Autor Thema: System Matters: Welche Settings besitzen das falsche Regelsystem?  (Gelesen 12042 mal)

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Offline Wandler

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Ein aktuell sehr verbreiter Gedanke in Rollenspielen ist "System Matters". Allerdings kann es viele Gründe geben warum ein bestimmtes Setting und ein bestimmtes Rollenspielsystem zusammgenfunden haben. Es wäre schön wenn wir in diesem Thread nicht darüber reden könnten warum jetzt ein gewisses Setting und ein gewisses Rollenspielsystem nun genau so am Markt sind - wie sie es sind, sondern nur jene Fälle betrachten, in denen ein Setting besser mit einem anderen System bespielt werden sollte. Auch bitte ich alle Rollenspiele die noch nicht veröffentlicht sind, im besonderen Eigenkreationen, komplett außen vor zu lassen. Das System sollte in der aktuellen Version fertig und verfügbar sein (Kostenfrei oder gegen Gebühr ist egal).

Die Frage die mich viel mehr interessiert ist folgende: Welches Setting besitzt in euren Augen das falsche System (und welches ist das), welches System wäre in euren Augen das eigentlich am besten passende für dieses Setting und letztlich, warum wäre das von euch als am besten angesehen System denn besser?

Viele Antworten die ich erwarte sind: Version X ist das beste Rollenspielsystem für das Setting - einfach weil euch diese Version besser gefällt. Ich bitte alle anderen in solchen Fällen einen Versionskrieg zu vermeiden und nicht zu argumentieren warum jetzt Version X gar nicht die beste ist. Beschränkt euch wenn möglich auf die Antwort warum System/Version Y in euren Augen besser ist. Es soll hier bitte nicht darum gehen irgendwen von irgendwas zu überzeugen. Viel mehr erhoffe ich mir eine Bestandsaufnahme von Ideen und Meinungen. Auch Universalsysteme wie GURPS/Fate in ihren Versionen sind natürlich absolut in Ordnung, vergesst dann aber nicht zu erklären warum dieses System nun für dieses Setting gemäß der Idee "System Does Matter" nun so gut geeignet ist.

Bin schon sehr gespannt wie viele hier antworten und wie unterschiedlich eure Meinungen hierzu sind!
« Letzte Änderung: 23.04.2017 | 14:31 von Wandler »

Offline Runenstahl

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Puh... auf den ersten Blick gibt es gar nicht soviele Systeme die schlecht zum jeweiligen Setting passen. Macht auch Sinn, denn immerhin sind Setting & System ja oft miteinander verwoben.

Was bleibt sind (zumindest für mich) Systeme mit denen ich schlichtweg nicht gut klar komme. Das sind dann aber halt auch Fälle wo ich dann fast jedes andere System besser finde und nicht ein bestimmtes im Auge hätte. (Beispiele wären DSA und Shadowrun wo ich mir schnellere und einfachere Systeme wünschen würde).

Bin auf jeden Fall gespannt was andere hier für Settings mit unpassenden Regeln finden.
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   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Offline fivebucks

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Mir fallen zwei ein:

TORG - Das System ist zwar prinzipiell nicht schlecht aber leider viel zu "Mechanistisch". Es trifft in meinen Augen nicht Flair und Feeling der Welt die von den Rollensspielerischen Möglichkeiten (sic) eigentlich gigantisch ist

THARUN - Ich kenn jetzt noch die erste Version, man beginnent auf der 15. Stufe. In DSA hiesse das 12.000 AP zu verballern,  das hat zwei mit einander zusammenhängende Probleme mal abgesehen davon das die Charaktererstellung lang dauert: Einerseits kann man schon fast alles andererseits gibt es kein vernünftiges Entwicklungspotential, wenn ich mit Schiffe fahren und Bootsbau jeweils auf 15 beginne und dann im Laufe der Zeit den 16. Punkt erwerben kann ist es halt sehr Zäh.

Die Welten der beiden Spiele gefallen mir aus gesprochen gut. Ich würde beide gerne mal leiten und in der Tat mich dann mal an Fate versuchen  :)
« Letzte Änderung: 23.04.2017 | 14:48 von fivebucks »

alexandro

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Changeling: the Dreaming - ein Rollenspiel über Träume und Selbstverwirklichung, aber Storyteller deckt im wesentlichen nur klassische (physische) Handlungen ab, der emotionale Kram wird zur reinen Ressourcengewinnung benutzt. Würde CortexPlusDrama dafür verwenden, da die Überzeugungen und Beziehungen der Charaktere dann wirklich im Mittelpunkt stehen.

