Autor Thema: Weltengeists Spielleiter-Philosophie  (Gelesen 10939 mal)

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Offline Weltengeist

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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #75 am: 22.04.2017 | 11:38 »
Dazu mal eine Frage an dich Fillus: Klappt das denn?
Die Erfahrung, die ich gemacht habe ist, dass wenn die Punkte dafür da sind, nicht zu sterben, dann werden sie auch dafür eingesetzt bzw. aufgespart. Da macht dann keiner eine Szenenbeschreibung oder lässt einen Gegenstand auftauchen (Es sei denn, dieser ist gerade total wichtig um weiter zu kommen).
Mal davon abgesehen, dass es auch einfach nur die Statistik des Würfelpeches verändert. Jemand kann ja nah Einsatz so eines Punktes noch einen weiteren Patzer haben und damit ebenfalls sterben. Habe ich so schon oft genug erlebt. An sich ist es also nur ein bisschen verschieben der Wahrscheinlichkeit.

Klingt nach einer vielversprechenden Diskussion - daher vielleicht gleich in neuen Thread auslagern?
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Offline TaintedMirror

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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #76 am: 22.04.2017 | 11:40 »
Kommt drauf an, ob das großartig diskutiert wird. Gibts dazu schon was?

Offline Fillus

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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #77 am: 22.04.2017 | 12:10 »
Kurze Antwort, weil sonst sollten wir das wirklich auslagern.

Ja es klappt. Zumindest bei mir werden die Hauptsächlich für coole Rollenspielmomente eingesetzt. Patzer kann man damit bei mir auch niemals verhindern. Patzer bleibt Patzer und hat Auswirkungen.

Ich habe in allen Gruppen auch eher vorsichtige Spieler, sprich sie haben noch Angst um ihren Charakter und spielen das auch so aus. Ist schon lange her das ein Punkt dafür eingesetzt wurde um ein Leben zu retten. Die meisten Punkte werden bei mir tatsächlich für kleine epische Heldentaten genutzt.

Bin grad zeitlich etwas eingespannt, werde aber die Tage gerne mal eine Diskussion dazu öffnen. Natürlich kann das auch jemand anders tun.

Offline Der Läuterer

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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #78 am: 23.04.2017 | 12:59 »
Mann oh Mann.
Ich bin in dieser Hinsicht ja so was von zwiegespalten.
Ich mag es, wenn die Spieler mit ihren Chars mitgehen und mitfiebern.
Und ich kann verstehen, dass so ein Char nicht sterben soll.

Ich hasse es aber, wenn jemand mit seinem Hasardeur eine todesmutige Aktion nach der anderen reitet, immer ein paar Punkte im Survival Pack hat, und dann als Belohnung wieder welche dazu bekommt.

Andererseits kennt das jeder. Ein Spieler der seinen Char nie überreizt, vorsichtig agiert und keine waghalsigen Aktionen startet, verhaut 1, 2 oder 3 Würfe nacheinander und ist dann unverschuldet Futter für die Würmer.

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Offline Fillus

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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #79 am: 23.04.2017 | 16:07 »
Naja, das setzt ja voraus das epische Scenen nur in Kampfsituationen vorkommen, was bei meinen Gruppen nicht der Fall ist. Bei pulpigen Setting ist das natürlich was anderes, aber dort soll es ja auch so sein. Zudem achte ich sehr drauf das die Spieler zusammen arbeiten, somit sind es oft gemeinschaftliche Aktionen.

Der Punkt ist aber auch einfach, das man freier agieren kann, wenn man seine Spieler länger kennt. Noch mehr wenn man das Glück hat seine Gruppe so zusammenstellen zu können das alles gut harmoniert und man keine Ausreißer dabei hat, die ganz anders als der Rest spielen möchte.

Als SL erwartet man ein gewisses Vertrauen seitens der Spieler, das gewähre ich umgekehrt aber ebenso. Alle zusammen wollen einen tollen Abend erleben und diese Verantwortung tragen alle zusammen.

