendig. Jedoch musst Du dabei berücksichtigen, dass ein vollständiges Auffüllen über Nacht das Ballancing sehr stark verschieben würde.

Gruß vom Ork
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Silent am 3.12.2007 | 16:20
Man sollte nie vergessen, dass ein D&D Magier auch bewusst einige Slots freilassen kann um dann bei bedarf nach nachzubereiten. Dauert zwar 15 Mins, aber kann sich als entscheidende Taktik erweisen ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Fallen_Angel am 3.12.2007 | 16:30
Bei der Hexe könnte man sich auch überlegen den Barden als Grundlage zu nhemen ein paar Fähigkeiten wechseln / umbennen, ein wenig an der Zauberliste hin und her schieben, könnte klappen. Damit hängt die Hexe was reine Magie angeht den Magiern hinterher (ist aber immer noch ganz ordentlich wenn die Sprüche brauchbar sind) aber holt dafür mehr mit Abilities raus.


Das Zufallselement käme bei D20/Aventurien stärker zum Tragen als bei D&D, weil aventurische Magier ein breiteres Spruchspektrum haben. Es befinden sich daher öfters Sprüche im Repertoire, die man nur hin- und wieder mal braucht.

Tut mir Leid das ist totaler Quatsch, im ersten level hat ein D&D Magier bereits ein gutes dutzend Zauber und es werdne mit jedem Level deutlich mehr (mindestens 2 automatisch, aber normalerweise kann man eher so von 5-10 ausgehen, in mittleren bis hohen Leveln werden auch gerne die 1-2 Grad Zauber komplett geholt... und das sind mit Splat books eine riesen Menge).
Mal ganz davon ab das ich jetzt keinen unterschied zw. Klarum Purum und remove Disease (zugegebener maßen ein KLeriker Spruch) sehe. Und so Zauber wie knock, spider climb, see invisibility, etc pp. werden normalerweise hauptsächlich von Spruchrollen (alos das äquivalent vom Manatrank nur billiger) gezaubert.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 3.12.2007 | 16:32
also bei uns wurde das Argument, daß man mit schneller Regeneration ja schon wieder nach 3-4 Tagen auf dem Damm sein kann als PRO Argument fürs DSA zaubern genommen und D&D als Gegenbeispiel weil man da ja so wenig Slots pro Tag hat, die auch noch unflexibel sind.

sehr eigenartig, denn die Slots sollten normalerweise ausreichend sein. Wenn ich überdenke, dass ein erfahrener DSA Magier nach einer Flammenlanze erstmal leer ist und ein erfahrener D&D Magier 5 Feuerbälle pro Tag werfen kann und wenn die leer sind, hat er noch Stufe 1 zauber wie Brennende Hände usw, dann sehe ich doch das Slotsystem grundsätzlich mengenmäßig besser. Die mangelnde Flexibilität ist aber ein starkes Argument, dem ich mich nicht entziehen kann. Die Regel von Althena kenne ich jetzt nicht, aber ich habe mich bisher auch nicht so intensiv mit dem Wizard beschäftigt.
Immerhin sind die Slots auch Flexibel, wie man etwa am Cleric sieht, der Heilzauber spontan zaubern kann. Das ist wiederum sehr reizvoll, denn es gibt den Klassen eine klare Spiellinie vor. Zu viel flexibilität verzerrt wiederum die Klassencharakterisierung.

Zitat von: Steppenork
Das Zufallselement käme bei D20/Aventurien stärker zum Tragen als bei D&D, weil aventurische Magier ein breiteres Spruchspektrum haben. Es befinden sich daher öfters Sprüche im Repertoire, die man nur hin- und wieder mal braucht. Wenn bspw. ein Magier den Klarum Purum beherrscht, ihn jeoch selten braucht, würde er bei einem Slotsystem wahrscheinlich in der Regel dazu neigen, ihn nicht vorzubereiten. Pech, wenn ausgerechnet jetzt ein Mitstreiter vergiftet wird.
Vorsicht, D20 Aventurien heisst nicht die DSA Zauber auf D20 umzuarbeiten. Es sollen grundsätzlich schon die D&D Zauber verwendet werden, es ist klar, dass wenn man D&D verwendet, sich das Repetoire eines Kampfmagiers nicht allein auf Ignifaxius und Fulminictus erschöpft. Darum geht es auch.
Hier wäre es statt Klarum Purum eben Cure Poison und damit ein Fall für den Cleric, der es als Cure Spruch aus spontan casten könnte.

Zitat
Jedoch musst Du dabei berücksichtigen, dass ein vollständiges Auffüllen über Nacht das Ballancing sehr stark verschieben würde.
Welches Balancing? Zu den anderen Klassen? Nein, D20 ist schon sehr gut gebalanced. Das ist nicht das Problem. Das Machtlevel der Magier im Vergleich zum gegenwärtigen DSA würde steigen, aber das ist auch gerade erwünscht!
Der Kampfmagier, der nach der spktakulären Tötung eines Gegners anschließend eine Woche nicht zu gebrauchen ist (Zwecks Batterie aufladens) und daher im Kampf, also seinem Gebiet, nichts beitragen kann, soll gerade der Vergangenheit angehören. Diese DSA Mißstand soll durch D&D Regeln beseitigt werden, was recht unzweifelhaft gelingt.



Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Steppenork am 3.12.2007 | 16:39
Tut mir Leid das ist totaler Quatsch, im ersten level hat ein D&D Magier bereits ein gutes dutzend Zauber und es werdne mit jedem Level deutlich mehr (mindestens 2 automatisch, aber normalerweise kann man eher so von 5-10 ausgehen, in mittleren bis hohen Leveln werden auch gerne die 1-2 Grad Zauber komplett geholt... und das sind mit Splat books eine riesen Menge).
Mal ganz davon ab das ich jetzt keinen unterschied zw. Klarum Purum und remove Disease (zugegebener maßen ein KLeriker Spruch) sehe. Und so Zauber wie knock, spider climb, see invisibility, etc pp. werden normalerweise hauptsächlich von Spruchrollen (alos das äquivalent vom Manatrank nur billiger) gezaubert.
Es macht aber einen großen Unterschied, ob es ein Magier- oder ein Klerikerspruch ist. Ein DSA-Magier hat schon ein breiteres Spektrum, da er durchaus Kampf-, Heil- und Verwandlungsmagie und noch einige anderen Ausrichtungen gleichzeitig beherrschen kann. Ob das sinnvoll ist, sei mal dahin gestellt, aber es ist so. Und Magie von Spruchrollen gibt es in Aventurien nicht. Du vergleichst hier gleich zwei Mal Äpfel mit Birnen.

Zitat von: Adanos
Welches Balancing? Zu den anderen Klassen? Nein, D20 ist schon sehr gut gebalanced. Das ist nicht das Problem. Das Machtlevel der Magier im Vergleich zum gegenwärtigen DSA würde steigen, aber das ist auch gerade erwünscht!
Der Kampfmagier, der nach der spktakulären Tötung eines Gegners anschließend eine Woche nicht zu gebrauchen ist (Zwecks Batterie aufladens) und daher im Kampf, also seinem Gebiet, nichts beitragen kann, soll gerade der Vergangenheit angehören. Diese DSA Mißstand soll durch D&D Regeln beseitigt werden, was recht unzweifelhaft gelingt.
Ja, ich meine das Balancing gegenüber nichtmagischen Charakteren. D&D hat ein hervorragendes Balancing, aber ein Vermischen mit Aventurien könnte hier halt zum Problem werden.
Wenn Du das Heilen dann den Geweihten überlässt, braucht der Magier zwar keinen Heilzauber mehr, jedoch würde dann wieder das Aventurienbild sehr verändert. Wenn man das in Kauf nimmt, ist es kein Problem, da hast Du recht.

Gruß vom Ork.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 3.12.2007 | 16:54
Nun das sagte ich ja bereits weiter oben:

Klassencharakter ist ausdrücklich erwünscht. Heilmagier und Kuschelelfen sind aus dem bespielbaren Bereich ausdrücklich ausgenommen, da sie zu sehr auf nach meinen Maßstäben fremden Gebieten wildern, bzw. Gebiete, die ich anderen Klassen als deren Spezialgebiet zuschreiben würde. Magier haben dann ihre Spezialgebiete Kampf und erschaffen von Artefakten (zwar über Feats und Skills, aber egal).

Klar mag es Heilmagier geben, aber eben nicht über die Klasse Wizard und ausdrücklich unempfohen. Man könnte sie über den Kleriker nachbilden, wenn man ihnen aber Rüstungen und Waffen verbietet (das gehört zu Magiern wiederum unbedingt dazu) und ihre Magie dennoch als Arkan auffasst. Ist aber ein Regelbruch, deswegen wird das bewusst ausgeklammert. Ohne Aufwand wäre das nicht machbar, das Erfinden von neuen arkanen Zaubern die das abdecken ist unerwünscht.

Der Kern ist aber, dass das was man mit D&D spielen werden kann, bewusst nur einen Teil der aventurischen Realität abbildet. Ob man dann den Rest ausklammert und nicht beachtet, oder die Spielwelt umbaut ist dann jedem selbst überlassen.

Ah, ein weiteres Problem sind übrigens die aventurischen Elfen. Ich würde grundsätzlich zum Ranger und Druid tendieren, wären da nicht auch wieder die göttlichen Zauber.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Steppenork am 3.12.2007 | 17:24
Nun das sagte ich ja bereits weiter oben:

Klassencharakter ist ausdrücklich erwünscht. Heilmagier und Kuschelelfen sind aus dem bespielbaren Bereich ausdrücklich ausgenommen, da sie zu sehr auf nach meinen Maßstäben fremden Gebieten wildern, bzw. Gebiete, die ich anderen Klassen als deren Spezialgebiet zuschreiben würde. Magier haben dann ihre Spezialgebiete Kampf und erschaffen von Artefakten (zwar über Feats und Skills, aber egal).

Klar mag es Heilmagier geben, aber eben nicht über die Klasse Wizard und ausdrücklich unempfohen. Man könnte sie über den Kleriker nachbilden, wenn man ihnen aber Rüstungen und Waffen verbietet (das gehört zu Magiern wiederum unbedingt dazu) und ihre Magie dennoch als Arkan auffasst. Ist aber ein Regelbruch, deswegen wird das bewusst ausgeklammert. Ohne Aufwand wäre das nicht machbar, das Erfinden von neuen arkanen Zaubern die das abdecken ist unerwünscht.

Der Kern ist aber, dass das was man mit D&D spielen werden kann, bewusst nur einen Teil der aventurischen Realität abbildet. Ob man dann den Rest ausklammert und nicht beachtet, oder die Spielwelt umbaut ist dann jedem selbst überlassen.

Ah, ein weiteres Problem sind übrigens die aventurischen Elfen. Ich würde grundsätzlich zum Ranger und Druid tendieren, wären da nicht auch wieder die göttlichen Zauber.
Letztlich hat man doch zwei Möglichkeiten, wie man die Magie in Aventurien von DSA4 zu D20 transferiert:


Wenn man das Slotsystem verwendet sollte man das gesamte System mit samt seinen Spells übernehmen und dementsprechend auch die Charakterklassen verwenden, etwas vereinfacht heißt das dann also Magier kämpfen und Kleriker heilen. Dadurch ändert sich ein Menge an der aventurischen Realität. Versucht man bei diesem Vorgehen, die Klassen bzw. die Spells anzupassen, so verändert sich das Ballancing.

Geht man den Weg über Conan, so kann man für einige aventurische Sprüche Entsprechungen finden, andere kann man sich selbst zusammenbasteln. Das ist mehr Aufwand, jedoch kann man auf die Weise die aventurische Gildenmagie besser darstellen. Für andere magische Klassen böte sich auch weiterhin Sorcerer oder Druide an.

Du scheinst den ersten Weg zu bevorzugen. Ich hingegen würde eher den zweiten wählen. Ich finde das Slotsystem von D&D sehr gut, allerdings würde ich es nicht für Aventurien verwenden. Wenn ich benutzen will, dann spiele ich nicht in Aventurien.

Gruß vom Ork.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 3.12.2007 | 17:38
Moin,

mal ein paar Gedanken:

Es gibt für mich zwei Magiesysteme, die ich mir bei DSA gut vorstellen könnte:

Das Fan-basierte Unlimited Mana System von Gurps:

http://www.io.com/~sjohn/umana-g.htm

Und meiner Meinung nach perfekt für die Gildenmagie geeignet, das Magiesystem von Ars Magica:



Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 3.12.2007 | 18:34
Man könnte sie über den Kleriker nachbilden, wenn man ihnen aber Rüstungen und Waffen verbietet (das gehört zu Magiern wiederum unbedingt dazu) und ihre Magie dennoch als Arkan auffasst.
Nein. Aventurische Magier können ja regeltechnisch durchaus Rüstungen tragen. Es wird ihnen nur ingame vom LC verboten.

Wenn man jetzt also den Heilmagier durch einen Kleriker darstellt, gibt es kein Problem: Er kann regeltechnisch eine Rüstung tragen. - Wieso auch nicht? Es ist ihm bloß ingame verboten.

Wenn man das Slotsystem verwendet sollte man das gesamte System mit samt seinen Spells übernehmen und dementsprechend auch die Charakterklassen verwenden, etwas vereinfacht heißt das dann also Magier kämpfen und Kleriker heilen.
Nein. Du darfst nicht den Fehler machen und Crunch und Fluff verwechseln.

Ingame haben wir einen erfahrenen Magier, der anfängt sich für Heilmagie zu interessieren und deswegen ein paar Heilsprüche lernt. - So, das ist der Fluff Teil.

Wie wird das ganze jetzt ins Crunch übersetzt:
Wir haben eine Stufe 4 Wizzard. - Beim nächsten Stufenaufstieg lernt er eine Stufe Cleric. (Das ist die regeltechnische Abbildung dafür, dass unser Kampfmagier einen Heilspruch erlernt.)

Und einen Heilmagier, der einen Kampfzauber lernt, kann man regeltechnisch analog fassen: Wir haben einen Stufe 4 Cleric, der nächste Stufe einen Wizzardlevel dazubekommt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 4.12.2007 | 09:10
Nein. Aventurische Magier können ja regeltechnisch durchaus Rüstungen tragen. Es wird ihnen nur ingame vom LC verboten.
Genau, Metallrüstungen behindern sie auch kein Stück beim Zaubern... Und so ne hohe Arcane Spel Failure hat eine Lederrüstung auch nicht. Also keine Mücke aufblasen.

Allerdings gebe ich zu bedenken: ein Kampfmagier der jeden Tag frisch und mit volle Power dabei ist, ist so gesehen nicht für Aventurien erwünscht - sowas gehört in die Zeit der Magierkriege. Aber im modernen Aventurien ist es ja grade der kluge Umgang mit den wenigen Ressourcen, der die Zauberer ausmacht...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Steppenork am 4.12.2007 | 10:10
Nein. Du darfst nicht den Fehler machen und Crunch und Fluff verwechseln.

Ingame haben wir einen erfahrenen Magier, der anfängt sich für Heilmagie zu interessieren und deswegen ein paar Heilsprüche lernt. - So, das ist der Fluff Teil.

Wie wird das ganze jetzt ins Crunch übersetzt:
Wir haben eine Stufe 4 Wizzard. - Beim nächsten Stufenaufstieg lernt er eine Stufe Cleric. (Das ist die regeltechnische Abbildung dafür, dass unser Kampfmagier einen Heilspruch erlernt.)

Und einen Heilmagier, der einen Kampfzauber lernt, kann man regeltechnisch analog fassen: Wir haben einen Stufe 4 Cleric, der nächste Stufe einen Wizzardlevel dazubekommt.
Ich weiß zwar nicht, was das mit Crunch und Fluff zu tun hat, aber Du hast natürlich recht: Durch das Erlernen einer weiteren Klasse ist das Erlernen von Heilmagie für einen Magier durchaus drin. Allerdings geht das dann nicht von Beginn an, sondern frühestens ab der 2. Stufe. Das ist nicht nur fluffig sondern auch crunchig, weil der DSA-Magier von Beginn an beide Schienen fahren kann. Trotzdem ist es natürlich eine Möglichkeit die aventurischen Magier mit D20 darzustellen.

Gruß vom Ork.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 8.12.2007 | 00:47
Nein. Aventurische Magier können ja regeltechnisch durchaus Rüstungen tragen. Es wird ihnen nur ingame vom LC verboten.

Wenn man jetzt also den Heilmagier durch einen Kleriker darstellt, gibt es kein Problem: Er kann regeltechnisch eine Rüstung tragen. - Wieso auch nicht? Es ist ihm bloß ingame verboten.
Nein. Du darfst nicht den Fehler machen und Crunch und Fluff verwechseln.
Den Fehler machst du. Rein vom Crunch her müsste ein Wizard nämlich erst einige Feats lernen, um Rüstungen tragen zu dürfen. Rein vom Crunch wird ein Cleric von Rüstungen nicht in seiner Magie behindert.
Rein vom Crunch ist es aber im DSA so, das Rüstungen alles behindern, also auch im D&D Sinne Cleric Magie. Deswegen ist es balancetechnisch auch so schwieirig. Entweder du hast dann einen Cleric, auf den du Magier schreibst, der dann Rüstungen tragen kann, aber das wird ihm per Fluff verboten, was nicht zufriedenstellend ist. Gerade im D&D sind solche Fluffsachen fremd und extrem störend. Wenn man will, das Magier keine Rüstungen tragen, dann soll das auch in den Regeln (etwa durch mangelnde proficiency und arcane spell failure) festgelegt sein.
Deswegen entscheide ich mich doch gerade für D&D Regeln, weil sie auf dem Gebiet eben das leisten, was DSA nicht wirklich schafft.

Oder du hast einen Magier, der eben keine Heilzauber lernen kann, was man noch im Zuge einer gewissen Spezialisieurng und Ressortaufteilung verschmerzen kann.

Ingame haben wir einen erfahrenen Magier, der anfängt sich für Heilmagie zu interessieren und deswegen ein paar Heilsprüche lernt. - So, das ist der Fluff Teil.

Zitat
Wie wird das ganze jetzt ins Crunch übersetzt:
Wir haben eine Stufe 4 Wizzard. - Beim nächsten Stufenaufstieg lernt er eine Stufe Cleric. (Das ist die regeltechnische Abbildung dafür, dass unser Kampfmagier einen Heilspruch erlernt.)

Und einen Heilmagier, der einen Kampfzauber lernt, kann man regeltechnisch analog fassen: Wir haben einen Stufe 4 Cleric, der nächste Stufe einen Wizzardlevel dazubekommt.

Auch das trifft es nicht wirklich. Denn durch das nehmen von Cleric Leveln bekommt der Magier in DSA Maßstäben gesprochen interessanterweise mehr Astralenergie, denn er hat zusätzlich seine Cleric Slots neben seinen Wizard Slots. Und diesen mysteriösen Astralenergiezuwachs kann er interessanterweise auch mit schwerster Rüstung nutzen. Es geht nicht ums dürfen, sondern ums können.

Wenn man es genau machen will, muss man es auch richtig machen. Das würde aber hier balancetechnisch bedenklich und der Aufwand ist auch nicht zu rechtfertigen, daher schließe ich wohl immer noch mit den Statement:

Zur Hölle mit den Heilmagiern, in D20 Aventurien ist Heilen eben Priestersache und gut ist.

Ähnlich sinnlos wäre es übrigens auch den Cleric umzubauen, nur weil man damit einen Tsageweihten darstellen möchte.

Das ist wieder mein Punkt: D&D Klassen erheben keinen Anspruch alle DSA Professionsvarianten, mit denen sie vergleichbar sind zu erfassen. Hier wird bewusst eine Trennung vorgenommen, aufgrund eines anderen Spielstils.
Deswegen sind Wizards nur Kampfmagier (möglicherweise auch Beschwörer und Elementaristen, ganz eventuell Illusionisten) und Clerics nur Kampfgeweihte (Praios, Rondra, Golgariten bieten sich besonders an).
Stimmungsmagier und Stimmungsgeweihte sind damit nicht darstellbar und im D&D auch nicht erwünscht.
Wer das möchte, hat sich mit D&D genau das falsche Regelsystem ausgesucht und möge mit DSA Regeln fortfahren.

Wer D20 Aventurien spielt, setzt die Schwerpunkte jedoch bewusst auf Dungeoneering, Kampf und Schatzsuche, deswegen muss man da eigentlich nicht sehr viel anpassen an den Regeln. Maximal für den Rondracleric gewisse Zauber als empfohlen herausheben und das Schwert als Waffe der Wahl vorsehen. Aber das wars auch wirklich schon.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 8.12.2007 | 05:05
Den Fehler machst du. Rein vom Crunch her müsste ein Wizard nämlich erst einige Feats lernen, um Rüstungen tragen zu dürfen. Rein vom Crunch wird ein Cleric von Rüstungen nicht in seiner Magie behindert.
Stimmt. - Das würde bedeuten, dass im D20 Aventurien Heilmagier Rüstungen tragen können.

Das sehe ich jetzt aber nur bedingt als Problem: Heilmagiern ist in Aventurien das tragen von Rüstungen verboten und es lohnt sich für Heilmagier nicht wirklich, Rüstungen zu tragen. - Von daher sehe ich es jetzt nicht so als großes Problem, wenn sie theoretisch Rüstungen tragen können, es ihnen aber sowieso verboten ist.

Zitat
Entweder du hast dann einen Cleric, auf den du Magier schreibst, der dann Rüstungen tragen kann, aber das wird ihm per Fluff verboten, was nicht zufriedenstellend ist.
Jain. Das klingt so, als ob er keine Rüstung mehr tragen kann, weil die CA es ihm verbietet. - Aber meistens halten sich nur gesetzestreue Magier an den CA.

Nehmen wir zum Beispiel mal einen thorwalschen Piratenmagier:
- Ob du nun wegen zehnfachen Mord gesucht wirst, oder ob du wegen zehnfachen Mord und Rüstung-Tragen gesucht wirst, ist egal. - Dein Kopf wird so oder so hängen, falls dich die Behörden schnappen.

Also gerade Piraten, Sklavenjäger und anderes zwielichtiges Gesindel schert sich einen Dreck um den CA. (Imho ist auch in Aventurien Mord ein wesentlich größeres Verbrechen, als eine Rüstung zu tragen. - Ein Gildenmagier, der Rüstung trägt, würde ich in etwa so bestrafen, wie einen Deutschen, der gegen das Vermummungsverbot verstößt. - Und einen Gildenmagier, der unerlaubt Waffen mit sich führt, würde ich wie einen Deutschen bestrafen, der unerlaubt Waffen mit sich rumführt. - Nur mal so als grobe Einschätzung, wie schwer so ein Verbrechen imho wiegt.)

