Autor Thema: [5E]Feuersänger und die Drachenproblematik [BA abschaffen ja/nein]  (Gelesen 54936 mal)

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Online Lichtschwerttänzer

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1. Rekrutierungsquoten von 2,5% sind kein Problem.
2. Marines sollen Commandos sein?
ROYAL Marines  NICHT USMC
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Rhylthar

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@ Sashael:
Nein, Du kennst offensichtlich die 5E Regeln nicht richtig und mischst bunt die Editionen, was die Regeln und Verhältnisse angeht.

a) Der Drache muss nicht hingebogen werden, die Regel steht explizit dabei.
b) Die 100 "Soldaten" der 5E entsprechen was in 3.X? Richtig, kann man noch nicht mal sagen, weil es nämlich noch keine Vergleichsmöglichkeit gibt. Aber ich gucke mal kurz in den Eintrag von Silverymoon und, Überraschung, deren 100 "Soldaten" würden den Drachen genauso leicht oder schwer, wie man es nehmen will, runterholen. Wieso? Weil eine Masse Ranger, Fighter, etc. mit Stufen ab 3 aufwärts dort als Heer stehen. Von Sundabar und Felbarr fange ich gar nicht an. Selbst bescheidene 830 Seelen Dörfchen haben dort jede Menge Verteidiger mit Klassenstufen.

Und warum gibt es trotzdem dann noch Drachen? Weil sie eben nicht so blöd sind, solche Dinge frontal anzugreifen. Weil sie sich eben Dörfer suchen, in denen es keine 100 Bogenschützen gibt, die ihr Leben bedrohen.

Einfach mal die Brille absetzen und nicht Äpfel und Artischocken vergleichen.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Der Oger (Im Exil)

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Muss man halt wissen, was man haben will:
Will man einen Drachen, der vor den Bogenschützen herumspazieren kann und sich erstmal zu einem Nickerchen hinlegt, ohne dass ihm die Bogenschützen etwas anhaben können?

Oder will man lieber einen Drachen, der taktisch klug agieren muss, um die 100 Bogenschützen zu besiegen?

Sind halt zwei verschiedene Drachen. Aber ich würde jetzt keinen von beiden als "richtiger" oder "falscher" einstufen.

So habe ich das noch nicht betrachtet. Der (positive) Nebeneffekt für den SL ist möglicherweise, dass sich seine "Player Skills" auch verbessern, wenn ihm weniger System Mastery zur Verfügung steht (und die Biester dann vielleicht auch mal entsprechend ihrer Intelligenz gespielt werden).
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Offline chad vader

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Sind diese Überlegungen, wann, wo und wie diese 100 Bogenschützen zusammenkommen nicht auch ein bißchen müßig?

All das konnte auch früher ins Feld geführt werden, aber selbst die beste Strategie hätte nichts gegen einen Drachen geholfen. Jetzt geht das.
Wie? Erklär mit bitte die brilliante Strategie, mit der 100-200 Bogenschützen einen Drachen festsetzen? Militärtaktik ist zu langsam, um gegen Drachenluftangriffe zu helfen. So lange der Befehlshaber seinen Leuten nicht fliegen beibringt, weiß ich nicht, was er zum Erfolg beitragen kann. Der Drache wird wenig Schwierigkeiten haben, sich die Truppe mundgerecht zu portionieren.

Zitat
Und das ändert das komplette Verhalten eines Drachen. Während er früher mit arroganzgeschwellter Brust vor der Siedlung seiner Wahl auftauchen und Tribut verlangen konnte, muss er nun Mudschaheddin-Taktiken fahren. Am besten mit vorheriger Reconnaissancemission.
Und auch das habe ich wiederlegt. Selbst WENN eine Meisterstrategie den Drachen in die Falle locken KÖNNTE: Eine kleine, priviligierte Gruppe feuert Pfeile mit 1,10 Schaden/pro Pfeil. Der Rest macht 0,34 Schaden pro Pfeil. Ein d20-Bogenschütze würde 0,04 Schaden pro Pfeil verursachen.

