Autor Thema: Welches Spielen begünstigt DSA?  (Gelesen 74141 mal)

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Offline Dr.Boomslang

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #350 am: 17.04.2010 | 23:03 »
Alles ohne Ini oder Würfe. Also eigentlich ignorieren wir die Regeln in so nem Fall wohl. Beschwert hat sich auch keiner drüber, die Szene hat ihnen sogar sehr gut gefallen.
Wenn sich die Spieler hier beschweren würden wäre es klar (plumpes) Railroading. Da sie sich nicht beschweren, ist es schwerer zu beurteilen, da müsste man die Runde genauer kennen oder befragen. Ich denke aber, dass es sich hier um ein Standardphänomen handelt, deswegen spekuliere ich einfach mal.
Illusionsimus wird es kaum sein, da die Spieler sich quasi kooperativ verhalten, was bedeutet dass sie Bescheid wissen (ist auch kein Partizidingens, da keine Täuschung). Ich würde sagen das ist eine Art plumpes Trailblazing. Das bedeutet dass der SL den Spielern mehr oder weniger klare Signale gibt, wie das Spiel weiter zu laufen hat. Die Spieler lernen bzw. haben gelernt wie sie darauf am besten reagieren. Sie sehen es als ihre Aufgabe sozusagen "richtig" (also passend zum Signal) zu reagieren. Das Spiel besteht also für die Spieler daraus den SL zu kennen und ihn in seiner Story zu unterstützen, bzw. die Signale des SL zu nutzen um genau dazu passende eigene kreative Leistungen zu bringen.

Wenn deine Spieler das also gelernt haben, weil du z.B. immer Meister bist, dann dürfte klar sein warum sie sich nicht beschweren. Sie wollen einfach weiter Spielen, erkennen das Signal das du gibst und sie gehen darauf ein, weil das für sie ihre wesentliche Beitragsmöglichkeit ist, womöglich die einzige die sie kennen. Wenn du sagst das macht ihnen Spaß (und es ist wirklich so), dann warten sie eben einfach nur auf solche Signale, die ihnen dann sagen dass die Regeln wie sie sonst gelten ausgesetzt sind, weil sie dann wissen es geht richtig los. Vielleicht empfinden sie sogar diese Momente als besonders interessant, weil sie dann wissen dass sie auch was besonderes machen können (was außerhalb der gängigen Regeln liegt), weil sie von dir sozusagen das Signal bekommen haben, dass es jetzt anders läuft. Das wäre meine Vermutung, warum das ganze funktioniert.

Offline Ayas

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #351 am: 17.04.2010 | 23:10 »
@ Eric:

Wie fit sind deine Spieler in den Regeln und dem aventurischen Hintergrund?
Und wie wichtig ist ihnen das?
Wenn es ihnen egal ist, dann kann es schon durchaus sein, das ihr so etwas noch nicht erlebt habt.

Ich für meinen Teil habe sowohl als Spieler, als auch als SL sehr oft Dikussionen darüber erlebt, wie die Hintergrundwelt nun aussieht.

Edit:

Wobei auch hier immer wieder unterschiedliche Reaktionne zu erleben waren. Um mal beim Beispiel des Adlerschwinge zu bleiben.

Es gibt Leute die beim Auftreten eines NSCs, der sich plötzlich in einen Drachen oder Troll mit de Adlerschwinge verwandelt schreien, dass das gar nicht möglich sei und verweisen auf die Regeln.
Und dann gibt es halt die Reaktion nach dem Motto:"Boah scheisse, was ist das denn für ein Kerl, das der so etwas drauf hat. Leute vorsicht der ist stark!" Da läuft dann plötzlich der Magier der Gruppe das Ganze AB lang dem NSC hinterher und macht da seinen Okolus oder Analys drauf und so und stellt dann erschrocken fest, das sich der NSC nicht in einen Drachen verwandelt hatte, sondern sich aus einem Menschen zurück in seine eigentliche Gestalt.
Und dann gibt es Leute, die überhaupt nicht drauf reagieren, weil sie z.B. nichts besonderes darin erkennen können. Das sind meist Leute die nicht wissen welche Bedeutung es hat, wenn sich jemand in einen Drachen verwandelt hat. Sie kommen auch gar nicht auf die Idee, das es eigentlich auch mal ein Drache sein könnte, der sich vorher per Adlerschwinge in einen Menschen verwandelt hatte.

