Autor Thema: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?  (Gelesen 37361 mal)

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Offline Blechpirat

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #125 am: 1.04.2010 | 17:05 »
Wenn man einen Fatepunkt ausgibt, bekommt man halt +2 auf einen Wurf... wos das Prob?

Weil ein simulierendes Spiel (Cyberpunk 2020 z.B. zwischen +1 und +5 Punkte Bonus gäbe.

Nicht das ich das WILL. Aber ich verstehe, warum man das wollen würde.

Offline Der Nârr

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #126 am: 1.04.2010 | 17:20 »
Aber mit einem Fatepunkt lässt sich doch wohl mehr machen, als nur einen schnöden Bonus rausholen?

Mir gefiel da auch dein Beispiel gut, Karsten:
In meinem letzten Spiel haben die Spieler Fatepoints eingesetzt um

a) einer Piratenstation den Aspekt "Es gibt hier keine Frauen" und einen weiteren für "Treibstoff ist knapp" zu verleihen
Wenn das mit Fatepunkten möglich ist, fände ich das schon ziemlich cool, und das hat mit irgendwelchen Skillboni ja nichts mehr zu tun.

Was die Höhe von Boni betrifft, so lässt sich Fate mit Sicherheit mit ein paar Hausregeln auch feingranularer spielen ~;D.
« Letzte Änderung: 1.04.2010 | 17:22 von Der Narr (Hamf) »
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Offline Heretic

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #127 am: 1.04.2010 | 17:38 »
@Narr: Ja.
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
kirilow (IRC): Ich denke mir aber, dass Du gerne ein Misanthrop wärst.
oliof (IRC): Zornhau: Ich muss gleich speien.

Offline Blechpirat

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #128 am: 1.04.2010 | 18:46 »
Aber mit einem Fatepunkt lässt sich doch wohl mehr machen, als nur einen schnöden Bonus rausholen?

Mir gefiel da auch dein Beispiel gut, Karsten:Wenn das mit Fatepunkten möglich ist, fände ich das schon ziemlich cool, und das hat mit irgendwelchen Skillboni ja nichts mehr zu tun.

Was die Höhe von Boni betrifft, so lässt sich Fate mit Sicherheit mit ein paar Hausregeln auch feingranularer spielen ~;D.

Ja, du kannst mit einem Fatepoint die Spielwelt in kleinen Umfang verändern.

Sicherlich kannst du auch feiner Granulieren. Aber wenn du das willst, solltest du Systeme betrachten, die derartiges bereits mitbringen. SW z.B.

Denn: Bei Fate geht es viel auch um Geschwindigkeit. Diese sehr einfachen Regeln tragen zum Spielspaß viel bei. Zudem gibt es eine gewisse Ökonomie, einen Handel mit Fatepoints. Ein Fatepoint ist +2 wert. Wenn du da anfängst zu simulieren, einem solchen Punkt einen schwankenden Wert zuzuweisen... tu es nicht.
« Letzte Änderung: 1.04.2010 | 19:26 von Karsten »

Offline Falcon

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #129 am: 1.04.2010 | 19:10 »
@Karsten: du hast SW und feingranuliert beinahe in einem Satz benutzt. :-O
Aber es steht noch in einem Absatz, daß ist mMn immer noch zu nahe.
Ich glaube nicht, daß SW da eine wirkliche Verbesserung wäre.

ich habe für Fate mal irgendwo ein alternatives Probensystem gesehen, ohne die Fatepunkte. Vielleicht ging da mehr.


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Offline Blechpirat

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #130 am: 1.04.2010 | 19:27 »
Man kann auch DSA mit Bennies und w100 für Probenwürfe spielen. Aber der Fragende hatte ja noch NIE Fate gespielt. Ich empfehle erstmal ein paar Runden nach den Basisregeln.