Was sagt uns das? - Was in 5E 1 Mann gegen einen Drachen macht, ist in 3,5 nicht unmöglich, sondern braucht 10 Männer. Kann man jetzt schlimm finden oder unepisch. Für meine Kampagnen hätte es bislang noch nie einen Unterschied gemacht, ob 200 oder 2.000 Soldaten einen Drachen vom Himmel holen.

Für diejenigen, die diese Differenz mehr trifft als mich, hab ich einen Quickfix quasi als kompakte Settingregel improvisiert. Problem gelöst.

Wer jetzt noch genervt ist, weil in D&D5 by the book Drachen im Sitzstreik keine 120 perfekt vorbereitete Heckenschützen kalt machen*, dem kann ich nicht mehr helfen. Aber der soll dann wenigstens das Problem richtig adressieren und nicht die Lüge verbreiten, die BA wäre die Wurzel dieses übels.

*) Die These halte ich nach wie vor für gewagt. 120 Schützen machen in der ersten Runde 44,6 Schaden und steigern sich bis Runde 10 auf 65,88, aber da sind die massiven Mannverluste noch nicht eingerechnet. Die Schätze ich nach Sichtung der extrem vielfältigen Angriffsmöglichkeiten und des hohen Schadensoutputs auf ca. 10 Guards pro Runde ein. Dabei stürzte der Schaden/Runde in einer kurzen Tabellensimulation eben ungefähr auf 11/Runde in Runde 10 ab. Wenn er sich nicht zurück zieht, stirbt der Drache in der 8. Runde. Ca. 40 Guards könnten den Kampf überleben. Ich setze voraus, dass beiden Parteien jeglicher Selbsterhaltungstrieb abgeht und sie sich zum puren, theoretischen Laborgefecht auf einer Wiese verabredet haben, weil ja alles andere feige Guerilla-Taktiken sind, die ein epischer Drache nicht macht.
« Letzte Änderung: 5.01.2015 | 23:47 von chad vader »

Offline chad vader

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Rhylthar hat einen guten Punkt. D20-Militär kann nicht vom Verdacht freigesprochen werden, SCs obsolet zu machen, weil es schlicht und einfach regeltechnisch um SCs handelt. Sie haben Klassenstufen, erheblich verbreitetere magische Ausrüstung und von beidem nicht wenig. Das ist mir auch beim Durchblättern der "Red Hand of Doom" wieder aufgefallen, die ich demnächst für meine Gruppe als 5E-Konversion plane. Die Käffer sind gut gerüstet. Lowlevel-SCs zum Ausräumen von Koboldhöhlen brauchen die da eigentlich nicht. Das kann das Hauspersonal alleine vermutlich besser. Außer vor Drachenverstärkten Hobgoblin-Legionen müssen sich die Leute da vor nicht viel fürchten. Die vertreiben sogar ganze Riesen-Stämme aus ihrem Tal. Vor der Red Hand Invasion muss es da sehr sicher bzw. für Stufe 1-5-Helden sehr langweilig gewesen sein...
« Letzte Änderung: 5.01.2015 | 23:43 von chad vader »

Offline Slayn

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Tja, bis auf den Fakt halt das es innerhalb der Spielweltrealität keine "Stufen" und "hp" gibt sondern das nur abstrakte Hilfsmittel sind mit denen wir als Spieler hantieren können.
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Offline Der Oger (Im Exil)

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Rhylthar hat einen guten Punkt. D20-Militär kann nicht vom Verdacht freigesprochen werden, SCs obsolet zu machen, weil es schlicht und einfach regeltechnisch um SCs handelt. Sie haben Klassenstufen, erheblich verbreitetere magische Ausrüstung und von beidem nicht wenig. Das ist mir auch beim Durchlesen der "Red Hand of Doom" wieder aufgefallen, die ich demnächst für meine Gruppe als 5E-Konversion plane. Die Käffer sind gut gerüstet. Lowlevel-SCs zum Ausräumen von Koboldhöhlen brauchen die da eigentlich nicht. Das kann das Hauspersonal alleine vermutlich besser. Außer vor Drachenverstärkten Hobgoblin-Legionen müssen sich die Leute da vor nicht viel fürchten. Die vertreiben sogar ganze Riesen-Stämme aus ihrem Tal. Vor der Red Hand Invasion muss es da sehr sicher bzw. für Stufe 1-5-Helden sehr langweilig gewesen sein...

