Autor Thema: Welches Spielen begünstigt DSA?  (Gelesen 73801 mal)

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Offline Blechpirat

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #150 am: 10.04.2010 | 12:58 »
Können die Soloabenteuer (zumindest teilweise) - verbunden mit einem recht "insulären Verhalten" von DSA-Fans, die nur wenig Kontakt zu anderen Systemen haben - dafür zuständig sein, dass der DSA-geprägte Spieler auch in Gruppenabenteuern ein ähnliches Spielgefühl wiederfinden will?
Warum sind DSAler so insulär? Mit welcher Magie hat Thomas Römer sie so an DSA angefixt, dass sie nicht mal neugierig sind?

Eulenspiegel

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #151 am: 10.04.2010 | 13:25 »
Irgendwie habe ich den Eindruck, du hast die letzten zwei Seiten dieses Threads nicht gelesen.
Doch, ich habe die letzten zwei Seiten sehr genau gelesen.
Der Grund, dass ich nicht jedes einzelne Argument zerpflücke, ist, dass mir sonst die eine Seite Mammut-Posts vorwerfen würde und die andere Seite, dass ich Zitatzerpflückerei betreibe.

Aber falls du spezielle Fragen zu bestimmten Punkten hast, stehe ich gerne zur Verfügung.

Was aber nur möglich ist, wenn die Probenmodifkation und Interpretation nicht nachvollziehbar sind und der SL sich hinter dem Würfelwurf verstecken kann, bzw. anders gesagt, nur wenn der SL selbst bei Würfelproben handwedeln kann.
Falsch!
Du kannst auch Proben-Erschwernisse verlangen, wenn klar ist, wie hoch bzw. niedrig die Wahrscheinlichkeit dadurch ist.

Zitat
Aber nimm einfach mal dein Beispiel. Der Meister verlangt eine Probe +20 um die Riesenadler zu finden. Daraufhin meldet sich die Gruppe und weist daraufhin das er mit dieser Erschwerniss falsch liege. Eine Probe +20 wäre ja für einen Normalhobit nur mit 0,0125% der Fälle zu schaffen. Das kann aber nicht sein, denn laut Hintergrund leben Riesenadler auf dem Adlerberg und wo sie von einem Haufen von Wildlingen verehrt werden, die ihnen 2 mal im Jahr kleine, schmackhafte Hobbits als Opfer darbrigen. Das weis laut Hintergrund doch jedes Hobbitkind. Und der Berg ist vom Auenland eigentlich auch immer gut zu sehen.
Beispiel bei nachvollziehbarer Probe:
SL: "Würfel eine Probe +20"
Spieler: "Die Probe ist viel zu schwer. Denn laut Settingbeschreibung weiß jeder Hobbit, wo Riesenadler leben."

Beispiel bei Handwedelei:
SL: "Ihr findet keine Riesenadler."
Spieler: "Wieso? Dass Riesenadler auf dem Adlerberg leben, ist schließlich kein Geheimwissen und mein Char hat mal einige Zeit bei Hobbits gelebt und weiß daher, dass die Riesenadler auf dem Adlerberg leben."

Sobald die Spieler wissen, wie bekannt eine Information aufgrund des Settings ist und sobald die Spielgruppe ein simulationistisches Prinzip verfolgt, bekommt der SL so oder so Probleme mit Railroading.

Zitat
Nun setze das auf weniger offensichtliche Situationen um und die weist worauf das hinaus läuft. ;)
Wieso? Dann gilt auch bei Handwedelei, dass die Spieler dem SL vorwerfen, dass es unfair ist, dass NIEMAND aus der Gruppe die Sache kann.

Wenn die Spieler akzeptieren, dass der SL handwedelt und sagt, dass die Sache nicht funktioniert. Dann würden sie auch eine extreme Probenerschwernis akzeptieren. (Die ja im Prinzip ebenfalls aussagt, dass die Sache höchstwahrscheinlich nicht funktioniert.)

Und mittels Kontraposition erhalten wir:
Wenn die Spieler eine extrem hohe Probenerschwernis nicht akzeptieren, dann würden sie auch kein Handwedeln des SLs akzeptieren.

Offline Ayas

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #152 am: 10.04.2010 | 13:54 »
@ Eulenspiegel:

Entschuldige bitte aber ich habe gerade das Gefühl das Markus recht hat. Es wäre einfacher, wenn du dir die Argumentation auf den letzten beiden Seiten nochmal zu Gemüte ziehen würdest.
Ich verstehe gerade nicht wie dein letztes Posting zu stande kommen konnte.

Natürlich kann man eine Probe verlangen wenn die Wahrscheinlichkeiten komplett ersichtlich sind. Es geht doch explizit darum das die Wahrscheinlichkeiten ersichtlich sein sollten, wenn man eine Probe verlangt. Verlangt man eine Probe, ohne das diese ersichtlich sind, kann der SL komplett uneingeschränkt handwedeln und das gibt ihm die Möglichkeit Railroading zu betreiben. Und damit ist nicht getan. Decken sich die Chancen nicht mit den Erwartungen der Spieler (weil Wahrscheinlichkeiten nicht ersichtlich ist und man daher im Wahrscheinlichkeitsblindflug unterwegs ist), kann sogar die Akzeptanz in der Gruppe für das uneingeschränkte Handwedeln steigen, weil das System ja eh kaput ist und der SL es richten soll (siehe auch Feuersängers Post auf S. 5)
Man muss nicht weit gehen um Belege dafür zu finden. Die Verbreitung der goldenen Regel trifft man doch immer wieder (zugegeben nicht nur bei DSA, aber es sagt hier ja niemand das das Problem der unintuitiven Chancen ein reines DSA-Problem ist...in DSA kommen halt die ABs als weitere Verstärker dazu).

