Autor Thema: [Letzter Envoyer] Analyse des Rollenspiel-Marktes, Artikel von Frank Heller  (Gelesen 43874 mal)

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Ranor

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Es geht darum, vielleicht mal etwas anders zu machen. Wie das ginge, weiß ich jetzt auch nicht. Aber mir scheint klar, dass es die bisherigen Produkte offenbar nur spärlich vermögen, entsprechend neue Kunden zu erschließen.
Wobei ich denke, dass dies gar nicht mal unbedingt an den verfügbaren "Produkten" liegt, immerhin gibt es wahnsinnig viele Rollenspiele mit unterschiedlichsten Ansätzen.

Offline Minne

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Ich finde Hellers Fazit irgendwie komisch. Was interessiert es mich, wie es dem Rollenspielmarkt geht? Es gibt schon jetzt mehr Rollenspiele, als man jemals spielen könnte und ich habe mir seit Jahren kein neues System mehr gekauft. So schnell gehen Bücher nicht kaputt. Die Innovation, wenn man denn ein Bedürfnis danach hat, kommt ohnehin von Indy-Autoren und selten von irgendwelchen Verlägen. Wenn ich spiele, spiele ich oftmals auch kein Kaufsystem sondern Eigenkreationen oder freie Rollenspiele oder nutze andere freie Materialien, von denen es ja mittlerweile einige gibt. Mein Hobby ist also kaum von irgend einem Markt abhängig. Ich glaube auch, dass der Systemnachschub nicht relevant ist, für das Gewinnen neuer Spieler. Man kommt in der Regel über den Freundeskreis zum Rollenspiel, und ob der nun das neue DnD oder einen zehn Jahre alten Heartbraker spielt ist da ja eigentlich gleichgültig. Der regelmäßige Nachschub ist doch nur etwas, für Systemsammler, aber am Bedürfnis der meisten Spieler, die mit ein-zwei Büchern zufrieden sind, geht das vorbei. Mag bitter sein, für Leute die ihren Kram für Geld unter die Leute bringen wollen, ist aber in meinem Fall so.

Carabas

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Außer man realisiert endlich einmal, dass die Hauptzielgruppe für Rollenspiele 14-25 Jahre alt ist. Und dass das Produkt XY daher nur eine Lebenszeit von max. 10 Jahren hat. (Eher von 5) Und dass daher Investitionen in ein überaltertendes Produkt immer weiter sinkende Gewinne erzielen, während neue Rollenspiele zwar ein größeres Risiko darstellen, aber auch eine höhere Rendite bieten.

Damit beschreibst haargenau Du die Geschäftsstrategie von Wizards of the Coast. Auch White Wolf hat sich hier bis zu einem gewissen Grad angehängt.

Die deutschen Verlage haben das aber noch nicht kapiert, sonst würde DSA nicht die Grundregeln immer weiter verfeinern, sondern grob entschlacken. Cthulhu hat eine andere Zielgruppe im Visier und Shadowrun schwankt irgendwo zwischen der DSA Strategie und der WotC Strategie. Es bleibt also zu konstatieren die großen Verlage produzieren am Kunden vorbei. Und das bricht ihnen das Genick.

Die neuen Verlage haben die Chance, ihre Geschäftsstrategie noch darauf einzustellen.

@"Frauenrollenspiele"
Die gibt es doch schon längst. Das Marktsegment ist durch White Wolf (und F&S) erschlossen worden. Die World of Darkness richtet sich durchaus auch an weibliche Kunden. Genauso sehe ich hier Engel oder Everway. Spiele, welche weniger die Regel als mehr eine stimmige Geschichte und einen stimmigen Hintergrund betonen.

@Rentnerrollenspiele
Wenn man der Argumentationslinie von Frank Heller folgt, wartet noch 20-30 Jahre, dann sind alle Rollenspiele per Definition Rentnerrollenspiele, weil es nicht mehr genug Neukunden in Deutschland gibt. ;)

Offline Beral

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Rentnerrollenspiele!!