Etwas off-topic:
Ein wenig, aber, ja, das ist mir bei anderen Publikationen auch schon mal aufgefallen. Auch bei der berühmten Keep of the Borderlands war es, so meiner Erinnerung nach, lukrativer, die Keep zu plündern, als die Caves of Chaos zu bereinigen. Ich frage mich, ob das nicht die eingebaute Sicherung der Autoren gegen die Spielercharaktere gegen Mörderhobogruppen ist :-)

Eine regeltechnische Frage: Wie bilde ich eigentlich einen Strafing run mit der Odemwaffe ab? Irgendwo während der Fluggeschwindigkeit stoppen, den Drachen ausatmenlassen und dann weiterfliegen? Und damit verwandt: er müsste ja auch noch mal mit dem Schwanz mit seinen Legendary Actions in die Menschenmenge hauen können, oder?

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Offline Slayn

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@Der Oger:

Jeder kann sich in dieser Edition sowohl Bewegen als auch eine Aktion durchführen und das kombinieren wie er will. Also ja, der Drache kann einen Teil seiner Bewegung aufbringen, Odem, weiterbewegen, Schwanz, zu Ende bewegen.
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Offline chad vader

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Und damit verwandt: er müsste ja auch noch mal mit dem Schwanz mit seinen Legendary Actions in die Menschenmenge hauen können, oder?
Das würde einfach als mehrere Schwanzangriffe innerhalb der Runde abgehandelt, da sich der einzelne Angriff immer auf ein einzelnes Wesen bezieht. Interessanter weise wird dadurch der Flügelschlag-Angriff zu einem effektiveren Manöver gegen dicht stehende Gruppen als der Tail Sweep.

Übrigens ist das eine Sache, die mich am Design vieler Riesen kolossal stört. Angriffe sind da auch immer als Manöver gegen einen einzelnen Gegner definiert. Aber eine geschwungene Riesenkeule oder ein geschleuderter Felsbrocken wären für mich als Flächenangriff besser nachvollziehbar. Ich werde das für meine Gruppe wahrscheinlich entsprechend hausregeln.

Offline Feuersänger

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Deine Rechnung ist absurd. Ein "Drache im Sitzstreik" ohne Magieeinsatz gegen "perfekt vorbereitete Heckenschützen" würde keine 2 Runden überleben.
Natürlich wird es in der Praxis nicht ganz so glatt laufen, aber so wie du es hinstellst ist es halt einfach absolut nicht.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline FlawlessFlo

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Ich verstehe die ganze Diskussion hier mittlerweilen nicht mehr. Wie Archoangel gesagt hat, wenn jemanden die BA stört, dann kann man mit seiner einfachen Hausregel Abhilfe schaffen.

Aber die Drachengeschichte ist doch einfach nur absurd.

Ich könnte es ja nachvollziehen, wenn die vorhergegangen D&D-Editionen mit den für sie herausgegebenen Settings stark harmonisiert hätten. Aber das war ja nie der Fall. Ich sehe es auch nicht als Problem an, weder früher, noch heute.

