Autor Thema: Diskussion zu "Fortune in the Middle"  (Gelesen 16729 mal)

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Offline Feuersänger

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RE: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #75 am: 14.06.2007 | 12:55 »
Mehr als eine Seite in diesem Thread am frühen Morgen. Ihr spinnt doch. oO

Ich bin sehr für Bobas Methode, und habe diese auch in meiner aktuellen Runde eingeführt. Früher haben wir es leider nicht so gemacht. Da hab ich z.B. mal mit meinem SR-Char einen genialen Einschüchterungsversuch hingelegt, den der SL zwar toll fand, aber trotzdem "Würfel mal" sagte und da kamen nur 2er und 3er raus. So hat's halt nicht gefunzt und es hat uns alle gewurmt. Hätte ich zuerst gewürfelt, hätte mein Char halt nur sowas wie "Ausm Wech oder ich schneid dir durch" gesagt.

Im Übrigen habe ich als SL auch schon meine Spieler ermahnt, wenn sie ihren Chars völlig unpassende Worte in den Mund legten. Es muss ja keine mißbräuchliche Absicht sein, wenn der Troll mit Minimalintelligenz so geschwollen daherredet, vielleicht war der Spieler ja in Gedanken auch noch bei seinem Mantel-und-Degen Stutzer aus nem anderen Spiel.
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Ludovico

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RE: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #76 am: 14.06.2007 | 13:01 »

@Boba Nein, das ist Quatsch. Ich halte mich nicht fuer was besonderes, ich kenne viele SL bei denen das ohne Probleme klappt.
Das es neuerdigns Modern geworden ist, das man sich als SL aller moeglichen unzulaenglichkeiten selbst bezichtigt aendert da auch nichts dran.
Immer bei diesem Thema komme ich zu dem Schluss das die ganzen Rollenspielfaschisten dieser Welt scheinabr einfach an mir vorueber gehen.

Also ich bin jetzt immer noch neugierig darauf, wie man die Intention bewertet? Kannst Du mal ein Beispiel geben, wie Du vorgehst?

Offline Thalamus Grondak

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RE: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #77 am: 14.06.2007 | 13:01 »
Ich bin sehr für Bobas Methode, und habe diese auch in meiner aktuellen Runde eingeführt. Früher haben wir es leider nicht so gemacht. Da hab ich z.B. mal mit meinem SR-Char einen genialen Einschüchterungsversuch hingelegt, den der SL zwar toll fand, aber trotzdem "Würfel mal" sagte und da kamen nur 2er und 3er raus. So hat's halt nicht gefunzt und es hat uns alle gewurmt. Hätte ich zuerst gewürfelt, hätte mein Char halt nur sowas wie "Ausm Wech oder ich schneid dir durch" gesagt.
Hättest der Wurf Deinen Char und eure Gruppe dann nicht um eine Tolle Szene gebracht?

Also ich bin jetzt immer noch neugierig darauf, wie man die Intention bewertet? Kannst Du mal ein Beispiel geben, wie Du vorgehst?
Ich geb später mal ein detailiertes Bsp. Geht jetzt auf der Arbeit schlecht.
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Offline Boba Fett

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RE: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #78 am: 14.06.2007 | 13:03 »
@Boba Nein, das ist Quatsch. Ich halte mich nicht fuer was besonderes, ich kenne viele SL bei denen das ohne Probleme klappt.
Das es neuerdigns Modern geworden ist, das man sich als SL aller moeglichen unzulaenglichkeiten selbst bezichtigt aendert da auch nichts dran.
Immer bei diesem Thema komme ich zu dem Schluss das die ganzen Rollenspielfaschisten dieser Welt scheinabr einfach an mir vrorueber gehen.
Hurra, da haben wir den Begriff... Faschismus... Faschisten... faschistisch...
Hängen wir noch einen dran: Rollenspielnazis... (hast Du nie gesagt, aber der kommt sonst bestimmt gleich von irgendwem).
Und ich weiss, Du hast auch nicht mich, oder sonst jemanden bestimmten, als Rollenspielfaschisten bezeichnet, auch wenn man das hier rauslesen könnte, wenn man wollte. Will ich aber nicht, denn sonst müsste ich kontern, dass man neue Vorschläge und Ideen nur durch eine Art und Weise an sich vorrübergehen lassen kann: durch Ignoranz!!!
Aber das sag ich ja gar nicht, denn dann würdest Du daraus lesen wollen / können, dass ich Dich Ignorant nennen würde, oder für einen solchen halte. ;)

Denn im Moment will ich grad diesen F-Begriff ad absurdum führen, bevor die nächsten 5 Seiten nur noch über die Fetischisten-Definition gesprochen wird. Fetischisten? Faschisten? Fanatisten? Fanaltisten? Donaldisten?

Superkalifragilisticexpialigetisch!

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So, ich glaube, jetzt dürfen wir weitermachen.

Bitte kein Beitrag zum F wort.
« Letzte Änderung: 14.06.2007 | 13:05 von Boba Fett »
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Offline JS

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RE: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #79 am: 14.06.2007 | 13:17 »
Hm, findet ihr das nicht langsam alles zu albern hier?
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Feuersänger

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RE: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #80 am: 14.06.2007 | 13:19 »
@Boba: gilt das nun als Godwin's Law?