Offline Weltengeist

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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #80 am: 23.04.2017 | 16:10 »
Ich wiederhole mich nochmal:

Klingt nach einer vielversprechenden Diskussion - daher vielleicht gleich in neuen Thread auslagern?

Danke!
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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #81 am: 11.04.2020 | 15:06 »
Seit heute gibt es übrigens eine neue, generalüberholte Version der Spielleiterphilosophie, die ich im Startpost deponiert habe.

In der Hauptsache habe ich versucht, besser herauszuarbeiten, wie ich die beiden vermeintlich widersprüchlichen Spielziele "Spannung / herausforderungsorientiertes Spiel" und "Heldenspiel" unter einen Hut bringe. Außerdem gibt es eine einseitige Begründung, warum ich mich inzwischen auf "Savage Worlds" als Regelwerk eingeschossen habe.
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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #82 am: 21.04.2020 | 21:43 »
Das liest sich sehr schön und das meiste kann ich gut nachvollziehen. Ich habe eine Verständnisfrage zu Kämpfen bzw. Kampfschauplätzen. Ganz Ende erwähnst du Battlemap vs Battlemat. Kannst du das noch ein bißchen mehr beschreiben? Ich kenne es eigentlich nur so, dass man entweder einen detaillierten Lageplan hat mit Kästchen oder Sechsecken für die Enfernungen und typischereweise recht aufwändig gestaltetem Gelände (taktischer Kampf). Oder dass der Spielleiter rein verbal beschreibt (theater of mind). Verwendest du da einen eigenen Weg und wie sieht der aus?

Offline Weltengeist

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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #83 am: 21.04.2020 | 22:32 »
Von dem, was du so für den taktischen Kampf beschreibst (also z.B. die Dinger, die Matt Mercer bei Critical Role so gerne auf den Tisch stellt), hat man mir mal erklärt, dass das eine Battlemap sei. Im Vergleich dazu ist meine Darstellung aber eher grob. Ich verwende einfach nur eine abwaschbare Folie mit großen Karos (eben eine Battlemat) und skizziere die Szene, damit sich alle was drunter vorstellen können und alle grob wissen, wer wo ist. Man muss bei mir aber beispielsweise nicht genau in einem Kästchen stehen oder mit dem Lineal die Entfernung abmessen o.ä.

Also tatsächlich so eine Art Mittelding zwischen "echter Battlemap" und "Theater of the Mind".
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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #84 am: 21.04.2020 | 22:44 »
Ich verwende, wenn ich taktische Kämpfe haben will, auch dann gerne schön ausgearbeitete Lagepläne, wenn ich die Kästchen für die Praxis ignoriere. Kästchenzählen habe ich bis dato eigentlich nur bei 4 gemacht.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #85 am: 22.04.2020 | 06:59 »
Ich verwende, wenn ich taktische Kämpfe haben will, auch dann gerne schön ausgearbeitete Lagepläne, wenn ich die Kästchen für die Praxis ignoriere.

Ach, ich hab auch nichts GEGEN solche Pläne, ich habe nur meist keine zur Hand (und habe meist keine Zeit, welche vorzubereiten). Das ist genau wie "schön bemalte Zinnfiguren" oder "Bilder-Handouts für alle NSCs und Schauplätze" - finde ich alles schick, ist nur leider in meinem Zeitbudget oft nicht vorhanden.
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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #86 am: 22.04.2020 | 15:56 »
Ich formuliere die Frage nochmal anders: soll es in einem Kampfschauplatz interessante Objekte geben: Fallen, Feuer, Hebel mit denen man etas bestimmtes auslösen kann, Gegenstände die man verschieben kann, Mauern die Deckung geben, Säureseen in denen man jemanden schubsen kann, usw.. Und wenn es die geben soll: denkt man sich die dann spontan aus oder überlegt man sie sich während der Vorbereitung? Da schwanke ich ständig hin- und her.. Wie realistisch man das dann malt und ob eher zu Hause oder eher am Spieltisch ist dann erst die zweite Frage. Ganz ohne solche Objekte kann ein Kampf recht langweilig werden. Aber je mehr man vorbereitet, desto unflexibler wird man ja, da die ganze Arbeit umsonst wäre, wenn dann gar kein Kampf stattfindet. Wie findet man da einen guten Mittelweg?

