Thema: Beste Fantasy-Abenteuer-Kampagnen?

[Kurna]

Die All-Time-Greatest Kampagnen von meinen Gruppen:
Smaskrifter (Midgard, Kult!)
Jenseits des Lichts (DSA, Witzko!)
Adlerbanner-Kampagne (DSA, Abenteuer Unter dem Adlerbanner, Shafirs Schwur und Die unsichtbaren Herrscher)
Sieben Sonnen (Uralt-Drachenland-Abenteuer aus zwei Bänden)
Das Erwachen der Runenherrscher (Pathfinder, klassische D&D Fantasy)
Königsmacher (Pathfinder, Erkundung und Sicherung neuer Lande)
Phileasson Saga (DSA-Kampagne, Aventurienumrundung mit Kulturerfahrung, Klassiker)
Sturm über Mokkatam (Midgard, Orient, Pyramiden, Mumien)

Es hängt natürlich viel von der Gruppe und von der SL-Präsentation ab wie eine Kampagne ankommt.

Sturm über Mokattam wäre meine Nummer 1. Da hatte ich sehr viel Spaß dran, sowohl beim ersten Mal als Spieler als auch als SL (wobei ich da ein paar Änderungen vorgenommen hatte, um es besser an die Gruppe anzupassen).

Dem letzten Satz stimme ich aber auch zu.

[Scurlock]

Wenn ich mir die Frage so stelle finde ich die echt schwer zu beantworten.... Letztlich steht und fällt dieses Kriterium ja auch immer mit der Konstellation am Spieltisch (Meister, Spieler, Vorbereitung). Von allen Nennungen sprechen mich am ehesten die "Runenherrscher" (Pathfinder) und "Schatten über dem Düsterwald" an. Ich vermute, dass das zum Teil daran liegt dass beide Kampagnen sehr viel Ingame-Zeit verstreichen lassen und in irgendeiner Form weltverändernde Auswirkungen haben. Das gibt mir dieses Gefühl von Epik. Das hatte ich bisher nur bei der G7 (DsA) und bei "Berge des Wahnsinns" (Cthulhu), allerdings liegen mir die meisten DsA Abenteuer heute auch nicht mehr so sehr.

Die Kriterien am Spieltisch sollten dann aber bei Deiner Suche nach "guten Kampagnen" keinerlei Relevanz haben. Denn ein guter SL kann vielleicht noch den letzten Murks irgendwie in etwas Spannendes drehen und ein mieser SL die tollste Kampagne gegen die Wand fahren. Aber das kann am Ende keiner hier ausserhalb der jeweiligen Spielrunden wirklich beurteilen und so wird eine Empfehlung nicht wirklich nachvollziehbar.
Was man aber nachvollziehen kann, ist die grundsätzliche Ausrichtung einer Kampagne auf dem Papier.
Da sind dann folgende Fragen viel hilfreicher:

• Ist die Kampagne episch
• Haben die Handlungen der Charaktere Einfluss auf die Welt/Handlung
• Ist die Kampagne eine Sandbox oder eher linear angelegt
• Welche Handlungsoptionen bietet die Kampagne den Charakteren/Ist Scheitern auch eine Option
• Sind die Kämpfe spannend (und fair)
• Sind die NSCs interessant
• Ist die Geschichte nachvollziehbar und logisch
• Wie SL-freundlich ist das Material aufbereitet

Es gibt sicher noch einige Kriterien, die bei der Beurteilung eines Abenteuers/Kampagne helfen können. Aber zumindest sind die genannten Punkte ein Anhalt dafür, wie gut oder passend eine Kampagne by the book ist.

[Gunthar]

Kann hier nur die AD&D Dragonlance Kampagne einwerfen. Obwohl rechtes Railroading hatte man diesen Effekt eigentlich nicht gespürt, da sehr atmosphärisch verpackt. Und wir hatten mit den vorgegebenen Charakter gespielt, was auch noch zur Atmosphäre beitrug.

[aikar]

Die Phileasson-Saga finde ich z.B. vom Konzept her sehr cool, aber wegen des Railroadings doch stark bearbeitenswert.

Wie stark das Railroading ein Problem ist, hängt halt auch von der Gruppe und vom Ziel ab.
Die Phileasson-Saga ist eine Reise-Kampagne, bei der man Aventurien und die elfische Geschichte kennen lernt.

Ich bin inzwischen davon wieder abgekommen, nur möglichst freies Spiel als den Garant für ein gutes Abenteuer/Kampagne zu sehen. Gerade wenn ich eine Gruppe in ein neues Setting einführe, geht nichts über eine Perlenschnur, mit der sie erst mal möglichst viel vom Setting mitbekommt. Genau das macht die Phileasson-Saga hervorragend.
Danach kann man, wenn die Gruppe es will, zum freien Spiel übergehen.

[Leyanna]

Bzgl. der Phileassonsaga fußt meine Meinung tatsächlich darauf, dass ich sie schon geleitet habe. Dass eine vorgegebene Reiseroute Railroading beinhaltet ist klar, aber dennoch ist mir da vieles zu starr. Mit Überarbeitubg war es aber ganz gut.

[Hotzenplot]

Vielleicht wirst du hier auch noch fündig:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,102582.0.html

Wir von den haarigen Helden hatten mal nach ikonischen Kampagnen gefragt.

[Tegres]

Wobei ich da einhake: Im anderen Thread wurde nach ikonischen Kampagnen gefragt, nicht unbedint nach guten Kamapgnen. So ist beispielsweise die Berge-des-Wahnsinns-Kampagne für Cthulhu sicherlich ikonisch, aber es ist sicherlich nicht beste Cthulhu-Kampagne (man könnte sogar sogar, es sei aufgrund des häufig auftretendes Railroadings maximal mittelmäßig).

[AlucartDante]

Die Phileasson-Saga...

ist die schlechteste Fantasykampagne die ich je gespielt habe. Die Idee klingt großartig, ich liebe Railroading und mochte die G7-Kampagne sehr.

 

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Als nächstes müssen die Helden eine Sauna bauen...

Vielleicht müsste man hier mal eine große Umfrage machen, wo alle aber nur die bewerten dürfen, die sie kennen. Und vielleicht können alle zu genannten Kampagnen hier immer noch kurz 4 Sätze schreiben. Wenigstens Stichpunkte zu
- System
- Thema (Rettet die Welt, Helft dem jungen Prinzen die Welt zu erobern)
- Strategieschwerpunkt (Kampf, Heistjobs, Detektiv,)
- Railroading/Sandbox
- Dungeoncrawlfaktor

Oder jemand denkt sich hier mal mehr Kriterien aus. So fällt es mir schwer, etwas auszuwählen, wenn hier nur viele Namen stehen. Ich finde das Thema super spannend, aber weiß nicht, wozu ich noch mehr recherchieren soll. Zumal ich manche Sachen auch gar nicht gefunden habe...

[D. Athair]

Steht auf meiner Liste The Enemy Within Directors Cut aber ob sie wirklich so gut ist. wird man sehen

Keine Ahnung. Die Sachen von Graeme Davis sind eigentlich immer zumindest wirklich gut recherchiert.
Auf Awsome Lies findet man Interviews mit dem "Director" Davis und etliche informierte Mutmaßungen und Fakten.

[aikar]

Phileasson-Saga ... ist die schlechteste Fantasykampagne die ich je gespielt habe.

Wie gesagt, es ist letztendlich sicher immer gruppenabhängig. Bevor falsche Vermutungen aufkommen: Ich habe die Phileasson-Saga geleitet + Die Simyala-Saga als Fortsetzung. Und alle hatten viel Spaß und reden heute, knapp 15 Jahre später immer noch davon.

Aber das macht es halt auch so schwierig "Beste" Fantasy-Abenteuer-Kampagnen zu benennen. Es ist sehr subjektiv.

[Hotzenplot]

Wobei ich da einhake: Im anderen Thread wurde nach ikonischen Kampagnen gefragt, nicht unbedint nach guten Kamapgnen. So ist beispielsweise die Berge-des-Wahnsinns-Kampagne für Cthulhu sicherlich ikonisch, aber es ist sicherlich nicht beste Cthulhu-Kampagne (man könnte sogar sogar, es sei aufgrund des häufig auftretendes Railroadings maximal mittelmäßig).

Klar, es war damals eine andere Intention*. Dennoch kann die Liste ja zur Inspiration dienen.

*Unser Ansatz war tatsächlich, "ikonische" Kampagnen zu finden. Solche also, die herausragend sind in dem, wofür sie stehen, ob für ein Setting oder ein System. Die Beurteilung nach Güte steht auf einem anderen Blatt. Nur dieses Fass würde ich sowieso nicht aufmachen wollen 

[Faras Damion]

Der Threadstarter war ja auch recht spezifisch.
- Mit D&D spielbar.
- In ein anderes Setting übertragbar.
- Hat gewisse etwas, wo die Spieler noch in 10 Jahren drüber sprechen.


Daher würde ich einige Kampagnen/Abenteuer nicht empfehlen, obwohl ich sie sehr gut fand:
- Wildermark (DSA) - Das ist sehr eingebunden in Aventurien und wäre viel Aufwand in ein anderes Setting zu übertragen. Ein anderen Regelsystem (mit Armeeregeln) wäre dagegen sinnvoll.
- Schatten über dem Düsterwald (TOR) - Finde ich ebenfalls sehr mit dem Setting verknüpft.
- Quanionsqueste - Der große Reiz kommt für mich aus der philosophischen und praktischen Beschäftigung mit den unterschiedlichen Strömungen der Praioskirche. Das würde für mich zu viel verlieren, wenn man das verpflanzt.
- Königsmacher (DSA) - Das wäre für mich zu Heist-ig für D&D.
- Harlekin (SR) - wie soll man das in ein Fantasy-Setting übertragen?
- Der Löwe und der Rabe (DSA)- Daraus kann man viel machen und wäre übertragbar in Setting und System, leider geben die Abenteuer wenig Hilfestellung. Es stammt halt aus einer Zeit als Sandbox noch neu war und man noch geübt hat, wie man die schreibt.
- Steinerne Schwingen (DSA) - Ist das nicht ein Abenteuer, keine Kampagne?
- Die Jandra-Saga (DSA) - Würde ich ebenfalls nicht als Kampagne bezeichnen, es sind drei Miniabenteuer. Und sie waren bei uns gut aber haben sich nicht ins Gedächtnis gebrannt.
- Jenseits des Lichts (DSA) - Cooles, ungewöhnliches Abenteuer, aber keine Kampagne und sehr Aventurien-gebunden.

[bobibob bobsen]

Obwohl sehr speziell würde ich auch EotS mit in den Ring werfen.

[D. Athair]

Der Threadstarter war ja auch recht spezifisch.
- Mit D&D spielbar.
- In ein anderes Setting übertragbar.
- Hat gewisse etwas, wo die Spieler noch in 10 Jahren drüber sprechen.

Grundsätzlich ist das alles mit jeder Fantasy-Kampagne machbar. Die Frage ist halt nur, ob der Aufwand sich lohnt oder ob man so viel umarbeiten muss, dass man quasi eine neue Kampagne schreibt, die nur noch inspiriert ist von der Originalen.
Natürlich kommt es auch auf die Ansprüche auf die Umsetzung drauf an (also wie sehr die überarbeitete Kampagne wirklich die sozialen, politischen, religiösen und materiellen/kreatürlichen Kontexte der anderen Spielwelt berücksichtigt). Die Doomstones-Kampagne von WFRP1 z.B. war ursprünglich für AD&D gedacht ... und das merkt man sehr - obwohl da Verlagsmenschen dransaßen.

[Jiba]

Bzgl. der Phileassonsaga fußt meine Meinung tatsächlich darauf, dass ich sie schon geleitet habe. Dass eine vorgegebene Reiseroute Railroading beinhaltet ist klar, aber dennoch ist mir da vieles zu starr. Mit Überarbeitubg war es aber ganz gut.

Zustimmung. Außerdem ist die Kampagne eine derartige Mogelpackung, dass sie sich für den Goldenen Windbeutel qualifizieren würde. Ich meine, es steht "Coole Verfolgungsjagd á la 'In 80 Tagen um die Welt'" drin, aber es ist "niedrig gepacete Geschichtsstunde über Hochelfen" drin.
 

[D. Athair]

Außerdem ist die Kampagne eine derartige Mogelpackung, dass sie sich für den Goldenen Windbeutel qualifizieren würde. Ich meine, es steht "Coole Verfolgungsjagd á la 'In 80 Tagen um die Welt'" drin, aber es ist "niedrig gepacete Geschichtsstunde über Hochelfen" drin.

Hätte mir das jemand früher erzählt! Das Zweite find ich viel spannender als das Erste.
Ich werd das aber wohl trotzdem lassen. DSA ist - ob der Alternativen - nichts mehr in das ich einsteigen möchte, auch wenn es interessant sein könnte daraus "Reisesandbox mit Exploration hochelfischer Geschichte" zu machen.

[Wonko]

Obwohl sehr speziell würde ich auch EotS mit in den Ring werfen.

Bitte keine kryptischen Abkürzungen. Buchstaben kosten fast nix heutzutage.

Ich würde, hinter Eyes of the Stone Thief und Curse of Strahd hier noch die Freeport-Trilogie nennen. Wir spielten nur die ersten beiden Teil aufgrund von Realweltproblemen, aber die habe ich als sehr spannend mit einem Nichts-ist-wie-es-scheint-Gefühl in Erinnerung.

GDQ sollte man noch erwähnen, also Against the Giants, Drow und Queen of the Demonweb Pits bzw. Queen of Spiders. Obwohl die Serie nicht gut gealtert ist und deshalb wohl eher als ikonisch denn als gut einzustufen wäre. 

[Weltengeist]

- Steinerne Schwingen (DSA) - Ist das nicht ein Abenteuer, keine Kampagne?

Ein Abenteuer mit über 100 Stunden Spielzeit. Für mich fällt das unter "Kampagne". Aber ymmv.