Selbe Situation unterschiedliche Reaktion.
Daher finde ich es gerade Schwierig die Konsequenzen abzuschätzen. Ich weis nur aus eigener Erfahrung, das es diese Diskrepanz gibt.

@ Feuersänger:

Was die Anwendbarkeit angeht stimme ich dir ja zu. Allein schon weil das Grundregelwerk jede Gruppe haben muss, während an auf Hintergrundbücher und ABs verzichten kann.
Aber darum ging es mir eigentlich nicht und führt uns wieder vom Thema des Threads weg.

Nehmen wir hin, das es diese Diskrepanz gibt. Wessen Einfluss nun wichtiger sein sollte, kann uns ja erst mal egal sein. Wichtiger ist zu fragen, wie sich diese auf das Spiel auswirkt. Und begünstigt das irgendwie besonders eine Art zu spielen?
« Letzte Änderung: 17.04.2010 | 23:23 von Ayas »
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Eulenspiegel

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #352 am: 17.04.2010 | 23:27 »
@ Feuersänger
Ob man sich an die Regeln oder ans AB hält, hängt davon ab, was man will:
Will man einen Spielstil, der von den Regeln unterstützt wird? Dann sollte man sich an die Regeln halten (und die ABs anpassen).
Will man einen Spielstil, der von den ABs unterstützt wird? Dann sollte man sich ans AB halten (und die Regeln anpassen oder gleich Story-DSA verwenden).

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Offline Markus

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #353 am: 17.04.2010 | 23:32 »
@ Ayas
Die Begünstigung einer besonderen Art des Spielens könnte immer nur in Abhängigkeit von den verwendeten Quellen gemutmaßt werden. Das GRW an sich hat jetzt relativ zu seinem Umfang nicht allzu viele Widersprüchlichkeiten. Sobald du Abenteuer dazu nimmst hast ergeben sich aus diesen Einflüsse (Railroading) die alles andere Platt bügeln. Die von dir beschriebene Diskrepanz ist da nur noch der Tropfen auf dem heißen Stein. und eben stark davon abhängig, was man an Kauf-AB dazu nimmt.

Allgemein könnte sich aus der Vorgehensweise "Weltbeschreibung durch Regeln" eine vergleichsweise stärkere Tendenz zum Ruleslawyering und zur Hartwurstigkeit ergeben. Ruleslawyering insofern, als es zur "normalen" Vorgehensweise der Spieler gehört, sich die Welt aus den Regeln zu erschließen. Das könnte eine analytischere Betrachtung auslösen als bei Systemen, die zwischen Welt und Regeln eine dickere Abstraktionsschicht ziehen. Hartwurstigkeit insofern, als man sagen könnte, dass die Regeln im Bezug auf die Spielinhalte jede Menge Desinformation und rote Heringe enthalten. Regeln, bzw. geregelte Bereiche sind nach allgemeinem Verständnis wichtige Bereiche (in jedem Fall sind sie fokussierte Bereiche). Speziell dann, wenn es normal ist, sich die Welt aus den Regeln zu erschließen liegt es nahe, die dort erfassten Bereiche dann auch für die wichtigen zu halten.

Aber das ist alles ziemlich schwammig und mit viel "könnte" und "möglicherweise". Also ich bin da selbst nicht besonders überzeugt von.

ErikErikson

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #354 am: 18.04.2010 | 07:46 »
@Dr. Bomslang? Wieso plump? Gemein!  ;) Ich denke, du hast aber sonst recht.

@Ayas: Meine Spieler kennen die Regeln ziemlich gut. 

Offline Ayas

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #355 am: 18.04.2010 | 10:26 »
@ Markus:

Ich kann dir da nicht widersprechen, was aber vor allem auch daran liegt, das ich in den ganzen Bezeichnungen von Spilstilen nicht so fit bin.
Wie gesagt ich habe die Erfahrung gemacht, das so etwas durchau häufiger vorkommt, kann selbst aber gerade den Einfluss auf den Spielstil nicht wirklich einschätzen.