Was mir nur gerade nicht einleuchtet ist, warum du oben "Falsch" schreibst, dann aber im Grunde das Selbe darstellst.

Zitat
Sobald die Spieler wissen, wie bekannt eine Information aufgrund des Settings ist und sobald die Spielgruppe ein simulationistisches Prinzip verfolgt, bekommt der SL so oder so Probleme mit Railroading.

und

Zitat
Wenn die Spieler eine extrem hohe Probenerschwernis nicht akzeptieren, dann würden sie auch kein Handwedeln des SLs akzeptieren.

Entspricht beschränktem Handwedeln, wenn die Chancen ersichtlich sind. Die Spieler akzeptieren die Vorgaben des SLs nicht und er kann die Würfelprobe nicht als Illusion einsetzen, weil sie es durchschauen. Dadurch wird Railroading noch offensichtlicher, weil der SL sich nicht auf das ex post Handwedeln (Ignorieren von Ergebnissen) verlassen kann und somit ex ante Handwedeln muss, in dem er im kritischen Momen nicht würfeln lässt, sondern den Spielern selbst das Ergebnis, ohne eine Chance einzugreifen, aufzwingt.

Beispiel:
SL: Ja ihr braucht nicht zu würfeln, ihr wisst wo der Adlerberg ist. Aber ihr kommt nicht hin, weil ein Erdrutsch die Straße nach Osten versprert hat.
Kommt das irgendwie bekannt vor? (getreu dem Motto einiger PC-Spiele, bei denen man ein Gebiet erst verlassen kann, wenn man einen bestimmten Auftrag erfüllt hat)

Zitat
Wenn die Spieler akzeptieren, dass der SL handwedelt und sagt, dass die Sache nicht funktioniert. Dann würden sie auch eine extreme Probenerschwernis akzeptieren. (Die ja im Prinzip ebenfalls aussagt, dass die Sache höchstwahrscheinlich nicht funktioniert.)

Entspricht gesteigerter Akzeptanz, durch nicht ersichtliche Chancen, was Feuersänger sehr gut beschrieben hat.


Insofern hat Markus schon recht. Schaue dir doch bitte nochmal die letzten Seiten an, vor allem Seite 5, die Beiträge von Feuersänger, Markus und mir. Eigentlich gehen deine Aussagen mit unseren Konform. Mir ist nur nicht ganz klar, wo es noch nicht Klick gemacht hat, so das du uns nicht zustimmst.

@ Karsten:

Schöne Zusammenfassung.

Mir fehlt jedoch eine Anmerkung zur Anwendbarkeit des Systems. Das man sich irgendwie um möglichst genaue Simulation gekümmert hat ist nebensächlich. Wichtig ist, das das die Anwendbarkeit des Systems so stark reduziert hat, das sich viele Gruppen auf das unbeschränkte Handwedeln verlassen. Dieses aber übergibt die Kontrolle für den Fortgang des Abenteuers in die Hände eines einzelnen, des SL. Das wiederum ermöglicht ihm überhaupt erst Railroading zu betreiben.
« Letzte Änderung: 10.04.2010 | 14:11 von Ayas »
...DSA 4: viele Regeln für wenig Effekt

Eulenspiegel

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #153 am: 10.04.2010 | 14:26 »
@ Ayas
Ich habe mir die letzten beiden Seiten durchgelesen. Und von der Quintessenz steht dort nicht mehr drinne als in deinen  letzten beiden Posts. (Du hattest vor zwei Seiten noch geschrieben, was du unter ex ante und expost verstehst, aber das war es auch schon.)

Zitat
Natürlich kann man eine Probe verlangen wenn die Wahrscheinlichkeiten komplett ersichtlich sind. Es geht doch explizit darum das die Wahrscheinlichkeiten ersichtlich sein sollten, wenn man eine Probe verlangt. Verlangt man eine Probe, ohne das diese ersichtlich sind, kann der SL komplett uneingeschränkt handwedeln und das gibt ihm die Möglichkeit Railroading zu betreiben.
Wie schonmal gesagt:
Er kann auch Railroading betreiben,wenn er eine Probe verlangt und die Wahrscheinlichkeiten für die Probe voll ersichtlich sind!

Es macht keinen Unterschied zwischen:
a) Der SL verlangt eine Probe und die Spieler wissen genau, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit bei 0,1% liegt.
b) Der SL verlangt keine Probe,sondern sagt sofort, dass der Versuch gescheitert ist.

