Autor Thema: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues  (Gelesen 7247 mal)

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Offline Wisdom-of-Wombats

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So als reines Metaspiel finde ich das in etwa gleichwertig wie dieselbe Überlegung auf Spielerseite ;)

Naja, Fate ist für mich bis zu einem gewissen Grat reines Metageschwurbele. Da kann man dann auch so handeln. Tschuldigung wenn ich das so hart sage, aber Fate ist für mich maximal noch ein nostalgisches System. Der Markt bietet derweil anderes.
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Offline KhornedBeef

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #1 am: 9.04.2019 | 00:28 »
Naja, Fate ist für mich bis zu einem gewissen Grat reines Metageschwurbele. Da kann man dann auch so handeln. Tschuldigung wenn ich das so hart sage, aber Fate ist für mich maximal noch ein nostalgisches System. Der Markt bietet derweil anderes.
Hier, dein Monokel, das ist rausgefallen ;)
Die Aussage war, das Fate explizit als Grundregel setzt, dass man nicht herumwursteln soll, wie man welche Regeln ausnutzen kann, um danach zu gucken, wie man sie in die Szene hebelt. Sondern halt anders herum. Ob man das Meta- oder Minispiele nennt ist dann egal, war für mich verständlich erklärt und regeltechnisch korrekt.
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Offline Thaddeus

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #2 am: 9.04.2019 | 07:45 »
Naja, Fate ist für mich bis zu einem gewissen Grat reines Metageschwurbele. [*gähn*]  Der Markt bietet derweil anderes.
Dieser Vorwurf wurde schon Fudge gemacht und es ist Mumpitz. Wie viel Metageschwurbel in einer Runde herrscht, hängt allein von der Gruppe und von der SL ab.
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Offline LordBorsti

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #3 am: 9.04.2019 | 11:30 »
Leicht OT:

...
Der Markt bietet derweil anderes.

Mal ohne scheiß, was denn?

Für mich sind die großen drei Universalsysteme für Selbstbauer immer noch Fate Core, Cortex Plus (bald Prime) und PbtA.
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Offline KhornedBeef

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #4 am: 9.04.2019 | 11:35 »
Auslagern bitte ;)
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Offline Blechpirat

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #5 am: 10.04.2019 | 14:51 »

Achamanian

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #6 am: 10.04.2019 | 14:59 »
Leicht OT:

Mal ohne scheiß, was denn?

Für mich sind die großen drei Universalsysteme für Selbstbauer immer noch Fate Core, Cortex Plus (bald Prime) und PbtA.

Ich würde ja mal behaupten: Gumshoe. Macht in mancher Hinsicht das genaue Gegenteil von Fate, indem es sehr auf bewusste Lenkung und Akzentsetzung sowohl auf Seiten der Spieler wie der SL setzt (und nicht so sehr auf ein System, dass schon aus sich heraus ein Flussgleichgewicht erzeugt), in mancher Hinsicht ähnliches, insofern es Spotlightverteilung gut in den Regeln verankert.
Ist für mich leichter zu durchschauen und handhaben als die drei genannten (sogar als PbtA, wobei ich Cortex kaum kenne), weil eben sehr transparent ist, was in dem System passiert und welche Auswirkungen das hat.

Und natürlich ist es nicht so beliebt für Bastler, weil es (mit Ausnahme des SRD) als Produkt immer schon mit einem Flavour und Setting daherkommt, und weil es im Kern eben kein "elegantes" sondern eher ein "zweckmäßiges" System ist, kann man es auch nicht so richtig ohne präsentieren.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #7 am: 10.04.2019 | 15:04 »
Ich wollte da eigentlich nicht groß drüber diskutieren, darf ich das Thema gleich schließen? Ist nun mal meine Meinung, dass Fate inzwischen irrelevant ist, einmal aufgrund von klaren Fehlern auf Seiten von Evil Hat, und weil die Erlebniskarawane inzwischen weitergereist ist. Als OGL/CC System ist Fate natürlich attraktiv, wenn man ein Setting veröffentlichen will, ohne ein komplettes Regelwerk zu erfinden. Es ist halt Erzählspiel konzipiert und damit eher leichtgewichtig im Vergleich zu Regelschwergewichten wie Pathfinder, DSA , Shadowrun und Splittermond.
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Offline nobody@home

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #8 am: 10.04.2019 | 15:11 »
Hey, wenn's da wirklich so viel Tolles und Neues auf dem Markt gibt, das Fate mittlerweile zum alten Eisen degradiert hat, dann will ich natürlich schon wissen, was zum Geier ich da womöglich in den letzten Jahren schon wieder verpaßt habe und um was sich der ganze Hype nun eigentlich genau dreht. Also bitte Butter bei die Fische. ;)

Online First Orko

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #9 am: 10.04.2019 | 15:16 »
Ich wollte da eigentlich nicht groß drüber diskutieren, darf ich das Thema gleich schließen?
Steht dir natürlich offen, wird ja niemand zum Diskutieren gezwungen ;) Aber so sieht's halt ein bißchen danach aus, dass du nur flapsig-trollig etwas rumbashen wolltest...
Find ich zum Beispiel schade, weil meiner Wahrnehmung nach Fate alles andere als "tot" ist und die "Karawane" in meiner Umgebung beispielweise noch sehr sumpig in den DnD und DSA-Oasen rumhängt. Abgesehen von ner neuen Versionsnummer ist denen der Markt völlig egal und auch was irgendwelche Hipster meinen, ihnen darüber erzählen zu müssen, was da an neuen Erlebnissen auf sie wartet  ;D

Abgesehen davon hat Fate meiner Erfahrung nach weniger Metagame als ein DSA oder von mir aus auch PtbA (um mal was freshes zu nennen ;) )
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #10 am: 10.04.2019 | 17:47 »
... und die "Karawane" in meiner Umgebung beispielweise noch sehr sumpig in den DnD und DSA-Oasen rumhängt. Abgesehen von ner neuen Versionsnummer ist denen der Markt völlig egal und auch was irgendwelche Hipster meinen, ihnen darüber erzählen zu müssen, was da an neuen Erlebnissen auf sie wartet  ;D

Ich sehe da tatsächlich D&D 5e als den Wachstumsgenerator des gesamten Markts. D&D läuft beim PHB von Umsatzsteigerung zu Umsatzsteigerung in den letzten 2-3 Jahren und geht gerade im amerikanischen Raum ab wie eine Rakete. D&D 5e ist unheimlich populär und kannst damit eigentlich im Fantasybereich alles spielen. Mit Esper Genesis und Carbon 2185 wird jetzt auch gezeigt, wie man mit den robusten Regeln auch Space Fantasy (SF) und Cyberpunk bedienen kann. Es unterstützt Weltenbau sehr gut, und bietet ein funktionales relativ einfach verständliches Regelsystem. Klar, das System hat seine Tropes und ist auch nicht gerade super flexibel, aber es holt komplett neue Spieler sehr gut ab und macht etwas, was kaum ein anderes System schafft: den Markt wachsen lassen statt nur Prozente umzuverteilen. In den USA verwandelt sich D&D 5e dank Streaming und von WotC inszenierten Events zu einer gigantischen und gut geölten Marketing Maschine, deren Erfolg greifbar ist. Das kann man bewerten wie man will, aber der Erfolg gibt WotC recht.

