Autor Thema: Rassismus in Fantasy Rollenspiele  (Gelesen 70663 mal)

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trendyhanky

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #25 am: 6.01.2018 | 12:56 »
Zitat
Man macht es sich glaube ich einfacher, wenn man nicht von "Rassismus" redet, sondern von Fremdenfeindlichkeit, Vorurteilen und Benachteiligungen. Ob diese dann durch Rasse, Spezies, Phänotyp, Haarfarbe oder einen sonstigen biologischen Fachbegriff begründet werden, ist für die Diskussion weitestgehend egal, und wenn man will, dann kann man auch Kultur, Lebensstil, Weltanschauung, Religion usw. mit reinpacken.

 :d

Der einzige Grund, weshalb man RPG mit "Rassismus"/"Rassentheorie"/"Sozialdarwinismus" & Co in Verbindung bringen will, ist wahrscheinlich, dass es mehr Wumms macht als Thread

Sowas wie ein Clickbait

Offline 1of3

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #26 am: 6.01.2018 | 13:06 »
Der einzige Grund, weshalb man RPG mit "Rassismus"/"Rassentheorie"/"Sozialdarwinismus" & Co in Verbindung bringen will, ist wahrscheinlich, dass es mehr Wumms macht als Thread

In der Lebenswelt relevante Themen durch eine gewisse Linse zu erforschen, ist seit je her noble Aufgabe von Geschichten und Literatur. X-Men ist z.B. eine ganz klare Rassismus-Parabel, selbst wenn das nicht Rassismus heißt.

Ich kann mir aber anders herum eine Fantasy-Welt vorstellen, wo Sozialdarwinistische Argumente durchaus stichhaltig sind, etwa wenn verschiedene Gruppen unterschiedlicher intelligenter Wesen tatsächlich inkompatible Bedürfnisse für ihre Lebensräume haben. Solche Gedankenexperimente sind dann in der Science-Fiction häufiger zu finden, aber warum nicht.

Und ja, Kunst soll Wumms machen.

Klingenbrecher

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #27 am: 6.01.2018 | 13:09 »
:d

Der einzige Grund, weshalb man RPG mit "Rassismus"/"Rassentheorie"/"Sozialdarwinismus" & Co in Verbindung bringen will, ist wahrscheinlich, dass es mehr Wumms macht als Thread

Sowas wie ein Clickbait

Das ist OFF Topic: Hanky Panky du bist ein wiederlicher Mensch. Wenn man deine Kommentare liest zielen diese nur darauf ab hier User zu diskreditieren. Mir ist schleierhaft wie bis jetzt noch kein Moderator auf dein geschreibsel aufmerksam werden konnte. Ich nehme mir jetzt auch das recht raus dich auf die nettiquette zu verweisen und das ich einen Moderator über dein Passiv aggressives Verhalten informieren werde.

Offline ghoul

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #28 am: 6.01.2018 | 13:14 »
Wie wird bei euch Rassismus ausgespielt in euren Settings? Was für Auswirkungen hat dies auf die Welt? Und wenn wir Aufgeklärte Völker haben, ist es dann nicht auch wieder Logisch (vielleicht wie in Shadowrun) das alle Rassen in „Harmonie“ zusammen leben? Ist es dann ganz normal das Orks, Halblinge  und Menschen zB die Stadtwache stellen die wiederum einen Gnomenbürgermeister als Chef hat.

Ich bin immer etwas unglücklich im Fantasy Rollenspiel, das wir da ja meistens ein Spätmittelalter spielen, mit komplett „Aufgeklärten“ Spieler, wenn das aber so ist, so wirkt die Gesellschaft in den sich die Spieler bewegen nicht stimmig.
Hängt ganz vom Setting ab. In meiner Tarnowo-1277-Kampagne (Hochmittelalter, Balkan) hatte ich sowieso irdische religiöse und ethnische Bedingungen (othodoxe und katholische Christen, Juden, Bogumilen; Bulgaren, Kumanen, Tataren, Griechen, Lateiner ...). Es kam sogar (versehentlich durch die Spieler verursacht) kurzzeitig zu Judenverfolgungen in Tarnowo.
Am unteren Ende der gesellschaftlichen bzw. rassistischen Hackordnung standen aber bettelnde Echsenmenschen, die vor den Tataren geflohen waren, und Kynokephaloi (Gnolle).
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Zitat
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Online General Kong

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #29 am: 6.01.2018 | 13:47 »
Die Frage im Rollenspiel sind meiner Meinung nach folgende:
1) Gibt ein objetives "Gutes" und ein objektives "Böses" im Spiel?
2) Gibt es Rassen/ Völker/ Trallala, die objektive gut, böse oder beides sein können?

Wenn man 1 und damit dann auch 2 mit Nein beantworten muss, dann ist Fantasy-Rassismus gleichzusetzen mit dem irdischen Rassismus und so auch im Spiel zu behandeln (oder eben herauszulassen - wie man eben spielen will).