Z.B. die 3e. Gutes Spiel, gute Settungs. Aber kaum Kohärenz zwischen regelmechanischer Spielwirklichkeit und dem Settings an sich. Ebberon hatte ja versucht, etwas gründlicher auf die durch die Spielmechanik implizierten Begebenheiten einzugehen. Es ging dabei nicht weit genug, um mit den Regeln wirklich in logischem Einklang zu stehen und eine im Kontext der Spielmechanik plausible Welt abzubilden. Aber es war am nächsten dran; alle anderen Settings waren noch viel weiter von der spielmechanischen Wirklichkeit entfernt. Etwas im Stile des Tippyverse wäre eine logische Spielwelt für die 3e. So ein Settings gab es jedoch zumindest offiziel nicht.

Oder wenn man einfach mal die FR anschaut. Geht man da mal wirklich offen hin und spielt nach den Regeln (2e oder 3e) aus, wie die Welt sich weiterentwickeln würde, dann wäre innerhalb weniger in-game Tage Faerûn nicht mehr wiederzuerkennen. Die im Setting postulierten Machtverhältnisse entsprechen kaum denen, welche durch die Regeln impliziert werden. Und würde man das Settings entsprechend ausspielen, würde es innerhalb kürzester Zeit einen Knall geben und die durch die Regeln gedeckten Machtverhältnisse würden sich einstellen.

Innerweltlich logisch und plausibel sind die D&D-Settings, welche ich kenne, allesamt nicht. Da gibt es überall riesige, klaffende Abgründe. Das hat mich nie sonderlich gestört. Klar wäre es toll, würde es diese Verwerfungen nicht geben, aber sie waren schon immer da (zumindest ab 2e und für etliche Mainstream-Settings die hier auch immer wieder aufgeführt werden).

Deswegen fällt es mir so schwer, die BA-Frage an so einem Aspekt festzumachen. Vor allem auch noch, wenn eine Abschaffung der BA nichts ändert. Denn das Problem ist doch nicht, dass die Bogenschützen treffen können (denn 5% der Zeit tun sie das auf alle Fälle in jeder D&D-Edition), sonderen das es keine Schadensreduktion/Immunität gibt.
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Offline Arldwulf

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Das Beispiel "Drache gegen Bogenschützen" ist aus mehreren Gründen schlecht um Probleme mit BA zu beschreiben. Zum einem ist es ein Beispiel bei dem die Trefferchance weiterhin gering bleibt, zum anderem stellt sie genau den Fall dar den die Designer gut bedacht haben - Schaden gegen Hitpoints.

Man kann darüber streiten wie viele Bogenschützen den Drachen letztlich (wenn er es soweit kommen lässt) runterholen. Aber an dieser Stelle funktioniert das System wie in Rhylthars Zitat oben angedacht.

Generell kann man sagen: Das meiste was auf Trefferpunkten und Schaden basiert ist in der 5e gut ausbalanciert. Und beim Drachen kommen sogar noch legendäre Resistenzen hinzu. Die haben aber halt nicht alle Monster.
« Letzte Änderung: 6.01.2015 | 07:16 von Arldwulf »

Offline chad vader

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Natürlich wird es in der Praxis nicht ganz so glatt laufen, aber so wie du es hinstellst ist es halt einfach absolut nicht.
Es würde nicht nur nicht so glatt laufen - es würde einfach nie passieren. Das ist völlig unmöglich, wenn die Stadt sich nicht irgendwelcher, magischer Tricks bedient. Das Beispiel war ja auch nicht von mir, sondern von Dir. Du hast es aufgezogen und Dich über die wesentlich höhere Trefferchance und damit indirekt das Schadenspotential von 5E-Bogenschützen beklagt. Und das war schlichtweg falsch, da Du die entscheidenden Regeln, die Disadvantage bringen, anfangs völlig ausgeblendet hast. - Alles was ich dazu beigetragen habe, war das ganze mal konsequent durchzurechnen, mit ner entsprechenden Randnotiz wie unwahrscheinlich so eine Situation sein sollte.