Das ist eine feine Marktlücke. Vor allem auch eine mit Verdienstmöglichkeiten!
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

Offline Nelly

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Mal was zum Ausgangspost:

Ich weis ja nicht woran die Zahlen festgmacht werden aber ich glaube schon das es mehr als 30 000 Rollenspieler in Deutschland gibt. Es gibt wie ueberall eine Dunkelziffer und nicht jeder Rollenspieler hat sich selbst die Regelwerke gekauft. Ich war bisher immer in Gruppen wo einer oder zwei Spieler die Regelwerke besessen hat und der Rest ist ohne ausgekommen oder hatte eben diverse PDF Dateien.

Und was Cons betrifft... ich gehe schon lange nicht mehr auf Cons. Man geht hin um mal neue Leute kennen zu lernen und endet dann doch in der eigenen Gruppe weil sonst nichts anderes verfuegbar ist. Dazu brauch ich nicht auf ne Con zu gehen...

Und die gleichen Gesichter sieht man auch nicht ueberall.... wenn dem so waere dann wuerde das Tanelorn nicht wachsen, und wachsen und wachsen... vor fuenf Jahren hat man noch ueberall die gleichen Gesichter gesehen aber mittlerweile (iMHO) ist das Heute nicht mehr so. Heck, ich kenne gerade mal noch einen Bruchteil derer die hier im Forum unterwegs sind und ich bin einer der "Alten"....

However, wenn ich zum Book Mart im Shopping Center gehe dann ist das erste was mir auffaellt die Rollenspiel Regale. Das springt einem direkt ins Auge. D&D, Ars Magica usw.
Sogar in der 24 hour Shopette kannst du D&D finden und das will was heissen....
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Online tartex

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Oder bisher nicht ins Auge gefasste Kundengruppen. Ich will das Fass "Frauenrollenspiel" nicht aufmachen, aber wenn RS immer noch mit den ollen 0815-Tittenmäusen im 80'er-Jahre Manowar-Schlüpfermetal-Stil daher kommen ... darf sich niemand wundern, dass sich a) ein bestimmtes Negativ-Image immer noch beständig hält und b) bestimmte Kreise abschreckt.

Andererseits fand ich das als potentieller Kunde mit 10 Jahren besonders interessant. Alles was ich an Infos über Rollenspiele hatte, waren ja die DSA-Cover.
Und der Strip der Tänzerin aus diesem ganz alten DSA-Solo-Abenteuer (Nedime?), war dann auch ein prima virales Marketing-Konzept am Schulhof. Das Abenteuer mit der barbusigen Harpie am Cover habe ich mich aber doch nie bei meiner Spielzeugverkäuferin holen getraut.
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Offline Nelly

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Genau diese Cover finde ich auch cool und ich bin ne Frau  ;D
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Offline Roland

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Ich finde Hellers Fazit irgendwie komisch. Was interessiert es mich, wie es dem Rollenspielmarkt geht?

Dann ist der Artikel wohl nicht für Dich geschrieben worden.  ;)

Mein Hobby ist also kaum von irgend einem Markt abhängig. Ich glaube auch, dass der Systemnachschub nicht relevant ist, für das Gewinnen neuer Spieler.

Für mich machen Impulse durch neue Dinge einen Teil des Reizes unseres Hobbys aus. Klar könnte ich noch immer DSA1 statt D&D4/Savage Worlds/cinematic Unisystem/Houses of the Blooded/3:16 spielen, aber ich denke, das hätte mich nicht so lange begeistert.  Und viele anderen Spielern geht es ähnlich, sonst würden sich neue Rollenspielprodukte nicht mehr verkaufen.
Außerdem sind die Produkte der großen Verlage für viele Menschen ein einfacher Weg, Rollenspiel zu betreiben. Einfacher zumindest, als fremdsprachige Schriften aus den weiten des Internets zu sammeln oder sich gleich alles selbst auszudenken. Würden diese Convenience-Produkte wegfallen, gäbe es wohl eine recht große Abwanderung zu verwandten Medien, die Spielerschaft wurde schrumpfen. Damit gäbe es auch weniger Freunde, durch die interessierte Einsteiger zum Rollenspiel finden könnten. Die Szene würde sich noch weiter und wesentlich schneller verkleinern.
Wirklich engagierte Spieler könnten sich wohl bis ins hohe Alter einen kleinen Kreis von Mitspieler erhalten, mir wäre das aber zu wenig. Ich möchte das mein Hobby wächst (oder zumindest noch die nächsten 10 Jahre einigermaßen übersteht) und dazu leisten die größeren Verlage einen Beitrag.
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Offline Arbo