Wenn es allewrdings Gut und Böse objektiv gibt und hinzu auch noch ganze Völker oder Rassen tatsächlich zu der einen oder anderen Seite gehören, dass ist es moralisch GUT, die eigentlich immer BÖSEN Orks/ Dunkelelfen/ Halflinge aus den Kannibalensteppen zu bekämpfen und auch im Zweifelsfall ihre Kinder unzubringen, denn man kann sie nicht bekehren.

Drizzt ist eine Anomalie, ein Mutant, der Einzige unter allen BÖSEN Dunkelelfen - und insgesamt sind alle Vorurteile gegen ihn als Dunkelelfe nur ihm konkret gegenüber Vorurteile, denn Dunkelelfen sind aus jahrhundertelangeer Erfahrung BÖSE, grausam, gemein, hinterlistig und alle anderen unterjochend oder ausrottend. Die kann man nicht therapieren, die hatten keine schlechte Kindheit, da ist nicht so resozialisieren - die sind genaus so. Immer. Die können und wollen gar nicht anders. Und jeder,d er etwas anderes meint, kann von Glück sagen, wenn er nur im Sklavenpferch des Unterreichs endet.

Für mich die einfachste Lösung: Gibt es im Spiel den Zauber "Böses/ Gutes erkennen"? Wenn ja, dann ist kann es sein, dass ganze Völker tatsächlich praktisch alle gut oder böse sind (siehe: Herr der Ringe - dort gibt es sogar "geringere Menschen"). Dann ist es kein Rassismus im Irdischen Sinne, sondern die "Vor"-Urteile sind praktisch Naturgesetze: Orks sind böse, Wasser ist nass, Dinge fallen zur Erde.

Sollte es aber nicht nur als Anomalie wie bei Drizzt, sondern tatsächlich eine gerüttel Anzahl GUTER Orks geben, die friedlich leben und auch eine Kultur von Lichtelfen, die Orkus verehren, dann liegt die Sache anders.

Man muss sich entscheiden, wie die Welt funktionieren soll. Diskussionen darüber, ob man es überhaupt Erfolg versprechen kann, die Welpen des Mordor-Orkstammes "Alle-Häuter-und-das-Feindblut-Trinker" bei den Elfen im Nebelwald zu Gärtnern umzuschulen, erledigen sich dann.
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Offline Rhylthar

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #30 am: 6.01.2018 | 13:51 »
Zitat
Drizzt ist eine Anomalie, ein Mutant, der Einzige unter allen BÖSEN Dunkelelfen - und insgesamt sind alle Vorurteile gegen ihn als Dunkelelfe nur ihm konkret gegenüber Vorurteile, denn Dunkelelfen sind aus jahrhundertelangeer Erfahrung BÖSE, grausam, gemein, hinterlistig und alle anderen unterjochend oder ausrottend. Die kann man nicht therapieren, die hatten keine schlechte Kindheit, da ist nicht so resozialisieren - die sind genaus so. Immer. Die können und wollen gar nicht anders. Und jeder,d er etwas anderes meint, kann von Glück sagen, wenn er nur im Sklavenpferch des Unterreichs endet.
Zwar hintergrundtechnisch nicht ganz richtig, aber für die Diskussion passt es.  ;)
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Online Maarzan

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #31 am: 6.01.2018 | 13:53 »
Es ist ja dann auch noch eine Frage des Ziels.
Wenn ich eine längere Kampagne oder gar ein Basis-Produkt für Fremde produzieren will, brauche ich schon eine ganze Reihe Konflikte und kann eben nicht alles ausschließen, was irgendwen triggern würde.
In einem einzelen Abenteuer/Conrunde kann man schon eher mit spezifischen Warnungen arbeiten udn unter bekannten dann halt nachfragen, wie so ein Szenario aufgenommen würde.

Mein Versuch eines "Iss-den-Kuchen-und-behalt-ihn-trotzem" lief in etwa so:

Ich habe über eine längere Isolation und folgend Invasion/Rückkehr der lokalen Haupt/Dominanzkultur aus einer sehr diversen Gruppe von unterschiedlichen, ursprünglich bedrohten Kleingruppen und ihren Gottheiten eine "modern" anmutende Gesellschaft als Einstieg gebastelt, welche außer ihrem Kulturchauvinismus gegenüber den meisten anderen Kulturen intern und Verbündeten gegenüber die uns gewohnten modernen Einstellungen zu Toleranz und persönlicher Freiheit zeigt, aber nun mit der klassischen Fantasyrealität, Rückschlägn und sinkendem Zusammenhalt der ursprünglich aus Überlebensgründen zwangsweise zusammenhaltenden Hauptgruppe konfrontiert, an den Rändern zu bröckeln beginnt.
Damit ist keine Figur direkt von genereller systematischer Unterdrückung betroffen (zumindest solange er oder sie der Gesamtkultur zumindest Lippenbekenntnis zollt) aber all die üblichen Konflikte beginnen halt zu glimmen und lokale Probleme zu bereiten, aber in einer Form, die (grade bei engagiertem Eintreten für "das Gute"(tm) ) noch eindämmbar oder zumindest ausweichbar und im öffentlichen Dialog als falsch angreifbar sind.
Und die Bedingungen in oder der Konflikt mit originären (und dann eher klassich archaischen) Nachbarvölkern kann bei einem entsprechend möglichen, aber so nicht zwingenden Fokus dann die volle Breite an Unschönheiten aufzeigen - durchaus auch wieder wenn als Figur aus dieser Primärkultur aus eher "modernem" Blickwinkel, ohne grob "fremd" zu wirken.

