Autor Thema: Warum ich kein "Method Acting" mag  (Gelesen 9640 mal)

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Offline Grey

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #50 am: 27.10.2012 | 12:09 »
@Surtur: +1 :d
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Offline Oberkampf

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #51 am: 27.10.2012 | 12:13 »
Ich bin übrigens mehr storyteller als method actor, aber eigentlich halte ich diese Definitionen für nur bedingt brauchbar.

Die Definitionen haben für mich insofern einen Nutzen, dass sie, bei allen Relativierungen und Ungereimtheiten, helfen, die rollenspielerischen Wünsche der anderen Spieler einzuordnen und zu berücksichtigen. Wenn ich weiß, dass ich mit einem Taktiker an einem Tisch sitze, dann lasse ich ihn halt mal planen - sofern er nicht alle Kämpfe wegplant, kann ich damit leben, dass die Action in Grenzen reduziert wird. Gilt auch für alle anderen Vorlieben, inklusive meiner eigenen (ich bin als Spieler selbst eher MA und Buttkicker als Storyteller und Planer).
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Offline tartex

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #52 am: 27.10.2012 | 12:24 »
Und da sehe ich nicht, wo ein Methodactor weniger Verantwortung übernehmen sollte als andere Spieler. Nur würde in dem Fall die meiste (Abstimmungs-)Arbeit eben vor dem Spiel anliegen - wo sie eigentlich auch hin gehört. 

Genau: der MA wählt einen Charakter der zur Gruppe und zum Abenteuer passt. Und falls es sich doch sehr negativ entwickelt, bringt er selbst den Vorschlag seinen Charakter zu wechseln, falls PvP nicht erwünscht ist.

Ein Method Actor würde meinem Verständnis nach wohl auch gerne verschiedene Charakterarten ausprobieren.

Aber da ist mir bei manchen Spielern der Übergang zum ImmersionPornActor aufgefallen. Leute: die nur eine Art von Charakter so spielen wollen. Evtl. sogar noch den griesgrämigen einsamen Wolf. Das wird dann eher nix mehr.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #53 am: 27.10.2012 | 12:27 »
Die Definitionen haben für mich insofern einen Nutzen, dass sie, bei allen Relativierungen und Ungereimtheiten, helfen, die rollenspielerischen Wünsche der anderen Spieler einzuordnen und zu berücksichtigen. Wenn ich weiß, dass ich mit einem Taktiker an einem Tisch sitze, dann lasse ich ihn halt mal planen - sofern er nicht alle Kämpfe wegplant, kann ich damit leben, dass die Action in Grenzen reduziert wird. Gilt auch für alle anderen Vorlieben, inklusive meiner eigenen (ich bin als Spieler selbst eher MA und Buttkicker als Storyteller und Planer).
Ja, schon klar. Bedingt sind sie ja auch brauchbar und genau für den von dir beschriebenen Zweck taugen sie auch. Ich meine nur, dass sie halt starke Extrempositionen beschreiben, die sich nicht unbedingt in der Form an einem Tisch wiederfinden müssen. Und es gibt auch Leute, die je nach dem Spiel, dass sie spielen, auch ein anders spielen. Ich kann bei D&D Butts kicken und powers gamen und eine Woche später bei FATE stories tellen und drei Tage später in einer schönen Runde Vampire methods acten. Ich glaube nicht, dass man so festgenagelt ist, bzw. es nicht sein muss.
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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #54 am: 27.10.2012 | 13:05 »
Method Acting ist eine Methode/Technik, keine Personenbeschreibung.

Offline Naldantis

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #55 am: 27.10.2012 | 13:15 »
Der Widerspruch ging wohl auch nicht auf das Charakter-motiviert handeln, sondern dem Verantwortung übernehmen.

Und da sehe ich nicht, wo ein Methodactor weniger Verantwortung übernehmen sollte als andere Spieler. Nur würde in dem Fall die meiste (Abstimmungs-)Arbeit eben vor dem Spiel anliegen - wo sie eigentlich auch hin gehört.

Eben...
...solange er die Verantwortung übernimmt und die Konsequenzen trägt - also vom Priester verpfiffen und in den Bau geworfen wird, sehe ich da kein Problem.
Niemand hindert ihn daran, solches als Solo durchzuziehen und die anderen rauszuhalten.

Offline tartex

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #56 am: 27.10.2012 | 13:15 »
Method Acting ist eine Methode/Technik, keine Personenbeschreibung.