Offline Heretic

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #131 am: 1.04.2010 | 19:33 »
DSA hatte mal "Schicksalspunkte", die waren ähnlich wie Bennies.
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #132 am: 1.04.2010 | 19:35 »
mit ein bisschen Spielerfahrung kann man andere Systeme schon ganz gut abschätzen.
Rezis werden ja auch nur nach dem Lesen verfasst.

btt
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Offline Blechpirat

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #133 am: 1.04.2010 | 19:44 »
Also, nach Nachdenken nochmal (hoffentlich verständlicher):

Wenn der Narr mit der Vorstellung nicht leben kann, dass er grobe +2 verteilen muss, auch wenn eigentlich +1 oder +5 richtig wären, dann ist FATE nix für ihn. Wenn er aber damit leben kann (und das mag ja sein) und es gut findet, dass Spieler die Spielwelt weit mehr ausgestalten als es in anderen Systemen üblich ist, dann... sollte er FATE eine Chance geben. Ohne gleich eine Vorstellung zu haben, wie man dieses Feature (gemeint ist +2) "reparieren" kann.

Offline Falcon

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #134 am: 1.04.2010 | 19:51 »
schön, gibt es denn eine offizielle No-Go-Liste, ähnlich wie bei SW, in der man nachlesen kann, was man ändern darf und was nicht?
Nicht das Narr unwissentlich noch andere verbotene Dinge mit Fate anstellen will.

ich gehe davon aus, daß er schon ganz gut abschätzen kann, wie es ist Fate mit +2 zu spielen, sonst würde er es vermutlich nicht ändern wollen..  :o

wobei ich nirgends heraus lese, daß er das ändern möchte.
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Offline Blechpirat

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #135 am: 1.04.2010 | 19:52 »
Aber mit einem Fatepunkt lässt sich doch wohl mehr machen, als nur einen schnöden Bonus rausholen?

Mir gefiel da auch dein Beispiel gut, Karsten:Wenn das mit Fatepunkten möglich ist, fände ich das schon ziemlich cool, und das hat mit irgendwelchen Skillboni ja nichts mehr zu tun.

Das möchte ich als geradezu typisch für das Spiel bezeichnen. Insgesamt war es eine sehr FATEige Runde... ich habe das Abenteuer spontan aus den Handlungen und Aspekten der Spieler entwickelt... aber zurück zu der Piratenbasis. Ich wusste lediglich, dass sei klein, ruppig und schäbig sein sollte. Zudem sollte sie in einem Asteroiden sein, der wiederum in einem Asteroidenfeld treibt.

Ich hatte mir also folgende Aspekte ausgedacht:

"Schlechte Sicherheit"
"dreckig und schäbig"
"ein taumelnder Asteroid in einem Asteroidenfeld"
(oder so)

die beiden genannten Aspekte haben die Spieler hinzugefügt. Sie haben so die Grundlage geschaffen, um ihren Plan durchführen zu können - nämlich als Bordellschiff an die Piratenbasis anzudocken. Ich habe die Aspekte genutzt, um dem weiblichen Char ständig geile Piraten auf den Hals zu hetzen - und um Piraten loszuschicken, die den Treibstoff aus dem Raumschiff klauen wollten.

Ich hab also als SL was bekommen: Gute Ideen, die ich selber nicht gehabt hätte, Plotideen, ...
Die Spieler konnten sich einen Plan ausdenken, OHNE (was ja sonst oft so ist) aus Mangel an Faktenwissen nicht entscheiden zu können.

Offline Blechpirat

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #136 am: 1.04.2010 | 19:53 »
schön, gibt es denn eine offizielle No-Go-Liste, ähnlich wie bei SW, in der man nachlesen kann, was man ändern darf und was nicht?
Nicht das Narr unwissentlich noch andere verbotene Dinge mit Fate anstellen will.

