Autor Thema: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.  (Gelesen 49260 mal)

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Eulenspiegel

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #100 am: 12.06.2007 | 23:32 »
Ich meine ein total Zusammengeschlagener PC (1hp) kann Handeln ohne das er Irgendwie in seinen Aktionen beschränkt ist, ein Charakter der in einem anderen Körper wiedergeboren wird (Reincarnation) hat nur andere körperliche Attribute, die geistigen ändern sich nicht( Was mit nem Trauma?), etc...
Das mit dem 1 HP machen wir zumindest anders. OK, ist 'ne Hausregel, aber einen Char, der mit 1 HP noch putzmunter handelt, würde ich nicht zulassen. (Falls er bei voller Gesundheit über 4 HP hat.)

Das mit dem Trauma sehe ich ein bißchen anders: OK, man muss sich erstmal an den neuen Körper gewöhnen und es gibt anfangs sicherlich Orientierungsschwierigkeiten. Aber ein Trauma würde ich hier für übertrieben halten. (Es sei denn, als männlicher Elf landet man nach der Reinkarnation in einem weiblichen Orkkörper. - Dann würde ich evtl. auch ein Trauma vergeben.)

Zitat
Und warum das jetzt Satire werden soll seh ich eigentlich auch nicht. Kinder von sagen wir 10 Jahren die was weis ich für "realistisch" halten können ja auch ernsthaft Rollenspiel spielen und da Autos die sich aufs Dach drehen Explodieren lassen, einen Gleiter aus Eichenholz und Bettlaken fliegen lassen, etc.
Ja, und dann schau dir mal als Erwachsener einen Kinderfilm an: Da kommst du aus dem Lachen nicht mehr heraus. Kinder mögen die Kinderfilme ja durchaus völlig ernst nehmen. - Aber ich kann das nicht. Ich muss dabei immer grinsen.

Zitat
doch warum das jetzt die "plausible" sein muss versteh ich nicht.
Muss es doch nicht bei jedem.
Wenn du auf Cineasmus oder auf Style over Substance stehts, ist das dein gutes Recht.
Ich finde Cineasmus und Style over Substance aber langweilig. Ich stehe lieber auf Plausibilität.

Offline Feuersänger

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #101 am: 13.06.2007 | 00:26 »
Zur 1HP-Frage: da haben sich schon viele, viele Leute die Zähne dran ausgebissen. Das Problem ist halt, daß viele Charaktere mit deutlich unter 10HP das Spiel beginnen. So kann man nichtmal sagen "unterhalb 10HP gibt es erschwernisse aufgrund von Wunden".

Was nun witzig ist: in unserer Runde (nicht D&D, sondern Conan, also quasi magiebefreit) forciere ich als SL nichtmal irgendwelche negativen Effekter bei niedrigen HP. Meine Spieler treten da von alleine kürzer. Naja, sie denken sich halt: "wenn ich jetzt noch einen Treffer kassiere, bin ich tot(*)", also versuch ich, mich nicht treffen zu lassen.

Sie fragen sogar immer wieder "ich hab nur noch 6 HP, was passiert denn jetzt?" - und ich "Nix weiter, kannst ganz normal weitermachen." - was sie dann immer nicht recht glauben mögen. Dafür bin ich auch schonmal so entgegenkommend und lasse z.B. einen gegnerischen Reiter aus dem Sattel stürzen, wenn er nur noch eine handvoll HP hat.

*) natürlich ist man auch bei Conan erstmal Disabled und hat nen negativen HP-Bereich. Aber den kalkulieren meine Spieler lieber nicht mit ein, und kennen auch die Regeln gar nicht SO genau.

Neulich gab es sogar ein totales Kuriosum... ganz kurz gesagt, hat sich ein von der Gruppe getrennter PC (mit fast vollen HP) widerstandslos von einem Häscher gefangennehmen lassen, der zu dem Zeitpunkt noch schlappe 3HP übrig hatte. Ein Faustschlag und der wär KO gewesen. Naja, wer nicht will der hat schon.
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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #102 am: 13.06.2007 | 01:13 »
Ich meine ein total Zusammengeschlagener PC (1hp) kann Handeln ohne das er Irgendwie in seinen Aktionen beschränkt ist, ein Charakter der in einem anderen Körper wiedergeboren wird (Reincarnation) hat nur andere körperliche Attribute, die geistigen ändern sich nicht( Was mit nem Trauma?), etc...
Das Trauma kriegt eigentlich nur der Spieler, der seinen Elfenbogenschützen im Körper eines Zwergen wiederfindet. Ich würde da nicht noch ein Trauma (Int Abzug oder was immer) vergeben. der Spieler leidet bei der Art der Wiedererweckung schon oft so genug, dass bald der Wunsch (oder noch ne Reincarnation mit mehr Daumendrücken) her muss...
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Eulenspiegel

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #103 am: 13.06.2007 | 02:34 »
Zur 1HP-Frage: da haben sich schon viele, viele Leute die Zähne dran ausgebissen. Das Problem ist halt, daß viele Charaktere mit deutlich unter 10HP das Spiel beginnen. So kann man nichtmal sagen "unterhalb 10HP gibt es erschwernisse aufgrund von Wunden".
Wir haben da die Hausregel:
Bei halber HP gibt es 2 Punkte Abzug auf alle Würfe.
Bei 1/3 HP 3 Punkte Abzug.
Bei 1/4 HP 4 Punkte Abzug.
Bei 1/5 HP 5 Punkte Abzug etc.
bis 1/10 HP 10 Punkte Abzug.