@ Eric:

Man kann nur mutmaßen, warum es bei euch bisher zu keinem Problem geführt hat. Vielleicht hat ja Dr. Boomsplang recht und du hast deine Spieler schon entsprechend konditioniert, so dass sie einerseits nur auf das richtige Signal warten um irgendwas zumachen und andererseits aber ohne dem Signal nicht tätig werden.
Ich weis es einfach nicht. Und wenn ich ehrlich bin, will ich hier auch nicht anfangen deine Gruppe zu analysieren. Das könnte ich auch gar nicht, denn ich kenne euch nicht persönlich und habe noch nie mit euch Pardonas getötet. (der musste noch sein...aber ist der letzte versprochen  ;D)
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Offline Dr.Boomslang

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #356 am: 18.04.2010 | 13:26 »
Wieso plump? Gemein!  ;)
Ja plump, war etwas plump von mir formuliert. :D
Man könnte auch sagen: einfach. Bei Trailblazing ist die Kunst der Spieler normalerweise Hinweise des SL zu "entschlüssel", d.h. es ist eine Art Puzzle dass der SL sich ausdenkt und das die Spieler lösen um dann zu wissen wo und wie es weiter geht.
Ich glaube aber dass die einfache Art, wo es quasi nur einem Wink mit dem Zaunpfahl gibt (z.B. Borbarad chleudert die Purchen zu Poden, mit dem Böser-Magier-BlitzTM), noch viel verbreiteter ist. Das spielen wahrscheinlich nämlich viele Gruppen in denen Illusionismus nicht mehr richtig funktioniert, weil die Spieler es langsam begriffen und sich drauf eingestellt haben.

ErikErikson

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #357 am: 18.04.2010 | 14:12 »
Ich glaube, meine Spieler sind von anderen Meistern schon so verzogen worden, weil ich hab sie noch gar nicht so lange. :)

Offline Teylen

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #358 am: 19.04.2010 | 09:03 »
Regeln = Hintergrundbeschreibung.

Hintergrundbeschreibung = Aventurien

AB ungleich Regeln

-> AB spielt nicht in Aventurien!
Naja, wenn man die Formel so aufstellt gilt auch:
Hintergrundbeschreibung = Regeln

Heißt es gibt zunächst die formalisierten Regeln mit Werten, Tabellen und Würfeln und die Setting Implizierten Regeln über die Welt Beschreibung welche unter anderem auch über Abenteuer geschieht..
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ErikErikson

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #359 am: 19.04.2010 | 09:36 »
Das ist ja das Eulenspiegelsche Dogma, das man das nicht festlegen kann.
Deshalb wird es auch niemals Frieden geben. Es sei denn ,eine Seite gewinnt die Oberhand und löscht die andere vollständig aus.

Offline Ayas

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #360 am: 19.04.2010 | 10:11 »
Ich schrieb ja dazu, das es zu sehr vereinfacht ist und es nur darum ging Eric den Gedankengang klar zu machen.

Und ja du hast es richtig verstanden. Auch die ABs gestalten den Hintergrund mit. Darum geht es ja. Was gestaltet den Hintergrund? Sind es die Regeln und Regionalbeschreibungen, die dem Spieler zur verfügung stehen und womit er sich beschäftigt, oder die ABs die dem Spieler nicht zur Verfügung stehen und die er erst im Spiel kennen lernt.
Die Argumentation ging ja auch in die Richtung, das die Spieler den Hintergrund am ehesten über die Regeln oder vielleicht noch irgendwelche Regionalspielhilfen kennen, weil sie viel Solospiel mit Werteoptimierung der 20 Seiten Hintergrundbeschreibungen verbringen. Dadurch haben sie eine vorgeprägte Vorstellung von Aventurien. Wenn sie nun ein AB spielen, das dieser Vorstellung von Aventurien immer wieder widerspricht, dann empfinden sie das nicht mehr als "ihr" Aventurien.
Damit spielt das AB für sie im Grunde nicht mehr in Aventurien.