Ja, man muss mich fragen. Ich darf das (und nur ich) alleine bestimmen. Natürlich....  ~;D :Ironie:

Offline Falcon

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #137 am: 1.04.2010 | 20:01 »
@Narr: sonst schau mal in Free Fate. da nutzt's 2W6. Da müsste die Spanne etwas größer sein.

http://www.ukroleplayers.com/wp-content/uploads/free-fate-v0.3.pdf
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Offline Blechpirat

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #138 am: 1.04.2010 | 20:21 »
@Narr: sonst schau mal in Free Fate. da nutzt's 2W6. Da müsste die Spanne etwas größer sein.

http://www.ukroleplayers.com/wp-content/uploads/free-fate-v0.3.pdf

Du brauchst bei Freefate zwei unterschiedliche w6, einen positiven und einen negativen. Der Würfel mit der niedrigeren Augenzahl wird gewertet - also +6 und -2 = -2

Am heftigsten sind die Ausschläge wohl bei Starblazer: w6-w6

Alle mir bekannten Fassungen von Fate wollen einen Zielkorridor von höchstens +5 bis -5 (Diaspora z.B. nur von +4 bis -4). Aber das wird wohl langsam OT...

Offline Zornhau

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #139 am: 2.04.2010 | 04:56 »
Eine Frage zum Thema "Compelling of Aspects":

Hier initiiert meist der Spielleiter eine Situation, in der dem Spieler nur ZWEI Entscheidungsmöglichkeiten bleiben:
Entweder er nimmt den angebotenen Fate-Punkt und macht, was der Spielleiter meint, daß sein Charakter machen soll, oder er ZAHLT einen seiner EIGENEN Fate-Punkte, um das nicht machen zu müssen, was der Spielleiter ihm hier vorgeschlagen hat.

Habe ich das soweit richtig wiedergegeben?

Ich setze mal auf mein obiges Verständnis des Compels auf.

Als Spieler habe ich eine gewisse Vorstellung von dem Charakter, den ich spiele. Die Aspekte habe ich mir so ausgesucht, daß ich sie spielenswert, interessant und MEINER VORSTELLUNG ENTSPRECHEND empfinde.

Nun hat ein Spielleiter mit Sicherheit eine ANDERE Vorstellung davon, was die Aspekte meines Charakters betrifft. - In normalen Rollenspielen wäre das kein Problem, weil er NICHTS MACHEN KANN, da mein Charakter unter MEINER Bestimmungsgewalt steht.

In Fate kann er aber einen ZWANG ausüben: Entweder ich mache, WAS er will (gerade für für passend hält) und WANN er es will (das Timing des Aspekteinsatzes liegt beim üblichen Compel allein beim Spielleiter), oder ich MUSS eine meiner KRITISCHEN RESOURCEN ausgeben. - Es gibt KEINEN "Mittelweg"!

So oder so unterliege ich also einem ZWANG. - Einem Zwang, der mir jetzt AUFNÖTIGT zu einem Zeitpunkt, der mir als Spieler vielleicht nicht paßt, und mit einem Aspekt, den ich ganz anders sehe als der Spielleiter, irgendwas zu tun, ODER einem Zwang, der mir eine kritische Resource entziehen wird.

Also allein in dieser "theoretischen" Form, d.h. ohne Spielerfahrung damit, würde ich das als wirklich MASSIVES No-Go für mich als Spieler auffassen. - Ich möchte NICHT in solch einer Lage dem Spielleiter mit meinem Charakter völlig AUSGELIEFERT sein!

Der Spielleiter greift hier für mich OHNE WIRKLICHE ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT ALS SPIELER ein. - Ich werde GEZWUNGEN so oder so etwas zu tun, was mir der Spielleiter vorgibt.

Mich stört hier weniger, daß man durch ein "Angebot" sich einen Fate-Punkt zu verdienen, wenn man jetzt einen bestimmten Aspekt ins Spiel bringt, einen ANREIZ bekommt, dieses Angebot wahrzunehmen. - Mich stört daran, daß es KEIN ANGEBOT ist, sondern einfach nur Skylla und Charybdis - eines von zwei Übeln, die MIR als Spieler die Kontrolle über meinen Charakter und dessen Resourcen entziehen, und zwar völlig willkürlich durch den Spielleiter ausgelöst.