Das hört sich erstmal nach viel Rechenaufwand an.
Aber im Prinzip ist das eine kleine Zeile, die neben der HP Anzeige steht. Und diese Zeile muss nur bei jedem Stufen-Aufstieg aktualisiert werden. (Magische Gegenstände, die die maximale HP erhöhen oder senken, modifizieren die Zeile nicht.)

Beispiel:
  |voll|1/2|1/3|1/4|1/5|1/6|1/7|1/8|1/9|1/10
HP| 70 | 35| 23| 17| 14| 11| 10|  8| --|  7


Zitat
Meine Spieler treten da von alleine kürzer. Naja, sie denken sich halt: "wenn ich jetzt noch einen Treffer kassiere, bin ich tot(*)", also versuch ich, mich nicht treffen zu lassen.
Ja, bei uns wird das auch ausgespielt. Aber eine Erschwernis für alle Aktionen, macht das ganze dann imho doch plausibler. (Ah, ich bin so schwer verletzt. - Aber ich kann trotzdem problemlos auf den Baum klettern.)

Ich würde da nicht noch ein Trauma (Int Abzug oder was immer) vergeben.
Ich würde auch kein Trauma vergeben.
Falls ich aber doch mal ein Trauma vergebe, würde ich mich an den Traumata von Cthulhu oder den Derangements aus der WoD orientieren. (Sprich, Phobie oder etwas ähnliches vergeben.)

Offline Feuersänger

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #104 am: 13.06.2007 | 02:55 »
Wir haben da die Hausregel:
Bei halber HP gibt es 2 Punkte Abzug auf alle Würfe.
Bei 1/3 HP 3 Punkte Abzug.
Bei 1/4 HP 4 Punkte Abzug.
Bei 1/5 HP 5 Punkte Abzug etc.
bis 1/10 HP 10 Punkte Abzug.

Kann man zwar machen, empfinde ich aber als problematisch.
Erstens ist es etwas seltsam, wenn ein hochstufiger Char der gerade auf sagen wir 12HP ist, mordsmäßige Abzüge bekommt, wo ein niedrigstufiger Char mit 10HP kerngesund ist. Demnach ist der Hochstufler schwerst verletzt, aber er kann immer noch mehr weiteren Schaden einstecken als der Niedrigstufler.

Zweitens ist es auch innerhalb einer Gruppe etwas seltsam, wenn z.B. ein angeschlagener Barbar mords Abzüge bekommt, obwohl er unterm Strich immer noch mehr HP als der Rogue übrig hat.

In einer anderen Gruppe wird das so gehandhabt, daß immer die letzten 10HP als körperlicher Schaden gelten, der mit Abzügen auf die Proben verbunden ist. Also z.B. wenn du noch 6HP hast, sind alle Proben und 4 erschwert.
Das funzt wiederum erst, wenn auch alle Chars deutlich über 10HP haben. Bei dieser Gruppe geht das, weil die immer schon auf Level 3 anfangen (mach ich normalerweise auch, nur bei der aktuellen Kampagne nicht, weil D20 neu für meine Spieler ist).

Ich hab mal mit einer Art Wound/Vitality System rumexperimentiert (Jahre her), aber das hat auch net richtig gefunzt, da niedrigstufige Chars nun auf einmal im Encounter gegen 4 Orks nicht mehr insgesamt 20 sondern 60 Punkte Schaden machen mussten, um die Orks zu plätten. Das hat erstens die Kämpfe in die Länge gezogen und zweitens die SCs auf Dauer benachteiligt, obwohl die Regel eigentlich zur Erhöhung der Überlebenschance gedacht war.
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Ludovico

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #105 am: 13.06.2007 | 08:59 »
Und was ist wenn ich nunmal den Str build haben will, aber eben nicht will dass mein Char aussieht wie Arnie, sondern eben wie Bloom?
Würdest du mich dann zwingen mich hinzusetzten und mir ein neues Build zu überlegen?

Jein! Ich würde mit Dir versuchen, einen Kompromiß zu finden.

Zitat
Also solange der Conan nicht so ausgerichtet ist, dass er im Bezug Str was reißen soll und die Muskeln echt nur Schau sein sollen seh ich da gar kein Problem.
Der eine freut sich, dass sein Magier aussieht wie Conan, die andere freut sich, dass ihre Kriegerin aussieht wie ein Topmodel und ich freu mich da meine Mitspieler zufrieden sind.

Wenn die Werte für das Rollenspiel so unwichtig sind, wieso dann D&D spielen, wo Charisma zum Beispiel doch ziemlich eindeutig definiert ist?
Wenn Deine Spieler einen Feat nehmen, der nicht nur Vor- sondern auch Nachteile hat, dann haben sie doch auch die Nachteile zu berücksichtigen, oder?
Wenn ein Spielercharakter nun ein außergewöhnlich hohes erwürfeltes Attribut besitzt, warum sollte er dann nur die Vor- aber nicht die Nachteile in Kauf nehmen (Vorteile im regeltechnischen Sinne und Nachteile dahingehend, daß das Attribut das Erscheinungsbild des Charakters beeinflussen kann)?