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Außerdem sind die Produkte der großen Verlage für viele Menschen ein einfacher Weg, Rollenspiel zu betreiben.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das nicht einer der ewigen Emo-Mythen der RS-Szene ist. Konkrete Anekdotde: Ich biete eine Runde eines Alternativ-RSes an und zwei Leute wollen mitspielen. Auf die Frage, ob sie schon Erfahrung mit RS haben, erzählen sie, dass sie sich mal DSA gekauft haben ... und jetzt gerne mal sehen wollen, wie Rollenspiel an sich eigentlich funktioniert. Wie gesagt, wir haben dann NICHT DSA gespielt, sondern ein freies RS. Und es lief ziemlich gut.

Klar, kannst Du jetzt sagen: Siehste, die haben über den Mainstream zum RS gefunden. ;)

Auf der anderen Seite scheinen es die "großen Verlage" den EinsteigerInnen manchmal doch nicht so einfach zu machen. Oder in Anspielung auf Eins Beiträge: RS lebt halt von der Szene!


@ Verschiedene "neue" RS ... Rentner- und Frauen-RS:

Es stimmt zwar, dass es eine Vielzahl an RS gibt. Die Frage ist halt nur, ob sie sich auch mal andere potenzielle Kundenschichten erarbeiten wollen. Seien wir mal ehrlich: Meist handelt es sich halt immer noch um Rollenspiel für RollenspielerInnen aus der RollenspielerInnenszene. Also nochmal: Wenn ich oben von "anderen" Rollenspielen schrieb, meinte ich keineswegs weiterhin eine Vielfalt an Rollenspielen, die sich faktisch an RollenspielerInnen richten.

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Offline Roland

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Auf der anderen Seite scheinen es die "großen Verlage" den EinsteigerInnen manchmal doch nicht so einfach zu machen. Oder in Anspielung auf Eins Beiträge: RS lebt halt von der Szene!

Das habe ich oben ja schon gesagt, viele Menschen kommen über andere Spieler zum Spiel. Die Neukundengewinnung der Verlage ist nicht die beste, allerdings ist Neukundengewinnung auch sehr schwer. Nicht umsonst gibts mehrere Dienstleistungsbranchen, die fast ausschiesslich die Anbahnung von Kundenkontakten betreiben.
Die Verlage sind aber für eine Sache in jedem Fall zu gebrauchen - um die Spieler bei der Stange zu halten. Sie produzieren ständig neues Material in mundgerechten Häppchen, das die Spieler in Verbindung mit dem Spiel hält und ihnen Arbeit abnimmt. Wenn es dieses Material nicht gäbe, würden viele Spieler das Interesse verlieren.
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Offline Minne