Es ist kein "Offer" sondern ein COMPEL!

Was spräche denn dagegen, daß man im Spiel das "sich herauskaufen aus der Nötigung" durch Bezahlen eines Fate-Punkts einfach wegläßt?

Also sähe die Alternative so aus: Entweder man verdient sich den angebotenen Fate-Punkt durch Nachkommen dem Wunsch des Spielleiters einen bestimmten Aspekt des SC gerade jetzt ins Spiel zu bringen, oder man macht das eben nicht, zahlt aber auch nichts, sondern nach diesem ANGEBOT ist es im Falle der Ablehnung so, als hätte man nie das Angebot unterbreitet bekommen.

Diese Alternative halte ich für eine mit der bei mir NOTWENDIGEN Entscheidungsgewalt der Spieler über ihren eigenen Charakter vereinbare Variante trotzdem immer noch via Aspekten die Fate-Punkte in Umlauf zu bringen.

Die obige ZWANGS-Regel wäre nur dann akzeptabel, wenn die angebotenen Fate-Punkte des Spielleiters KRASS BEGRENZT wären. Wenn also der Spielleiter - ähnlich wie die Fate-Chips in Deadlands - eine BEGRENZTE Menge Fate-Punkte hätte, die er eben bei zuviel Compel-Ausübung irgendwann mal aufgebraucht haben wird, dann wäre auch die reine Zwangs-Alternative in Ordnung, da man ja mit dem Nachgeben gegenüber einem Compel dem Spielleiter wichtige und begrenzte Resourcen herausziehen könnte, die er schon nicht mehr später gegen die SCs verwenden können wird. - Deadlands Classic arbeitet ja exakt so. Hier gibt es zumindest für die Harrowed auch so etwas wie einen Compel. Der kostet den Spielleiter sich nur selten mal auffrischende Fate-Chips. Das bedeutet, daß der Spielleiter solche Compels mit BEDACHT und nicht leichtfertig oder gar STÄNDIG macht.

Wie sähen denn die Seiteneffekte dieser beiden Lösungsansätze aus?

1. Keine ZWANGS-Zahlungen mehr, sondern nur noch ein resourcenkostenfreies Ablehnen eines Compels möglich.

2. Klar begrenzte Spielleiter-Resource Fate-Punkte. Die kann er anbieten - wird das Angebot angenommen, dann ist der Spielleiter einen Fate-Punkt los.

Offline Roland

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #140 am: 2.04.2010 | 10:19 »
Was spräche denn dagegen, daß man im Spiel das "sich herauskaufen aus der Nötigung" durch Bezahlen eines Fate-Punkts einfach wegläßt?

In FATE können "beide Seiten", also SL und Spieler in die traditionellen Kompetenzbereiche der anderen Seite eingreifen. Das hat den großen Vorteil dass man sich im Spiel aufeinander zubewegen muß. Ein Kreislauf aus Geben und Nehmen ensteht, sowohl was Ressourcen, als auch was Vorstellungen vom/im Spiel angeht.
Wenn eine Seite den Kreislauf unterbricht, gerät dieser Austausch ins stocken. Man kann übrigens compels ganz einfach umgehen, indem man "sichere" Aspekte wählt. Sollte man aber nicht.
« Letzte Änderung: 2.04.2010 | 10:43 von Roland »
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Offline Blechpirat

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #141 am: 2.04.2010 | 10:53 »
Eine Frage zum Thema "Compelling of Aspects":

Hier initiiert meist der Spielleiter eine Situation, in der dem Spieler nur ZWEI Entscheidungsmöglichkeiten bleiben:
Entweder er nimmt den angebotenen Fate-Punkt und macht, was der Spielleiter meint, daß sein Charakter machen soll, oder er ZAHLT einen seiner EIGENEN Fate-Punkte, um das nicht machen zu müssen, was der Spielleiter ihm hier vorgeschlagen hat.