Dabei sind die meisten Fälle wohl bei weitem nicht so extrem und sind nur in der Summe wirklich störend. Oft liegt diese Diskrepanz auch darin begründet, dass sowohl die Regeln, als auch die ABs und der Metaplot sich immer weiter entwickeln.
Wie schon gesagt sollte man z.B. die G7 eher mit DSA3 ohne KKO spielen, denn dafür ist sie ja ursprünglich geschrieben worden. Mit DSA4.0 macht die G7 an vielen Stellen nur schwerlich Sinn, weil die Geweihten nach Regeln das ganze Gesöcks einfach (na gut nicht einfach, aber einfacher als die 3. Dämonenschlacht allemal) aus der dritten Sphäre pusten könnten. Spiele ich nun aber die G7 mit DSA-Spielern die nur DSA4 kennen, habe ich da schnell mal ein Problem, weil die sich dann in der Tat fragen, warum z.B. die Praiosgeweihten da mit dem Bannstrahl nicht dazwischen gehen. Schlimmer wird es aber dann auch, wenn man ein DSA4 AB mit DSA4-Regeln spielt und das trotzdem auftritt, wie z.B. Jahr des Feuers, wo sich im Grunde die selbe Frage stellt. Warum pusten die mit ihrem Bannstrahl Galottas Festung nicht einfach aus mehreren Meilen vom Himmel. Das sind jetzt nur die offensichtlichsten und bekanntesten Beispiele und von DSA-Spielern auch schon Haufenweise durchgekaut worden und das Ergebnis war, das die Liturgien von ihrem Konzept her komplett umgekrempelt wurden.
Waren Liturgien in 4.0 eher selten anzuwenden, dafür dann aber mit einem richtig starken Effekt (was dem SL seinen schönen Plot schnell mal kaput machte), verkommen sie in 4.1 eher zu Fingerschnippzauberei, dafür aber mit sehr eingeschränkter Wirkung. Sie haben in 4.1 im Grunde alles verloren, was sie von der Fingerschnippmagie der Magier unterschied. Schade drum. Hier haben sich die ABs durchgesetzt. :(
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Offline Teylen

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #361 am: 19.04.2010 | 10:25 »
Das ist ja das Eulenspiegelsche Dogma, das man das nicht festlegen kann.
Deshalb wird es auch niemals Frieden geben. Es sei denn ,eine Seite gewinnt die Oberhand und löscht die andere vollständig aus.
Ich sehe da keinen wirklich grossen Konflikt oder unfrieden.
Das man eine Welt nicht vollstaendig mit Regeln beschreiben lann erscheint mir relativ offensichtlich. Deshalb gibt es dann halt den Hintergrund wo beschrieben ist zu was die Regeln fuehren sollten bzw. wie die Welt abseits der Regeln funktioniert.

Wenn es innerhalb der Regeln moeglich waere eine Festung per hoher Magie runter zu holen ist das schoen, wenn sich die NSCs aber im Hintergrund weigern es nicht zu machen oder es schlicht nicht tun ist das dann ebenso ein Fakt bzw. eine Regel.
Wenn in einem Abenteuer steht: Borbi ist unbesiegbar. Durch den Schild kommt ihr nicht durch.
Ist das ebenso eine Regel wie, keine Ahnung: Wuerfele X + Y gegen Z. . Elfen haben spitze Ohren.


Was gestaltet den Hintergrund?
Der "Fluff".
Also alles abseits der werteorientierten Regel-Mechaniken.
Das Abenteuer steht dem Spieler schliesslich dann auch per Rollenspiel Erlebnis zur Verfuegung.
Es waere ja langweilig wuerde nur die vorgepraegte Vorstellung durch Werteoptimierung gestuetzt und wuerde ueber dies hinaus alle Spieler enttaeuschen welche den Fluff als Hintergrund sehen. Wie bei Eriks Beispiel wo die Gruppe nicht gluecklich ist das sie sich fast  den Hintergrundfluff mit Padrona zerschossen haette.

Zitat
Wie schon gesagt sollte man z.B. die G7 eher mit DSA3 ohne KKO spielen, denn dafür ist sie ja ursprünglich geschrieben worden.
Naja, das stimmt schon. Ist aber doch nicht unnormal?
Wenn man eine Vampire Kampagne nach ersten GRW hat koennen die Vamps unter Umstaenden noch bei Tag rumflitzen, was nach dritten GRW so ziemlich unmoeglich ist.