Klar können die Spieler bei a) widersprechen und sagen, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit viel zu niedrig ist. Aber in diesem Fall könnten sie auch bei b) widersprechen.
Sowohl bei a) als auch bei b) kann der SL Railroading betreiben.
Der einzige Unterschied ist: Bei a) haben wir ein Regelwerk,wo die Erfolgswahrscheinlichkeiten ersichtlich sind.
Bei b) legt der SL das Ergebnis fest,weil die Erfolgswahrscheinlichkeiten laut Regelwerk nicht ersichtlich sind.

Zitat
Und damit ist nicht getan. Sind die Chancen und Interpretationen nicht ersichtlich, kann sogar die Akzeptanz in der Gruppe für das uneingeschränkte Handwedeln steigen, weil das System ja eh kaput ist und der SL es richten soll (ich verweise nochmal auf S. 5 Feuersängers, Markus und meinen Post).
Nochmal, weil du scheinbar meinen Post #142 nicht richtig gelesen hast:
Dass es zu Handwedelei führt, wenn die Chancen und Interpretationen nicht ersichtlich sind,sehe ich genau so. Das habe ich bereits in Post #142 explizit geschrieben.

Was ich aber vehement bestreite, ist, dass Handwedeln zu Railroading führt.
Wie gesagt, ihr macht zwei Schritte:
a) unintuitive Wahrscheinlichkeiten --> viel Handwedelei
b) viel Handwedelei --> Railroading

Bei Punkt a) gehe ich die ganze Zeit mit euch konform. Da müssen wir nicht drüber sprechen.
Wo ich dir die ganze Zeit widerspreche, ist Punkt b)
Es stimmt eben NICHT, dass viel Handwedelei Railroading begünstigt. (Und daran ändert auch nichts, dass du zwischen ex ante und ex post Handwedeln unterscheidest.)

Zitat
Man muss nicht weit gehen um Belege dafür zu finden. Die Verbreitung der goldenen Regel trifft man doch immer wieder
Die goldene Regel kann natürlich (je nachdem, wie man sie auffasst) Railroading begünstigen.
Aber die goldene Regel kannst du sowohl bei Regelwerken mit einer unintuitiven Wahrscheinlichkeiten als auch bei Systemen mit sofort ersichtlichen Wahrscheinlichkeiten benutzen.

Zitat
Entspricht beschränktem Handwedeln, wenn die Chancen ersichtlich sind.
Nein, Handwedeln wäre es, wenn der SL nicht würfeln lässt oder nach dem Wurf das Ergenis fröhlich uminterpretiert.

Aber eine Probenerschwernis festlegen, ist keine Handwedelei. (Bzw.wenn das bereist Handwedelei ist, dann gibt es in jedem System Handwedelei, egal ob mit oder ohne intuitiver Wahrscheinlichkeitsverteilung.)

Zitat
Beispiel:
SL: Ja ihr braucht nicht zu würfeln, ihr findet den Adlerberg. Aber ihr kommt nicht zum Nest, weil die einzige Hängebrücke eingestürzt ist. (getreu dem Motto einiger PC-Spiele, bei denen man ein Gebiet erst verlassen kann, wenn man einen bestimmten Auftrag erfüllt hat).

Entspricht gesteigerter Akzeptanz, durch nicht ersichtliche Chancen, was Feuersänger sehr gut beschrieben hat.
Also dieses Beispiel kann sowohl bei Systemen mit klar ersichtlichen Wahrscheinlichkeiten (z.B. Cthulhu) als auch bei Systemen mit unintuitiven Wahrscheinlichkeiten (z.B. DSA) auftreten.

Ich sehe an diesem Beispiel nicht, wieso DSA hier Railroading stärker fördern würde als z.B.Cthulhu oder D&D.

Ansonsten sind die Chancen hier doch offensichtlich:
Klettern-Probe, um auf die andere Seite zukommen: Entweder verboten oder so sehr erschwert, dass man höchstwahrscheinlich abstürzt.

Nehmen wir mal zwei Systeme:
Beispiel für System mit unintuitiver Wahrscheinlichkeit (z.B. DSA):
SL: "Ihr müsst auf den Vulkan klettern."
Spieler: "Da klettere ich nicht rauf. Ich gehe lieber zu den Riesenadlern."
SL: "Ihr wisst aber nicht, wo die Riesenadler sind."
Spieler: "Doch, die sind beim Adlerberg, das weiß doch jedes Kind. Das steht in Regionalspielhilfe xyz."
SL: "OK, aber als ihr beim Adlerberg ankommt, ist die Hängebrücke eingestürzt und ihr kommt nicht auf die andere Seite."

Beispiel für System mit offensichtlicher Wahrscheinlichkeit (z.B. D&D):
SL: "Ihr müsst auf den Vulkan klettern."
Spieler: "Da klettere ich nicht rauf. Ich gehe lieber zu den Riesenadlern."
SL: "Ihr wisst aber nicht, wo die Riesenadler sind."
Spieler: "Doch, die sind beim Adlerberg, das weiß doch jedes Kind."
SL: "Mach trotzdem mal eine Probe."
*Spieler würfelt*
Spieler: "Geschafft! Ich weiß, wo die Riesenadler leben."
SL: "OK, aber als ihr beim Adlerberg ankommt, ist die Hängebrücke eingestürzt und ihr kommt nicht auf die andere Seite."