Habe ich das soweit richtig wiedergegeben?

Ich denke nein.

Starblazer, S. 94, rechte Spalte, unter der Überschrift "Compelling Aspects":
Zitat
There are a couple of ways an Aspect can complicate a character's life [if compelled].
An Aspect may limit actions and choice. [...] Its important to note that an Aspect [if compelled] may dictate the type of action, but it shouldn't usually dictate the precise action, which is the players decision.

Ich interpretiere den zitierten Text so, dass ich (als den Compell ausführender Spieler oder Sl) vom Spieler will, dass er den Aspekt in seiner Handlung berücksichtigt. Das kann natürlich dazu führen, dass er nur eine Handlungsmöglichkeit hat (Aspekt: "Starr vor Angst"), muss es aber nicht (Aspekt: "Bodyguard von X","übermütig").

I.Ü. sah ich den Verzicht auf den Fatepoint zum Freikaufen als Vorschlag der Autoren in der Mailingliste. Falsch kann das nicht sein.

Fazit: Der Compell zwingt den Spieler nur dazu, seinen Aspekt in die Geschichte hineinzuerzählen. So wie er es will. So leite ich das zumindest... andernfalls würde ich Zornhaus Kritik durchaus teilen.
« Letzte Änderung: 2.04.2010 | 10:59 von Karsten »

Belchion

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #142 am: 2.04.2010 | 11:44 »
Hier initiiert meist der Spielleiter eine Situation, in der dem Spieler nur ZWEI Entscheidungsmöglichkeiten bleiben:
Ist mir im Spiel so, ehrlich gesagt, noch nie passiert. Bei uns hat ein Compel niemals das Verhalten eines Charakters geändert, sondern immer nur die Auswirkung dieses Handelns. (Und es gab halt als "freiwilligen Compel" einen Fate-Punkt, wenn der Spieler seinen Charaktere aspektgemäß zum eigenen Nachteil handeln ließ)

Mal als Beispiel, jemand hat den Aspekt Langsam aber sicher. Ein solcher Charakter würde normalerweise kein Treppenhaus blind emporstürmen, sondern sich zunächst absichern und wenigstens einmal umsehen, um nicht in einen Hinterhalt zu geraten. Es gibt nun aber Umstände, in denen es sinnvoll ist, doch blind hinaufzustürmen. (Ob so ein Grund vorliegt, entscheidet der Spieler) Wenn er langsam und vorsichtig hinaufgeht, kann er seinen Aspekt einsetzen (das ist der Fate-Punkt, mit dem er den Compel auslöst), um den Hinterhalt noch im letzten Augenblick zu entdecken. Er kann natürlich auch sagen, dass er trotz allem blind hinaufstürmt - dann kann er seinen Aspekt ebensowenig einsetzen wie seine Kumpel, die neben ihm voranstürmen und wird zusammen mit ihnen vom Hinterhalt überrascht, erhält im Gegensatz zu seinen Kumpeln aber einen Fate-Punkt dafür, überrascht zu werden.

(Wenn es natürlich doch keinen Hinterhalt gibt, sondern die Bösewichte auf dem Dach auf sie warten, dann wäre es klüger gewesen, den Fate-Punkt zu nehmen und sich so einen Überrschungsbonus zu sichern - so hat er ihnen mit seiner Vorsicht Zeit gegeben, sich zu formieren)

Offline Horatio

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #143 am: 2.04.2010 | 13:13 »
@ Zornhau
Der Spielleiter hat gar keine frei verfügbaren FATE-Punkte. Lediglich „Named Characters“ können FATE-Punkte besitzen und der SL kann sie nur einsetzten wie auch Spieler sie für ihre Charaktere einsetzen könnten. Insofern gibt es da keinen Kreislauf oder Begrenzten Vorrat in den man eingreifen könnte. Invocations kosten FATE-Punkte, Compels bringen FATE-Punkte, das ist die Mechanik.