Naja und das Problem mit der Wahrnehmung / Ueberschneidung wird doch auch bei WdM Angesprochen.
Heisst DSA startete da angeblich so als D&D alike Dungeon Crawler [also was fuer problemloeser].
Dann hat man DSA mit Regeln aufgeblaeht um die Simulationisten zufrieden zustellen.
Nun und dann ist der Hintergrund / Metaplot explodiert so das man die Erzaehler bedient.

Was sich dann ganz natuerlicherweise untereinander etwas (sehr) beisst.
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Online Jens

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #362 am: 19.04.2010 | 10:28 »
Ah, sind wir etwa wieder an einer dieser Stellen angekommen, wo es einfach nicht weitergeht?

Abenteuer und Regelwerk? Ja, sie gehen in DSA nicht Hand in Hand und im Grunde unterstützt DSA das Spielen seiner eigenen Abenteuer auch nicht - hatten wir aber schon auf den ersten Seiten.

Ich würde wirklich sagen "DSA unterstützt wenig skalierbar das Spielen von Abenteurern, die in Abenteuern Probleme lösen. Die Schwierigkeit der Probleme ist schlecht berechenbar und von den Spielleitern individuell einzuschätzen."

ErikErikson

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #363 am: 19.04.2010 | 11:09 »
Also erstmal, in den Regeln ist eben nicht aufgeführt, wie man fliegende Festungen vom Himmel holt. Das Ding ist ein regelbetrefflich völlig undefiniertes Ding.

Oder steht irgendwo: Bannstrahl auf durch Super-Dämonenmagie (Magnum Opus oder so) erschaffene Dinge der Größenordnung Festung sind um 12 Punkte erschwert und kosten 30 ASP? Wenn ja nehm ich alles zurück.

Was das Problem ist bsp. die Seelentierfähigkeit des 2. Gezeichneten in GM. Da hat der Arras de Mott natürlich voll das böse Seelentier, und die Helden wissen sofort das der böse ist.


Offline Ayas

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #364 am: 19.04.2010 | 11:26 »
@ Teylen:

Muss ich mich wirklich wiederholen?

Ich mache keinen Unterschied zwischen zwischen Crunch- und Fluffbüchern. Schau mal z.B. ins LC. Bei jedem Zauber steht da mehr Fluff als Crunch. Wie die Geste aussieht, dann noch etwas zur Geschichte usw.
Nimm einfach mal die Vertreitung der Zauber. Da steht dann was von wegen Mag7 und jeder weis, das man den Zauber an jeder Akademie hinterhergeschmissen bekommt. Das ist reinster Fluff, nur das man sich halt einer einfachen Werteskala bedient um das zu beschreiben. Aber sind die wertorientierten Mechaniken, also Crunch nicht auch Fluff? Die Wirkungsdauer eines Zaubers wird in KR/SR angegeben und ist bei Würfelorgien von hoher Bedeutung. Aber gleichzeitig sagt mir z.B. die Angabe von 1 SR Wirkungsdauer doch auch das dieser Zauber in Aventurien im Normalfall nicht länger als 5 Min. hält.
Wenn nun plötzlich NSCs austauchen, bei denen dieser Zauber unbegrenzt hält, dann weis der Spieler das da etwas nicht stimmt. Das passt nicht zu seiner Vorstellung vom Aventurien in welchem der Zauber nur 5 Min. hält.

Kurz gesagt, diese künstliche Trennung zwischen Crunch und Fluff ist, bei DSA einfach unsinnig, vor allem weil die meisten DSA-Spieler (die ich kenne) sich mehr über Regelwerk informiert haben, als über Hintergrundbücher, eben weil jeder die Regelwerke haben muss. Und die ABs stehen den Spielern in den meisten Fällen gar nicht erst zu Verfügung. Auf diese treffen sie erst am Spieltisch.
Wenn im AB steht, wie du schreibst, das Borbi unbesiegbar ist, erfahren die Spieler das erst wenn sie ihn angreifen und dann ist es zu spät. Das ist aber alles andere als hilfreich um sich an einem Spieltisch auf einen gemeinsamen Vorstellungsraum zu einigen.
Mir ist es aber auch egal was nun vorzuziehen ist. Wichtig war eigentlich nur herauszustellen, das es diese Diskepanz gibt. Und jetzt kommt mir nicht damit, das ich da Unsinn theoretisiert hätte. Ich habe es selbst in meiner Gruppe erlebt.