DC Heroes - Ein Fall, wo ich das System total klasse finde, es für das mitgelieferte Setting (Superhelden) aber komplett ungeeignet halte. Für Superhelden gibt es einige Alternativen (allen voran Marvel Heroic), das System von DC Heroes wäre imo sehr gut für ein SciFi-Setting mit Space-Opera-Einflüssen geeignet.

Forgotten Realms und Greyhawk (in jeder Edition von D&D) - man merkt immer wieder, dass diese Setting nicht für Zoos aus nichtmenschlichen Charakteren geschrieben wurden, welche wie Weihnachtsbäume mit magischen Gegenständen geschmückt durch die Gegend rennen. Lässt man die Sachen aber raus, eliminiert man auch einen Großteil der Spieloptionen von D&D und sorgt dafür, dass sich die Charaktere kaum unterscheiden. Versuche die Settings fantasy-lastiger zu machen, funzten nicht richtig und produzierten nur einen Haufen Inkonsistenzen ("Wenn X geht, warum machen sie dann noch Y ???"). Tatsächlich würde ich bei diesen Settings zu etwas bodenständigeren Systemen (Runequest, Harnmaster oder DSA) tendieren - oder wenigstens solchen, bei denen Magie kein zwingendes Kriterium für Charakterkompetenz ist.

Offline KhornedBeef

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Oh, ein lustiges Thema. Mir fallen dabei zwei Sachen auf, die ich selbst aufmerksam davon unterscheiden muss, um nicht vom Thema abzkommen.
1. das System passt bloß nicht zum gewollten Spielstil, z.B. extrem tödliche Kampfregeln mit 800 Manövern zu ständigen Scharmützeln mit unwichtigen wandernden Monstern
2. Das Setting ist in sich schon inkonsistent, d.h. es wird durchaus im Hintergrund beschrieben, dass jeder Messdiener wiederbeleben kann, aber trotzdem lässt man alle Leute sterben die vom Heuwagen auf den Kopf fallen. Bis zu einem gewissen Grad ignoriere ich das gerne, aber bei den Regeln fällt es dann zum zweiten Mal auf.

Ok, was aber definitv passt: Das Psi-System bei Dark Heresy. Bei den Nachfolgern eigentlich auch nicht. Es fehlt eine Balance zwischen "Ich lasse ohne großes Risiko diesen Gegenstand schweben" , "Ich schmeiße Blitze im Kampf, und wenn ich übertreibe, sehe ich ab da Augen in meinem Essen oder ich werde einfach bewusstlos hier" und "dieses Ritual sichert uns den Sieg in der Schlacht, es sei denn ich beschwöre einen Dämon, dann sichert es ihm viele Opfer". Das Setting neigt natürlich zu einer uneinheitlichen Darstellung von Kräften und Anwendern, aber würde es den Regeln folgen, würde nichts davon so funktionieren"
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Offline Rhylthar

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Forgotten Realms und Greyhawk (in jeder Edition von D&D) - man merkt immer wieder, dass diese Setting nicht für Zoos aus nichtmenschlichen Charakteren geschrieben wurden, welche wie Weihnachtsbäume mit magischen Gegenständen geschmückt durch die Gegend rennen. Lässt man die Sachen aber raus, eliminiert man auch einen Großteil der Spieloptionen von D&D und sorgt dafür, dass sich die Charaktere kaum unterscheiden. Versuche die Settings fantasy-lastiger zu machen, funzten nicht richtig und produzierten nur einen Haufen Inkonsistenzen ("Wenn X geht, warum machen sie dann noch Y ???"). Tatsächlich würde ich bei diesen Settings zu etwas bodenständigeren Systemen (Runequest, Harnmaster oder DSA) tendieren - oder wenigstens solchen, bei denen Magie kein zwingendes Kriterium für Charakterkompetenz ist.
Naja, das sehe ich doch ein wenig anders, gerade in bezug auf die FR, aber das ist ja nicht das Thema des Threads.

