Autor Thema: der passende/unpassende Charakter mit einem anderen Geschlecht als dem eigenen  (Gelesen 10044 mal)

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Offline Dr.Boomslang

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #25 am: 30.08.2009 | 19:50 »
Also mein erster weiblicher Charakter war eine rüpelhafte, ungehobelte, ständig betrunkene, schwertschwingende Barbarenkriegerin. Begehrt und Sexy war sie zu keinem Zeitpunkt.
Stimmt das Gegenklischee ist auch beliebt, hab ich vergessen. Harte Soldatentussies, saufende, männerverachtende Amazonen etc. Ich glaube Frauen spielen auch gerne mal schwule Weicheier, oder wie war das nochmal? Da habe ich nicht so viel persönliche Erfahrung mit, nur davon gehört oder gelesen.

ChristophDolge

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #26 am: 30.08.2009 | 19:55 »
Wie gesagt - es gibt ja verschiedene Klischees, die von verschiedenen Genres gern und oft bedient werden.

Offline Der Nârr

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #27 am: 30.08.2009 | 19:59 »
Wenn der klassische RPG-Nerd ohne jegliches Gespür für Mode, zu großer Brille, billiger Frisur (hat das der Papa oder die Mama geschnitten?) und natürlich ein Hemd von Mann Konnan den Barbaren spielt finde ich das nicht mehr oder weniger witzig, als wenn er eine Frau spielt. Entscheidend ist, was dabei raus kommt.
In der Tat sind manche Spieler nicht in der Lage, sich Charaktergeschlechter zu merken und stellen sich wohl auch im Spiel immer die Spieler vor mit einem Schwert (Zauberstab, Putzwedel) vor. Vielleicht sollte der Spieler sich ein großes Porträt seines Charakters umhängen, dann passt das sicher schon.
Klischees sehe ich nicht als Problem an. Ich baue meine Charaktere immer von Klischees ausgehend, die ich dann modifiziere. Warum sollte das gerade in Bezug auf weibliche Charaktere ein Problem sein?
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Offline Woodman

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #28 am: 30.08.2009 | 20:08 »
Zitat
Vielleicht sollte der Spieler sich ein großes Porträt seines Charakters umhängen, dann passt das sicher schon.
Man könnte sich in das Portrait ja Augenlöcher schneiden und es als Maske aufsetzen, das würde aus gleichzeitig den Knabberkramverbrauch senken ~;D

Offline Tequila

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #29 am: 30.08.2009 | 20:13 »
Tja, jeder von uns kennt Frauen, daher fällt es da schon wesentlich eher auf, wenn bei der Darstellung etwwas nicht stimmt, als wenn jemand einen Elben, eien Zwerg oder einen Ork spielt...da bedient man halt Stereotypen...

Aus diesem Grunde lasse ich in meinen Gruppen auch kein Cross-Genderplay zu, da meiner Meinung nach kaum ein Mann in der Lage ist, eine Frau glaubhaft zu verkörpern (und vice versa).

Ich bin der Leiter und deshalb ist das so....Wem das nicht passt, der kann woanders spielen....ist für mich ein nicht diskutierbarer Bestandteil des Gruppenvertrages...


Wolf Sturmklinge

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #30 am: 30.08.2009 | 20:22 »
Frauen wollen häufig Männer spielen um "hart", um Macho zu sein. Männer wollen Frauen spielen um begehrt und sexy zu sein. Man kennt das schon.
UNd Männer spielen Frauen damit sie endlich mal gebumst werden?

Callisto

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #31 am: 30.08.2009 | 20:24 »
Mein erster SL hatte mir auch verboten einen Mann zu spielen, mit der Begründung, dass es eh sowenig Frauen im RPG gibt, da müssen die wenigen Frauen nicht auch noch Männer spielen  ::)

Ich würde nicht mit dir spielen wollen, Tequila, nicht mal, weil ich unbedingt einen Mann spielen wollen würde. Das will ich nämlich gar nicht. Aber ich finds einfach schwach einem Spieler schon von Beginn an ein bestimmtes Charakterkonzept zu verbieten. Nur weil du ihm/ihr nicht zutraust, das darzustellen.

Offline Tequila

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #32 am: 30.08.2009 | 20:26 »
Ich würde nicht mit dir spielen wollen, Tequila, nicht mal, weil ich unbedingt einen Mann spielen wollen würde. Das will ich nämlich gar nicht. Aber ich finds einfach schwach einem Spieler schon von Beginn an ein bestimmtes Charakterkonzept zu verbieten. Nur weil du ihm/ihr nicht zutraust, das darzustellen.

Völlig OK, kann ich mit leben...


Offline Bad Horse

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #33 am: 30.08.2009 | 21:03 »
Ich spiele hauptsächlich männliche Charaktere - einfach deswegen, weil männlich als Geschlecht besser zu meinen Konzepten passt. Ob das jetzt der draufgängerische Swashbuckler oder der sensible Linguist (der dann zum knallharten Killer mutiert ist) ist, das Geschlecht ergibt sich meistens irgendwann während des Charbaus.

@weibliche Charaktere: Hab ich schon alles erlebt - von der Nymphomanin (bläh) über den wie-ein-Mann-halt-mit-Brüsten bis hin zu richtig coolen Charakteren... Die weibliche Kriegerin, die sich nicht sicher ist, ob sie nicht doch an den Herd und ihrem Mann Kinder gebären will, ist eine Person fern von jeglichen Klischees.

Wenn mir jemand erzählen will, ich dürfe bei ihm keine Männer spielen, wäre ich auch wieder raus. Das Argument "Ich hätt aber gern mal einen weiblichen Char in der Gruppe" zieht da schon eher.  :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #34 am: 30.08.2009 | 21:21 »
Wenn mir jemand erzählen will, ich dürfe bei ihm keine Männer spielen, wäre ich auch wieder raus. Das Argument "Ich hätt aber gern mal einen weiblichen Char in der Gruppe" zieht da schon eher.  :)
Sehe ich auch so, mit dem kleinen Unterschied, dass ich langfristig einfach keine Frauen spielen kann. Geht immer schief.

Offline Christoph

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #35 am: 30.08.2009 | 21:25 »
Mir ist es total egal ob jemand einen Mann oder eine Frau spielt. Solange er oder sie den Charakter halbwegs darstellen kann sehe ich da auch kein Problem.

Zudem spielen nicht nur Männer "Killermiezen" - machen auch Frauen, obwohls nen Klischee ist.

Offline Aglaia

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #36 am: 30.08.2009 | 21:30 »
Ja, ich habe auch schon öfters gemerkt, dass es einfach nicht klappt, wenn ich längerfristig eine Frau spiele im RPG. Der Charakter wird irgendwie überdreht, oder bleibt farblos, ich mag ihn(sie) nicht,... kann mich einfach nicht reinfinden und der Char kommt mir immer irgendwie gestellt vor. Eigentlich sollt mans ja umgekehrt erwarten... Woran auch immer das liegen mag. :P Keine Ahnung wie glaubhaft ich einen Mann spiele, aber irgendwie klappts besser und macht (mir) mehr Spaß.

Im Übrigen sind Klischees doch auch was schönes, grade wenn man es schafft ein bisschen damit zu "spielen".
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Offline Skyrock

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #37 am: 30.08.2009 | 21:34 »
Die weibliche Kriegerin, die sich nicht sicher ist, ob sie nicht doch an den Herd und ihrem Mann Kinder gebären will, ist eine Person fern von jeglichen Klischees
Die unsichere Rebellin gegen die eigene Geschlechtsrolle ist doch ein Paradebeispiel für den guten Einsatz von Klischees.

Je nach Betrachtungsweise ist es entweder
a.) eine abgewandelte Version des Tomboys, das eine harte Kriegerin sein will, oder
b.) das schon seit Brünhild genutzte Klischee des kämpfenden Mannweibs, mit Klischeedurchbruch an einem einzelnen Punkt.
Ohne diese Bezugspunkte würde sich das nichts eine Resonanz erzeugen.

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Offline Dr.Boomslang

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #38 am: 30.08.2009 | 21:50 »
Nee Skyrock, durchbrechen von Klischees zählt nicht als Klischee, obwohl man das Klischee dafür hauptsächlich benutzen muss. Aber das ist schon was für die ganz feinsinnigen ;)
Außerdem ist nicht alles ein Klischee was es schon mal gab.

Offline Falcon

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #39 am: 30.08.2009 | 21:51 »
Ich habe überhaupt kein Problem damit, mache das selber aber nur ungern (habe als Spieler, glaube ich, jemals nur einen einzigen weiblichen Charakter erstellt, bin aber nie dazu gekommen den Char ausserhalb von Forenrollenspiel zu nutzen).
Habe ausserdem das Gefühl, daß es viele Mitspieler stört/verwirrt, das ist auch ein Grund, daß ich es nicht mache.

Man sollte aber bedenken, daß vom SL (fast) jedes Mal verlangt wird diverse weibliche NSCs zu spielen oder das Spieler selbst andere Spezies spielen können wollen (was ja definitiv schwerer ist)!
Ohne andergeschlechtliche Charaktere geht es also nicht.

Dazu kommt, das viele RPG Welten ausdrücklich wert auf Gleichberechtigung in allen Belangen legen, da ist es schon fast egal, ob man jetzt eine Frau oder Mann spielt.

Ich selber habe mir angewöhnt jeden Mitspielercharkater ernst zu nehmen (klappt auch nicht immer), um den Mitspieler nicht zu verunsichern, deswegen lache ich auch nie jemanden aus im RPG.
« Letzte Änderung: 30.08.2009 | 21:53 von Falcon »
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Offline Skyrock

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #40 am: 30.08.2009 | 22:28 »
Boomslang:
Es zählt vielleicht nicht als Klischee, wohl aber als Klischeeverwendung. Denn ohne ein schnell erfassbares Klischee als Grundlage würde da bei so einer Ein-Satz-Beschreibung nichts klingeln und nichts Resonanz erzeugen. Ohne dieses würde der Charakter in der Luft hängen.
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Offline 8t88

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #41 am: 31.08.2009 | 06:37 »
IN meiner Dark Heresy-Runde habe ich meinen Charakter als letztes erstellt. ein Arbitrator udn ein Guardsmen waren schon da.
Da dachte ich, dass ich als Scum in Weiblicher form für diese Runde einen netten Contrapunkt darstellen konnte.
Ich bemühe mich das ganze schon mit weiblicher auslegung zu spielen, und Ja: Ich hätte den Charakter als Mann auch völlig anders gespielt.
Es steht auch ne andere Idee an Coolness dahinter.
Ausserdem: Als SL verkörpere ich ständig Frauen, Waldgötter, und sonstige Dinge. Wieso dann auch nicht als Spieler?

Ich gebe mir explizit Mühe nicht allzu übertrieben zu wirken, bzw: Wenn bestimmte Szenen mit überhöhter Weiblichkeit auftauchen wechsel ich in "beschreibend" statt direkter Rede, damit das Bild in den Köpfen der Rund enicht durch mein Spiel negativ beeinflusst wird.
Die Runde läuft seit einem Jahr, und macht uns allen Irre viel Spaß. Gerade auch zwischen den Charakteren bewegt sich einiges, zumal jetzt auch der reiche, Adelige Scholar dazu gekommen ist.
Live and let rock!

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Offline Thalamus Grondak

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #42 am: 31.08.2009 | 08:50 »
Ich sitze ja selten auf der Spielerseite am Tisch, aber wenn, dann spiel ich fast nur noch weibliche Chars.
Keine Ahnung warum, finde die einfach meist interessanter zu spielen.

Ob die Glaubwürdig sind oder nicht? Keine Ahnung, müsst ihr meine Mitspieler fragen.

Auf der anderen Seite habe ich keine Probleme damit, wenn andere männliche Spieler weibliche Chars spielen, solange sie nicht ins Frühpubertäre abgleiten, was ich auch schon bei älteren Spielern erlebt habe ::)
Even if you win the Rat race, you´re still a Rat

Eulenspiegel

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #43 am: 31.08.2009 | 13:00 »
Ausserdem: Als SL verkörpere ich ständig Frauen, Waldgötter, und sonstige Dinge. Wieso dann auch nicht als Spieler?
Die Identifikation zwischen Spieler und SC ist eine ganz andere als zwischen SL und NSC.

Bei einem SC habe ich mich schon mehrmals dabei erwischt, wie ich ausversehend das falsche Personalpronomen verwendet habe.
Bei einem NSC ist mir das noch nie passiert.

Offline Boba Fett

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #44 am: 31.08.2009 | 13:14 »
Meine 2 Cent:

Jeder soll das spielen, was für ihn am attraktivsten und für die Mitspieler erträglich ist.

Ich persönlich bevorzuge es zwar, wenn meine Mitspieler mit ihrem Sc im gleichen Gender bleiben,
wenn das aber jemand partout nicht möchte, kann ich das auch akzeptieren.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

ChristophDolge

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #45 am: 1.09.2009 | 09:48 »
Zitat
Die Identifikation zwischen Spieler und SC ist eine ganz andere als zwischen SL und NSC.

Bei einem SC habe ich mich schon mehrmals dabei erwischt, wie ich ausversehend das falsche Personalpronomen verwendet habe.
Bei einem NSC ist mir das noch nie passiert.

Irgendwie habe ich interessanterweise den Eindruck, dass es einem als SL irgendwann einfacher fällt, wirklich zu schauspielern, um die NSCs unterscheidbar zu machen - und plötzlich werden sie dadurch auch ein klein wenig glaubhafter. Ich habe (nicht unbedingt bei mir selber, aber bei einem Anfänger-Mitspieler, der neuerdings auch mal geleitet hat) den Eindruck, dass die SL-Charaktere teilweise mehr Tiefgang haben als die Spielerchars. Und ja, wenn der SL nicht gerade 13 oder 14 ist, sind bei ihm Frauen sogar glaubwürdiger als bei einem Spieler, der die Möglichkeit hat, sich auf diesen Charakter vollständig einzustellen. Vielleicht ist da gerade die Identifizierung mit dem Charakter ein wenig im Weg.

Offline Merlin Emrys

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #46 am: 1.09.2009 | 10:01 »
Nennt mich meinetwegen einen weiblichen Chauvi, aber ich habe bisher noch keinen Mann erlebt, der in der Lage gewesen wäre, einen weiblichen Charakter mit auch nur 5 cm Tiefgang zu spielen! 
Meine Erfahrungen sind andere... aber das mag auch daran liegen, daß in den Runden, in denen ich spiele, von vorneherein darauf geachtet wird, daß die Charaktere in jedem Fall einen gewissen "Tiefgang" erreichen, ganz egal ob nun gleichgeschlechtlich mit dem Spieler oder gegengeschlechtlich (oder was auch immer).
Vielleicht ist der Trick ja auch, das Geschlecht ganz einfach nicht überzubewerten.

Offline Iona

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #47 am: 1.09.2009 | 11:02 »
Um auch einmal meinen Senf dazuzugeben:

Vor ner Weile wärs für mich noch ein absolutes "no go" gewesen, überhaupt nen Mann mit nem weiblichen Charakter in meiner Gruppe (als SL und Spielerin) zu haben, bin aber eines besseren belehrt worden und gehe weniger voreingenommen an diese Sache heran (jaja, die gute Lucie ;) ).

Klar, gäbe es immer noch weibliche Charaktere, bei denen allein vom Konzept die Alarmglocken bei mir schellen würden, würde ein Mann sie spielen wollen, aber normalerweise kenne ich die Leute ja, die bei oder mit mir spielen und man kann ganz gut einschätzen, ob die da Mist bauen würden oder nicht.

Trotzdem muss ich zugeben, dass es mir als SL weniger ausmacht als als Spielerin.
Lange, ernste Kampagnen würde ich wirklich nur mit wenigen Männern mit weiblichen Charakteren spielen wollen. Finde schon, dass es ein wenig die Stimmung stören kann, dass da nunmal ein Mann sitzt, der allein schon die Stimme nicht so hinkriegt wie eine Frau (wie auch...)
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Offline Hotzenplot

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #48 am: 1.09.2009 | 12:11 »
Prinzipiell habe ich mit dem "Geschlechtertausch" überhaupt kein Problem, ich mag es nur nicht, wenn manche Spieler den Charakter dann noch mit dem falschen Pronomen ansprechen, wenn er auch schon gut dargestellt wird (als männlich oder weiblich eben). Das liegt dann aber an den Spielern, die scheinbar nicht ausreichend reflektieren können, was in der Spielwelt um sie herum vorgeht (ist bei mir aktuell nur bei einem Spieler ab und an der Fall).
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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
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Eulenspiegel

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Re: der passende/unpassende weibliche Charakter
« Antwort #49 am: 1.09.2009 | 16:01 »
Prinzipiell habe ich mit dem "Geschlechtertausch" überhaupt kein Problem, ich mag es nur nicht, wenn manche Spieler den Charakter dann noch mit dem falschen Pronomen ansprechen, wenn er auch schon gut dargestellt wird (als männlich oder weiblich eben).
Ich denke, das liegt daran, dass man den Spieler auch immer mit dem SC identifiziert.

Bei NSCs passiert es mir nie, dass ich sie mit dem falschen Personalpronomen anrede. (Obwohl unser SL ständig Crossgender NSCs bringt.)
Bei SCs passiert es mir ständig.

Aber letztendlich, was wäre dir lieber:
1) In der Gruppe gibt es keine Crossgender-SCs.
2) In der Gruppe werden die Crossgender-Chars regelmäßig mit dem falschen Personalpronomen angesprochen.

Disclaimer:
Es ist keine böse Absicht, dass ich die Leute mit dem falschen Personalpronomen anrede. Ich hasse das ja selber und beiße mir jedesmal auf die Zunge. - Aber gerade, wenn ich total immersiv denke, passiert es mir nunmal häufiger.