@Thalamus: ne tolle Szene wäre es gewesen, wenn es funktioniert hätte. Damals hätte ich erwartet, daß es einfach ohne Würfeln funktioniert (wäre auch beim Erscheinungsbild und von den Werten meines Chars her glaubwürdig gewesen). So aber war es halt lame, weil die Szene einfach verpufft ist.
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Offline Boba Fett

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RE: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #81 am: 14.06.2007 | 13:38 »
Mir ist grad noch was konstruktives eingefallen:

Das schöne an "Fortune in the Middle" ist, dass man es nicht nur für zwischenmenschliches anwenden kann, sondern für alle Fertigkeitsproben. Im prinzip sogar für alles auch den Kampf.
Auch die Schloß öffnen Probe oder was auch immer kann so gemacht werden.

Und in vielen Fällen geschieht dies sogar unwillkürlich, in dem der Spielleiter sagt "würfel mal auf ...", das Resultat abwartet und dann den Ablauf beschreibt.
Der einzige Unterschied, der dann besteht, ist, dass der Spieler seine Intention kurz ansagt und seine Aktion erst hinterher beschreibt.
Wobei man sich auch da einigen kann, wer das Resultat dann beschreibt. In der klassischen Version ist man ja gewohnt, dass der Spielleiter es macht. Alternativ könnte auch der Spieler immer, oder bei Erfolg der Spieler und bei Misserfolg der Spielleiter das Resultat dann in Szene setzen und beschreiben.
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Offline Boba Fett

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #82 am: 14.06.2007 | 14:03 »
auf Anregung habe ich das Thema umbenannt.
« Letzte Änderung: 14.06.2007 | 14:14 von Boba Fett »
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #83 am: 14.06.2007 | 14:17 »
@Thalamus: ne tolle Szene wäre es gewesen, wenn es funktioniert hätte. Damals hätte ich erwartet, daß es einfach ohne Würfeln funktioniert (wäre auch beim Erscheinungsbild und von den Werten meines Chars her glaubwürdig gewesen). So aber war es halt lame, weil die Szene einfach verpufft ist.
Aber warum ist sie den Mißlungen, doch nur weil auf eine Soziale Szene gewürfelt wurde, und dieser Wurf 100% der Entscheidung getroffen hat. Das ist doch genau das wogegen ich mich ausspreche.

@Boba (zu deinem vorletzten Post)
Bist du heute mit dem Falschen Fuß aufgestanden?
Mit den Rollenspielfaschisten meine ich solche Spieler/Spielleiter die viele von euch scheinbar dazu bringen be iallem immer den Worst Case anzunehmen.
Und mit ein bischen guten willen sollte man das auch erkennen.

"Fortune in the Middle" für Fertigkeitsproben mache ich sogar hin und wieder.
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Offline Boba Fett

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #84 am: 14.06.2007 | 15:45 »
@Boba (zu deinem vorletzten Post)
Bist du heute mit dem Falschen Fuß aufgestanden?
Mit den Rollenspielfaschisten meine ich solche Spieler/Spielleiter die viele von euch scheinbar dazu bringen be iallem immer den Worst Case anzunehmen.
Und mit ein bischen guten willen sollte man das auch erkennen.
Nein, mir geht es gut. Und ich habe Dich auch richtig verstanden.
Das Problem ist nur, dass, sobald der Fasch*- oder der Naz*- Begriff erstmal im Spiel ist, jede Diskussion absurd wird.
Damit lässt sich jeder Thread kippen.
Deswegen habe ich mir da den Kasper getippt.

Ansonsten finde ich Deine Reaktion ehrlich gesagt, etwas ignorant, ja, auch wenn das ein hartes Wort ist.
Die "FitM" Methode war ein gut gemeinter Vorschlag - eine Alternative.
Und genau so war sie gemeint. Und sie wurde sogar mit dem expliziten Hinweis präsentiert, dass man (speziell Du) das auch gar nicht nutzen muss, wenn Du auch anders gut kannst.
Bisher lässt sich Deine Antwort aber auf "ich will das nicht" oder "ich brauch das aber nicht" zusammenfassen.
Das finde ich dann ignorant.
Eigentlich ging ich davon aus, dass wir hier zusammenkommen und ein bisschen drüber schreiben, wie man / wir spielen können.
Insbesondere auch, um vielleicht mal auf eine neue Idee gebracht zu werden.
Vor allem werden hier teilweise wirklich gute Ideen und Möglichkeiten präsentiert.

Allein der von Alexandro eingebrachte Satz "Merke also: wenn ein bestimmter Aspekt (wie Beziehungen) wichtig im Spiel ist, so ist die Wahrscheinlichkeit dass die Charaktere in diesem entprotagonisiert werden um so höher, je unklarer dieser Aspekt geregelt ist."
hat mich weitergebracht. Nicht dass die Aussage revolutionär neu wäre, aber sowas bringt einen zu dem Punkt, über gewisse Aspekte einfach mal mit neuer Perspektive nachzudenken.