Aspekte sind Eigenheiten des Charakters die der Spieler selbst gewählt hat und die dazu meist noch recht eng sind; ebenso werden Aspekte bei der Charaktererschaffung kurz durchgesprochen, soweit sie nicht wirklich selbsterklärend sind. Aspekte sind personalisierte Elemente die du als Spieler im Spiel haben willst. Du willst, das dir genau das Probleme bereitet. Es gibt keine Liste von Nach- oder Vorteilen. Du bekommst nicht mal Punkte bei der Charaktererschaffung dafür und du könntest dir jeden anderen Aspekt der Welt basteln. Wo gibt es denn mehr Kontrolle, gerade im Vorfeld^^?

Ein Compel ist lediglich ein Impuls, es ist kein „Tu was ich sage!“ er ist ein „Mach was draus!“.. und meine Erfahrung als Spieler und als SL ist, dass Spieler Compels lieben. Es ist ein kleines Spotlight für den Spieler und er bekommt einen FATE-Punkt, egal wie es ausgeht. (btw. nur für den Fall, dass es in der bisherigen Diskussion nicht richtig raus kam: Spieler können auch Aspekte ihres Charakters selbst compellen und dafür einen FATE Punkt fordern :).)

Es ist eine Herausforderung des Spielleiters: „Zeig mir wie du da raus kommst!“. Der SL motiviert einem Spieler, sich etwas "Ärger" zu machen, er gibt ihm nicht vor, wie die ganze Chose angeht oder wie sie ausgehen muss - und -  der Spieler kann immer noch für einen FATE Punkte aussteigen, wenn er das möchte.. und ja, das muss ein. Es muss eine Abwägung sein ob man das Risiko auf sich nimmt oder nicht. Nur die reinen Colour und Fluff Situationen wählen um FATE Punkte abzusahnen, nein Sir, das sieht FATE nicht vor!

Tja und wenn der Spieler im Spiel merkt, dass ihm der Aspekt doch nicht schmeckt, kann er planmäßig nach jeder Sitzung einen Aspekt austauschen oder umformulieren.

Wo kann man da noch von Zwang reden?
Klar ist das eine Eigenheit des FATE3 Metagames und wie jedes gute Metagame-System kann man es vom Rest des Systems trennen und es läuft trotzdem noch rund.. aber wie immer wenn man ein System beginnt zu spielen, dass bisher unbekannte Elemente enthält gilt: Probiert es – konsequent – aus und schaut erstmal was passiert!

Ebenso können btw. auch die Spieler Aspekte von NSCs "taggen".. oder über eigenen Aspekte (Invocation for Effect) bestimmte Reaktionen hervorrufen. Insofern ist das kein SL only Ding, auch wenn sie hier natürlich aus ihrem eigenen FATE-Punkte Pool bezahlen

Nebenbei, noch eine kleiner Anmerkung aus der Praxis. Bisher wurde bei uns noch kein Compel abgelehnt, weder in SBA noch in SotC ;).. allerdings muss ich zugeben, dass ich als SL wohl noch etwas zu wenig compele.. aber ich arbeite dran.

EDIT: .. und ich sage es nochmal, gerade weil Unterschiede und besondere Eigenheiten logischerweise stärker diskutiert und betont werden: FATE spielt sich erstmal klassicher als man nach dem lesen dieses Threads denken würde ;).
« Letzte Änderung: 2.04.2010 | 15:19 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #144 am: 2.04.2010 | 13:33 »
Und eine weitere Runde von "Wir versuchen Zornhau seine übermäßig negative Interpretation auszureden!", Juhu!!! ~;D

Ok, ich spiel mit:

Wie ich das sehe kann es bei Compels grob in zwei Situationen zu Problemen kommen:

1. Du hast dir Aspects ausgesucht die du eigentlich nicht compelled haben willst. Das kategorisiere ich mal unter "Spieler-FAIL", Compels sind Teil der Regeln und wenn du die Aspects nicht compelled haben willst dann solltest du dir welche aussuchen für die das nicht gilt oder nicht Fate spielen. (Naja, oder Fate 2.0, da gibts keine Compels, IIRC.)
Ich mein, ehrlich, wenn der Spieler von James Bond anfängt zu maulen weil ich seinen "Womanizer" aspect mit einem attraktiven weiblichen Spion von dem jeder weiß das das nur Ärger bedeutet compelle dann spielt er den falschen Charakter.