Und wenn es in Aventurien zwei Magier gibt:
- Der erste Magier trägt seine Kleidung streng nach den CA und wird wegen mehrfachen Mord gesucht.
- Der zweite Magier trägt eine Rüstung und ein Schwert, und verhält sich ansonsten gesetzestreu.

Dann würde imho die Pfeile des Lichtes zuerst Jagd auf den Mörder machen und erst in zweiter Linie nach dem Rüstungsträger Ausschau halten.

Zitat
Gerade im D&D sind solche Fluffsachen fremd und extrem störend. [...]
Deswegen entscheide ich mich doch gerade für D&D Regeln, weil sie auf dem Gebiet eben das leisten, was DSA nicht wirklich schafft.
Tja. Und deswegen spiele ich nie D&D. - Weil D&D den Fluff einfach zu sehr vernachlässigt und nicht weiter beachtet. Weil es bei D&D einfach keine schönen Fluff-Sachen gibt. In Puncto Fluff-Regeln kann DSA eindeutig punkten.

Zitat
Auch das trifft es nicht wirklich. Denn durch das nehmen von Cleric Leveln bekommt der Magier in DSA Maßstäben gesprochen interessanterweise mehr Astralenergie, denn er hat zusätzlich seine Cleric Slots neben seinen Wizard Slots.
1) D&D ist ein Stufen-System, während DSA 4 ein stufenloses System ist. Das man mit jeder Stufe also automatisch zusätzliche AE bekommt, ist systemimmanent. Das würde ich allerdings nicht als Widerspruch zum Aventurien-Setting sehen.

2) Egal, ob man jetzt ein Cleric oder ein Wizzard-Level nimmt: Man bekommt in beiden Fällen zusätzliche Slots/AE.

Zitat
Zur Hölle mit den Heilmagiern, in D20 Aventurien ist Heilen eben Priestersache und gut ist.
Hmm, wir haben auf der einen Seite ein Aventurien, in der es keine Heilmagier gibt. - Und auf der anderen Seite haben wir ein Aventurien, in der es Heilmagier gibt, die in Rüstung zaubern können, denen es aber verboten ist, Rüstung zu tragen.

Welches Aventurien weicht wohl stärker vom offiziellen Aventurien ab?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 8.12.2007 | 09:01
Eigentlich schade.

Ihr redet nur über euer Aventurien D20 daß euch anscheinend andere Vorschläge wie meiner weiter oben nicht interessieren.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 8.12.2007 | 09:37
Also ich finde auch schade, dass das Gespräch so sehr in Richtung D20 driftet. Mir passt nämlich weder DSA4 noch D20. DSA4 ist für mich ein vollkommen abstruser Tabellenwust, der auf mittlerweile über 1000 Seiten Regeln untergebracht werden muss. D20 hingegen finde ich einer spielförderlichen Atmosphäre abträglich, da die Charaktergenerierung und -entwicklung weitgehend abgekoppelt von der Story stattfindet. Kann man meinetwegen machen, ist aber dann eher was für Numbercruncher und verkappte Desktopper als für das, was ich unter Rollenspiel verstehe (jaja, könnt mich gern verprügeln, denn auch die hier im Forum zahlenmäßig überrepräsentierten "Gamists" sind meinetwegen Rollenspieler, wenn auch nicht in meinem engeren Sinne).

Nur kurz als Einwurf.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 8.12.2007 | 11:44
@ Kazender
Prinzipiell gefallen mir auch das unlimited System von Gurps und das Ars Magica System. - Was Magie anbelangt, hat für mich persönlich das Ars Magica System sogar einen kleinen Vorsprung gegenüber Gurps. (Sprich, wenn ich mal 'ne Magiergruppe spiele, dann werde ich sie definitiv bei Ars Magica spielen.)

Das Problem ist die Balance: Bei Ars Magica muss man sich um Balance keine Gedanken machen, da ja alle Spieler Magier spielen. Aventurien ist aber darauf ausgelegt, dass sowohl magische SCs als auch nichtmagische SCs nebeneinander herlaufen.
Wenn man jetzt Gurps unlimited oder Ars Magica nimmt, werden die Magier noch mächtiger und es wird noch unattraktiver, einen Nichtmagier zu spielen. - Man müsste also noch irgendeinen Nachteil einbauen, um auch das Spielen von Nichtmagiern attraktiv zu behalten. (Bei D20 Aventurien oder DSA4-Aventurien wird es immer ein paar Spieler geben, die Nicht-Magier spielen. - Bei einem Ars Magica-Aventurien, werden wohl alle Spieler genötigt, Magier zu spielen.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 8.12.2007 | 12:10
Naja, GURPS Unlimited ist ja so mächtig auch nicht. Nur daß man keine AsP verbraucht, sondern darauf achtet, den Schwellenwert nicht zu überschreiten, der dort ja etwa so hoch ist, wie man Mana hätte.

Man könnte das auch noch verschärfen in den Auswirkungen, etwa wie die Tabellen bei Warhammer.

Und Ars Magica sieht doch eiogeltlich vor, daß in einem Abenteuer auch die nichtmagischen Begleiter mitlaufen und gespielt werden.

Davon ab kann man das natürlich nicht 1:1 übernehmen, sondern müßte es an Aventrurien anpassen.

Aber mit dem ganzen SpoMos ist das DSA-Magiesystem so weit entfernt davon nicht mehr.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 8.12.2007 | 12:18
Wäre es eigentlich nicht einfacher DSA2 zu nehmen, ein paar Kleinigkeiten zu ändern und gut?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 8.12.2007 | 13:07
@ Kazender
Ja, man könnte in Aventurien so etwas wie Exzess einführen. Das heißt, wenn die AE aufgebraucht ist, kann der Magier trotzdem weiterzaubern, muss aber das Risiko von Rückschlägen in Kauf nehmen.

Und wenn die Rückschläge heftig genug sind, dann wäre das auch nicht so überpowert.

Bei Ars Magica existiert jedoch ein extrem krasser Unterschied zwischen Magiern und Nicht-Magiern. Und bei meinen Ars Magica Runden habe ich es so erlebt, dass in einem Abenteuer entweder ALLE Spieler ihren Magier ausgepackt haben oder ALLE Spieler einen mundanen Begleiter gespielt haben. - Ich habe noch nie ein Abenteuer erlebt, wo Spieler A seinen Magier spielt und Spieler B seinen mundanen Begleiter. (Entweder alle spielen Magier oder alle spielen mundane Gefährten des Magiers für ein spezielles AB.)

@ Ein
Ich kenne DSA 2 nicht. Was war so toll an dem damaligen Regelwerk?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 8.12.2007 | 13:21
Bei Ars Magica existiert jedoch ein extrem krasser Unterschied zwischen Magiern und Nicht-Magiern. Und bei meinen Ars Magica Runden habe ich es so erlebt, dass in einem Abenteuer entweder ALLE Spieler ihren Magier ausgepackt haben oder ALLE Spieler einen mundanen Begleiter gespielt haben. - Ich habe noch nie ein Abenteuer erlebt, wo Spieler A seinen Magier spielt und Spieler B seinen mundanen Begleiter. (Entweder alle spielen Magier oder alle spielen mundane Gefährten des Magiers für ein spezielles AB.)

Das war bei uns die Regel. Wir hatten meist Magier, Gefährten und Grogs in einem Szenario. Und da sich die Fähigkeiten zumindest der Magier und der Gefährten ergänzten, klappte das sehr gut. 
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 8.12.2007 | 14:59
Wäre es eigentlich nicht einfacher DSA2 zu nehmen, ein paar Kleinigkeiten zu ändern und gut?

Das hab ich mir auch schon gedacht. Wiewohl auch DSA3 seine Meriten hat. Ich hab DSA2 nicht sooo gut gekannt, weil kurz nachdem ich damit anfing, schon das MSZ rauskam und übernommen wurde. Damals fanden wir den MSZ-Waffenvergleichswert ganz toll. Im Nachhinein war es freilich großer grüner Käse.

DSA2 war halt noch relativ schlank und geradlinig. Durch MSZ wurde es in erster Linie aufgebläht. Hier und da ist DSA4 sogar zum Zweier zurückgegangen, z.B. wurde der WV wieder abgeschafft und der AT/PA-Malus von DSA2 wieder ausgegraben.

Den Magieteil vom 3er fand ich gelungen, nicht zuletzt der sehr schönen Aufmachung der Mysteria Arcana und Codex Cantiones. Inhaltlich feierten freilich die bekannten DSA-Krankheiten fröhliche Urständ': Kastration potentiell mächtiger Zauber bis zur Nutzlosigkeit, lächerlich hohe Hürden bei der Magietheorie (z.B. Farbwechsel beim Flimflam: Magiekunde +18, 1 Jahr Studienzeit, so in etwa) und so weiter.
Im 2er machte man sich um sowas noch keine allzu großen Gedanken.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Elgor der Rollschuhhund am 8.12.2007 | 17:47

Das Fan-basierte Unlimited Mana System von Gurps:


Finde ich super.
Mit verschiedenen Schwellenwerten sind Voll-, Halb- und Viertelzauberer sehr gut darzustellen.
Alles was die Schwelle überschreitet geht dann in den Bereich "verbotene Pforten"/Blutmagie.
Sehr geeignet für ruchlose Magier und undenkbar für Elfen und trotzdem von fluchenden Hexen einsetzbar.  :d
Und in den optionalen Erweiterungen sind schon viele Sachen drin, wie z.B. verbesserte Regeneration oder die große Meditation.

Damit kriegt man bestimmt ein gutes Aventurien-Flair hin.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 8.12.2007 | 18:36
Feuersänger hats gut zusammengefasst. Alles etwas lockerer angehen. Bei DSA2 kam man mit zwei Regelwerken aus, von insgesamt unter 200 Seiten.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.12.2007 | 18:51
@Kazander

Da wäre das normale 4er Magiesystem besser geeignet, da kann man Magery über 3 steigern, aber das Hedge Magic System und die Knacks wäre da interessaner.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 8.12.2007 | 23:53
DSA 2 eben nicht, das hat ja den ganzen Schmu mit der 3W20 Probe eingeführt. Eher dann schon DSA1, das das noch nicht hatte. Genaue Regelcharakterisierung entzieht sich meiner näheren Kenntnis.

Das löst aber immer noch nicht das Hauptproblem mit der sehr ineffektiven Schadensmagie, die zu sehr effizienter zweckentfremdeter Magie führt (mein Lieblingsbeispiel: Wir versteinern unseren Gegner und versenken ihn dann im Fluss/hängen ihn mit einem Strick um den Hals an den Baum --> Problem gelöst, aber billiger als mit der Flammenlanze  :q).

Ich denke das ist einer der Hauptgründe (neben der Qualität des Regelwerks an sich) für D&D.

Was D&D nicht leisten kann ist freilich Stimmungsspiel, da gibt es keinen Support in den Regeln (bei DSA aber auch nicht, nicht dass hier falsche Ansichten entstehen!) und zudem ist D&D sehr auf Regelkenntnis ausgelegt. Situationen werden anhand von Regelmechanismen gemessen, nicht anhand dessen, was man in der Rolle des Charakters täte.
Die Zielrichtung wäre eine andere.

Will man die Zielrichtung von DSA beibehalten, dann sollte man in der Tat zu einem Erzählspiel im engeren Sinne greifen. Ich denke StoryDSA könnte da sehr geeignet sein. Das hingegen evaluiert Spielerwerte in einem gänzlich anderen Maßstab und ist für Fortgeschrittene Spieler, würde ich jetzt mal behaupten.

Zitat von: Feuersänger
Inhaltlich feierten freilich die bekannten DSA-Krankheiten fröhliche Urständ': Kastration potentiell mächtiger Zauber bis zur Nutzlosigkeit, lächerlich hohe Hürden bei der Magietheorie (z.B. Farbwechsel beim Flimflam: Magiekunde +18, 1 Jahr Studienzeit, so in etwa) und so weiter.
Im 2er machte man sich um sowas noch keine allzu großen Gedanken.
ich mag mich irren, aber gefühlsmäßig denke ich, dass direkte Schadenszauber im DSA immer die gleiche Krankheit hatten und die Regeneration der Astralenergie erscheint mir auch schon stets übernommen.
Ich kann mich nur erinnern, dass in DSA Professional die LE schneller regenerierte. Da gab es aber auch keine wirkliche AE Regeneration, wenn ich mich entsinne. Jedenfalls war da die Magie eh ganz anders.

Man müsste eben in DSA die Hauptprobleme a) geringe Schadenszaubereffektivität b) geringe Manaregeneration c) geringe Schadenszauberanzahl d) Zauberprobenwhifffaktor ausmerzen.
Es ist mE auch uncool, wenn ein Kampfzauberer, der sich nur auf den magischen Kampf spezialisiert hat im Endeffekt nur 3 direkte Schadenszauber kann (wenn diese auch recht flexibel sein mögen): Ignifaxius, Fulminictus, Ignisphäro.

Es fehlen insb. "kleine Kampfzauber", in etwa solche wie die Schadenszauber der Grade 0-2 in D&D Maßsstäben.
Und ja, zu d) eine Zauberprobe sollte nicht sein müssen, lieber da im D&D Stile ein Rettungswurf gegen Zauber. Dass erfolgreicher Fulminictus mittlerweile den sicheren Tod des Opfers bedeutet (kann nicht abgewehrt werden) ist nämlich aus umgekehrter Sichtweise auch nicht fair.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 9.12.2007 | 00:41
Da wäre das normale 4er Magiesystem besser geeignet, da kann man Magery über 3 steigern, aber das Hedge Magic System und die Knacks wäre da interessaner.

Woraus beziehst du dich da ? Ich kenne leider GURPS gar nicht außer der Idee und von Ars Magica auch nur das Prinzip.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 9.12.2007 | 00:49
Hmmm, mag schon sein, daß direkte Schadenszauber zu wenig Saft haben. Wobei das Problem da auch wieder weniger in den Zaubern selbst oder nur an deren Kosten liegt, sondern imho wiederum an der langsamen AE-Regeneration. Du kannst schon nen Gegner mit nem heftigen Ignifaxius wegbrutzeln, aber dann bist du erstmal ne Woche oder zwei zu nix zu gebrauchen.

Jetzt wo du's sagst, erinnere ich mich, dass ich selbst immer - bei den PC-Spielen; im P&P hab ich nie Zauberer gespielt - lieber preiswerte "Blitz dich find" rausgeschleudert habe, statt die ganze AE mit ein, zwei blöden Schadenssprüchen zu verheizen. Supportzauber wie dieser oder auch Axxeleratus etc. sind da einfach der bessere Deal. Und da nehme ich mal an, dass das auch so gewollt ist. Um es im MMO-Jargon zu sagen, sind Caster eben Supportklassen; wenn du ne DPS-Klasse spielen willst... ja öhm...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 9.12.2007 | 09:30
Das mit der Regeneeration führt dann wohl bei DSA4 auch dazu das kaum noch ein Magiebegabter ohne die Vortele Astrale Regeneration (meist III) und die Sonderfertigkeiten Regeneration und baldmöglichst Meisterliche Regeneration rumrennt, was dann schon immer sicher mehr als 10 AsP pro NAcht bringt. Dann ist der amgier auch fixer wieder 'voll', als erst in erst zwei Wochen, aber es dauert dann immer noch Tage.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 9.12.2007 | 14:14
@Adanos
Auch da kann ich Feuersänger zu stimmen. Ursprünglich waren Magier nie die D&D-style hell-from-above Kampfmagier, sondern mehr die gemütlichen Buchgelehrten, die sich ganz in Gandalfmanier vor allem mit brennenden Tannzapfen durch Leben schlagen.

Finde ich auch voll okay, wenn man eben nicht darauf besteht, dass der Magier die wandelnde Artillerie ist (ein Fakt, der ironischerweise dann auch Aventurien konsistenter als die Realms macht).

Das Problem bei den Schadenszaubern liegt aber eher an der LE. Teilt man die durch 2 oder 3 sieht es direkt anders aus.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Adanos am 9.12.2007 | 15:02
ohoh, Gandalf ist ein ausserodentlich schlechter Vergleich, denn vom Machtlevel ist er noch höher als jedweder DSA Magier.

Allerdings, es gibt in DSA eben jene spezialisierten Kampfmagier, die eben keine verschrobenen Buchgelehrten sind, sondern vielmehr "arkane Soldaten". Und für diese gelten aber dieselben Probleme. Sie sind nicht auf ihrem Spezialgebiet effektiv, sondern viel mehr auf dem Supportgebiet. Und das sind wieder Gebiete, die von anderen Magiern eingenommen werden.

In DSA4 Sprache gesprochen: Das Merkmal Schaden ist der letzte Dreck, die Merkmale Eigenschaften und Herrschaft rulen jeden weg.

Auch jene arkanen Soldaten (die sog. Schwert und Stab Magier) sind dann dazu verdammt entweder auf Eigenschaften (Axxeleratus) und Herrschaft (Blitz dich find) umzusatteln, es sei denn sie wollen wie ein Dampfdruckkochtopf ständig warten bis sie am Endgegner ihre Energie abladen können und sonst nichts tun.

Das ist eine ausserordentliche Designschwäche. Dann müsste man zumindest jene spezialiserten Kampfmagier besser machen, damit sie auch in ihrem Spezialgebiet effektiv bleiben.

Jene Schwache Schadensmagie führt nur dazu, dass Spieler in kostengünstigen Zaubern suchen, wie sie den Gegner am leichtesten umbringen können, ein verabscheuenswerter Umstand. Dann wird der Gegner beherrscht und ihm befohlen sich zu töten, dann wird der Gegner versteinert und im Moor versenkt und noch weitere die ich glücklicherweise vergessen habe.
Ist alles billiger als ein Schadenszauber und erfüllt auch den Zweck. Gnaa! widerlich!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.12.2007 | 16:07
Woraus beziehst du dich da ?

Magery Gurps 4ed

Hedge Magic Gurps Russia und Ross

Knacks Gurps Magie 3ed

die sich ganz in Gandalfmanier vor allem mit brennenden Tannzapfen durch Leben schlagen.
Also da hätte ich in den Realms lieber die brennenden Tannenzapfen
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 9.12.2007 | 16:35
@Adanos
Ich rede aber nicht von DSA4*, ich rede von DSA2. ;)
Und da war die Akademie Schwert und Stab (damals noch in) Beilunk, ganz sicher keine Akademie an dem "arkane Soldaten" ausgebildet wurden. Zumindest ging das an keiner Stelle aus den Beschreibungen hervor. Sie sind in DSA2 noch eher so eine Art magische Gesetzeshüter, Praiosgeweihte mit Lizenz zum Zaubern.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 9.12.2007 | 16:59
Davon ab, kam ein Vollzauberer bei DSA 1-3 im Laufe seiner Karriere noch auf weit über hundert AsP; den genauen Modus hab ich vergessen, aber die ganzen Über-NSCs hatten samt und sonders >200 AsP. Während in DSA4, so wie ich das verstanden habe, der AsP-Vorrat deutlich unter 100 auspegelt.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 9.12.2007 | 17:06
Ja, auf der 20. Stufe konnte man zumindest als Magier ~200 ASP haben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 9.12.2007 | 17:35
Dafür hat man bei DSA 3 Ewigkeiten gebraucht, bis sie die Astralenergie wieder aufgeladen hat: Bei 100 AsP brauchte man ca. 1 Monat, bis man die wieder voll regeneriert hat. - Das war dann schon irgendwie frustrierend.

Bei DSA 4 hat man zwar nur ca. 40 AE später. Dafür regeneriert man ca. doppelt so schnell wie bei DSA 3. Das heißt, man ist bereits nach 6 Tagen wieder voll.

Bzw.: Die Zauber pro Tag, die man in DSA4 sprechen kann, sind doppelt so hoch, wie bei DSA 1-3.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 9.12.2007 | 21:02
Es sollte trotzdem immernoch einfacher sein, einfach bei DSA1-3 die Regenerationsrate zu modifizieren, als das komplette System umzubauen oder auszuwechseln. Der Würfel für die ASP-Regeneration wird verdoppelt. Wow, das war einfach. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 9.12.2007 | 21:18
Nein, doch nicht so was.. das ist doch kein DSA das wäre ja E.I.N.F.A.C.H.  ~;D

Also wenn dann errechnet sich der Bonus aus dem Wurf, aus Vorteilen und aus Sonderfertigkeiten und nicht zu vergessen gibt es bei einem gelungen Eigenschaftswurf noch einen Extrapunkt  >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 9.12.2007 | 21:25
Ja, irgendwie beschleicht mich diese Gefühl auch immer. Das kommt wahrscheinlich davon, wenn man keine Freunde hat. >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 10.12.2007 | 14:05
Es sollte trotzdem immernoch einfacher sein, einfach bei DSA1-3 die Regenerationsrate zu modifizieren, als das komplette System umzubauen oder auszuwechseln. Der Würfel für die ASP-Regeneration wird verdoppelt. Wow, das war einfach. ;)
SPALTER! ;D
In DSA3 war "Schnellregeneration für den Notfall" auch schon locker möglich: man meditierte so viele Lep wie möglich in die AE (bis man bei unter 5 bewusstlos wird) und kriegt dann nach dem Aufwachen einen leckeren Heiltrank, am besten einen Wirseltrank, um wieder auf die Beine zu kommen. Schon hat man in "Nullmommanix" um die 40-50 AE wieder (je nachdem wie "magisch" man seinen Magier gespielt hat)...

Ansonsten hatte man als Zauberer aber so viel Zeit, denn damals war "Prophezeien" ein ganz normales Talent und man konnte auf höheren Stufen den SL auch mal fragen, ob denn in nächster Zeit große astrale Anstrengungen auf einen zukommen.

Und zu den Kampfmagiern: wurden aufgewertet, indem gewisse Zauber direkt Wunden verursachen und die Helden mit dem Schwert (Ich denke da an diese eine Akademie) auch jetzt endlich leidlich gut umgehen können :)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ayas am 10.12.2007 | 19:35
Erst mal Hallo. Mal ein erster Post von mir hier.

Also mal ehrlich ein "guter" Magier regeneriert bei DSA4 seine komplette AsP in 1-2 Stunden.
Gut dazu muss man auch sagen das der Umweg über Astrale Meditation, Balsam 5* Kosten einsparen und wieder Astrale Med und wieder Balsam usw. bis man voll ist wohl nicht so gedacht war, aber die Möglichkeit gibt es und das auch noch mit einem Zauber, der wohl irgendwie eh ein musthave für jeden DSA-Magier ist.

Aber mal zum Thema Magie.