Und apropos magische Tricks:
Einen wesentlichen Unterschied zwischen 3.5 und 5E haben wir noch überhaupt nicht einbezogen - die stark unterschiedliche Ausrüstungssituation. NPCs in 5E sind minimalistisch ausgestattet. MIs sind eine große Außnahme. Ganz anders 3.5 - hier gibt das DMG die Empfehlung, bereits Stufe 1 NSCs im Wert von 900 GM und Stufe 2 NSCs im Wert von 2.000 GM auszustatten, mit dem expliziten Verweis, dass dabei Ausrüstung mit MIs absolut üblich ist und im Prinzip erwartet wird. Ein Magischer Pfeil +1 kostet nicht mal 60 GM! Soweit ich das überblicke, können bereits Stufe 3 Caster sowas herstellen, die ja auch alles andere als selten sind, wie wir weiter oben festgestellt haben.

So, jetzt frag ich mich mit welcher Legitimation wir das bisher unberücksichtigt ließen. Denn in Gebieten, in welchen Drachenangriffe eine reelle Gefahr darstellen, sollte allein aus Gründen der Abschreckung eine Stadt jeden Noob-Bogenschützen mit 2-5 solcher Pfeile ausstatten. Das ist immer noch ein Bruchteil der üblichen Ausrüstung wert.

Und auf einmal relativiert sich ALLES! Denn mit diesem abolut systemüblichen Ausrüstungsunterschied ist die DR einen Furz wert. Der Pfeilschaden eines 3.5 Fighters Lvl 1 mit Ausrüstung passend zu seinem drachenverseuchten Einsatzgebiet und eines 5E Guardians, welchem sowas nicht per se zusteht, ist GENAU GLEICH - 1W8+1 ohne Abzüge.

Gegen entsprechend den systemimmanenten Annahmen vorbereitete Bogenschützen gleicher Zahl hätten die Drachen beider Systeme gleich schlechte Chancen.
« Letzte Änderung: 6.01.2015 | 07:58 von chad vader »

Offline Feuersänger

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@Flaw: "war schon immer so schlecht" ist für mich kein gutes Argument. Man bringt doch eigentlich neue Editionen raus, um das Spiel zu verbessern. Ich hätte mir mal ein Spiel gewünscht, in dem Setting und Regeln zueinander passen.

@chad: das mit dem wbl ist ein guter Punkt; hatte ich in der Tat nicht bedacht. Ich stimme zu, es ist plausibel dass eine Drachentöter-Kompanie mit ein paar Dutzend magischen Pfeilen pro Nase ausgestattet wäre.
Aber was du nicht bedacht hast ist, dass in der 5E selbst fünfzig aufeinandergestackte Disadvantages durch eine einfache Help-Action negiert werden. Schlimmstenfalls halbiert sich also die nominelle Feuerkraft, wenn die Soldaten entsprechend ausgebildet sind.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Rhylthar

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@Flaw: "war schon immer so schlecht" ist für mich kein gutes Argument. Man bringt doch eigentlich neue Editionen raus, um das Spiel zu verbessern. Ich hätte mir mal ein Spiel gewünscht, in dem Setting und Regeln zueinander passen.
Welches Setting? Es gibt doch noch gar keins, welches Vergleichsmöglichkeiten bieten könnte.  ;)
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Offline chad vader

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@chad: das mit dem wbl ist ein guter Punkt; hatte ich in der Tat nicht bedacht. Ich stimme zu, es ist plausibel dass eine Drachentöter-Kompanie mit ein paar Dutzend magischen Pfeilen pro Nase ausgestattet wäre.
Naja, ein paar Dutzend finde ich etwas übertrieben. Das müsste schon eine sehr gefährliche Gegend sein, dass sich das lohnt. Spätestens nach dem ersten auf dem Dorfplatz aufgespießten Drachenkopf sollten die Angriffe weniger werden.