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Die Verlage sind aber für eine Sache in jedem Fall zu gebrauchen - um die Spieler bei der Stange zu halten. Sie produzieren ständig neues Material in mundgerechten Häppchen, das die Spieler in Verbindung mit dem Spiel hält und ihnen Arbeit abnimmt. Wenn es dieses Material nicht gäbe, würden viele Spieler das Interesse verlieren.
Ach naja, meine Erfahrung nach, sind die Leute, die sich neue Systeme kaufen, eher Sammlertypen die garnicht so viel zum Spielen kommen und wenn dann gespielt wird, ist es meist doch etwas allen beteiligten altbekanntes. Klar, meine Empirie ist hier begrenzt, aber bis hier nicht irgendjemand eine umfassende soziologische Studie macht, wird man hier kaum auf einem höheren Level entscheiden können ;) Aber ich will ja auch garnicht behaupten, dass die Verläge vollkommen nutzlos wären. Aber ich schätze ihre Bedeutung wird allgemein eher überschätzt und wenn sie jetzt mehr und mehr miese machen heißt das vielleicht auch, dass ihre Bedeutung als Vermittler von neuem Material, (soweit es denn nötig ist) seit es das Internet praktisch überall verfügbar ist, einfach nicht mehr die selbe ist wie in den achzigern. Nur weil diese Verlage, oder eine große Merheit von ihnen, möglicherweise in Zukunft zugrunde gehen, sehe ich dadurch diesen netten Zeitvertreib der Rollenspiel darstellt noch lange nicht bedroht. Und auf eine Parole wie "Wir müssen jetzt alle ganz doll RPG-Produkte kaufen um die Szene zu retten" würde ich mich daher einfach nicht einschwören lassen.

Zumal, aber das ist ein anderes Thema, ich auch immer den Eindruck hatte, dass viele Verläge unglaublich viel lieb oder zumindest nutzlosen Müll produzierten und produzieren. Ich denke dabei vorallem an Fanpro und Feder und Schwert Geschichten. Wenn man eine Firma hat, muss man halt ständig Zeug auf den Markt werfen, egal ob jetzt Inspiration dahinter steckt oder nicht. Wenn das wegfiele zugunsten eines stärkeren "gamer für gamer" oder meinetwegen sowas auch "open source" Aspektes, wäre ich nicht traurig.

Tieffeuer

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Und eben das sehe ich anders.

Rollenspielbücher werden nicht schlecht, sondern alt. Die Welt dreht sich und Dinge verändern sich. Es mag einige Retrospieler geben und für einen Greifenklaue, Glgrnfz oder meinetwegen auch Dich mag es egal sein, ob neue und der Zeit angepasste Rollenspielbücher erscheinen. Ich gehöre aber klar nicht in diese Reihe und habe den Eindruck, dass die Mehrzahl der Rollenspieler ähnlich denkt. Anders ausgedrückt: Festung im Grenzland ist bestimmt ein schönes Abenteuer, aber Keep on the Shadowfell spricht mich einfach mehr an. Gäbe es nur noch einen Haufen Festungen im Grenzland, würde irgendwann selbst ich dem Hobby den Rücken kehren. Und da es mutmaßlich eine Menge Leute gibt, die diese Auffassung teilen, stirbt das Hobby ohne die Verlage aus.

... wobei Festung im Grenzland und Shadowfell beide ziemlich banal sind, im Vergleich zu Dingen, die seit der Festung produziert worden sind und trotzdem 20 Jahre auf dem Buckel haben. Wenn man natürlich beim "Hau drauf im Dungeon"/"Befrei die blonde Prinzessin" Schema bleiben möchte, muss man so eine magere Weiterentwicklung wie die von dir besprochene natürlich schätzen.

Richtige Weiterentwicklungen wurden imho vor allem im Bereich der Gesamtstruktur des Spiels und des Abenteuers entwickelt - sei es die oft zitierte und wirklich hervorragende (und uralte) Enemy Within Kampagne oder auch die Struktur eines Pendragonspiels oder wegen mir auch Vampire (worauf ich persönlich nicht stehe) oder, ein wenig neuer, die interessanten Ideen des Gumshoe/Savage Worlds Systems.

Die in diesem Thread auch gerne mal gescholtene oder zumindest angesprochene Kommerzialisierung hat sicherlich auch zur Weiterentwicklung beigetragen - insb im Rahmen der Produktionsqualität (z.B. Monsterhandbücher Hardcover Vollfarbe von D&D versus Creatures and Treasures von Rolemaster - da KANN RM um das vielfache "besser" sein, die D&D Dinger sehen einfach geiler aus.), die Verbesserungen in der Spielqualität sind aber dadurch nicht die Regel, aber durchaus vorhanden. Sicherlich ist die Kommerzialisierung aber ein wichtiger Faktor dabei, MÖGLICHE Verbesserungen mehr Spielern zu unterbreiten.