Ich habe nie verstanden warum es ein Problem ist, wenn ein Magier nicht jeden Tag 20 mal zaubert.
Viele behaupten Zauberer seien zum zaubern da. Oft liest man das Argument, das es ja so schrecklich sei, wenn der Magierspieler mit seinen Zaubern am Anfang eines ABs spärlich umgehen muss, weil der Spieler ja weis, das er seine AsP am Ende des ABs noch brauchen wird.

Aber was ist wenn der Zauberer in DSA eben nicht zaubern soll. Oder anders gesagt, er soll nicht alle Nase lang und an jeder Ecke und für jedes Problemchen ein magisches Wölkchen herbeizaubern.
Was ist wenn astrale Kräfte rar sind und die Magier in DSA gut drauf aufpassen sie nicht zu verschwenden?
Magie soll kein Kinderspiel sein. Zaubern kann jeder, aber den echten Zauberer erkennt man daran, das er nicht zaubert bzw. nur dann zaubert wenn es wirklich nötig ist.

Gerade so ein Ansatz passt doch deutlich besser zu Aventurien, als Batlemages und astrale Warlords.
Wenn AsP deutlich schwieriger zu regenerieren sind und Zauberei kein Allheilmittel für jegliches Problem ist, bekommt man auch nicht so schnell Probleme mit dem Metaplot (wo andauernd unter den vorhandenen Möglichkeiten gearbeitet wird bzw. vom SL irgendwie gearbeitet werden muss, aber das ist ein anderes Probelm).
Und Dank des Konzepts der Kraftlinien, die einem durchaus Proben erleichtern können und wenn ich mich nicht irre auch günstiger zaubern lassen sind Akademien, böse Schwarzmagiertürme und Schwarzmagier die finstere Magie betreiben weiterhin denkbar. Die haben sich dann eben auf bestimmten magiereicheren Orten niedergelassen. Sind dann damit aber leider auch regional gebunden (genauso wie Drachen mit ihrem Hort).

Wenn ihr mich fragt, passt so ein Ansatz deutlich besser zu dem Bild von Aventurien, als zu D20.

Ps: Ahoi Adanos...hier steckst du also. :P
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 10.12.2007 | 19:47
@Jens
War auch schon in DSA2 möglich. Aber die Frage ist, muss das sein? Oder anders, wo bleibt da die Stimmung? (Selbiges gilt für die Battlemages.) Manchmal habe ich hier aber eh das Gefühl, dass die Leute nicht DSA4, sondern DSA an sich ändern wollen. ;)

@Ayas
Amen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 10.12.2007 | 20:03
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.
Einerseits stimme ich dir zu:
Zitat
Oder anders gesagt, er soll nicht alle Nase lang und an jeder Ecke und für jedes Problemchen ein magisches Wölkchen herbeizaubern.

Das ist ja so ungefähr bei D&D der Fall, vor allem in FR, wo es keinen Fußabstreifer ohne Verzauberung drauf gibt. Sowas ist für mich tatsächlich ein Abturner. Ja, Magie sollte selten sein und durchaus auch mystisch, unberechenbar und/oder gefährlich, zumindest aber für den Nichtmagier höchst fremdartig.

Dies ist bei DSA aber nicht der Fall. Es wird gerne der Vergleich gebracht, ein Magier sei sowas wie ein Professor der Medizin oder Chemie oder sonstwas: durchaus eine respektable Person, wo man vielleicht anerkennend nickt, aber niemand vor dem man jetzt das Zittern kriegt, nur weil er den Raum betritt.

<edit>Dann darf man auch nicht vergessen, dass _gerade_ DSA _das_ Paradebeispiel für Kinkerlitz-Zauber ist, wie z.B. "Ohne Ahle, Nadel, Faden" oder "Ohne Seife, Bürste, Bad" -- um nur zwei Sprüche zu nennen, deren Existenz absolut undenkbar wäre, wenn Magie wirklich selten, rar oder knapp wäre, und Zauberer keine Kraft zu verschwenden haben sollten.</edit>

Andererseits:
Zitat
den echten Zauberer erkennt man daran, das er nicht zaubert bzw. nur dann zaubert wenn es wirklich nötig ist.

Das funktioniert vielleicht in Büchern, wie dem Herrn der Ringe, wo Gandalf auf 1000 Seiten vielleicht drei, viermal zaubert. Oder auf der Scheibenwelt, wo die Zauberer tatsächlich so gut wie überhaupt nie zaubern (und sich lieber in der UU den Wanst vollschlagen). Wir reden aber hier von einem Rollenspiel, in dem Zauberer als Spielerklassen vorgesehen sind.
Es ist einfach langweilig, einen Charakter zu spielen, der einfach _gar nichts_ macht. Wo ist denn da bitte der Reiz? Will ich dazu wirklich rollenspielen, mir einen Abend pro Woche freihalten, und Geld für Quellenbücher ausgeben -- um dann auf dem Sofa zu sitzen und _nichts_ zu machen? Äh-äh. Das kann ich auch so. :6

Ich weiß ja, dass DSA das Rollenspiel der gepflegten Langeweile ist, aber wir diskutieren doch hier gerade dazu, um das zu verbessern.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 10.12.2007 | 20:23
@Ayas: Da bleibt aber immer ein Rest an LE oder AE der nicht regeneriert wurde... und war Astrale Meditation nicht langsam?
Oder meintest du mit 1-2 Stunden einen anderen Weg?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ayas am 10.12.2007 | 21:45
@ Feuersänger:

Das ist nicht nur in DnD der Fall, sondern auch in DSA4.

Ich habe erst vor einem halben Jahr auf einem Treffen des DSA4.de-Forums mit Entsetzen feststellen müssen das von 20 Spielern außer mir nur noch ein weiterer Spieler einen weltlichen Char (also nicht magiebegabt und nicht geweiht) spielte.
Schwer zu glauben (zumindest für mich) aber mein Söldner und eine Diebin waren die Exoten des Treffens.  ::)

Vielleicht sollte es ja ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, aber irgendwie bin ich mit abgewetztem Kettenhemd und rostigem Schwert in Aventurien groß geworden und mag immer noch nicht so ganz glauben, das es nun eine Spielwiese für Karmalzauberer und Magier (wohl angemerkt Magier, keine Druiden, Hexen und was es da sonst noch so gibt) sein soll.

Zitat
Es ist einfach langweilig, einen Charakter zu spielen, der einfach _gar nichts_ macht. Wo ist denn da bitte der Reiz? Will ich dazu wirklich rollenspielen, mir einen Abend pro Woche freihalten, und Geld für Quellenbücher ausgeben -- um dann auf dem Sofa zu sitzen und _nichts_ zu machen? Äh-äh. Das kann ich auch so.

Ich denke gerade da liegt ein Denkfehler drin, der ja durch meine Aussage oben schon aufgezeigt worden ist.
Einen Zauberer der zaubert kann jeder spielen.
Aber es geht gerade darum einen Zauberer zu spielen, der genau sich genau überlegt, wann er zu zaubern hat und wann nicht.
Ich löse ja auch nicht jedes Problem mit dem Schwert, wenn ich einen Krieger spiele.
Warum sollte das bei Magiern anders sein.
Ich habe die Erfahrung gemacht das er interessant und erfrischend sein kann Probleme vor die mal als Spieler gestellt wird auch mal ohne Magie zu bewältigen.
Auf der anderen Seite habe ich oft gesehen wie Spieler ohne zu überlegen sich als erstes ihren Zauberzettel schnappten, wenn es um das lösen eines Problem ging.
Also das es langweilig ist einen Magier zu spielen, der kaum zaubert halte ich eher für ein Gerücht.  ;)

@ Imiri:

Nein ich meinte schon Astrale Med, nur hatte ich ein wenig zu hoch gegriffen, da ich mich damit schon länger nicht mehr befasst hatte. Sorry.
5-7 Stunden wäre passender gewesen.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 10.12.2007 | 22:26
Okay, danke, das deckt sich jetzt besser mit meinem Gefühl.. aber etwas 'abartig' finde ich die Idee schon. Ich mein das ist das Problem mit DSA. Man hat eine Stelle die einem nicht passt, will aber die Regeln nicht ändern, also macht man sich solche Konstruktionen um 'in den Regeln' zu bleiben.... ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 10.12.2007 | 22:32
Jaja, immer diese KL17-Zauberer die mit fünf spontanen Modis um sich schlagen... oh kann natürlich auch ein KL16-Zauberer mit dem neuen Matrixverständnis sein, Stabzauber gelten für den Balsam AFAIK nicht weil man dazu beide Hände braucht... oder?

@Imiri: das ist alles "Gepfusche" im momentanen, etwas verklemmten System. Es gibt immer nur genau einen Weg aus der Klemme heraus, das aber ist langweilig, es sollte mehr geben... also sollte man mehr erarbeiten, was?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 10.12.2007 | 23:31
@Ayas: ja, ich verstehe, was du meinst. Wie gesagt, stimme ich dir darin zu, dass nicht jeder Furz (oder auch jeder nicht-Furz) mit einem Zauberspruch zu kontern sein soll. Da hatte ich schonmal vor nem halben Jahr ne Debatte drüber angestoßen, dass ich es beknackt finde, wenn 95% aller gängigen Szenarien einfach nicht spielbar sind, weil es laut Regelwerk einen simplen Zauber gibt, der das was-auch-immer Problem binnen 5 Minuten löst.

Ferner habe ich mich oben vllt etwas unglücklich ausgedrückt. Ich wollte gerade zum Ausdruck bringen, dass in D&D _und_ DSA Magie mehr oder weniger alltäglich ist. Klar ist in D&D das Powerniveau um einiges höher, und das Verhältnis an magischen Gegenständen beträgt zwischen D&D und DSA etwa hundert zu null, aber trotzdem ist Magie, sind Zauberer, in beiden Welten alltäglich und locken nirgends mehr nen Hund hinterm Ofen vor.

Okay, ich kenne auch Settings, in denen Zauberer wirklich nur selten zaubern. Und es sind coole Settings, und ich mag sie gerne, und da passt es auch dazu. Und es ist ja auch schön und gut, wenn ein Zauberer dann und wann - nicht zu selten, nicht zu oft - mit dem richtigen Spruch den Tag retten kann. Aber wie gesagt kann das - also das Konzept des "selten zauberns" - schwerlich in einem Setting gewollt sein, in dem es ca. 300 Zaubersprüche gibt, die das ganze Spektrum von Kleiderflicken bis Zeitreisen abdecken, und dann doch oft ziemlich knallige Effekte haben.

Beispiel LOTR RPG (decipher): da ist es wirklich so gedacht, dass man eher selten zaubert; wie es eben in den Büchern auch so ist (gut, wenn es nach mir ginge, gäbe es da überhaupt keine Spieler-Magier). Da passen aber dann alle Zaubersprüche (tabellarisch) bequem auf eine Doppelseite, und man lernt davon im Lauf der Karriere auch nicht alle. Und sie sind fast alle sehr subtil. Spieltechnisch gesagt, lässt z.B. der Heilzauber nicht abgeschlagene Gliedmaßen wieder anwachsen, sondern stellt lediglich dem Patienten ein paar Extrapunkte zu seinem Heilungswurf zur Verfügung.

@Imiri: sowas nennt man Numbercrunching. ^^
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.12.2007 | 23:44
@Ayas: ja, ich verstehe, was du meinst. Wie gesagt, stimme ich dir darin zu, dass nicht jeder Furz (oder auch jeder nicht-Furz) mit einem Zauberspruch zu kontern sein soll. Da hatte ich schonmal vor nem halben Jahr ne Debatte drüber angestoßen, dass ich es beknackt finde, wenn 95% aller gängigen Szenarien einfach nicht spielbar sind, weil es laut Regelwerk einen simplen Zauber gibt, der das was-auch-immer Problem binnen 5 Minuten löst.
Seltsam nur, das das be D&D klappt, ob die bessere Abenteuer schreiben, ob die vielleicht ihre Regeln kennen?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 10.12.2007 | 23:53
Numberchrunching  wtf?

Was verstehst du darunter?
Einen optimalen Weg finden der naach den Regeln ein maximales Ergebnis erzeugt?

Scheint man bei der Regelentwicklung von DSA nie zu machen. Denn sonst wären eiinem die sicher nicht gewollten Aberwitzigkeiten aufgefallen die sich ergeben und die wenn sie bekannt werden dazu führen das man einfach noch eine Regel die das untersagt dazuschreibt...

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.12.2007 | 23:55
Wie wäre es gleich durchdachte Regeln zu machen statt die Fehler zu übertünchen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.12.2007 | 00:11
Seltsam nur, das das be D&D klappt, ob die bessere Abenteuer schreiben, ob die vielleicht ihre Regeln kennen?
Das liegt daran, dass bei D&D die meisten Abenteuer auf Kampf beruhen. - Die Lösung eines Problems liegt meistens darin, dem Gegner eins auf die Fresse zu geben. Solche Abenteuer kann man bei DSA auch problemlos spielen. Interessant wird es erst, wenn man Detektiv-Abenteuer oder Mystery Abenteuer spielt. Und hier hat sich D&D elegant aus der Affäre gezogen, indem es solche Abenteuer nicht anbietet.

Das hat mit Regelkenntnis erstmal weniger zu tun. - Kampf-Abenteuer sind nunmal wesentlich einfacher zu balancen als Kriminalabenteuer.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.12.2007 | 00:20
Also Monte Cook hat mir da was anderes erzählt und ich kenne auch genug selbstgeschriebene D&D Abenteuer, wo es nicht nur um Knüppel raus und drauf wie bei den 7G und JdF geht
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 11.12.2007 | 00:30
Ich habe in DSA noch NIE ein Abenteuer gespielt (oder auch nur gesehen) dass ohne Kampf auskommt und gleichzeitig die Spieler in irgendeiner Form in der Handlung einbindet. Mehr als Statisten zumindest.

Kampfabenteuer sind NICHT einfach zu balancen. Niemals, da der Schreiber nun mal andere Ideen hat als die Spieler. Ein Regelwerk wie D&D gibt ihm jedoch einen überschaubaren Rahmen in dem er abschätzen kann was alles schief gehen kann. Für DSA was zu schreiben muss die Hölle sein, weil ich bisher noch kein vernüftiges Kaufabenteuer gesehen hab. Eine Kampagne die damit beginnt, dass einer der Spieler zum großen Helden wird und massig zu tun bekommt, während der Rest der Gruppe zu Sidekicks wird, die aber auch GAR NICHTS zu tun hatten. Super. Das war mein kurzer Trip nach Aventurien dieses Jahr. Tolle Kampange. Hat auch Spass gemacht den NPCs beim Politik betreiben zuzuhören. Und beim Burgenretten zuzusehen. *schnarch*

Was sollen eigentlich Kampfabenteuer sein? Wenn ich jetzt drüber nachdenke, fällt mir kein D&D Abenteuer meiner jüngsten Vergangenheit ein, das ich als solches bezeichnen würde. Klar, alle hatten Kämpfe, aber eben nicht nur. Die hatten neben Story auch tatsächlich was zu tun für die Spieler. Ach, das war toll...

Doch, ein. Return to the Temple of Elemental Evil. Nach den Trollen und kurz vor den Halb-Drachen Tyrannosauriern haben wir uns verdrückt :)

Aber ich schweife ab.

Zitat
Ich habe erst vor einem halben Jahr auf einem Treffen des DSA4.de-Forums mit Entsetzen feststellen müssen das von 20 Spielern außer mir nur noch ein weiterer Spieler einen weltlichen Char (also nicht magiebegabt und nicht geweiht) spielte.
Schwer zu glauben (zumindest für mich) aber mein Söldner und eine Diebin waren die Exoten des Treffens.
Ich frage mich, was hier die Wurzel des Übels ist? Ist den Spieler vllt abwechslung lieb? Sind sie in ihrem echten Leben "normal" genug, als das sie in einem RPG mit dem Gedanken leben können, etwas nicht "normales" zu spielen? Sind "abgefahrene" Charaktere das einzige, was sie davon abhält in der Langeweile Aventuriens völlig einzuschlafen?

Die Lösung ist sicher nicht, diese Charakter Optionen unattraktiv zu machen. "Hoho, ihr wollt Magier spielen? Dann vermurkse ich die Regeln, bis Magier total nichts mehr können! Hoho! Wollt ihr immer noch Magier spielen?"

Meh. Es ist was Faul im Staate DSA. Aber das Spiel und viele seiner Spieler haben sich echt verdient. Wer meint Regeln für Flair und Rollenspiel zu brauchen, hat es nicht anders verdient.  ::)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.12.2007 | 00:46
@ Malicant
Dann kann ich dir "Herz aus Eis" und "Jenseits des Lichts" empfehlen. Diese beiden Abenteuer kann man komplett ohne Kämpfe durchspielen und die Spieler haben massiv Einfluss auf die Handlung.

Aber nenne mir doch bitte ein schönes Kriminal-Abenteuer von D&D. Es ist ja durchaus möglich, dass es so eines gibt und ich es bisher nur übersehen habe.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: JS am 11.12.2007 | 01:11
Typische Kriminalabenteuer sind bei D&D leider wegen der Zauber ziemlich schwierig. Höchstens auf unteren Stufen am Po der Welt und mit einem unwichtigen Bauern als Leiche oder so. Sonst braucht man immer schon absurd viel Magie, um die Aufklärungszauber auszuhebeln. Das glaubt einem irgendwann kein Spieler mehr.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.12.2007 | 01:22
http://www.montecook.com/arch_dmonly16.html
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 11.12.2007 | 01:45
Meine Beispiele für Krimiabenteuer würden bei dir keinen Anklang finden, weil sie alle in dem Eberron Setting angesiedelt sind. Das ist sowas wie das absolute Gegenteil von Aventurien. Ich komm aber auch nicht mehr drauf, wie mein Topbeispiel heist. War auf jedefall ein Mord-Krimi Ding. Das Orginal Abenteuer hatte leider ein Kampfkapitel kurz vor Schluss, aber das hat unser SL zum Glück gestrichen.

Ich werde wohl auch nie rausfinden, ob es gute (also für mich interesante) Abenteuer in DSA gibt, da ich Aventurien seit der Gezeichneten Kampagne nur noch unter Zwang betrete. Oder um dem SL einen Gefallen zu erweisen, weil die aktuelle Kampagne ja so toll und neu ist und Aventurien total umkrempelt. Gähn. Irgnedwas mit Greifen und Dämonenschlachten und alles geht kaputt und jeder stirbt. Meh.

Aber selbst wenn er anfängt von den besten Abenteuern die DSA je hatte zu schwärmen, seh ich in den Beschreibungen nur Langeweile. Bestes Beispiel (ich habs nie gespielt, mag also dann anders sein als ich es mit vorstelle) die Filiason (schreibt man den so? vermutlich nicht) Saga. Man ist mit einem Typen unterwegs, der auf einer großen Erkundugsreise ist. Oh toll, ich darf mal wieder NSCs beim tun von Dingen zu sehen. Und mich vielleicht mit Seebären über das Wetter unterhalten. Brauch ich das? Nicht wirklich. Da hüpfe ich lieber durch den von magischen Kataklysmen zerrissenen Dschungel Xen'Driks und von Dunkelelfen verseuchte Ruinen. Oder erwehre mich meiner Haut bei der Flucht aus den Goblin-Staat. Oder, oder, oder. Und hab immer noch genug nicht-Kampf kram, Kämpfe langweilen mich meist wenn sie nicht kurz und knackig sind. Sich einer Orkbande auf dem Dach eines Zuges zu erwehren ist ganz amüsant, oder das verfolgen eines einzigen Gegners durch eine ganze Stadt über mehrere Stockwerke unter heftigem Magieeinsatz (Flug, Unsichtbarkeit, etc). Muahaha. Mich durch einen Dungeon zu wetzen allerdings... meh. Brauch ich nicht.

Und solche potentiel abgefahrenen Situationen kommen in DSA gar nicht zu stande. In Kämpfen muss ich zig attacken -x machen, um Ausfallschritt, Finte, Schlag durchzuführen, die dann mit hoher Wahrscheinlichkeit pariert werden. Ui. Und als Magier... ne, lassen wir das, das ist doch zu blöd. Magier machen in DSA keinen Spass. Außer eventuell Beschwörer. Und Paktierer. Aber sowas wollen die meisten SL nicht (i.e. können nicht damit umgehen. Zurecht. Sowas von IMBA).

Was ich aber an DSA schlimmer als die Regeln finde (und die sind indiskutabel) ist die generelle Welt, die so zugewuchert ist, dass man den Spielern nicht mehr als eine Zuschauerrolle spendiert. Spieler würden auch wohl kaum die richtige Entscheidung treffen, damit alles mit der offiziellen Storyline zusammen passt. Vorteil dieses Prinzips? Alle Spieler erleben mehr oder weniger dasselbe. Nachteil? Wenn man DSA nicht so suoer gut kennt, dass die ganzen Namen der NSCs nicht sagen, dann schaltet man während der Story ab. Und wenn man dann zu Kämpfen kommt.... schalte ich meist dann auch ab.

Und was an DSA noch schlimmer ist, ist die Tatsache dass ich immer und immer wieder mich drüber Aufrege. Und zwar nicht zu knapp. Gah.
Wobei, das ist ja schon fast eine Katharsis für meine Seele, also hats was gutes  :P
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 11.12.2007 | 08:00
@ Mailcant:

Zitat
das ist ja schon fast eine Katharsis für meine Seele

Wenns Dir hilft, freut mich das. Der Rest kann mit dem defätistischen Rundumschlag wohl eher nicht viel anfangen. Allerdings gebich Dir den Tip, mal den DSA-Spielleiter zu wechseln -und vielleicht beizeiten noch ne Captopril nehmen, das senkt den Blutdruck  ::)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 11.12.2007 | 08:22
Stimmt. DSA ist vermutlich das System bei dem die meisten Spieler das gleiche erleben, weil mit den Vielen Kaufabenteuern und dem Aventurischen Boten die Welt an sich und ihr Fortschreiten bis runter zum letzten Barönchen festgehalten ist....
Kommt also einer Fernseheserie oder Buchreihe am nächsten. Ich erinnere mich auch noch das ich DSA ne Zeitlang nicht gespielt, sondern  (ohne Gruppe) einfach nur die Entwicklung verfolgt habe.....
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ein am 11.12.2007 | 09:20
Zitat
Da hüpfe ich lieber durch den von magischen Kataklysmen zerrissenen Dschungel Xen'Driks und von Dunkelelfen verseuchte Ruinen. Oder erwehre mich meiner Haut bei der Flucht aus den Goblin-Staat.
Mensch, das klingt ja spannend. (http://www.gameartisans.org/forums/images/smilies/yawn.gif)
Muss man immer von einem extrem ins andere fallen? Mitnichten.