Inwiefern unterscheidet sich in den beiden Beispielen jetzt DSA von D&D?

Offline Glgnfz

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #154 am: 10.04.2010 | 14:30 »
Nehmen wir mal zwei Systeme:
Beispiel für System mit unintuitiver Wahrscheinlichkeit (z.B. DSA):
SL: "Ihr müsst auf den Vulkan klettern."
Spieler: "Da klettere ich nicht rauf. Ich gehe lieber zu den Riesenadlern."
SL: "Ihr wisst aber nicht, wo die Riesenadler sind."
Spieler: "Doch, die sind beim Adlerberg, das weiß doch jedes Kind. Das steht in Regionalspielhilfe xyz."
SL: "OK, aber als ihr beim Adlerberg ankommt, ist die Hängebrücke eingestürzt und ihr kommt nicht auf die andere Seite."

Beispiel für System mit offensichtlicher Wahrscheinlichkeit (z.B. D&D):
SL: "Ihr müsst auf den Vulkan klettern."
Spieler: "Da klettere ich nicht rauf. Ich gehe lieber zu den Riesenadlern."
SL: "Ihr wisst aber nicht, wo die Riesenadler sind."
Spieler: "Doch, die sind beim Adlerberg, das weiß doch jedes Kind."
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*Spieler würfelt*
Spieler: "Geschafft! Ich weiß, wo die Riesenadler leben."
SL: "OK, aber als ihr beim Adlerberg ankommt, ist die Hängebrücke eingestürzt und ihr kommt nicht auf die andere Seite."

Inwiefern unterscheidet sich in den beiden Beispielen jetzt DSA von D&D?

Bei Beispiel 1 entsteht die Situation durch Spielerwissen, in Situation ergibt sie sich aus dem Charakter und seinen Werten heraus.
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ErikErikson

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #155 am: 10.04.2010 | 14:37 »
Habt ihr eigentlich mal an die Skill Challenges gedacht? Die sind genauso kompliziert und unabsehbar wie die DSA Talentproben.

Und ich finde immer noch, das auch der SL Probleme mit seinem RR bekommt, wenn er Proben nicht abschätzen kann.

Und es bringt auch Realismus rein, wenn man Proben nicht ganz so toll abschätzen kann.

Eulenspiegel

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #156 am: 10.04.2010 | 14:59 »
- Die Abenteuerautoren (s.o.) haben mit in den Abenteuern veröffentlichten Sonderregeln und Gesprächen mit der Redaktion vermutlich Einfluss genommen, um ihre "romanhaften" Abenteuer unterstützt zu bekommen
Den anderen Punkten von dir würde ich zustimmen. Aber hier irrst du dich. Die ABs sind voll mit Beispielen, die zeigen, dass sich Abenteuerautoren und Regelwerkautoren nicht abgesprochen haben.

Bei Beispiel 1 entsteht die Situation durch Spielerwissen, in Situation ergibt sie sich aus dem Charakter und seinen Werten heraus.
Nein, in beiden Fällen entsteht die Situation, weil die Spieler wissen, dass der SC eigentlich etwas wissen müsste:

Laut Setting weiß jeder, dass die Riesenadler auf dem Adlerberg leben.
Der SL versucht, dieses Wissen vor den Spielern geheim zu halten. Aber die Spieler wissen, dass ihre SCs das wissen müssten.

Ansonsten:
Ayas Beispiel bezog sich ja eigentlich nur auf die eingestürzte Brücke. Das schien sein Haptanliegen zu sein. Der Rest ist nur Vorgeplänkel. (Ich habe gerade gesehen, dass Ayas in seinem Edit aus der eingestürzten Hängebrücke einen Erdrutsch gemacht hat. - Läuft aber aufs gleiche hinaus.)
« Letzte Änderung: 10.04.2010 | 15:01 von Eulenspiegel »

Offline Glgnfz

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #157 am: 10.04.2010 | 15:02 »
Und es bringt auch Realismus rein, wenn man Proben nicht ganz so toll abschätzen kann.

Für die Spieler: Ja!

Für den Spielleiter ist es doch ärgerlich das nicht einschätzen zu können!



... und zu den Skill Challenges sage ich nix! ::)
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Offline Blechpirat

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #158 am: 10.04.2010 | 16:21 »
Eigentlich werfen die Beispiele von Euch die Frage auf, ob die dichte Beschreibung der Welt den Spielern nicht wiederum Macht und Einfluss gewährt. Immerhin können Sie so Sätze sagen wie

Zitat
Spieler: "Doch, die sind beim Adlerberg, das weiß doch jedes Kind. Das steht in Regionalspielhilfe xyz."

Das ist eine Macht, die sie zum Beispiel bei LabLord nicht haben. (Ich hab das Beispiel gewählt, weil ich dort ziemlich sicher bin, dass ein nicht Regalmeter Settingbeschreibung gibt. Es trifft bestimmt auch auf andere Spiele zu.)