Und meine Frage ist nun wie sich das wohl auf das Spiel bzw. den favorisierten Spielstil auswirken würde. Und darauf sind bisher nur die wenigsten eingegangen.

@ Eric:

Vereinfacht gesagt venichtete der Bannstrahl nach Regeln alle Dämonen dessen Hörner dem Grad der Liturgie entsrpachen, oder so. Nun konnte man mit viel Einsatz von KP, hohen LkW-Werten, vielen Mitbetenden und als Hilfe noch einem Haufen heiliger Reliquen das Ding mehrmals aufstufen, so das man ein riesiges Gebiet damit ausleuchten konnte. Damit stieg die Liturigie auf Grad IX oder so. D.h. alles was nicht 10 bis 12 Hörner hatte, wurde damit vernichtet. Wieviele Hörner hatte die Festung?

Edit: Mal den Text richtig geordnet...da ist wohl was durcheinander gekommen.

« Letzte Änderung: 19.04.2010 | 11:39 von Ayas »
...DSA 4: viele Regeln für wenig Effekt

ErikErikson

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #365 am: 19.04.2010 | 11:32 »
Ja, ich geb dir ja recht. Ich meinte nur das Festungsbeispiel ist schlecht.
Und wenns bei meiner Gruppe auftaucht das Problem, medl ich mich.

Offline carthinius

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #366 am: 19.04.2010 | 11:40 »
Kurz gesagt, diese künstliche Trennung zwischen Crunch und Fluff ist, bei DSA einfach unsinnig, vor allem weil die meisten DSA-Spieler (die ich kenne) sich mehr über Regelwerk informiert haben, als über Hintergrundbücher, eben weil jeder die Regelwerke haben muss. Und die ABs stehen den Spielern in den meisten Fällen gar nicht erst zu Verfügung. Auf diese treffen sie erst am Spieltisch.
Wenn im AB steht, wie du schreibst, das Borbi unbesiegbar ist, erfahren die Spieler das erst wenn sie ihn angreifen und dann ist es zu spät. Das ist aber alles andere als hilfreich um sich an einem Spieltisch auf einen gemeinsamen Vorstellungsraum zu einigen.
Mir ist es aber auch egal was nun vorzuziehen ist. Wichtig war eigentlich nur herauszustellen, das es diese Diskepanz gibt. Und jetzt kommt mir nicht damit, das ich da Unsinn theoretisiert hätte. Ich habe es selbst in meiner Gruppe erlebt.

Und meine Frage ist nun wie sich das wohl auf das Spiel bzw. den favorisierten Spielstil auswirken würde. Und darauf sind bisher nur die wenigsten eingegangen.
Hab ich oben ja auch schon geschrieben: Viele dieser Diskussionen sind wenig ergiebig, weil die Spieler gar nicht darum wissen. Spieler wissen nicht, dass das Abenteuer ihnen keine Wahl lässt, weil sie ja die Abenteuer überhaupt nicht lesen (oft auch nicht hinterher). Spieler wissen nicht von anderen Spielstilen, weil die in den MEISTERinformationen stehen (wie eben "Wege des Meisters" vermutlich allein schon auf Grund des Titels kein Nur-Spieler in die Hand nehmen wird) und NICHT in den Spielerinformationen der Regelwerke, die allen zugänglich sind. Man verlagert für das Spiel wichtige Informationen in die Hände des SL, ohne zu wissen, ob der das kommunizieren kann oder will oder ob er es überhaupt umsetzen kann. Gerade in Hinblick auf die nicht erfolgende Crunch-Fluff-Trennung eigentlich umso bizarrer. Hinzu kommt, dass man offenbar nicht davon ausgeht, dass zwischen Spieler- und Charakterwissen getrennt werden kann, deswegen macht man das dem Spieler gar nicht erst zugänglich.
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

ErikErikson

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #367 am: 19.04.2010 | 12:50 »
Habt ihr mal ein Bsp. wo das in eurer Gruppe aufgetreten ist?