Ich denke, dass Problem ist hier ein bestimmter (durch die Schule geprägter) Blick auf die Geschichte, in der die Großen die Geschichte bestimmen. Eigentlich sind die aber auch nur Spielball der Kräfte und so trägt jeder seinen Teil zur Geschichte bei. Abenteuergruppen müssen daher nicht nicht dumm neben anderen herumstehen, sondern können durchaus aktiv werden. Aber das ist eine Frage der Fähigkeiten der Autoren und nicht von Aventurien oder gar dem DSA-Regelwerk.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 11.12.2007 | 09:27
Klar, DSA ist ne Soap-Opera und das ist wohl wie bei LOST: wer den Anfang nicht kennt, kann mit der Mitte wenig anfangen. Malicants Postings zeigen auf eine persönliche Art Kernprobleme vieler anderer mit DSA. Die kann man versuchen, wegzudiskutieren, dann sind sie für einen selbst keine Probleme mehr, was nichts daran ändert, dass z.B. Malicant auf diese Weise keinen Spaß mit DSA hat. Das liegt auch nicht nur am SL...

@Ein: engagierte Jungautoren etc. hats ja für DSA, wobei manche wieder DA das Problem sehen... ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 11.12.2007 | 12:20
@Malicant:

Also die Art von Abenteuern, die du da schilderst und die dir reichen würden bei mir das große Gähnen verursachen. Sowas fand ich vor 20 Jahren mal toll.

Nun sind sicher die DSA-Abenteuer auch nicht das gelbe vom Ei, gerade an den großen Kampagnen kann man vieles aussetzen. Aber JdG soll zum Beispiel besser sein. Oder die ganzen kleinen Abenteuerbände zu der Regionalöbänden.

Und die neuen Regionalbände haben immer einige Seiten mit vielen Abenteuerideen, die man verwursten kann. Und ob man nun die offiziellen Metaplot-Abenteuer nimmt, die kleineren unabhängigen Abenteuer oder die offizielle Geschichtschreibung völlig verläßt, bleibt ja der Gruppe überlassen.

Den größten Spaß habe ich mit Detektiv- und Mystery-Abenteuern wie es sie bei Midgard gibt (Smaskrifter, Richter Di z.B.) oder auch mit Cthulhu-Abenteuern.

Oder die Enemy-Within-Kampagne von Warhammer, die ich grad als Spieler erlebe macht mir Spaß.



Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.12.2007 | 12:27
Ja, die großen Kampagnen gefallen mir auch nicht so gut: Phileasson und G7 finde ich beide eher mittelmäßig. (Keine Ahnung, ob das am SL liegt oder am Abenteuer selber.)

Aber die Simalya-Trilogie und sehr viele Einzelabenteuer fand ich klasse.

Cthulhu hat auch viele tolle Abenteuer. - Allerdings sind dort die SCs noch schwächer als bei DSA. Wenn die SCs bei Cthulhu so stark wären wie bei DSA, dann würden sehr viele Cthulhu-Abenteuer auch keinen Spaß mehr machen. (Oder gar so wie bei D&D: Wenn sich der SC durch gegnerische Mi-Go Horden schlachtet, dann will irgendwie keine Horror-Stimmung aufkommen. - Es ist für ein Horror-Abenteuer nunmal unerlässlich, dass die SCs schwach sind.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.12.2007 | 12:40
Aber JdG soll zum Beispiel besser sein.
Nein, definitiv nicht.

Zitat
Und die neuen Regionalbände haben immer einige Seiten mit vielen Abenteuerideen, die man verwursten kann.
Sind aber immer noch bezüglich Abenteueraufhänger im Text teilweise etwas arm.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.12.2007 | 12:43
G7 finde ich beide eher mittelmäßig. )
(
Dann hat der SL sie verbessert und die Simyala fand ich sehr schlecht, sehr sehr schlecht.

Zitat
Es ist für ein Horror-Abenteuer nunmal unerlässlich, dass die SCs schwach sind.
Hängt vom Stil ab und worauf der Horror beruht, Opfer sind schwächer, Jäger/Slayer nicht notwendigerweise
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: bolverk am 11.12.2007 | 13:21
[...]Aber JdG soll zum Beispiel besser sein. Oder die ganzen kleinen Abenteuerbände zu der Regionalöbänden.
Ich glaube nicht, das es Malicant hier um einzelne Abenteuer ging, sondern um die generelle Qualität vieler (der meisten?) DSA Abenteuer, oder die Art auf welche man in den größeren Abenteuern und Kampagnen als Spieler oft zur Nebenfigur verdammt wird, und dabei zusehen darf wie die NSC Meisterpersonen die Welt verändern.

Und die neuen Regionalbände haben immer einige Seiten mit vielen Abenteuerideen, die man verwursten kann. Und ob man nun die offiziellen Metaplot-Abenteuer nimmt, die kleineren unabhängigen Abenteuer oder die offizielle Geschichtschreibung völlig verläßt, bleibt ja der Gruppe überlassen.
Ja, nur sind AbenteuerIDEEN eben genau das: Ideen. Da liegt es wieder beim SL der diese Ideen ausarbeitet, ob die Abenteuer interressant werden, nicht an den DSA Autoren.


Den größten Spaß habe ich mit Detektiv- und Mystery-Abenteuern wie es sie bei Midgard gibt (Smaskrifter, Richter Di z.B.) oder auch mit Cthulhu-Abenteuern.

Oder die Enemy-Within-Kampagne von Warhammer, die ich grad als Spieler erlebe macht mir Spaß.
Cthulhu hat auch viele tolle Abenteuer.
Shadowrun hat auch ganz tolle Abernteuer und Kampagnen... und Earthdawn auch und...
Ach Moment, wir waren ja bei DSA.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 11.12.2007 | 13:41
Zitat
Allerdings gebich Dir den Tip, mal den DSA-Spielleiter zu wechseln -und vielleicht beizeiten noch ne Captopril nehmen, das senkt den Blutdruck
Ich hatte mehr als einen SL. Ist für mich immer das selbe gewesen. Ich bin einfach nicht DSA Kompatibel.

Zitat
Also die Art von Abenteuern, die du da schilderst und die dir reichen würden bei mir das große Gähnen verursachen. Sowas fand ich vor 20 Jahren mal toll.
Ähm, dir ist aber schon aufgefallen (offensichtlich nicht), dass ich keine Abenteuer, sondern lediglich Episoden aus diesen beschrieben habe, oder? :) Fast schon so, als wenn wir etwas mehr tun würden, als uns totzuwürfeln.

Mir reicht es schon, wenn man als Spieler eine zentrale Rolle in der Geschichte hat und wenn es dann zu Kämpfen kommt, sollten diese a) schnell und b) ruhig auch mal cineastisch sein. Oder zumindest heroisch. Aber DSA wird wohl nie so werden, weil die Stammkundschaft nunmal eine eher... gemütliche ist, sag ich mal. Nicht schlimm, jeder Spielertyp braucht seine Niesche.

[Nachtrag]
Xen'drik ist übrigens kein Extrem. Es ist lediglich ein dichter Dschungel voller alter Ruinen in dem die Raum/Zeit nach einem Krieg der Riesen gegen die Träume völlig durcheinander geraten ist. Das nennt man "Fantasy".  ;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 11.12.2007 | 14:12
Ja, nur sind AbenteuerIDEEN eben genau das: Ideen. Da liegt es wieder beim SL der diese Ideen ausarbeitet, ob die Abenteuer interressant werden, nicht an den DSA Autoren.

Nunja, Karawanenspuren, Bazargeschichten, Konquestadores etc. sind fertige Abenteuer.

Die Ideen sind nur in den Regionalbänden, und da will ich auch keine fertigen Abenteuer drinne haben. Dafür sind die Anthologien da.


Shadowrun hat auch ganz tolle Abernteuer und Kampagnen... und Earthdawn auch und...
Ach Moment, wir waren ja bei DSA.

Wir haben aber nicht zuerst andere Systeme ins Spiel gebracht. Wenn aber schon DnD genannt wird, warum dann nicht andere ?

DnD ist für mich immer das andere Extrem zu DSA. Deshalb finde ich es hilfreich, auch andere Beispiele heranzuziehen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 11.12.2007 | 14:27
Wenn D&D das andere Extrem zu DSA ist, was ist dann das erste Extrem?

Und warum immer Extrem? D&D ist in den Regeln bestenfalls komplett anders als DSA, aber es ist kein EXTREM. Die Skala hört da nicht auf.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 11.12.2007 | 14:41
Da hast du allerdings recht. Allerdings bringt uns das vergleichen auch nicht so sonderlich weiter. Da will jemand Action und DSA, wie kann man ihm helfen?

@Simyala: bezeichne das nicht als gut, das spiel ich grade (morgen gehts weiter) und selbst unserer SL blutet das Herz, weil sie all unsere genialen Ideen völlig mit Skripten torpedieren muss :'(
Das ist soooo frustrierend "Nee die anderen waren wieder schneller, aber Hilfe meiner tollen NSCe könnt ihrs reißen!"... :puke:
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: bolverk am 11.12.2007 | 14:44
Das klingt seltsam vertraut...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 11.12.2007 | 15:05
In vielen Diskussionen, egal in welchem Forum, erscheinen mir DSA und DnD als Gegensätze, als zwei Seiten einer Medaille. Wenn es darum geht, die schlechten Seiten DSAs darzustellen, wird sehr oft DnD als Positivbeispiel herangezogen. Das get über Regeln bs zu Abenteuern und Spielstilen. Deshlab wirken beide Systeme auf mich wie links und rechts Außen.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 11.12.2007 | 17:32
Man muss gar nicht D&D verwenden, um die schlechten Seiten von DSA hervorzuheben. DSA macht das schon allein ganz gut.

DSA hat in meinen Augen nur eine Chance zu einem gescheiten, runden Spiel, wenn die Regeln auf Einfachheit und Schnelligkeit getrimmt werden. Aber solche Regeln werden forallem in Deutschland kaum Freunde finden, weil sie ja so anders sind. Unvertraut. Gar fremd. Und wie kann etwas gut sein, wenn es nicht über-kompliziert ist? Wie kann es Flair haben, wenn ich nicht 20 verschieden Regeln für Schwerter hab? Ein Flammberg muss ja dafinitiv anders sein von den Regeln als ein Zweihänder oder Claymore. Und wie kann man Rollenspiel haben, wenn man auf seinem Charakterbogen keine Werte für Viehzucht und Bierbrauen und Wetterkunde hat? Undenkbar.

Die Welt kann man wohl tatsächlich kaum ändern. Die allgemeine Spielerschaft hat wohl Spass dran an einer Geschichte teilzuhaben, die Anderen widerfährt, ist ja auch OK so. Aber wer tatsächlich mal selbst was machen will als Charakter, die Welt mitgestalten aus der ersten Reihe, der sollte wohl am besten ein anderes Spiel suchen. Oder sich ne Lobotomie verpassen lassen ;D

Fazit: wie wird DSA besser? Weniger Regeln, einfache Regeln, die auch Neueinsteiger Verstehen und nicht nur die Geeks der alten edition zum Sabbern bringen. Ansonsten alles beim alten lassen. Aventurien wäre nicht mehr Aventurien, wenn Spieler zu tragenden Figuren werden könnten.  >;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.12.2007 | 17:44
DSA hat in meinen Augen nur eine Chance zu einem gescheiten, runden Spiel, wenn die Regeln auf Einfachheit und Schnelligkeit getrimmt werden.
Oh. Schau dir mal die Basisregeln ohne Optionalregeln an. - Die sind sehr einfach.
Und wenn man nur die Basisregeln aus der Basisbox nimmt, dann hat man supereinfache Regeln, die jeder Anfänger in Minutenschnelle versteht.

Und Schnelligkeit ist so eine Sache. - Nicht jeder mag es schnell. Bei einem OneShot begrüße ich es, wenn ich meinen Charakter in 10 Minuten generieren kann. - Bei einer längeren Kampagne, sitze ich aber auch gerne mal einen ganzen Tag am SC.

Zitat
Und wie kann man Rollenspiel haben, wenn man auf seinem Charakterbogen keine Werte für Viehzucht und Bierbrauen und Wetterkunde hat? Undenkbar.
Das andere extrem ist aber genau so schlimm. Spieler, die sich denken: "Oh mein Gott, auf meinem Bogen stehen Werte für Töpfern und Bierbrauen. - Jetzt kann ich kein vernünftiges Rollenspiel mehr spielen."

Zitat
Aber wer tatsächlich mal selbst was machen will als Charakter, die Welt mitgestalten aus der ersten Reihe, der sollte wohl am besten ein anderes Spiel suchen. Oder sich ne Lobotomie verpassen lassen ;D
Wobei das auch nicht so stimmt:
- Bei der G/ spielt man schließlich die 7 Gezeichneten und verändert so einiges.
- Bei der Neuauflage der Phileasson-Saga, wird auch vorgeschlagen, dass die Spieler Phileasson&Co. spielen. (Das heißt, Phileasson ist in der Neuauflage ein SC und kein NSC.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 11.12.2007 | 18:09
Zitat
Oh. Schau dir mal die Basisregeln ohne Optionalregeln an. - Die sind sehr einfach.
Welche Edition? Sicherlich meinst du nicht die 4te.

Zitat
Bei einer längeren Kampagne, sitze ich aber auch gerne mal einen ganzen Tag am SC.
Ich auch, aber ich schraub an Details. Wenn ich den ganzen Tag zimmere und das Grundgerüst steht immer noch nicht... meh.

Zitat
"Oh mein Gott, auf meinem Bogen stehen Werte für Töpfern und Bierbrauen. - Jetzt kann ich kein vernünftiges Rollenspiel mehr spielen."
Was meine Kritik an den Werten ja noch zusätzlich unterstreicht ;)

Zitat
- Bei der G/ spielt man schließlich die 7 Gezeichneten und verändert so einiges
*hust* Die ganzen wichtigen/nützlichen Zeichen landen bei NPCs, außer der SL greift ein und entscheidet gegen die Autoren. Ich hab alles außer dem letzten Band gespielt und verändert haben wir gar nichts. Ich habs nur geschafft mich an Drachenblut zu verbrennen und mir etwas später die Haut von nem Dämon abätzen zu lassen. Das sind zwar Veränderungen... aber...naja.
Und wenn der letzte Band dann die ganzen wichtigen Sachen enthält, die Spieler selbst entscheiden können (was ich stark bezweifle), dann sind da immer noch die ersten 6 die so Langweilig waren wie nur möglich.

Wobei die Aktion mit dem Drachen war schon ganz cool. Und die mit dem Dämon auch. Hat mich vor einem der Male, die tatsächlich für Spieler gedacht waren bewahrt. Höhö.

Zitat
...dass die Spieler Phileasson&Co. spielen.
Muss ich dazu noch was sagen? Und wenn ich im Krieg der Magier Borbarad spielen kann, das Problem ist immer och, das mein Charakter immer noch ein Bystander ist.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.12.2007 | 18:43
Und wenn der letzte Band dann die ganzen wichtigen Sachen enthält, die Spieler selbst entscheiden können (was ich stark bezweifle), dann sind da immer noch die ersten 6 die so Langweilig waren wie nur möglich.
Was verstehst du unter entscheiden können?
Dass Borbarad beschworen wurde, dass Borbarad besiegt wurde, dass es 7 Heptarchen an Nachfolgern gibt, das ist alles Realität und kann man nicht verändern.

- Nehmen wir mal das Präludium-Abenteuer "Staub und Sterne", in dem die SCs Borbarads Beschwörung verhindern: Hier haben sie die Wahl, ob sie zuerst zur Mindorit-Mine gelangen oder direkt zu Liscoms Turm reisen. Und auch im Turm haben sie mehrere Möglichkeiten, wie sie möglichst geschickt vorgehen und wie sie Liscoms Ritual verhindern und ihn töten.

- Beim 1. "richtigen" Abenteuer gebe ich dir Recht: Das ist übelstes Railroading und die einzige interessante Begegnung war die mit den Goblins. - Beim Rest wäre ich fast eingeschlafen.

- Beim 2. "richtigen" Abenteuer, in dem Borbarads Beschwörung endlich klappt gab es jedoch wieder mehr Handlungsfreiheit: Es gibt dort mehrere Möglichkeiten, wie die SCs endlich den Turm finden, an dem die Beschwörung stattfindet. - Der Hauptteil des Abenteuers besteht ja aus dem Finden. Und dort haben die Helden auch bei den einzelnen Parteien mehrere Handlunsgmöglichkeiten: Wie verhalten sie sich gegenüber der Hexe? Kämpfen sie gegen die Harpyien, oder schließen sie einen Waffenstillstand? - Oder lassen sie sich von ihnen eventuell sogar helfen?
Was machen die Helden gegen das Vampir-Problem? (Vor allem, wenn sie rausfinden, dass ein sehr einflussreicher Adliger ebenfalls ein Vampir ist.)

Zitat
Muss ich dazu noch was sagen? Und wenn ich im Krieg der Magier Borbarad spielen kann, das Problem ist immer och, das mein Charakter immer noch ein Bystander ist.
Was ist ein Bystander? Du meinst "Zuschauer", oder?
Falls ja, wüsste ich nicht, wieso Borbarad ein Zuschauer ist. - Er ist doch gerade einer der Macher. Er ist doch derjenige, der droht, das Weltengefüge zu verändern. (OK, er scheitert zum Schluss, an den 7 Gezeichneten. - Aber nichtsdestotrotz ist er einer der Macher. Die 7 Gezeichneten würde ich aber auch eher als Macher denn als Zuschauer werten.)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: bolverk am 11.12.2007 | 20:34
Was verstehst du unter entscheiden können?
Dass Borbarad beschworen wurde, dass Borbarad besiegt wurde, dass es 7 Heptarchen an Nachfolgern gibt, das ist alles Realität und kann man nicht verändern.
DAS ist doch der entscheidende Punkt. Die Handlung läuft ab, und die Spieler (bzw. die Chraktere) laufen nebenher.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 11.12.2007 | 20:37
Selbst wenn ich Borbarad spiele ist Borbarad nicht mein Charakter. Ergo, mein Charakter, nenen wir ihn mal Malicant jr., hat nichts zu tun. Er langweilt sich.

Und mit Entscheidungen meine ich, dass nicht alles was ich tue vergebens ist und auch so aussieht. Man kann Borbarads Rückkher nicht verhindern, das ist OK, aber das Abenteuer torpediert meine Versuche das aufzuhalten gar nicht, es ignoriert sie völlig. Ich eile mit Höchstgeschwindigkeit hin und BAM! Ätsch! Zu spät. Not fun. Es gab einfach keine Herrausvorderung, an der man scheitern konnte. Man konnte nur zusehen wie eine UberHexe den UberMage wieder beschwört. Ui... gähn. Ob ich da bin oder nicht, mir wird sehr deutlich gemacht, dass das niemanden interessiert. Und das lag sicher nicht am SL.

Aber das wird jetzt zu rantig. Das ist auch gar nicht was ich ändern wollen würde an DSA, denn genau das ist ja der Kern dieses Spiels. Irgendwie. Und da ich DSA auch nicht spielen will, muss ich daran nichts ändern. Ich mach lediglich Vorschläge, wo Änderungen angebracht wären und da sind nur die Regeln im Visier :)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.12.2007 | 22:59

Wobei das auch nicht so stimmt:
- Bei der G/ spielt man schließlich die 7 Gezeichneten und verändert so einiges.
Gibt es ne dritte Edition?

Weder bei der ersten noch bei der zweiten Edition kannst du irgendwas machen, die Ergebnisse sind exakt vorgegeben, Korrektur irgendwas machen ausser kämpfen, aber ansonsten heisst Ergebnis A kommt raus wenn die 7 G schlecht waren und wenn sie gut waren, entweder haben sie es verhunzt oder rausgeholt macht keinen Unterschied.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 12.12.2007 | 00:02
Allerdings! Die G7 spiele ich nämlich auch grade in der Überarbeitung und die alte Auflage leite ich grade. Bei ersterem merke ich immer wieder, dass meine Entscheidungen quasi keine Auswirkungen haben. Egal was ich tue. Das ist bei der ganzen Gruppe so. Das eine mal, als der SL es zuließ, dass unsere Pläne und Ideen funktionierten (incl. dicker Opposition durch viel Gegner mit ebenfalls nicht niedrigen Werten, teilweise sogar völlig überzogen wie diverse nackte Hexen mit über 150 LE die VIER Hammerschläge mit jeweils um die 40 TP überlebten...) meinte er "...und dann kommt das Hauptheer und ihr MÜSST fliehen. Das, was ihr grade besiegt habt, WAR nämlich das eigentliche Hauptheer, ABER wenn wir so weitermachen können wir die Kampagne genau hier einstampfen...".

Bei zweiterem merke ich, dass es gar nicht so einfach ist, die Kampagne "anders" zu leiten. Dazu kommt hoffentlich sofort gleich ein Thread :)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 12.12.2007 | 00:09
Ich empfinde das Railroading bei DSA-Abenteuern auch häufig als zu deftig und korrigiere dementsprechend die Gemengelage hin zu offenerem Spiel, da das sowohl den Spielern als auch mir in der Regel deutlich mehr Spaß macht. Ein Großteil des Reizes der Position des SL ergibt sich nach meiner Ansicht aus der immer wieder auftretenden Notwendigkeit, in Sekundenbruchteilen überzeugend zu improvisieren. Wenn ich am Anfang des Abends den kompletten Hergang unabänderlich im Kopf haben müsste, hätte ich keinen Bock mehr auf Spielleitern. Das mögen andere SL aber natürlich problemlos anders sehen.

Es stellt zudem ansonsten bestimmt niemand in Abrede, dass ASR-Fans oder Gamists oder wer auch immer tolle Stories und Plots erleben können. Man kann aber andererseits einen Trade-Off zwischen der Beschränkung der Spieleroptionen und der Qualität der resultierenden Story nicht einfach bestreiten. Das mag in Einzelfällen möglich sein, ist aber die Ausnahme und nicht die Regel. Mit Sicherheit.

Im übrigen:
Der erste sagt: Wir bewegen aber in G7 ne ganze Menge (und meint die Story).
Der zweite sagt: Nichts bewegt Ihr. Alles schon vorgegeben (und meint die Handlungsfreiheit der Spieler).

Dass das Zelebrieren solcher Missverständnisse auch beim 87ten Wiederkäuen noch Freude bereitet, wundert mich. Ehrlich.