Arschlöcher sind natürlich letztlich irgendwo alle ...

Nebenbei: Gut/Böse-Zauber entdecken [edit: in meinem Setting und "absolut xyz" ist entsprechend extradimensionalen Kräften bzw. davon direkt beeinflussten/massgeblich künstlich erschaffenen Wesen, aber nicht global natürlichen, denkenden Rassen zugewiesen] die Übereinstimmung der Persönlichkeitsmatrix des Betreffenden mit der Wertematrix der jeweiligen Gottheit. Die Antwort ist also eher: Denkt der Betreffende in ähnlichen Wertemassstäben wie die Gottheit, die mir diesen Spruch gegeben hat (und meine Matrix als Priester dann auch dieser recht nahe kommen muss um Energie kanalisieren zu können). Die Details dieser Abweichung werden schon schnell schwammiger und nicht so schnell und einfach erkennbar.
« Letzte Änderung: 6.01.2018 | 14:47 von Maarzan »
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Online General Kong

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #32 am: 6.01.2018 | 14:34 »

Nebenbei: Gut/Böse-Zauber entdecken die Übereinstimmung der Persönlichkeitsmatrix des Betreffenden mit der Wertematrix der jeweiligen Gottheit. Die Antwort ist also eher: Denkt der Betreffende in ähnlichen Wertemassstäben wie die Gottheit, die mir diesen Spruch gegeben hat (und meine Matrix als Priester dann auch dieser recht nahe kommen muss um Energie kanalisieren zu können). Die Details dieser Abweichung werden schon schnell schwammiger und nicht so schnell und einfach erkennbar.

Eine andere Diskussion, aber das sehe ich zumindest bei D&D völlig anders:
Ein Orkus-Priester, der  Gutes erkennen" zaubert, erkennt damit den Paladin als "gut" (=Feind!) und den Mit-Orkus-Anhänger als "nicht gut". Zaubert er dann zur Sicherheit noch "Erkennt Böses", dann schlägt der Paladin nicht an, der Orkus-Anhänger ist aber "böse" (= potentieller Freund).
Motto: "Wie (sachlich) gut, dass du (moralisch) böse bist!"

Andernfalls wäre der Zauber Humbug:
"Liebe gute Bösewichter in Orkus! Wie gut, dass ihr so gut böse seid, den unsere böse Gottheit hat lauter gute Moralsätze: Foltern, quälen und ermorden anderer.
Und wie böse sind die Guten mit ihrer Nächstenliebe, Freundlichkeit und dem Verteilen von Geschenken!
Lasst uns also weiter gut böse sein, damit wir die bösen Guten unfreundlich und grausam ob ihrer Güte behandeln. In gütiger Bosheit - Amen!"


Die Gemeinde hat doch ständig Kopfschmerzen bei solchen Predigten und das nächste Menschenopfer entfällt wegen Übelkeit, Unlust und Verwirrung der Gläubigen!

Nein, nein: Böse ist da böse und verbündet, schlau und sehr zu begrüßen, Gut ist gut und feindlich, schwächlich und doof!

Auch der Paladinschutz "Schutz vor Bösem" schützt nicht gegen gegnerische Paladine, die im Kampf zweier an sich guter Königreiche aneinandergeraten - beide sind nämlich "gut" und zwar objektiv moralisch und nicht "irgendwie findet ja jeder seine Seite gut und dann ist der andere eben böse".

So funktioniert das bei absolutem Gut und Böse nicht. Der Teufel hat nicht "irgendwie auch recht ..."
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Online Maarzan

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #33 am: 6.01.2018 | 14:47 »
@ Kong Meine Unpräzision, ist editiert.
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Offline Fasuhl

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #34 am: 6.01.2018 | 16:08 »
Also ich möchte mich die Vorredner erstmal bedanken, für mich war es eben mal wichtig einen Diskurs zu lesen über dieses Thema. Da ich ja an einer Welt bastel, habe ich ja Situationen und Orte vor meinem inneren Auge, stelle mir Fragen und suche dann Antworten. Ich habe den Wunsch das die Welt „stimmig“ ist, was auch immer das sein mag. Das mit klarem gut und böse Schema fühlt sich für mich eben nicht so attraktiv an, es hat durchaus Vorteile und kann auch zum Spielspass führen aber eben nicht in meiner Welt wo ich versuche das etwas komplexer zu betrachten. So gesehen finde ich den „Rassismus Ansatz“ in Shadowrun für mein Setting erstmal für manche Regionen attraktiv.
Ich selbst habe es selten erlebt das Rassismus an einem Spieltisch ausgespielt wird, vielleicht ist es eben diese Art warum man eben auch andere Sachen nicht ausspielt (weil sie einem im Realen so zu Wieder sind das eine Grenze überschritten wird – die man am Spieltisch nicht mehr erträgt). Aber ich finde im Rollenspiel die Konflikte durchaus sehr interessant die durch Rassismus entstehen (die Gründe für den Rassismus, Chauvinismus können ja mannigfaltig sein).
Viele Ansätze die ich hier gelesen habe fand ich schon mal interessant, und werde sie beachten, bei der Beschreibung diverser Regionen.