Offline Markus

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #368 am: 19.04.2010 | 13:17 »
@Erik
Ich bin mir nicht sicher, was genau du suchst, aber wir hatten das früher ständig, dass der Magierspieler und Regelfuchs (also ich) gesagt hat Hey, Moment mal, das geht doch gar nicht. Und die SL dann mit den Schultern zuckte und sagte, Äh, ja, ist aber so. Das hat - zumindest bei uns - die Passivität zusätzlich erhöht, weil eben der Eindruck entstand, dass es überhaupt nicht möglich ist, die Welt zu verstehen und damit planbar zu machen.

ErikErikson

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #369 am: 19.04.2010 | 13:23 »
Es wär schon interessant was konkretes in der Hand zu haben, weil bei meiner Gruppe hab ich einmal gesagt (ohne jeglichen Bezug):

"Da läuft ein 15 cm großer Elf über die Straße und sing: Was wächst denn da am Wegesrand, es ist ja wohl Tarnelenkraut."

Die Reaktion war: "Ok"

Mehr nicht. Und so sind sie immer.Deshalb hab ich etwas Probleme, die Sache nachzuvollziehen.

Offline Markus

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #370 am: 19.04.2010 | 15:07 »
Ihr spielt da IMO ungewöhnlich locker. Klingt spaßig, ist aber nach meiner Erfahrung seehr untypisch.

Anyway, konkrete Szene: AB-Die Attentäter*
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zweites Bsp: Gefangen in Al'Anfa (oder so ähnlich. Das mit den Schwarzogern.)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
drittes Bsp: Bishdariels Fluch
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* Ja liebe DSA-Apologeten das ist alt. Und wurde sogar noch mit DSA1 oder 2 gespielt. Das Prinzip "AB brechen die Regeln" hat sich nicht geändert.

Offline Dab

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #371 am: 19.04.2010 | 17:48 »
@Markus: Pixelbitching?

Offline Markus

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #372 am: 19.04.2010 | 18:02 »
Zitat
Pixelbitching
    A style of GMing--specifically, a form of railroading--in which the players need to find one specific clue in order to advance on the one plot line determined by the GM, cannot proceed without it, and do not get any help from the GM in finding it. If said clue is particularly hard to find (or if the GM requires a very specific action to locate it), the GM may be said to be "pixelbitching".
    Origin: Computer games, specifically point-and-click games in which you need to click a specific place--sometimes only a few pixels on the screen (hence the name)--in order to get some magic clue you need to advance in the programmed-in plot line. Coined by SteveD on RPG.net.
http://wiki.rpg.net/index.php/RPG_Lexica:PQR

Offline Markus

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #373 am: 19.04.2010 | 23:41 »
Ok Leute, grad von Jed Clayton hier gepostet: So sieht eine Regel für Railroading* aus:
Zitat
Aber für besonders starke Schurken braucht man da immer noch die Option, dass die Fähigkeiten der Schurken "Plot Devices" sind, also einfach so stark, dass man sie nur noch erzählt, aber nichts mehr würfelt..... Was ist, wenn es zu meinem Plot gehört, dass auf einmal Hunderttausende oder Millionen Menschen alle gleichzeitig unter derselben Gedankenkontrolle stehen und es in der Story auch unbedingt so sein muss, dass das funktioniert? Das ist für mich eben Plot Device. Oder mit anderen Worten: Es ist eine Spielleiterentscheidung. Das geht mit den bloßen "Regeln" natürlich nicht mehr.

Und sowas gibt es bei DSA (offiziell) nicht.


* Natürlich ist es keine Regel "Brich den Gruppenvertrag!". Man könnte sogar sagen, die Regel fördert Participationism stärker als DSA (und Railroading weniger) weil sie explizit und allen bekannt ist. Trotzdem, ein so klares Statement, dass die Regeln für die SL nicht gelten findet sich AFAIK in DSA nicht. Und dieser Blankoscheck hat natürlich Signalwirkung.

Offline Quendan

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Re: Welches Spielen begünstigt DSA?
« Antwort #374 am: 20.04.2010 | 00:28 »
Das Prinzip "AB brechen die Regeln" hat sich nicht geändert.

Der Blubber-Thread ist nebenan, du Nase. :)