Davon abgesehen wundert mich dieses ausdauernde Aventurienbashing immer noch ein wenig. Dass viele Leute Probleme mit den Regeln von DSA4 haben, kann ich nachvollziehen. Dass sich (vielleicht schon etwas weniger) Leute an diversen Kleinigkeiten und kapitaleren Haken von Aventurien stören, leuchtet mir auch ein. Dass aber nun immer mal wieder wirklich gar kein gutes Haar an Aventurien, DSA-Abenteuern oder den Großkampagnen gelassen wird, halte ich dann doch für überzogen. Und selbst wenn man Aventurien einer vernichtenden Grundsatzkritik unterziehen möchte, sollte man sich zumindest die Alternativen ähnlich kritisch vor Augen führen. Oder sind all die Krynns und Forgotten Realms und Gloranthas mehr als pareto-optimal? Doch wohl kaum.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.12.2007 | 00:42
DAS ist doch der entscheidende Punkt. Die Handlung läuft ab, und die Spieler (bzw. die Chraktere) laufen nebenher.
Jain.
Es kann nunmal nur ein offizielles Aventurien geben. Daran lässt sich nichts ändern. (OK, rein theoretisch könnte Fan Pro auch mehrere Alternativ-Szenarien rausbringen:
- Szenario 1: wie gehabt.
- Szenario 2: Die Schwarzen Lande wurden komplett vernichtet.
- Szenario 3: Borbarad hat überlebt und die Götter haben keinen Einfluss mehr auf Dere.)

Wenn FanPro jetzt aber diese ganzen Alternativ-Szenarien rausbringen würde, dann wäre der Vorteil, dass alle DSA-Leute auf der gleichen Welt spielen dahin. - Und außerdem würde man sich stark einschränken, da Folge-Abenteuer ja nur auf einer der drei Welten spielen können.
Aus diesem Grund muss man sich damit abfinden, dass das Ende der Kampagne feststeht. Dies liegt also nicht an einem fehler im Abenteuer, sondern an der Ursache, dass man nur ein offizielles Aventurien haben möchte.

Kommen wir nun auf die ganzen Zwischenetappen: Hier ist man relativ frei: - Je nachdem, wie sich die Spieler anstellen, kann Borbarad im 1. Abenteuer wiederbeschworen werden, oder sie schaffen es, seine Beschwörung zu verhindern. Hier haben wir also einen großen Einfluss der Helden auf die Zwischenetappe.

Spätestens im 2. Abenteuer wird er dann wirklich beschworen. (OK, rein theoretisch könnten die Helden ihn auch hier aufhalten, aber dann wäre die Kampagne zu Ende.)
Dafür gibt es im 2. Abenteuer eine Menge anderer Sachen, die man verändern kann: Das Harpyien-Problem und das Vampir-Problem, sowie das Überleben der alten Hexe. Je nachdem, wie sich die SCs hier verhalten, gibt es unterschiedliche Ausgänge, die durchaus auch Einfluss auf die Region haben.

Selbst wenn ich Borbarad spiele ist Borbarad nicht mein Charakter. Ergo, mein Charakter, nenen wir ihn mal Malicant jr., hat nichts zu tun. Er langweilt sich.
Also, wenn du Borbarad spielst, dann ist Borbarad doch dein Charakter. - Und falls dir der Name nicht gefällt, dann nennst du ihn eben Malicant jr. Namen sind nur Schall und Rauch.

Dein SC ist schließlich dein Charakter.

Zitat
Ob ich da bin oder nicht, mir wird sehr deutlich gemacht, dass das niemanden interessiert. Und das lag sicher nicht am SL.
Das Ende im Turm, war ja nur das Ende des Abenteuers. - In einem Film würde man das wohl als Vorschau auf die nächste Episode bezeichnen. - Man zog ja nicht in die Gegend, mit dem Ziel, Borbarads Beschwörung aufzuhalten. - Man zog in die Gegend mit dem Ziel, die seltsamen Vorkomnisse zu untersuchen. - Und man erfuhr dann, dass diese seltsamen Vorkomnisse mit Borbarad zu tun hatten. Aber man konnte es schaffen, unabhängig von Borbarads Beschwörung, gegen diese Vorkomnisse vorzugehen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 12.12.2007 | 00:46
Eulenspiegel schrieb:
Zitat
Wenn FanPro jetzt aber diese ganzen Alternativ-Szenarien rausbringen würde, dann wäre der Vorteil, dass alle DSA-Leute auf der gleichen Welt spielen dahin.
Eben. Es ist doch Grundstock der DSA Philosophie, daß die Spieler in der Welt nicht spielen wollen sondern sie erleben wollen.
Der eigentlich kreative Prozess läuft doch nur ausserhalb des eigentlichen Rollenspiels.

Damit will ich nicht sagen, daß es keinen Runden gibt, die den Trott nicht durchbrechen können, aber das ist dann halt auch kein offizielles Aventurieren für die DSA-Spielerschaft mehr.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 12.12.2007 | 06:47
Zitat
Es ist doch Grundstock der DSA Philosophie, daß die Spieler in der Welt nicht spielen wollen sondern sie erleben wollen.
Also da bin ich mir nicht so sicher. Das ist nach meiner Einschätzung eher die absolute Minderheit.

Wenn man generell keinen Bock auf Metaplots hat, sollte man sich schlicht von den entsprechenden Abenteuern einfach fernhalten. Alternativen gibts es bei DSA genug, denn der Anteil an "Metaplotabenteuern" beträgt nur rund nen geschätztes Drittel.  Die Railroading-Gefahr ist aber natürlich bei den Metaplotabenteuern größer, da die Ergebnisse halt nun einmal in der grundsätzlichen Richtung feststehen. Daraus abzuleiten, dass die meisten Spieler im "Grundstock" nicht spielen wollen, halte ich aber für Quatsch. Insofern ist auch dieses dauernde Gerede um Railroading bei DSA ein wenig mühsam und scheint mir weniger in der Sache, sondern in der Verbindung zu DSA begründet zu sein. Zumindest habe ich entsprechende Stimmen zum Beispiel bei der alten WOD nur deutlich gedämpfter gehört. Hätte man da Gehenna verhindern sollen oder wie?
Titel: Ist DSA4 wirklich so schlecht?
Beitrag von: Ludovico am 12.12.2007 | 09:45
Um mal auf das Topic zurueckzukommen:
Nein! DSA 4 ist nicht wirklich so schlecht.

ABER

Es ist stark verbesserungsfaehig.

Dinge, was man wie aendern koennte, wurden ja schon zuhauf genannt.

Und das Bashing nimmt hier schon fast laecherliche Zuege an.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 12.12.2007 | 10:06
Und das Bashing nimmt hier schon fast laecherliche Zuege an.
Deswegen habe ich es mal in den Bashingthread getan. Ich hoffe a darauf, dass das ein Endlosthread wird und sich in den restlichen Bereichen sinnvoll mit Materie auseinandergesetzt wird ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 12.12.2007 | 12:32
Bei DSA kommt schnell der Verdacht des bashens auf. Das liegt einfach an den vielen Mängeln und nicht daran, das gebasht wird. Schonmal dran gedacht ;) ?

@Kinshasa: ich bezog das gar nicht mal auf den Metaplot. Vielleicht irre ich mich da, aber nach Erfahrung scheint es sehr viele Fertigabenteuer-DSA Spieler zu geben.
Fertigabenteuer sehe ich per se erstmal stark mit Gängelung behaftet. Sonst würde ja nur ein Aufhänger drin stehen.
Das heisst, jeder der Fertigabenteuer spielt, ist sich ersmal im Klaren, daß er etwas vorgeplantes vorgesetzt bekommt.


Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 12.12.2007 | 12:45
@Ludovico
mal die DSA4 Regeln gelesen?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ludovico am 12.12.2007 | 12:56
@ChaosAptom
Sogar danach gespielt
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 12.12.2007 | 12:58
Und das Bashing nimmt hier schon fast laecherliche Zuege an.

DSA hat einfach viele Ex-Spieler, die eine Gelegenheit nutzen, die Unterlegenheit von DSA gegenüber ihrem momentanen System herauszustellen. Was subjektiv natürlich verständlich, wenn auch wenig produktiv ist. 

Bei DSA kommt schnell der Verdacht des bashens auf. Das liegt einfach an den vielen Mängeln und nicht daran, das gebasht wird. Schonmal dran gedacht ;) ?

Sorry Falcon, Argumente gegen DSA von Deiner Seite kann ich nur sehr begrenzt ernst nehmen. Dass Du lange Zeit (Jahre?) mit Deiner DSA Runde unzufrieden warst, liegt vor allem an Dir und Deinen Mitspielern, weniger an DSA.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 12.12.2007 | 13:05
ich spreche ja nicht nur von mir. Jedewede Kritik auf DSA wird ja gerne mal als Bashing abgetan. Ist ja auch schön einfach. Dann muss man nicht drauf eingehen.

und meine Mitspieler sind auch nicht von alleine so geworden. Spieler anderer Systeme habe ich durchaus als sehr aufgweckt, neugierig und offen erlebt. Nicht zuletzt davon einige Grofafoler.
Ich halte das ganze DSA Drumherum tatächlich schädlich für die Vielfalt des Rollenspiels.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 12.12.2007 | 13:16
Ich tue hier keine Kritik als Bashing ab, nur wenn man sich mit viel Augenrollen etc. eine verbale Schlammschlacht liefert, ist das in meinen Augen schon Bashing. Da geht es nur um das Schlechtmachen um des Schlechtmachens willen. Deswegen hab ichs hier rausgeschnitten. Hier sollte diskutiert werden, warum DSA so "schlecht" ist, allerdings ist diese Diskussion bereits gelaufen und der Thread dreht sich nurmehr im Kreis... hmm...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 12.12.2007 | 13:37
Zitat
DSA hat einfach viele Ex-Spieler, die eine Gelegenheit nutzen, die Unterlegenheit von DSA gegenüber ihrem momentanen System herauszustellen.
Es sagt viel über DSA Spieler aus, dass sie anzunehmen scheinen, die Kritiker würden DSA als minderwertiger betrachten.

Ich mag DSA nicht. Ich find die Welt fad und unschlüssig (zig verscheiden Kulturen und Epochen auf engstem Raum), aber ich behaupte nicht dass das was ich Spiele DSA überlegen ist. Es ist in erster Linie anders und da es meist neuer ist, erscheint es schlüssiger mit weniger offensichtlichen Lücken. Aber dadurch ist DSA dem nicht unterlegen.

Aber die DSA Regeln sind universeller Mist.  :)

Und wenn jemand fragt, was ich mit Kulturen und Epochen meine: in Aventurien gibts auf engstem Raum amerikanische und afrikanische Ureinwohner, Frühmittelalter, Spätmittlealter, Rennessaince, Araber, Nomaden, Japaner, Wikinger. Ich hab bestimmt was vergessen und die nicht-Menschen auch ausgelassen.

Das war jetzt ein bash ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Roland am 12.12.2007 | 14:00
Es sagt viel über DSA Spieler aus, dass sie anzunehmen scheinen, die Kritiker würden DSA als minderwertiger betrachten.

Ich bin allenfalls Gelegenheits DSA Spieler, aber mit erscheint es nur logisch, dass, wenn ich statt DSA ein anderes Rollenspiel spiele, das andere Rollenspiel unter den gegebenen Voraussetzungen als DSA überlegen (oder umgekehrt) sehe.

Hier und in anderen Mecker-Threads werden immer wieder Systemvergleiche angestellt. Bestimmt nicht, weil man sagen möchte "Seht her, eigentlich sind alle Rollenspiel gleich gut."  ;)

Ich persönlich finde, das viele andere Rollenspiele vieles besser machen als DSA. Aber DSA hat genug Stärken, um es für einen großen Teil der deutschen Rollenspieler zu einem attraktiven Spiel zu machen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 12.12.2007 | 14:49
Zitat
Ich bin allenfalls Gelegenheits DSA Spieler, aber mit erscheint es nur logisch, dass, wenn ich statt DSA ein anderes Rollenspiel spiele, das andere Rollenspiel unter den gegebenen Voraussetzungen als DSA überlegen (oder umgekehrt) sehe.
Das ist der unterschied zwischen dir und meiner erhabenen Überlegenheit, dass ich DSA nicht als unterlegenes Spiel betrachte.  ~;D

Nein, ernsthaft. Nur weil ich DSA Regeln zum brechen finde und mir die Welt zu fizzelig ist und die Kampagnen... wie sie nun mal sind, betrachte ich mein Setting nicht als universell besser/überlegen. Es zielt auf eine andere Kundschaft. Nicht alle Spiele müssen gleich sein.

Aber die Regeln dürfen verständlich sein.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 12.12.2007 | 15:28
Also ich habe erst nach 20 Jahren mit anderen Systemen mit DSA4 angefangen. Und ich spiele es - immer noch neben anderen Systemen - tatsächlich gerne.  

Wie mir scheind gibt es hier 3 Kritikpunkte zu geben, auf die ich mal einzeln eingehe:

1. Die Regeln: Ja, sie sind stark überarbeitungsbedürftig. Die Professionen müssen ausgedünnt werden, die SKT-Tabellen müßten reduziert werden. Am liebsten wäre mir ein System wie bei der WoD oder SR mit wenigen Punkten und einfacher Lernmethode. Und sicher könnten auch die Kampfregeln einfacher sein.

Aber das Grundgerüstempfinde ich nicht als so schlimm. Das 3W20-System ist vielleicht ein wenig komplexer wie bei anderen Systemen, aber normalerweise sollte es jeder kapieren und anwenden können. Im Kampf könnte man ein Ausdauersystem wie bei Midgard einführen, damit eine Attacke immer einen Effekt hat, aber ich möchte eine Parade nicht missen. In einem Fantasysystem gibt sie mit das Gefühl eines echten Schwertkampfes.

Aber:

Für mich sind die DnD-Regeln genauso vollkommener Mist wie für dich die DSA-Regeln.

Für mich ist es von großer Wichtigkeit, daß die Regeln in der Welt verwurzelt sind, daß jeder Charakter einen Grund hat, in der Welt zu sein. Deshab möchte ich Beschreibungen aller 12 Götter und ihrer irchen. Deshalb möchte ich schon bei der Erschaffung eine Kultur auswählen und Beschreibungen dafür. Deshalb möchte ich Professionen wie Hexen haben, die das Flair einer Welt mit ausmachen.

Für mich besteht der Sinn eines Rollenspieles darin, eine Rolle zu spielen. Bei DSA (und bei Midgard, Runequest, Herowars, etc.), habe ich schon bei der Charaktererstellung (die bei mir ohne Programm auch nur 1 bis 2 Stunden dauert) ein Bild vor Augen und die Anfänge eines Hintergrundes im Kopf.

Bei DnD entstehen für mich nur Marionetten, leere Hüllen ohne Geschichte. Krieger halt, oder Kleriker. Reduziert auf ihren Nutzen.

Oder kurz, Fluff und Crunch bilden für mich eine Einheit.


Deshalb mag ich u.a. die DnD-Regeln nicht. Mögen auch die Welten noch so schön sein, ich muß mich vorher durch hunderte von trockenen Regelseiten kämpfen, die für mich so spannend sind wie eine Gebrauchsanweisung einer Waschmaschine. Zudem sind sie nunmal sehr kampforientiert, eine Sache die für mich nebenher abläuft und im Regelbuch mit wenigen Seiten abgehandelt werden sollte.

Wenn ich für DSA ein neues System nennen wollte, wäre das Basicroleplayingsystem meine Wahl (Cthulhu, Runequest).




2. Der Kontinent Aventurien:

Ja, Aventurien ist ein Puzzlespiel verschiedener Epochen und Kulturen und in vielerlei Hinsicht unrealistisch.

Dazu kann man nun zwei Ansichten haben:

- Die Realitätsfanatiker beklagen sich darüber und empfinden das ganze für Mist. Von ihrem Standpunkt gesprochen ist das sicher richtig. Und sie sollten ganz sicher lieber eine andere Welt wählen.


- Aber man kann das ganze auch hinnehmen und als Vorteil sehen, erlaubt es doch den Spielern, Charaktere aus diversen Kulturen sehr einfach zusammenzubringen und dem SL Abenteuer in vielen verschiedenen Kulturen zu schreiben, ohne sich Gedanken über wochenlange Reisen machen zu müssen.


3. Metaplot:

Auch da gibt verschiedene Ansichten.

Auf der einen Seite die Spieler, die zwar eine Vogeschichte haben wollen, die aber an einem Punkt einfriert und die weitere Geschichte dem SL überläßt. Dadurch müssen die Abenteuer natürlich offen sein, große politische Ereignisse finden nicht statt.

Andere hingegen wollen eine Geschichte, die sich weiterentwickelt. Und wenn man das will, muß die Entwicklung von oben (Redaktion) festgelegt werden. Was natürlich auch heißt, daß bestimmte Ereignisse stattfinden müssen. Nun kann man diese zum einen in Supplements packen und die Abenteuerumsetzung wieder den SL überlasssen, oder man legt die Abenteuer fest.

Wollen die Spieler nun diese Meilensteine selber erleben, dann müssen sie sich damit abfinden, das sie auf bestimmte Dinge keine Einfluß nehmen können.

Oder man spielt Abenteuer nur am Rande der Ereignisse, dann hat man auf diese Randereignisse sicher mehr Einfluß.


Übrigens sollen ja die neuren Abenteuer besser sein, vor allem Chris Gosses "Der Unersättliche" soll ja durchaus mehrere Möglichkeiten des Ablaufs eingebaut haben.





Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.12.2007 | 17:24


Für mich ist es von großer Wichtigkeit, daß die Regeln in der Welt verwurzelt sind, daß jeder Charakter einen Grund hat, in der Welt zu sein. Deshab möchte ich Beschreibungen aller 12 Götter und ihrer irchen. Deshalb möchte ich schon bei der Erschaffung eine Kultur auswählen und Beschreibungen dafür. Deshalb möchte ich Professionen wie Hexen haben, die das Flair einer Welt mit ausmachen.

FRCS, Greyhawk CS, KoK CS,
Zitat
Oder kurz, Fluff und Crunch bilden für mich eine Einheit.
MMn gehört der Fuff ins Setting, die Regeln ins Regelwerk.


Zitat
Deshalb mag ich u.a. die DnD-Regeln nicht. Mögen auch die Welten noch so schön sein, ich muß mich vorher durch hunderte von trockenen Regelseiten kämpfen, die für mich so spannend sind wie eine Gebrauchsanweisung einer Waschmaschine.

Sie haben den Vortel verständlich zu sein und nicht aus 3 - 4 Regelwerken zusammengestoppelt worden zu sein.
Desweiteren sind sie erheblich handlicher und intuitiver.


Zitat
Zudem sind sie nunmal sehr kampforientiert, eine Sache die für mich nebenher abläuft und im Regelbuch mit wenigen Seiten abgehandelt werden sollte.
SuH, WdS die D&D Kampfregeln sind sehr viel Kürzer als die von DSA.

Wenn ich für DSA ein neues System nennen wollte, wäre das Basicroleplayingsystem meine Wahl (Cthulhu, Runequest).


zu 2 Es passt eben nix zusammen, in  etwa genauso unrealistischen FR passt es zusammen und die FR sagen nitx von fantastischenm Realismus.



Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ludovico am 12.12.2007 | 17:33
Hmm... laeuft wohl alles auf Geschmacksfrage hinaus. Ich krieg bei dem Lesen des DnD-Regelwerks auch keine Latte, denn es hat eher den Unterhaltungswert des EStG (ist ja halt reinster Crunch), andere lieben es.

@Schwerttaenzer
Wenn DSA so hoffnungslos scheisse ist, wie Du es empfindest, dann frage ich mich, wieso Du hier so krampfhaft versuchst, anderen den Spass daran zu verderben, die DSA halt moegen?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 12.12.2007 | 17:34
Zitat
Bin ja noch nicht lange dabei, aber bei aller Begeisterung über dieses Forum finde ich die Entwicklung der DSA-Threads sehr tragisch. Der Anfang ist meistens spannend, aber die immer gleichen Leute kommen innerhalb kürzester Zeit immer wieder mit der immer gleichen Globalkritik und boykottieren den Thread. Das ist echt nervig. Habe bislang 5 eigentlich spannende DSA-Themen verfolgt, die leider ausnahmslos von irgendwelchen Leuten torpediert wurden, denen wahlweise Railroading, Setting, Regeln oder die Spieler von DSA nicht passten. Die Aufforderung, doch bitte zum Thema zurückzukehren, hört sich da sehr vernünftig an.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 12.12.2007 | 17:41
@Kinshasa Beatboy:
Im anderen Thread bin ich voll Deiner Meinung. In diesem Thread allerdings sagt bereits die Threadüberschrift, dass es um die Unzulänglichkeiten in DSA geht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 12.12.2007 | 17:46
genau das wollte ich auch schreiben. Es wurden ja extra Threads aufgemacht, wo die Leute sich austoben können. Und dieser ist ohnehin schon 38 Seiten lang, was soll das noch kommen?

Ludovico schrieb:
Zitat
@Schwerttaenzer
Wenn DSA so hoffnungslos scheisse ist, wie Du es empfindest, dann frage ich mich, wieso Du hier so krampfhaft versuchst, anderen den Spass daran zu verderben, die DSA halt moegen?
Also das ist doch wirklich keine schwer nachzuvollziehende Haltung. Mich wurde ja dasselbe gefragt.
Das ist wie mit der Klimaerwärmung (mal vorrausgesetzt sie existiert):
Andere Menschen machen seine Welt kaputt. In diesem Fall seine Rollenspielwelt. Wieso soll er darum nicht kämpfen dürfen?

Ausserdem, was andere als Spass verderben ansehen ist für den anderen Nachteile verständlich machen. Andersherum gefragt, wieso gibt es immer Leute, die den anderen den Mund verbieten wollen wenn sie mal nicht dieselbe positive Meinung äussern wie die Mehrheit? Es ist nunmal nicht alles toll. Wenn so viel sinnloser Beifall geklatscht wird hat die sinnlose Gegenmeinung doch auch ihre Berechtigung, es geht schliesslich darum welches Bild von DSA vermittelt werden soll.
Es ist doch verständlich, daß es einige nicht ertragen wie himmelhoch etwas gelobt wird. Das ist schliesslich ein zweischneidiges Schwert, an anderen Ecken wird krampfhaft versucht andere dazu zu bewegen DSA zu mögen. Ich finde, da muss man auch mal beide Seiten gleich fair behandeln.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Ludovico am 12.12.2007 | 17:59
genau das wollte ich auch schreiben. Es wurden ja extra Threads aufgemacht, wo die Leute sich austoben können. Und dieser ist ohnehin schon 38 Seiten lang, was soll das noch kommen?