Offline Blechpirat

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #159 am: 10.04.2010 | 16:23 »
Ansonsten:
Ayas Beispiel bezog sich ja eigentlich nur auf die eingestürzte Brücke. Das schien sein Haptanliegen zu sein. Der Rest ist nur Vorgeplänkel. (Ich habe gerade gesehen, dass Ayas in seinem Edit aus der eingestürzten Hängebrücke einen Erdrutsch gemacht hat. - Läuft aber aufs gleiche hinaus.)
Mit dem Topic hat das jetzt aber nichts mehr zu tun - Regeln gegen diese Form von ... was auch immer? Spielleiterwillkür? ... helfen keine Regeln.

Offline Dab

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #160 am: 10.04.2010 | 16:40 »
Mit dem Topic hat das jetzt aber nichts mehr zu tun - Regeln gegen diese Form von ... was auch immer? Spielleiterwillkür? ... helfen keine Regeln.
Der korrekte Begriff dafür ist Railroading. Und ist ein Beispiel für das Argument von Euli + mir, dass eben Railroading und Handwedelei eben nix miteinander zu tun haben (Handwedelei hier: Drama-Problemlösungssystem im gegensatz zu Karma und Glück).

Railroading kann im Glücks-system betrieben werden indem Erschwerungen und erleichterungen gegeben werden. Oder im Karmasystem, wo gesagt wird: Ihr habt kein Hängebrückenreparaturset dabei. Dass beim Dramaprinzip* Railroading stattfinden kann, bezweifelt ja keiner. *Drama: Der Spielleiter willkürt ("Handwedelt") anhand einer Grösse die er für relevant hält, ob das jetzt Plotrailroading sei oder Simulationismus oder schiere Lustigkeit.

Was ist denn jetzt Railroading genau?

A) Railroading ist wenn spieler keine Handlungsfreiheit haben. Der Plot führt nach osten zu einer verlassenen Zwergenmine mit Balrog als endgegner, die Spieler wollen aber in den Westen zum Adlerberg um Adler abzurichten. Das können sie aber nicht, weil Hängebrücke oder weswegen auch immer.
B) Railroading ist wenn spieler wohl scheinbare Handlungsfreiheit haben, aber Spielerentscheidungen schlussendlich keine Konsequenz auf das geschehen haben. Beispiel Sie gehen zum Adlerberg, richten einen Adler ab, doch auf dem Weg zum Vulkan werden sie von irgendner Luftbestie angegriffen und stürzen in der Nähe der riesigen, verlassenen Zwergenmine mit dem Balrog drin ab. (Illusionismus)

Gibt es noch weitere möglichkeiten, was Railroading ist?

Offline Feuersänger

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #161 am: 10.04.2010 | 16:49 »
Können wir BITTE NICHT schon wieder eine neue "Definiere Railroading" Diskussion aufmachen? Die letzte ist wirklich noch nicht so lange her und der Thread müsste sich noch ziemlich leicht finden lassen.

Edit: hier.
http://tanelorn.net/index.php/topic,51472.0.html
« Letzte Änderung: 10.04.2010 | 16:51 von Feuersänger »
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline Dab

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #162 am: 10.04.2010 | 16:55 »
Point taken.

Aber wenn wir davon reden, ob XY jetzt Railroading bewirkt, dann brauchen wir eine vernünftige Definition von Railroading, um eine derartige Aussage auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Ich werd den 17-seiten-faden jetzt nicht durchkämmen ob da irgendein gescheites Resultat zustande kam. Also fühl dich frei einfach eine konsensfähige Definition zu liefern, wenn es die denn gibt. Wenn nicht, ist dieser Faden hier ("Führen DSA Regeln zu Railroading") komplett unnütz.

Offline Blechpirat

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #163 am: 10.04.2010 | 17:27 »
@Dab: Du bist ziemlich Off-Topic. Hier geht es um die Frage, was DSA kann. Bzw, was eben nicht (gut). Nicht ob es Railroading begünstigt.

Offline Dab

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #164 am: 10.04.2010 | 17:46 »
@Dab: Du bist ziemlich Off-Topic. Hier geht es um die Frage, was DSA kann. Bzw, was eben nicht (gut). Nicht ob es Railroading begünstigt.
Ähm. Hast du den Threadstarterpost gelesen? Es geht um die Frage

- Unterstützt das DSA-Spielsystem Ergebnisoffenes spielen, oder nur Railroading?

Das häufigste Argument bis jetzt war (dem ich aber nicht zustimme) 3W20 ist unintuitiv und unterstützt damit Spielleiterwillkür welche wiederum Railroading erzwingt / begünstigt. Das zweithäufigste (dem stimme ich eben auch nicht zu) ist, das DSA-Spiel ist nicht per se ein "Railroadsystem" aber die Abenteuer sind alle so und die haben die DSA-Spieler so konditioniert dass sie nur noch mit Railroadsachen klarkommen.

Offline Blechpirat

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #165 am: 10.04.2010 | 18:11 »
Naja:

Zitat
Welches Spiel wird vom Regelwerk DSA unterstützt?

Bisher dachte ich, dass bei den Regeln [v.a. bezogen auf DSA 4.0 und 4.1] vor allem Werteoptimierer und Simufanten voll auf ihre Kosten kommen.

Aber wenn man dann im OP weiter liest, stellt er natürlich auch deine Frage.