Außerdem geht es nicht um Realismus, sondern um Glaubwürdigkeit.

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #106 am: 13.06.2007 | 10:34 »
@Trauma bei Reinkarnation: Ich bin sprachlos wie hier plötzlich mit Spielbarkeit anstelle von "Glaubwürdigkeit" oder was auch immer argumentiert wird.


Jein! Ich würde mit Dir versuchen, einen Kompromiß zu finden.

Klugscheiß: Das war ne Ja/Nein Frage ein Build kann man nicht "nur ein bischen" nehmen. Entweder ich bau mir den Char wie ich mirs vorgestellt habe oder ich bau nen anderen. Der mag zwar ähnlich sein, ist aber nicht das selbe.
Und das ist dann immer mit neu hinsetzen und alles durchdenken verbunden.


Wenn die Werte für das Rollenspiel so unwichtig sind, wieso dann D&D spielen, wo Charisma zum Beispiel doch ziemlich eindeutig definiert ist?
Wenn Deine Spieler einen Feat nehmen, der nicht nur Vor- sondern auch Nachteile hat, dann haben sie doch auch die Nachteile zu berücksichtigen, oder?
Wenn ein Spielercharakter nun ein außergewöhnlich hohes erwürfeltes Attribut besitzt, warum sollte er dann nur die Vor- aber nicht die Nachteile in Kauf nehmen (Vorteile im regeltechnischen Sinne und Nachteile dahingehend, daß das Attribut das Erscheinungsbild des Charakters beeinflussen kann)?

Außerdem geht es nicht um Realismus, sondern um Glaubwürdigkeit.


Ja, und ich Frage mich warum Attribute so sklavisch von der Mechanik in die Fiktion übertragen werden müssen.

Charisma z.B. heißt auf mechanischer Ebene erstmal das der char wohl eher scheiße im Sozialen ist. Warum ist jetzt so verwerflich nen Char zu spielen der wie ein Topmodel aussieht aber aufgrund seines niedrigen Charismas Sozial nichts reißen kann. Der char kann dann halt nicht gut Reden halten, keiner kauft ihm seine Lügen ab und er hat es schwer Leute auf seine Seite zu bringen.
Ich seh nicht warum so jmd. hässlich sein muss.

Mal als Beispiel: Angela Merkel sieht alles andere als toll aus, hat aber sehr hohe soziale Fertigkeiten und auch ein eher hohes Charisma.
Nimmst du dagengen irgendwelche Schönheitsköniginen von was weis ich wo her dann sehen die alle meißt verdammt gut aus, haben aber alle wohl eher verdammt wenig Charisma, da eben die sich fast nie in der Medienwelt behaupten können.
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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #107 am: 13.06.2007 | 10:51 »
@Trauma bei Reinkarnation: Ich bin sprachlos wie hier plötzlich mit Spielbarkeit anstelle von "Glaubwürdigkeit" oder was auch immer argumentiert wird.
Da bei D&D für mich locker 70% über Magie oder "unglaubwürdiges", wie außergewöhnliche Rassen geht, argumentiere ich immer über Spielbarkeit. "Realismus" ist für mich kein Argument. Dass die physikalischen Gesetze gelten, solange keine Magie angewandt wird, ist klar, aber sonst...

Bei der Reincarnation kannst du (als Spieler UND als Charakter) einfach Glück oder Pech haben. Wir hatten mal einen Tiefling Magier, der in einen Bergork reinkarniert wurde (jaja, ich weiß, creature type und so, aber wir hatten grad keinen Bock, uns auf die Schnelle eine eigene Liste für planetouched Wesen aus den Fingern zu saugen). Der hat eigentlich nur gut gemacht, da er seine hohe Int behalten hat, dafür eben noch Str und Con dazu gekriegt hat. Für den gab's sicher kein Trauma, er war vorher häßlich und hinterher auch (nur anders). Unsere Avariel Klerikerin, die sich im Körper eines Halblings wiederfand, fand das weniger lustig. Die hat sich dann auch so angestellt, dass das Druiden Roulette noch 4 mal wiederholt werden konnte. Leider kam so ziemlich alles raus, nur nie Elf^^. Jetzt bleibt doch einfach Polymorph any Object, Wish oder Wonder, auch egal...
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Ludovico

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #108 am: 13.06.2007 | 10:53 »
Klugscheiß: Das war ne Ja/Nein Frage ein Build kann man nicht "nur ein bischen" nehmen. Entweder ich bau mir den Char wie ich mirs vorgestellt habe oder ich bau nen anderen. Der mag zwar ähnlich sein, ist aber nicht das selbe.
Und das ist dann immer mit neu hinsetzen und alles durchdenken verbunden.

Wenn Du das so siehst, dann beantworte ich die Frage mit einem klaren "Ja".
Wobei ich denke, daß man beim Rollenspiel bei der Charaktererschaffung und auch später immer in der Lage sein muß, Kompromisse einzugehen.

Zitat

Ja, und ich Frage mich warum Attribute so sklavisch von der Mechanik in die Fiktion übertragen werden müssen.

Hey, ich war so fair, Deine Frage zu beantworten, also bitte sei auch so fair und beantworte meine Frage:
Warum sollten Spielercharaktere nur die Vor- aber nicht die Nachteile eines Attributes haben dürfen?