Ludovico schrieb: Also das ist doch wirklich keine schwer nachzuvollziehende Haltung. Mich wurde ja dasselbe gefragt.
Das ist wie mit der Klimaerwärmung (mal vorrausgesetzt sie existiert):
Andere Menschen machen seine Welt kaputt. In diesem Fall seine Rollenspielwelt. Wieso soll er darum nicht kämpfen dürfen?

Wenn er drum kaempfen wuerde, wuerde er etwas konstruktives beitragen.

Zitat
Ausserdem, was andere als Spass verderben ansehen ist für den anderen Nachteile verständlich machen.

Das einzige, was ich hier sehe, ist das, was Roland angesprochen hat und zwar das Darstellen der Ueberlegenheit des bevorzugten Systems, keine konstruktiven Ideen, Anregungen, Argumente...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 12.12.2007 | 18:03
Der Unterschied scheint mir bei vielen Beiträgen darin zu liegen, dass ein guter Teil der Leute nicht über die Verbesserung von Elementen innerhalb des Grundrahmens oder spezifische Probleme geredet haben, sondern den Geschmack bzw. die daran hängenden Spielelemente von anderen direkt kritisiert haben - und das führt üblicherweise zu Reibungswärme.  
Dazu kommt, dass die Kritik ja eigentlich schon am Thema vorbei ist, tyischerweise auch äußerst geschmacksbasiert und damit auch nicht konstruktiv behandelbar.

Viele wollen kein besseres DSA sondern etwas ganz anderes und dass das zu Widerstand führt sollte klar sein.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 12.12.2007 | 18:08
Zitat
Bei DnD entstehen für mich nur Marionetten, leere Hüllen ohne Geschichte. Krieger halt, oder Kleriker. Reduziert auf ihren Nutzen.
Das ist dein Problem, wenn du den Chrakter nicht von den Regeln trennen kannst. Das bedeutet auch, dass deine Charaktere tatsächlich eher auf die Werte reduziert werden können. Wenn ich in D&D ne Hexe erstellen wollte (Gott bewahre), dann würd ich einfach nen Sorcerer oder Wizard erstellen und von Hintergrund so erklären, dass es eine Hexe ist. Vielleicht noch paar Punkte auf Knowledge(Nature) und Heal oder solche passenden Skills. Nur weil dann oben auf dem Bogen Wizard steht, geht kein Flair verloren, denn mein Charakter ist mehr als die Zahlen auf dem Papier.

Zitat
Zudem sind sie nunmal sehr kampforientiert, eine Sache die für mich nebenher abläuft und im Regelbuch mit wenigen Seiten abgehandelt werden sollte.
Wie schon erwähnt wurde hat D&D weniger Kampfregeln als DSA und dann kommt noch die Frage... wozu denn sonst Regeln außer für Kampf und ähnliche Konfliktsituationen (Schlösser knacken, Fallen finden, Infos aus Leuten rauspressen) ? Ich brauch keine Regel, die mir sagt, wie ich meinen Charakter spiele. Ich brauch Regeln um zu bestimmen ob eine HAndlung meinerseits Erfolg hat.

Mein nächter bash ist also nicht gegen DSA, sondern gegen die Spieler, die nicht in der Lage sind, sich einen Charakter vorzustellen und diesen auch passend zu spielen, ohne dass jeder Millimeter seines Lebens auf Papier gebracht wurde.

Wie bestimme ich, ob mein Char was vom Bierbrauen versteht? Ich entscheide mich dazu bei seiner Erschaffung. Wie weis ich, ob er was übers Wetter weis? Er ist viel unterwegs, da lernt man auch was über die Natur, ohne die entsprechende Skill in ungeahnte höhen zu treiben (nennt sich unskilled attempt).

Das wird ja immer besser hier  ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 12.12.2007 | 18:25
Breite Pinsel für grobe Sachen.
Man kann auch mit einem Quast Portraits malen und sich die fehlenden Details dann dazudenken (oder schön reden/trinken)

Besser und sicherer geht es mit dem passenden Handwerkzeug.

Ohne Fertigkeiten haben alle mal angefangen. Die sind auch nicht dazu gekommen, weil jemand Langeweile bekommen hat, sondern weil man Defizite/Probleme erkannt/ erlebt und abzustellen versucht hat - wie geschickt underfolgreich steht auf einem anderen Blatt.

Beim Freeform kommen dann bald Fragen auf, wie viel darf denn nun jeder Schreiben, was sind den nun wirklich nur Flufffertigkeiten und was heißt "unskilled test" wenn man die und jene Erfahrung schon gemacht hat, ein anderer aber ganz unbeleckt ist oder ähnliches.

(Gute) Regeln machen Dinge transparent (so man in der Lage ist die Regeln zu lesen), konsistent und damit verlässlich, bzw. bieten eine Grundlage für die Diskussion, wenn man selbst dann eine Regelung anpacken möchte.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 12.12.2007 | 18:50
Wenn ich mir beispielsweise Malicants letzten Post anschaue, dann ist mir der Bezug zum Threadthema schlicht zu vage. So geht es mir meistens auch mit Falcon und seinen Ergüssen. Interessant und für diese Diskussion fruchtbar könnte aber die wiederholt von Falcon vorgetragene Feindesthese sein, die da zusammengefasst lautet

"Es besteht ein negativer Zusammenhang zwischen der Zahl der DSA-Spieler und der Zahl anderer Rollenspieler. Um meine Existenz als DSA-unabhängiger Spieler zu sichern, muss ich versuchen, möglichst viele andere Rollenspieler mit dem Ziel eines Systemwechsels davon zu überzeugen, dass DSA scheisse ist." Man könnte noch hinzufügen: Dies erreiche ich dadurch, dass ich DSA in jedem Thread derart pauschal, penetrant und unbeeindruckt von jeglicher sonstiger Argumentation kritisiere, dass die Leute die Lust am Spiel verlieren.

Insofern wäre Falcons Antwort auf den Threadtitel: Ja, DSA 4 ist wirklich so schlecht, da es die Zahl meiner potentiellen Mitspieler begrenzt. Vor diesem Hintergrund ergeben seine Posts dann auch einen Sinn und sind sogar keineswegs als OT aufzufassen (wenngleich ich Falcons Treiben dann eben nicht destruktiv, sondern egoistisch nennen würde).

Um nun aber konstruktiv mit dieser Faktenlage umzugehen, erlaube ich mir den folgenden Einwand (vielleicht hilfts ja):

Bereits die Zusammenhangsthese ist nach meiner Ansicht falsch. DSA ist das Rollenspiel in Deutschland, mit dem der Grossteil potentieller Interessenten zunächst in Berührung kommt. Ich würde daher sagen: je mehr Leute DSA spielen, desto mehr Leute wenden sich dann nach einiger Zeit ab und schauen sich dann entsprechend auch nach anderen Systemen um. Um aber Leute (wie von Dir beabsichtigt) von DSA abzubringen, müsst Du eine Verhaltensänderung herbeiführen. Solche Verhaltensänderungen setzen Einstellungsveränderungen voraus und die haben eine intellektuelle und eine emotionale Komponente. Das heisst:

1. Du musst den Leuten intellektuell klarmachen, dass DSA scheisse ist und es bessere Alternativen gibt. Dafür benötigst Du aber konkrete Argumente. Globalkritik, Ironie und Totschlagrethorik hilft da nicht. Es geht um das Aufzeigen besser geeigneter Alternativen.
2. Du musst den Leuten emotional klarmachen, dass DSA scheisse ist. Das erreichst Du nicht darüber, den DSA-Spielern erst einmal pauschal mit unversöhnlichen Worten vor den Koffer zu scheissen. Dann fühlen sich die potentiellen Systemwechsler nämlich angepinkelt (um mal in der Fäkalrethorik zu bleiben) und schalten auf stur.

Zusammengefasst: Deine Hypothese vom negativen Zusammenhang zwischen DSA-Spielern und sonstigen RPGlern ist nach meiner Auffassung generell, speziell aber hier im Forum noch mal verschärft, falsch. Sollte sie aber doch korrekt sein, musst Du die Leute von Deiner Position überzeugen. Das erreichst Du mit intellektuell und emotional ansprechender Argumentation, nicht jedoch mit der bisherigen ironisierend-sturen Fundamentalkritik.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.12.2007 | 19:39
Das einzige, was ich hier sehe, ist das, was Roland angesprochen hat und zwar das Darstellen der Ueberlegenheit des bevorzugten Systems, keine konstruktiven Ideen, Anregungen, Argumente...
Meine "konstruktiven" Ideen, Vorschläge usw bringe ich an vielleicht wirkungsvollerer Stelle an, abgesehen davon ist es nicht meine Aufgabe DSA zu verbessern, sondern jener die dafür bezahlt werden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 12.12.2007 | 19:39
@Kinshasa: Ich frage mich warum dir soviel daran liegt, daß andere Personen das System unbedingt loben müssen oder gar nicht sagen sollen.

Man kann den Spieß auch umdrehen, wenn dich so etwas stört solltest du versuchen emotional den DSA Kritikern klarzumachen wieso sie das System und die Spielwelt gut finden sollten. Bislang kam da nicht viel. Die Alternative ist, das niemand seine Meinung sagen darf.
Ich weiss zwar nicht wie es bei Schwerttänzer, Roland oder Malicant ist, aber ich kann durchaus auch Gutes an DSA finden.

Aus deinem Pauschalurteil kann man auch herauslesen als wüsstest du das diverse DSA Kritiker schon alles versucht hätten und von Grundauf eine Frusthaltung eingenommen haben. Ich z.b. hab mich schon mal sehr interessiert mit DSAlern auseinander gesetzt. Das ist mal wieder also alles völlig ferndiagnostisch ins Blaue geschossen.

daher bleibt doch immer noch die Frage im Raum,
Wer subjektiv "DSA ist supergeil, darum" (ich sag nicht, daß du das gesagt hättest) verbreiten darf, darf auch Leute von seiner eigenen, schlechten Meinung überzeugen, oder?
Was ja noch nicht mal die wirklichen Gegenargumente mit einbeziehet wie verkorkste Charakrergenerierung, Proffessionsauswahl, Regelübersicht usw., die du vermutlich ausblendest. Damit kann man den Leuten schliesslich auch nicht so schön als Bein Pinkeln wie bei ihrer persönlichen Meinung.

Es wurden auch genug Vorschläge gemacht, wie man die Struktur der DSA Regeln verbessern kann, ohne sie völlig umzuändern. Hier im Forum, auch von mir. Vielleicht solltest du dich erstmal damit beschäftigen. Sonst kommt jemand auf die Idee du machst dir ein Bild aus drei Posts.
Du scheinst dich auch ziemlich selektiv auf einzelne Personen einzuschiessen. Wie siehts mit Settembrini oder diesen Leuten (http://tanelorn.net/index.php/topic,10417.0.html) oder Jens (http://tanelorn.net/index.php/topic,23991.0.html[/url)(besonders empfehlenswert, ganz extrem) aus? Die sagen alle ihre Meinung, wenn die DSA angeblich nur schlecht machen ist das wohl ein echtes Problem.

Kinshasa schrieb:
Zitat
Dies erreiche ich dadurch, dass ich DSA in jedem Thread derart pauschal, penetrant und unbeeindruckt von jeglicher sonstiger Argumentation kritisiere, dass die Leute die Lust am Spiel verlieren.
Das ist doch auch schon eine Sturhaltung an sich. Es kommt nur das an, was man hören will und wertet die eigene n Punkte auf.
Wenn es irgendwo echte "Argumente" pro DSA gegeben hätte würde ich die gerne sehen. Vielleicht hab ich sie überlesen aber für ein Verlinkung wäre ich dankbar.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 12.12.2007 | 20:00
Zitat
Breite Pinsel für grobe Sachen.
Man kann auch mit einem Quast Portraits malen und sich die fehlenden Details dann dazudenken (oder schön reden/trinken)

Besser und sicherer geht es mit dem passenden Handwerkzeug.
DAS ist der Sieger in der Diskussion. Die Analogie ist ja sowas von unangebracht, das tut ja schon weh. Aber eine deutsche und damit sehr passende Antwort.

Ich geh dann mit meiner Phantasie in die Ecke und schäme mich ob meines Werkzeugs, dass seinen Zweck erfüllt ohne übermäßig kompliziert und schwer zu bedienen zu sein.

Ich sagte doch, dass das hier immer besser wird. Noch zwei, drei solche Kommentare und ich hab Post von nem Mod  ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 12.12.2007 | 20:06
Keine Lust die ganzen 32 ersten Seiten durchzulesen, aber mal aus dem Kopf, was gesagt wurde:

Pro DSA4
Setting
Viele Fertigkeiten
Historie
Lebende Kampagnenwelt
Viel Auswahl in der Charaktererschaffung
mein lieblingssystem und alles was andere sagen ist quatsch

Contra DSA4
Setting
Unnütze Fertigkeiten
Railroading in Kaufabenteuern
schlecht geschriebene Regeln
schlecht geschriebene Kaufabenteuer (Regelwidersprechend/-aufhebend)
Unnütze Optionen in der Charaktererschaffung
Unnütze Regeln
mein Hasssystem und alles was DSAler sagen ist quatsch

Tatsächlich objektive begründete Meinungen/Gründe kamen ab und an mal von: BobaFett, Jens, Falcon, ChaosAptom (aber nicht in jedem Post, ich treibe ab und an mal die Diskussion an)

Meiner Meinung nach profunde Gründe, die DSA4 schlecht machen:
Schlechte Konzipierung der Fertigkeiten, Optionen, Würfelwürfe und viele Detailregeln, die überflüssig sind, selbst für Detailfanatiker.
Die Kampfregeln kann man nahezu komplett in die Tonne treten.

Objektiv gut an DSA4 sind:
Setting, Historie und Background


Nochmal an die an D&D Rummäkler:
fast ausnahmslos hab ich hier nur typische DSA-Spieler Kritik an D&D gesehen, vor allen auf den letzten 10 Seiten, sprich generalisierend und auf Hörensagen basierend, bzw. sehr, sehr subjektiv, also genau das worüber sich aufgeregt wurde...
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.12.2007 | 20:09
Wie schon erwähnt wurde hat D&D weniger Kampfregeln als DSA und dann kommt noch die Frage... wozu denn sonst Regeln außer für Kampf und ähnliche Konfliktsituationen (Schlösser knacken, Fallen finden, Infos aus Leuten rauspressen)?
1) Also D&D hat wesentlich mehr Regeln für Kampf als DSA. D&D 3.5 ist selber ja schon ein halbes Table Top. (Ich habe nichts gegen TableTops. - Aber bitte nicht während des Rollenspiels.)

2) Du hast es ja schon genannt: Regeln für Schlösser knacken, Fallen stellen, Bierbrauen etc. Diese regeln sind für mancheiner wichtiger als Kampfregeln.

Zitat
Ich brauch keine Regel, die mir sagt, wie ich meinen Charakter spiele. Ich brauch Regeln um zu bestimmen ob eine HAndlung meinerseits Erfolg hat.
Tja, dann sind RPGs wie WoD oder Unknown -Armies oder Cthulhu mit seinen Insanity-Regeln nichts für dich.
Andere Leute spielen solche RPGs ganz gerne.

Zitat
Wie bestimme ich, ob mein Char was vom Bierbrauen versteht? Ich entscheide mich dazu bei seiner Erschaffung. Wie weis ich, ob er was übers Wetter weis? Er ist viel unterwegs, da lernt man auch was über die Natur, ohne die entsprechende Skill in ungeahnte höhen zu treiben (nennt sich unskilled attempt).
Und wie entscheide ich, ob mein Charakter etwas vom kämpfen versteht? Nunja, er war früher bei der Armee, bevor er desertiert ist. Da hat er sicherlich kämpfen gelernt. - Das kann man genau so gut über unskilled attempts regeln.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.12.2007 | 20:15
1) Also D&D hat wesentlich mehr Regeln für Kampf als DSA.
Seltsam, das DSA ein eigenes RW dafür hat, D&D nicht.

Übrigens, wo schreibt CoC vor wie die SCs zu spielen sind?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 12.12.2007 | 20:22
@Euelenspiegel
nicht doch auf den Blödsinnschreibzug aufspringen, das ist meine Aufgabe  ;)

Ich habs nicht gezählt, aber die D&D Kampfregeln sind klarer als die DSA4er, vor allem funktionieren viele coole Sonderaktionen(die bei D&D über Feats laufen) immer, während einige DSA4 Aktionen blanker Irrsinn sind(sie auszuwürfeln). Im ganzen laufen die D&D3.5/4 Kampfregeln runder, dafür muss man wohl um alles zu nutzen halt das Spielbrett/Rasterfeld hervorholen.

DSA legt aber auch viel mehr Augenmerk(nicht Wert, wenn man sich so manches Abenteuer anguckt) auf Nicht-Kampfaktionsmöglichkeiten und verfehlt aber das Ziel knapp mMn, da viele Fertigkeiten überflüssig detailiert ausgearbeitet sind.

OT
Mal was zum drüber grübeln:
Was schränkt mehr ein in der Möglichkeit der Charaktererschaffung: eine Liste an Fertigkeiten/Optionen, oder die Möglichkeit sich Fertigkeiten selbst ausdenken zu können
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.12.2007 | 20:24
(nicht Wert, wenn man sich so manches Abenteuer anguckt) auf Nicht-Kampfaktionsmöglichkeiten
Das wären welche Abenteuer gewesen?

Ausser dem Unersättlichen jetzt?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Falcon am 12.12.2007 | 20:29
Bitte?! Die Abenteuer sind doch vollgestopft von Tavernenszenen, Volksfesten, Uber-NSC Begegnungen, wo man als Char die Klappe zu halten hat usw.

"Erben des Zorns" finde ich ganz extrem.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 12.12.2007 | 20:33
Ich kann gerade nicht nachschlagen, da ich zu Hause bin und nicht im Laden, aber wie oft ist Kampf der Weg zum Ziel und wie oft hat man die Möglichkeit mit Hilfe seiner Fertigkeiten(Bier brauen, wo es hier ja so oft erwähnt wurde auf S. 38) Konflikte zu lösen?
(Ernsthafte Frage und nicht rhetorisch, kannst du das zur Zeit nachschlagen?)

Es wäre auch mal interessant zu gucken, wann in Kaufabenteuern wirklich die Fertigkeiten aus der Auswahlliste relevant sind. Mir schwebt da gerade sowas vor wie:
Man hat Fertigkeitenanzahl X zur Auswahl, da könnte man doch bei vielen Begegnungen Vorschläge machen, wie man diese Fertigkeiten, die man sich aussuchen darf auch geschickt einsetzen kann.
Ist dem so?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.12.2007 | 20:38
Wenn der SL nit nein sagt.

Beispiel SCs sind Eskorte, SC Zimmermann will Boote vorbereiten SL sagt Nein.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 12.12.2007 | 20:49
Seltsam, das DSA ein eigenes RW dafür hat, D&D nicht.

Stehen denn in DnD andere Regeln drinne als solche, die man für den Kampf braucht ?

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 12.12.2007 | 20:51
OT
Mal was zum drüber grübeln:
Was schränkt mehr ein in der Möglichkeit der Charaktererschaffung: eine Liste an Fertigkeiten/Optionen, oder die Möglichkeit sich Fertigkeiten selbst ausdenken zu können

Wenn ich Fertigkeiten selber auswählen will, nehme ich HeroQuest, und auch nicht DnD.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 12.12.2007 | 20:53
Ja aber das ist ja mit jedem Rollenspiel möglich (Spieler haben tolle Ideen, was ihre Charaktere mit ihren Fertigkeiten anfangen können), die Frage ist doch ob das im Abenteuer direkt möglich ist, bzw. als Info für den SL als Vorschlag aufgelistet wird.

Ist doch fast immer so, bei DSA das im Abenteuerbuch Flavortext, SL-Info, NSC Werte hintereinanderstehen. Gibts da oft sowas wie:

Flavortext:
Hügelkuppen, Landschaftsbeschreibung, blablabla. Gruppe von Banditen steht bei einem umgekippten Händlerwagen, die Anführerin kommandiert ihre Mannen herum, blablabbla.

SL Text:
Wenn die HElden die BAnditen angreifen, dann NSC Werte einen Absatz tiefer.
Helden können auch: Becircen>>dann ist das und das möglich
Geiles Bier selbst gebraut haben und anbieten>>>dann ist das und das möglich
Einer der Helden ist Rahjageweihte>>> XXX

Sind solche Möglichkeiten in den Abenteuerbüchern vorgegeben?

@Kazander
Äh, ich beziehe mich damit überhaupt nicht auf D&D, sondern meinte das generell, denn sowohl DSA als auch D&D haben Fertigkeitenlisten, deswegen ja OffTopic

Zur Info nochmal(vlt. hilft das):
Meine Lieblingssysteme sind Earthdawn(schwache Regeln, geiles Setting mMn), Shadowrun(Setting gut, Regeln mit der 4ten auch spielbar) und halt Reign(schwaches Setting, goiles Regelwerk).ahja und das ist meine subjektive Meinung zu diesen Systemen
Ich hab zig andere Spiele gespielt und versuche deren Vor- und Nachteile zu sehen und zu wissen.
D&D3.5 liegt mir nicht(wobei ich das Strategische Kampfsystem toll finde, weil FinalFantasyTactics Fan), DSA hasse ich das Setting(kann aber durchaus sehen, das das sehr gut gefunden werden kann, das ist so wie ich hasse Tomaten, sehe aber, das viele Leute Tomaten mögen) und finde die Regeln von DSA4 sehr schwach.

Hoffe das stellt noch was klar.
Achja und ich weiss mit 100% Sicherheit, das jedes Rollenspielsystem/Setting mit der richtigen Gruppe supergenial sein kann.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.12.2007 | 20:59
Stehen denn in DnD andere Regeln drinne als solche, die man für den Kampf braucht ?

Ja! im D-mg -i u II und im PHB


Sind solche Möglichkeiten in den Abenteuerbüchern vorgegeben?

Nein, da steht Egal was die SCs machen, das Ergebnis ist X machen sie es gut haben sie X erreicht machen sie es schlecht it es ihre Schuld das sie nur  X rausbekommen haben.
Bei der 7G sind Soziale Fertigkeiten einfach AP Dump oder Sink, absolut nutzlos, Argumente zu bedenken ist verschwendete Hacktime.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 12.12.2007 | 21:03
Jetzt nochmal Antwort von DSA-Fans, bitte
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 12.12.2007 | 21:09
Zitat
Und wie entscheide ich, ob mein Charakter etwas vom kämpfen versteht?
Jetzt bist du mit absicht doof, oder?
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 12.12.2007 | 21:10
Meine Güte, da ist man mal knappe 2 Tage nicht da und schon brennt der Thread wieder lichterloh.