Der Hype um Fate hingegen ist praktisch erledigt, was man an der wirtschaftlichen Situation von Evil Hat sehr gut ablesen kann. Sie haben es im wahrsten Sinne des Wortes nicht geschafft, Kapital aus dem Hype um den Fate Core KS zu schlagen. Mit über 10.000 Teilnehmern war das lange Zeit der KS mit der am Abstand höchsten Beteiligung. Damals gab es kein D&D 5e und nur Regelmoloche wie Pathfinder, D&D 4e und Shadowrun.

Wenn man jetzt selber was stricken will, greift man bei Erzählsystemen zu PbtA (was aufwendig ist, wenn man es richtig gut machen will) und vllt schon zu Cortex (wobei das noch proprietär ist). Aber oft will man ja nur die Welt stricken und nicht das Regelsystem.

Ich wette, dass man selbst Malmsturm mit D&D 5e spielen könnte - und das auch noch gut.
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #11 am: 10.04.2019 | 18:00 »
Ich finde die Gleichschaltung des Marktes durch 5e inkl. Jubelperser bedenklich.

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Offline YY

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #12 am: 10.04.2019 | 18:06 »
In den USA verwandelt sich D&D 5e dank Streaming und von WotC inszenierten Events zu einer gigantischen und gut geölten Marketing Maschine, deren Erfolg greifbar ist.

Das ist wohl der Knackpunkt.
5e ist nicht wesentlich besser als andere D&Ds oder (gar) andere Systeme mit ähnlicher Ausrichtung, aber das Marketing läuft endlich mal wieder rund.

Wer sich am D&D-Regelwerk selbst stört, wird mit der 5e auch nicht glücklich, aber solange das Ding einfach, in der Fläche präsent und halbwegs "traditionsbewusst" ist, findet es neue Spieler, hält D&D-Altspieler und greift ein paar Rückkehrer ab. Für den Markterfolg ist das offensichtlich relevanter als ein revolutionäres, ausgeklügeltes oder auch nur handwerklich sauber umgesetztes Regelwerk.

Was das aber mit der Ecke des Hobbys zu tun hat, die sich für Fate, pbtA & Co. begeistern kann, erschließt sich mir nicht so recht.
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Offline Teylen

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #13 am: 10.04.2019 | 18:12 »
Ich halt D&D 5E für ein sehr erfolgreiches System, das als proprietäres System auch wächst.
Ich sehe allerdings nicht, dass D&D 5E einem anderen System zu einem Wachstumsschub verhilft.

Das heißt, die ganzen Derivate sind meiner Beobachtung nicht populärer als das was Fate abgekalbt hat und weiterhin loskalbt. Das heißt, D&D 5E kennt man natürlich, aber sowas wie Esper Genesis und Carbon 2185 kennt über einen sehr kleinen Kreis hinaus kein Ferkel'che. Von Esper Genesis höre ich hier zum ersten mal und Carbon 2185 war ein mäßig erfolgreicher Kickstarter. (Edit: Korrektur, Esper Genesis hatte wohl auch einen Kickstarter, aber es war mehr so ein kleines Futzel-Teil)

Die Welle an Spielen wird da kommen, hochbranden und wieder verebben. Ebenso wie bei den ganzen D20 Produkten oder auch einigen Fate Spielen. Nun, und natürlich kann man damit Malmsturm spielen. Man kann so ziemlich absolut jedes Setting mit jedem System spielen. Wenn man das Bedürfnis hat, könnte man Malmsturm auch mit PFRPG, V5, CoC, 2D20 oder was auch immer einem das Herz erblühen lässt spielen. Für das Welten stricken an und für sich, braucht man sogar gar kein System - wie gerade Tikor bewies.

Den Abgesang Richtung PFRPG sehe ich auch nicht so recht.
Die Pathfinder Society hat auf der GenCon mindestens einen Saal voll bekommen, einen Saal der größer ist und mehr Leute fasst als die meisten deutschen Conventions. Es war jetzt auch nicht der einzige Fleck wo das gespielt wurde. Nun und die Starfinder Society ist sogar in Deutschland aktiv, und hat mich letztes WE mit einer begeistertenden Runde beglückt. Wo ich dann feststellte, das PFRPG bzw. SFRPG gar nicht so schlimm ist wie ich immer annahm.
« Letzte Änderung: 10.04.2019 | 18:19 von Teylen »
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Offline Gunthar

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #14 am: 10.04.2019 | 18:18 »
Komisch, aber bei mir kann bei D&D 5 einfach der Funken nicht mehr rüberspringen. Lieber noch DSA, aber dieses mit einem modifizierten Probensystem. Bei D20 Produkten habe ich lieber alle 3.5 und ältere Sachen inkl. Derivate wie Pathfinder und OSR Produkte.
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Offline Teylen

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #15 am: 10.04.2019 | 18:25 »
Ist zudem D&D 5E als neues System für Fate Fans wegen Metageschwurbel vorzuschlagen nicht ein wenig so, als würde ich Fate Fans das WoD System vorschlagen?

Ich mein, ich persönlich finde es soweit okay und wesentlich besser als Fate.
Allerdings würde ich vermuten, dass den Fate Enthusiasten dann gerade an einem ordentlichen Meta-Anteil gelegen ist. Das ein anderes und bzw. oder neues System dahingehend eine Innovation oder was cooles bieten sollte. Meiner Vermutung nach, wäre die Advantage Mechanik die D&D 5E dahingehend als im Kern einziges Element bietet,... arg schwach. ^^;
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Offline Megavolt

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #16 am: 10.04.2019 | 18:27 »
D&D5 bietet mir unendliche viele Youtube Videos von Fans, die oft ein Genuss sind. Ich bin vor allem geflasht über die ganzen "Wie funktioniert ein Paladin" - Videos o.ä., also die unzähligen Angebote, die einem mit Witz und Energie z.B. auch regelseitig ein bisschen was näher bringen.

Die deutsche Rollenspielcommunity, die Vergleichbares auf die Beine stellt, wird die komplette Generation an Neuspielern abgreifen.

Themenbezug: Als ich das letzte Mal geschaut habe (mag zwei Jahre her sein), gab es überhaupt gar kein hilfreiches Fate-Video auf Youtube. Und bei Fate hätte mir das damals irre geholfen.
« Letzte Änderung: 10.04.2019 | 18:33 von Megavolt »

Offline Rhylthar

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #17 am: 10.04.2019 | 18:28 »
Zitat
Ich halt D&D 5E für ein sehr erfolgreiches System, das als proprietäres System auch wächst.
Ich sehe allerdings nicht, dass D&D 5E einem anderen System zu einem Wachstumsschub verhilft.
Indirekt sicherlich. Wer nicht rollenspielt, wird sicher keine anderen Systeme kennenlernen und D&D 5E ist wahrscheinlich momentan das System, dass Neuanfänger zum Hobby bringt (zumindest drüben).
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Crimson King

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #18 am: 10.04.2019 | 18:28 »
Die 5e ist halt schon ein sehr gut designtes DnD, das im Grunde die wesentlichen Stärken aller Editionen verbindet und Schwächen vermeidet. Wie man das unter "Der Markt bietet längst was Neues" ablegen kann, ist mir allerdings völlig unklar. Im Kern macht auch die 5e nix anderes als bereits ODnD gemacht hat. Konservativer geht es nicht. An dem System ist etwa nichts innovativ. Der Erfolg resultiert vollständig auf dem Ausnutzen des Umstands, dass Rollenspiel speziell in den USA praktisch ein Synonym für DnD ist.
« Letzte Änderung: 10.04.2019 | 18:44 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Megavolt

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #19 am: 10.04.2019 | 18:30 »
An dem System ist etwa nichts innovativ. Der Erfolg resultiert vollständig auf dem Ausnutzen des Umstands, dass Rollenspiel speziell in den USA praktisch ein Synonym für DnD ist.