Offline Dab

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #166 am: 10.04.2010 | 18:27 »
Er hat den ganzen Thread ja als Reaktion auf eine Throwaway-Aussage von mir gestartet, nämlich meiner Behauptung dass DSA von den Regeln her lediglich Railroading unterstützt. Auch wenn er die Frage "allgemeiner" stellt, (Was zum geier sind Spielarten? GNS-Geschwurbel? Hat doch nix mit Railroading zu tun, imho) so läuft es dennoch da drauf raus.

Was wiederum bedeutet dass meine vorherige Frage nach der Definition von Railroading völlig gerechtfertigt ist. Da sich keiner getraut, tu ichs jetzt mal und liefer eine Definition:

Railroading ist wenn das "Abenteuer" zwangsläufig an einen oder mehreren prädeterminierte Punkte gelangt, sprich, die Spielerentscheidungen also keinen Einfluss auf das Endergebnis haben.

Es geht hier nicht darum zu streiten, ob das jetzt die beste Definition von Railroading aller zeiten ist. Wenn sie unzureichend erscheint, tauschen wir sie aus. Aber für den Moment brauchen wir eine Definition, irgendeine nur um die Diskussion funktional weiterführen zu können, selbst wenn es eine schlechte ist. Immerhin deckt die Definition "Railroading Classic" und "Illusionismus" gleichermassen ab.

Also nochmal zur Kern-Frage: Ist das DSA-Regelsystem auf eine Art und Weise aufgebaut, dass es nur für "Railroading" (nach obiger Definition) funktioniert, oder dieses Railroading in erheblichem Masse (mehr als andere Spielsysteme) begünstigt?

Ich behaupte ja, und die Ursache dafür ist dass DSA keinerlei regeln oder Mechanismen zur komplexen Konfliktgenerierung besitzt, bzw. allgemeintaugliche mechanismen zur Konfliktgenerierung wie "Egoistische, Böse, Schätzesuchende Spielercharaktere plündern die Lande" aktiv verbietet, was zwangsläufig zu einer gruppe von Gutmenschen-SCs führt welche nur in der Taverne rumsitzen können und warten, bis ihnen ein NPC einen Plotball zuwirft, welcher (abgesehen von der möglichkeit des echten Versagens) zwangsläufig in einer prädeterminierten Gutmenschen-Fassung enden wird (Die Prinzessin wird gerettet, der Ring landet im Vulkan) edit: Auch die ganzen Talente, Kampfregeln, Fähigkeiten, und sonstwas-regeln sind einzig auf dieses Konzept ausgelegt.

edit: Grammatik -.-
« Letzte Änderung: 10.04.2010 | 18:35 von Dab »

Offline Blechpirat

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #167 am: 10.04.2010 | 18:48 »
Sorry, das ist der Teil der Frage, der mich nicht interessiert. Ich will wissen, was positiv geht/gehen könnte. Simulativer Kampf scheint eins zu sein.

Eulenspiegel

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #168 am: 10.04.2010 | 18:57 »
Also nochmal zur Kern-Frage: Ist das DSA-Regelsystem auf eine Art und Weise aufgebaut, dass es nur für "Railroading" (nach obiger Definition) funktioniert, oder dieses Railroading in erheblichem Masse (mehr als andere Spielsysteme) begünstigt?
Also nur "funktionieren" tut es eine ganze Menge.

Die Frage war aber nicht, welche Spielstile bei DSA funktionieren, sondern welche gefördert werden. Und da ist und bleibt die Antwort nunmal: "Railroading wird vom Original-DSA nicht unterstützt. Wer Railroading will, dem empfehle ich das Storyteller DSA von Dom."

Zitat
edit: Auch die ganzen Talente, Kampfregeln, Fähigkeiten, und sonstwas-regeln sind einzig auf dieses Konzept ausgelegt.
Nope. Lies dir mal Storyteller-DSA durch.
DA ist alles auf Railroading ausgelegt.

@ Karsten
Ich habe im Post #56 ein paar Punkte genannt, die von DSA gefördert werden.