Ich versuche hier mal möglichst objektiv und evtl. konstruktiv den Aspekt des Metaplot-Railroadings zu diskutieren:

Anfang und Ende der ganzen Sache ist, dass die Spieler nicht in "ihrem" Aventurien spielen sollen. Natürlich kann jede Gruppe sagen "Wir pfeifen auf den Metaplot" und ihr eigenes Ding drehen. Haben wir damals gewissermaßen auch gemacht, obwohl es vor Borbarad ja sowieso wurscht war, weil in der Welt lange Zeit nichts, aber auch rein gar nichts von Bedeutung passiert ist.
Hält man sich jedoch an den Metaplot, so spielt man nicht in seinem Aventurien, sondern man darf gnädigerweise am Aventurien der Redax teilhaben. Wobei "teilhaben" mit "zuschauen" gleichzusetzen ist. Abenteuer mit festgelegtem Ausgang sind da nur der eine Aspekt, und für eine funktionierende Metaplot-Welt auch irgendwo notwendig. Die zuvor kritisierten Begegnungen mit unantastbaren Über-NSCs sind hingegen überflüssig und für viele in erster Linie nervig bis frustrierend. ("Ja toll, wir habens begriffen, daß wir die Nichtskönner und Deppen vom Dienst sind, dürfen wir jetzt noch seine Stiefel lecken?")

Shadowrun z.B. hat doch auch einen Metaplot -- hier wird aber afaik längst nicht so viel Kritik laut wie bei DSA. Und warum? Auch bei SR-Modulen wird gerailroaded (Stichwort "Keine Panik"). Aber immerhin haben viele Module mehrere mögliche Ausgänge: wenn die Runner dies geschafft haben, oder wenn sie dort gescheitert sind.
Grundsätzlich aber haben Runner die Lizenz zum Siegen. Ich kenne zwar jetzt nicht _so_ viele SR-Kaufabenteuer, aber in denen, die ich kenne, wird nirgends ein echter ehrlicher Sieg der Helden verhindert, nur damit das nächste Kaufabenteuer nicht Makulatur wird.

Mein Vorschlag: entweder man erlebt den Metaplot mit, und gibt sich dort mit einer Statistenrolle zufrieden. Das sollte dann aber den Spielern bewusst sein. Also nicht so tun, als seien sie die Hauptpersonen, obwohl sie doch nichts ändern können. Oder aber man lässt den offiziellen Metaplot so nebenher laufen, während die Spieler bzw SCs etwas anderes machen - und hier wirklich völlige Freiheit haben.

So hab ich das mal vor X Jahren bei einem selbstgeschriebenen Rolli gehandhabt. Setting war eine spätmittelalterliche Welt (und zwar homogen spätmittelalterlich), in der mehrere Machtblöcke Krieg gegeneinander führten. Der Geschichts- bzw. Kriegsverlauf war im Wesentlichen (von mir) global festgeschrieben. Waren die SCs im Krieg involviert, bekamen sie diverse Aufträge etc., die zwar ihr Scherflein zur Entwicklung beigetragen haben, aber eben nicht kriegsentscheidend waren.
Dann gab ich ihnen mehr Verantwortung, und wir spielten eine Kampagne, die mit dem Krieg rein gar nichts zu tun hatte, aber dafür andere wundersame Entdeckungen und neue Gefahren bereithielt (das ganze war auch n bissl ne Sightseeing-tour quer durch den Kontinent). Da waren die SCs dann wirklich die Hauptpersonen, und sie konnten frei agieren, ohne dass ich bestimmte Zwischenergebnisse erzwingen musste.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 12.12.2007 | 21:22
Zitat
Meine Güte, da ist man mal knappe 2 Tage nicht da und schon brennt der Thread wieder lichterloh.
Ich würde mir diesen Verdienst ja selbst gern ankreiden, aber ich glaub nicht das mein trollen so gut ist  ~;D
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.12.2007 | 21:33
Hält man sich jedoch an den Metaplot, so spielt man nicht in seinem Aventurien, sondern man darf gnädigerweise am Aventurien der Redax teilhaben. Wobei "teilhaben" mit "zuschauen" gleichzusetzen ist.
Das stimmt so nicht ganz: Man kann an den Baronie-Spielen teilnehmen und so den Metaplot selber mitbeeinflussen und mitentscheiden, wie das offizielle Aventurien aussieht.

Zitat
Grundsätzlich aber haben Runner die Lizenz zum Siegen. Ich kenne zwar jetzt nicht _so_ viele SR-Kaufabenteuer, aber in denen, die ich kenne, wird nirgends ein echter ehrlicher Sieg der Helden verhindert, nur damit das nächste Kaufabenteuer nicht Makulatur wird.
Bei den DSA-Abenteuern hat man doch auch die Lizenz zum siegen. - OK, im 2. G7-Abenteuer schaffen sie es nicht, die Beschwörung Borbarads zu verhindern. - Aber ansonsten feiern sie den Großteil der Kampagne über Siege und gehen von einen Sieg zum nächsten Sieg.

Und auch bei den anderen Abenteuern, die ich gespielt habe, bestand das Standard-Ende immer aus dem Sieg der SCs.

Zitat
Also nicht so tun, als seien sie die Hauptpersonen, obwohl sie doch nichts ändern können.
Das verstehe ich jetzt nicht. Die SCs haben doch etwas verändert. - Genau wie Frodo haben sie verhindert, dass "das Böse" siegt. (OK, man kann jetzt darüber streiten, ob Borbarad das Böse ist.)

Aberd u würdest doch Frodo auch als Hauptperson in 'Herr der Ringe' werten, oder? Worin unterscheiden sich denn jetzt großartig die Aktionen von Frodo und den SCs in der G7?

Klar, Geschichten wie 'Moby Dick' oder 'Die Verurteilten' gibt es auch, wo man die Geschichte aus Sicht eines Zuschauers/einer Nebenfigur erlebt. - Aber in den meisten Geschichten, erlebt man die Story aus Sicht der Hauptperson.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.12.2007 | 21:46
Das stimmt so nicht ganz: Man kann an den Baronie-Spielen teilnehmen und so den Metaplot selber mitbeeinflussen und mitentscheiden, wie das offizielle Aventurien aussieht.
~;P ~;P ~;P ~;P ~;P ~;P ~;P ~;P ~;P ~;P ~;P

Mann war der gut!

Zitat einer Briefspielerin: DDR Wahlen.

Du überschätzt den Einfluss der Briefspieler erheblich, zuarbeiten dürfen sie mehr nicht, bzw kaum mehr.

Zitat

Bei den DSA-Abenteuern hat man doch auch die Lizenz zum siegen. - OK, im 2. G7-Abenteuer schaffen sie es nicht, die Beschwörung Borbarads zu verhindern. - Aber ansonsten feiern sie den Großteil der Kampagne über Siege und gehen von einen Sieg zum nächsten Sieg.
Du meinst die SC dürfen tun was die Kampagne vorsieht und nicht tun, was die Kampagne nicht vorsieht.
Ich kenne bei Auflagen da kanns du nur entscheiden wie du draufprügelst, sonst nix, du kannst weder gewinnen noch verlieren.


Zitat
Aberd u würdest doch Frodo auch als Hauptperson in 'Herr der Ringe' werten, oder? Worin unterscheiden sich denn jetzt großartig die Aktionen von Frodo und den SCs in der G7?
Das Frodo keon SC ist, sondern ne Romanfigur und darum seine Taten vom Autor zugeschrieben bekommt, bei der 7G  ist es für die 7G dasgleiche, nur ist der literarische Anspruch erheblich niedriger.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.12.2007 | 21:55
Du überschätzt den Einfluss der Briefspieler erheblich, zuarbeiten dürfen sie mehr nicht, bzw kaum mehr.
Ich bin kein Briefspieler.

Aber kennst du ein RPG, wo die Spieler das Setting mitbestimmen können? (Und ich meine jetzt kein RPG, dass man für seine Hausrunde kreiert hat, sondern eines, das halbwegs professionel vertrieben wird.)

Zitat
Du meinst die SC dürfen tun was die Kampagne vorsieht und nicht tun, was die Kampagne nicht vorsieht.
Und die Kampagne sieht einen Sieg der SCs vor.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.12.2007 | 21:58
Midgard?

Du verstehst nicht, der Sieg ust wertlos weil alles vorgegeben ist, der Sieg ist vorgeschrieben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.12.2007 | 22:22
Du verstehst nicht, der Sieg ust wertlos weil alles vorgegeben ist, der Sieg ist vorgeschrieben.
1) Es ging um den Sieg von den SCs und nicht um den Sieg von Spielern. - Man sollte zwischen Spielern und SCs trennen.

2) Ob der Sieg wertlos ist oder nicht, hängt davon ab, welcher Spieltyp man ist:
Ich will ja nicht unbedingt die GNS-Theorie auspacken, aber: Für Gamisten ist es sicherlich wichtig, dass sie den Sieg selber verdanken. Für sie ist die Herausforderung wichtig. Für Narrativisten und Simulationisten ist es aber nicht wichtig, ob es ihre eigene Leistung ist. - Hier sind ganz andere Sachen wichtig.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 12.12.2007 | 22:28
Ich sehe das wie Schwerttänzer: Frodo aus Hobbiton ist eine Romanfigur, und mein z.B. Ruadh Ui Maidrin aus Havena ist ein Rollenspielcharakter. Ich will bei einem RollenSPIEL selber spielen, und nicht von einem Erzähler durch einen Roman hindurchgeführt werden, in dem ich einem der Charaktere einen Namen geben durfte. Wenn ich darauf Wert lege, dann lese ich ein Buch. Ich lese gerne und viel, so decke ich meinen Bedarf an vorgefertigten Geschichten. Wenn ich Rolli spiele, will ich die Geschichte selber mitgestalten können.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 12.12.2007 | 22:35
Midgard?

Bei Midgard kannst du durch Beiträge für den Gildenbrief und vielleicht mit viel Glück durch ein eigenes Quellenbuch mit gestalten, richtig.

Aber die Abenteuer sind auch festgelegt. Wie die meisten Abenteuer für Rollenspiele die ich kenne, haben sie einen Anfang und ein klar bestimmtes Ende, das vorher festgelegt wird. Zwar können sie Spieler scheitern, aber in der Regel ist es Aufgabe der SC, den Plot zu lösen und das Abenteuer zum vorbestimmten Ende zu bringen.
Ist ja auch irgendwie logisch, irgendwie muß ein Autor ja ein Abenteuer zu Ende bringen.

Der einzige Unterschied ist, daß es keine omnipräsenten NSCs gibt, die den SC die Arbeit abnehmen.



Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.12.2007 | 22:37
Ich will bei einem RollenSPIEL selber spielen, und nicht von einem Erzähler durch einen Roman hindurchgeführt werden, in dem ich einem der Charaktere einen Namen geben durfte. Wenn ich darauf Wert lege, dann lese ich ein Buch. Ich lese gerne und viel, so decke ich meinen Bedarf an vorgefertigten Geschichten. Wenn ich Rolli spiele, will ich die Geschichte selber mitgestalten können.
Klar ist es für dich die Art, wie du gerne RPG spielst. - Aber es gibt auch noch andere Arten, RPG zu spielen. Es gibt Leute, denen andere Sachen wichtig sind.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.12.2007 | 22:43
Ich kann mich da an Abs erinnern wo die SCs tot sind wenn die NSCs be Beginn des Abs Erfolg haben, und die Moral von der Geschicht... bei Midgard schlaf auf Wache nicht.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 12.12.2007 | 22:54
1) Es ging um den Sieg von den SCs und nicht um den Sieg von Spielern. - Man sollte zwischen Spielern und SCs trennen.

Und Spieler haben meist Spaß, wenn sie etwas interessantes zu tun haben. Was bei entwerteten Entscheidungen und in die Zusacheuerposition zwingen eher weniger der Fall ist.

Zitat
2) Ob der Sieg wertlos ist oder nicht, hängt davon ab, welcher Spieltyp man ist:
Ich will ja nicht unbedingt die GNS-Theorie auspacken, aber: Für Gamisten ist es sicherlich wichtig, dass sie den Sieg selber verdanken. Für sie ist die Herausforderung wichtig. Für Narrativisten und Simulationisten ist es aber nicht wichtig, ob es ihre eigene Leistung ist. - Hier sind ganz andere Sachen wichtig.

Narrativisten oder Simulationisten haben vielleicht weniger Fokus auf den Sieg, aber sie sind immer noch auf ein Gewicht ihrer Entscheidungen ausgelegt.
Gerade der Narrativist ist nach Grudndefinition auf eine Ergebnisoffenheit der Situation angewiesen um wirklich eine Bedeutsamkeit seiner Entscheidung zu sichern.
Der Simulist ist zwar ggf. an der Konstruktion eines bestimmten Genres interessiert, aber das sollte aus seinen Handlungen heraus entstehen und nicht, weil es eine Vorlage Malen nach Zahlen gibt.
Für aktivere Simulationisten ist es noch viel schlimmer, denn hier geht es dann um Ursache und Wirkung und Erkundung einer lebendigen Welt und davon kann in einem statischen Werk mit einem Alibiwindrädchen nicht die Rede sein.

Für Leute, die Dampf ablassen wollen gibt es einfach zu viele notwendige Frust- und Zuschauerszenen und selbst echte Storyteller wollen doch wohl eher ihre kreativen Ergüsse realisiert sehen als eine Nacherzählung zu verfolgen.

Bleiben also als Rest soweit ich erkennen kann auf Spielerseite nur noch Leute, die sich berieseln lassen wollen.

Das sind nicht mehr all zu viele, aber vielleicht habe ich ja noch jemanden vergessen.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 12.12.2007 | 22:59
Zitat
Aberd u würdest doch Frodo auch als Hauptperson in 'Herr der Ringe' werten, oder?
Lustig, aber Frodo ist in der Tat nicht die Hauptperson. Er ist lediglich der Depp mit dem Ring. Der von Sam durch Mittelerde geschleift wird, damit der Ring puttemacht werden kann.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.12.2007 | 23:19
Und Spieler haben meist Spaß, wenn sie etwas interessantes zu tun haben. Was bei entwerteten Entscheidungen und in die Zusacheuerposition zwingen eher weniger der Fall ist.
Also "etwas interessantes tun" und "Entscheidungen fällen" sind zwei verschiedene Sachen. - Man kann auch etwas interessantes tun, ohne Entscheidungen zu treffen.

Zitat
Gerade der Narrativist ist nach Grudndefinition auf eine Ergebnisoffenheit der Situation angewiesen um wirklich eine Bedeutsamkeit seiner Entscheidung zu sichern.
Es geht bei einem NAR darum, eine Entscheidung zu fällen, bzw. darüber zu diskutieren, was gut und was schlecht ist. Es geht aber nicht darum dass die Entscheidung danna uch wirklich eine Auswirkung hat.

Bei der G7 zum Beispiel: Mit NAR-Spielern kann man wunderbar darüber reden, ob Borbarad gut oder böse ist. - Ob es gut ist, Dere von den Göttern zu trennen oder ob man die Herrschaft der Götter bevorzugt. All das sind spannende Diskussionsthemen und als NAR-Spieler kann man seinen Spaß daran haben. - Aber es ändert nichts daran, dass Borbarad mit seinem Ritual scheitert. (Es ist für Aventurien egal, ob man sich auf Seiten Borbarads stellt oder nicht. - Es geht halt nur um die persönliche Entscheidung. - Und für die innere Einstellung ist es extrem wichtig, ob man sich auf Borbarads Seite stellt oder gegen ihn. - Obwohl es für Aventurien selber unwichtig ist.)

Zitat
Der Simulist ist zwar ggf. an der Konstruktion eines bestimmten Genres interessiert, aber das sollte aus seinen Handlungen heraus entstehen und nicht, weil es eine Vorlage Malen nach Zahlen gibt.
Klar. Aber die Handlungen verlaufen ja so, dass sie zum gewünschten Ergebnis führen. - Wieso sollte man als Sim-Spieler etwas dagegen haben?

Zitat
Für aktivere Simulationisten ist es noch viel schlimmer, denn hier geht es dann um Ursache und Wirkung und Erkundung einer lebendigen Welt und davon kann in einem statischen Werk mit einem Alibiwindrädchen nicht die Rede sein.
Wieso? Auch ein aktiver Simulationist kann wunderbar erkunden. Er kann die Welt erleben und feststellen, wie sich was auswirkt. (Und wie in der Realität, führen nicht alle Handlungen zum gewünschten Ziel. - Ich kann in der Realität auch auf eine Demo gehen und das hat Null Auswirkungen.)

Zitat
Für Leute, die Dampf ablassen wollen gibt es einfach zu viele notwendige Frust- und Zuschauerszenen
Also es gibt genügend Szene, wo man als ButKicker mal den Gegnern so kräftig in den Arsch treten kann. - Zum Dampfablassen eignen sich Railroad-Abenteuer also auch ausgezeichnet.

Zitat
und selbst echte Storyteller wollen doch wohl eher ihre kreativen Ergüsse realisiert sehen als eine Nacherzählung zu verfolgen.
Da gibt es halt zwei Typen von Storytellern.
Bei dem einen Typ hast du Recht: Der möchte eine eigene Geschichte erzählen. - Dieser Typ von Storyteller wird aber meistens SL und erfindet seine eigenen Abenteuer.
Und dann gibt es noch den Typ, der gerne coole Stories erlebt, anstatt sie zu erfinden.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 12.12.2007 | 23:37
Zitat
Bleiben also als Rest soweit ich erkennen kann auf Spielerseite nur noch Leute, die sich berieseln lassen wollen. Das sind nicht mehr all zu viele, aber vielleicht habe ich ja noch jemanden vergessen.

Hast in der Tat eine Fraktion vergessen. Habe mal in einer Runde gespielt, in der der SL überall dort fast vollständig Railroading betrieben hat, wo es um den Fortgang der Story ging. Entscheidungen lagen da so gut wie nie in Spielerhänden. Außerdem gab es keinerlei Regeln. Die Spieler hatten ihre Charaktere im Kopf und haben in Zufallssituationen begleitend zur jeweiligen Aktionsbeschreibung nen W6 geworfen. Punkt.

Diese Runde hat aber aus genau drei Gründen extrem gut funktioniert:

1. Der SL war der kreativste, schlagfertigste und beste Erzähler, bei dem ich jemals spielen durfte, sowie außerdem ein unfassbar guter Schauspieler, der sich in eine derart irrwitzige Bandbreite von Charakteren hineindenken und diese plastisch rüberbringen konnte, dass es schlicht eine Wonne war. Absolut brillant, der Mann. Habe schon viele Meister erlebt (auch diverse, die sich hier seit langem im Forum tummeln und sich eine gewissen Reputation erworben haben), aber der war schlicht der Hammer. Insofern war das Spiel fast wie Kino, wenn es um die Story ging.

2. Es ging aber nicht nur um die Story, sondern auch in hohem Maße um die Charaktere. War die Story geprägt von krassem Railroading, hatten die Spieler bei der Charakterentfaltung völlig freie Hand und haben diesen Freiraum auch gerne und ausgiebig zu Rollenspielen im schauspielerische Sinne genutzt und der SL hat begeistert mitgemacht.

3. Das Setting war ebenfalls der Hammer. Wir haben Earthdawn ohne Regeln gespielt. Der SL war von Beruf Künstler und hat einen extrem geilen Caer auf Leinwand gemalt. Dieser Caer war bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und hat förmlich selbst geatmet. Viele Abende lang wurde in der Runde einfach nur Interaktion mit diversen NSC betrieben.

Niemand wollte sich also in der Runde einfach nur bedienen lassen. Vielmehr liessen die Spieler den SL in der Plotgestaltung in dem Wissen gewähren, dass die Story extrem geil wird. Insofern bedienen lassen. Dieser Mangel an Eigeninitiative wurde dann aber beim storyabgekoppelten Charakterspiel in einem abgegrenzten und wohldefinierten Setting nachgeholt.

Also eine Runde mit massivstem Railroading, die aber dennoch enorm viel Spaß gemacht hat. Wäre ich nicht umgezogen, würde ich da noch heute begeistert mitspielen  :D

Nun dieser ganze Sermon bezogen auf das Thema des Threads: Aventurien ist reich an vielen schönen und gut ausgearbeiteten NSC, Organisationen, Kirchen, ethnischen Gruppierungen, whatever. Das ist wohl eine Stärke von DSA. Obwohl also die Metaplotabenteuer recht stark auf Schienen laufen, sehe ich ein grosses Potential für paralleles Charakterspiel.

P.S.: Und bitte bitte bitte: nachdem die ewigen und grauenhaften D&D-DSA-Vergleiche nun scheinbar endlich hinter uns liegen, macht bitte nicht gleich das nächste Fass auf und streitet Euch über die Deutungshoheit über GNS. Wenn es den Thread weiterbringt: gerne. Sonst bitte bitte bitte per PM!
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Malicant am 13.12.2007 | 01:38
Zitat
NAR
Was ist denn das für ein elitärer Fachbegriff, den wir doofen Wargamer nicht kennen? Ernsthaft, nie gehört, scheint aber wichtig in der Argumentation.

Und außerdem finde ich es eher schwaches Rollenspiel, wenn die Heldengruppe sich in Charakter darüber unterhält, ob die Götter weg sollen. LEute mit solchen Meinungen sind sicher nicht weit verbreitet und Bob wird alle davon rekrutiert haben. Spieler sollten in einer regulären Kampagne keine Herätiker sein, das wirkt unglaubwürdig und inkonsistent mit der Welt. Zumindest soweit ich sie kenne und das ist schon zu viel.

Zitat
Dieser Caer war bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und hat förmlich selbst geatmet.
Wenn ein Caer atmet ist das meist ein Zeichen dafür, dass ein Dämon sich im Fundament breitmacht  ;D

Hört sich spassig an, aber für mich wäre das nichts. Anderen zuzuhören ist zwar nett, aber auf Dauer würd ich gern auch was machen bei einem RPG.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Maarzan am 13.12.2007 | 06:42
Also "etwas interessantes tun" und "Entscheidungen fällen" sind zwei verschiedene Sachen. - Man kann auch etwas interessantes tun, ohne Entscheidungen zu treffen.

Wenn das was ich tue, nicht meine Entscheidung ist, finde ich es schon deutlich weniger interessant. Im Übrigen ist das auf den Spieler bezogen.

Zitat
Es geht bei einem NAR darum, eine Entscheidung zu fällen, bzw. darüber zu diskutieren, was gut und was schlecht ist. Es geht aber nicht darum dass die Entscheidung danna uch wirklich eine Auswirkung hat.
Meines Verständnisses nach war es wichtig, das die Entscheidung "relevant" war, also wirklich auch von dieser Entscheidung beeinflusste Auswirkungen hat, nicht unbedingt immer die gewünschten, aber eben davon abhängige.