Zitat
Charisma z.B. heißt auf mechanischer Ebene erstmal das der char wohl eher scheiße im Sozialen ist. Warum ist jetzt so verwerflich nen Char zu spielen der wie ein Topmodel aussieht aber aufgrund seines niedrigen Charismas Sozial nichts reißen kann. Der char kann dann halt nicht gut Reden halten, keiner kauft ihm seine Lügen ab und er hat es schwer Leute auf seine Seite zu bringen.
Ich seh nicht warum so jmd. hässlich sein muss.

Weil es in der Beschreibung des Attributes so steht.

Zitat
Mal als Beispiel: Angela Merkel sieht alles andere als toll aus, hat aber sehr hohe soziale Fertigkeiten und auch ein eher hohes Charisma.
Nimmst du dagengen irgendwelche Schönheitsköniginen von was weis ich wo her dann sehen die alle meißt verdammt gut aus, haben aber alle wohl eher verdammt wenig Charisma, da eben die sich fast nie in der Medienwelt behaupten können.

Ähm, Angie hat Imageberater und trotzdem würde ich sie nie und nimmer als charismatisch bezeichnen.
Und Schönheitsköniginnen haben lt. D&D-Regeln ein hohes Charisma, weil lt. den Regeln da auch das physische Äußere mit einfließt.

Wenn das bei Dir nun nicht so ist, ist das ja gut und schön, aber halt nicht nach den Regeln.

Offline Stefan G.

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #109 am: 13.06.2007 | 11:10 »
Da bei D&D für mich locker 70% über Magie oder "unglaubwürdiges", wie außergewöhnliche Rassen geht, argumentiere ich immer über Spielbarkeit. "Realismus" ist für mich kein Argument. Dass die physikalischen Gesetze gelten, solange keine Magie angewandt wird, ist klar, aber sonst...


Dann brauchen wir darüber nicht mehr zu reden, ich seh das im Prinzip ganz genauso. Für mich zählen  nur Spielbarkeit und die Interessen der Beteiligten.



Hey, ich war so fair, Deine Frage zu beantworten, also bitte sei auch so fair und beantworte meine Frage:
Warum sollten Spielercharaktere nur die Vor- aber nicht die Nachteile eines Attributes haben dürfen?


Gerne: Für mich haben Attrinbute auf der Ebene der Fiktion weder Vor- noch Nachteile. Aber glaub mir, ich wäre einer der ersten der sich Beschwert, wenn das "uncharismatische Topmodel" bei nem Skillcheck plötzlich das Attribut substituieren darf und somit mehr als nen eventuellen 2er Circumstancebonus bekommt.

Weil es in der Beschreibung des Attributes so steht.


Aberf warum muss da ALLES was in der Beschreibung steht immer zu gleichen Teilen mit einfließen? Naja, egal, ich verbrenn einfach den nächsten Typen der mit seinem hässlichen Sorcer unter die Nase kommt, das geht nämlich nicht, nur Wizards sind hässlich.  ::)


Ähm, Angie hat Imageberater und trotzdem würde ich sie nie und nimmer als charismatisch bezeichnen.

Ich find sie jetzt auch alles andere als sympathisch, doch jmd. der es schafft sich gegen Widerstände in der eignen Partei durchzusetzten und zur Bundeskanzlerin wählen zu lassen, der hat in meinen Augen auf jedenfall hohes Charisma.
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Ludovico

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #110 am: 13.06.2007 | 11:20 »
Gerne: Für mich haben Attrinbute auf der Ebene der Fiktion weder Vor- noch Nachteile. Aber glaub mir, ich wäre einer der ersten der sich Beschwert, wenn das "uncharismatische Topmodel" bei nem Skillcheck plötzlich das Attribut substituieren darf und somit mehr als nen eventuellen 2er Circumstancebonus bekommt.

Also besitzen Attribute auf der Ebene der Fiktion für Dich keinerlei Relevanz. Ansonsten würde man einem Charakter mit Stärke 18 auch diese Stärke ansehen (ich rede übrigens immer von den erwürfelten und durch Levelanstiege gesteigerten Attributswerten ohne jegliche magische Einflüsse).
Und wieso sollte einem Charakter mit Charisma 3, der in der Beschreibung aussieht wie Antonio Banderas und Orlando Bloom nicht die Frauen zu Füßen liegen?
Die erste Reaktion des NSC auf einen solchen Charakter müßte oft sein, daß es sich um einen attraktiven und somit interessanten NSC handelt, mit dem man gut anbandeln kann.
Unter gewissen Umständen muß er nicht mal den Mund aufmachen oder sein Gestammel wird als "schüchter" und somit "süß" betrachtet. Somit würden also ziemlich gute Möglichkeiten ein schlechtes Charisma auszuspielen, neutralisiert.
Wie schaffst Du es, daß trotz Supermodelbeschreibung dem SC solche Sachen nicht passieren?

Oder wie willst Du erklären, daß die Räuber zuerst den gefährlichsten Gegner ausschalten wollen, der in der Gruppe eigentlich das zierliche 13jährige Konsti 18, Stärke 18-Mädchen ist, daß 40kg wiegt und den Twiggy-Look trägt und gerade mal 1 Kurzschwert trägt?