Zitat
Aber was du nicht bedacht hast ist, dass in der 5E selbst fünfzig aufeinandergestackte Disadvantages durch eine einfache Help-Action negiert werden. Schlimmstenfalls halbiert sich also die nominelle Feuerkraft, wenn die Soldaten entsprechend ausgebildet sind.
Nö, aber das heißt ich brauch doppelt so viele Schützen wie bisher angenommen. Und da stellt sich noch mehr die Frage: Auf wieviele müsste das System denn ausgelegt sein, um den Sweet Spot eines 3.5 Hardcorefans zu treffen? Ich behaupte eine Millionen Bogies würden nicht ausreichen und 3-400 klingt für mich ok. Für alle anderen... hab ich mal so ne Optionalregel formuliert.

Offline Feuersänger

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Nunja, wenn 120 Bogis ohne Disad eine Flugechse in 2 Runden plattmachen, brauchen 60 Bogis ohne Disad (dank Help Actions) 3-4 Runden...

@Rhylthar: das diffuse implizierte Setting, in dem davon ausgegangen wird, Abenteurer hätten eine ökologische Nische in der Welt.
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Offline Rhylthar

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Anscheinend hat aber in den Forgotten Realms momentan keiner genug Bogenschützen, sonst würden nicht Abenteurer gesucht, um Tiamat und Konsorten aufzuhalten.
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Offline Sashael

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Anscheinend hat aber in den Forgotten Realms momentan keiner genug Bogenschützen, sonst würden nicht Abenteurer gesucht, um Tiamat und Konsorten aufzuhalten.
Wahrscheinlicher ist, dass sie die haben, aber nicht benutzen, damit die Abenteurerwas zu tun haben. Klingt unlogisch, ist es auch.
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Offline Arldwulf

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Eigentlich klingt das nicht unlogisch, da die Abenteurer ja tatsächlich andere Möglichkeiten besitzen, und man mit den Bogenschützen allein wohl nicht sehr weit kommen würde, z.B. in Hoard of The Dragon Queen.

Offline Rhylthar

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Wahrscheinlicher ist, dass sie die haben, aber nicht benutzen, damit die Abenteurerwas zu tun haben. Klingt unlogisch, ist es auch.
Und genau woran machst Du das fest? Am nicht vorhandenen Setting-Buch?

Alle Angaben, die es momentan dazu gibt, deuten eher auf das Gegenteil hin.
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Offline FlawlessFlo

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@Flaw: "war schon immer so schlecht" ist für mich kein gutes Argument. Man bringt doch eigentlich neue Editionen raus, um das Spiel zu verbessern. Ich hätte mir mal ein Spiel gewünscht, in dem Setting und Regeln zueinander passen.

das diffuse implizierte Setting, in dem davon ausgegangen wird, Abenteurer hätten eine ökologische Nische in der Welt.

Das heißt, du möchtest ein D&D, welches bestehende D&D-Settings regeltechnisch gut abbildet. Das steht aber in starkem Kontrast zu deinen bisherigen Forderungen (insbesondere der, dass typische hochstufige D&D-Helden regulären Armeen weit überlegen sind). Ich möchte das hier mal darlegen.

In den typischen Settings von D&D sind die Fraktionen nach außen hin stets auf zwei Säulen gebaut (manche zwar mehr auf der einen als auf der anderen, aber im Grunde verfügen alle über beides): Hochstufige NPCs und militärische Macht. Verschiedene Königreiche, Stadtstaaten, Fraktionen wie Zhentiler/Zhentarim, sie alle erhalten ihre Bedeutung und relative Macht in ihrem Setting durch die individuelle Macht der hochrangigen NPCs und dem Militär, über welches sie verfügen.

Und damit eine Fraktion auf diesen zwei Säulen basieren kann, müssen diese zwei Säulen auch in vernünftiger Wechselwirkung miteinander stehen. Und das heißt, dass eine Armee auch einen Helden kleinkriegen können muss. Wären Helden stets stärker als Militär, würden sie dieses auf eine reine innenpolitische Rolle reduzieren. Und damit würde diese Säule wegbrechen. Das hieße dann, die stärke des Militärs einer Fraktion würde nicht deren außenpolitische Stärke beeinflussen. Das kann aber nicht bei den bestehenden settings beobachtet werden, wordurch eine von dir geforderte D&D-Edition das anders lösen müsste.