Offline Thot

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(z.B. Monsterhandbücher Hardcover Vollfarbe von D&D versus Creatures and Treasures von Rolemaster - da KANN RM um das vielfache "besser" sein, die D&D Dinger sehen einfach geiler aus.),

Und wie verbessert das Dein Spiel?

Tieffeuer

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Vor allem hebt es die Qualitätsansprüche, die allgemein an den Markt gestellt werden - dann verbessert es mein Spiel - unabhängig des tatsächlichen Inhalts - indem ich mit einer guten Illu und einer sauber strukturierten Auflistung natürlich besser erklären und nachvollziehen kann, was da möglicherweise meine Spielercharaktere killen wird. Im günstigsten (und bei mir vorhandenen) Fall nehm ich mir als SL die Regeln aus einem guten Regelwerk - die Illus und damit zum Teil auch Unterstützung meiner Beschreibungen aus z.B. D&D (Soooo schlecht ist D&D nicht, ich spiel es auch gern, zumindest 3.x - 4.0 kenn ich nicht - aber andere Systeme sind für mich besser geeignet.).

Kinshasa Beatboy

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Aber es ist doch gerade meine Beobachtung der letzten Jahre, dass gute Illustration (bzw. generell gute visuelle Aufmachung) gezielte Verkaufsmaßnahme ist, ohne mit gutem Inhalt verknüpft sein zu müssen.
Anhand guter Bilder auf guten Inhalt zu schließen ist ein falscher Reflex der Käufer, den sich Verkäufer inzwischen sehr erfolgreich zunutze machen.

Und mit Recht! Gute Bilder in Rollenspielen tragen nämlich zumindest bei mir ganz erheblich zur Kaufentscheidung bei. Ich möchte bei den Spielen, die ich kaufe, nicht nur über die Regeln, sondern auch über die Visualisierung einen Eindruck davon bekommen, wie die Autoren sich das alles so gedacht haben.

Deshalb ist übrigens auch der bestimmt freundlich gemeinte, obige Hinweis von Tieffeuer an mich so daneben. Es ging mir im Vergleich zwischen FiG und KotS nämlich gerade um die bedeutsamen visuellen und ausstattungstechnischen Verbesserungen, die sich über die letzten 20 Jahre festhalten lassen. Dass Enemy Within vor 20 Jahren inhaltlich besser war, steht auf einem anderen Blatt. FiG habe ich im Gegensatz zu EW übrigens nie gespielt.

Offline Nelly

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Und mit Recht! Gute Bilder in Rollenspielen tragen nämlich zumindest bei mir ganz erheblich zur Kaufentscheidung bei. Ich möchte bei den Spielen, die ich kaufe, nicht nur über die Regeln, sondern auch über die Visualisierung einen Eindruck davon bekommen, wie die Autoren sich das alles so gedacht haben.

Deshalb ist übrigens auch der bestimmt freundlich gemeinte, obige Hinweis von Tieffeuer an mich so daneben. Es ging mir im Vergleich zwischen FiG und KotS nämlich gerade um die bedeutsamen visuellen und ausstattungstechnischen Verbesserungen, die sich über die letzten 20 Jahre festhalten lassen. Dass Enemy Within vor 20 Jahren inhaltlich besser war, steht auf einem anderen Blatt. FiG habe ich im Gegensatz zu EW übrigens nie gespielt.

Dem kann ich nur zustimmen. Das ist doch bei jedem anderen Produkt das gleiche. Das Visuelle spielt eine tragende Rolle. Wie heisst es so schoen?