Viel mehr würde ich da Ravenloft sagen, welches ich mir gut/besser mit dem Ubiquity vorstellen könnte.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Eine klassische Antwort ist meines Wissens Exalted. Spiel in einer fantastisch-mythischen Welt Kung-Fu-Halbgötter, die mit ihren plötzlich verliehenen Kräften erst mal klarkommen und damit leben müssen, daß ein Großteil der Bevölkerung sie aus historischen Gründen traditionell haßt (zumindest so lange, wie sie nicht daran gehen, das selber zu ändern), aber auch schon mal das Unmögliche möglich machen, indem sie dem Schicksal persönlich in den Hintern treten...und benutze dazu eine hoffnungslos vercrunchte und schwerfällige Version des World of Darkness-Regelsystems mit all den üblichen Problemen, die das so mit sich bringt. Die genauen Beschwerden ändern sich im Detail von Edition zu Edition, aber der Grundtenor bleibt derselbe: tolle Idee und interessantes Setting, aber bespiel's bloß besser mit einem anderen System. ;)

Offline Turning Wheel

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Die ganzen Warhammer-Systeme kranken meines Erachtens daran, dass sie ein W100-System benutzen, das bei 100 deckelt.
Diese gigantomanischen Settings wären mit einem nach oben offenen W100-System weit besser bedient.
Ich hab das probiert und es war sehr viel passender.
Space Marines mit anfänglichen Bolter-Werten von 120 sind sehr viel geiler als welche mit 40. :D

Offline fivebucks

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Exalted hat sicher seine Macken. Allerdings hat es mir gereicht ein paar Hausregeln ein zu führen.
Was missfiel dir denn und welches System macht es besser?

Offline Wandler

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Viel mehr würde ich da Ravenloft sagen, welches ich mir gut/besser mit dem Ubiquity vorstellen könnte.
Was an Ubiquity macht es in deinen Augen besser geeignet? Welchen Aspekt von Ravenloft kann Ubiquity besser umsetzen, oder welches Spielgefühl besser transportieren?

Offline fivebucks

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 :dftt:Ich bin jetzt kein Experte für D&D aber generell finde ich Stufensysteme für Horrorsettings ungeeignet. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)

edited
« Letzte Änderung: 23.04.2017 | 16:24 von fivebucks »

Offline KhornedBeef

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Die ganzen Warhammer-Systeme kranken meines Erachtens daran, dass sie ein W100-System benutzen, das bei 100 deckelt.
Diese gigantomanischen Settings wären mit einem nach oben offenen W100-System weit besser bedient.
Ich hab das probiert und es war sehr viel passender.
Space Marines mit anfänglichen Bolter-Werten von 120 sind sehr viel geiler als welche mit 40. :D
Richtig, ganz vergessen. Das ist ganz klar ein Problem, dass man bei Warhammer Fantasy 2nd  merken kann, aber bei der Übertragung des Systems auf 40k wurde es schlimmer. Gleichfalls für das Toughness/Wundensystem.
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Exalted hat sicher seine Macken. Allerdings hat es mir gereicht ein paar Hausregeln ein zu führen.
Was missfiel dir denn und welches System macht es besser?

Versteh' mich nicht falsch: ich bin selber kein großer Exalted-Experte vor dem Herrn (auch wenn mir das 2nd Edition-Basisregelwerk und das Lunars-Buch aus anscheinend der 1. Edition irgendwann mal in die Hände gefallen sind und ich sie noch herumliegen habe) und gebe zu einem guten Teil schlicht das wieder, was ich speziell auf rpg.net oft genug wieder und wieder gehört habe, um mir meinen Teil zu denken. Aber schon von dem her, was ich tatsächlich weiß, verliert sich das System für mich persönlich für das, was es wohl sein will (oder zumindest den Teil, der mich interessieren würde) entschieden zu sehr im alltäglichen Regel-Klein-Klein -- das fängt schon bei so etwas für die Spielercharaktere Zentralem wie den Charms mit der punktgenauen Essenzbuchhaltung und dem ganzen Sammeln von fiddeligen Fertigbaustein-Einzeltricks (gotta catch 'em all!) an.

Verwenden wollen würde ich am ehesten ein hinreichend flexibles und nicht zu schwergewichtiges oder detailverliebtes Universalsystem. Fate könnte sich anbieten, oder eine passende Version von Cortex Plus (wofür's meines Wissens tatsächlich schon mindestens einen Hack gibt)...GURPS beispielsweise eher schon wieder weniger.

Offline fivebucks

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Also mir sagt gerade das crunchige zu.
High Power - Systeme ohne Würfeln gibt es ja schließlich auch noch.