2. Spieler und SL haben konträre Vorstellungen davon was denn der Aspect bedeutet. Kann auch ein Spielerfehler sein, mit FATEs Fokus auf gemeinschaftliche Charaktererschaffung ist es aber letzten Endes die Verantwortung der Gruppe da auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ein guter Aspect in FATE muß breit genug sein um sowohl positive als auch negative Konsequenzen haben zu können und gut genug beschrieben sein das alle eine ungefähre Ahnung davon haben worum es geht. Wenn hie und da mal ein Compel nicht ganz ins Schwarze trifft kann man ja einen Fate Point zahlt, wenn das häufiger vorkommt sollte man sich mal absprechen oder einen anderen Aspect wählen.

--------------

Weiters fällt mir auf das sich Zornhau natürlich wiedermal auf die engste, schlimmstmögliche Art und Weise einen Compel einzusetzen versteift und deswegen um seine freie Charakterbestimmung fürchtet. Andere Wege Compels einzusetzen ignoriert er da aber ein bißchen. Ein nettes Beispiel das ich neulich gelesen hab war der "He's a REALLY Big Guy" Charakter der einen NSC verfolgt. Dieser flüchtet in eine enge Seitengasse, woraufhin der SL einen Chip hochhält und meint "Naja, also ich weiß nicht ob du da reinpasst". Jetzt hat der Spieler die Wahl den Chip zu kassieren und zB. zu beschreiben wie sein Charakter komödiantisch steckenbleibt oder vielleicht seine wucht mit großem Wums an der Wand abfängt, sich umsieht und dann durchs nächste Fenster springt um die Verfolgungsjagd so fortzuführen. Oder er zahlt hat den Fatepoint und beschreibt zB. wie er sich trotz seiner Masse durch die Enge Gasse quetscht, sich aufkratzt aber heroisch weiterrennt. Oder wenns zum Spiel passt ist er vielleicht so wuchtig das er einfach weiterennt und halt die Wände ausweichen muß. *shrug*

In beiden Fällen kommt der Aspect ins Spiel, etwas was der Spieler ja eigentlich wollen sollte, schließlich hat er ihn gewählt weil er ihn cool findet. In beiden Fällen hat der Spieler die Wahl wie das ganze dann letzten Endes ingame ausschaut und in beiden Fällen hat er die Möglichkeit hier eine Aussage über seinen Charakter zu machen und die Geschichte dadurch spannender und mehr sein eigen zu machen.

M
Ich praktiziere leidenschaftlich 4enfreude.

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #145 am: 2.04.2010 | 14:23 »
@ Zornhau
Der Spielleiter hat gar keine frei verfügbaren FATE-Punkte.

Ich mach das anders. Wenn es keine Konfliktpartei gibt, hab ich natürlich einen Pool von Chips für Compels - auch für selbstgewählte Compels. Wo hast du das her, das du keine frei verfügbaren Chips hast? Mache ich das Falsch?