Zitat
find sie jetzt auch alles andere als sympathisch, doch jmd. der es schafft sich gegen Widerstände in der eignen Partei durchzusetzten und zur Bundeskanzlerin wählen zu lassen, der hat in meinen Augen auf jedenfall hohes Charisma.

Ich glaube kaum, daß ihr Aufstieg was mit Charisma zu tun hat, sondern mit den Interessen diverser Personen im Hintergrund.

BoltWing

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #111 am: 13.06.2007 | 11:23 »
Mal ein Beispiel (auch wenn ich mich ehrlich frage, warum ich eigendlich immer noch weiterlese  ::))

Mein Deep-Imaskari - Wizard / PaleMaster hatte in seiner Vergangenheit einen schwerwiegenden Unfall bei seinen Experimenten, infolge dessen fasat seine kompletten Lippen verbrannten und er dadurch immer ein großen Schal um sein Gesicht trug um selbige Verletzungen zu verdecken.
Trotz seiner "Häßlichkeit" durch die Narben (Deep Imaskari haben nebenbei auch eine dunkelgraue bis sumpfiggrüne Hautfarbe, was ich pers. als weniger anziehend bei jemanden empfinde), hatte er immerhin ein gutes CHA-Attribut von 14. Sein auftreten, die art wie es sich gab und seine insgesamte erscheinung war "beeindruckend". Nicht "schön", nicht "häßlich" und auch nicht potenziel "gefährlich"... aber er konnte halt einfach einen bleibenden Eindruck hinterlassen wenn er wollte.

Soviel also nochmal zum Charisma...

Nebenbei... was haltet ihr eigendlich vom Mittelmaß? Ein Charakter mit Stärke 18 (was immerhin fast das doppelte eines "normalen" Wesens - laut Regeln - entsprich) wird man den Leuten wohl schon irgendwie ansehen müssen. Aber er wird nicht nur aus einem einzigen Muskel bestehen ;)

Ludovico

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #112 am: 13.06.2007 | 11:28 »
@Prime
Wenn Dein Charakter sein Gesicht entblössen würde, würden die Leute um ihn herum, ihn sicher anders behandeln.
Ein perfektes Beispiel hierfür ist das "Phantom der Oper".
Aber mit Auftreten und Charme kann man einiges wettmachen.
Gutes Aussehen ist aber hochgradig wichtig für den ersten Eindruck. Ok, Dein Charakter verdeckt sein Gesicht und kann dann so durch sein Auftreten Pluspunkte machen. Finde ich in Ordnung.
Ist zumindest ein Beispiel, daß Charisma nicht alleine Aussehen ist.
Es ist aber auch das physische Erscheinungsbild.
Wie heißt es so schön? "Kleider machen Leute".
Das Problem mit Charisma als Attribut, daß es stark versimpelt ist.

Den Vorschlag, den Du machst, vertrete ich auch. Andere sind dem scheinbar abgeneigt.

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #113 am: 13.06.2007 | 11:34 »
Also besitzen Attribute auf der Ebene der Fiktion für Dich keinerlei Relevanz. Ansonsten würde man einem Charakter mit Stärke 18 auch diese Stärke ansehen (ich rede übrigens immer von den erwürfelten und durch Levelanstiege gesteigerten Attributswerten ohne jegliche magische Einflüsse).


Ja genau so. Wobei das eine Kann-Option ist. Ich verbiete dem Str 18 Krieger sicher nicht wie Arnie auszusehen.


Und wieso sollte einem Charakter mit Charisma 3, der in der Beschreibung aussieht wie Antonio Banderas und Orlando Bloom nicht die Frauen zu Füßen liegen?
Die erste Reaktion des NSC auf einen solchen Charakter müßte oft sein, daß es sich um einen attraktiven und somit interessanten NSC handelt, mit dem man gut anbandeln kann.
Unter gewissen Umständen muß er nicht mal den Mund aufmachen oder sein Gestammel wird als "schüchter" und somit "süß" betrachtet. Somit würden also ziemlich gute Möglichkeiten ein schlechtes Charisma auszuspielen, neutralisiert.
Wie schaffst Du es, daß trotz Supermodelbeschreibung dem SC solche Sachen nicht passieren?


Ich seh da jetzt kein Problem drin wenn dem Cha 3 char solche Sachen passieren, warum denn nicht?
Problematisch wird das wenn sich daraus Vorteile ergeben, die sich auch Mechanisch auswirken. Wenn dem Cha 3 Latinlover von seiner Flamme eine Brosche anvetraut wird die er beim Händler gegen ein hüsches +2er Schwert tauschen kann wirds problematisch.
Doch in solchen fällen muss ja immer gewürfelt werden, und da er eben kein Charisma hat und seine Soz. Fertigkeiten wahrscheinlich unterirdisch sind bekommt er das eben nicht.

Wie sowas dann konkret in der Fiktion aussieht kann ich nicht beantworten, dass kommt dann zu stark auf die Gruppe und gemeinsame Fiktion an.



Oder wie willst Du erklären, daß die Räuber zuerst den gefährlichsten Gegner ausschalten wollen, der in der Gruppe eigentlich das zierliche 13jährige Konsti 18, Stärke 18-Mädchen ist, daß 40kg wiegt und den Twiggy-Look trägt und gerade mal 1 Kurzschwert trägt?