Offline Lasercleric

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Naja, das sehe ich doch ein wenig anders, gerade in bezug auf die FR, aber das ist ja nicht das Thema des Threads.
+1
Gerade die FR sind eine Kampagnenwelt, die sogar immer wieder spezifisch beim Editionswechsel exakt an die Vorgaben und Implikationen des Grundregelwerks angepasst wurden - dies durchaus zum Verdruss von so manchem Fan.

Offline Lasercleric

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Die ganzen Warhammer-Systeme kranken meines Erachtens daran, dass sie ein W100-System benutzen, das bei 100 deckelt.
Diese gigantomanischen Settings wären mit einem nach oben offenen W100-System weit besser bedient.
Ich hab das probiert und es war sehr viel passender.
Space Marines mit anfänglichen Bolter-Werten von 120 sind sehr viel geiler als welche mit 40. :D
Blöde Frage: wie funktioniert "offen"?

alexandro

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Crunch ist nicht das Problem von Exalted, es ist die Anwendung des Crunchs, an dem es hapert.

Beispiel 2nd Edition: Die Excellencies waren eigentlich ein wunderbarer Mechanismus, um hohe Kompetenz abzubilden. Statt bei jedem Charm eine umständliche Regelbeschreibung zu machen, hätte man 90% der Fälle einfach sagen können "Dieser Charm verleiht eine Excellency in dieser und jener Situation" und fertig. Damit hätte man eine wunderbar robuste Regel gehabt, die wenig Nachschlagen erfordert. Aber nein, stattdessen hat man die Excellencies als flavor-loses, dran geflanschtes Konstrukt (all die anderen Charms haben coole, quasi-poetische Namen) reingerotzt und trotzdem die ganzen anderen Charms, mitsamt ihren umständlichen Anwendungsregeln, drin gelassen.

Ein anderes Beispiel ist die Art, wie geistige Beeinflussung umgesetzt wurde und diese Liste lässt sich endlos fortsetzen. Gute Ideen, aber man hat immer versucht diese an das bestehende System dranzuflanschen, statt diesem mal die alten Zöpfe abzuschneiden.

Von den Settingänderungen, um die neuen Regeln zu rechtfertigen, will ich gar nicht erst anfangen (das Setting hatte irgendwann nichts mehr mit dem zu tun, weswegen ich mich ursprünglich für das Spiel interessiert hatte).

Wenn ich Zeit hätte, dann würde ich versuchen eine Version mit ORE zu bauen. Diese wäre vermutlich etwas schlanker (unnötige Charmregeln raus), aber nicht wirklich soooo weit vom Originalsystem weg.

alexandro

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Gerade die FR sind eine Kampagnenwelt, die sogar immer wieder spezifisch beim Editionswechsel exakt an die Vorgaben und Implikationen des Grundregelwerks angepasst wurden - dies durchaus zum Verdruss von so manchem Fan.

Leider waren die Anpassungen viel zu inkonsequent.

Da wurde z.B. einfach unreflektiert gesagt "Ja, es gibt auch Psionik in den Realms", ohne sich groß darüber Gedanken zu machen, welche Bedeutung das für das Setting hat.

Offline Rhylthar

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Leider waren die Anpassungen viel zu inkonsequent.

Da wurde z.B. einfach unreflektiert gesagt "Ja, es gibt auch Psionik in den Realms", ohne sich groß darüber Gedanken zu machen, welche Bedeutung das für das Setting hat.
Keine. Je nach Regeln.
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alexandro

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Wer für fünf Gramm Hirnschmalz investiert, dem fällt sofort auf, dass es eben doch einen großen Unterschied macht, je nachdem, welchen Status diese im Setting einnehmen.

Offline fivebucks

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Exalted: ja die Excellencies wurden per Hausregel aufgewertet.
Regeln für Soziale Konflikte sind auch so eine Sache - aber immerhin gibt es welche.

Größere Probleme haben mir die Mechanik für Massenschlachten und Shaping Combat gemacht.
Für ersteres habe ich was imprtiert das zweite kann ich momentan nur ignorieren.
Wie heute schon anders wo gesagt gefällt mir auch Mandate of Heaven überhaupt nicht.
Wahrscheinlich kommen mit dem Studium weiterer Bücher immer noch mehr Baustellen hin zu, ich denke an Astrologie...

Aber ich mag detaillierte Regeln - wenn sie denn stimmig sind.
Alles über einen Kamm scheren ist nichts für mich.