Natürlich kann man auch von allen Vorschlägen unbeeinflusst durchs Leben gehen.
Nur finde ich das dann ignorant, einfach weil man viel ignoriert.

Zum Einen weiss ich dann nicht, warum ich dann überhaupt Vorschläge machen soll und wir über irgendwas reden...
Einerseits sind meine Vorschläge sinnlos, weil Du sie ja doch ignorierst und
andererseits kann ich von Dir nichts neues erfahren, weil Du ja doch nur "will ich nicht" oder "brauch ich nicht" bringst.
Das bringt mich nicht weiter und Dich wohl auch nicht.
Sowas kann frustrieren.
Deswegen wäre es mir lieb und teuer, wenn konstruktive Erwiderungen kämen.
Damit kann man arbeiten. Das dürfen auch Bedenken oder Kritik sein.
Aber so hat es mir irgendwann gereicht.
deswegen die Windmühlen...
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Samael

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #85 am: 15.06.2007 | 00:04 »
An Windmühlen habe ich lustigerweise bei Thalamus Beiträgen in diesem Thread auch denken müssen!  :d

Offline Haukrinn

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #86 am: 15.06.2007 | 08:28 »
Gibt es Regeln für Windmühlen? Und wenn ja werden diese benutzt, oder werden Windmühlen einfach nach Ermessen des SL ausgespielt?  ;D *SCNR*
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #87 am: 15.06.2007 | 09:41 »
So unterschiedlich kann man Diskussionen sehen.
Für mich war das hier nie eine Diskussion über "FitM".
"FitM" halte ich für ein Probates Mittel um Beschreibung und Ergebnis einer Aktion im Rollenspiel in Einklang zu bringen.

Mir ging es hier zu jederzeit darum, ob es Sinn macht Soziale Interaktion in Regeln zu fassen.
Vor allem aber um die Behauptung, das ein Spiel dessen Regeln nicht auf Soziale Interaktion Fokussiert sind, schlechter geeignet ist um diese Interaktion zu Spielen.
Leider hat mir noch immer niemand einen vernünftigen Weg genannt, wie man die ganzen Möglichkeiten der Sozialen Interaktion Sinnvoll in Regeln verpackt, die dauerhaft nachvollziehbar und nicht Willkürlich sind.
Ich halte alexandros Statement zur entprotoganisierung für Kollosal Falsch. Allein das ist mein Knackpunkt.


Ich habe versucht zu erklären, warum ich das anders sehe.
z.B. Habe ich geschrieben, das für mich Soziale Interaktion und ein Kampf völlig verschiedene Sachen sind.
Das sind dann Antworten wie "Ja, ich stelle Kampf und Flirten auf eine Stufe" nichts anderes als mein "Für mich ist das nichts".
« Letzte Änderung: 15.06.2007 | 09:44 von Thalamus Grondak »
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Offline Purzel

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #88 am: 15.06.2007 | 09:53 »
Leider hat mir noch immer niemand einen vernünftigen Weg genannt, wie man die ganzen Möglichkeiten der Sozialen Interaktion Sinnvoll in Regeln verpackt, die dauerhaft nachvollziehbar und nicht Willkürlich sind.

Im Gegenzug erkennen aber auch deine Diskussionskontrahenten nicht, wieso die Lösung, jede soziale Interaktion einfach auszuspielen und mit Fairness und GMV zu bewerten, nachvollziehbarer und weniger willkürlich sein soll.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #89 am: 15.06.2007 | 09:59 »
Ich hab ja nie gesagt, das sie weniger Willkrlich sind. Sie sind absolut Willkuerlich, aber ich behaupte, das Regeln in diesem bereich die Willkuer entweder zu 100% auf einen Wuerfel schieben, oder sie einfach nur verschleiert wird. Willkuerlich bleiben bewertungen fr Soziale Interaktion IMHO immer.
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Offline Haukrinn

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #90 am: 15.06.2007 | 10:12 »
Leider hat mir noch immer niemand einen vernünftigen Weg genannt, wie man die ganzen Möglichkeiten der Sozialen Interaktion Sinnvoll in Regeln verpackt, die dauerhaft nachvollziehbar und nicht Willkürlich sind.

Es wurden jede Menge Möglichkeiten genannt, die Du alle mit einem argumentativ in keinster Weise untermauerten "Bäh mag ich nich!" abgeschmettert hast.

Ich halte alexandros Statement zur entprotoganisierung für Kollosal Falsch. Allein das ist mein Knackpunkt.