Das ist schon seit einigen Jahren allen klar. Trotzdem werden in diesem Thread immer wieder Sätze wie
Zitat
(wenn wir mal vom vereinfachten Konzept von real existierenden simplen Spielertypen ausgehen)
als Disclaimer eingeworfen.
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Offline Naldantis

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #57 am: 27.10.2012 | 13:16 »
Ich kann doch auch aus den Motivationen einer Figur raus empfinden, und sie nachstellen, ohne dass sie mich auch nur im Ansatz interessieren muss - von Identifikation ganz zu schweigen. Ich kann doch schlichtweg so tun als ob, und auf logischer Basis entscheiden, was der Charakter so tut und will?

Sehe ich auch so, aber warum ist dann meine Analogie zum Alltag so falsch?

alexandro

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #58 am: 27.10.2012 | 14:51 »
Aber auch während des Spiels gibt es ja einen Spielraum, welcher für Abwägungen innerhalb des möglichen In-Charakter-Portfolios gewählt werden können.

Der Fehler ist IMO, diesen Spielraum als das Maßgebliche zu betrachten. Handlungen im Spiel werden halt nicht nur aufgrund von der Charakterentscheidung in der Spielrealität gewählt (und wenn doch: Regel 0).

Offline Maarzan

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #59 am: 27.10.2012 | 15:40 »
Der Fehler ist IMO, diesen Spielraum als das Maßgebliche zu betrachten. Handlungen im Spiel werden halt nicht nur aufgrund von der Charakterentscheidung in der Spielrealität gewählt (und wenn doch: Regel 0).

Natürlich ist dieser Spielraum maßgeblich - nämlich für meinen Spielspaß. Und wenn der über den Kompromissbereich hinaus belastet wird, ist eben Ende mit dem gemeinsamen Spiel. Entweder gehe ich, oder, wenn die anderen Spieler das ähnlicher wie ich sehen, der andere. Ich spiele ja nicht als Bespaßungshampel für andere.
Wenn das offen deklariert und ausgetragen wird, - vorzugsweise vor Beginn des Spiels- ist das auch kein Grund für böses Blut. Mitten im Spiel mit entsprechenden - und wenn es zu keinem Kompromiss kommt wohl schon extremen - Forderungen aufzutreten sehe ich hingegen als schlechten Stil.

 
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alexandro

  • Gast
Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #60 am: 27.10.2012 | 16:47 »
Das ist aber eine ziemliche Umkehrung der Realität. Oft ist der Verzicht auf Method Acting ein Fall von "der Klügere gibt nach" (man merkt dass die Charakterposition in ihrer extremen Form den Spielspaß beeinträchtigt, bzw. zwei Charakterpositionen geraten in Konflikt, und passt sein Spiel entsprechend an, damit der Andere es nicht tun muss).

Die Position welche du da beschreibst wäre eher ein "mit dem Kopf durch die Wand".

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #61 am: 27.10.2012 | 16:50 »
"Der Klügere gibt nach" ist der Grund, weshalb die Welt von Dummen regiert wird.

In einem optimalen Spiel, finden beide Spieler Kompromisse. Und am leichtesten lassen sich nunmal Kompromisse finden, wenn man bereits vor dem Spielabend über mögliche Vorlieben diskutiert.

Was aber ganz schlechter Stil ist, dass sich einer den Wünschen des anderen komplett unterordnen muss.

Just_Flo

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #62 am: 27.10.2012 | 16:51 »
Hm, Kompromissbereich hört sich für mich schon nach Kompromissbereitschaft an. :Ironie:

ErikErikson

  • Gast
Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #63 am: 27.10.2012 | 16:53 »
Wie ist es denn, wenn der MA vom Setting gebackt wird? In DSA z.B. ist es so, das die Geweihten im Settingband oft als religiöse Fanatiker dargestellt werden. Im Buch wird öfters mal erwähnt, das nur die krassesten Gläubigen überhaut geweihte werden, jeder der auch nur einen hauch von Zweifel zeigt bleibt im Laienorden hängen. Der Rondrageweihte, der auf alles losmoscht, ist das das typische Beispiel. oder auch der Praiot, der nie lügt und Magie verdammt. Die Geweihten haben darüber hinaus noch den Zustand der Entrückung, der sie noch fanatischer werden lässt, als sie ohnehin schon sein müssen. In seiner üblichen Ambivalenz zeigt das Setting natürlich auch genug Optionen, wie es auch anders geht, aber der Fanatismus ist definitiv eine Auslegung, die man rauslesen kann.

Damit hat man dann die Kombi-"Setting sagt es so" und MA. Wie würdet ihr denn damit umgehen?

Eulenspiegel

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #64 am: 27.10.2012 | 16:55 »
@ Just Flo
Lese meinen Post einfach als Zustimmung zu Maarzan.