Ohne Witz jetzt, ich glaube, der Erfolg liegt neben der Geläufigkeit der Marke praktisch alleine an der YouTube-isierung von DnD5. System-"Qualität" ist immer blickwinkelabhängig, daran kann es meiner Meinung nach nie liegen.

Offline Rhylthar

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #20 am: 10.04.2019 | 18:32 »
Ohne Witz jetzt, ich glaube, der Erfolg liegt neben der Geläufigkeit der Marke praktisch alleine an der YouTube-isierung von DnD5.
Würde ich nicht unterschreiben wollen. Bzw. ist die Antwort meiner Meinung vielschichtiger, als es nur darauf zu beschränken.

Denn es stellt sich schließlich die Frage: Warum erscheint D&D 5 auf Youtube (ist ja nicht zwingend nur der offizielle Kanal (den es so gar nicht gibt iirc))?
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #21 am: 10.04.2019 | 18:33 »
Ohne Witz jetzt, ich glaube, der Erfolg liegt neben der Geläufigkeit der Marke praktisch alleine an der YouTube-isierung von DnD5. System-"Qualität" ist immer blickwinkelabhängig, daran kann es meiner Meinung nach nie liegen.

Jepp, mit starken Werbepersönlichkeiten. Alles richtig gemacht. Und endlich wieder ein erfolgreiches D&D  :d

Offline Megavolt

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #22 am: 10.04.2019 | 18:38 »
Warum erscheint D&D 5 auf Youtube (ist ja nicht zwingend nur der offizielle Kanal (den es so gar nicht gibt iirc))?

Keine Ahnung. Weil Leute, die früher gebloggt hätten, heute YouTube Videos machen? In Deutschland läuft halt noch viel auf dem "wir drehen ein 7-stündiges-Let's Play"-Level. Das ist schon auch ein Fortschritt, hat aber halt nicht den nötigen Drive.

Wo ist hingegen der Fan, der mir in zwanzig fünfzehnminütigen Episoden hochfrequent und belastbar reindrückt, wie geil Fate ist? Das fehlt halt. DnD5 wiederum liefert das.
« Letzte Änderung: 10.04.2019 | 18:40 von Megavolt »

Offline Teylen

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #23 am: 10.04.2019 | 18:44 »
Warum erscheint D&D 5 auf Youtube (ist ja nicht zwingend nur der offizielle Kanal (den es so gar nicht gibt iirc))?
Weil Personen, das heißt Fans sowie TV-Formate, Videos zu D&D 5E produzieren.
Weil Personen aufgrund der Popularität nach D&D auf YouTube suchen, die Videos finden, anklicken, subscriben sowie mit Kommentaren versehen. Woraufhin der YouTube-Algorythmus erkennt das es einen Trend gibt und die entsprechenden Videos in Empfehlungen packt.
Dadurch sehen wiederum mehr Personen die nach D&D, Rollenspiel oder verwandten Videos suchen, die D&D 5E Videos.
Sie interagieren damit, verstärken so den Effekt, und kommen Angesichts der Like-Zahlen, Abonennten oder einfach nur der Inspiration dazu eigene Inhalte zu produzieren.

In dem Rahmen ist es natürlich das YouTube Videos zu populären bzw. bekannten Themen produziert sowie dahingehend einen das Publikum mehrenden bzw. "selbstverstärkenden" Effekt hat. Wobei Faktoren wie professionelle respektive kommerzielle Sendungen (Geek & Sundry, Critical Role) als Faktor hinzukommen.
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Offline KhornedBeef

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #24 am: 10.04.2019 | 18:51 »
Was die anderen bereits gesagt haben. Ich wollte das Thema nur ausgelagert sehen, weil es im Fate Core Regelfragen Thread nichts zu suchen hat.
Und wenn hier weiter keine Erkenntnis gewonnen wird, Hey, macht ja nichts.
Ansonsten das was schon gesagt wurde: die Popularität von DnD5 hat wohl nur wenig damit zu tun, dass es so avantgardistisch wäre.
Wenn's hier eine echt artikuliere Meinung gibt, was denn in der Hinsicht die neuen heißen Dinger sind, fände ich das super. Entwertet ja nicht zwangsläufig alles andere.
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #25 am: 10.04.2019 | 19:04 »
System-"Qualität" ist immer blickwinkelabhängig, daran kann es meiner Meinung nach nie liegen.

Wenn "Qualität" nur die Kurzform von "entspricht meinen Vorlieben" ist: Ja, dann ist das ziemlich inhaltsleer und als Maßstab nicht zu gebrauchen.

Die Qualität als Produkt kann man aber durchaus recht objektiv beurteilen und da ist 5e in einigen Aspekten solide bis gut und in anderen eher mittelmäßig.

Und selbst da, wo es "nur" um Ausrichtung und persönlichen Geschmack/Bedürfnisse geht, lässt sich auf die breite Masse gesehen feststellen, was man besser machen könnte.
Es gibt ja durchaus recht allgemeine und nachvollziehbare Gründe, warum 5e einigen so gar nicht oder auch nicht lange gefällt.

Wenn's hier eine echt artikuliere Meinung gibt, was denn in der Hinsicht die neuen heißen Dinger sind, fände ich das super.

Wüsste ich jetzt auch nicht.
Gefühlt werde ich seit ein paar Jahren eben von dem kleinen pbtA-Schriftzug statt vom Fate-Schriftzug abgeschreckt ~;D
Aber davon abgesehen sind die neuen innovativen Sachen ziemlich obskure Randerscheinungen.

Die aktuell erfolgreichen, halbwegs neuen Systeme sind doch die "halbnarrativen" Dinger wie 2d20, NDS u.Ä. - und die sind quasi definitionsgemäß nur "halb" innovativ ;)
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Offline Megavolt

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #26 am: 10.04.2019 | 19:07 »
Wenn "Qualität" nur die Kurzform von "entspricht meinen Vorlieben" ist: Ja, dann ist das ziemlich inhaltsleer und als Maßstab nicht zu gebrauchen.

Die Qualität als Produkt kann man aber durchaus recht objektiv beurteilen und da ist 5e in einigen Aspekten solide bis gut und in anderen eher mittelmäßig.

Da verstehe ich jetzt den Unterschied nicht, vielleicht möchtest du mir das erklären.

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #27 am: 10.04.2019 | 19:09 »
Wenn's hier eine echt artikuliere Meinung gibt, was denn in der Hinsicht die neuen heißen Dinger sind, fände ich das super. Entwertet ja nicht zwangsläufig alles andere.

