Ausgehend vom Titel »Redshift« geht es wohl in erster Linie um die Verschiebung von sichtbaren Grenzen.
Ausgehend vom physikalischen Prinzip - Rotverschiebung bedeutet in der Astronomie, dass sich etwas von uns entfernt - war ursprünglich der Hintergedanke bei dem Namen, dass die Menschheit sich durchs All ausbreitet und won ihrer irdischen Heimat entfernt. (Es war früher mal als interstellares Setting mit FTL-Reisen geplant, aber die dazu notwendige Magie hat mich über die Zeit immer mehr angekäst, sodass ich es irgendwann umgeschrieben und FTL gestrichen habe.)
Dass man Redshift auch politisch verstehen könnte, mit einer Verschiebung der Gesellschaft hin "zu den Roten", ist wirklich nur Zufall. ^^
Ein Blick in meine Glaskugel verrät mir, dass die Menschen einen brutalen Kampf um die verbliebenen Rohstoffquellen der Erde austragen werden.
Hmnja, das ist so ein lang etablierter Topos, ja. Wobei "Rohstoffquellen" vielleicht die falsche Stoßrichtung suggeriert. Früher dachte man da primär an Öl, vielleicht auch noch Uran. Das ist inzwischen absehbar obsolet - siehe oben mein Kommentar zu Russland. Heute würde man vielleicht eher Seltene Erden denken, aber stellt sich heraus, sooo selten sind die gar nicht, nur dreckig in der Förderung.
--> wenn es Verteilungskämpfe gibt, dann wohl am ehesten um Wasser, fruchtbares und witterungsmäßig erträgliches Land. Gerade Konflikte um Wasser stelle ich mir eher lokal begrenzt zwischen Nachbarländern vor - also etwa dass Indien und Pakistan sich um einen Fluss zanken. Oder das müssen auch nicht mal internationale Konflikte sein; kommt zB auch in den USA vor dass ein Bundesstaat irgendwo Wasser abpumpt, das dem Nachbarstaat dann fehlt.
*Ursprünglich hatte ich für Redshift eigentlich auch vorgesehen, dass die Menschheit richtig viel Volk in den Weltraum umsiedeln will. Aber dann habe ich das nachgerechnet und festgestellt, dass diese Idee mit dem Umstieg von FTL auf ein solares Setting nicht mehr aufgeht. Die genauen Zahlen müsste ich ausbuddeln, aber so ganz grob lief es darauf hinaus, dass zB Lebensraum für 100 Millionen Menschen weit über 100 Jahre zu bauen bräuchte, und woher will man heute wissen wieviel Wohnraum man in 100 Jahren braucht. (Im FTL-Setting wäre das simpler gewesen -- man sucht sich einfach eine Freiluftwelt und baut dann da ein paar Blockhäuser.)
Daher also wird in den Weltraum in erster Linie für die Ressourcen expandiert, was etwaigen Ressourcenkriegen auf der Erde weiter die Grundlage entzieht, und um mit Megaprojekten den Klimawandel rückgängig zu machen, sodass (hoffentlich) auch Land zurückgewonnen werden kann.
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*) Das ist dann auch noch ein Kapitel für sich: was passiert mit den USA? Globaler Hegemon, isolationistischer Papiertiger, oder Zerfall in mehrere Nachfolgekonstrukte?
Ich habe mir mal den Spaß gemacht, die USA in mehrere Zonen einzuteilen, die als Zerfallsprodukte relativ plausibel wären:
- Pacific (CA, OR, WA) -> 18% des Gesamt-BIP
- Atlantic Core (von Maine bis Virginia) -> 18%
- Great Lakes -> 18%
- South -> je nachdem ob mit oder ohne Texas und Oklahoma entweder 18 oder 28%
- Heartlands - von Idaho bis Missouri -> ebenfalls 18% (v.a. wegen Landwirtschaft).
(Alaska und Hawaii gehen im Rundungsfehler unter)
Das kuriose dabei ist, dass ich _nicht_ gezielt auf 18%-Schnitte aus gewesen bin; ich habe mir nur überlegt, welche Einteilung politisch, kulturell und wirtschaftlich sinnvoll wäre, die Einzel-BIPs aufaddiert und das ist dabei rausgekommen. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Süden und Zentrum viel stärker abfallen.
Zukünftige Auswirkungen des Klimawandels sind da allerdings noch komplett außen vor. Man hört ja Schauergeschichten von drohender Versteppung des Kernlands und einer Wet-Bulb-Hölle im Süden, mal abgesehen von zunehmenden Tornados und Hurrikanen.