Offline carthinius

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #169 am: 10.04.2010 | 19:05 »
Ich behaupte ja, und die Ursache dafür ist dass DSA keinerlei regeln oder Mechanismen zur komplexen Konfliktgenerierung besitzt, bzw. allgemeintaugliche mechanismen zur Konfliktgenerierung wie "Egoistische, Böse, Schätzesuchende Spielercharaktere plündern die Lande" aktiv verbietet, was zwangsläufig zu einer gruppe von Gutmenschen-SCs führt welche nur in der Taverne rumsitzen können und warten, bis ihnen ein NPC einen Plotball zuwirft, welcher (abgesehen von der möglichkeit des echten Versagens) zwangsläufig in einer prädeterminierten Gutmenschen-Fassung enden wird (Die Prinzessin wird gerettet, der Ring landet im Vulkan) edit: Auch die ganzen Talente, Kampfregeln, Fähigkeiten, und sonstwas-regeln sind einzig auf dieses Konzept ausgelegt.
Richtig, du behauptest; aber das ist immer noch Käse, denn:
Allerdings glaube ich immer noch, das Dab daneben liegt, wenn er Regel, Regelanwendung und Settingvorgabe in einen Topf wirft und daraus konstatiert, dass "die Regeln" Railroading vorschreiben.
Zeig uns bitte mal Stellen in den Regeln (nicht: Abenteuer, Regionalspielhilfen, Aventurischer Bote!), in denen als Regel(!) steht, dass irgendetwas so zu erfolgen hat, wie du das meinst. Zeig mir DSA-Regeln, die sagen, dass Konflikte nur als Railroading passieren dürfen, dass Spielercharaktere nicht selbständig Dinge unternehmen dürfen, dass es regeltechnisch gar nicht möglich ist, "böse" zu spielen ("nicht möglich" heißt nicht "nicht erschwert"!), dass Abenteuer so sein müssen wie die Kaufabenteuer!
Dann können wir gern über diesen Ansatz weiterreden.
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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #170 am: 10.04.2010 | 19:35 »
@ Dab:
1. Zwar habe ich deine Aussage als Ausgangspunkt genommen, aber tatsächlich würde mich JEDE Möglichkeit interessieren, die von DSA unterstützt wird.
2. Was die "Gutmenschen" angeht: Ich würde eher sagen, dass dieses Konzept eher als Core-Story behandelt werden sollte denn als Beispiel für Railroading. Wenn ich davon ausgehe, dass "Böse" SCs es unverhältnismäßig schwer haben, würde ich mit dir übereinstimmen: DSA unterstützt sozialromantisch verkitschtes Gutmenschentum - von den Kaufabenteuern her (und auch etwas von den Regeln her).

Ich fass mal zusammen, was für mich bis jetzt im Faden herausgekommen ist, dann können Neueinsteiger evtl. leichter in die Diskussion finden:
1. Die Talentproben sind sehr unintuitiv was die Erfolgs-/Versagenschancen betrifft. Spieler und Spielleiter können anhand rar gesähter Vergleiche kaum erkennen ob eine verlangte Probe Sinn macht. Schwierigkeiten lassen sich daher schlecht abschätzen.
2. Diese schlechte Abschätzbarkeit verführt zu einer starken Tendenz des "Handwedelns" für Spielleiter und einer hohen Akzeptanz dieses Verhaltens unter Spielern.
3. Bei häufiger "Handwedelei" besteht das Risiko, dass Spielleiter gerne zugunsten des Plots handwedeln. Das wiederum kann auf die dunkle Seite der Macht, pardon, Railroading führen.
4. Railroading ist böse.  ;) Es lässt sich noch nicht mal zufreidenstellend definieren (Dabs Ansatz find ich nett - ABER: Ich will hier keine neue Definitionssuche haben! Macht das bitte wo anders. Danke  :))
5. Railroading kann auch ohne unintuitive Wahrscheinlichkeiten durchgeführt werden. Es ist aber regelseitig schwieriger durchzusetzen.

Hab ich was ausgelassen? Hab ich die Punkte noch richtig verstanden?

Was mir bei der Abschätzbarkeit von Proben mit 3W20 helfen würde, wäre eine Tabelle, die die Wahrscheinlichkeiten in Abhängigkeit von den Attributs- und Fertigkeitswerten angibt (bzw. zumindest, wenn ich Feuersänger richtig verstanden hab, entspricht ein TaP 3 Attributspunkten). Gibts sowas schon? Falls ja, wo?

Was gegen dioe Handwedelei helfen würde (sofern man das will), wäre dann für die Talente entsprechende Interpretationen an die Hand zu geben, oder?

z.B.: Kryptographie: Verschlüsselungen werden je nach Schwierigkeit als andauernde Probe gehandhabt (Leicht: 20-100 TaP*, Mittel: 101-400 TaP*, Schwer: 401-1200 TaP*). Bei kritischen Erfolgen gelingt dem Charakter ein entscheidender Durchbruch. Bei einem Patzer werden alle angesammelten TaP* zunichte gemacht.

Insgesamt müssten die Spieler (und damit auch SL) besser wissen, was sie mit welchem Wert überhaupt erreichen können. Klar geregelt ist das bei DSA imho nur in kompetetiven Bereichen.

Gruß, p^^
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Offline Blechpirat

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #171 am: 10.04.2010 | 19:49 »
@ Karsten
Ich habe im Post #56 ein paar Punkte genannt, die von DSA gefördert werden.
Das hab ich natürlich gelesen.

Offline Dab

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #172 am: 10.04.2010 | 19:58 »
pharyon, einen punkt hast du da ausgelassen: Alle Talente die verfügbar sind und alle Regeln die diese regeln sind ausnahmslos reine genretypische "Abenteuertalente" - Es gibt kein Talent um Bauer Alriks Erfolg beim bestellen des Feldes zu testen, noch weniger irgendwelche Regeln wie viel Weizen am Ende des Herbsts geerntet werden kann. Es gibt in DSA3 z.b. die Berufsfertigkeit "Bauer" welche aber nicht zu diesem Zweck dient, sondern lediglich als Bonus auf die Abenteuertalente zählt. Das ist ein ähnlicher Abstraktionsgrad wie wenn in einem hypothetischen AlternativDSA Bauer Alrik einen riesenhaufen Bauernfertigkeiten hat (Pflügen, Säen, Dreschen, Melken, usw) und daneben eine Sonderfertigkeit "Abenteurer" , welche ihm z.B. hilft Unkraut zu jäten (weil er mit der Axtähnlichen Harke halt besser klar kommt)