Ein System muss nicht avantgardistisch sein, um das neue heiße Ding zu sein. D&D 5e ist eine neue Regelinterpretation von D&D. Ob das jetzt konservativ ist, ist doch wurscht. Auf jeden Fall um Längen erfolgreicher als Fate es ist. Und ich bleibe dabei, Fate ist metageschwurbel, da man ständig aus dem Author Stance spielt. Das funktioniert für den Typ "Storyteller" ziemlich gut, knirscht aber für fast jeden anderen Spielertyp. Mit Fate hauptsächlich Leute glücklich, die selber gerne spielleiten. Wenn man eher charakterbezogenes Spiel mag, Rätsel lösen möchte, oder gar powergamen möchte ist Fate einfach unpraktisch. Fate lebt von Zielkonflikten zwischen SC und etablierten NSC. Das ist alles sehr Nischen lastig.

Und meine Meinung zu D&D 5e sehe ich artikuliert genug an, um als neues heißes System zu gelten. Das es die 5. Iteration ist, tut dem keinen Abbruch. Außer Pathfinder 2 sehe ich da kein System auch nur in der Nähe des Markterfolgs. Und darum ging es mir ja.
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #28 am: 10.04.2019 | 19:19 »
Wenn man rein den Markt betrachtet und dahingehend was Systeme produzieren, anstelle was sie selbst sind, liegt D&D 5E auf Kickstarer am ehesten hinsichtlich Ergänzungsmaterial inklusive Abenteuern vorne.

Hinsichtlich D&D 5E Derivat-Spiele hält sich nach meiner Beobachtung, und zu meiner Überraschung, PbtA konstant tapfer. Das heißt, ich kann in der Woche eher eine Kategorie "PbtA Rollenspiele" aufmachen, als eine zu D&D 5E. Wobei die OSR quasi auch an PbtA dran ist.

Danach gibt es noch einige Settings für Savage Worlds und dahinter fängt es an sich gut die Waage zu halten.

Was aktuell zudem recht gut geht wie ein Zäpfchen sind "Afropunk" Settings wie Spiele. Da kriegt man sogar systemlos offenbar um die $120k zusammen.
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #29 am: 10.04.2019 | 19:21 »
Du kannst ruhig dabei bleiben, du hattest bloß was anderes kritisiert als du jetzt mit den Wort beschreibst, fand ich :)
Natürlich spielt man ständig im author stance, und natürlich steht das vielen Spielwünschen aktiv im Weg. Sogar die Autoren wehren ab, wenn jemand sagt, man sollte Fate für alles benutzen.

Aber das Argument, Fate wäre weniger interessant, oder rückständig, weil es erfolgreichere Systeme gibt... ne, kannst du vergessen. Wenn du mich davon überzeugst, muss ich halt auch meinen Musikgeschmack aufgeben, und jeden gewählten Politiker toll finden. Will sagen, selbst wenn du recht hättest, es ist nahezu unmöglich, dass du mich überzeugst ;)
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #30 am: 10.04.2019 | 19:39 »
Kickstarter sehe ich übrigens nicht als Maßstab. Ich gehe da von den Verkaufszahlen von Spielen in "normalen" Verkaufskanälen aus (ICv2, DriveThru Status, Amazon Sales Ranks), nicht von Produkten, deren Lieferung versprochen wird.
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #31 am: 10.04.2019 | 19:41 »
Zitat
Weil Personen, das heißt Fans sowie TV-Formate, Videos zu D&D 5E produzieren.
Richtig, deswegen war meine Frage auch durchaus auch als rhetorisch anzusehen. ;)

D&D 5E hat Fans (inkl. Prominenz) gezogen und die haben dann genau das gemacht. Ab einem gewissen Punkt ist dann quasi ein Selbstläufer.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #32 am: 10.04.2019 | 19:58 »
Ich gehe da von den Verkaufszahlen von Spielen in "normalen" Verkaufskanälen aus (ICv2, DriveThru Status, Amazon Sales Ranks), nicht von Produkten, deren Lieferung versprochen wird.
Da tauchen Produkte wie Esper Genesis und Carbon 2185, die du im Rahmen von D&D 5E als Wachstumgenerator aufführtest, nennenswert auf?
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #33 am: 10.04.2019 | 20:10 »
Und meine Meinung zu D&D 5e sehe ich artikuliert genug an, um als neues heißes System zu gelten.

Es ist eben nur chronologisch neu, nicht inhaltlich. Dem Erfolg tut das keinen Abbruch, aber würdest du wirklich jemandem, der ein innovatives RPG sucht, 5e empfehlen?  ;)


Da verstehe ich jetzt den Unterschied nicht, vielleicht möchtest du mir das erklären.

Als Vergleich:
Wenn ich ein Schnitzelbrötchen will und du bringst mir ein echt gutes Croissant, sage ich: "Das ist scheiße."
Damit meine ich aber "Ich wollte doch ein Schnitzelbrötchen und das hier ist ein Croissant" und eben nicht "Das ist ein schlechtes Croissant".
Letzteres wird erst relevant, wenn ich ein Croissant will und du mir den zerbröselten Mist von vorgestern von einem Bäcker mitbringst, wo selbst die frischen Croissants nichts taugen. Denn wenn ich ein Croissant will, will ich natürlich auch ein gutes ;)

Heißt (alles allgemein und noch nicht auf 5e bezogen):
Wenn ich mich an der grundsätzlichen Ausrichtung eines Regelwerks störe (Grundmechanismus, Stufen, Klassen, Setting, Combat as War/Sport, Player Empowerment, Abstraktionsgrad etc. pp.), hilft alles nichts. Dann brauche ich mich auch gar nicht an einer Qualitätsbeurteilung abarbeiten und sollte da auch gar nicht von Qualität sprechen, weil das eine völlig andere Baustelle ist.
Das beste Combat as Sport-System aller Zeiten gefällt mir nicht, wenn ich schon diesen Ansatz ablehne.
 

Aber wenn mir die Ausrichtung prinzipiell taugt, kann und muss ich schauen, wie gut das umgesetzt ist.
Das geht dann von regelfremden, handwerklichen Aspekten wie Artwork, Lektorat, Druck- und Bindungsqualität zu regel- und anwendungsbezogenen Dingen wie z.B. Verständlichkeit, Sortierung und Konsistenz* der Regeln, Praxistauglichkeit des Indexes und der Frage, ob man zu viel "Ballast" abgeworfen hat im Versuch, ein möglichst schnelles und verständliches Spiel zu erstellen (Paradebeispiel konkret für 5e: die reichlich kontraintuitive Advantage-Regel, die keine Abstufungen von Advantage oder Disadvantage kennt und diese dementsprechend nicht gegeneinander verrechnen kann - ja, das ist als Designentscheidung im Grunde eine der oben angesprochenen Geschmacksfragen, aber hier eben eine, bei der man Vor- und Nachteile eindeutig benennen und allgemein bewerten kann).

Auch massive Balancing-Probleme (Klassiker: Spellcaster vs. alle anderen, aber auch Spezialisierungen innerhalb von Klassen) lassen sich objektiv feststellen. Wenn man Klassen und Nischenschutz hat, sollte das auch funktionieren.

*Speziell zum Punkt Konsistenz und Balancing konkret für die 5e: Wenn einer der führenden Designer weit ausholend erzählt, man solle doch den Fokus auf die Charaktere und die Story legen statt auf die Zahlen, ist das für mich schon ein deutliches Alarmzeichen, dass eben diese Zahlen (in allen möglichen Bereichen) im Entwicklungsprozess nicht sauber durchexerziert worden sind - sind ja nicht so wichtig. Und das ist dann auch tatsächlich eine Kritik, die man in Sachen 5e öfter mal hört. 
Ja, rulings vs. rules ist wieder so eine Designentscheidung, aber wenn etwas überhaupt in Regeln gegossen wird, dann müssen die auch verständlich und belastbar sein.


Insgesamt kann man ziemlich fundiert sagen, dass D&D 5e quasi eine allergische Reaktion auf die Material- und Regelschwemme von 3.5 und PF ist. Da schwingt das Pendel jetzt eben ein gutes Stück in die andere Richtung, was vielen gefällt, speziell Einsteigern. Zugleich ist es aber keine rundum gelungene Umsetzung dieses Ansatzes, weil man auf viele kleine und mittelgroße Stellen zeigen und recht gut begründet sagen kann: Das hätte man besser in Form X oder Y gemacht.
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #34 am: 10.04.2019 | 20:51 »
Ich bin jetzt allerdings auch etwas verwirrt, dass D&D5 der neue heiße Scheiß nach Fate sein soll - ich hatte das auch als eine Aussage zum Thema Innovation und funktionale Durchdachtheit aufgefasst, und nicht zum kommerziellen Erfolg. Ob Evil Hat jetzt den Erfolg von Fate zu Geld machen konnte, ist doch Wumpe für die Frage, ob Fate bei der Umsetzung seiner Designziele noch auf dem derzeit höchsten Entwicklungsstand ist oder ob da schon haufenweise neue Systeme sind, die es besser machen.

Ich sehe jetzt auch nicht, dass Fate in dieser Hinsicht durch irgendetwas mir bekanntes "abgelöst" worden wäre. Gumshoe habe ich jetzt genannt, das steht für mich aber doch eher neben Fate, weil es eben ziemlich anders ist und auch nicht die Eleganz hat, die bei Fate einen solchen Reiz ausmacht.

In der Ecke "inhaltlich breit angelegte Systeme mit erzählerischem Schwerpunkt und einer einheitlichen Mechanik, die trotzdem auch gamistische Spieler befriedigen können" wüsste ich jetzt nichts, was Fate abgelöst haben sollte (Und das sage ich als jemand, der Fate immer noch nicht gerne spielt, wegen des verdammten Gamismus ...).

Offline Blechpirat

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #35 am: 10.04.2019 | 21:01 »
Gumshoe ist schon ein sehr elegantes System, dass einige Dinge echt gut kann: Ermittlungsszenen u.a., und hyperkompetente Charaktere.

pbtA ist für mich gleichzeitig eine der spannendsten und hakeligsten Ideen. Wenn es gelungen ist, kann damit Genretreue erreicht werden, die unvergleichlich ist. Wenn es nicht perfekt ist, stört es unglaublich.

Fate kann pulpig und Beziehungen extrem gut. Wenn ich zum Thema machen will, wie der PC mit etwas umgeht, was auf der Beziehungsebene stattfindet, wie ich nicht-kriegerische Konflikte aufdrösel - dann sehe ich nichts, was Fate auch nur eingeholt hätte. Ach ja: Die Fatepunkte erzeugen automatisch einen Spannungsbogen. Ein mechanisch erzeugte Spannungsbogen ist (nach meiner Wahrnehmung) ebenfalls einzigartig.

Aber zum Glück müssen wir uns ja nicht für ein System entscheiden.

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #36 am: 10.04.2019 | 21:02 »
Es ist eben nur chronologisch neu, nicht inhaltlich. Dem Erfolg tut das keinen Abbruch, aber würdest du wirklich jemandem, der ein innovatives RPG sucht, 5e empfehlen?  ;)

Ich bin jetzt allerdings auch etwas verwirrt, dass D&D5 der neue heiße Scheiß nach Fate sein soll - ich hatte das auch als eine Aussage zum Thema Innovation und funktionale Durchdachtheit aufgefasst, und nicht zum kommerziellen Erfolg.

Also ich habe von "Markt" gesprochen, das impliziert für mich auch wirtschaftlichen Erfolg. D&D 5e ist durch aus innovativ gegenüber den Vorgänger und funktional durchdacht. Und ja, würde ich tatsächlich empfehlen. Das einzige System, dass ich trotz kleinerer Macken für insgesamt gut und durchdacht halte. Ich stelle immer wieder fest, dass andere Systeme mich mehr enttäuschen, oder wie Fate einfach nur auf einer Spielergruppe passen.
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Achamanian

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #37 am: 10.04.2019 | 21:12 »
Also ich habe von "Markt" gesprochen, das impliziert für mich auch wirtschaftlichen Erfolg. D&D 5e ist durch aus innovativ gegenüber den Vorgänger und funktional durchdacht. Und ja, würde ich tatsächlich empfehlen. Das einzige System, dass ich trotz kleinerer Macken für insgesamt gut und durchdacht halte. Ich stelle immer wieder fest, dass andere Systeme mich mehr enttäuschen, oder wie Fate einfach nur auf einer Spielergruppe passen.

Na ja, die Aussage, dass der Markt etwas Neues (besseres) bietet (dass dieses Neue also für Geld zu haben ist), heißt ja nicht, dass der Qualitätsunterschied anhand des Markterfolgs zu bemessen ist. Also geht es dir letztendlich darum, dass Fate auf dem Markt keine Rolle mehr spielt (wenn es überhaupt je eine große Rolle gespielt hat).
Da Fate als System sich aber andererseits in seiner Nische einer großen Beliebtheit erfreut und gedeiht, weiß ich nicht so recht, was man mit der Aussage anfangen soll. Die ist vor dem Hintergrund für mich etwa so sinnvoll wie "Fahrräder sind überholt, ein einziges Gestrampel, der Markt bietet längst Autos. Sieht man ja auch dran, dass die Autos wirtschaftlich viel erfolgreicher sind." In beiden Fällen blendet man aus, dass die jeweiligen Produkte trotz erkennbarer Ähnlichkeiten auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind. Wenn jemand mir sagt, dass er sich innerhalb von Berlin zügig fortbewegen will, meistens allein, und eh zu wenig Bewegung kriegt, dann würde ich ihm ganz sicher nicht zu einem Auto raten, nur weil Fahrräder ja so was von überholt sind ...

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #38 am: 10.04.2019 | 21:17 »
Puh, was hat sich denn da aus meiner kleinen Regelfrage entwickelt?  :D

Aber um jetzt noch mal auf 'nen Punkt zu kommen: Ja, die angeführten Punkte zu D&D mögen ja alle stimmen und gut begründet sein, aber was hat das jetzt konkret mit Fate zu tun?

Klingt für mich nach "Ich find Fate doof, spiel doch lieber (hier ein anderes, von mir aus kommerziell erfolgreiches System einfügen, dass nicht mal ansatzweise Fate ähnelt einfügen), weil ich das besser finde!". Ja ist klar, wenn ich nicht so auf erzähllastige Systeme stehe, dann empfehle ich eins, das eher meinem Geschmack entspricht. Aber Vergleiche ziehen ist hier weder sinnvoll noch zielführend.