Hast du MiB 1 gesehen?  :8)

Scherz beiseite. Ganz salopp liegt da der Kompromiss den ich dann von meinen Mitspielern verlange. Wenns um Fiktion geht sind ihre Attribute egal und sie können aussehen wie sie wollen, sobald es um mechanische Dinge geht erkennen aber meine NPCs was sache ist.
Oft ist es mir und meinen Mitspielern dann egal warum die das nun erkennen, und wenn wir Erklärungsbedarf haben klären wir das vor Ort. (vllt. ist das kleine Mädchen das mit dem Bogenschützen und dem Latinlover in der Magierrobe untwegs ist ja eine Landeweit bekannte Kopfgeldjägerin und von allen gefürchtet)
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Ludovico

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #114 am: 13.06.2007 | 11:41 »
Tja, ich denke, da liegt unser Probem.
Ich bin der Ansicht, daß die Regeln auch Auswirkungen auf die Fiktion haben. Zu den Regeln gehören nun mal die Attribute.

BoltWing

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #115 am: 13.06.2007 | 11:44 »
@Prime
Wenn Dein Charakter sein Gesicht entblössen würde, würden die Leute um ihn herum, ihn sicher anders behandeln.
Ein perfektes Beispiel hierfür ist das "Phantom der Oper".
Aber mit Auftreten und Charme kann man einiges wettmachen.
Gutes Aussehen ist aber hochgradig wichtig für den ersten Eindruck. Ok, Dein Charakter verdeckt sein Gesicht und kann dann so durch sein Auftreten Pluspunkte machen. Finde ich in Ordnung.
Ist zumindest ein Beispiel, daß Charisma nicht alleine Aussehen ist.
Es ist aber auch das physische Erscheinungsbild.
Wie heißt es so schön? "Kleider machen Leute".
Das Problem mit Charisma als Attribut, daß es stark versimpelt ist.

Den Vorschlag, den Du machst, vertrete ich auch. Andere sind dem scheinbar abgeneigt.

Nein, nein! Das meinte ich nicht! <seufz>
Ich spreche vom "Gesamteindruck". Nicht alleine das aussehen, die Kleidung, wie sie jemand bewegt oder was und wie er Leute anspricht zählt... ALLLES... so ist es doch auch im Regelsystem gemeint (zumindest verstehe ich das so und wir spielen das dementsprechend). Ein hohes Charisma bedeutet doch auch nicht gleichzeitig einen positiven Eindruck...
Der große böse Oberschurke lässt im allgemeinen auch einen starken Eindruck bei anderen (Spielern wie NPC's)... das geht auch über Cha... selbst wenn er ein großes Ekel ist (Beispiel: Palpatine aus StarWars, Hannibal aus Schweigen der Lämmer, ... oh, Darth Vader!!!)

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #116 am: 13.06.2007 | 11:53 »
Tja, ich denke, da liegt unser Probem.
Ich bin der Ansicht, daß die Regeln auch Auswirkungen auf die Fiktion haben. Zu den Regeln gehören nun mal die Attribute.

Jo, das ist einer der Gründe warum wir wohl besser nicht zusammen zocken sollten, da dann wohl zumindest einer von uns nicht viel Spaß hätte.

Aber wenn du das ganze als persönliche Prefärenz stehen lässt, dann aktzeptier ich das gerne. Ich will hier weis Gott niemandem vorschreiben was er zu mögen hat. Nur bin ich eben auch nicht bereit die von mir beschriebene Weise als "Falsch" zu aktzeptieren.
Ich für meinen Teil lese nämlich beide möglichkeiten aus der offiziellen Definition heraus.
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Ludovico

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #117 am: 13.06.2007 | 12:10 »
Nein, nein! Das meinte ich nicht! <seufz>
Ich spreche vom "Gesamteindruck". Nicht alleine das aussehen, die Kleidung, wie sie jemand bewegt oder was und wie er Leute anspricht zählt... ALLLES... so ist es doch auch im Regelsystem gemeint (zumindest verstehe ich das so und wir spielen das dementsprechend). Ein hohes Charisma bedeutet doch auch nicht gleichzeitig einen positiven Eindruck...
Der große böse Oberschurke lässt im allgemeinen auch einen starken Eindruck bei anderen (Spielern wie NPC's)... das geht auch über Cha... selbst wenn er ein großes Ekel ist (Beispiel: Palpatine aus StarWars, Hannibal aus Schweigen der Lämmer, ... oh, Darth Vader!!!)

Tja, ich sehe es so, daß man durchaus gewisse Sachen angleichen kann (Die Frau mit dem Körper eines Supermodells und einer nervigen Kratzstimme für Ch 8-10 zum Beispiel). Bei extremen Fällen wie Ch 3 bleibt da aber nicht mehr viel Spielraum.