Alexandros Aussage ist ein brauchbares Postulat, für das sich sicherlich mit etwas Mühe reichlich Belege finden lassen. Das macht es nicht zur absoluten Wahrheit, kann aber Deine Aussage, dass eben dieses Postulat kolossal falsch ist, zumindest falsifizieren. Ich habe da letztens in meinem Blog, sofern ich mich an dieser Stelle selbst zitieren darf, im Rahmen eines etwas anderen Themas folgendermassen mit ähnlichem Inhalt, aber vielleicht etwas praxisbezogener zur Deprotagenisierung geäussert:

Zitat
Der Einbrecher muss [damit die Story weiter gehen kann] unbedingt durch die Tür, also verzichten wir auf die Probe und bestimmen einfach, dass er das schafft. Problem aus der Welt geschafft? Seien wir doch einfach mal pessimistisch und behaupten: Mitnichten! Im normalen Spiel, wo es piepegal ist, ob eine Tür sich öffnen lässt oder nicht, kommen die Spielregeln voll zur Anwendung. Da, wo es wirklich bedeutsam ist, werden die Spielregeln ausgesetzt. Denken wir das noch etwas weiter: Bedeutet ein derartiges Vorgehen dann nicht letztendlich, dass die Werte auf meinem Charakterbogen im Rahmen der eigentlichen Geschichte völlig bedeutungslos sind? Wenn ja, wozu brauche ich dann überhaupt Spielwerte?

Ich habe versucht zu erklären, warum ich das anders sehe.
z.B. Habe ich geschrieben, das für mich Soziale Interaktion und ein Kampf völlig verschiedene Sachen sind.

Ja, das hast Du. Du hast aber nicht geschrieben, warum dem so ist und das macht Deine Aussagen sehr schwer nachvollziehbar.

Das sind dann Antworten wie "Ja, ich stelle Kampf und Flirten auf eine Stufe" nichts anderes als mein "Für mich ist das nichts".

Dummerweise haben Deine meisten Diskussionspartner aber nicht so wie Du gesagt "Für mich ist das nichts", sondern "Für mich ist das nichts, weil ..." und dann entsprechende, in aller Regel sogar recht objektive Argumente gebracht.

Sie sind absolut Willkuerlich, aber ich behaupte, das Regeln in diesem bereich die Willkuer entweder zu 100% auf einen Wuerfel schieben, oder sie einfach nur verschleiert wird. Willkuerlich bleiben bewertungen fr Soziale Interaktion IMHO immer.

Wenn ich etwas den Würfel erledigen lasse, dann ist die Entscheidung nicht willkürlich, sondern vom Zufall abhängig. Willkür setzt eine (un-)bewusste Entscheidung für einen bestimmten Ausgang der Situation voraus. Sollten Deine Würfel mittlerweile zu solchen Entscheidungen fähig sein, dann schenke ihnen die Freiheit oder bezahl ihnen ein Philosophie-Studium, aber kauf Dir besser neue Würfel für's Rollenspiel.  ;)
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Offline Roland

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #91 am: 15.06.2007 | 10:13 »
Ich hab ja nie gesagt, das sie weniger Willkrlich sind. Sie sind absolut Willkuerlich, aber ich behaupte, das Regeln in diesem bereich die Willkuer entweder zu 100% auf einen Wuerfel schieben, oder sie einfach nur verschleiert wird. Willkuerlich bleiben bewertungen fr Soziale Interaktion IMHO immer.

Grundsätzlich sind alle Entscheidungen im Rollenspiel willkürlich, sie beruhen ja ausschliesslich auf Verhandlungskompromissen der Spieler.

Wenn es Sinn macht "nicht-soziales" Aktionen in Regeln zu fassen, macht das bei sozialen Aktionen ebenfalls Sinn. Die Ausgangslage ist die gleiche - Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Standpunkten und Motiven versuchen zu einer Einigung darüber zu kommen, was im Spiel passiert.

Regeln sollen mehr Transparenz bringen und Neutralität (die auch Du ja immer vom SL verlangst) sichern. Außerdem können sie helfen, die Abläufe in den Verhandlungen zu strukturieren und zu vereinfachen.
« Letzte Änderung: 15.06.2007 | 10:19 von Roland »
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Offline Boba Fett

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #92 am: 15.06.2007 | 10:24 »
okay, dann haben wir wirklich aneinander vorbeigeredet.
Sorry dafür von meiner Seite!

Reden wir also ab jetzt (es ist ja Dein Thread) über den Sinn, soziale Interaktionen in Regeln zu fassen...

Fangen wir also nochmal an:
Soweit ich das zusammenfassen kann, möchtest Du die soziale Interaktion freier gestalten, um den Spielern die Möglichkeit zu geben,
dies freier und dynamischer zu gestalten. Die Spieler sollen selbst ihre Vorgehensweisen in der sozialen Interaktion entscheiden können
und Du möchtest als Spielleiter dies und ihre Intention bewerten dürfen und davon ausgehend entscheiden, wie die Reaktion Deiner NSCs aussieht.
Ist das korrekt? Wenn nein berichtige mich bitte...
Wenn ja, dann begründe bitte, warum dem so ist.