Detailiert ausgearbeitet und geregelt sind fast ausschliesslich Talente welche bei Abenteuern zum Einsatz kommen. Das ist der Grund weswegen DSA railroadlastig ist. Ausserhalb eines bereits gestarteten Abenteuers ist DSA (das system, mit den Regeln usw) komplett Dysfunktional. DSA als Regelwerk regelt nur die Dinge die zwischen "Eine dunkle gestalt in der Taverne gibt euch einen Plot Ball" und "Ihr rettet die Prinzessin" stehen. Wenn die Charaktere nicht aus eigener Motivation kreative Dinge tun, obliegt es dem Spielleiter einen interessanten Plotball zu entwerfen, und den Spielercharakteren zuzuwerfen. Der Plot ball ist aber bereits eine Railroad - die Spieler haben nicht die möglichkeit, den Plot ball zu ignorieren weil es für sie ausserhalb eines Plots nichts zu tun gibt und DSA gar nicht ausserhalb dieses "Abenteuerrahmens" funktioniert.

Wer jetzt sagt dass das nichts mit Railroading zu tun hat, irrt. Wenn der SL nicht einen "leeren" Plotball werfen will hinter dem gar nichts steckt, muss er interessante Dinge, Situationen für die Spieler erschaffen, damit sie sich nicht langweilen, und sie als weitere konsequenz dort hin führen. Im gegensatz zu einem System in dem die Spieler angehalten sind, sich selbst in interessante Situationen bringen.

Edit Grammatik ^_^

Callisto

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #173 am: 10.04.2010 | 20:23 »
Ganz abgesehen davon, dass die Benutzung des Wortes "Meister" dazu verführt alles Wichtige in die Hände desselben zu legen. "Mein Meister wird mir schon einen Plotball zu werfen"  :puke:

Why do post here? Just ignore me.

Offline pharyon

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #174 am: 10.04.2010 | 20:42 »
pharyon, einen punkt hast du da ausgelassen: Alle Talente die verfügbar sind und alle Regeln die diese regeln sind ausnahmslos reine genretypische "Abenteuertalente" - Es gibt kein Talent um Bauer Alriks Erfolg beim bestellen des Feldes zu testen, noch weniger irgendwelche Regeln wie viel Weizen am Ende des Herbsts geerntet werden kann.
Ähm, mit Ackerbau und Viehzucht gibts sogar 2 Talente für den Bereich. Gut, es gibt auch hier - wie in ziemlich allen anderen Bereichen - keine Interpretationshilfen, aber ansonsten kannst du auch das Bauerleben (Bauerngaming) spielen. Brauchst sogar nur 5-10 talente dafür.

Zitat
Detailiert ausgearbeitet und geregelt sind fast ausschliesslich Talente welche bei Abenteuern zum Einsatz kommen. Das ist der Grund weswegen DSA railroadlastig ist. Ausserhalb eines bereits gestarteten Abenteuers ist DSA (das system, mit den Regeln usw) komplett Dysfunktional.
Nur damit ich dich richtig verstehe: Weil die Fertigkeiten/Talente auf Abenteuerrelevanz ausgelegt sind, ist das DSA-System railroadlastig?

Das seh ich anders.

Zitat
Wenn die Charaktere nicht aus eigener Motivation kreative Dinge tun, obliegt es dem Spielleiter einen interessanten Plotball zu entwerfen, und den Spielercharakteren zuzuwerfen. Der Plot ball ist aber bereits eine Railroad - die Spieler haben nicht die möglichkeit, den Plot ball zu ignorieren weil es für sie ausserhalb eines Plots nichts zu tun gibt und DSA gar nicht ausserhalb dieses "Abenteuerrahmens" funktioniert.
Plotball = railroad? Seh ich auch anders. Davon abgesehen, dass DSA die Spieler nicht einschränkt, eigene Motivationen auszuspielen. An einigen Stellen ist das höchstens etwas umständlich geregelt. (Einige) Schlechte Eigenschaften sind imo eine gute Möglichkeit eigene Motive ins Spiel zu bringen.

Zitat
Wer jetzt sagt dass das nichts mit Railroading zu tun hat, irrt. Wenn der SL nicht einen "leeren" Plotball werfen will hinter dem gar nichts steckt, muss er interessante Dinge, Situationen für die Spieler erschaffen, damit sie sich nicht langweilen, und sie als weitere konsequenz dort hin führen. Im gegensatz zu einem System in dem die Spieler angehalten sind, sich selbst in interessante Situationen bringen.
Der SL muss gar nichts. Er kann auch auf die Aktionen der Spieler eingehen und nur auf deren Verhalten reagieren. Eine Mischung aus Kaufabenteuern und Sandkasten spiel ich demnächst mit einer Gruppe. Mal schaun wie es wird.

Ganz abgesehen davon, dass die Benutzung des Wortes "Meister" dazu verführt alles Wichtige in die Hände desselben zu legen.
"Mein Meister wird mir schon einen Plotball zu werfen"  :puke:
Ich mag den Begriff "Meister" auch überhaupt nicht... Hey, deja vu...

p^^
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