„Wieso möchte ich im Club nicht neben diesem besoffenen Troll sitzen?
Weil ein stolpernder Troll so viel wiegt wie ein Kleinwagen und ich keine Lust auf einen Auffahrunfall habe!

Wieso ich auf meinen Elf-Vorgesetzten sauer bin? Im Ernst?
Der Kerl erlaubt Beförderungen nur alle 10 Jahre - ich bin ein Ork! In 20 Jahren gehe ich in Rente und muss für meine 6 Kinder das College bezahlen!
Hoffentlich kriegt mein ältester ein Sportstipendium, dann kann er es diesen hochnäsigen Langohren mal zeigen!

Sorry Pixie, du bist ein prima Kerl aber als Rausschmeißer braucht man echt Muckis und Masse. Ich kenne da einen Floristen, der könnte ne Aushilfe brauchen.“


Ich will solche Konflikte eben haben, und ich finde diese eben Rassistisch, was ich nicht als schlimm erachte. Aber gerade durch die Verschiedenheiten der Rassen würde ich eben auch den Konflikt gerne „sichtbar“ machen.

Freue mich weiter darauf die Diskussion verfolgen zu können. Aber bitte bleibt beim Thema.

Offline felixs

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #35 am: 6.01.2018 | 16:13 »
„Wieso möchte ich im Club nicht neben diesem besoffenen Troll sitzen?
Weil ein stolpernder Troll so viel wiegt wie ein Kleinwagen und ich keine Lust auf einen Auffahrunfall habe!

Wieso ich auf meinen Elf-Vorgesetzten sauer bin? Im Ernst?
Der Kerl erlaubt Beförderungen nur alle 10 Jahre - ich bin ein Ork! In 20 Jahren gehe ich in Rente und muss für meine 6 Kinder das College bezahlen!
Hoffentlich kriegt mein ältester ein Sportstipendium, dann kann er es diesen hochnäsigen Langohren mal zeigen!

Sorry Pixie, du bist ein prima Kerl aber als Rausschmeißer braucht man echt Muckis und Masse. Ich kenne da einen Floristen, der könnte ne Aushilfe brauchen.“


Ich will solche Konflikte eben haben, und ich finde diese eben Rassistisch, was ich nicht als schlimm erachte.

Mir scheint das alles überhaupt nicht rassistisch, sondern objektiv richtig zu sein. (Sicher kommt es ggfs. auf den Kontext an und darauf, wie das kommuniziert wird, aber grundsätzlich erstmal).
Man muss da schon unterscheiden - und findet auch realweltliche Beispiele. Es gibt bei einigen Sportarten (Laufen...) sehr deutliche Ergebnisse, die sich kaum anders als rassenbedingt erklären lassen (von mir aus kann man "rassenbedingt" durch ein besseres Wort ersetzen - mir fällt gerade keins ein). Darauf hinzuweisen halte ich nicht für rassistisch.
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Pyromancer

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #36 am: 6.01.2018 | 16:24 »
Mir scheint das alles überhaupt nicht rassistisch, sondern objektiv richtig zu sein. (Sicher kommt es ggfs. auf den Kontext an und darauf, wie das kommuniziert wird, aber grundsätzlich erstmal).
Man muss da schon unterscheiden - und findet auch realweltliche Beispiele. Es gibt bei einigen Sportarten (Laufen...) sehr deutliche Ergebnisse, die sich kaum anders als rassenbedingt erklären lassen (von mir aus kann man "rassenbedingt" durch ein besseres Wort ersetzen - mir fällt gerade keins ein). Darauf hinzuweisen halte ich nicht für rassistisch.

Und die Rasse der Münchner hat eine besondere Veranlagung zum erfolgreichen Fussballspielen. Die deutlichen Ergebnisse in der Fussball-Bundesliga lassen sich kaum anders erklären.

Offline felixs

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #37 am: 6.01.2018 | 16:33 »
Und die Rasse der Münchner hat eine besondere Veranlagung zum erfolgreichen Fussballspielen. Die deutlichen Ergebnisse in der Fussball-Bundesliga lassen sich kaum anders erklären.

Das ist, mit Verlaub, ziemlicher Unsinn. Schließlich spielen beim FC Bayern wahrscheinlich überhaupt keine Münchner.

Zum Zusammenhang von Genetik und Geschwindigkeit bei schwarzen Läufern gibt es zwar ein wenig Restdiskussionsbedarf, es ist aber weitgehend unstrittig, dass Genetik eine Rolle spielt:
http://www.zeit.de/sport/2016-08/sprinten-usain-bolt-schnelligkeit-ursachen-anatomie
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Offline Bildpunkt

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #38 am: 6.01.2018 | 21:35 »
Und die Rasse der Münchner hat eine besondere Veranlagung zum erfolgreichen Fussballspielen. Die deutlichen Ergebnisse in der Fussball-Bundesliga lassen sich kaum anders erklären.