Zitat
Bei der G7 zum Beispiel: Mit NAR-Spielern kann man wunderbar darüber reden, ob Borbarad gut oder böse ist. - Ob es gut ist, Dere von den Göttern zu trennen oder ob man die Herrschaft der Götter bevorzugt. All das sind spannende Diskussionsthemen und als NAR-Spieler kann man seinen Spaß daran haben. - Aber es ändert nichts daran, dass Borbarad mit seinem Ritual scheitert. (Es ist für Aventurien egal, ob man sich auf Seiten Borbarads stellt oder nicht. - Es geht halt nur um die persönliche Entscheidung. - Und für die innere Einstellung ist es extrem wichtig, ob man sich auf Borbarads Seite stellt oder gegen ihn. - Obwohl es für Aventurien selber unwichtig ist.)
Klar. Aber die Handlungen verlaufen ja so, dass sie zum gewünschten Ergebnis führen. -

Das sehe ich nicht wirklich als NAR. Das Wissen, das es keinen Einflus hat ist m,it entscheidend, da NAR den Spieler ansprechen sll udn da macht ein abgekartetes Spiel keien Spaß mehr.

Hilftst du deiner Freundin wie versprochen bei der Vorbereitung ihrer wichtigen Prüfung und riskierst, das deine Oma stirbt bevor du du sie noch einmal gesehen hast oder riskierst du das deine Freundin sauer ist und mit dir Schluss macht und gehst die Oma besuchen - übrigens wird deine Oma tot sein, bevor du das Krankenhaus erreichen wirst.

Zitat
Wieso sollte man als Sim-Spieler etwas dagegen haben?
Wieso? Auch ein aktiver Simulationist kann wunderbar erkunden. Er kann die Welt erleben und feststellen, wie sich was auswirkt. (Und wie in der Realität, führen nicht alle Handlungen zum gewünschten Ziel. - Ich kann in der Realität auch auf eine Demo gehen und das hat Null Auswirkungen.)
Wenn die Ergebnisse von extern festgeschrieben werden, ist es kein lebendiges Spiel mehr und entwertet das Erlebnis immens. Dinge müssen nicht funktionieren wie man es sich gedacht hat, aber sie müssen funktionieren udn nicht nur aufgemalt sein.

Was ich aber vergessen habe sind leidensfähige Immersionisten, Leute, die auch an vom Schicksal gebeutelten Chars Spaß haben und denen es weitgehend reicht die Gefühlswelt ihrer Charaktere auch in soclhen Siuationen nachzuerleben.

Zitat
Also es gibt genügend Szene, wo man als ButtKicker mal den Gegnern so kräftig in den Arsch treten kann. - Zum Dampfablassen eignen sich Railroad-Abenteuer also auch ausgezeichnet.
Railroadabenteuer an sich können passen, aber DSA hat da zu oft erzwungene, unabwendbare Niederlagen, ÜberNSC und die generelle Powergamerpanik um wirklich punkten zu können.


Zitat
...
Und dann gibt es noch den Typ, der gerne coole Stories erlebt, anstatt sie zu erfinden.
Wenn er auf eigene Einflüsse verzichtet und nur mitreist fällt er für mich unter Beriesler.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Imiri am 13.12.2007 | 08:55
Ich bin kein Briefspieler.

Aber kennst du ein RPG, wo die Spieler das Setting mitbestimmen können? (Und ich meine jetzt kein RPG, dass man für seine Hausrunde kreiert hat, sondern eines, das halbwegs professionel vertrieben wird.)

Legend of the 5 Rings.
Wenn das stimmt was ich gehört habe, dann bestimmen da die Spieler (und Sieger des TCG) den weiteren Verlauf. Auch wenn das schon zu obscuren Wendungen geführt hat.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 13.12.2007 | 09:07
Und gibt es nicht Living Greyhawk?

@Kinshasa: wo wohnt der SL und noch wichtiger: gab es gutes Essen? ;D

@GNS: es hat zwar keinen Sinn mehr aber wenn ihr euch darüber austauschen wollt *hüstel* dann kann ich das auch in einen eigenen Thread packen... ::)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 13.12.2007 | 09:38
Im anderen Thread bin ich voll Deiner Meinung. In diesem Thread allerdings sagt bereits die Threadüberschrift, dass es um die Unzulänglichkeiten in DSA geht.

Nein, die Threadüberschrift stelle eine Frage, nämlich ob DSA wirklich so schlecht ist oder nicht.

Und die Antwort kann Ja oder Nein sein. Womit wir bereits wieder die Grundlage für Diskussionen hätten. Ansonsten müßte die Threadfrage anders gestellt sein.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.12.2007 | 09:47
Was ist denn das für ein elitärer Fachbegriff, den wir doofen Wargamer nicht kennen? Ernsthaft, nie gehört, scheint aber wichtig in der Argumentation.
NAR ist die Abkürzung für Narrativismus und bezeichnet einen Spielstil, in dem es primär darum geht, moralische Entscheidungen zu treffen. Es ist nicht so sehr das Gewinnen wichtig. Viel wichtiger ist es, moralische Dilemmata zu erzeugen und sich zu überlegen, wie mans elberauf dieses moralische Dilemma reagieren würde. (Bekanntester Vertreter des NAR-Spiels ist Dogs in the Vineyard (http://de.nntp2http.com/rec/spiele/rpg/misc/2005/04/dc9f10a2d3c1f3ada99e10a2dbfe88a3.html).)

Zitat
Und außerdem finde ich es eher schwaches Rollenspiel, wenn die Heldengruppe sich in Charakter darüber unterhält, ob die Götter weg sollen. Leute mit solchen Meinungen sind sicher nicht weit verbreitet und Bob wird alle davon rekrutiert haben.
1) Was gutes und was schlechtes Rollenspiel ist, ist Ansichtssache. - Vor allem beim NAR-Spiel kann man sich auch outtime unterhalten und es ist nichts Schlimmes daran.
2) Und ich finde jetzt nicht, dass die Meinung: "Wir verbannen die Götter und sorgen dafür, dass die Menschheit über Dere herrscht." so selten ist. Gepaart mit der Möglichkeit "Magie für alle" ist das imho auch für viele Nicht-Borbaradianer sehr beliebt. (Und wer weiß: Vielleicht woird der eine oder andere SC im Laufe der Kampagne ja zu einem Borbaradianer. - Auszuschließen ist das nicht.)

Zitat
Spieler sollten in einer regulären Kampagne keine Herätiker sein, das wirkt unglaubwürdig und inkonsistent mit der Welt.
Also Häretiker gibt es in Aventurien eine ganze Menge: Borbaradianer, Maraskaner sowie Brabaker. Und selbst, falls man kein Häretiker ist, kann man Borbarads Ideen toll finden. (Siehe die höheren Weihegrade der Nandus-Geweihten.)

Wenn das was ich tue, nicht meine Entscheidung ist, finde ich es schon deutlich weniger interessant.
Das heißt, du liest keine Bücher, schaust kein Fernsehen? Weil alles, was dort passiert, ist langweilig, weil du keine Entscheidungsmöglichkeit hast.

Zitat
Meines Verständnisses nach war es wichtig, das die Entscheidung "relevant" war, also wirklich auch von dieser Entscheidung beeinflusste Auswirkungen hat, nicht unbedingt immer die gewünschten, aber eben davon abhängige.
Ich will jetzt hier nicht über Definitionen streiten. Es gibt aber Spieler wie mich, die gerne über moralische Themen während des RPGs diskutieren. - Die es also mögen, wenn moralische Themen im RPG angesprochen werden und der Char darauf reagieren kann. Ob diese Reaktion einen Einfluss hat oder nicht, ist mir persönlich egal.
Wie du solche Spieler wie mich nennst, ob du sie NAR oder XYZ oder sonstwie nennst, ist mir relativ egal.

Zitat
Hilftst du deiner Freundin wie versprochen bei der Vorbereitung ihrer wichtigen Prüfung und riskierst, das deine Oma stirbt bevor du du sie noch einmal gesehen hast oder riskierst du das deine Freundin sauer ist und mit dir Schluss macht und gehst die Oma besuchen - übrigens wird deine Oma tot sein, bevor du das Krankenhaus erreichen wirst.
Das ist doch interessant: Da hat man riskiert, dass seine Freundin auf einem sauer ist und es hat doch nichts gebracht. - Wie reagiert man darauf, dass man umsonst ins Krankenhaus gelaufen ist? Wird man so etwas beim zweiten Mal wiederholen?
Das ist doch wesentlich interessanter, als wenn man ins Krankenhaus geht und die Oma dort quicklebendig rumliegt.

Zitat
Wenn die Ergebnisse von extern festgeschrieben werden, ist es kein lebendiges Spiel mehr und entwertet das Erlebnis immens. Dinge müssen nicht funktionieren wie man es sich gedacht hat, aber sie müssen funktionieren und nicht nur aufgemalt sein.
Ja, aber die Dinge funktionieren doch. Du kannst doch die Welt erkunden und mir ihr interagieren.
Kannst du dich zum Beispiel an den obermächtigen Vampir im 2. Teil der G7 Kampagne erinnern, der durch ein Amulett zwischen sich und dem Eingang gefangen war? Es hat mir in meiner SIM-Seele Spaß gemacht, herauszufinden, wieso dieser Vampir nur im Turm ist und diesen nicht verlässt. - Und als wir das herausgefunden hatten, hat es uns Spaß gemacht zu überlegen, wie wir diesen Vampir töten können, um an das Amulett zu gelangen. (Zu diesem Zeitpunkt war die Beschwörung Borbarads schon längst vorbei. - Wir standen also nicht mehr unter Zeitdruck.)

Oder etwas früher im Abenteuer: Der eine Adlige verhält sich komisch. - Als wir um eine Audienz bei ihm bitten, will er sie uns bloß Abends gewähren. Handelt es sich bei ihm um einen Vampir oder nicht? - Auch hier schlägt wieder das SIM-Herz höher. (Und als Gamist hat man ebenfalls eine Herausforderung, das herauszufinden. - Und als Gamist hat man dann zusätzlich noch die Herausforderung, wie man den adligen Vampir umbringen kann, ohne wegen Adelsmord hingerichtet zu werden.)

Zitat
Railroadabenteuer an sich können passen, aber DSA hat da zu oft erzwungene, unabwendbare Niederlagen, ÜberNSC und die generelle Powergamerpanik um wirklich punkten zu können.
An welches Abenteuer denkst du denn jetzt speziell?
Klar gibt es überstarke NSCs. - Aber zum Beispiel in der G7 unterhälst du dich auf einer Augenhöhe mit ihnen, da du selber ebenfalls ein Überstarker SC bist.
Die einzige unabwendbare Niederlage, die mir einfällt ist, dass die Beschwörung Borbarads klappt. - Ansonsten fällt mir weder in der G7 noch in irgendeiner anderen Kampagne und/oder Abenteuer eine unabwendbare Niederlage ein.

Und zur Powergamerpanik: Das Powerniveau in DSA ist deutlich niedriger als zum Beispiel in D&D, Exalted oder WoD.
Aber man muss ja nicht immer auf höchstem Powerniveau spielen. (Nicht falsch verstehen: Es macht mir auch Spaß, einen Exalted auf extrem hohen Powerniveau zu spielen. Aber gleichzeitig macht es mir auch Spaß, einen Cthulhu Charakter mit extrem niedrigen Powerniveau zu spielen. - Und die DSA Chars sind vom Powerniveau irgendwo zwischen Cthulhu und Exalted.)

Zitat
Wenn er auf eigene Einflüsse verzichtet und nur mitreist fällt er für mich unter Beriesler.
Oh nein. Er hilft dabei, die Story auszuschmücken und mit Color zu färben.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Xemides am 13.12.2007 | 10:31
Borbaradianer, Maraskaner sowie Brabaker. Und selbst, falls man kein Häretiker ist, kann man Borbarads Ideen toll finden. (Siehe die höheren Weihegrade der Nandus-Geweihten.)

Eigentlich ist der reine 12-Göttergleube nur im Mittelreich und wenigen anderen Ländern vorhanden.

Die Tulamiden verehren eigentlich nur die tulamidischen Götter, und die noch in ihren eigenen, für den Mittelreicher teilweise sehr eigenartigen Ausprägungen.

Die Thorwaler glauben nur noch an ihre drei Götter und ignorieren den Rest der 12e.

Die Waldmenschen dürften auch nicht an die Zwölfe glauben, genaus wie Fjarninger.

Trollzacker und Ferkinas kennen die 12e auch nicht.

Dann gibt es die Sumugläudigen Hexen und Druiden.

Und natürlich sämtliche nichtmenschliche Völker.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 13.12.2007 | 10:49
Die jetzige Diskussion ist eine Geschmacksdiskussion und wird niemals einen Konsens erreichen.

Zitat:
Und die DSA Chars sind vom Powerniveau irgendwo zwischen Cthulhu und Exalted.

äh, das ist ungefähr so wie, die Temperatur in Deutschland liegt irgendwo zwischen Absolut Null und Sonnenkern  ;D
(um es mal übertrieben zu formulieren, das ist eine typische Politikerfloskel)

Ich sag mal so:
Kaufabenteuer, die dicht an einen Background gebunden sind und regelmässig erscheinen, haben von sich aus Schwächen und Stärken. Generelle Nachteile bei DSA4 sind die teilweise schwachen Regeln und das Aufheben selbiger von den tollen Story-Autoren(Bsp. irgendwo auf S. 26 glaub ich), bzw. explizites verhindern von Spieleraktionen, damit die Story funktioniert.

Was mir noch einfällt, auf S.38 wurden ja SR-Kaufabenteuer erwähnt, diese bilden Mini-Kampagnen in sich und folgen theoretisch dem Background der Welt, aber bei ihnen ist es egal wie sie verlaufen und ausgehen, da die Runner meistens mit Abschluss der Minikampagne sich zur Ruhe setzen. Dies wird auch in den SL-Infos wiedergespiegelt.

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 13.12.2007 | 10:55
Ich bewundere, dass hier tatsächlich noch themenrelevantes gepostet wird aber irgendwie habe ich das dringende Bedürfnis, diesen Thread zu schließen... kommt ja ohnehin nichts mehr bei rum. Und wem es wirklich wichtig ist, der wird dafür auch einen neuen Thread aufmachen... ich lass ihn mal bis heut abend noch offen.[/Modwillkür]
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Galiban Uthmatar am 13.12.2007 | 11:20
Da ich diesen Threat eröffnet habe, möchte ich ein paar Abschlußworte sagen:

Ich habe diesen Threat längere Zeit nicht verfolgt, muß aber sagen das mich die Richtung die dieser Threat genommen hat, wirklich erstaunt hat. Ich wollte eigentlich nur bezwecken, das ein wenig über DSA nachgedacht wird. Mich hat dieses ganze negative Gerede echt angenervt. Aber irgendwie wurde hier nur noch mehr über die "schlechten" Dinge bei DSA "diskutiert".
Wie gesagt, ich bin seid langer Zeit DSA-Fan und ich tolleriere auch die, die DSA nicht mögen. Aber man muß deswegen nicht über ein System herziehen und alles schlecht reden.

Ich könnte mich noch stundenlang darüber aufregen aber es ist kurz vor Weihnachten und möchte hier und jetzt

ALLEN EIN WUNDERSCHÖNES UND ROLLENSPIELREICHES WEIHNACHTSFEST UND EINEN GUTEN RUTSCH INS NEUE JAHR WÜNSCHEN!!!   :santa:

Hoffentlich können wir auch nächstes Jahr viele schöne Diskusionen führen.... ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.12.2007 | 11:35
äh, das ist ungefähr so wie, die Temperatur in Deutschland liegt irgendwo zwischen Absolut Null und Sonnenkern  ;D
(um es mal übertrieben zu formulieren, das ist eine typische Politikerfloskel)
Nein. Ein passenderer Vergleich wäre:
- Am Nordpol können Menschen überleben.
- Im tropischen Urwald können Menschen überleben.

Die Temperatur in Deutschland liegt irgendwo zwischen der Temperatur am Nordpol und der Temperatur im tropischen Regenwald. - Also können von der Temperatur her auch Leute in Deutschland überleben.

Wie hoch das Powerniveau von DSA ist, ist für diese Diskussion letztendlich unwichtig. - Ich wollte damit ausdrücken, dass es weder am unteren Ende der Skala noch am oberen Ende der Skala angesiedelt ist.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Feuersänger am 13.12.2007 | 12:24
Schließen? Och Menno, das hier ist seit Wochen mein Lieblingsthread im Forum. ^^

Je nun. Wir haben nun auf mittlerweile 40 Seiten natürlich viel Geblubber gehabt, aber auch viele nützliche Beiträge. Das allgemeine Verdikt zur Themenfrage ist ziemlich eindeutig: Ja, DSA4 ist wirklich so schlecht, so sagen die meisten. Die Probleme wurden der Länge und Breite nach analysiert. Ich versuche nochmal zusammenzufassen, was mir auf Anhieb einfällt, und ohne besondere Reihenfolge:


Hmm, das wär's so im Groben. Wie gesagt, diese Punkte haben wir jetzt über 40 Seiten hinweg konstatiert und diskutiert, und das sind nur die, die mir auf Anhieb eingefallen sind. Wir hatten höchstwahrscheinlich noch mehr. Irgendwo hat das Spiel doch seinen Reiz, und wenn es nur die Nostalgie ist -- sonst würde man nicht so lang und breit darüber reden.
Naja, jetzt wird die Show wohl in der fröhlichen Blubberrunde weitergeführt. ;)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 13.12.2007 | 12:41
@Eulenspiegel

äh, das ist ungefähr so wie, die Temperatur in Deutschland liegt irgendwo zwischen Absolut Null und Sonnenkern  ;D
(um es mal übertrieben zu formulieren, das ist eine typische Politikerfloskel)


wer lesen kann ist klar im Vorteil ;)
und um nochmal mein Problem mit deinem Bsp. klarzustellen:
Am Nordpol können Menschen überleben, im trop. Wald können Menschen überleben, ergo:
-In Kanada können Menschen überleben
-In der Wüste können Menschen überleben
-In Bottrop können Menschen überleben
-In Mittelamerika können Menschen überleben
-Auf den Osterinseln können Menschen überleben
...
Dein Bsp. grenzt irgendwie nicht ein, eigentlich kann man nur die Antarktis ausschliessen mit deinem Satz, dh. die Aussage trifft so ziemlich auf alles zu.

oder um beim Rollenspiel zu bleiben, du hast quasi die Extreme genannt und da liegt alles andere irgendwo dazwischen.
Verstehst du jetzt was ich meine?

Klarer wäre gewesen zu sagen, DSA4 Charaktere sind kein Extrem, das Powerniveau betreffend, das sind nur Systeme XY

@Feuersänger


- Irrelevant/geschmacksabhängig
- Geschmacksabhängig
- trifft
-trifft teilweise
- ja
- unwichtig
- unwichtig
- ja
- ja
- irrelevant
- irrelevant

Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: 6 am 13.12.2007 | 13:10
Nein, die Threadüberschrift stelle eine Frage, nämlich ob DSA wirklich so schlecht ist oder nicht.

Und die Antwort kann Ja oder Nein sein. Womit wir bereits wieder die Grundlage für Diskussionen hätten. Ansonsten müßte die Threadfrage anders gestellt sein.
Zur Diskussion brauch man dann aber Argumente. Sobald man die Frage mit Ja beantwortet, kann man entweder mit "gefällt mir nicht" antworten. Das führt aber zu keiner Diskussion (ausser Du siehst "Wohl-Garnicht"-Threads als Diskussion an). Ergo muss Du dann Butter bei die Fische packen. Und dazu bleiben Dir dann eigentlich nur auf die aus Deiner Sicht Unzulänglichkeiten einzugehen. Du musst also schreiben, was Dir an DSA nicht gefällt.

Wenn Du aber über diese Themenstellung wirklich diskutieren möchtest, dann bitte per PN oder mach einen neuen Thread auf. :)
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.12.2007 | 14:09
wer lesen kann ist klar im Vorteil ;)
Klar habe ich das gelesen. Aberd er Satz war nicht nur übertrieben, sondern falsch. Es ging ja gar nciht darum, irgendetwas einzugrenzen,w ie du mit deinem (übertriebenen) Beispiel suggeriert hast. (Falls dein Beispiel etwas anderes ausdrücken sollte, kläre mich bitte auf.)

Zitat
und um nochmal mein Problem mit deinem Bsp. klarzustellen:
Am Nordpol können Menschen überleben, im trop. Wald können Menschen überleben, ergo:
-In Kanada können Menschen überleben
-In der Wüste können Menschen überleben
-In Bottrop können Menschen überleben
-In Mittelamerika können Menschen überleben
-Auf den Osterinseln können Menschen überleben
Ja. Das ist alles richtig. Und wenn jetzt irgendein Komiker behauptet, man könne in Kanada nicht überleben oder man könne in Mittelamerika nicht überleben, dann kann man ihm die Aussage vorhalten und ihm beweisen, dass man dort überleben kann.

Das ist ja das Schöne: Ich brauche nur zwei winzige Axiome. (1. Ich kann am Nordpol überleben und 2. Ich kann im tropischen Regenwald überleben.) Und aus diesen 2 Axiomen kann ich eine Vielzahl von Schlussfolgerungen ziehen:
- In Kanada können Menschen überleben. (Entspricht: Das Powerniveau von DSA macht manchen Spielern Spaß.)
- In der Wüste können Menschen überleben. (Entspricht: Das Powerniveau von D&D macht manchen Spielern Spaß.)
- In Mittelamerika können Menschen überleben. (Entspricht: Das Powerniveau von WoD macht manchen Menschen Spaß.)

Es gibt nunmal eine Vielzahl von Systemen und von verschiedenen Powerniveaus. - Und sie alle haben ihre Spielerschaft, denen dieses Powerniveau Spaß macht. - Also ist die Aussage: "DSA Helden sind zu schwach." falsch.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Timo am 13.12.2007 | 16:16
ist es ja auch, siehe auch mein Versuch objektiver Kritik an der Liste.
Titel: Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
Beitrag von: Jens am 13.12.2007 | 17:54
So. Die Tüte mit meinen eben gekauften Weihnachtskeksen ist leer (waren aber auch nicht viele), ich habs mir noch mal angeschaut und bin gerührt davon, dass hier sogar ein Resümee geschrieben worden ist. Bashing kommt jetzt in den Blubberrundethread.

Und sollte ich eines Jahres mal Zeit haben, kann ich ja mal die Perlen der Aussagen hier extrahieren ;)

***THREAD GESCHLOSSEN***