@ ErikErikson
Entweder ich finde das Setting cool. Dann ist alles wunderbar.
Oder ich finde das Setting in einem Punkt blöd, dann sage ich das vor dem Spiel und wir überlegen gemeinsam, ob wir das Setting ändern.

alexandro

  • Gast
Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #65 am: 27.10.2012 | 17:00 »
In einem optimalen Spiel, finden beide Spieler Kompromisse. Und am leichtesten lassen sich nunmal Kompromisse finden, wenn man bereits vor dem Spielabend über mögliche Vorlieben diskutiert.

Naja, Marzaan hat ja behauptet, die Ablehnung von Method Acting wäre eine "extreme [Kompromiss ablehnende] Forderung", deswegen wollte ich mal klarstellen, wie weit weg von der Realität das ist.

Klar wäre es schön, wenn beide Spieler zu einem gewissen Grad Kompromisse eingehen, allerdings muss man auch betrachten, wie viel der entsprechende Spieler durch den Kompromiss aufgibt (im vorliegenden Beispiel war dem anderen Spieler sein Nonsense-Charakter schon sehr ans Herz gewachsen, während ich weniger Probleme damit hatte, meinen etwas ernsthafter anzulegen).

ErikErikson

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #66 am: 27.10.2012 | 17:02 »
@ ErikErikson
Entweder ich finde das Setting cool. Dann ist alles wunderbar.
Oder ich finde das Setting in einem Punkt blöd, dann sage ich das vor dem Spiel und wir überlegen gemeinsam, ob wir das Setting ändern.

Das ist überhaupt nicht hilfreich.

Eulenspiegel

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #67 am: 27.10.2012 | 17:04 »
@ alexandro
Nein, Maarzan hat schon recht: Die Ablehnung von Method Acting IST das Gegenteil von Kompromissbereitschaft.

Kompromissbereitschaft wäre: Ich möchte gerne eine spannende Story erleben, du möchtest gerne einen konsistenten SC spielen. Laß uns mal überlegen, wie wir das gemeinsam hinbekommen.

Und in deinem Beispiel hast du den MA-Spieler ja weder rausgeworfen noch gezwungen, auf MA zu verzichten. Wenn ich das richtig verstehe, kann er weiterhin problemlos seinen Nonsense-Charakter spielen.

@ ErikErikson
Wieso nicht? Es gibt doch eine perfekte Handlungsanweisung, was man in welchem Fall tun soll.

Offline Maarzan

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #68 am: 27.10.2012 | 17:05 »
Seit dem Storytelling Mode wurde hat sich das Klima am Spieltisch in meinem Wahrnehmunsgbereich massiv verschlechtert. Diskussionen gab es immer schon, aber unter Spielern kam man in der Regel zu einem Kompromiss, insbesondere nachdem ein wenig Rollenspieltheorie die Augen geöffnet hatte, woran es lag/was der andere anders wollen könnte.
Storyteller hingegen argumentierten da dann mit dem externen Primat der "besseren Geschichte", "erwachsenerem" und "moderneren" Spiel und dass andere Medien halt andere Verläufe vorgeben würden, nach denen man sich eben zu richten hätte.

In dem Sinne ist das ein "bis hierhin Storyteller!".

Nein, die Ablehnung der in den Bereich der noch tragbaren Kompromissentscheidungen fallenden Vorschläge ist dann extrem. Und mit Gamisten und Narrativisten klappt das ja meistens auch.


Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Der Rote Baron

  • Gast
Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #69 am: 27.10.2012 | 17:09 »
Rollenspiel ist eine soziale Aktivität, die nach Absprachen verlangt. Jemand, der nur sein Ding durchziehen will, weil "sein Charakter halt so ist" - NEIN! Weil der Spieler den Charakter so spielen WILL! - nimmt nicht an einer sozialen Aktivität teil oder will dies nur auf Kosten der anderen.

Rollenspiel ist Freizeit und für mich Entspannung vom Arbeitsalltag, Stressabbau durch Freudenanhäufung und nicht ein Termin, an dem man mir (zumal in miener Wohnung stattfindend) auf den Wecker gehen darf.

Da kenne ich keinen Spaß. Wer sich nicht in die Gruppe einfügt und den "contract sociale" beherzigen will, der kann woanders seinen Knall spazieren führen.

Das gilt für alle Spielstile, die den Konsens nicht nur nicht einhalten, sondern sogar bewusst durchbrecchen aus im Endeffekt selbstsüchtigen Gründen - auch nichtspielende Lahmärsche ("Hä, was? Ne, weiß nich - war gerade am texten ...", Quengeler und unzuverlässige No-Shows fliegen raus.

Wer das für wenig erfolgversprechend hält - ich spile seit 1983 praktische jedes WE in derselben Gruppe (mit leicht veränderter Besetzung) und seit 10 Jahren in unveränderter Besetzung. Es geht und hilft.

ErikErikson

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #70 am: 27.10.2012 | 17:11 »
@ ErikErikson
Wieso nicht? Es gibt doch eine perfekte Handlungsanweisung, was man in welchem Fall tun soll.