"Das Auge isst mit!" und Aesthetik spielt nun mal bei vielen Menschen eine groessere Rolle, ob nun bewusst oder unbewusst. Wenn ich mir ein neues Buch kaufen gehe dann gehe ich meistens auch nach dem Cover. Da bin ich ganz ehrlich. Ich greife intuitiv zu dem Buch bei dem mir das Cover und die Illustrationen am besten gefaellt und wo der Titel gleichzeitig am interessantesten klingt. Bisher bin ich damit eigentlich ganz gut gefahren. Ist doch immer schoen nette Bildchen zu den Regeln zu haben. :D
« Letzte Änderung: 7.01.2009 | 04:59 von Nelly »
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Offline Arkam

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Hallo zusammen,

auf eine ordentliche Aufmachung, wie etwa Hardcover und Lesebändchen möchte ich nicht verzichten. Die Chance das bei einem Fan oder gar einem PDF zu bekommen sind eher gering bzw. sind mit persönlichen Aufwand verbunden den ich nicht betreiben will. - Typ fauler Altspieler mit 40+ Jahren und einem größeren Finanziellem- als Zeitbudget.

Das Kriterium Qualität der Veröffentlichung und Innovationskraft ist immer ein recht schwammiges. Denn je nach gemachten Erfahrungen wünscht man sich verschiedene Dinge. Vor 20 Jahren hätte ich mir noch ein ausführliches Regelwerk das ordentlich simulierend zu Werke geht gewünscht. Inzwischen mag ich eher einfache Systeme und wünsche mir einen Mechanismus der auch komplexe Dinge wie Massenschlachten und Expeditionen in ein einfaches Regelwerk verpackt. Bevor die Hinweise kommen sobald Savage World auf Deutsch heraus kommt werde ich es mir kaufen und beurteilen.
Da ist es für Verlage sicherlich nicht ganz einfach abzuschätzen was der Markt fordert.

Ich hasse es ja auch wenn ein System erst mit einem dutzend Quellenbüchern spielbar wird. Aber ich kann die Verlage auch verstehen. Denn hier kann ich einigermaßen kalkulieren. Wenn X Leute die Grundregeln gekauft haben werden anch Erfahrung Y Leute, wobei Y größer X ist, das Qullenbuch kaufen. Wenn ich ein Abenteuer veröffentliche wird Y wahrscheinlich kleiner X sein.
Das sorgt zwar aus meiner Sicht dafür das ein System langfristig zwar eher wieder verschwindet da sowohl Neuspieler als auch die Altspieler, siehe oben gerne fertige Abenteuer hätten. Bis dahin hat man aber über Grundregelwerk + Quellenbände seine Kosten heraus und vielleicht sogar ein wenig Gewinn gemacht.
Fertige Abenteuer können sich offensichtlich nur die Großen leisten. Entsprechend gut ist die Unterstützung für D&D, ehrlich gesagt mir fehlt die Übersicht ob das nur im Englischen oder aber auch im Deutschen so ist, DSA und Shadowrun. Bei Warhammer steht mit dem Games Workshop Material fertiges Material für das Warhammer RPG zur Verfügung. Das gleiche dürfte auch für Cthulhu gelten.
Aber selbst hier wird versucht über eine Verknüpfung mit Quellenmaterial die Abenteuer oder Kampagnenbände für mehr Käufer interessant zu machen. Das kann ich verstehen aber als Spielleiter habe ich teilweise das Gefühl einen Hintergrundband mit angeklatschtem Abenteuer zu kaufen. Wobei Dinge wie Pläne, NPCs und eine ausgearbeitete Handlungsabfolge auf der Strecke bleiben.

Ein Konkurrent der verstärkt auftritt aber noch nicht genannt wurde ist bei vielen Systemen das Originalsystem, meistens ja auf Englisch heraus gekommen.
Hier zeigt sich leider auch immer wieder was an deutschen Übersetzungen schieflaufen kann. Vorhandene englische Regelwerke werden entweder nur teilweise veröffentlicht oder statt einem Band werden mehrere Bände veröffentlicht.
Es ist nicht sicher das zumindestens die grundlegenden Komponenten übersetzt werden und in absehbarer Zeit auch erscheinen. Wenn man für ein System mehrere Bände braucht sollten diese idealerweise zusammen oder zumindestens innerhalb eines Monats erscheinen. Klar ist das ein Aufwand und erhöht auch das unternehmerische Risiko aber ein in absehbarer Zeit nicht spielbares Spiel wird kaum jemand erwerben.
Zudem ist die Qualität der Bücher teilweise drastisch unterschiedlich.
Und auch als besonders gut angesehenes Zusatzmaterial, etwa Kampagnen oder besondere Quellenbände werden nicht, schleppend oder zu spät nach der Veröffentlichung der Grundregeln veröffentlicht.
Shadowrun und Cthulhu zeigen das es auch anders geht.