Offline Weltengeist

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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #87 am: 22.04.2020 | 18:10 »
Ich formuliere die Frage nochmal anders: soll es in einem Kampfschauplatz interessante Objekte geben: Fallen, Feuer, Hebel mit denen man etas bestimmtes auslösen kann, Gegenstände die man verschieben kann, Mauern die Deckung geben, Säureseen in denen man jemanden schubsen kann, usw.. Und wenn es die geben soll: denkt man sich die dann spontan aus oder überlegt man sie sich während der Vorbereitung? Da schwanke ich ständig hin- und her.. Wie realistisch man das dann malt und ob eher zu Hause oder eher am Spieltisch ist dann erst die zweite Frage. Ganz ohne solche Objekte kann ein Kampf recht langweilig werden. Aber je mehr man vorbereitet, desto unflexibler wird man ja, da die ganze Arbeit umsonst wäre, wenn dann gar kein Kampf stattfindet. Wie findet man da einen guten Mittelweg?

Genau so, wie du sagst: Wenn ich Zeit habe, dann bereite ich sowas auch mal vor, vor allem für Auseinandersetzungen, die einigermaßen sicher anfallen und richtig cool werden sollen (Finalkämpfe beispielsweise). Ich bin aber gefühlt auch ziemlich gut darin, ein paar Gimmicks on the fly aus dem Hut zu ziehen. Und dann gibt es ja immer noch die Möglichkeit, die Spieler einzubinden: Ich lasse mich da gerne mal mit einem Gummipunkt bestechen, wenn jemand fragt: "Gibt es hier eigentlich Fackelhalter / Eisenketten / einen Kronleuchter?" ;D.
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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #88 am: 22.04.2020 | 18:27 »
Ganz ohne solche Objekte kann ein Kampf recht langweilig werden.

Von der Seitenlinie reingeworfen:
Da würde ich persönlich anfangen, mit dem System und/oder meiner Behandlung der Vorkampfphase zu hadern.

So was kann mal ein bisschen zusätzliche Würze sein, aber wenn es ohne gar nicht geht, stimmt mMn was nicht.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: Weltengeists Spielleiter-Philosophie
« Antwort #89 am: 22.04.2020 | 22:50 »
Genau so, wie du sagst: Wenn ich Zeit habe, dann bereite ich sowas auch mal vor, vor allem für Auseinandersetzungen, die einigermaßen sicher anfallen und richtig cool werden sollen (Finalkämpfe beispielsweise). Ich bin aber gefühlt auch ziemlich gut darin, ein paar Gimmicks on the fly aus dem Hut zu ziehen. Und dann gibt es ja immer noch die Möglichkeit, die Spieler einzubinden: Ich lasse mich da gerne mal mit einem Gummipunkt bestechen, wenn jemand fragt: "Gibt es hier eigentlich Fackelhalter / Eisenketten / einen Kronleuchter?" ;D.
OK, danke, dass ist eine gute Mischung.

Von der Seitenlinie reingeworfen:
Da würde ich persönlich anfangen, mit dem System und/oder meiner Behandlung der Vorkampfphase zu hadern.

So was kann mal ein bisschen zusätzliche Würze sein, aber wenn es ohne gar nicht geht, stimmt mMn was nicht.
Ja, das war etwas flapsig ausgedrückt. Es gibt Systeme / Genres wo Kämpfe nicht so im Mittelpunkt stehen und wo ich auch kaum etwas vorbereite. Aber derzeit spielen wir D&D und die Spieler haben Spaß daran, dass es viele taktische Kämpfe gibt, und da ist dann Abwechslung schon sehr hilfreich.