Offline Feuersänger

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #118 am: 13.06.2007 | 12:18 »
Nebenbei... was haltet ihr eigendlich vom Mittelmaß? Ein Charakter mit Stärke 18 (was immerhin fast das doppelte eines "normalen" Wesens - laut Regeln - entsprich) wird man den Leuten wohl schon irgendwie ansehen müssen. Aber er wird nicht nur aus einem einzigen Muskel bestehen ;)

Erstmal ist Stärke 18 nicht nur doppelt, sondern genau dreimal so stark wie der Durchschnitt. Schau dir die Tragkrafttabelle an, um zu sehen, was ich meine. Das sollte man also definitiv beim Körperbau berücksichtigen. Obwohl es trotzdem kein Schworzi sein muss.
Ich spiele momentan einen Char mit Str 18, Dex 16 und Con 12. Der ist schon muskulös, aber kein Kleiderschrank und erst recht kein Michelinmännchen. Jedenfalls sieht man ihm aber an, daß er kein lahmer Hänfling ist.

Achja: ich denke, man kann davon ausgehen, daß die anderen Attribute analog zur Stärke sind. Charisma 18 wäre demnach dreimal so anziehend wie normal.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline Ariadne

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #119 am: 13.06.2007 | 12:57 »
Achja: ich denke, man kann davon ausgehen, daß die anderen Attribute analog zur Stärke sind. Charisma 18 wäre demnach dreimal so anziehend wie normal.
Ich glaube, mit diesem x2, x3 oder was immer Faktor sollte man gar nicht erst anfangen, das wird sehr schnell unübersichtlich und ich finde auch nicht, dass sie Anziehugskraft (im Fall von Charisma) linear ansteigt. Charisma 38 ist einfach so übermenschlich anziehend, dass jeder "Otto-Normal-NPC" in nicht aggressiven Situationen sofort einen Kniefall macht oder bei ihm zumindest die Kinnlade nicht mehr zu geht, und fertig...
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Wolf Sturmklinge

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #120 am: 13.06.2007 | 15:27 »
Ich antworte mal auf die ursprüngliche Frage:
Was haltet ihr davon, wie verwendet ihr die Regeln?

für mich ist das immer noch ein Tabletop Kampfspiel, der Charakter (Aussehen,Persönlichkeit) selber hat wenig bis gar nichts mit den Werten zu tun.
Die Antwort auf Deine erste Frage "Was haltet ihr davon, ..." lautet ganz klar:
Nichts. Pures DungeonCrawling ist mir zu langweilig. Ich benötige definitiv mehr um mit meinem Rollenspiel und dem meiner Mitspieler zufrieden zu sein. Dazu gehören Diskussionen zwischen den Charakteren über Ihre Herkunft oder Lieblingsspeisen, sowie die Darstellung einer anderen Person (des Charakters).

Zu der Verwendung der Regeln:
Ich versuche meine Spieler so wenig wie möglich zu beschneiden, was aber nicht immer funktioniert. Die eigentlichen Regeln zur Charaktererschaffung oder Erweiterung werden übernommen, ein ST 22 Halbling wäre also möglich.

Das Figurensystem ist definitiv Tabletop und ich kenne keine Spieler, die in Kampfszenen Rollenspiel spielen, aber D&D ist meiner Meinung nach kein reines TT. Wenn Spieler zu sehr von Ihren geistigen Attributen abweichen, dann war das eben schlechtes Rollenspiel, was sich auf die EP am Ende jedes Abends auswirkt.

Eulenspiegel

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #121 am: 13.06.2007 | 15:39 »
Erstens ist es etwas seltsam, wenn ein hochstufiger Char der gerade auf sagen wir 12HP ist, mordsmäßige Abzüge bekommt, wo ein niedrigstufiger Char mit 10HP kerngesund ist. Demnach ist der Hochstufler schwerst verletzt, aber er kann immer noch mehr weiteren Schaden einstecken als der Niedrigstufler.
Das ist doch vollkommen realistisch:
Nehmen wir mal unsere Welt.
Da würde ich sagen, eine Maus hat 1 HP, ein Mensch hat 10 HP und ein Elefant hat 30 HP.

Jetzt werfen wir zwei Speere nach dem Elefanten, die sich richtig tief in seine Flanken bohren. Regeltechnisch würde ich sagen: Der Elefant hat ca. 15 Schadenspunkte. Das heißt, ihm bleiben noch 15 HP.

Aber auch realistisch würde ich sagen:
- Der Elefant ist schwer verletzt und kann sich deswegen nicht mehr so gut koordinieren, wie vorher. Geschweige denn so gut rennen wie vorher. Trotzdem steckt unser schwerverletzter Elefant immer noch deutlich mehr ein als unser kerngesunder Mensch. (Ein Angriff, der unseren kerngesunden Menschen töten würden, würde aus unserem verletzten Elefanten nur einen extrem schwerverletzten Elefanten machen.)

Das gleiche bei Mensch und Maus:
Angenommen der Mensch bekommt eine Schusswunde in die rechte Schulter oder den Bauch ab. (Glücklicherweise wurde die Lunge nicht perforiert.)
Dann ist dieser Mensch schwer verwundet und kann kaum noch agieren. Trotzdem hält dieser schwerverletzte Mensch immer noch deutlich mehr aus, als unsere kerngesunde Maus. (Ein Treffer, der eine kerngesunde Maus tötet, würde unseren schwerverletzten nur noch weiter verletzen aber nicht töten.)

Und genau dieser Umstand: Ist zwar schon vschwer angeschlagen und kann deswegen nicht mehr richtig agieren, aber hält trotzdem noch mehr aus als ein kerngesunder Hänfling/Maus, wird durch meine prozentuale Regelung dargestellt.