Offline Lasercleric

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Leider waren die Anpassungen viel zu inkonsequent.
Das ist schlicht unwahr und deshalb musst Du auch den absoluten Sonderfall "Psionik" bemühen, um überhaupt ein passendes Beispiel zu finden.  ;)

Zugegeben: die Änderungen von 1st auf 2nd zeitigten recht absurde Wendungen in der Realmslore, wie dass der Gott der Assassinen dran glauben musste (Bhaal), um zu erklären, warum es die Klasse der Assassinen nicht mehr gibt...

Die Änderungen von 2nd zu 3rd sind da schon krasser - auf einmal wimmelt es in der Welt von irgendwelchen Prestige-Klassen, NSC werden auf einmal von reinen "ZAK" zu Hexenmeistern umdeklariert, man holt die "Shades" herbei, damit die Shadowdancer PRC Sinn macht usw.

Schau Dir die Änderungen 3rd auf 4th an: man reißt den halben Planeten auseinander, um das von den Core Rules implizierte Points-of-Light Feeling der Welt zu oktroyieren, auf einmal rennen Dragonborn herum, die Elfen kommen aus dem "Feywild" und beziehen teilweise ihre Macht von dort etc.

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Aber ich mag detaillierte Regeln - wenn sie denn stimmig sind.
Alles über einen Kamm scheren ist nichts für mich.

Ich seh's halt mehr als Konzentration auf das eigentlich Wichtige. Bei "viel Detail" ist im Allgemeinen eben auch viel Überflüssiges dabei (wo man das genau verortet, kann individuell schwanken, ändert aber erst mal nichts am Prinzip) -- und mit einem gröber gestrickten System kann ich gerade die Dinge, auf die's mir nicht so ankommt, meist schneller abhandeln, um dann mehr Zeit auf das zu verwenden, was mich eigentlich interessiert.

Aber ich denke, da schweifen wir jetzt ein bißchen vom Thema ab. :)

Achamanian

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Passen zum Threadtitel sage ich mal wieder "Beyond the Wall"; da haben die Macher ja selbst erwähnt, dass sie sich vor allem für OSR-Regeln entschieden haben, weil die eine "Lingua Franca" seien, und nicht, weil sie besonders gut auf das Mission Statement: "Lloyd Alexander+Erdsee+The Hobbit" passen würden. Merkt man m.E. am totalen Disconnect zwischen Dorferschaffung/SC-Erschaffung und dem, was man dann evtl. im ersten Kampf erlebt ...

Aventurien und DSA so ab irgendwann während der 3. Edition - in der ersten passten diffuse Welt und basale Regeln noch bestens zu einander, irgendwann ging das dann aber für mich völlig auseinander ... Kein Wunder, dass für Aventurien SW, PbtA, FATE-Hacks und was weiß ich noch alles rumschwirren ...

Mittelerde und MERS - Okay, Schnee von gestern. Ich mag MERS mit seinem makaberen Crit-Humor begleitet von einem gewissen Steuererklärungs-Flair des Charakterbogens ... aber Tolkien-Feeling war das nicht gerade.

EDIT: Ach ja, und bei Blue Rose und AGE bin ich schwer am überlegen ... eigentlich mag ich beides und finde die neuen Regelelemente, mit denen BR versucht, AGE Romance-Kompatibel zu machen, sogar interessant. Insgesamt wirkt das aber doch alles etwas angeschraubt, und ich kann mir vorstellen, dass es in der Anwendung einfach keine runde Sache ist. Würde es aber sehr gerne mal probieren und mich eines Besseren belehren lassen.
« Letzte Änderung: 23.04.2017 | 18:05 von Rumpel »

Offline Caranthir

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So weh mir das auch tut, das hier schreiben zu müssen: MERS und Rolemaster passen nicht wirklich zu Mittelerde. In einem Setting, bei dem es um Schicksal, große und epische Geschichten geht, als Zehntstufenheld ohne Probleme von einem Popelork niedergemacht zu werden, passt einfach nicht. Da ging Spieldesign und Spielgefühl einfach sehr stark auseinander. Als SL hat man da regelmäßig eingreifen müssen, ohne dass die Spieler da groß einen Einfluss auf das Kampfgeschehen hatten.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

Leite: Der Eine Ring (Kampagnen in Wilderland und Rohan)

Brettspiele: Firefly, Dresden Files Card Game, Azul, Eldritch Horror

Spielerin von Rapunzel in Märchenkrieger Los!: "Das schaffe ich, ich hab lange Haare!" ;)