Ich mache mal weiter, davon ausgehend, dass dies ungefähr den Kern trifft:
Als Gegenkritik steht hier ersteinmal die mögliche Ungerechtigkeit im Raum, dass einzelne Spieler mit besonderen Fähigkeiten oder Mankos im interaktiven Bereich bevorzugt oder benachteiligt werden.
Ich denke, dass kann man erstmal so stehen lassen. Ich glaube aber ehrlich gesagt auch, dass dies in der "Stammrunde" wohl kaum vorkommt.
Denn da kennt man ja seine Pappenheimer und weiß, dass der eine vielleicht etwas stiller und der andere draufgängerischer interagiert und kompensiert das als Spielleiter entsprechend.
Von daher trifft diese Kritik also meist dann zu, wenn man seine Runde nicht kennt, jemand mal was ganz anderes spielen möchte oder man nicht genau weiss, wie jemand seine Rolle (seines SCs) angelegt hat.
Letzteres ist vor allem dann ein Problem, wenn nicht grad große Absprachen bei der Charakterisierung bzw. der Charaktererschaffung gemacht werden. Das findet aber leider, nach meiner Erfahrung, zu häufig statt. ("Redet mit einander" ist ja das meistgepredigte Wort hier)
So kann man die Kritik stehen lassen, finde ich.
Wenn Du Gegenargumente oder Einwände hast, dann freue ich mich drauf.

Ansonsten fällt mir dazu ein, dass dieser Wunsch die Interaktionen frei gestalten zu können, bei anderen Aktionen (zB im Kampf) auch gilt.
Gerade im Kampf steht oft der Wunsch im Raum, dass man Dinge tun möchte, die von den Regelkonventionen nicht vorgesehen sind.
Das fing ganz ganz früher mit "ich will ihn entwaffnen!" "Dafür gibt es aber keine Regeln" an und lief dann zu "Ich will ihn aber am Kopf treffen, dann geht er k.o." und ging immer weiter. Meist steht dann die Frage "wieso kann ich nicht..." im Raum.
Und das ist eigentlich lustig, denn Rollenspiel wirbt ja letztendlich damit, dass man eben nicht eine Begrenzte Auswahl an aktionen hat, wie im Computeradventure, sondern, dass nur die Fantasie der Beteiligten die Möglichkeiten beschränkt...
Meistens werden diese Flausen "ich würde aber lieber" den Spielern schnell ausgetrieben und sie fügen sich dann schnell in die Regelkonventionen - und schauen sich dann nach neuen "realistischeren" Regeln um, die mehr nach ihren Vorstellungen sind... ;)
Ein völlig freies System dazu kenne ich nicht. Vielleicht ist Wushu da in die richtige Richtung. Aber das ist grad gar nicht Kern der Diskussion...
Wenn man sowas umsetzen möchte, müsste man auf eine völlig freie Gestaltung des Spielers und danach auf völlug freie Interpretation des Spielleiters bauen. Und dazu gehört natürlich das Vertrauen in den Spielleiter, dass er verantwortungsvoll agiert.
So wie bei der von Dir favorisierten Konzeption für Interaktion auch.

Worauf ich hinaus möchte, ist folgendes:
Nach diesem Absatz kann ich sagen: In diesem Bezug (wunsch nach freier Gestaltung und Interpretation durch den Spielleiter) sind Interaktion und andere Handlungen (zB Kampf) also doch nicht verschieden. Auch bei den anderen Handlungen wäre es toll, wenn man da völlig frei agieren kann.
Es gibt also keinen Unterschied.

Jetzt meine Frage:
Warum laßt Ihr Euch dann bei dem einen darauf ein, dass es einschränkende Regelkonventionen gibt, und bei der Interaktion bestehst Du auf freie Gestaltung und Interpretation?
Das mangelnde Vertrauen und mögliche fehlende Gerechtigkeit kann es nicht sein, denn bei der Interaktion vertrauen die Spieler auch dem Spielleiter und mangelnde Fairness scheint ja nicht zu beklagen sein.
Der Nervenkitzel des Würfelns kann es auch nicht sein, denn das wäre sonst ja auch ein Anreiz für das "auswürfeln" bei der Interaktion gegeben.

Ich behaupte also:
Es gibt keinen Unterschied, denn auch andere Dinge als Interaktion lassen sich via "freie Gestaltung und Interpretation" lösen und das kann genauso reizvoll sein, wie bei der Interaktion

und ich frage:
1. Warum wollt Ihr freie Gestaltung und freie Interpretation in der Interaktion?
2. Wenn Du/Ihr das bei der Interaktion so reizvoll finde(s)t, wieso macht Ihr dass dann nicht generell so?
« Letzte Änderung: 15.06.2007 | 10:29 von Boba Fett »
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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #93 am: 15.06.2007 | 11:13 »
Gibt es Regeln für Windmühlen?

Bei DSA bestimmt. Zu finden in der Box "Dumme Bauern, dicke Kartoffeln - Das Handbuch für den aventurischen Landwirt", 2. revidierte Auflage, dort S. 117-123 (Stichwort Mahlguttabelle) und Expertenregeln S. 124f.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #94 am: 15.06.2007 | 12:39 »
Ich gehe heute Abend auf deinen Post ein, Boba.
Würde jetzt zuviel Zeit in Anspruch nehmen.
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alexandro

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #95 am: 15.06.2007 | 13:13 »
Zitat von: Thalamus Grondak link=topic=35504.msg661213#msg661213 date=
Vor allem aber um die Behauptung, das ein Spiel dessen Regeln nicht auf Soziale Interaktion Fokussiert sind, schlechter geeignet ist um diese Interaktion zu Spielen.
...
Ich halte alexandros Statement zur entprotoganisierung für Kollosal Falsch. Allein das ist mein Knackpunkt.
Nicht für Interaktion an sich, sondern für Spiele, bei denen Interaktion der Kern des Spiels sein soll.

Ist ganz einfach: wenn ich eine Kampagne spielen will, in denen es nur um politische Intrigen, Verführungen etc. geht (und diese Elemente nicht nur Aufhänger für anderen Sachen drin sind), dann nehm ich dafür kein D&D.
Wäre für mich Verschwendung.

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #96 am: 15.06.2007 | 15:59 »
Ich gehe heute Abend auf deinen Post ein, Boba.
Würde jetzt zuviel Zeit in Anspruch nehmen.
Ich bin gespannt!
Vielen Dank erstmal für die Info.
Heute Abend bin ich beim Rollenspiel,
aber ich schau entweder sogar heut nacht nochmal rein,
oder morgen.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #97 am: 15.06.2007 | 21:18 »
möchtest Du die soziale Interaktion freier gestalten, um den Spielern die Möglichkeit zu geben,
dies freier und dynamischer zu gestalten.....
Das ist Korrekt.
Warum:
Für mich ist das der Kern des rollenspielens. Es ist nicht so, das wir großartig bewußt fokussiert auf Soziale Interaktion spielen. Wir spielen meistens recht klassische Abenteuerszenarien.
Aber ein Rollenspielabend ohne Kampf ist für mich absolut ok, ein Rollenspielabend ohne Interaktion ist für mich nichts. Deshalb haben wir den WLD ziemlich schnell wieder abgebrochen, weil der schon wirklich extrem sozialarm ist.
Diese Interaktion möchte ich möglichst Frei halten, weil ich die Erfahrung gemacht habe, das alles was in Regeln gedrängt wird sehr schnell zu einem Automatismus führt.
Regeln sind in der Regel relativ einfach gestrickt. Unter diesen Begriff der einfachheit fallen bei mir auch die recht detailierten D&D Regeln, denn im Vergleich zur Realität wird auch da noch stark abstrahiert.

Das ergebnis dieser Abstraktion ist meiner Erfahrung nach ein "sich selbst auf die Bandbreite der Regeln Einschränken". Das führt dann häufig dazu, das die Spieler immer das selbe machen, weil sie sich dort in Sicherheit wiegen, wo sie sich auskennen.
Sehr schön beobachten kann man das beim Arkanasystem für "Engel". Dort werden plötzlich viel interessantere Manöver gewagt. Zum einen natürlich, weil es nicht, wie bei D&D, durch Mali bestraft wird, wenn man mal was anderes Probiert. Das ist aber meiner Beobachtung zufolge nicht der einzige Grund, ein wichtiger Grund ist es IMHO auch, das die Regeln nicht einschränken, sondern völlig offen zu allen Seiten sind. Und selbst beim Arkanasystem weiche ich bei der Interaktion noch weiter auf, und sage meinen Spielern, sie sollen eine Negativ gezogene Karte nicht unbedingt negativ werten, wenn ihnen was besseres einfällt.

Der zweite Punkt ist die Einschränkung des Handlungsablaufs. Bei einem Kampf kommt es nicht so sehr darauf  an, ob dieser eine Treffer jetzt 5 oder 10 Schadenspunkte macht. Bei einer interaktion kann ein einzelner Fehltritt aber schon einen Weg versperren, den jeder beteiligte gerne gegangen wäre.
Jetzt kann man natürlich sagen man kann auch einen Flirtversuch in einzelschritte aufbröseln, so das nichtmehr jeder einzelne Wurf entscheidend ist, wie es z.B. bei DitV abläuft. Hier habe ich aber das Problem (auch wenn mir das spielen von DitV sehr viel Spaß gemacht hat, aber eben auf andere Weise), das dieses aufbröseln mich aus der Immersion reißt.
Kämpfe sind was technisches (ich bin kein Fan von MArtial Arts) und dort stört mich eine technische betrachtungsweise nicht. Immerhin mache ich beim Schaukampf im Kopf nichts anderes, ich gehe Bewegungsabläufe durch, und versuche bestimmte geübte Abläufe auszuführen.
Beim Unterhalten, oder gezielt beim Flirten gehe ich aber anders vor. Auch da hat man sich vllt Sätze zurechtgelegt, die man passend zu Platzieren versucht, aber das läuft nicht auf einer Technischen sondern auf einer Emotionalen Ebene ab. Und hier sitzt mein Knackpunkt, ich bin nicht fähig, vllt ist es ja ein defizit von mir, dann seis drum, aber ich bin nicht fähig diese Emotionale Ebene in Boni und Mali zu bewerten.

Mal ein ganz simples Bsp.
Wenn ein Mann auf Schwarzhaarige Frauen steht, werden ihm trotzdem immer wieder Frauen mit anderer Haarfarbe über den Weg laufen, die er anziehend findet. Steht er zugleich auf mädchenhafte Frauen, wird die wahrscheinlichkeit natürlich geringer, das er auf Olga, das Vollweib mit Blonden Locken steht. Aber genau diese Wahrscheinlichkeit in wiederverwertbare Zahlen zu fassen, halte ich für nicht möglich.
Ich könnte natürlich eine Zahl nennen: sagen wir 30% aber es ist wahrscheinlich, das ich nächste Woche mit diesen selben Infos 70% sage.
Das bedeutet also, das die verlangte Berechenbarkeit für die Spieler so oder so (obich nun ohne Wert entscheide oder ob ich einen Wert sage) nicht gegeben ist.
Wenn das jetzt alles um einen einzelnen Aspekt ginge, sagen wir nur das Flirten, dann wäre das ja noch machbar, da könnte ich mich drauf einstellen, und mir Bewertungskriterien überlegen, die eine Bewertung erleichtern.
Aber es geht nichtum einen einzelnen Aspekt, sondern um die ganze Bandbreite der Sozialen Interaktionen.
Ich kann hier auf keinen Nenner kommen, der eine Neutrale Bewertung ermöglicht, also bleib tfür mich meine verlässlichste Bewertungsmaschinerie: Mein Kopf.
Ich bin mir Bewußt, das die Entscheidungen die ich da so willkürlich treffe keiner Neutralen Bewertung auf Ausgeglichenheit und Gradlinigkeit standhalten, aber ich bin mir auch bewußt, das ich frei nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohl jedes Spielers und des gesamtspiels besser entscheiden kann, als jeder Regelmechanismus.

Klingt nach völlig freiem Spiel, warum also nicht gleich ganz Regellos? Wird man sich fragen.
Es ist eine Sache Soziale Interaktionen zu bewerten, und eine andere Technische Details zu Bewerten.
Ich habe keine Ahnung, wie sich ein Pfeil ind er Brust auswirkt, ich habe keine Ahnung, wie schwer oder leicht es ist einen anderen Menschen wirklich mit einem Schwert verletzen zu wollen, ich kenne das nur aus Spaßkämpfen, in denen weder ich , noch mein Gegner ALLES geben. Demenstsprechend, und der Tatsache Rechnung tragend, das wir ein Abenteuerspiel spielen, und keinen echt Realistischen Kampf ausführen wollen, finde ich es Hilfreich hier neutrale Bewertungen zu haben, die schlicht und ergreifend meinen Kopf schonen, und den Spielern Anhaltspunkte geben.
Es ist einfach so, das jeder der Spieler sich schonmal mit einem Mädchen unterhalten hat, das heißt hier brauche ich ihnen keien Anhaltspunkte geben. In Zeiten Medialer Überfltung kann auch jeder meiner Spieler sich in alle möglichen Rollen, zumindest Gedanklich hineinversetzen und ganz Grob abschätzen wie eine bestimmte Interaktion abläuft.
Ein SChloß geknackt haben jedoch die wenigsten, ein Brot gebacken ebenfalls, und auch wie ich einen Feuerball auf jemanden zu fliegen lassen soll weiß ich nicht.
Deshalb finde ich hier Regeln Sinnvoll.
Wer meine bisherigen Meinungen in ähnlichen Threads verfolgt hat, dürfte wissen, das ich es aber auch mit diesen Regeln nicht so genau nehme, und Play-By-Book für eines der größten Rollenspielverbrechen halte.
Für mich ist das Grundsätzliche Prinzip eines Rollenspiels: Nutze die Regeln wo sie dir und/oder der Geschichte/den Spielern weiterhelfen und ignoriere sie da wo sie stören.
Bei Sozialer Interaktion stören sie mich eben Grundsätzlich.

Ich glaub das war jetzt wieder ein bisschen "So seh´ ich das"-mäßig, aber so ist das eben. Und wenn ich mir meine Gruppen angucke, dann ist das keine Spinnerei von mir, sondern das ist wie die Große Merheit(die ich kenne!!) Rollenspiele spielt, auch wenn sich die wenigsten aktiv darüber Gedanken macht.
Klar, wenn man anfängt Akademisch über Rollenspiel nachzudenken kommt man schnell an Punkte wo man sagen kann "He, hier ist aber ein Loch im Dach". Dann setzt man sich schnell hin und zimmert das Loch zu, und dabei merkt man nicht, wie es immer Dunkler im Zimmer wird. 

Ich mache mal weiter, davon ausgehend, dass dies ungefähr den Kern trifft:
Als Gegenkritik steht hier ersteinmal die mögliche Ungerechtigkeit im Raum, dass einzelne Spieler mit besonderen Fähigkeiten oder Mankos im interaktiven Bereich bevorzugt oder benachteiligt werden.
.....
Letzteres ist vor allem dann ein Problem, wenn nicht grad große Absprachen bei der Charakterisierung bzw. der Charaktererschaffung gemacht werden. Das findet aber leider, nach meiner Erfahrung, zu häufig statt. ("Redet mit einander" ist ja das meistgepredigte Wort hier)
Da ist bestimmt was dran. Mein einziges Gegenargument hier ist, das man, wenn man wohlwollend ist, und davon gehe ich Grundsätzlich aus wenn man miteinander spielt, das man das dann geregelt bekommt.
Redet miteinader ist natürlich wichtig, und wenn ich mich mit 5 Wildfremden an einen Tisch setze und anfange ohne mir die Chars vernünftig vonjedem einzeln erklären zu lassen, dann gebe ich dir Recht, dann klappt das nicht. Aber so habe ich noch nie gespielt, und ich denke auch nicht das man Rollenspiel auf diese Weise spielen sollte.
Ist vllt etwas mager, aber wenn ich kurzweil will ohne mich Großartig tiefergehend damit zu beschäftigen, dann solte ich lieber ein Brettspiel wählen. Wobei man die meisten Rollenspiele auch Prima als Brettspiel oder Tabletopvariante spielen kann, man darf dann nur eben nicht so hohe Ansprüche stellen.

Ansonsten fällt mir dazu ein, dass dieser Wunsch die Interaktionen frei gestalten zu können, bei anderen Aktionen (zB im Kampf) auch gilt.
....
Ein völlig freies System dazu kenne ich nicht. Vielleicht ist Wushu da in die richtige Richtung. Aber das ist grad gar nicht Kern der Diskussion...
Wenn man sowas umsetzen möchte, müsste man auf eine völlig freie Gestaltung des Spielers und danach auf völlug freie Interpretation des Spielleiters bauen. Und dazu gehört natürlich das Vertrauen in den Spielleiter, dass er verantwortungsvoll agiert.
So wie bei der von Dir favorisierten Konzeption für Interaktion auch.
Ziemlich Frei ist hier das Arkana System, und so wie wir es spielen ist es völlig Frei, denn niemand verbietet dem anderen auch eien "negative" Karte im Endeffekt Vorteilhaft zu nutzen.
Aber das ist eine andere Art zu spielen, und die meisten meiner Speiler wollen schon auch gerne das Gamistische, also die Werte, die vergleiche usw.

Worauf ich hinaus möchte, ist folgendes:
Nach diesem Absatz kann ich sagen: In diesem Bezug (wunsch nach freier Gestaltung und Interpretation durch den Spielleiter) sind Interaktion und andere Handlungen (zB Kampf) also doch nicht verschieden. Auch bei den anderen Handlungen wäre es toll, wenn man da völlig frei agieren kann.
Es gibt also keinen Unterschied.
Da habe ich ja weiter oben was zu geschrieben. Der große Unterschied liegt für mich in den Erfahrungswerten der Spieler, und der sowieso schon technischen Natur von Kämpfen (solange man nicht auf Martial Arts steht) Wenn jemand Bruce Lee style spielen will, würde ich ihm auch vom D&D system abraten.

Ich hoffe es war einigermaßen verständlich und nicht zu Substanzlos.
« Letzte Änderung: 17.06.2007 | 20:52 von Thalamus Grondak »
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Offline Stefan G.

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #98 am: 16.06.2007 | 06:57 »
Danke Thalamus, also für mich ist es so klarer geworden was genau du willst. 2 Sachen fallen mir aber gerade noch ein:

1.: Bei der Sozialen Interaktion ist dir ja "Realismus" sehr wichtig, also ich meine damit das du eine genau Einteilung von "realisgtischem" Verhalten in Regeln für nicht möglich/nicht gut hälst.
Für mich hingegen ist Spiel erstmal Fikition und wie jede Fiktion in Genres unterteilt. In der Fiktion ist es wesentlich leichter das Verhalten von Leuten zu klassifizieren als es in der Realtität ist.
z.B. handeln in Indiana Jones Charaktere anders als in Leon der Profi und dort handeln sie wieder anders als in der klassischen "Anime-love-comedy".
In der "Anime-love-comedy" kann ich dir zum Beispiel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen wie sich das Mädchen mit den 2 Zöpfen(sogenannte twin tails) verhalten wird.
Wieso sperrst du dich gegen Genres und gehst immer nur auf "Simulation der Realität" ?

2: Das du fair bist/ sein willst, mit deinen Spielern redest und immer versuchst soziale Situationen nach bestem Wissen und Gewissen zu beurteilen glaub ich dir gerne, doch Sind wir eben alle Menschen und auch du machst a. Fehler und kannst b. nicht in die Köpfe deiner Mitspieler gucken egal wie gut du sie kennst.
Ist dir daher noch nie der Fall von "Das Kind hat sich ein Fahrrad zu Wiehnachten gewünscht, aber einen Computer bekommen" untergekommen?

Also ich meine damit, dass ein Spieler irgendwas einleitet und du das ganze auch richtig positiv bewertest und ihm einen Erfolg geben willst, er aber etwas bekommt was er eigentlich garnicht so wollte und das ganze als nuetralen Ausgang, vllt. sogar als Niederlage wertet.
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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #99 am: 18.06.2007 | 13:30 »
@Thalamus:
Okay, das war gut und verständlich.
Danke für die umfassende Antwort.
Viel kann ich dazu nicht mehr sagen.
Wir spielen halt unterschiedliche Arten der Rollenspiels.
Du müsstest mal zum Treffen kommen, denn ich würd gern mal Deine Art zu spielen, anschauen und testen. ..
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