Bei deiner Regelung würde der Elefant erst Probleme bekommen, wenn er nur noch so viel wie ein Mensch aushalten kann.
Eine Maus würde in deinem System dagegen kaum handlungsfähig sein. - Oder zumindest so handlungsfähig, wie ein extrem schwer verletzter Mensch.

Zitat
Das funzt wiederum erst, wenn auch alle Chars deutlich über 10HP haben.
Das man die Regel nicht unbeschränkt anwenden kann, sondern sie so einschränken muss, deutet in der Regel auf ein Manko der Regel hin.

Offline Boba Fett

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #122 am: 13.06.2007 | 15:53 »
oh, schon wieder die Trefferpunkt-debatte...
1. Trefferpunkte ist nicht gleiche Lebensenergie.
Trefferpunkte sind eine abstrakte Messlatte, wie lange der Charakter Angriffen widerstehen kann.
Das sind "Zähigkeit" und "Ausdauer", die Erfahrung, sich so zu drehen, dass man eben doch nicht so schlimm getroffen wird und noch etliche faktoren mehr.
Genau wie bei der nWoD der Schaden einer Waffe auch nicht linear verläuft, sondern auch abstrakt behandelt wird.

2. Trefferpunkte = 0 ist nicht tot.
Sinken die Trefferpunkte auf Null, dann hat man seine Zähigkeit und Ausdauer aufgebraucht und ist soweit verletzt, dass man Kampfunfähig ist.
Man ist noch nicht tot. Die Schwelle liegt unter Null. Im Bereich von 0 bis tot ist man Handlungsunfähig.

@Eulenspiegel:
Dein Vergleich hinkt, denn ein Charakter, der aufsteigt, bläht sich ja nicht zum Elefanten auf.
Und jemand der nur wenig TP hat, wird ja auch nicht klein wie eine Maus.

« Letzte Änderung: 13.06.2007 | 15:55 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

BoltWing

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #123 am: 13.06.2007 | 15:55 »
oh, schon wieder die Trefferpunkt-debatte...
1. Trefferpunkte ist nicht gleiche Lebensenergie.
Trefferpunkte sind eine abstrakte Messlatte, wie lange der Charakter Angriffen widerstehen kann.
Das sind "Zähigkeit" und "Ausdauer", die Erfahrung, sich so zu drehen, dass man eben doch nicht so schlimm getroffen wird und noch etliche faktoren mehr.
2. Trefferpunkte = 0 ist nicht tot.
Sinken die Trefferpunkte auf Null, dann hat man seine Zähigkeit und Ausdauer aufgebraucht und ist soweit verletzt, dass man Kampfunfähig ist.
Man ist noch nicht tot. Die Schwelle liegt unter Null. Im Bereich von 0 bis tot ist man Handlungsunfähig.

@Eulenspiegel:
Dein Vergleich hinkt, denn ein Charakter, der aufsteigt, bläht sich ja nicht zum Elefanten auf.
Und jemand der nur wenig TP hat, wird ja auch nicht klein wie eine Maus.


:d :d :d+

Eulenspiegel

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Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
« Antwort #124 am: 13.06.2007 | 16:33 »
Dein Vergleich hinkt, denn ein Charakter, der aufsteigt, bläht sich ja nicht zum Elefanten auf.
Und jemand der nur wenig TP hat, wird ja auch nicht klein wie eine Maus.
Nichtmagischer Zuwachs von HP kann man auf zwei Weisen interpretieren:
1) Er hält mehr aus.
2) Er nimmt weniger Schaden. (Sei es durch Rüstung, dass er gelernt hat, sich so zu drehen, dass er doch nicht so schlimm getroffen wird, etc.)

Bei 2) ist eigentlich klar, dass ein prozentuales System besser ist als ein absolutes. Deswegen bin ich auf diesen Fall auch nicht gesondert eingegangen. Aber falls es doch nicht so klar ist, hier nochmal eine kurze Erklärung:

Die HP absolut sagen überhaupt nichts überd en Gesundheitszustand aus. Erst die Relation zu den maximal HP sagen etwas aus: Wenn ich nur noch 35 von 70 HP habe, dann bin ich zur Hälfte verletzt.
Die Person, die jedoch 10 von 10 HP hat, ist noch putzmunter.
Klar hat der gesunde Kerl nur 10 HP und ich habe noch 35 HP. Aber diese 35 HP sagen ja nichta us, dass ich mehr einstecke. - Sie sagen nur aus, dass ich mich z.B. im Kampf so drehen kann, dass der schwere Schwerthieb mich nur streicht, oder mich an einer unwichtigen Stelle trifft.

Also ist der Kerl mit 10 von 10 HP geindeutig gesünder als der Kerl mit 35 von 70 HP.

zu 1) Sicherlich wird in diesem Fall der Kerl nicht groß wie ein Elefant. Aber er kann zumindest genau so viel einstecken. Das heißt, er kann auch weiterkämpfen, wenn ihm 2 Speere in der Flanke stecken.
Daher ist der Vergleich sehr wohl passend.

Ob man selber jetzt die HP eher im Sinne von 1) oder 2) interpretiert ist dabei egal. Von mir aus kann man sich auch eine Mischung aus 1) und 2) vorstellen. Das ändert nichts daran, dass meine Aussage in allen Fällen gültig bleibt.