Als Fan des TSV 1860 von München muss ich leider(!) widersprechen [seufz]   ;)
DUNGEON WORLD FANZINE/SANDBOX DIE GLORREICHE STADT 
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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #39 am: 19.01.2018 | 14:23 »
@General Kong et aliae:
Ich finde bereits die Setzung "Orks sind immer böse" oder "Halblinge sind immer gut" rassistisch, wenn sie nicht durch zusätzliche objektive Gründe erhärtet werden.
Bei Dämonen kann ich beispielsweise mit der Setzung leben (selbst da gibt es Ausnahmen).
Ich fühle mich insbesondere dann gestört, wenn sich mir aufdrängt und sei es nur stilistisch, dass es Ausnahmen geben könnte.

Schon bei Herr der Ringe stößt mir "kein einziger guter Ork..." etwas sauer auf.
Nur etwas, weil sich Tolkien wenigstens Mühe gegeben hat, die grundsätzliche Bösartigkeit der Orks mystisch zu untermauern.

Besonders hart stößt es mir auf, wenn man sich irdischer Anleihen bedient.

Oder um es anders zu formulieren: Man kann ja auch dem Autor Rassismus oder zumindest Fantasy-Rassismus vorwerfen.
Der ist durchaus für seine eigene Setzung verantwortlich.

Ganz schlimm wird es dann, wenn "jedes Mittel ist recht, die sind halt böse (tm)" gepredigt wird.
Und eben auch, wenn "böse" zu einem Etikett vekommt, "weil es auf Seite X im Monsterband steht", aber durch tatsächliche Taten der Kreatur nicht untermauert wird oder noch schlimmer:
Sich die angeblich guten von den angeblich bösen in ihren Verhaltensweisen nicht hinreichend unterscheiden.


----
EDIT:
Davon zu unterscheiden ist, wie die SC das ingame sehen.
Jeder zweite meiner Charaktere ist offen rassistisch. Aber da finde ich als Spieler nicht Ausreden für ("Orks sind böse und zwar immer, wie man klar auf Seite XY sieht").
Im Gegenteil. Es ist in den meisten Szenen klar, dass das die (bekloppte) Einstellung meines Chars ist.
« Letzte Änderung: 19.01.2018 | 14:27 von Greifenklause »
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline WeepingElf

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #40 am: 25.04.2018 | 22:49 »
*alten Thread ausgrab*

Rassismus im Rollenspiel - ein heikles Thema, das mich schon eine ganze Weile umtreibt (ich poste erst jetzt, weil ich gerade von einer längeren :T:-Abwesenheit zurückkehre, was damit zusammenhängt, dass ich schon seit einiger Zeit nicht mehr regelmäßig rollenspiele (was auch was mit dem Rassismusproblem zu tun hat, wie ich das wahrnehme - siehe unten) und auch nicht weiß, ob ich mir überhaupt noch eine neue Runde suchen soll, weil ich jetzt ein anderes Hobby pflege, das mich ganz gut ausfüllt ("Verräter!")). Dem (EDO-)Fantasy-Rollenspiel mit seinen Elfen (richtiger: Elben), Zwergen, Orks und sonstigem "Gedöns" wird ja gern Rassismus vorgeworfen, wobei man aber bedenken muss, dass der Rassebegriff des Rollenspiels nicht derselbe ist wie der, der realweltlichen Rassismen zugrunde liegt - in rollenspielerischen Begriffen gibt es in unserer Welt nur eine Rasse, nämlich Menschen.

Aber ich störe mich schon seit einiger Zeit an gewissen rollenspielerischen Rassenklischees, vor allem an Ideen wie der einer "bösen Rasse" wie Orks und diverse Untote, die man ohne Gewissensbisse töten kann und soll. (Zwei andere Probleme sind beispielsweise die unsäglichen Elfenwitze sowie Kulturbeschreibungen, die auf unreflektierten kolonialzeitlichen Klischees, wie religiös fanatischen Wüstennomaden oder primitiven Dschungelbewohnern, die nicht bis drei zählen können, basieren.) Das ist ein weit verbreitetes Muster, auch schon in der Literatur, und es spricht Bände, dass Tolkien, der uns ja die Orks "geschenkt" hat, mit seiner eigenen Konzeption heftig am Hadern war, und in seinen letzten Lebensjahren, meine ich irgendwo gelesen zu haben, zu dem Ergebnis kam, dass die Orks gar nicht von Natur aus böse (wenngleich auf widernatürliche Weise "gezüchtet" ), sondern eher so was wie Hunde seien - sehr schlaue Hunde mit Händen, die sich wie normale Hunde zu allen möglichen Schandtaten abrichten lassen.

Zusammen mit der Gewaltlastigkeit der meisten Rollenspielszenarien, so habe ich jedenfalls das Gefühl, sorgen solche Rassenkonstrukte bei progressiv eingestellten Rollenspielern (wie mir) leicht für kognitive Dissonanzen, die viele davon möglicherweise dazu bringen, dieses Hobby wieder aufzugeben. Was dazu führt, dass die Szene einen konservativen bis reaktionären Bias bekommt, die Szenarien von der Tendenz her noch gewaltlastiger und rassismusproblematischer werden, was wiederum weitere progressiv eingestellte Rollenspieler zum Ausstieg bewegt, usw.

Jedenfalls habe ich in den letzten Jahren von der lokalen Rollenspielszene (es mag anderswo anders sein) den Eindruck gewonnen, dass sich da eine Spirale dieser Art dreht, und ein großer Teil der Szene (wenn auch wohl nicht die Mehrheit) politisch eher rechts steht. Vor drei Jahren beispielsweise besuchte ich hier in der Region ein monatliches Rollenspielertreffen, das an jenem Tag ungewöhnlich schwach besucht war, und es war die Rede davon, dass das daran lag, dass viele Stammgäste an jenem Tag zu der zeitgleichen Kundgebung des lokalen Pegida-Ablegers gegangen wären, wo wohl Lutz Bachmann (der Gründer der Dresdner Pegida) einen Gastauftritt hatte. Aber vielleicht war da auch nur Ironie im Spiel.)

Also vielleicht so ähnlich wie mit den Skinheads, die auch nicht alle rechtsextrem sind, aber die große Zahl rechtsextremer Skinheads haben die ganze Subkultur dergestalt in Verruf gezogen, dass nicht-rechte Jugendliche aussteigen bzw. sich dreimal überlegen, ob sie damit überhaupt "anfangen" - es gibt aber auch Gegenbewegungen innerhalb der Skinheadszene wie z. B. die SHARP-Bewegung, die sich der Vereinnahmung der Skinheadkultur durch die extreme Rechte widersetzen. (Nein, ich bin kein Skinhead, habe damit nichts am Hut, aber das ist eben ein Beispiel, wie eine Szene nach rechts "abkippen" kann - und wie die Massenmedien Vorurteile schüren.)

Das ist jedenfalls mein subjektiver Eindruck, und der mag täuschen. Rechte Arschgeigen findet man heutzutage ja fast überall, und vielleicht ist das in der Rollenspielszene gar nicht so krass, wie es mir erscheint. Aber man muss meiner Meinung nach schon fast ein Stück schizophren sein, um im wirklichen Leben für Frieden, Gewaltfreiheit und Völkerverständigung zu sein, in der Rollenspielrunde aber mit Lust und Laune irgendwelche Kreaturen abzuschlachten, weil die von Geburt an "böse" sind. Da passt was nicht so recht zusammen, finde ich.

In meinen eigenen Welten gibt es jedenfalls keine "bösen Rassen". Derzeit bastele ich an zwei Welten (Der Elbenpfad, Globaler Frühling), zwei weitere (Das Spalier, Rosæ Crux) liegen auf Eis. Dort stellt sich die Sache so dar:

1. Der Elbenpfad (historische Fantasy): Es gibt nur Menschen. Elben und Zwerge sind lediglich Menschenvölker, die kulturell den gleichnamigen Fantasyrassen ähneln. Keine Unterschiede in den Spielwerten.

2. Globaler Frühling (Nahzukunft): Nur Menschen, genau wie in der realen Welt von heute.

3. Das Spalier (Space Opera): Es gibt diverse außerirdische Intelligenzen, keine davon ist "böse". Zu regeltechnischen Fragen habe ich mir da noch keinerlei Gedanken gemacht, das Ding liegt auf Eis, und Pläne für ein Rollenspiel gibt es noch keine.

4. Rosæ Crux (Modern Fantasy/Alternativgeschichte): Elben und Zwerge sind "nur" Menschen, wie auf dem Elbenpfad. Ob es Orks und Trolle gibt, weiß ich noch nicht, wenn ja, stammen sie von (degenerierten?)  Neandertalern ab und sind so was wie sehr intelligente Hunde mit Händen, nicht von Natur aus böse, aber zu missbrauchen (so ähnlich wie das Tolkien sich auf seine letzten Tage anscheinend mit den Orks überlegt hat).

Natürlich gibt es in allen vier Welten Rassisten, aber deren Behauptungen sind dort genauso infame Lügen wie bei uns auch!
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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #41 am: 25.04.2018 | 22:53 »
Könnte viel schreiben, weil ich einiges davon, höflich ausgedrückt, für "undifferenziert" halte, aber da es sich sowieso um SC-Material handelt, spare ich mir das.
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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #42 am: 25.04.2018 | 23:01 »
Könnte viel schreiben, weil ich einiges davon, höflich ausgedrückt, für "undifferenziert" halte, aber da es sich sowieso um SC-Material handelt, spare ich mir das.

Das ist, wie ich schon gesagt habe, nur mein persönlicher subjektiver Eindruck, und mag undifferenziert sein. Es gibt ganz selbstverständlich auch viele Rollenspieler, die mit Rassismus ganz und gar nichts am Hut haben, ich denke, das trifft auf die große Mehrheit zu, aber ich habe eben auch einige Leute in der Szene kennengelernt, die entweder einen Schlag nach rechts hatten oder aus irgendwelchen Gründen den Eindruck erweckten, und mit den rollenspielüblichen Rassenkonstrukten habe ich halt so meine Probleme, und will das anders machen. Vielleicht nehme ich da auch ein paar Dinge einfach zu ernst. Jedenfalls finde ich, dass so was zur Diskussion gestellt werden sollte.
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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #43 am: 25.04.2018 | 23:09 »
Du vermischst hier aber Dinge. Über die Darstellung von Rassen im Rollenspiel kann man gerne zum x-ten Mal reden. Wird nur nicht viel anderes bei rumkommen wie die zig Male zuvor.

Nur das politische Geschmäckle hat hier nichts zu suchen und der Zusammenhang ist für mich an den Haaren herbeigezogen. Ich kenne viele Rollenspieler, die eher dem linken Spektrum der Parteienlandschaft zuzuordnen sind. Bedeutet jetzt genau was?
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Pyromancer

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #44 am: 25.04.2018 | 23:24 »
Das ist, wie ich schon gesagt habe, nur mein persönlicher subjektiver Eindruck, und mag undifferenziert sein. Es gibt ganz selbstverständlich auch viele Rollenspieler, die mit Rassismus ganz und gar nichts am Hut haben, ich denke, das trifft auf die große Mehrheit zu, aber ich habe eben auch einige Leute in der Szene kennengelernt, die entweder einen Schlag nach rechts hatten oder aus irgendwelchen Gründen den Eindruck erweckten,
Es wäre sehr komisch, wenn es keine "rechten" Rollenspieler gäbe. Aus der Sicht vieler meiner Mitspieler bin ich mit meiner milde libertären Einstellung auch schon ein "Rechter". Und bestimmt gibt es irgendwo in Deutschland auch ein paar echte Nazis, die D&D spielen. Und jetzt?

Zitat
und mit den rollenspielüblichen Rassenkonstrukten habe ich halt so meine Probleme, und will das anders machen.
Dann mach das doch. Ich kann mich spontan nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal ein Setting mit einer "bösen Rasse" geleitet habe, und mir fehlt da nichts.

Offline Rhylthar

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #45 am: 25.04.2018 | 23:27 »
Zitat
Und bestimmt gibt es irgendwo in Deutschland auch ein paar echte Nazis, die D&D spielen. Und jetzt?
Das ist ja mal ganz klar D&D-Diskriminierung. Wieso spielen die nicht Savage Worlds?  8]

Aber wenigstens ist Godwin´s Law wieder (annähernd) bewiesen worden.  ^-^
« Letzte Änderung: 25.04.2018 | 23:31 von Rhylthar »
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline YY

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #46 am: 25.04.2018 | 23:31 »
Aus der Sicht vieler meiner Mitspieler bin ich mit meiner milde libertären Einstellung auch schon ein "Rechter".

An manchen Stellen im Leben könnte man merken, dass man mit diesem stumpfen Links-Rechts-Schema nicht sonderlich weit kommt.
Muss man aber nicht  ;D
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #47 am: 25.04.2018 | 23:52 »
aber ich habe eben auch einige Leute in der Szene kennengelernt, die entweder einen Schlag nach rechts hatten oder aus irgendwelchen Gründen den Eindruck erweckten,

und zu erwarten es wäre anders, bzw. von welchem Standard gehst du aus?

Zitat
mit den rollenspielüblichen Rassenkonstrukten habe ich halt so meine Probleme
welcher Art?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline KhornedBeef

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspiele
« Antwort #48 am: 26.04.2018 | 01:56 »
Hmja, das Grundgesetz ist was älter, vielleicht hat sich nur keiner getraut, ein so heißes Eisen anzufassen und da "Rasse" durch "Ethnie" zu ersetzen, whatever.

@WeepingElf: Äh...scharfzüngig gesprochen, bist du vielleicht genauso wie die Rassisten Teil des Problems und nicht der Lösung. "Was, KhornedBeef, wie kannst du sowas sagen?" Fällst du nicht selber in eine Lagerbildung? Da die ungewaschenen Orks/Rechten/Rollenspieler, hier wir. Ehrlich, da wirfst du so ein paar netten Käuzen, die halt Tolkien/Shannara/Harry Potter gut finden und darin ihre eigenen Geschichten schreiben wollen, obwohl sie sonst Toleranz und Antidiskriminierung leben, Schizophrenie vor. Ist das soviel weniger willkürlich als "Die haben [pöse falsche Religion]/Tätowierungen/Essen im Sitzen"-Vorwürfe?
Und dann beklagst du, dass ja die Linken alle gehen, also auch Du, weil,... ja warum machst du das denn? Du darfst in deinem Keller immer noch spielen, wie du willst, selbst wenn jetzt jede Con nur noch von Nazi-Werwölfen betrieben würde. Und zumindest hier im Forum weht, glaube ich, kein faschistischer Wind, da darf man sich noch frei austauschen.

Aber, ich wiederhole hier vermutlich schon Gesagtes, natürlich kann man an sich kritisch hinterfragen, wie das mit diskriminierenden Rollen und Klischees in der Mainstream-Literatur und Rollenspielwerken ist (wie du schon sagst, die bösen Orks hat nicht Gygax, sondern Tolkien entdeckt). Und dass es speziell beim Rollenspiel oft so ist, dass Helden eben das Böse (tm)brauchen, und man gar nichts tiefgründigeres bespielen will. Ich persönlich finde es völlig in Ordnung, wenn es in einer Geschichte beides gibt, das Böse, das einerseits ein Maß für jedes Böse darstellt, und einerseits ein stets gültiges Wider darstellt, gegen das man streben kann, und das glaubwürdig Moralische, in dem man sich spiegeln kann. Wie gesagt, klares Böses, klare Helden. Nicht jeder möchte sich die volle ethische Komplexität der Realität bei einem dreistündigen Erzählspiel um magisch animierte Ponys antun. Man müsste sich schon gegen jeden Augenblick des Eskapismus stellen, um das generell zu verurteilen. Ich glaube aber nicht, dass es viele Menschen gibt, die sich jeden Moment der vollen Realität unsere Welt bewusst sind. Vielleicht gibt es die sogar nur in Geschichten, wo Gandalfs 24/7 durch die Lande reiten und es für alle richten. Und auch da vielleicht nur, weil Sauron bei aller Tücke leichter zu fassen ist als reale Probleme.
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Offline Greifenklause

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Re: Rassismus in Fantasy Rollenspielen
« Antwort #49 am: 26.04.2018 | 07:56 »
Ich mag Rassismus im Rollenspiel, wenn die Spieler selbst nicht rassistisch sind.
Mit "im" meine ich "ingame". In den Spielregeln mag ich Rassenklischees nicht so sehr, auch nicht bei den EDO-Rassen.
Da wünsche ich nur einzwei festgezurrte Eckdaten und den Rest können die Spieler gerne selbst interpretieren.
Beispielsweise halte ich es für Schwachsinn, einem Zwerg einen Körperkraftbonus zu geben, der ihn absolut stärker macht als einen Menschen. "Relativ zur Körpergröße" hingegen finde ich das ok.
Bei Modifikationen betreffend KL und CH, erst recht wenn sie in ihrer Härte geistigen o.ä. Behinderungen gleich kommen, bin ich besonders sensibel.
Andere sehen das lockerer.

ABER:
Es gibt praktisch keinen meiner SC, der nicht rassistisch ist. Sei es hart: "Orks sind nur Tiere, stech ihn ab!", "Für unsere anatomischen Studien haben wir immer Orks genommen!" oder kuschelrassistisch "Ich als Gnom bin bei Vargen aufgewachsen, deshalb stehe ich eher auf haarige Frauen!". Der Grund ist simpel: In fast jedem System, dass ich spiele hatten die SC noch nicht die Gunst unserer aufgeklärten Zivilisation, daher gehe ich davon aus, dass die meisten SCs rassistischer sind als wir selbst.

GEGENABER:
Vom "Zwerge hassen Elfen"-Klischee nehme ich jedoch meist Abstand, weil das selten zur Reflektion neigt und mithin auch nicht als abschreckendes Beispiel geeignet ist. Aber wer es mag, bitte sehr....... der soll mir dann nur mal erklären, warum die jeweiligen Gruppen nicht auch Menschen hassen...

Zusammengefasst:
Man muss da unterscheiden zwischen:
A) Setzung der "Rasse" im beschriebenen Hintergrund - Ist kein Freibrief, bereits der Author kann da einen bewussten oder unbewussten rassistischen Ansatz haben
B) Spielwertige Darstellung der "Rasse" - Selbst wenn A nicht gegeben sei, kann B zu einem rassistischen Ansatz führen, seien es Wikinger mit aufgeblähten Vorteilen und minimalen Nachteilen (DSA4), seien es Indios, die auf gar keinen Fall etwas anderes könne, als jagen und hüpfen (DSA3) oder Halborks, die niemals eine vernünftige Ausstrahlung haben dürfen (AD&D 2nd).
C) Innerweltlicher Rassismus - Ist nunmal authentisch, daher grundsätzlich ungefährlich, sofern reflektiert und hinterfragt.
Wenn aber so getan wird, als wenn Volk/Rasse I immer rassistisch gegenüber Volk/Rasse II sei, ist das wieder rassistisch im Sinne von A, da I das selbständig Denken und Hervorbringen von Individuen versagt wird.
D) Mischung aus A-C:
Aus den genannten Gründen lehne ich Setzungen wie "Alle Elfen sind so" oder "Ein Elf würde niemals..." ab, WENN damit nicht nur die Mitte der Gauß'schen Glockenkurve der genannten Spezies/Rasse/Volk gemeint ist.
« Letzte Änderung: 26.04.2018 | 10:12 von Boba Fett »
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros