Autor Thema: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?  (Gelesen 11451 mal)

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Offline Hotzenplot

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #25 am: 28.11.2019 | 09:03 »
Zum Topic:
Ich kann das gar nicht so genau definieren. Hängt von den Runden ab. Und bis auf einen extrem autoritären SL komme ich glaube ich mit so ziemlich allem klar. Wenn ein SL in DSA-Meistermanier laut herausschreit, dass er Elfen nicht zulässt, würde ich da ganz unabhängig, ob ich einen Elfen spiele oder nicht, großen Abstand von nehmen. ;)
Ich finde, dass die Rolle des SL ohne die Runde nicht zu definieren oder zu beurteilen ist. Abgesehen davon spielt bei mir der menschliche Faktor eine sehr große Rolle.

Hexer:
Ist halt ein Joke und so wie es da steht, ist es lustig und cool. Den Spruch finde ich gut. Wenn man das ernsthaft bringen würde, ist ja an mehreren Stellen des gemeinsamen Spieles schon zu viel kaputt. ^^
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http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

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Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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HEXer

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #26 am: 28.11.2019 | 09:12 »
Hexer:
Ist halt ein Joke und so wie es da steht, ist es lustig und cool. Den Spruch finde ich gut. Wenn man das ernsthaft bringen würde, ist ja an mehreren Stellen des gemeinsamen Spieles schon zu viel kaputt. ^^

Na klar, das sehe ich ja auch so. Aber das problematisiert ja schon auch ein Verhalten von Spielerseite, dass es (vielleicht nicht in der massiven Ausprägung) häufiger gibt - und damit auch die Rolle, die die Spielleitung da einnimmt. Manchmal klingen Aussagen zur Spielerfreiheit halt echt extrem, und da fand ich das Beispiel gut, um mal das Spannungsfeld zwischen Spielerfreiheit und Spielerwillkür zu beleuchten. Wenn auch natürlich nur an einem eingeschränkten Beispiel. Vielleicht sollte ich das echt mal ausgliedern?


Offline Crimson King

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #27 am: 28.11.2019 | 09:18 »
Wie ist eure Meinung dazu? Wie hätte sich der Spielleiter in euren Runden da verhalten?

Ist der Drache böse? Dann hätte er sich bei mir dazu entschieden, diesen wundervollen sexy Barden für immer bei sich zu behalten.

Das Spielerverhalten ist hier völlig destruktiv, wenn man nicht gerade Gonzo-Comedy spielt. Ich kann mir solches Verhalten bei keinem Mitspieler vorstellen, den ich in meinen privaten Runden drin haben will. Insofern ist die Frage rein akademischer Natur.
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
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J.W. von Goethe

Offline Marduk

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #28 am: 28.11.2019 | 09:56 »
Warum hat der Spieler überhaupt gewürfelt? Wie will er bitte den Drachen verführen? Körperliche Anziehung? Ähm nope. Lange Gespräche, wo man feststellt, dass man zueinander passt und sich verliebt? Schon eher, aber das dauert und wird wohl nicht in der Hitze des Gefechts passieren...
Also hätte der Spieler gar nicht würfeln brauchen, da sein Vorhaben in der Situation nicht möglich war.
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Offline Rorschachhamster

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #29 am: 28.11.2019 | 10:10 »
Für mich ist ein Spielleiter auch "nur" ein Spieler, eben mit einer Sonderaufgabe.
Mit Spielleitern, die irgendwo in den Achtzigern hängen geblieben sind und sich hinter einem SL Schirm versteckend sich als Gott-Kaiser o.ä. wähnen, "ihr Ding" machen mit einer Fiß oder Stirb Mentalität kann ich und will ich nicht mehr.



Ich habe das letztes Jahr erlebt, ein SL der einen proaktiven Spieler sucht, der nicht auf der Meta Ebene rumdümpelt, mir dann aber bis ins kleinste Detail meines Charakters rumpfuscht.
Details und ganze Handlungen verbietet, weil es ihm nicht passt und es sein Spaß am Spiel angeblich mindert, wenn sich der Spieler aktiv beteiligt und sein Spaß ist das einzige was zählt.
Sich mir gegenüber anfangs verhält wie ein wohlwollender Erzieher und dies dann eskalieren lässt. So lasse ich mich nicht behandeln.

Dafür ist mir meine Zeit und meine Kreativität zu schade.
Also, wegen schlechter Erfahrung denkst du das ist das Problem mit dem System, anstatt mit der Person?  ;)

Ich, als Gott-Kaiser-UNIVERSUM hinter dem Schirm pfusche dir nicht in deinen Charakter hinein... denn das ist nun wirklich nicht mein Job. Ich stelle wertneutral dar. Ich reagiere, als NSC, als Monster, als Ökosystem etc. wie ich es für richtig halte auf die Aktionen der Spieler - und wenn ich mir nicht Sicher bin, würfele ich. Wobei das mich natürlich nur zu einem Spieler mit einer Sonderaufgabe macht. Einer wichtigen und umfassenden, aber spätestens wenn ich würfele, werde ich auch zum Spieler, weil ich nicht weiß, was passieren wird, selbst wenn ich vorher festlege, was passieren könnte. :engelteufel:

Wenn du allerdings denkst, das der Besitz einer Laserkanone in meiner Antikenkampagne eine Entscheidung des Spielers ist, oder das sich die dickbusige Bardame in dich verlieben muß, dann denke ich, das eine andere Person das Problem ist...  ~;D

Rorschachhamster
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Offline KhornedBeef

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #30 am: 28.11.2019 | 12:04 »
Das kommt darauf, was ich von Drachen und Betören halte. Ich glaube nicht,dass das funktioniert.
In einer etwas unernsteren Runde ("wir brauchen Pack-Krokodile, mit denen wir die Beute durch die Kanalisation wegschaffen!")
würde ich schon zulassen, dass die Situation beeinflusst wird (weil es interessant ist), aber nicht so, wie er es sich wünscht ( weil man nicht jeden Scheiss mit nur einer Fertigkeit lösen kann)
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Offline First Orko

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #31 am: 28.11.2019 | 12:34 »
Wie ist eure Meinung dazu? Wie hätte sich der Spielleiter in euren Runden da verhalten?

Ich antworte mal entsprechend meiner o.g. Darstellung meines/unseres SL-Verständnisse. Da an der Stelle aus meiner Sicht (!) das Setting gebrochen wird, würde ich den Spieler outgame ansprechen. Erstmal sicherstlellen, ob das ein lustiger Spruch war oder ernstgemeint und im letzteren Falle:
"Okaaaaay... möchtest du das wirklich tun? Bisher haben wir Sword & Sorcery mit Drachentöten gespielt - aber wir können gern einen guten Schuss Gonzo-Metahuman-Comedy-Romantik reinnehmen, das würde ich dann aber zur Diskussion stellen und die Szene dann erst weiterspielen."

Meiner Meinung nach hat in solchen Situationen die Gruppe mitzureden, denn es geht ja um einen gemeinsamen Vorstellungsraum - und das ist Verhandlungssache. Wenn etwas gebrochen wird, kann jeder am Tisch seiner Irritation Ausdruck verleihen und dann schauen, ob die Anderen das auch so empfinden oder ob er vielleicht als einziger das Element nicht mit dem Setting in Verbindung bringt (in diesem Fall wird dann eher eine gewisse Toleranz vom Spieler gefordert. Aber wenn es gar nicht geht würden wir das vmtl. auch berücksichtigen und ggf. abschwächen).

Je nachdem um was für ein Element es sich handelt kann das übrigens dazu führen, dass ich dann die Rolle abgebe weil es zu sehr vom ursprünglich vereinbarten abweicht und ich das Gewünschte nicht bieten kann. Beispiel: Wenn jemand plötzlich Wuxia-Elemente ins Spiel bringt und die Gruppe sagt "Yeah, cool! Lass mal machen!" - da müsste ich die Segel streichen.

Am Ende will ich doch mit allen Leuten am Tisch eine gute Zeit verleben! In einer Gruppe, in der diese Grundprämisse vorhanden ist und man offen miteinander umgeht führen solche Situationen eigentlich zu keinen großen Problemen. Die gibt's erst bei toxischen Verhaltensweisen, wenn jemand (absichtlich) gegen die Gruppe spielt.
Und das gilt für alle obskuren Beispiele von derart "seltsamen" Aktionen, weshalb ich eine längere Diskussion über das wie und warum und ob und was zur Teufel etc. immer recht müßig finde :-X
« Letzte Änderung: 28.11.2019 | 12:43 von First Orko »
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Offline First Orko

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #32 am: 28.11.2019 | 12:47 »
Danach würde ich als SL festlegen, das sich ein Drache nicht von der menschlichen Spezies angezogen fühlt und den Barden mit einem Wusch der Klaue an die Wand klatschen, mit den Worten "Sorry, Sterblicher! Du bist einfach nicht mein Typ"

Was ich im Übrigen für genauso destruktiv halte, wie die ursprüngliche Aktion. Du weißt schließlich nicht, was die Intention des Spielers war - vielleicht kennt er eine obskure Anime-Serie (kein Hentai!) über romantische Liebesbeziehungen zwischen Drachen und Sterblichen (ist auch nicht abwegig: Zeus, Antike anyone...?!) und hatte gar nichts Böses im Schirm. Aber du BESTRAFST ihn, weil es mal zufällig nicht zu DEINER Vorstellung der Welt passt - und zwar durch Schaden (Tod?) am Charakter?

So eine Allabätsch-Aktion (riecht doch sehr nach Kiesow  8]) befeuert doch gerade Gegenreaktionen wie zBsp dass der gefrustete Spieler dann als Nächstes mit einem besonders obskuren Charakterkonzept ankommt oder zum Rules-Lawyer wird undundund. Wenn man gemeinsam spielt dann muss doch sowas nicht sein..?  wtf? :o

Wohlgemerkt: Meine Meinung! Kann ja durchaus sein, dass sowas in eurer Runde total sportlich genommen würde und der Spieler sich lachend einen neuen Charakter auswürfelt. Wenn das der Fall ist: Go for it. In unseren Runden wäre sowas... diskussionswürdig  ^-^

Edit: Und noch was. Wie im letzten Absatz anklingt ist mir gerade durch Selis Einwurf mal wieder aufgefallen, wie sehr sich die sozialen Regeln zwischen den Rollenspielgruppen/Kreisen unterscheiden können. Was in einer Runde destruktiv und gegen alle impliziten Regeln wäre, könnte in der anderen gang und gäbe sein - oder sogar "das Salz in der Suppe".
Insofern ist es wirklich nicht so einfach, allgemeingültigen Regeln und Verhaltensweisen dafür aufzustellen. Vielleicht ist "Solange alle am Tisch Spass dran haben" so ziemlich die einzig sinnvolle (Platine?) Regel und man kann sich in der Diskussion über Spielstile usw. nur noch darüber unterhalten, wie man das (a) sicherstellt (b) erkennt, wenn jemand es nicht hat und (c) verhindert, dass sich Mitspielende übergangen fühlen aber trotzdem mitspielen und damit über längerer Zeit Frust aufgebaut wird. Und welche Gruppeneffekte, die der ersten Regeln entgegen stehen  :think:
« Letzte Änderung: 28.11.2019 | 12:55 von First Orko »
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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #33 am: 28.11.2019 | 12:50 »
Das poppte bei mir in Facebook auf, ich finde das passt ganz gut zu der Diskussion um die Rolle des Spielleiters (als Moderator und/oder Regisseur):



Wie ist eure Meinung dazu? Wie hätte sich der Spielleiter in euren Runden da verhalten?

(Lux, wenn ich damit deinen Thread hijacken sollte, lagere ich das natürlich aus.

Auch wenn es ein eher albernes Beispiel ist, der erste Bruch mit meinem Spiel- und SL-Verständnis beginnt damit, dass der Spieler des Barden ungefragt würfelt. Gerade in der Interaktion mit der Welt sehe ich als ureigene Aufgabe der Spielleitung, einen Würfelwurf zu verlangen und das Ergebnis dann entsprechend zu interpretieren.

Grundsäzlich ist das Schema:
Spieler.in beschreibt Vorhaben der Personage.
SL verlangt gegebenfalls einen entsprechenden Wurf (bzw. den Einsatz des entsprechenden Mechanismus des jeweiligen Spiels).
Spieler.in würfelt.
SL beschreibt und interpretiert das Ergebnis. Gerne auch mal in Zusammenarbeit mit der Spieler.in.

Falls also eine Spieler.in mit ihrem Barden einen Drachen verführen will, dann wird das Vorhaben beschrieben und ich erlaube mir Anmerkungen zu Wahrscheinlichkeiten und dazu, wie ich die Situation einschätze, zu machen. ("Du hast nicht den Eindruck, der Drache sei gerade besonders romantisch gestimmt. Liegt möglicherweise auch daran, dass euer Dieb gerade versucht hat einen Teil ihres Hortes zu stehlen. Was genau versuchst du/willst du versuchen? Aha. Der Drache ignoriert deine Annäherungsversuche. Du könntest natürlich versuchen ihr zu schmeicheln und so abzulenken, aber ad hoc ist es eher unwahrscheinlich, dass du sie irgendwie verführen kannst. Wahrscheinlich ist sie danach eher mehr verstimmt.")
Sobald der Spieler.in der gemeinsame Vorstellungsraum hinreichend klar ist, kann sie gerne würfeln.

Grüße

Hasran

Offline First Orko

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #34 am: 28.11.2019 | 12:59 »
Falls also eine Spieler.in mit ihrem Barden einen Drachen verführen will, dann wird das Vorhaben beschrieben und ich erlaube mir Anmerkungen zu Wahrscheinlichkeiten und dazu, wie ich die Situation einschätze, zu machen. ("Du hast nicht den Eindruck, der Drache sei gerade besonders romantisch gestimmt. Liegt möglicherweise auch daran, dass euer Dieb gerade versucht hat einen Teil ihres Hortes zu stehlen. Was genau versuchst du/willst du versuchen? Aha. Der Drache ignoriert deine Annäherungsversuche. Du könntest natürlich versuchen ihr zu schmeicheln und so abzulenken, aber ad hoc ist es eher unwahrscheinlich, dass du sie irgendwie verführen kannst. Wahrscheinlich ist sie danach eher mehr verstimmt.")
Sobald der Spieler.in der gemeinsame Vorstellungsraum hinreichend klar ist, kann sie gerne würfeln.

Finde ich richtig gut, weil es einen oft gemachten Grundfehler vermeidet: Die Figur handelt immer so, wie der Spieler sagt - auch wenn es in der Spieltwelt faktisch Selbstmord wäre und eine normale Figur in der Welt das mit GMV wissen würde. Es schadet nicht anzuerkennen, dass manche Entscheidung des Spielers hinfällig wäre, wenn er die Figur wäre und das Wissen hätte, was jeder in der Welt hat. Das KANN aufgrund des Vorstellungsraumes der Gruppe nicht sein, daher sind solche Nachfragen für mögliche Korrekturen guter SL-Stil.
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Offline ungeheuer

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #35 am: 28.11.2019 | 13:06 »
Auch wenn es ein eher albernes Beispiel ist, der erste Bruch mit meinem Spiel- und SL-Verständnis beginnt damit, dass der Spieler des Barden ungefragt würfelt. Gerade in der Interaktion mit der Welt sehe ich als ureigene Aufgabe der Spielleitung, einen Würfelwurf zu verlangen und das Ergebnis dann entsprechend zu interpretieren.
+1  :d
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Offline unicum

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #36 am: 28.11.2019 | 14:20 »
Als SL versuche ich neutral zu sein und GUTE ideen der Spieler auch zu honorieren. Da ich aber neutral bin kann es durchaus auch mal passieren das die Spielfiguren ins Grass beissen wenn die Spieler eben keine oder nur doofe Ideen haben. Die Spieler haben auch das Recht zu sagen "wir müssen outtime überlegen" ich hab da keinen Stress damit denn die Spieler sind normale Menschen und nicht die Helden die sie spielen.

ps:
Bei der Sache mit dem Drachen wäre ich als SL auch etwas generft gewesen,... ich hätte jedenfalls es nicht gestattet das der Spieler auch noch das Geschlecht und die Sexuelle Orientierung des Drachen festlegt.

Offline 1of3

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #37 am: 28.11.2019 | 20:29 »
Also bei dem Spiel das ich gestern gespielt habe, wäre die Verführung des Drachen sicherlich durch gegangen. Eine 20 entspräche wohl mindestens einer Major Complication und das schreibt ggf dem Ziel die Persönlichkeit um. Für SCs durchaus machbar.

Ansonsten eine Allegorie... Ich bin der König im Affenstaat...

Offline General Kong

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #38 am: 28.11.2019 | 21:17 »
An der Sache mit dem Drachen-Verführungswitz (den ich super finde!) würde mich in einem Abenteuer nur stören, dass der Spieler bestimmt, dass er mal würfelt und da nichts dranhängt. Also: Ich würfel mir mal eins - jau, geklappt ...

Aber ansonsten fände ich das in meiner Kampagen super!

Beispiel: Ich hatte in meiner Solomon Kane-Runde vorgesehen, dass die Spieler ein magisches Artefakt besorgen sollten - was sich als die zur Vampirin umgewandelte und von Alexander dem Großen in einer Felsenhöhle festgekette Sybille von Cumae , DAS römische Orakel herausstellte, die gegen Blut, ihre Freiheit usw. und durch Verhandlungen, der Gruppe ebie ihrer eigentlichen Queste nach den 6 magischen Steinen (durch die ganze bekannte Welt) sehr mit Orakelsprüchen geholfen hätte. Ich hatte schon Handoutws fertig und alles.

Während also ein Teil der Gruppe ernsthaft darüber nachdachte, der alten Blutsaugerin zumindest mal so einen kleinen Schluck aus der Ader zu gönnen, ging der Spanier wie zufällig zu ihr hin - und schlug ihr mit seinem magischen Streitkolben (eines der wenigen Artefakte, die sie schon gefunden hatten) den Schädel ein! Zum Wohle der Welt und der Christenheit!

Ich ahbe nicht mal würfeln lassen. Er hatte gerade rollengemäß eine Superquelle kaputt gehauen und die ganzen Handouts waren für den Eimer und ich habe weder auf treffer noch Schaden würfeln lassen - was sollet da schon schiefgehen?

Die anderen Spielerw aren ziemlich sauer - ich nicht! Ich fand's super! Spieler spielen ihre Charaktere!

Aber: Ich bin GENERAL KONG. Ich leite. Ich sage nicht, wie man spielt, aber was:
Einen Paladin in einer Diebeskampagne - nö.
Einen Punisher-Charakter in einem Vierfarbig-Superhelden-Wir-sind-die-Guten-Setting - raus!
Den einzigen Zauberer in einer ansonsten völlig magielosen Welt - hmmm .... ne, eher nicht.
Einen Bauern in Pendragon - hat sich!

Ich muss schon so genug machen, um eine Kampagne am Laufen zu halten und nicht noch jedes Abenteuer Klimmzüge hinbekommen, dass die Gruppe zusammen auf Abenteuer gehen kann.

Regeln sind By-The-Book, Hausregeln werden mit den Spielern abgestimmt bzw. Regeln, die doof sind, in Absprache nicht benutzt.  Da können Spieler mitreden, aber am Ende ist es der SL, der entscheidet.
Macht ja auch keinen Sinn:
"So 4 zu 1, dass du eine Cartoon-Western-Kampagne leitest - mit Magie und LAserwaffen. Unsere Charakter sind Fips der Hund, Han Vader, Rote Beete der Sioux-Schamane und der kliene Bruder von jack the Ripper und wir spielen nach FATE/ GURPS/ DSA 3.2/ einem anderen System, das wir toll finden und du nicht magst. So, und nun bereite was vor und unterhalte uns!" - Ja, is klaaaaah ....

P.S.: Die anderen haben es ihm heimgezahlt. Er /Spieler und SC) wollten immer zurück nach Spanien und dann in die Neue Welt - und in einer Sitzung, an der der Spieler nicht teilnehmen konnte, haben sie auch Spuren zu einem der Steinen in Mexiko gefunden. Und das Maul gehalten!

Sie haben statt dessen lieber einen Auftrag angenommen, der sie nach Indien führte (den Stein in Asien - einer pro Kontinent) hatten sie auch noch nicht.
Aber sie sind mit der Sache mit dem Mexiko-Stein dann doch herausgerückt - so als man in Persien war ...  >;D
« Letzte Änderung: 28.11.2019 | 21:27 von General Kong »
A bad day gaming is better than a good day working.

Offline Megavolt

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #39 am: 30.11.2019 | 17:26 »
Bei uns hat der Spielleiter weitestgehend freie Hand, weil er sich die Arbeit macht und die mit Abstand meiste Zeit für den Event aufwendet, und das wird allgemein als Leistung anerkannt.

Schlechte Spielleiter kenne ich kaum, indirekt findet natürlich immer eine Art Abstimmung mit den Füßen statt, soll heißen: Bessere Spielleiter sind begehrter, bekommen dadurch mehr Aufmerksamkeit usw.

Wenn man mal zum Beispiel auf einer Con einen echt schlechten Spielleiter erwischt, dann genießt man das halt als Erfahrung zum Abgewöhnen und gut is (war bei mir das letzte Mal vor einigen Jahren bei einer Space 1889 Runde der Fall, der Spielleiter war maximal begeistert und hat gleichzeitig seinen Job in jeder Hinsicht bodenlos schlecht abgeliefert  ~;D )

Offline Megavolt

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #40 am: 30.11.2019 | 17:34 »
- Ich organisiere keine Spielrunden. Wenn die Gruppe nicht in der Lage ist, sich einen Spieltermin auszusuchen, besteht offenbar kein hinreichender Drang dafür.

Wow, shit. Ich muss mir angewöhnen, die Threads komplett zu lesen, bevor ich antworte.

Bei dieser deiner Aussage bin ich jetzt ernsthaft länger hängen geblieben. Ich kann nicht klar sagen, ob sie unheimlich lebensklug und deep oder aber unheimlich hochnäsig ist.  ~;D

Mein Motto ist: Im Zweifel für den Angeklagten. Glückwunsch!

Offline Sindaja

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #41 am: 1.12.2019 | 18:03 »
Unsere SL-Ansätze sind zwar von Runde zu Runde in der ich spiele in machen Punkten ähnlich, in anderen sehr unterschiedlich.
Ich denke Genre/Art des Rollenspiels und die Gruppenzusammensetzung spielen eine große Rolle wie geleitet wird.

In der erzählorientierten Gruppe, in der ich regelmäßig spiele sind z.B. derzeit Frauen in der Überzahl und eine Frau leitet – vielleicht liegt es daran, daß die SL immer froh ist, wenn andere die Regeln nachschlagen und nur bei Unklarheiten und n unnötiger Komplexität diese ändert. Das stört auch keinen von uns. Es ist zwar viellecht nicht demokratisch, aber wir alle haben lieber einen Spielfluß als Regeldiskussion – mag auch daran liegen, daß alle mehr als 20 Jahre z.T. sogar mit Spieler dieser Gruppe spielen. Die SL hat den Rahmen der Geschichten (oft selbst geschrieben oder Adaptionen aus allen möglichen „Medien“, gelegentlich auch mal Kaufabenteuer) gesteckt, wir Spieler haben aber durchaus Möglichkeiten den Plot zu sprengen, wenn wir das Bedürfnis haben oder es logisch scheint. Trotzdem ist es eher Plot als Sandbox – letzteres würde gerade diese Gruppe nicht unbedingt glücklich machen. In der Gruppe hatten wir auch andere SL. Einer ist sehr regelfit und legt deshalb auch etwas mehr Wert auf diese – würde sich im Zweifelsfall wohl auch mehr an das geschriebene Wort“ halten oder Hausregeln für ein besseres Balancing festlegen.

Eine Gruppe in der ich sporadisch spiele hat eine SL, die nur Kaufabenteuer leitet und sich hier sehr stark an den Plotverlauf hält. Ich würde sagen, sie sieht sich eher als jemand, die ihren Spielern Hindernisse in den Weg setzt. Regelfestigkeit ist hier auch nur mäßig. In dieser Runde hat die SL manchmal sehr wenig zu tun, da wir uns untereinander gut bepassen, was sie schön laufen läßt.  Hier sozusagen als SL für Rückfragen, die sich die Konsequenzen der Handlung überlegen muß. Manchen wäre der Spielstil vielleicht zu unflexibel in der Behandlung der Story und ich habe manchmal auch ein kleines Problem mit der fehlenden Anpassung von Abenteuern an die Gruppenkonstellation, aber insgesamt spiele ich auch dort sehr gerne – in diesem Fall aber tatsächlich nur, wenn die Konstellation der Mitspieler für mich „stimmt“.