Weil man sich das Setting anschaut, es locker interpretiert und sich denkt, "Alles im grünen bereich". Und der Spieler kommt daher, interpretiert es ganz anders, und zack ist man überrascht. Man kann halt nicht alles vorher besprechen.

Eulenspiegel

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #71 am: 27.10.2012 | 17:15 »
Rollenspiel ist eine soziale Aktivität, die nach Absprachen verlangt. Jemand, der nur sein Ding durchziehen will, weil "sein Charakter halt so ist" - NEIN! Weil der Spieler den Charakter so spielen WILL! - nimmt nicht an einer sozialen Aktivität teil oder will dies nur auf Kosten der anderen.
Jemand, der nur sein DIng durchziehen will "Story rules", nimmt nicht an einer sozialen Aktivität teil.

Jemand, der nur sein Ding durchziehen will "Wir müssen die Quest lösen", nimmt nicht an einer sozialen Aktivität teil.

Jemand, der nun sein Ding durchziehen will "Ich trete möglichst vielen Gegnern in den Arsch und will Action", nimmt nicht an einer sozialen Aktivität teil.

Fazit:
Ob jemand sein Ding durchziehen will oder zu Kompromissen bereit ist, hat NICHTS mit dem Spieltyp zu tun.

@ ErikErikson
OK, in dem Fall, dass das Setting unterschiedlich interpretiert wurde und man mit der jeweiligen Interpretation des anderen unzufrieden ist, muss man sich halt nach dem Spielabend zusammensetzen und einen Kompromiss aushandeln.

alexandro

  • Gast
Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #72 am: 27.10.2012 | 17:25 »
@Eulenspiegel:
Method Acting ist eine Methode/Technik, keine Personenbeschreibung.

Ich habe deutlich gemacht, dass ich bei übermäßigem Einsatz dieser Technik das Kompromisspotential unter den Spielern schwinden sehe, weswegen ich selber darauf verzichte. Ich habe auch noch nie erlebt, dass ein MA von "seiner" Vorstellung des Spiels auch nur ein Mü abgerückt wäre, das war fast immer ein Kompromiss von Seiten der anderen Spielertypen, oder halt des Spielleiters, der die Weltbedingungen so manipuliert hat, dass der MA in der Gruppe bleiben konnte, ohne sein Verhalten zu ändern.

Deswegen fand ich Maarzans "Kompromiss"-Argument paradox.

ErikErikson

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #73 am: 27.10.2012 | 17:33 »
ich denke, das der extreme MA Spieler halt keinen Grund sieht, den Char anders zu spielen. Wieso auch? Der Char ist sein Gebiet, da darf er machen was er will, das ist bekannt, klare Regel. Ausserdem ist es gut, wenn man sich richtig in seinen Char reinversetzt, Immersion und so. Und im Buch steht ja auch, das der Char so gespielt werden kann.   

Offline Maarzan

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #74 am: 27.10.2012 | 17:35 »
@Eulenspiegel:
Ich habe deutlich gemacht, dass ich bei übermäßigem Einsatz dieser Technik das Kompromisspotential unter den Spielern schwinden sehe, weswegen ich selber darauf verzichte. Ich habe auch noch nie erlebt, dass ein MA von "seiner" Vorstellung des Spiels auch nur ein Mü abgerückt wäre, das war fast immer ein Kompromiss von Seiten der anderen Spielertypen, oder halt des Spielleiters, der die Weltbedingungen so manipuliert hat, dass der MA in der Gruppe bleiben konnte, ohne sein Verhalten zu ändern.

Deswegen fand ich Maarzans "Kompromiss"-Argument paradox.

Von den Munchkinverschnitten abgesehen ist ein MA eigentlich sehr interessiert daran recht genau zu erfahren (und vorher fest zu legen), wie die Spielumgebung aussehen soll, ist es doch massiver Bestandteil seines Charakters.

Die typische Konfliktsituation meiner Erfahrung ist damit aber, dass jemand nun verlangt Etabliertes umzuwerfen (und damit den bisherigen Kontrakt aufkündigt), weil ihm irgend etwas "cooles" eingefallen ist.

In der Regel bekommen konstruktive Mitspieler das Einbinden von MA-Charakteren dann auch ganz gut hin, man denke halt an die alte Tradition "lenk mal den Paladin ab", bzw. die Eigenheiten des Mitcharakter zu berücksichtigen gehört halt zum Spiel dazu (oder ihn los zu werden)
Wo das eben nicht klappt ist bei dem "du mußt jetzt aber", weil ein Mitspieler sich das alles schon fein im Voraus ausgedacht hat und die anderen jetzt parieren sollen, damit das wie gewünscht "richtig" ausgeht.
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