Das Szenario "König heuert Helden an um den bösen Drachen zu töten" macht nämlich in so ziemlich keinem D&D-Setting innerweltlich Sinn, da jede Fraktion über eigene hochstufige NPCs und ein Militär verfügt. Und wenn wir jetzt deine Annahme gelten lassen, dass dicke Monster von Armeen nicht sinnvoll besiegt werden können, dann entsteht folgendes Problem:
Nur eine Fraktion, welche ausschließlich über ein Militär verfügt, wäre auf externe Helden angewiesen.
So eine Fraktion kann es aber ein einer Welt, in welcher Helden beliebig mächtiger als Armeen sind nicht geben (da ja schon irgendein Held dann diese Fraktion übernommen hätte, da sie selbst ja quasi wehrlos ist). Und Helden wären in diesem Fall beliebig mächtiger als Armeen, da sie ja die dicken Monster besiegen können, also in deren Liga spielen. Und von denen wissen wir ja, dass sie von Armeen nicht besieht weden können.

Das einzige, was wohl helfen würde, wäre eine Art "Schere, Stein, Papier": Held schlägt Monster, Monster schlägt Armee, Armee schlägt Held.


Auf alle Fälle sehe ich deine Forderung als nicht sinnvoll erfüllbar an. Die einzige Möglichkeit, die zwei Konzepte "Regel-Setting-Harmonie" und "Nur Helden können Drachen töten" zu vereinbaren, liegt darin, ein neues Setting zu erschaffen, dass diese Situation auch wiederspiegelt.
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Offline Slayn

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Wahrscheinlicher ist, dass sie die haben, aber nicht benutzen, damit die Abenteurerwas zu tun haben. Klingt unlogisch, ist es auch.

Wo soll das unlogisch sein? D&D bringt sein eigenes Genre mit und Genre-Regeln trumpfen nun mal alles. "Die Welt braucht Helden" ist die Leitregel die somit die Settingrealität bestimmt. Wenn also irgendwas diese Leitregel über den Haufen wirft, kann man es getrost ignorieren, also kann niemand außer den Helden (um die es in diesem Spiel geht) irgendeine Heldentat begehen, da dies nur den Helden zugestanden wird (wie etwa den Drachen killen).

Man kann das D&D-Genre gerne ignorieren, dann spielt man aber kein D&D mehr.
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Offline Nebula

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@Rhylthar: das diffuse implizierte Setting, in dem davon ausgegangen wird, Abenteurer hätten eine ökologische Nische in der Welt.

wir hatten doch so ne tolle Berechnung zu dem Goblin vs Fighter

ich glaube nicht, daß 60 Bogis einen Drachen in 3-4 Runden runterballern

Offline Feuersänger

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Das heißt, du möchtest ein D&D, welches bestehende D&D-Settings regeltechnisch gut abbildet.

Sorry wenn ich hier schon <snip> mache: entweder so, oder andersrum. Es darf auch gerne ein neues Setting sein, das durch ein bestehendes System gut abgebildet wird. Die Realms sind ja charmant und machen Spaß zu bespielen und alles, aber auf logisch wird man sie wohl niemals getrimmt bekommen, sonst wären es nicht mehr die Realms.
Aber ich sehe gerade, zur gleichen Schlußfolgerung bist du ja auch schon gekommen.

Nebenbei, bei unserer AD&D-Runde sehe ich das freilich alles nicht so tragisch. Da gehören die ganzen Kuriositäten mit zum nostalgischen Charme. Und ich amüsiere mich ja ganz gerne über die Auswüchse dieses Uraltsystems -- ist nicht einer der meistgesagten Sätze bei uns "Das bildet das System nicht ab"?  ;D Aber von einem neuen Spiel erwarte ich da einfach etwas anderes.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat