Autor Thema: Organisierte Krimininalität in EDO-Fantasy-Mittelalter-Städten  (Gelesen 892 mal)

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Online Mr. Ohnesorge

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Gab es im mittelalterlichen Europa Strukturen der organisierten Kriminilität? Also Gruppen, die ähnlich wie die Mafia oder Triaden organisiert waren? Gab es damals schon Prostitution und Drogenhandel? Und wenn ja, waren die in den Händen lokaler Syndikate oder wie lief das? Gibt es dazu Literatur abseits von RPG-Kram?
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Deep_Impact

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Haken wir erstmal eben die Klischees ab: Diebens- und Assassingilden, wird es nicht flächendeckend gegeben haben. Auch wenn die Nizariten (11.JH) wohl als sowas wie letzters angesehen worden sind.

Die Triaden (17.JH), Yakuza (16.JH) oder Mafia (19.JH) sind auch eher modernen Entwicklungen, allerdings gab es auch im Mittelalter Raubritter und ähnliches. Da wird es sicher einen gewissen Organisationsgrad gegeben haben. Auch die Vitalienbrüder oder die Kaperfahrer waren organisiert. Die Thugee entstanden auch schon im 13. JH.

Im kleinen lokalen Bereich kann ich mir mafiöse Strukturen vorstellen, einen Beleg dafür habe ich aber nicht gefunden.

Prostitution ist und bleibt das älteste Gewerbe. Drogen waren vermutlich noch nicht in dem Maße verboten im Mittelalter, sondern nur teuer oder schwer beschaffbar.

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« Letzte Änderung: 23.04.2018 | 11:31 von Deep_Impact »

Pyromancer

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Gab es im mittelalterlichen Europa Strukturen der organisierten Kriminilität? Also Gruppen, die ähnlich wie die Mafia oder Triaden organisiert waren? Gab es damals schon Prostitution und Drogenhandel? Und wenn ja, waren die in den Händen lokaler Syndikate oder wie lief das? Gibt es dazu Literatur abseits von RPG-Kram?

Ich hab mal irgendwo aufgeschnappt, dass im Mittelalter der örtliche Henker gleichzeitig auch für die Prostituierten zuständig war - von wegen unehrenhafte Berufe etc.

Offline ghoul

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Worauf ich bei meiner Recherche zu Tarnowo 1277 gestoßen bin:
Ein Bojar (Lokalfürst, was aber nicht unbedingt mehr als ein Räuberbaron oder ein reicher Händler war) handelte in großem Stil mit Weizen, wobei bulgarischer Weizen als hochwertig galt. Also importierte er billigen Weizen und exportierte ihn teuer als bulgarischen Qualitätsweizen.
Ein frühes Beispiel für mafiösen Markenbetrug!  :D
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PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.