Ich als SL überlasse Regelfragen zwei leicht konkurrierenden Spielern und sehe mich in dem Bereich eher als Schiedsrichter, wenn die beiden nicht zu einer Einigung kommen.
Ansonsten sehe ich nebst dem Part, daß ich fast alle Arbeit zwischen den Sessions habe und deshalb auch substantiell mitbestimmen darf, was gespielt wird (wenn man viel Freizeit für das Hobby opfert, finde ich, hat man als SL auch das Recht Dinge vorzubereiten, die einem Spaß machen zu spielen...) meine Rolle auch stark als Mediator. Das mag daran liegen, daß meine Gruppe von den Spielertypen her sehr disparat ist. Für mich heißt das, aber auch daß ich dem Powergamer deshalb nicht immer alles erlaube (und sogar in  die Charakter-Hintergrundgeschichte eingegriffen habe – ich habe aber auch begründet weshalb und er spielt noch immer gerne mit mir) und der Charakterspieler auch öfters mal aus dem Rampenlicht genommen werden muß, damit die stilleren Spieler auch ihre Glanzmomente bekommen.Das gelingt mir oft nicht so gut wie ich es möchte, aber ich lerne und arbeite daran. Und wenn ich stark in Ideen oder Charakter eingreife habe ich das meist, wenn ich die Spieler eine Weile kenne, abgesprochen, daß das aus Spielerbalancegründen passieren kann, Wie eine Avatarin des Dfs so schön sagte – die Avatar-NSCs sind dafür da, möglichst vielen Spielern Spiel zu generieren.
In der Gruppe probiere ich gerade eine Art Sandbox aus und stelle fest, daß meine Spieler noch ziemlich überfordert sind. Viel Freiheit macht halt auch nicht jedem Spaß.

Ich finde es interessant, daß die Funktion des Mediators in diesem Thread selten (ich glaube am ausführlichsten von "First Orko") erwähnt wurde. Ich denke, meine Art zu leiten hängt wirklich sehr davon ab, wer mit mir spielt und wie die Gruppe untereinander funktioniert. Je nachdem bin ich auch „freier“ oder „autoritärer“. Manchen Menschen gibt man einen Strohalm und sie bauen daraus eine taktische Situation, oder ein ganzes Drama, anderen gibt man ein paar griffige Informationen und es passiert erst etwas, wenn man ihnen Mut macht, die Optionen einschränkt, sie immer wieder anspielt etc.
Was bei uns alle SLs haben ist aber das Bestimmungsrecht über das Verhalten der NSCs. Ob der Drache also mit dem Barden einen Flirt anfinge und ersterer drauf würfeln dürft, wäre in den meisten Situationen eher ein „Bevor du dich dem Drachen näherst, wird er versuchen, dich zu braten. Weichst du aus???“ - andererseits gibt es bestimmt Settings, in denen das auch einfacher funktionieren kann – nehmen wir z.B. mal die Welt von Shrek...  ;)

Offline Feuersänger

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #42 am: 1.12.2019 | 18:51 »
Nanu, ich dachte ich hätte hier schon längst meinen Senf dazugegeben.

Die Rolle des SLs finde ich am prägnantesten umschrieben mit: Mitspieler mit besonderem Aufgabenbereich.

Diese Aufgaben beinhalten: Abenteuer leiten, Welt und NSC darstellen, Regeln anwenden und so weiter. 1

Dazu gehört beispielsweise auch: der SL ist genauso an die verabredeten Regeln gebunden wie alle anderen auch.
Wenn der SL mal eine benötigte Regel nicht korrekt parat hat, ein Mitspieler aber schon, dann hat er den Input des Mitspielers anzunehmen.
Und wenn eine beabsichtigte Aktion nicht klar verregelt ist, ist es mir lieber, wenn sich die Gruppe gemeinschaftlich auf eine Handhabung einigt. Es muss ja keine halbstündige Debatte darum stattfinden.

Was der SL nicht ist:
Erzählonkel, der die Spieler eher als Störfaktor in seiner schönen Märchenstunde ansieht;
Erzieher, der die Spieler zu seiner Vorstellung von "gutem Rollenspiel" abrichten will;
Gott.

Aber auch nicht Dienstleistungsautomat, den man an- und ausschalten kann wie einen Fernseher.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #43 am: 2.12.2019 | 10:23 »
Bei mir persönlich ganz klar die Rolle eines Spielpartners. Egal ob ich Spieler bin oder Leite, sehe ich beide Seiten in der Pflicht für ein gutes Spielerlebnis zu sorgen.

Ganz wichtig ist für mich das Vertrauen in den Spielleiter. Und hat man dies kann man alles locker sehen. Für mich ist der Spielleiter am Tisch Gott. Er entscheidet was passiert und darf auch mal die Handlungen eines Charakters bestimmen (Ja ich weiß, steinigt ihn). Ein Zusammen spielen heißt dann nämlich auch in so einem fall das der Charakter nicht anders Handelt als es dessen Spieler würde. Aber es dient dazu den Fluß am Spieltisch aufrecht zu erhalten.
Für mich darf ein Spielleiter auch die Regeln für seine NPCs biegen und brechen wie er möchte. Es wird zum Ziel haben die Story zu bereichern oder einen Kampf fordernder zu gestalten.

Mit einer GM vs Spieler Runde könnte ich überhaupt nichts anfangen. Denn da kann IMO dieses Vertrauen nicht entstehen, wenn beide Seiten sich nur übervorteilen wollen.

Offline Issi

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #44 am: 2.12.2019 | 17:47 »
Ganz wichtig ist für mich das Vertrauen in den Spielleiter. Und hat man dies kann man alles locker sehen. Für mich ist der Spielleiter am Tisch Gott. Er entscheidet was passiert und darf auch mal die Handlungen eines Charakters bestimmen (Ja ich weiß, steinigt ihn).
Ach Quatsch, Teeren und Federn reicht! ~;D
Ne im ernst, ich raff glaube ich nocht nicht, was mit "Handlung eines Charakters" gemeint ist.
Denn eine Geschichte kann eine Handlung haben (Meintest du das?)
Oder ein Charakter kann etwas tun (Meintest du das?)

Bei 1. stimme ich dir zu. Ein Spielleiter darf auch mal bestimmen, was als nächstes passiert.- Welcher NSC als nächstes auf den Plan tritt.
Also Quasi die Handlung vorantreiben.

Aber bestimmen, was ein SC tut ? a la - "Du machst jetzt dies oder das"- das wäre mir zumindest neu.

Offline Sphinx

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #45 am: 2.12.2019 | 21:10 »
Bei 1. stimme ich dir zu. Ein Spielleiter darf auch mal bestimmen, was als nächstes passiert.- Welcher NSC als nächstes auf den Plan tritt.
Also Quasi die Handlung vorantreiben.
Wie soll es denn anders funktionieren?

Zitat
Aber bestimmen, was ein SC tut ? a la - "Du machst jetzt dies oder das"- das wäre mir zumindest neu.

Beispiele:
"Du musstest in der Nacht ganz doll Pinkeln und bist raus um dich an der Jauchegrube zu erleichtern als Du XYZ Bemerkst"
Finde ich völlig in Ordnung.
Der Kontroll-Spieler könnte sagen: Mein Charakter hat aber den Abend lang nichts getrunken, Ich hätte ehr in eine Flasche gepinkelt, Ich halte es die ganze Nacht Ein

"Du konntest nicht schlafen, also hast du entschieden einen kleinen nächtlichen Spaziergang durchs Dorf zu unternehmen um auf andere Gedanken zu kommen, als XYZ passiert"
Schon eine Stufe weiter, aber auch OK wenn es zum Charakter passt. Ein Gelehrter der lieber mit einer Warmen Milch vor dem Kamin sitzt, da währe diese Beschreibung unpassend.

Spieler wurden vom Gegner im Kampf besiegt und Gefangen genommen.
"Man hat euch gefesselt und 2 Wochen durch die Landschaft gekarrt, doch an diesem Tag seht ihr das eine Wache den Schlüssel erreichbar am Gürtel hängen hat.
Auch damit hab ich kein Problem. Für so manchen geht aber die Welt unter 2 Wochen nichts unternommen zu haben, auch wenn es keine sinnvolle Chance gegeben hätte zu entkommen.

Ich weiß das grade hier im Forum einige dabei sind die direkt Zeter und Mordio schreien werden.
Es ist ja nicht so das der Spielleiter entscheidet: "Dein Charakter ist zu einer anderen Gottheit konvertiert oder hat sich einem Kult angeschlossen. Dir war Langweilig du hast du deshalb ein Bein abgehackt." -> Das ist auch für mich ein No Go hoch 10.

Offline Derjayger

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #46 am: 2.12.2019 | 22:13 »
Spieler wurden vom Gegner im Kampf besiegt und Gefangen genommen.
"Man hat euch gefesselt und 2 Wochen durch die Landschaft gekarrt, doch an diesem Tag seht ihr das eine Wache den Schlüssel erreichbar am Gürtel hängen hat.
Auch damit hab ich kein Problem. Für so manchen geht aber die Welt unter 2 Wochen nichts unternommen zu haben, auch wenn es keine sinnvolle Chance gegeben hätte zu entkommen.

Sehe ich auch so. Gibt ja Leute, die das doof finden. Dann passiert leider folgendes: Wer solche Script-Szenen nicht haben will, bekommt halt unterm Strich immer denselben Rentner-Kram: "Wie kann ich vermeiden, dass etwas interessantes passiert?" Kampf und Vermeidung. Same thing, jedes mal. Laaahm!
Deshalb bin ich Pro-Script. Selbstverständlich finde ich, dabei fair zu bleiben, also keine erzwungene Perma-Schwächung der Chars durch Items wegnehmen o.Ä., sondern wirklich nur: Szene etablieren.
« Letzte Änderung: 2.12.2019 | 22:15 von Derjayger »
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Offline Issi

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #47 am: 2.12.2019 | 22:39 »
Wie soll es denn anders funktionieren?

Beispiele:
"Du musstest in der Nacht ganz doll Pinkeln und bist raus um dich an der Jauchegrube zu erleichtern als Du XYZ Bemerkst"
Finde ich völlig in Ordnung.
Der Kontroll-Spieler könnte sagen: Mein Charakter hat aber den Abend lang nichts getrunken, Ich hätte ehr in eine Flasche gepinkelt, Ich halte es die ganze Nacht Ein

"Du konntest nicht schlafen, also hast du entschieden einen kleinen nächtlichen Spaziergang durchs Dorf zu unternehmen um auf andere Gedanken zu kommen, als XYZ passiert"
Schon eine Stufe weiter, aber auch OK wenn es zum Charakter passt. Ein Gelehrter der lieber mit einer Warmen Milch vor dem Kamin sitzt, da währe diese Beschreibung unpassend.

Spieler wurden vom Gegner im Kampf besiegt und Gefangen genommen.
"Man hat euch gefesselt und 2 Wochen durch die Landschaft gekarrt, doch an diesem Tag seht ihr das eine Wache den Schlüssel erreichbar am Gürtel hängen hat.
Auch damit hab ich kein Problem. Für so manchen geht aber die Welt unter 2 Wochen nichts unternommen zu haben, auch wenn es keine sinnvolle Chance gegeben hätte zu entkommen.

Ich weiß das grade hier im Forum einige dabei sind die direkt Zeter und Mordio schreien werden.
Es ist ja nicht so das der Spielleiter entscheidet: "Dein Charakter ist zu einer anderen Gottheit konvertiert oder hat sich einem Kult angeschlossen. Dir war Langweilig du hast du deshalb ein Bein abgehackt." -> Das ist auch für mich ein No Go hoch 10.
Darf man notfalls Vetos einlegen? (Wenn man es als Spieler unpassend findet)
Falls ja,  könnte ich nämlich ganz gut damit leben.

Ich kenne das ebenso,  nur quasi als Angebot des SL,  das man notfalls auch ablehnen darf. (Der Gottstatus ist sicher was Feines, wird aber nicht verliehen  ~;D)

Also es geht, zumindest mir nicht, um totale Kontrolle. Mein SL darf mich nach Belieben ärgern. Aber ich darf bei Unklarheiten oder Unwohlsein dennoch auf meine Spielerrechte pochen.

« Letzte Änderung: 2.12.2019 | 22:41 von Issi »

Offline Feuersänger

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #48 am: 2.12.2019 | 22:39 »
Zu Sphingens Beispiel mit der Gefangennahme:
- wenn es _wirklich_ keine Chance geben hätte können, zu entkommen, dann ist mir ein flottes Scene Framing in einem Satz aber allemal lieber als vom SL in Echtzeit zum "ausspielen" der drögen Wartezeit gezwungen zu werden.
- aber wenn die Spieler eben sehr wohl Möglichkeiten gehabt hätten, viel früher auszubüchsen, würde es mich fuchsen.

Erinnert mich an eine Szene, wo der SL einerseits seinen NSC Alarm machen ließ und Beeilung Beeilung, aber dann mal eben Stunden ingame vergehen ließ ehe man wieder eine Ansage machen durfte. Und wir hätten die Möglichkeit gehabt, die ach so dringende Reise mit einem Fingerschnippen (Teleport) zu erledigen.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Issi

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #49 am: 2.12.2019 | 22:52 »
Zu Sphingens Beispiel mit der Gefangennahme:
- wenn es _wirklich_ keine Chance geben hätte können, zu entkommen, dann ist mir ein flottes Scene Framing in einem Satz aber allemal lieber als vom SL in Echtzeit zum "ausspielen" der drögen Wartezeit gezwungen zu werden.
- aber wenn die Spieler eben sehr wohl Möglichkeiten gehabt hätten, viel früher auszubüchsen, würde es mich fuchsen.
Da würde ich dann wahrscheinlich frech um ne Chance feilschen.
Wenn der SL sagt: 0 % Chance zu entkommen , fände ich auch nicht so fair.
Bei ner geringen Chance, von mir aus 1 - 5 %, kann man die theoretisch würfeln.
Und es fühlt sich nicht ganz so nach Railroading an.

Und nur weil es ne Chance gibt zu entkommen, heißt das ja nicht, dass man es auch schafft.
« Letzte Änderung: 2.12.2019 | 22:58 von Issi »