Ich bin jetzt allerdings auch etwas verwirrt, dass D&D5 der neue heiße Scheiß nach Fate sein soll - ich hatte das auch als eine Aussage zum Thema Innovation und funktionale Durchdachtheit aufgefasst, und nicht zum kommerziellen Erfolg. Ob Evil Hat jetzt den Erfolg von Fate zu Geld machen konnte, ist doch Wumpe für die Frage, ob Fate bei der Umsetzung seiner Designziele noch auf dem derzeit höchsten Entwicklungsstand ist oder ob da schon haufenweise neue Systeme sind, die es besser machen.

Ich sehe jetzt auch nicht, dass Fate in dieser Hinsicht durch irgendetwas mir bekanntes "abgelöst" worden wäre. Gumshoe habe ich jetzt genannt, das steht für mich aber doch eher neben Fate, weil es eben ziemlich anders ist und auch nicht die Eleganz hat, die bei Fate einen solchen Reiz ausmacht.

In der Ecke "inhaltlich breit angelegte Systeme mit erzählerischem Schwerpunkt und einer einheitlichen Mechanik, die trotzdem auch gamistische Spieler befriedigen können" wüsste ich jetzt nichts, was Fate abgelöst haben sollte (Und das sage ich als jemand, der Fate immer noch nicht gerne spielt, wegen des verdammten Gamismus ...).

Amen. Damit wäre das Thema finde ich abgeschlossen. Wer aber noch weiter über D&D5 quatschen will, nur zu ;)
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #39 am: 10.04.2019 | 21:25 »
Da Fate als System sich aber andererseits in seiner Nische einer großen Beliebtheit erfreut und gedeiht...

Sowohl das Beliebtheit als auch das Gedeihen ziehe ich mittlerweile in Zweifel. Zumíndest kommt es mir so vor, als sei Fate hauptsächlich außerhalb der USA erfolgreich und Evil Hat weiß nicht mehr so recht, was sie damit machen sollen. Was Beliebtheit angeht, so scheint bei den Erzählsystemen inzwischen PbtA die Nase vorne zu haben. Gleichzeitig ist Fate Core derweil so in die Jahre gekommen, dass Zusatzartikel wie im Fate Codex oder Weiterentwicklungen von Core inzwischen quasi unerlässlich sind, um das System gut zu verstehen. Das Stunt Balancing in Core ist im Vergleich zum Artikel im Fate Codex ziemlich haarsträubend.

Ich würde ja Evil Hat Fate Five empfehlen, um wieder relevant zu werden.
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Offline Feuersänger

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #40 am: 10.04.2019 | 21:28 »
Aber zum Glück müssen wir uns ja nicht für ein System entscheiden.

Ich wäre ja schon zufrieden, wenn es _ein_ System gäbe, das just das tut was ich will. Aber wenn es so eins gibt, habe ich es noch nicht gefunden.
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #41 am: 10.04.2019 | 21:39 »
Ich wäre ja schon zufrieden, wenn es _ein_ System gäbe, das just das tut was ich will. Aber wenn es so eins gibt, habe ich es noch nicht gefunden.

Das Problem kenne ich zu gut.  :d
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snoopie

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #42 am: 10.04.2019 | 22:44 »
Dieser Thread ist schon witzig, wenn ich bedenke, dass ich noch vor Kurzem geschrieben habe, dass der Fate-Channel hier mehr oder weniger tot sei.
W-o-W scheint das also auch marktbezogen erklären zu können. Ist wohl keine Einbildung von mir gewesen.
Auch ein bisschen schade, dass unsere Gruppe den Fate-Hype hier im Forum verpasst hat. Habe bisschen in den Threads geschmökert, da war mal richtig was los hier.
Wenigstens ist Fate Core sehr gut, und keiner von uns würde D&D5E spielen.

Noch etwas, was mir aufgefallen ist (wurde auch schonkurz angesprochen): Obwohl sich Fate im Grunde total dafür anbietet, gibt es bei Youtube kaum Let's Plays dazu. Seltsam, aber vielleicht auch ein Zeichen für den kommerziellen Niedergang des Systems.

Offline YY

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #43 am: 11.04.2019 | 00:22 »
Zitatesalat! ;D

Gumshoe ist schon ein sehr elegantes System, dass einige Dinge echt gut kann: Ermittlungsszenen u.a., und hyperkompetente Charaktere.

Mich hat Gumshoe massiv enttäuscht.
Da steckt genau ein mittelguter Gedanke hinsichtlich Ermittlungsgedöns drin (den man problemlos in jedem anderen System anwenden kann) und selbst der zielt auf eine Folgeerscheinung ab und nicht auf die Ursache. 
Und daneben hat man dann ein rudimentäres Restsystem - nicht drumherum, wie gerne mal behauptet wird. Auf dem minimalistischen Grundgedanken beim Ermittlungskram kann man nämlich kein System aufbauen.

Die einzig richtig gute Idee fand ich die MOS in NBA, weil man damit ohne großes Metaressourcengefummel und Rückblendenkrempel zügig einen Heist u.Ä. planen und durchziehen kann - quasi halb herausforderungsorientiert (im positiven Sinne) :d

D&D 5e ist durch aus innovativ gegenüber den Vorgänger

So kann man "Ok, wir gehen bis zu dem Punkt zurück, wo wir die Leute noch nicht durch übermäßige Änderungen vergrault hatten - ach ne, noch einen Schritt weiter, weil dort seit Jahren PF sitzt und feixt..." auch formulieren.

Zumíndest kommt es mir so vor, als sei Fate hauptsächlich außerhalb der USA erfolgreich und Evil Hat weiß nicht mehr so recht, was sie damit machen sollen.

Fate ist in der Hinsicht tatsächlich strukturell schwierig.
Wenn man ein funktionierendes System konstruiert, mit dem die Zielgruppe ohne großen Aufwand nur mit dem GRW ihr eigenes Ding machen kann - was will man denen noch verkaufen außer Anwendungsbeispiele?

Das ging mir mit Savage Worlds über Jahre hinweg ähnlich. Bei den allermeisten Settings habe ich mir einfach nur gedacht: Ja, danke, kann ich auch selbst machen/hab ich schon selbst gemacht.


Obwohl sich Fate im Grunde total dafür anbietet, gibt es bei Youtube kaum Let's Plays dazu.

Auch das mag eine strukturelle Ursache haben.
Der Fate-ler an sich denkt da entweder:

Es muss eh jeder seine eigene Methode finden, warum soll ich mich jetzt hier hinstellen und die eine Wahrheit verkünden, die es gar nicht gibt?
oder
Das System an sich ist so einfach, warum soll ich dazu ein erklärendes Video machen?

Actual Plays finden sich dagegen durchaus, weil dafür eben gilt: Guck mal, wie cool unsere Runde ist/war.

Ich wäre ja schon zufrieden, wenn es _ein_ System gäbe, das just das tut was ich will.

Du willst ja auch komische bis widersprüchliche Sachen! ;) ;D
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #44 am: 11.04.2019 | 00:38 »
Also ich habe von "Markt" gesprochen, das impliziert für mich auch wirtschaftlichen Erfolg.
Du hast eigentlich von dem Markt und Neues gesprochen.
Es gibt andauernd neue Sachen auf dem Markt.

Zudem war Fate nie erfolgreicher als D&D, also jetzt auch nich D&D 3.5 oder D&D 4, und auch in die Schlagweite von Pathfinder ist Fate nie gekommen.
Insofern sehe ich nicht in wie weit der wirtschaftliche Erfolg von D&D 5 relevant ist?

Ich mein, ich bin mir auch sicher, dass sich sowohl die x20 als auch die V5 besser verkaufen als Fate.
Das sagt allerdings doch nichts darüber aus was neuer ist oder welchen Metageschwurbel-Faktor es hat?

Zitat
D&D 5e ist durch aus innovativ gegenüber den Vorgänger und funktional durchdacht. Und ja, würde ich tatsächlich empfehlen.
.
Ich würde D&D 5E jetzt Fate Fans nicht unbedingt empfehlen.
Ich sehe nicht, dass D&D 5E jetzt einen Spielspaß bringt, der mit Fate vergleichbar ist. Hinsichtlich des Einfluss des Spielers oder der Interaktion mit dem Spielleiter.

Selbst wenn mir D&D 5E wesentlich mehr Spaß macht als Fate, sollte ich doch da berücksichtigen, was jetzt Fate-Enthusiasten Spaß macht.
Ich denke, Abverkaufszahlen machen an sich keinen Spaß. Ansonsten könnte man auch in Deutschland auf DSA, Splittermond, TEARS, Shadowrun oder Cthulhu verweisen. Die jeweils auch neue Editionen oder allgemein ein Spieldesign haben, das sehr viele Personen glücklich macht.
Nun und spielmechanisch sehe ich keine Gemeinsamkeiten jenseits der Advantages, und das ist ein doch ziemlich sehr dünner Ansatz.
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #45 am: 11.04.2019 | 00:56 »
Du willst ja auch komische bis widersprüchliche Sachen! ;) ;D

Jetzt bin ich aber gespannt - was denn für widersprüchliche Sachen? ^^
Komische, vielleicht -- nämlich Eigenschaften, bei denen ich schon länger zweifle, ob sie _überhaupt_ von einem RPG-System geliefert werden können.
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #46 am: 11.04.2019 | 00:59 »
Fate ist in der Hinsicht tatsächlich strukturell schwierig.
Wenn man ein funktionierendes System konstruiert, mit dem die Zielgruppe ohne großen Aufwand nur mit dem GRW ihr eigenes Ding machen kann - was will man denen noch verkaufen außer Anwendungsbeispiele?

Das ging mir mit Savage Worlds über Jahre hinweg ähnlich. Bei den allermeisten Settings habe ich mir einfach nur gedacht: Ja, danke, kann ich auch selbst machen/hab ich schon selbst gemacht.

"The secret we should never let the gamemasters know is that they don't need any rules." -- Gary Gygax

Ich denke, das erklärt den kommerziellen Erfolg von D&D tatsächlich zumindest ganz gut mit. 8]

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« Antwort #47 am: 11.04.2019 | 01:47 »
"The secret we should never let the gamemasters know is that they don't need any rules." -- Gary Gygax

Jepp. Wörtlich genommen ist das freilich ziemlicher Unfug, aber in diesem Kontext sinngemäß "Die dürfen nie erfahren, dass sie ihre Regeln nicht von uns brauchen" hat das schon Hand und Fuß.

Jetzt bin ich aber gespannt - was denn für widersprüchliche Sachen? ^^
Komische, vielleicht -- nämlich Eigenschaften, bei denen ich schon länger zweifle, ob sie _überhaupt_ von einem RPG-System geliefert werden können.

(Diffuser Eindruck und was mir so auf Anhieb präsent ist:)
- Konsistente, durchdachte Settings und Regeln als "Physik der Spielwelt", aber bloss keinen Simulationismus oder gar irgendeinen Bezug auf das R-Wort.
- Ordentlich Crunch-Futter und zwar alles durchdekliniert und balanciert - und natürlich nicht in der Schmalspurvariante einheitlicher ("Trichter"-)Mechaniken.
- Für sich interessante, d.h. auch gefährliche Kämpfe, aber ohne den langfristig quasi garantierten Charaktertod aufgrund iterativer Wahrscheinlichkeiten und ohne billige Tricks wie Wiederbelebung etc.

(Bitte um Korrektur und Ergänzung ;))

Das sind überwiegend keine logischen Widersprüche, aber jeweils deutlich in verschiedene Richtungen zugleich gehende bzw. sehr schwer gleichzeitig erfüllbare Ansprüche.
Da liegt die Messlatte für ein gelungenes Anwendungsbeispiel einer einzelnen dieser Forderungen schon ziemlich hoch und dann auch noch mehrere oder gar alle gleichzeitig - da wirst du wohl wirklich lange suchen können und doch nichts finden. 
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #48 am: 11.04.2019 | 06:58 »

Und meine Meinung zu D&D 5e sehe ich artikuliert genug an, um als neues heißes System zu gelten. Das es die 5. Iteration ist, tut dem keinen Abbruch. Außer Pathfinder 2 sehe ich da kein System auch nur in der Nähe des Markterfolgs. Und darum ging es mir ja.

Hmm 5e habe ich mir insb wg Nostalgie zugelegt da ich nach AD&D 2nd Ed  bis ca 2015 ne Hobbypause hatte. Pathfinder habe ich sozusagen nachgeholt.

Diese Wiedereinstiegsleute wie mich gibt es wohl hauefiger. Die Sache ist die ob die sich dann alle das PHB kaufen u gut ist. Oder wie ich dann weiter schauen und bessere /leichtere Systeme wie OSR/pbtA entdecken die dann wirklich wie Dungeon World innovativer sind, meine Nostalgie bedienen u ich trotz Arbeit u Kinder meinen Hobby wieder frönen kann.

Wenn alle nur noch 5e spielen finde ich das schauderhaft. Schon klar das die Entwickler alle was vom DnD Kuchen abhaben wollen u und Numerena o nun auch Symbaroum 5e Varianten rausbringen. die 5e Variante von TOR hat es zumindest geschafft die Regel so zu verandern das die "5e is  soooo awesome" Fraktion bei den Generischen Reichen bleibt.

Nur weil viele zu faul sind sich jenseits 5e umzuschauen was ihnen wirklich Spaß machen wuerde, verhaelt es sich mit DnD u der RPG Szene aehnlich wie mit dem digitalen Totalitarismus in dem wir jetzt leben:  Es ist halt alles so einfach & praktisch wenn man ALLES mit Google/Amazon etc macht....

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Offline Caranthir

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #49 am: 11.04.2019 | 07:04 »
Wenn man nach dem wirtschaftlichen Erfolg geht, müsste also D&D5 und in Deutschland immernoch DSA und dann auch Splittermond der "heiße Scheiß sein". Ooookaaay.  ;) Kann man so sehen. Ich lege da aber eher andere Maßstäbe an. Schon richtig, dass Fate eine Weile auf dem Markt ist. Auch richtig ist, dass Evil Hat in Schwierigkeiten steckt.

Das ist aber alles kein Argument gegen den kreativen Push, der von einem System ausgeht. Ich sehe fast jeden Monat (ich war versucht, jede Woche zu schreiben) neue Spielwelten für Fate aus dem Boden ploppen, die meisten davon abseits des Mainstreams. Die Frage ist dann doch eher, ob Fate (und Evil Hat) auf kuriosere, innovativere und abgedrehtere Settings setzt. Das birgt dann natürlich die Gefahr, dass man wirtschaftlich nicht den riesigen Erfolg hat.

Die nächste Frage wäre dann aber, will Evil hat den überhaupt? Fred Hicks war selbst eher überrascht vom eigenen Erfolg und ich denke nicht, dass EH das Ziel hat/hatte ein ähnliches Marktimperium wie D&D aufzubauen. Was Fate aber unglaublich gut macht: Es gibt kreative Denkanstöße und lässt Autoren eigene Settings dazu rausbringen. Das mag alles nicht auf dem wirtschaftlichen Level von D&D 5 sein, ist für mich aber dennoch ein deutliches Anzeichen dafür, dass Fate weit Weg von "alter Hut" und "abgelöst" ist.

Gleichwohl darf natürlich jeder seine Meinung dazu haben. Ich frage mich aber irgendwie schon, warum man dann in einen Fate-Faden reingeht und die Bombe zündet: "Euer System ist out." Aus meiner Sicht sind eher die Systemkriege "out". Ist mir doch völlig egal, was die Leute spielen und "für den neuen heißen Scheiß" halten.
« Letzte Änderung: 11.04.2019 | 07:08 von Caranthir »
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Offline Faras Damion

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #50 am: 11.04.2019 | 08:02 »
5E erzeugt im Augenblick unglaublich viel Kreativität, Ideen und Werke. Es macht Spaß zuzusehen. Aber ich denke, das geht nicht auf Kosten der kleinen Systeme.

Ich kenne Leute, die viel Arbeit in Fate-Zeugs stecken. Ich kenne Leute, die viel Arbeit in 5E stecken. Die Schnittmenge ist aber ziemlich Null.   :think:
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #51 am: 11.04.2019 | 08:15 »
Was hat Evil Hat denn falsch gemacht, sowohl in kreativer wie in wirtschaftlicher Hinsicht? :think:
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Crizzl

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #52 am: 11.04.2019 | 08:20 »
Was hat Evil Hat denn falsch gemacht, sowohl in kreativer wie in wirtschaftlicher Hinsicht? :think:

Bei Fate nix. Sie dachten aber, dass sie auch im Brettspielbereich erfolgreich sein könnten und haben sehr nischige RPGs abseits von Fate rausgebracht, so dass sie nun eine finanzielle Schieflage haben.

Offline Issi

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #53 am: 11.04.2019 | 08:44 »
Nur meine 0,05 Cent.

Ich sage es knapp:Fate ist nicht mein Fall.
Die Regeln sind für sich betrachtet nicht schlecht, und auch gut durchdacht,  erzeugen aber nicht das Spielgefühl,  dass ich mir in einem RPG (Das was ich darunter verstehe) wünsche.

D&D5 spiele ich zwar selbst auch nicht,  kenne aber Spieler die wirklich davon begeistert sind.
Was mich ziemlich überrascht hat, da sie vorher alles mögliche gespielt haben.

Prinzipiell macht es keinen Sinn irgendeinem neuen Hype hinterher zu jagen.
Aus Angst, dass man sonst nicht inn ist.
(Wenn man sich Modeopfer heute, und in vergangenen Jahrzehnten anschaut, wird einem das manchmal klarer ~;D)

Wenn man immer noch nach dem perfekten System sucht, muss man es einfach mal ausprobieren und schauen ob es einem wirklich Spaß macht.
Zufrieden ist man doch am ehesten dann, wenn man was gefunden hat, was zu einem passt.
Das kann auch DSA 1 sein.  :D




Offline KhornedBeef

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #54 am: 11.04.2019 | 09:37 »
Oh Gott, ich habe erst "Mordopfer"gelesen und war so   wtf?
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #55 am: 11.04.2019 | 13:07 »
Gleichwohl darf natürlich jeder seine Meinung dazu haben. Ich frage mich aber irgendwie schon, warum man dann in einen Fate-Faden reingeht und die Bombe zündet: "Euer System ist out." Aus meiner Sicht sind eher die Systemkriege "out". Ist mir doch völlig egal, was die Leute spielen und "für den neuen heißen Scheiß" halten.

Ganz kurz: mein Hauptargument war nicht "Euer System ist out", sondern: "Fate ist reines Metageschwurbel, da ist es nicht schlimm 'Game the System' zu machen." - eine Aussage, die im Rahmen der Regeldiskussion relevant war. Dann habe ich noch gesagt, dass Fate für mich nur noch Nostalgie Faktor hat. Für mich. Für niemand anderen. Fate ist nämlich durchaus mal "mein System" gewesen und ich habe es lange geleitet.

Was Evil Hat angeht: Evil Hat hatte einen der KS mit höchster Teilnehmerzahl (10.000 +). Das war lange Zeit unübertroffen. Das System hat einen guten Start hingelegt mit regelmäßigen Worlds of Adventures, den ganzen anderen Projekten, die im Rahmen des ursprünglichen KS gestartet waren. Fate Core und Turbo Fate sind gut erklärte Systeme. Da das System OGL/CC ist, sind viele Indie Designer auf den Zug aufgesprungen. Was ist dann schief gegangen? Einiges.

- Evil Hat hat zwar regelmäßig Worlds of Adventure rausgebracht, die Toolkit Serie fortgesetzt, aber keine feste Linie etabliert wie es z.B. JadePunk oder Malmsturm machen. Daher ist der Umsatz rein systemseitig in einem System, dass eigentlich nur noch X Beispiele liefern kann, aber keine Begeisterung für ein Setting auslöst. Es reicht quasi Fate Core. Das ist aber kein Umsatzgarant, praktisch nichts zu haben, weshalb Leute zurückkommen. Das hätte zb Dresden Files sein können.
- Evil Hat hat versucht, in mehrere Richtungen zu wachsen (Brettspiele, Romane, Indie-Spielverleger) und sich dabei verzettelt (hat TSR in den 1990ern im Großen gemacht)
- Evil Hats letzte Kickstarter waren bei den physischen Produkten (Würfel, Bücher) nur noch US-only. Damit hat man sich quasi vom weltweiten Markt verabschiedet (und Würfel gibt es nun mal nicht als PDF). Mit dem zusätzlichen Versprechen: "Das gibt es später alles im Laden" hat man sich dann zusätzlich Kickstarter Bäcker vergrault. Denn wozu unterstützen, wenn ich es ohne Geldvorschuss später eh bekomme? Das war einfach ein Schuss ins Knie.

Ergebnis: Halbe Belegschaft feuern - unter anderem den verlagseigenen Künstler, weshalb so ein Schmuh wie der Space Toolkit Prototyp rauskommt. Die Probleme sind komplett hausgemacht und führen dazu, dass Fate leider so gut wie obsolet ist.

Mein Rat: Evil Hat sollte das regelseitig Gelernte der letzten 6 Jahre nehmen und mit Fate Five eine fünfte Edition von Fate herausbringen. Damit könnte man den Verlag revitalisieren. Danach ein Setting finden bzw lizenzieren und lauter Bücher für das Setting rausbringen. Dresden Files wäre da super geeignet.

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Offline KhornedBeef

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #56 am: 11.04.2019 | 13:27 »
Alles nachvollziehbar und völlig korrekterweise hier und nicht im Regelthread :)  :d
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Offline takti der blonde?

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #57 am: 11.04.2019 | 13:32 »
- Evil Hat hat versucht, in mehrere Richtungen zu wachsen (Brettspiele, Romane, Indie-Spielverleger) und sich dabei verzettelt (hat TSR in den 1990ern im Großen gemacht)


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