Ist es da ein Wunder das immer mehr Kunden lieber das Original bespielen?

Gruß Jochen - Korrektur: Rechtschreibung
« Letzte Änderung: 10.08.2020 | 09:22 von Arkam »
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Gute Bilder in Rollenspielen tragen nämlich zumindest bei mir ganz erheblich zur Kaufentscheidung bei.
Bei mir auch. Ich mache intuitiv einen Bogen um Bildbände. Will ja Rollenspiele kaufen.


Offline Merlin Emrys

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Ich greife intuitiv zu dem Buch bei dem mir das Cover und die Illustrationen am besten gefaellt und wo der Titel gleichzeitig am interessantesten klingt.
Ich interessiere mich offenbar sehr viel stärker für den Inhalt. Bilder können eine Kaufentscheidung rückgängig machen (wenn der Stil mir nicht liegt), aber so gut wie niemals merklich fördern. Was zählt, ist für mich, ob in dem Druckwerk etwas steht, was brauchbar ist.

Die Bindung bzw. die allgemeine Qualität (Drucksatz, Papier usw.) können da schon eher zur Entscheidung beitragen, ob ich eine Sache ihren Preis wert finde.

Ranor

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Bei mir auch. Ich mache intuitiv einen Bogen um Bildbände. Will ja Rollenspiele kaufen.
Bildbände? Man muss es ja nicht gleich übertreiben. Gute Illustrationen machen doch aus einem Rollenspielbuch noch keinen Bildband.

Gibts du dich wirklich mit einer Textwüste zufrieden?

Offline Merlin Emrys

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Gibts du dich wirklich mit einer Textwüste zufrieden?
Wenn der Inhalt sich lohnt, darf es sogar schlecht gesetzt, miserabel zusammengeheftet und in Packpapier gebunden sein - schließlich braucht man (oder zumindest: brauche ich) es nicht als Regalverschönerer oder Augentrost, sondern als Informationsquelle iwS.

Ein

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@Ranor
Ich würde nicht ganz so weit gehen wie M Emrys, aber grundsätzlich, ja, ich bevorzuge meine Informationen übersichtlich, schwarz auf weiß. Bilder sollen bitte sehr nur sparsam, aber dafür passend eingesetzt werden.

Tieffeuer

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Und mit Recht! Gute Bilder in Rollenspielen tragen nämlich zumindest bei mir ganz erheblich zur Kaufentscheidung bei. Ich möchte bei den Spielen, die ich kaufe, nicht nur über die Regeln, sondern auch über die Visualisierung einen Eindruck davon bekommen, wie die Autoren sich das alles so gedacht haben.

Deshalb ist übrigens auch der bestimmt freundlich gemeinte, obige Hinweis von Tieffeuer an mich so daneben. Es ging mir im Vergleich zwischen FiG und KotS nämlich gerade um die bedeutsamen visuellen und ausstattungstechnischen Verbesserungen, die sich über die letzten 20 Jahre festhalten lassen. Dass Enemy Within vor 20 Jahren inhaltlich besser war, steht auf einem anderen Blatt. FiG habe ich im Gegensatz zu EW übrigens nie gespielt.

Selbstredend freundlich gemeint - warum auch nicht? Auch noch ein EW Veteran! Respekt :)

"Früher" waren es bei Rollenspielen die Bücher mit den guten Karten, die mich angelockt haben - heute sind es eher gute Illus und gute Kritiken, die mich zum Kauf einer neuen Reihe locken (ja, im Laufe der Dekaden ändert man sein Kaufverhalten von "mal vorsichtig in ein GRW reinschnuppern" zu "hört sich gut an, kaufen wir mal alles was da ist")

...
auf eine ordentliche Aufmachung, wie etwa Hardcover und Lesebändchen möchte ich nicht verzichten. Die Chance das bei einem Fan oder gar einem PDF zu bekommen sind eher gering bzw. sind mit persönlichen Aufwand verbunden den ich nicht betreiben will. - Typ fauler Altspieler mit 40+ Jahren und einem größeren Finanziellem- als Zeitbudget.
...

Bin die Lesebändchen immer noch nicht gewohnt - hab die zwar, nutze sie aber nie - naja, alter Hund neue Tricks, klappt auch bei mir nicht.

Zitat
...
Bevor die Hinweise kommen sobald Savage World auf Deutsch heraus kommt werde ich es mir kaufen und beurteilen.
...

Mein Tipp hier von Greis zu Greis: Trail of Cthulhu - sehr interessante Ideen, die da das Cthulhu Spielen erleichtern ...

Zitat
...
Hier zeigt sich leider auch immer wieder was an deutschen Übersetzungen schieflaufen kann. Vorhandene englische Regelwerke werden entweder nur teilweise veröffentlicht oder statt einem Band werden mehrere Bände veröffentlicht.
Es ist nicht sicher das zumindestens die grundlegenden Komponenten übersetzt werden und in absehbarer Zeit auch erscheinen. Wenn man für ein System mehrere Bände braucht sollten diese idealerweise zusammen oder zumindestens innerhalb eines Monats erscheinen. Klar ist das ein Aufwand und erhöht auch das unternehmerische Risiko aber ein in absehbarer Zeit nicht spielbares Spiel wird kaum jemand erwerben.
...

Zum Thema gute/schlechte Übersetzungen: Ich hab Jahrzehnte nur Original gekauft, weil ich die Üs so beschissen fand - GURPS 3 hat mich erstmals wieder zu etwas deutschem gebracht, dann ein paar deutsche Systeme und jetzt bin ich hoch begeistert vom neuen deutschen Rolemaster - die Jungs (und Mädels?) haben tatsächlich nicht nur das Erscheinungsbild vervielbessert, sondern auch Wichtige Aspekte der Originalausgabe an den richtigen Stellen zusammen gefügt und Redundanzen verringert,
sofern sie das Spiel nicht verbessern. Mein dickes Lob nach DüDo!

edit:
schlechtes Layout/Bleiwüsten und miserable Bilder gehen GAR nicht. Wer nicht in der Lage ist, sein Material in schöne Form zu pressen kriegt keinen Euro, unabhängig wie gut der Inhalt ist.

TF
« Letzte Änderung: 7.01.2009 | 15:02 von Tieffeuer »

Offline Nelly

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Wenn der Inhalt sich lohnt, darf es sogar schlecht gesetzt, miserabel zusammengeheftet und in Packpapier gebunden sein - schließlich braucht man (oder zumindest: brauche ich) es nicht als Regalverschönerer oder Augentrost, sondern als Informationsquelle iwS.

Das verkauft sich aber nicht. Ich persoenlich will fuer die fast 100 Lappen die man fuer so ein Ding auf den Tisch legt auch schliesslich was geboten haben. Da geb ich mich nicht mit einer reinen Textwueste und schlechter Bindung zufrieden.
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Offline Merlin Emrys

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Das verkauft sich aber nicht. Ich persoenlich will fuer die fast 100 Lappen die man fuer so ein Ding auf den Tisch legt auch schliesslich was geboten haben. Da geb ich mich nicht mit einer reinen Textwueste und schlechter Bindung zufrieden.
Naja, mir geht's halt um den Inhalt. Wenn der den Preis wert ist, zahle ich ihn, wenn er ihn nicht wert ist, schert mich das Blendwerk drumherum auch kein Stück.
Daß ich an der Stelle Purist und nicht etwa ein typischer Kunde bin, weiß aber - aber das schert mich, genaugenommen, auch kein Stück.