Offline Horatio

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #146 am: 2.04.2010 | 15:14 »
Ob du was "falsch" machst weiß ich nicht, wenn deine Runde läuft wohl nicht^^.
Ob du „by the book“ spielst, kann ich mit Sicherheit nur für SotC beantworten. Dort gibt es mal keine Regel, nach der der SL einen Pool von FATE-Punkten hat, die er für Compels / Tags ausgeben kann. Dafür haben „Named NSCs“ allerdings immer einen eigenen FATE-Punkte Pool, mit denen der SL deren Aspekte aktivieren oder (ausgehend vom entsprechenden NSC) fremde Aspekte / Konsequenzen taggen kann.
« Letzte Änderung: 2.04.2010 | 15:18 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #147 am: 2.04.2010 | 15:23 »
Ich mach das anders. Wenn es keine Konfliktpartei gibt, hab ich natürlich einen Pool von Chips für Compels - auch für selbstgewählte Compels. Wo hast du das her, das du keine frei verfügbaren Chips hast? Mache ich das Falsch?
Ob du was "falsch" machst weiß ich nicht, wenn deine Runde läuft wohl nicht^^.
Ob du „by the book“ spielst, kann ich mit Sicherheit nur für SotC beantworten. Dort gibt es mal keine Regel, nach der der SL einen Pool von FATE-Punkten hat, die er für Compels / Tags ausgeben kann. Dafür haben „Named NSCs“ allerdings immer einen eigenen FATE-Punkte Pool, mit denen der SL deren Aspekte aktivieren oder (ausgehend vom entsprechenden NSC) fremde Aspekte / Konsequenzen taggen kann.
Ich denke das Mißverständis ist das Karsten deinen Post so gelesen hat das es einen begrenzten Pool gibt (Analog der Hope/Despair Coins in DRYH, zB.) aus dem Compels kommen und wenn der aus ist dann ist nichts mehr, was ja nicht wirklich stimmt. Auch wenn man als SL vielleicht ne Schüssel mit chips vor sich stehen hat sind die nicht wirklich "begrenzt" auf die Art und Weise wie es vielleicht die Fatepunkte von named characters sind.

Falls ich das jetzt richtig verstanden hab. ;D
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Offline Blechpirat

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #148 am: 2.04.2010 | 15:24 »
Zitat
Dafür haben „Named NSCs“ allerdings immer einen eigenen FATE-Punkte Pool, mit denen der SL deren Aspekte aktivieren oder (ausgehend vom entsprechenden NSC) fremde Aspekte / Konsequenzen taggen kann.
Nach meinen Regeln ist das auch so. Aber ich habe das nie so verstanden, dass ich nur diese Chips verwenden darf. Sie entstehen und sterben bei mir mit den Gegnern und dienen diesen... Der andere Pool dient dem Spielspaß. Wie soll ich z.B. aus dem Pool eines named Gegners einen Fatepoint als Belohnung für einen Aspekt nehmen, den ich als Start für den Plot des Abends genommen habe? Das regt Starblazer aber z.B. ausdrücklich an.

Offline Horatio

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Re: Warum ist Fate was für mich ... oder warum nicht?
« Antwort #149 am: 2.04.2010 | 15:50 »
Ich denke das Mißverständis ist das Karsten deinen Post so gelesen hat das es einen begrenzten Pool gibt (Analog der Hope/Despair Coins in DRYH, zB.) aus dem Compels kommen und wenn der aus ist dann ist nichts mehr, was ja nicht wirklich stimmt. Auch wenn man als SL vielleicht ne Schüssel mit chips vor sich stehen hat sind die nicht wirklich "begrenzt" auf die Art und Weise wie es vielleicht die Fatepunkte von named characters sind.

Falls ich das jetzt richtig verstanden hab. ;D

Ja so hab ich es gemeint; da hab ich mich einfach schlecht ausgedrückt. Danke für die Klarstellung :).

Der andere Pool dient dem Spielspaß. Wie soll ich z.B. aus dem Pool eines named Gegners einen Fatepoint als Belohnung für einen Aspekt nehmen, den ich als Start für den Plot des Abends genommen habe? Das regt Starblazer aber z.B. ausdrücklich an.

Ich versteh hier nicht ganz was du meinst (SBA hab ich leider bisher noch nicht durcharbeiten können). Kannst du das kurz ausführen?
« Letzte Änderung: 2.04.2010 | 15:53 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer