Naja, ich bin mir immer noch nicht sicher, was genau die Metaplot-Organisation eigentlich bringen sollte... Fäden fertig machen, die seit Jahren offenbar keinen interessiert haben? Das Next Big Thing planen? Zumindest letzteres wäre ja wohl mit beabsichtigt, wenn jemand, der nicht Kernredax ist, einen NSC-Band macht mit Aussicht auf das, was kommen mag - das würd ich mir als Kernredax auch nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.
Oh, und die Verdienste der Leute will ich ja nicht schmälern, aber wie bereits in einem Nachbarfaden gesagt fehlt den DSAlern offenbar schon manchmal der Blick, um Schein von Sein zu unterscheiden - denn "Posaunenhall" als freies Abenteuer zu bezeichnen ist dann ja doch eher ein Witz.
Ich gehe jetzt mal davon aus das du nicht bewusst die Zitate falsch verstehst (sofern du sie denn gelesen hast, denn die erklären sich eigentlich von selbst:
Metaplot = Fortwährender Geschichtsverlauf auf Aventurien, bestehend aus großen Fäden.
Man gehe davon aus das jeder größere Faden der in Abenteuern und Spielhilfen gestartet wird theoretisch von einer gewissen Anzahl Spielgruppen bespielt wird. Das so als Setzung.Sei es der Seekampf zwischen Al Anfa und dem Horasreich oder dem Bürgerkrieg Albernias gegen Nordmarken, sei es das Aufbegehren der Orks unter ihrem Führer, dem Aikar.
Die Spielgruppen und insbesondere die Spielleiter benötigten hier Infos um diese Fäden zu bespielen. Das läuft meist über Abenteuer und anschließende Settingbände, hin und wieder auch Updates im Boten (mühsig zu lesen, aber aufgrund des 2 monatigen Turnus flexibles Informationsmedium für die Autoren und ihre Plots).
Und sie benötigen vor allem die Garantie hier mit Informationen versorgt zu werden, zeitnah. Sollte dies nicht möglich sein, erwarten sie eine Information dass diese Fäden absofort narrenfrei sind und man damit machen kann was man will (ohne in Konflikt mit neueren Produkten zu kommen).
Da die Abstände zwischen Abenteuern und Spielhilfen einer Region mitunter extrem lang sein können (Regionen wie Meridiana bekommen vielleicht alle 1-2 Jahre einen Botenartikel, wenn überhaupt, der Rest basiert alleine auf einer veralteten Spielhilfe und Abenteuern die die Region nicht mal zum Inhalt haben), setzen die Spieleiter auf Botenartikel und Transparenz in den Spielhilfen, Roadmaps und Spielleiterinfos. Kann dies nicht gewährleistet werden da kein Autor momentan Interesse an der Region hat, dann erwartet man entsprechend eine simple Info a la "die nächsten 1-2 Jahre wird hier nichts passieren".
Das ist keine große Leistung, hilft aber dem Spielleiter bei der Auswahl der Kaufszenarien wie auch beim Erstellen eigener Szenarien zu einer Gesamtkampagne.
Nun hat es sich aber bei DSA schon seit zig Jahren durchgesetzt dass
Autoren eifersüchtig "ihre" Region hüten und einen Mantel des Schweigens über diese legen, aber auch keine anderen Autoren somit zum tragen kommen (wegen mangelnder Transparenz und Kommunikation) bis dann "ihr" glorreiches Abenteuer irgendwann erschein. Zwischendurch reinkommende anderweitige Schreibaufträge oder auch nur mangelndes Interesse haben dann dafür gesorgt das zahlreiche wirklich spielrelevante Fäden des Metaplots vor sich hinrotteten und Spielgruppen hier zunächst auf Infos lechzten, aber irgendwann frustriert sich anderen Bereichen zugewand haben. Von Jahr zu Jahr wurden das mehr Fäden, aber anstatt die vorhandenen abzuschließen haute man lieber neue dolle Abenteuer raus, die wieder neue aufwarfen (und sich die Widersprüche verfielfachten).
Alles
zu Lasten der Spielleiter die angesichts der immer mehr werdenden Abenteuer den Überblick verlieren, aber gleichzeitig nicht mal flüssig ihre Kampagnen fortsetzen können (ohne massiven Kauf sämtlicher Bände und viel Eigenarbeit um Plotholes zu stopfen).
Was jetzt jedoch nicht funktioniert ist einfach die Fäden zu ignorieren und zu überspringen ohne sie zu schließen, der Rattenschwanz würde größer werden, die Spielleiter mit noch laufenden Kampagen vor den Kopf gestoßen und eins der wenigen positiven Charakteristika, nämlich die fortlaufende Geschichte Aventuriens genommen werden.
Für mich sieht die Zukunft so aus weiter auf irgendwelche Kaufabenteuerbände zu warten (die mich nicht interessieren da ich selber meine Szenarien schreibe), die Infos daraus zu extrahieren und die Widersprüche zu vorhandenen Spielhilfen und meiner Kampagne zu kitten (weil der Autor dies versäumt hat) und daraus ein stimmiges gesamtes zu bekommen.
Der Arbeitsaufwand ist intensiv, der Aufwand an Zeit und die Anzahl der dafür zu kaufenden Bände immens. Der Nutzen ist im Verhältnis relativ gering, was mir den Reiz, den fortwährenden Metaplot zu bespielen nimmt und ich lieber mein eigenes Ding drehe (und gänzlich auf offizielle Produkte verzichte) oder mich anderen Rollenspielsettings zuwende die so etwas nicht benötigen. Vielen mag es ähnlich gehen. Denn man kauft sich eigentlich offizielle Sachen um einen gemeinsamen Rahmen zu haben und vor allem Arbeit abgenommen zu bekommen. Wenn ich aber mehr Arbeit habe mit offiziellen Sachen und dafür auch noch bezahle, dann ist der Punkt gekommen wo ich mich von diesen Produkten verabschiede.
Da können die Ankündigungen von Thomas Römer zum neuen, schlanken DSA noch so groß sein, sie überzeugen mich nicht, denn das bisher gelieferte zeigte keine wirklichen Veränderungen.